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Patent Searching and Data


Title:
ARM RELIEF AND SUPPORTING DEVICE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2018/206699
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to an arm relief device, in particular for preventing the development or for the regression of so-called mouse arm when using a computer mouse, comprising a support device (1) which is suitable for supporting an elbow or forearm, and a carrier device (2) which is configured for carrying the support device (1), wherein the support device (1) can be moved by means of the carrier device (2) in a plane in a guided manner, and wherein the carrier device (2) is configured such that, when a force (F) is applied to the support device (1) perpendicular to the plane, the carrier device generates a counter force counteracting the force (F) according to a movement path caused by the force (F). The result is in particular that, when using the mouse, the user must exert the force (F), which can counteract a development of mouse arm syndrome.

Inventors:
NAEGLER GEFA (DE)
Application Number:
PCT/EP2018/062104
Publication Date:
November 15, 2018
Filing Date:
May 09, 2018
Export Citation:
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Assignee:
NAEGLER GEFA (DE)
International Classes:
A47B21/03
Domestic Patent References:
WO1999011157A11999-03-11
WO1991006233A11991-05-16
Foreign References:
DE29819148U11999-01-21
US5201485A1993-04-13
Other References:
THOMAS MYERS: "Anatomie Trains-Myofascial Meridians for Manual and Movement Therapists", 2014, ELSEVIER GMBH, URBAN UND FISCHER VERLAG
Attorney, Agent or Firm:
SELIGER, Knut (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1 . Armentlastungsvorrichtung, insbesondere zur Vorbeugung gegen die Ausprägung oder zur Rückbildung eines sogenannten Mausarms beim Arbeiten mit einer

Computermaus, aufweisend:

- eine Auflageeinrichtung (1 ), die zum Auflegen eines Ellenbogens oder Unterarms geeignet ist;

- eine Trägereinrichtung (2), die zum Tragen der Auflageeinrichtung (1 ) ausgestaltet ist; dadurch gekennzeichnet,

dass die Auflageeinrichtung (1 ) mittels der Trägereinrichtung (2) in einer Ebene geführt verschiebbar ist, wobei die Trägereinrichtung (2) dazu eingerichtet ist, bei Aufbringung einer Kraft (F) auf die Auflageeinrichtung (1 ) senkrecht zu der Ebene in Abhängigkeit von einem durch die Kraft (F) bewirkten Bewegungsweg eine der Kraft (F) entgegenwirkende Gegenkraft zu erzeugen.

2. Armentlastungsvorrichtung nach Anspruch 1 ,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Auflageeinrichtung (1 ) um zumindest eine erste Drehachse (d1 ) schwenkbar ist, die senkrecht zu der Ebene verläuft, wobei die Auflageeinrichtung (1 ) unter Belastung durch die Kraft (F) senkrecht zu der Ebene verschiebbar ist.

3. Armentlastungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,

dass die Verbindung zwischen Trägereinrichtung (2) und Auflageeinrichtung (1 ) eine Führungseinrichtung (12) umfasst, welche mit der Trägereinrichtung (2) und der

Auflageeinrichtung (1 ) mechanisch verbunden ist, wobei die Führungseinrichtung (12) dazu ausgebildet ist, die Auflageeinrichtung (1 ) in ihrer Bewegung senkrecht zu der Ebene zu führen.

4. Armentlastungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,

dass die Auflageeinrichtung (1 ) und Trägereinrichtung (2) um die erste Drehachse (d1 ) gelenkig verbunden sind, wobei die Auflageeinrichtung (1 ) und die Trägereinrichtung (2) somit um die erste Drehachse (d1 ) zueinander schwenkbar sind.

5. Armentlastungsvorrichtung nach wenigstens einem der vorangehenden

Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Armentlastungsvorrichtung ferner eine Befestigungseinrichtung (3) aufweist, wobei die Befestigungseinrichtung (3) mit der Trägereinrichtung (2) verbunden ist, und wobei die Befestigungseinrichtung (3) zur Befestigung der Armentlastungsvorrichtung an einem Gegenstand, insbesondere einem Schreibtisch, vorzugsweise zur Befestigung an der Tischplatte des Schreibtischs, geeignet ist.

6. Armentlastungsvorrichtung nach Anspruch 5,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Befestigungseinrichtung (3) mit der Trägereinrichtung (2) um eine

Befestigungs-Drehachse (d2) gelenkig verbunden ist, wobei die Befestigungs-Drehachse (d2) im Wesentlichen senkrecht zu der Ebene verläuft, in welcher die Auflageeinrichtung (1 ) mittels der Trägereinrichtung (2) geführt verschiebbar ist.

7. Armentlastungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 5 und 6,

wobei die Trägereinrichtung (2) aufweist:

- einen Auflagenträger (31 ) mit einem distalen Ende,

wobei der Auflagenträger (31 ) mit seinem distalen Ende mit der Auflageeinrichtung (1 ) verbunden ist;

- einen Befestigungsträger (32) mit einem proximalen Ende,

wobei der Befestigungsträger (32) mit seinem proximalen Ende mit der

Befestigungseinrichtung (3) verbunden ist.

8. Armentlastungsvorrichtung nach Anspruch 7,

dadurch gekennzeichnet,

dass der Auflagenträger (31 ) und der Befestigungsträger (32) gelenkig miteinander verbunden sind, wobei die Verbindung eine Träger-Drehachse (d3) ausbildet, um welche der Auflagenträger (31 ) und der Befestigungsträger (32) zueinander schwenkbar sind, wobei die Träger-Drehachse (d3) im Wesentlichen senkrecht zu der Ebene verläuft, in welcher die Auflageeinrichtung (1 ) mittels der Trägereinrichtung (2) geführt

verschiebbar ist.

9. Armentlastungsvorrichtung nach wenigstens einem der vorangehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Armentlastungsvorrichtung zumindest ein elastisches Element aufweist, das dazu ausgebildet ist, bei Aufbringung der Kraft (F) auf die Auflageeinrichtung (1 ) die Gegenkraft zu erzeugen.

10. Armentlastungsvorrichtung nach Anspruch 9,

dadurch gekennzeichnet,

dass das elastische Element eine Schraubenfeder ist, die koaxial zur

Führungseinrichtung (12) angeordnet ist.

Description:
Armentlastungs- und Unterstützungsvorrichtung

Die Erfindung betrifft eine Armentlastungsvorrichtung, die zur Entlastung bzw.

