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Title:
ARRANGEMENT OF A STATOR WITH A POLYMER HOUSING FOR A DYNAMOELECTRIC MACHINE AND PRODUCTION PROCESS OR USE FOR IT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2024/012956
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a process which is intended for producing an arrangement comprising a stator (STT) and a housing (OCS) for a dynamoelectric machine and in which a number of stator laminations (SMS) are put together to form a laminated core (SMP). The production process comprises: - arranging the stator laminations (SMS) in a stack along an axial direction to form a laminated core (SMP) and - applying a composite polymer (GPF) to at least the radial outer side of the laminated core (SMP) such that one or more applied layers of the filled composite polymer (GPF) at least partially form(s) the housing (OCS). A composite polymer is a polymer in the form of a matrix in which particles are embedded. In addition, the invention also relates to an arrangement comprising a stator (STT) and a housing (OCS) of a dynamoelectric machine and also the use thereof for a process for producing or processing foodstuffs, pharmaceutical products or cosmetic products.

Inventors:
BÜTTNER KLAUS (DE)
KATZENBERGER TOBIAS (DE)
KIRCHNER KLAUS (DE)
PLOCHMANN BASTIAN (DE)
WARMUTH MATTHIAS (DE)
Application Number:
PCT/EP2023/068558
Publication Date:
January 18, 2024
Filing Date:
July 05, 2023
Export Citation:
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Assignee:
SIEMENS AG (DE)
International Classes:
H02K5/08; H02K15/12; H02K1/04
Domestic Patent References:
WO2022017653A12022-01-27
WO2022017653A12022-01-27
WO2015197647A12015-12-30
Foreign References:
US6753628B12004-06-22
DE102016203945A12017-09-14
DE3133734A11983-03-17
US6753628B12004-06-22
Attorney, Agent or Firm:
SIEMENS PATENT ATTORNEYS (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zur Herstellung einer Anordnung (ARG) umfassend einen Stator (STT) und ein Gehäuse (OCS) für eine dynamoelektrische Maschine, bei dem eine Anzahl von Statorblechen (SMS) zu einem Blechpaket (SMP) zusammengestellt sind, umfassend:

(a) Stapelweises Anordnen der Statorbleche (SMS) zu einem Blechpaket (SMP) entlang einer Axialrichtung, gekennzeichnet durch

(b) Aufbringen eines aushärtend ausgebildeten gefüllten Verbundpolymers (GPF) zumindest auf die radiale Außenseite auf das Blechpaket (SMP) , so dass eine Schicht oder mehrere aufgebrachte Schichten des gefüllten Verbundpolymers (GPF) das Gehäuse (OCS) zumindest teilweise ausbildet.

2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei das gefüllte Verbundpoly- mer (GPF) sprühend aufgebracht wird.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei das Gehäuse (OCS) zu mindestens 50% bis 100% einer radialen Gehäusewandstärke aus einer Schicht oder mehreren aufgebrachten Schichten des gefüllten Verbundpolymers (GPF) ausbildet ist.

4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, wobei das gefüllte Verbundpolymer (GPF) bei Raumtemperatur eine Viskosität von mindestens 1000 mPas aufweist.

5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das gefüllte Verbundpolymer (GPF) einen Zusatz von Lösemittel zur Viskositätserniedrigung zwischen 0 Gew.-% bis 5 Gew.-% aufweist.

6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das gefüllte Verbundpolymer (GPF) Partikel enthält, die Partikel umfassend mindestens eine Zutat von: - thermisch leitfähigen Partikeln, insbesondere aufweisend Bornitrid (BN) und/oder Aluminiumoxid (A12O3) und/oder Quarzmehl und/oder Quarzgut, flammhemmenden Partikeln, insbesondere Aluminiumhydroxid (Al (OH) 3 ) ,

- elektrisch isolierenden Partikeln (ISO) , insbesondere Glimmer . Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das gefüllte Verbundpolymer (GPF) eine thixotrope Flüssigkeit ist. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, umfassend

- Thixotropieren des gefüllten Verbundpolymers (GPF) mittels Zusatzes eines Thixotropiermittels vor dem Aufbringen . Verfahren nach Anspruch 8, umfassend:

- Thixotropieren des gefüllten Verbundpolymers (GPF) mittels Zusatzes eines anorganischen Verdickers (ATH) . Verfahren nach Anspruch 9, umfassend:

- Thixotropieren des gefüllten Verbundpolymers (GPM) mittels Zusatzes von 0,1-5 Gew.-%, bevorzugt 0,1-2 Gew.-% pyrogener Kieselsäure (ARL) . Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, umfassend:

- Festlegen eines Aufbringprozesses (APP) als einen von: Gießen (CST) , Streichen (PNT) , Pinseln (BRS) , Dickschichtpinseln (TLB) , Rakeln (SQG) , Spachteln (SPT) , Einpressen (PRI) ,