Unterstützung eines Arms während sitzender Tätigkeiten, insbesondere Tippen auf einer Tastatur und/oder Bedienen einer Computermaus, am Schreibtisch oder

Computerarbeitsplatz geeignet ist. Insbesondere betrifft die Erfindung eine

Armentlastungsvorrichtung zur Verhinderung einer Entwicklung oder Ausprägung pathologischer Symptome, die in Zusammenhang mit häufigem Arbeiten mit einer Computermaus stehen (sogenannter„Mausarm"), sowie zur Behandlung solcher Symptome.

Regelmäßiges lang anhaltendes Arbeiten mit einer Computermaus kann zu krankhaften Entwicklungen am Bewegungsapparat eines Menschen führen, insbesondere entlang des Armes, mit dem die Maus betätigt wird. Dieser sogenannte„Mausarm", dem

Tennisellenbogen vergleichbar, macht ca. 6 bis 8 % der am Computer arbeitenden Menschen leichte bis Lebensqualität einschränkende Beschwerden.

Es war lange nicht klar, wie eine verhältnismäßig kleine Bewegung, wie die Bewegungen der Finger auf der Tastatur, im Besonderen aber die Bewegung der Finger auf der Maus, ein solches Beschwerdebild verursachen kann. Die Bewegung zur Benutzung der Tastatur oder der Maus umfasst aber nicht nur diese kleinen Fingerbewegungen, sondern stellt eine„Bewegungskette" dar: Muskeln oder Muskelgruppen, die sich an der Schädelbasis, der Schulter, am Arm bis hinunter zur Hand und schließlich den Fingern befinden, sind an jede noch so kleinen Fingerbewegung beteiligt - auch wenn sich am Ende allein ein einzelner Finger, z. B. der Zeigefinger, bewegt.

Die auf der Großhirnrinde generierten oder die als Automatismus ablaufenden

Bewegungsabsichten (bzw. neuronalen Signale), laufen immer über solche

Bewegungsketten zu den jeweiligen Muskeln der Bewegungskette, das heißt die

Motoneuronen, welche die jeweiligen Muskeln enervieren, werden auch bei einer Bewegung nur eines Teils der Bewegungskette zumindest teilweise erregt. Hebt jemand beispielsweise den Zeigefinger, um die Maus zu„klicken", ist in allen, der (oben beschriebenen) Bewegungskette zugehörigen, Muskeln die Erregungsbereitschaft erhöht.

Der eigentliche„Klick" auf die Maus erfolgt durch Beugung des Zeigefingers. In

Erwartung der Aktion wird aber der Zeigefinger (unbewusst) vor dem Mausklick in einer Art„abwartender Schwebe" gehalten, die neurologisch, das heißt in Bezug auf die Erregung der jeweiligen Motoneuronen, der Streckung des Zeigefingers entspricht. Die erhöhte Erregungsbereitschaft in der der Bewegungskette zugehörigen Muskulatur sorgt für ein Vorspannen der entsprechenden Muskeln, wobei einzelne der involvierten Muskeln dabei bereits 20 bis 30 % ihrer Maximalspannung erreichen können, obwohl zu diesem Zeitpunkt noch keine Bewegung stattgefunden hat.

Die gesamte Muskelkette die für die Bewegung beim Ausführen eines„Mausklicks" zuständig ist folgt in der Kraftübertragung, von distal nach proximal:

Finger,-Unterarmstrecker: Mm. extensor pollicis brevis et longus, abductor pollicis longus, Mm. extensores carpi radialis longus et brevis, Mm. extensor digitorum, extensor indicis (Finger für den Mausklick) , M. extensor digiti minimi, M. extensor carpi ulnaris ( die einzelnen Muskeln der Muskelgruppe für die Unterarmstreckung haben in ihrer Funktion einen relativ gleichen Zugvector und sind Faszial als Einheit zu sehen), Septum intermusculare laterale (Faszienzug zwischen M. Triceps und Biceps gelegen) als Verbindung der Unterarmstrecker über das Tuberculum deltoideum zum M. deltoideus, M. Trapezius über das Lig. nuchae bis zur Okziputkante (Hinterhaupt). (Anatomie Trains-Myofascial Meridians for Manual and Movement Therapists, Thomas Myers, Elsevier GmbH, Urban und Fischer Verlag, Hackerbrücke 6, 80335 München. 3. Auflage 2014, ISBN 978-0-7020-4654-4).

Der Pars descendens des Trapeziusmuskels ist Teil der Bewegungskette, die den Zeigefinger hebt (Extensionskette). Hält ein Mensch über einen langen Zeitraum, beispielsweise also über Stunden, den Zeigefinger in„abwartender Schwebe" über der Maus (unterbrochen nur von kurzen„Klicks"), so ist auch der Pars descendens seines Trapeziusmuskels unter Spannung und hemmt, durch die dauerhafte nervöse

Ansteuerung in Erwartung einer„Klick"-Bewegung, den Pars ascendens des

Trapeziusmuskels. Dadurch kommt es zu einer muskulären Dysbalance, die, wenn sie nicht durchbrochen wird, auch zu einer„neurologischen Dysbalance" führen kann: Je dominanter der obere Teil des Trapeziusmuskels wird, desto gehemmter wird der untere Teil. Dies ist eine der Ursachen des„Mausarms".

Eine weitere Ursache des Mausarms ist die Zunahme der muskulären

Erregungsbereitschaft durch Stresshormone - in diesem Falle reicht diese Spannung aus, um die Blutgefäße abzudrücken und somit den Stoffwechsel im Muskel massiv zu reduzieren. Ein so genannter„Sauerstoffmangelschmerz", im Muskel selbst und/oder als Kopfschmerz, kann die Folge sein. Weiterhin kann sich verschärfend auf das Mausarmsyndronn auswirken, dass der Körper bedingt in der Lage ist, phasische (schnelle) Muskelfasern in tonische Muskelfasern (Haltemuskeln) umzuwandeln. Ist also an irgendeiner Stelle der Muskulatur mehr „Haltearbeit" erforderlich, kann es zu einer bedingten„Anpassung" des Verhältnisses von phasischen und tonischen Fasern kommen. Dies kann zu einer Verschärfung der Pathologie des Mausarms führen.

Herkömmliche Armauflagen, die aus dem Stand der Technik bekannt sind, nehmen das Eigengewicht des Arms des Benutzers/Patienten auf. Dadurch kann in gewissem

Ausmaß die„Haltekraft" verringert werden, also die nach oben gerichtete Kraft, die der Benutzer aufbringen muss, um seinen Arm beim Führen der Maus zu halten.

Solche Armauflagen haben allerdings keine Wirkung auf die Ausprägung des oben als Mausarmsyndrom beschriebenen Phänomens.

Daher ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Armauflage bzw.

Armentlastungvorrichtung zur Verfügung zu stellen, welche geeignet ist, dem

Mausarmsyndrom vorzubeugen oder diesem entgegenzuwirken.

Diese Aufgabe wird durch die Armentlastungsvorrichtung gemäß Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche 2 bis 10 und werden im Folgenden beschrieben.

Ein erster Aspekt der Erfindung betrifft eine Armentlastungsvorrichtung, insbesondere zur Vorbeugung gegen die Ausprägung oder zur Rückbildung eines sogenannten Mausarms beim Arbeiten mit einer Computermaus. Dabei weist die

Armentlastungsvorrichtung eine Auflageeinrichtung, die zum Auflegen eines

Ellenbogens oder Unterarms geeignet ist, sowie eine Trägereinrichtung auf, die zum Tragen der Auflageeinrichtung ausgestaltet ist.

Die Auflageeinrichtung ist dabei insbesondere zum Auflegen eines Ellenbogens oder Unterarms eines an einem Tisch stehenden oder sitzenden, insbesondere sitzenden, Benutzers eingerichtet, wenn die Armentlastungsvorrichtung an dem Tisch fixiert ist.

Weiterhin ist die Trägereinrichtung insbesondere dazu eingerichtet, die

Auflageeinrichtung oberhalb einer horizontalen Ebene zu platzieren, wobei die horizontale Ebene z. B. entlang der Oberfläche einer Tischplatte des Tisches verläuft.

Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass die Auflageeinrichtung mittels der

Trägereinrichtung in einer Ebene, insbesondere in einem festen Raumbereich, geführt verschiebbar ist, wobei die Trägereinrichtung dazu eingerichtet ist, bei Aufbringung einer Kraft auf die Auflageeinrichtung senkrecht zu der Ebene in Abhängigkeit von einem durch die Kraft bewirkten Bewegungsweg eine der Kraft entgegenwirkende Gegenkraft zu erzeugen. Das heißt, die Richtung der Gegenkraft ist der Richtung der Kraft entgegengesetzt. Der Betrag der Gegenkraft ist abhängig von dem Bewegungsweg. Dabei ist unter dem Begriff Bewegungsweg derjenige Weg zu verstehen, den die Auflageeinrichtung unter Wirkung der Kraft senkrecht zu der Ebene zurücklegt. Die Auflageeinrichtung bewegt sich dabei insbesondere auf die Tischplatte zu. Insbesondere ist der Betrag der erzeugten

Gegenkraft umso größer, je größer der zurückgelegte Bewegungsweg der

Auflageeinrichtung ist. Beispielsweise kann der Betrag der Gegenkraft proportional zum zurückgelegten Bewegungsweg sein. Eine Abhängigkeit der Gegenkraft vom

Bewegungsweg kann z.B. dadurch gegeben sein, dass die Gegenkraft mittels

wenigstens einer Feder erzeugt wird.

Die besagte Verschiebung der Auflageeinrichtung entlang der Ebene erfolgt im

Wesentlichen frei, also ohne dass eine wesentliche Gegenkraft der

Verschiebungsbewegung entgegenwirkt.

Die Ebene verläuft insbesondere horizontal, kann aber auch geneigt sein. Insbesondere verläuft die Ebene entlang der Oberfläche einer Tischplatte eines Schreibtisches, an der der Benutzer sitzt oder steht, insbesondere sitzt. Dabei ist die Auflageeinrichtung insbesondere über der Tischplatte verschiebbar angeordnet bzw. anordbar.

Das heißt, dass die Auflageeinrichtung insbesondere bei Belastung durch einen auf der Auflageeinrichtung aufliegenden Körper (z.B. einen Arm des Benutzers), also wenn die besagte senkrecht zu der Ebene wirkende Kraft durch die Gewichtskraft des

aufliegenden Körpers zustande kommt, mittels der Trägereinrichtung in einer

Gleichgewichtsposition oberhalb der Tischplatte positioniert ist. Dabei gleichen sich in der Gleichgewichtsposition die Kraft und die Gegenkraft aus, so dass keine resultierende Kraft vorliegt und die Auflageeinrichtung somit nicht beschleunigt wird, insbesondere stationär ist.

Bei einer weiteren Belastung durch den auf der Auflageeinrichtung aufliegenden Körper, also wenn sich die Kraft über den Betrag der Gewichtskraft hinaus erhöht, kann sich die Auflageeinrichtung, aus der Gleichgewichtsposition wegbewegen bzw. ausgelenkt werden, insbesondere auf die Tischplatte zu, wobei auf den Körper durch die

Auflageeinrichtung eine von dem jeweiligen Bewegungsweg aus der

Gleichgewichtsposition abhängige, nach oben gerichtete Gegenkraft wirkt. Die Armentlastungsvorrichtung kann derart ausgestaltet sein, dass mit ihr die besagte Gegenkraft einstellbar ist. Die Gegenkraft kann z.B. von wenigstens einer Feder zur Verfügung gestellt werden. Die Gegenkraft beträgt insbesondere 1 N bis 100 N, bevorzugt 2 N bis 50 N, weiter bevorzugt 5 N bis 15 N, noch weiter bevorzugt 8 N bis 12 N, am meisten bevorzugt 10 N, wenn die Auflageeinrichtung nach unten ausgelenkt ist und die Auflageeinrichtung die erste Ebene, insbesondere die Tischplatte, berührt.

Die erfindungsgemäße Armentlastungsvorrichtung hat den Vorteil, dass der Benutzer, insbesondere bei der Benutzung der Computermaus oder Tastatur seinen auf der Auflageeinrichtung aufliegenden Ellenbogen oder Unterarm aktiv nach unten drücken muss, um der Gegenkraft entgegenzuwirken. Damit aktiviert er den Pars ascendens des Trapezmuskels, was wiederum den Pars descendens gemäß der reziproken Inhibition hemmt. Insbesondere im Beschwerde verursachenden Teil der agonistischen

Bewegungskette (dem Pars descendens) wird somit eine Erhöhung der

Erregungsbereitschaft während der gesamten Dauer der Arbeit mit der Maus verhindert. Die Ursache des„Mausarms" ist somit vermindert bzw. ausgeschaltet.

Der Begriff„reziproke Inhibition" (auch als gegenseitige Hemmung bezeichnet) beschreibt dabei die Hemmung der neuronalen Aktivität (das heißt Erregung der Motoneuronen) einer agonistischen Beweg ungs kette durch eine antagonistische

Bewegungskette bzw. Muskelgruppe.

Dabei beschreibt der Begriff„agon istische Beweg ungs kette" eine Muskelgruppe, die im menschlichen Körper eine bestimmte erste Bewegung (z.B. Beugen eines Unterarms) ausführt oder ausführen kann. Hierbei werden die einzelnen Muskeln der agonistischen Bewegungskette auch als Agonisten bezeichnet.

Dagegen beschreibt der Begriff„antagonistische Bewegungskette" eine Muskelgruppe, die eine der ersten Bewegung entgegengesetzte zweite Bewegung (z.B. Strecken des Unterarms) ausführt oder ausführen kann, wird nervös u. a. definiert über das Gesetz der „reziproken Inhibition" (gegenseitige Hemmung).

Beim Anheben des Zeigefingers, z.B. in Erwartung eines Mausklicks, übernimmt der Musculus extensor indicis die Rolle des Agonisten. Alle Muskeln der Bewegungskette, deren Erregungsbereitschaft dabei erhöht wird, bilden dann die„agonistische

Bewegungskette". Zu dieser„agonistischen Bewegungskette" gehört auch der Pars descendens des Trapeziusmuskels. Der Antagonist des Musculus Trapezius pars descendens ist dabei der Musculus Trapezius pars ascendens. Der Effekt der erfindungsgemäßen Armentlastungsvorrichtung auf den besagten antagonistischen Muskel sträng und somit Hemmung des agonistischen Muskelstrangs ist vorteilhafterweise besonders ausgeprägt, wenn der Benutzer, insbesondere während des Arbeitens mit der Computermaus, die Körperhaltung eines am Schreibtisch sitzenden Menschen einnimmt.

Nach einer weiteren Ausführungsform ist die Auflageeinrichtung um eine erste

Drehachse schwenkbar, die senkrecht zu der Ebene verläuft, wobei die Auflageeinrichtung unter Belastung durch die Kraft senkrecht zu der Ebene verschiebbar ist.

Dabei erfolgt die Verdrehung um die erste Drehachse insbesondere in einer Ebene, die parallel zu einer Tischplatte verläuft, an der die Armentlastungsvorrichtung befestigt ist, wenn der Benutzer an einem Schreibtisch sitzt oder steht und der Ellenbogen oder Unterarm des Benutzers auf der Auflageeinrichtung der Armentlastungsvorrichtung aufliegt. Diese Ebene verläuft bevorzugt horizontal . Insbesondere erfolgt die

Verschiebung dabei in einem halbkreisförmigen Bereich vor einer Kante der Tischplatte, wobei der Benutzer an der besagten Kante sitzt oder steht. Der Radius des

halbkreisförmigen Bereichs kann z. B. zwischen 25 cm und 75 cm, bevorzugt zwischen 40 cm und 60 cm, weiter bevorzugt 50 cm betragen.

Die besagte Verschiebung erfolgt senkrecht zu der Ebene insbesondere vertikal zwischen einer ersten Ebene und einer zweiten Ebene, wobei die erste und die zweite Ebene jeweils parallel zu der besagten Ebene (und parallel zueinander) und bevorzugt horizontal verlaufen. Insbesondere sind die erste und zweite Ebene jeweils parallel zu der Tischplatte des Schreibtischs.

Die erste Ebene kann oberhalb der Tischplatte angeordnet sein, wobei der senkrechte Abstand der ersten Ebene zur Oberfläche der Tischplatte vorzugsweise weniger als 5 cm, weiter bevorzugt weniger als 2 cm beträgt. Alternativ dazu kann die erste Ebene auch durch die Oberfläche der Tischplatte gebildet sein kann, d.h. keinen Abstand zu der Tischplatte aufweisen.

Die zweite Ebene ist beim bestimmungsgemäßen Betrieb der Armentlastungsvorrichtung insbesondere oberhalb der ersten Ebene angeordnet. Dabei beträgt der Abstand der zweiten Ebene zur ersten Ebene gemäß einer Ausführungsform 6 cm bis 15 cm, insbesondere 8 cm bis 12 cm.

Weiterhin kann die Auflageeinrichtung gemäß der Erfindung einen Auflagepuffer aufweisen, der insbesondere aus Moosgummi oder viskoelastischem Schaum gefertigt ist. Der Auflagepuffer kann z. B. lösbar mit der Auflageeinrichtung verbunden sein. Weiterhin kann der Auflagepuffer ein Befestigungsmittel, z.B. eine Schlaufe, zum

Befestigen des Unterarms oder Ellenbogens an dem Auflagepuffer aufweisen.

Der Auflagepuffer weist weiterhin insbesondere eine beim bestimmungsgemäßen Betrieb der Armentlastungsvorrichtung nach oben gerichtete Auflagefläche auf.

Dabei ist die Auflagefläche so ausgestaltet, dass von einem auf der Auflagefläche aufliegenden Ellenbogen oder Unterarm durch den Kontakt mit der Auflagefläche Belastungskraft auf den Auflagepuffer übertragen werden kann.

Die Auflagenfläche weist insbesondere ein Profil, eine Aufrauhung, eine rutschfeste Beschichtung und/oder eine konkave, beispielsweise schalenförmige oder

rinnenförmige, Krümmung auf, wobei vorzugsweise die Krümmung ergonomisch an geeignete Bereiche eines Ellenbogens oder Unterarms angepasst ist.

Der Auflagepuffer kann um eine senkrecht zu der Ebene verlaufende, insbesondere vertikale, Achse drehbar sein, wobei diese Achse vorzugsweise die erste Drehachse ist.

Bevorzugt erfolgt bei der Verschiebung keine wesentliche Drehung der Auflagefläche in Bezug auf die Tischplatte. Dies kann z.B. dadurch erreicht werden, dass die

Auflagefläche sich bei der besagten Schwenkbewegung in der Ebene um die

Auflageeinrichtung und/oder die Trägereinrichtung dreht, so dass die Auflagefläche selbst in Bezug auf die Tischplatte im Wesentlichen nur translatorisch bewegt wird. Dadurch wird vorteilhafterweise der auf der Armentlastungvorrichtung aufliegende Arm durch das Schwenken der Armentlastungsvorrichtung keiner unnatürlichen

Drehbewegung ausgesetzt, sondern lässt sich frei translatorisch bewegen.

Gemäß einer weiteren Ausführungsform umfasst die Verbindung zwischen

Trägereinrichtung und Auflageeinrichtung eine Führungseinrichtung. Die

Führungseinrichtung ist mit der Trägereinrichtung und der Auflageeinrichtung

mechanisch verbunden, wobei sie dazu ausgebildet ist, die Auflageeinrichtung in ihrer Bewegung senkrecht zu der Ebene zu führen.

Die Führungseinrichtung kann dabei um eine Achse, welche senkrecht zu der Ebene verläuft, eine Drehbewegung zulassen, wobei diese Achse vorzugsweise die erste Drehachse ist.

Die Führungseinrichtung kann dabei sowohl zur Auflageeinrichtung als auch zur

Trägereinrichtung drehbar sein, vorzugsweise ist die mechanische Verbindung der Führungseinrichtung mit der Trägereinrichtung und der Auflageeinrichtung dabei jedoch drehfest mit einem der beiden Bauteile realisiert, insbesondere drehfest mit der

Auflageeinrichtung realisiert. Es ist die erfindungsgemäße Armentlastungsvornchtung vorzugsweise derart realisiert, dass die Auflageeinrichtung und Trägereinrichtung um die erste Drehachse gelenkig verbunden sind, wobei die Auflageeinrichtung und die Trägereinrichtung somit um die erste Drehachse zueinander schwenkbar sind.

Die gelenkige Verbindung ist dabei im Wesentlichen durch ein Auflagegelenk realisiert, welches vorzugsweise von der Trägereinrichtung umfasst ist und welches eine Drehung um die erste Drehachse realisierbar macht. Die gelenkige Verbindung kann auch durch die Führungseinrichtung selbst realisiert sein.

Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Armentlastungsvorrichtung ferner eine Befestigungseinrichtung aufweist, wobei die Befestigungseinrichtung mit der Trägereinrichtung verbunden ist und wobei die Befestigungseinrichtung zur Befestigung der Armentlastungsvorrichtung an einem Gegenstand, insbesondere einem Schreibtisch oder Stuhl, vorzugsweise zur Befestigung an der Tischplatte des Schreibtischs, bzw. einer Armlehne oder Sitzfläche des Stuhls, geeignet ist. Das heißt, die

Befestigungseinrichtung ist zur Befestigung der Armentlastungsvorrichtung in einer festen Position relativ zu der Ebene eingerichtet, in der die Auflageeinrichtung

schwenkbar ist.

Die Armentlastungsvorrichtung sieht in einer erfindungsgemäßen Ausführungsform auch vor, dass die Befestigungseinrichtung mit der Trägereinrichtung um eine

Befestigungs-Drehachse gelenkig verbunden ist, wobei die Befestigungs-Drehachse im Wesentlichen senkrecht zu der Ebene verläuft, in welcher die Auflageeinrichtung mittels der Trägereinrichtung geführt verschiebbar ist, so dass die Bauteile

Befestigungseinrichtung und Trägereinrichtung schwenkbar zueinander sind .

Realisiert wird die gelenkige Verbindung durch ein Befestigungsgelenk, welches von der Befestigungseinrichtung und/oder der Trägereinrichtung umfasst sein kann und welches eine Drehung um die Befestigungs-Drehachse realisierbar macht, wobei diese im Wesentlichen parallel zur ersten Drehachse verläuft.

Das Befestigungsgelenk dient zur Schwenkung der gesamten Trägereinrichtung sowie der Auflageeinrichtung in einer Ebene im Wesentlichen parallel zur Tischplatte.

Die Trägereinrichtung kann weiterhin einen Auflagenträger mit einem distalen und einem proximalen Ende aufweisen, wobei der Auflagenträger mit seinem distalen Ende mittels einer ersten Verbindung mit der Auflageeinrichtung verbunden ist, sowie einen

Befestigungsträger mit einem proximalen und einem distalen Ende, wobei der Befestigungsträger mit seinem proximalen Ende mittels einer zweiten Verbindung mit der Befestigungseinrichtung mechanisch verbunden ist.

Dabei bezeichnet distal die vom Körper abgewandte Richtung und proximal die dem Körper zugewandte Richtung.

Es muss dabei je nach Anordnungsrichtung der Armentlassungsvorrichtung in Bezug zum Nutzer nicht zwingend das proximale Ende näher am Nutzer der

Armentlastungsvorrichtung angeordnet sein als das distale Ende.

Weiterhin ist vorteilhafterweise vorgesehen, dass der Auflagenträger und der

Befestigungsträger gelenkig miteinander verbunden sind, wobei die Verbindung eine Träger-Drehachse ausbildet, um welche der Auflagenträger und der Befestigungsträger zueinander schwenkbar sind, wobei die Träger-Drehachse im Wesentlichen senkrecht zu der Ebene verläuft, in welcher die Auflageeinrichtung mittels der Trägereinrichtung geführt verschiebbar ist.

Ein Trägergelenk realisiert dabei die gelenkige Verbindung des Auflagenträgers und des Befestigungsträgers. Das Trägergelenk ist dabei von der Trägereinrichtung umfasst und realisiert eine Drehung um die Träger-Drehachse, wobei diese im Wesentlichen parallel zur ersten Drehachse sowie zur Befestigungs-Drehachse verläuft.

Es versteht sich, dass die Armentlastungsvorrichtung weitere Gelenke aufweisen kann, die weitere Drehachsen realisieren, um die jeweils ein entsprechender Teilabschnitt der Armentlastungsvorrichtung schwenkbar ist. Insbesondere sind die weiteren Drehachsen parallel zueinander und parallel zur ersten Drehachse, Befestigungs-Drehachse und Träger-Drehachse.

Nach einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, dass die

Armentlastungsvorrichtung ein elastisches Element, insbesondere eine Feder, aufweist, wobei das elastische Element dazu ausgebildet ist, bei Aufbringung der Kraft auf die Auflageeinrichtung senkrecht zu der Ebene die Gegenkraft zu erzeugen.

Vorteilhafterweise ist das elastische Element eine Schraubenfeder, die koaxial zur Führungseinrichtung angeordnet und von dieser zumindest in den translatorischen Freiheitsgraden parallel zur Ebene positioniert bzw. fixiert ist.

Insbesondere ist dabei die Führungseinrichtung in einer Richtung senkrecht zur Ebene teleskopierbar und durch zwei ineinander verschiebbare rotationssymmetrische

Elemente ausgebildet. Ein erstes rotationssymmetrisches Element kann dabei an der Auflageeinnchtung angeordnet sein und ein zweites rotationssymmet sches Element kann an der Trägereinrichtung angeordnet sein.

Dabei können sich die rotationssymmetrischen Elemente längs durch die

Schraubenfeder und in Bezug zu dieser koaxial erstrecken.

Alternativ kann auch ein hülsenförmiges Element der Führungseinrichtung an der radialen Außenseite der Schraubenfeder diese positionieren.

Das elastische Element ist dabei derart ausgebildet und angeordnet, dass es bei Aufbringung der Kraft auf die Auflageeinrichtung gespannt wird und in Folge ihrer Spannung die Gegenkraft ausübt.

Wenn die Auflageeinrichtung abwärts in Richtung der Tischplatte bewegt wird, nimmt die Spannung der Feder zu, so dass die von der Feder ausgeübte Gegenkraft ansteigt. Auf diese Weise wird die besagte Abhängigkeit Gegenkraft in Abhängigkeit von dem zurückgelegten Bewegungsweg realisiert.

Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zur Behandlung eines Mausarms und/oder ein Verfahren zur Vorbeugung gegen die Entwicklung eines Mausarms mit den Schritten: a) Befestigung einer Armentlastungsvorrichtung gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung an einem Gegenstand, b) Auflegen eines Bereichs eines menschlichen Arms, z.B. eines Unterarms oder Ellenbogens, oder einer menschlichen Hand auf die Auflageeinrichtung, c) Bewegung des Arms oder der Hand senkrecht zu der Ebene unter Aufbringung einer der von dem Arm bzw. der Hand aufgebrachten Kraft entgegengesetzten Gegenkraft auf die Hand bzw. den Arm.

Die Armentlastungsvorrichtung wird insbesondere an einer Tischplatte eines

Schreibtisches befestigt, insbesondere so, dass die Auflageeinrichtung in einem Bereich positioniert ist, in dem der Nutzer üblicherweise seinen Ellenbogen oder Unterarm des zum Arbeiten verwendeten Arms beim Arbeiten mit einer Maus und/oder Tastatur bewegt.

Die Gleichgewichtsposition der Auflageneinrichtung wird insbesondere so justiert, dass der Nutzer beim Arbeiten mit einer Maus und/oder stets eine leichte Kraft, vorzugsweise zwischen 1 N und 100 N, auf die Auflageeinrichtung ausüben muss, wenn er dabei den Ellenbogen oder Unterarm des zum Arbeiten verwendeten Arms auf die

Auflageeinrichtung stützt.

Das Arbeiten des Nutzers mit der Maus bzw. Tastatur erfolgt so, dass der Nutzer beim Arbeiten stets seinen Ellenbogen des zum Arbeiten verwendeten Arms auf der

Auflageeinrichtung abgestützt hält. Translatorische Bewegungen des Arms parallel zu der Tischplatte, z.B. beim Bewegen der Maus, können aufgrund der Schwenkbarkeit der Auflageeinrichtung frei, das heißt, ohne dass eine wesentliche Gegenkraft der Bewegung entgegenwirkt, ausgeführt werden.

Es können auch zwei Armentlastungsvorrichtungen, je eine für den Ellenbogen des linken und den Ellenbogen des rechten Arms, verwendet werden und entsprechend in der Umgebung des Arbeitsplatzes positioniert und angebracht werden (vorzugsweise eine Armentlastungseinrichtung links und eine weitere Armentlastungsvorrichtung rechts vom Benutzer). Alternativ zur Befestigung an einer Tischplatte kann die Befestigung gegebenenfalls auch an einem geeigneten Stuhl erfolgen.

Durch Auflegen des Ellenbogens oder Unterarms des Arms, mit dem der Benutzer die Maus bedient, auf die in der erfindungsgemäßen Armentlastungsvorrichtung integrierte Auflageneinrichtung wird dem Benutzer zunächst das Armgewicht (typischerweise 3000 g ± 1000 g) abgenommen.

Die Gleichgewichtsposition der Auflageneinrichtung (Höhe über der Tischplatte) kann individuell so an die Sitzhaltung des Benutzers am Schreibtisch angepasst werden, dass der Benutzer - solange er seinen Ellenbogen oder Unterarm auf der Auflageneinrichtung positioniert hat - beim Arbeiten mit der Maus intuitiv den Ellenbogen bzw. Unterarm (leicht) nach unten zu drücken versucht.„Arbeiten mit der Maus" bedeutet hier nicht nur das Ausführen von Klick-Bewegungen, sondern jegliche Tätigkeiten, bei denen die Maus berührt wird, beispielsweise das Hin- und Herschieben der Maus auf der Oberfläche der Tischplatte.

Ein nur leichter Druck des Ellenbogens auf die Auflageneinrichtung reicht dabei aus. Vorzugsweise wird die Gleichgewichtsposition der Auflageneinrichtung so eingestellt, dass der Benutzer beim Arbeiten mit der Maus mit dem Ellenbogen oder Unterarm zusätzlich zur Gewichtskraft des Eigengewichts des Arms eine Kraft zwischen 2,9 und 14,7 N (entspricht einem Gewicht von ca. 300 bis 1500 g zusätzlich zum Armgewicht) auf die Auflageneinrichtung ausübt. Dadurch, dass der Benutzer nicht nur passiv den Arm auf der Armentlastungs-und Unterstützungsvorrichtung„ablegt", sondern auch aktiv eine Kraft nach unten auf die Auflageneinrichtung ausübt, wird der untere Teil des Trapeziusmuskels (der Pars ascendens) aktiviert. Das Nach-unten-Drücken des Ellenbogens aktiviert infolgedessen die antagonistische Bewegungskette, insbesondere die gesamte antagonistische Bewegungskette.

Der Spannungszustand der agonistischen Bewegungskette, die durch einen oder mehrere in„abwartender Schwebe" über der Maus gehaltenen Finger entstanden ist, wird durch das Aktivieren der antagonistischen Bewegungskette vermindert oder aufgehoben. Der nun aktivierte untere Teil des Trapezius hemmt den die Beschwerden verursachenden oberen Teil des Trapezius (den Pars descendens) mittels reziproker Inhibition (gegenseitiger Hemmung).

Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in der beiliegenden Zeichnung

dargestellten Ausführungsbeispiels erläutert.

Es zeigt:

Fig .1 : eine perspektivische schematische Darstellung einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Armentlastungsvorrichtung.

Die Armentlastungsvorrichtung weist eine Auflageeinrichtung 1 , eine Trägereinrichtung 2 und eine Befestigungseinrichtung 3 auf. Zur einfacheren Beschreibung der Wirkweise der Armentlastungsvorrichtung wird die Armentlastungsvorrichtung nachfolgend mit Bezug zu einem Koordinatensystem (x, y, z) beschrieben, das ebenfalls in Fig. 1 eingezeichnet ist.

Der Pfeil z gibt dabei beim bestimmungsgemäßen Gebrauch der

Armentlastungsvorrichtung die Richtung der Erdanziehungskraft (Schwerkraft) an. Die Richtung des Pfeils z (Pfeilspitze) zeigt also nach„unten", das Ende des Pfeilschafts zeigt nach„oben". Im Folgenden beziehen sich insbesondere die Begriffe„oben" und„unten", „oberhalb",„unterhalb" usw. auf die so auf mittels des Pfeils z definierten Richtungen bzw. Orientierungen. Ferner wird nachfolgend eine zum Pfeil z senkrechte Ebene als „waagerechte" oder„horizontale" Ebene bezeichnet. Diese Ebene verläuft insbesondere parallel zu der Tischplatte, an der die Armentlastungsvorrichtung befestigt ist.

Mit der Befestigungseinrichtung 3 kann die Armentlastungsvorrichtung so an einer Schreibtischplatte befestigt werden, dass die Armentlastungsvorrichtung bezüglich der Erdanziehungskraft so wie in Fig. 1 dargestellt positioniert ist. Die Schreibtischplatte verläuft insbesondere waagerecht, somit in der x-y-Ebene, es ist aber auch denkbar, dass die Schreibtischplatte geneigt zur Waagerechten verläuft.

Die Auflageeinrichtung 1 weist einen Auflagepuffer 1 1 auf, der beispielsweise aus Moosgummi oder viskoelastischem Schaum gefertigt sein kann. Der Auflagepuffer 1 1 bildet dabei eine Auflagefläche 13 aus, welche nach oben ausgerichtet ist und auf welcher z.B. ein Unterarm eines Nutzers abgelegt werden kann. Die Auflageeinrichtung 1 ist mit einem Auflagegelenk 10, welches die erste Drehachse d1 realisiert, mit der Trägereinrichtung 2 verbunden, welche weiterhin eine Führungseinrichtung 12 umfasst. Die Führungseinrichtung 12 ist dabei einerseits drehfest mit der Auflageeinrichtung 1 verbunden und andererseits drehfest mit der Trägereinrichtung 2 verbunden und erlaubt in sich eine Drehbewegung. Das heißt, die Führungseinrichtung 12 bildet selbst gleichzeitig ein Auflagegelenk 10 aus, wodurch eine Drehung der Auflageeinrichtung 1 sowie der Führungseinrichtung 12 um die erste Drehachse d1 realisiert wird.

Weiterhin umfasst die Führungseinrichtung 12ein (nicht dargestelltes) elastisches Element, welches insbesondere eine Schraubenfeder ist, die koaxial in der

Führungseinrichtung 12, vorzugsweise im Inneren des Auflagegelenks 10, derart angeordnet ist, dass beim Aufbringen einer Kraft F, welche im Wesentlichen zumindest eine entlang der ersten Drehachse d1 wirkende Komponente aufweist, auf die

Auflageeinrichtung 1 eine von dem elastischen Element erzeugte entsprechende Gegenkraft der Kraft F entgegenwirkt.

Die Trägereinrichtung 2 weist einen Auflagenträger 31 und einen Befestigungsträger 32 auf. Die Trägereinrichtung 2 weist ferner ein Trägergelenk 30 auf, welches den

Auflagenträger 31 mit dem Befestigungsträger 32 gelenkig verbindet.

Der Auflagenträger 31 ist dabei zu einer Seite mit dem Auflagegelenk 10 und zu einer anderen Seite mit dem Trägergelenk 30 verbunden, wobei der Befestigungsträger 32 zu einer Seite mit dem Trägergelenk 30 und zu einer anderen Seite mit einem

Befestigungsgelenk 20 verbunden ist. Das Befestigungsgelenk 20 verbindet dabei die Trägereinrichtung 2 bzw. deren Befestigungsträger 32 mit der Befestigungseinrichtung 3.

Der Auflagenträger 31 sowie der Befestigungsträger 32 sind als starre Träger

ausgestaltet, wobei sie an ihren jeweiligen Enden ein rechteckiges Vollprofil aufweisen, mit welchem sie fest mit dem jeweiligen Gelenk 10, 20, 30 verbunden sind, und wobei sie weiterhin zumindest bereichsweise, vorzugsweise über den Großteil ihrer Erstreckung, ein Lochstegträgerprofil aufweisen. Das Trägergelenk 30 verbindet den Auflagenträger 31 mit dem Befestigungsträger 32 und bildet dabei eine Träger-Drehachse d3 aus, um welche der Auflagenträger 31 und der Befestigungsträger 32 zueinander verdrehbar sind . Dabei sind die Träger 31 , 32 derart mit dem Trägergelenk 30 verbunden, dass sie beliebig zueinander ausrichtbar sind. Das heißt, dass die Träger 31 , 32 eine vollständige Drehung um die dritte

Drehachse d3 ausführen können, da die Träger 31 , 32 auf unterschiedlichen Höhen, also übereinander bzw. untereinander, am Trägergelenk 30 angeordnet sind.

Die vom Trägergelenk 30 realisierte Träger-Drehachse d3 ist im Wesentlichen parallel zur ersten Drehachse d1 .

Die Befestigungseinrichtung 3 ermöglicht die Befestigung der Armentlastungsvorrichtung an einer Schreibtischplatte. Die Befestigungseinrichtung 3 ist mittels eines

Befestigungsgelenks 20 drehbar mit dem Befestigungsträger 32 verbunden, wobei das Befestigungsgelenk 20 eine Befestigungs-Drehachse d2 realisiert, welche im

Wesentlichen parallel zur ersten Drehachse d1 sowie zur Träger-Drehachse d3 ist. Das Befestigungsgelenk 20 ist ferner so mit der Befestigungseinrichtung 3 verbunden, dass die Träger-Drehachse d3 des Befestigungsgelenks 20 senkrecht zur Schreibtischplatte ausgerichtet ist, wenn die Armentlastungsvorrichtung mittels der Befestigungseinrichtung 3 an der Schreibtischplatte befestigt ist.

Die Befestigungseinrichtung 3 umfasst weiterhin ein Verbindungselement 21 sowie zumindest ein Befestigungselement 22.

Das Verbindungselement 21 dient dabei zur Verbindung des zumindest einen

Befestigungselements 22, welches die Befestigung an einem Gegenstand realisiert, mit dem Befestigungsgelenk 20. Die mechanische Verbindung zwischen

Verbindungselement 21 und Befestigungsgelenk 20 realisiert auch die Befestigungs- Drehachse d2. Die Verbindung ist mittels einer Schraubverbindung 25 realisiert, bei welcher das Verbindungselement 21 ein Loch aufweist, durch welches eine vom

Befestigungsgelenk 20 ausgebildete Gewindestange geführt und mit einer passenden Mutter derart befestigt ist, dass eine Drehung der Gewindestange 20 im Loch des Verbindungselements 21 ausführbar ist.

Dabei kann das Verbindungselement 21 auf eine jeweilige Anwendung bzw.

Ausgestaltungswünsche der Armauflagevorrichtung angepasst sein. Alternativ kann ein Befestigungselement 22 direkt mit dem Befestigungsgelenk 20 verbunden sein, wobei dabei diese Verbindung bzw. das Befestigungsgelenk 20 die Befestigungs-Drehachse d3 ausbildet. Zur Befestigung an einem Gegenstand, wie z.B. einer Tischplatte, weist die Befestigungseinrichtung 3 in der hier dargestellten Ausführungsform zwei

Befestigungselemente 22 auf, welche jeweils ein Saugelement 23 sowie einen Hebel 24 umfassen. Ein Saugelement 23 kann dabei beim Andrücken - unterstützt durch den Hebel 24 - an eine ebene Oberfläche einen Unterdruck zwischen sich und der Oberfläche realisieren und dort reibschlüssig festhalten Durch den Hebel 24 kann das Saugelement 23 auch wieder gelöst werden. Demnach ist eine Befestigung der

Befestigungseinrichtung 3 und somit der Armentlastungsvorrichtung 1 an einem

Gegenstand, wie z.B. einem Schreibtisch möglich.

Zur Befestigung an einem Gegenstand, z.B. einer Armlehne oder Sitzfläche eines Stuhls kann die Befestigungseinrichtung 3 alternative Befestigungselemente 22 aufweisen. Denkbar sind z.B. auch Zangenelemente, die eine Klemmverbindung realisieren oder ein Anschrauben direkt an ein Element eines Stuhls.

Die Abmessungen des Auflagenträgers 31 und des Befestigungsträgers 32 sind insbesondere so bemessen, dass die Auflageeinrichtung 1 so bewegt werden kann, dass die Projektion der Mittelachse des Führungseinrichtung 12 auf eine waagerechte Ebene jeden Punkt innerhalb eines Halbkreises erreichen kann, der vor der Schreibtischkante liegt, an der die Armentlastungsvorrichtung mittels der Befestigungseinrichtung 3 angebracht wurde, mit einem Radius von beispielsweise 50 cm um die Drehachse des Befestigungsgelenks 20.

Sitzt der Benutzer - in Bezug auf die Schreibtischkante, an der die

Armentlastungsvorrichtung montiert ist - zu einer bestimmten Seite (z. B. links) zur Armentlastungsvorrichtung, können bei Bewegungen der Auflageeinrichtung 1 die Auflagen-und Befestigungsträger 31 , 32 sowie das Trägergelenk 30 zur anderen Seite (z. B. nach rechts) bewegt werden, so dass die Trägereinrichtung 2 den Benutzer nicht behindert oder stört.

Der Auflagenträger 31 , der Befestigungsträger 32 sowie die Befestigungseinrichtung 3 bilden in dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel eine Gelenkkette zwischen dem Auflagenträger 1 und der Befestigungseinrichtung 3 aus. Diese Gelenkkette weist drei parallele Drehachsen d1 , d2, d3 auf. Mittels dieser Drehachsen d1 , d2, d3 ist die

Auflageeinrichtung 1 in einer Ebene senkrecht zu den Drehachsen schwenkbar bzw. verschiebbar. Diese Ebene verläuft insbesondere parallel zu der Tischplatte des

Schreibtisches, an der die Befestigungseinrichtung 3 befestigt werden kann. Bevorzugt verläuft diese Ebene horizontal. Die Schwenkbarkeit bzw. Verschiebbarkeit parallel zu dieser Ebene erlaubt eine im Wesentlichen frei translatorische Bewegung des auf der Auflageeinrichtung liegenden Arms des Benutzers, z.B. wenn dieser die Maus auf der Tischplatte verschiebt.

Bei einer Abwärtsbewegung der Auflageeinrichtung 1 auf die Tischplatte zu wird das elastische Element gespannt, so dass dieses eine nach oben gerichtete Gegenkraft auf die Auflageeinrichtung 1 ausübt, welche der abwärts gerichteten Bewegung

entgegengesetzt ist. Dies führt dazu, dass der Benutzer eine Kraft aufbringen muss, um die Auflageeinrichtung 1 nach unten zu bewegen (z.B. um die Maus oder Tastatur zu berühren) bzw. dort zu halten (z.B. in einer Arbeitsposition, in welcher der Benutzer die Maus oder Tastatur bedient), wobei die Kraft F den antagonistischen Muskelstrang aktiviert, was zu einer Hemmung des agonistischen Muskelstrangs führt.

Die Erfindung ist dabei nicht auf die in den Zeichnungen dargestellten

Ausführungsformen eingeschränkt, sondern es kann auch vorgesehen sein , dass Auflageeinrichtung 1 in einer Ebene über die Befestigungseinrichtung 3 hinweg geschwenkt werden kann und somit bei einer Befestigung der Befestigungseinrichtung 3 zum Beispiel unter einer Tischplatte es möglich ist, die Auflageeinrichtung über der Tischplatte und im Wesentlichen in einer Ebene parallel zur Tischplatte zu

verschwenken.

Alternativ oder hinzukommend kann die Armentlastungsvorrichtung auch derart ausgestaltet sein, dass die Befestigung der gesamten Vorrichtung auf der Oberfläche einer Tischplatte erfolgt, so dass die gesamte Armentlastungsvorrichtung über der Ebene der Tischplatte schwenkbar angeordnet ist und, ein Nutzer bei Auflage seines Arms auf der Auflageeinrichtung in komfortabler Weise auch eine Computer-Maus erreichen kann, die entfernt vom Rand der Tischplatte liegt.

Physiologisch wird durch die Armentlastungsvorrichtung erreicht, dass der Nutzer der Armentlastungsvorrichtung die Pars ascendens seines Trapeziusmuskels (genauer: derjenigen Seite - linke oder rechte Seite - des Trapeziusmuskels, deren Arm der Nutzer für die Arbeit mit der Maus benutzt und deren Ellenbogen er/sie auf die

Auflageeinrichtung 1 legt) anspannen muss, was zu einer Hemmung der Pars

descendens des Trapeziusmuskels führt, d. h., die mit langem Arbeiten mit einer Maus/Tastatur üblicherweise einhergehende Daueranspannung der Pars descendens des Trapeziusmuskels wird verhindert. Dies wirkt vorteilhafterweise der Ausbildung eines „Mausarms" entgegen. Bezugszeichenliste

1 Auflageeinrichtung

2 Trägereinrichtung

3 Befestigungseinrichtung

10 Auflagegelenk

1 1 Auflagepuffer

12 Führungseinrichtung

13 Auflagefläche

20 Befestigungsgelenk

21 Verbindungselement

22 Befestigungselement

23 Saugelement

24 Hebel

25 Schraubverbindung

30 Trägergelenk

31 Auflagenträger

32 Befestigungsträger d1 erste Drehachse d2 Befestigungs-Drehachse d3 Träger-Drehachse

F Kraft