- Festlegen eines Viskositätsbereichs (VRG) des gefüllten Verbundpolymers (GPM) von 3.000-1.000.000 mPas in Abhängigkeit von dem festgelegten Aufbringprozess (APP) wobei das Verfahren für ein Aufbringen mittels Gießens (CST) , Streichens (PNT) , Pin- seins (BRS) , eine Festlegung der Viskosität (VSC) im Bereich bis zu 10.000 mPas vorsieht und für ein Aufbringen mittels Spachtelns oder Einpressens eine Festlegung der Viskosität im Bereich ab 10.000 mPas vorsieht,

- Herstellen der festgelegten Viskosität des gefüllten Verbundpolymers (GPM) mittels Zumischens von Verdickungsmitteln und/oder Zumischens von Partikeln und/oder mittels Thixotropierens (TXP) . Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das gefüllte Verbundpolymer (GPM) als hochgefülltes Verbundpolymer (GPM) ausgebildet ist mit einen Partikelanteil (PRT) von bis zu 80 Gew.-%. Verfahren nach mindestens dem vorhergehenden Anspruch 2, wobei das gefüllte Verbundpolymer (GPM) bevor es sprühend aufgebracht folgenden Vorbereitungsschritten zur Sprühbar- machung unterzogen wird: a. Thixotropierung mittels eines anorganischen Additivs und b. Zusatz eines Lösemittels mit einer Verdunstungszahl VDZ<1 . Anordnung umfassend einen Stator (STT) und ein Gehäuse (OCS) einer dynamoelektrischen Maschine, bei dem eine Anzahl von Statorblechen (SMS) zu einem Blechpaket (SMP) stapelweise entlang einer Axialrichtung benachbart zu einem Blechpaket (SMP) angeordnet sind, wobei die Statorbleche (SMS) zueinander zumindest bereichsweise einen axialen Spalt aufweisen, wobei das Blechpaket (SMP) zumindest radial außen mit einer Schicht eines gefüllten Verbundpolymers (GPF) versehen ist, so dass die aufgebrachte Schicht des gefüllten Verbundpolymers (GPF) das Gehäuse (OCS) ausbildet. 15. Anordnung (ARG) nach Anspruch 14, wobei die Anordnung (ARG) nach einem Verfahren gemäß mindestens einem der Ansprüche 1-13 hergestellt ist.

16. Anordnung (ARG) nach Anspruch 14 oder 15, wobei zumindest einige Statorbleche (SMS) mindestens einen nach radial außen gegenüber der benachbarten Umfangskontur fortgesetzten Rippenabschnitt (RPS) aufweisen, der sich zumindest über einen Abschnitt des Umfangs erstreckt.

17. Verwendung einer Anordnung (ARG) nach Anspruch 14, 15 oder 16 für einen Prozess zur Herstellung oder Verarbeitung von Nahrungsmitteln, pharmazeutischen Produkten oder kosmetischen Produkten.

18. Verwendung eines aushärtend ausgebildeten, thixotropier- ten, gefüllten Verbundpolymers (GPF) als Gehäuse (OCS) eines Stators (STT) für eine dynamoelektrische Maschine.

Description:
Beschreibung

ANORDNUNG EINES STATORS MIT POLYMERGEHÄUSE FÜR EINE DYNAMOELEKTRISCHE MASCHINE SOWIE DESSEN HERSTELLUNGSVERFAHREN ODER VERWENDUNG

Die Erfindung betri f ft ein Verfahren zur Herstellung einer Anordnung umfassend einen Stator und ein Gehäuse für eine dynamoelektrische Maschine , bei dem eine Anzahl von Statorblechen zu einem Blechpaket zusammengestellt sind, umfassend stapelweises Anordnen der Statorbleche zu einem Blechpaket entlang einer Axialrichtung . Daneben betri f ft die Erfindung auch eine Anordnung umfassend einen Stator und ein Gehäuse einer dynamoelektrischen Maschine sowie die Verwendung einer derartigen Anordnung für einen Prozess zur Herstellung oder Verarbeitung von Nahrungsmitteln, pharmazeutischen Produkten oder kosmetischen Produkten .

Elektrische oder elektrodynamische Maschinen, wie Elektromotoren werden üblicherweise nach dem Einzug der Kupferwicklung und dem Imprägnieren mittels eines Aluminiumgehäuse gekapselt , welches dem Motor als Einhausung, also Passivierung gegen Umwelteinflüsse und als Kühlkörper dient . Das Metallgehäuse oder Aluminiumgehäuse , welches häufig mit Kühlrippen den Wärmeübergang zur konvektiven Luft begünstigt , wird hierbei in einem energetisch aufwendigen Prozess auf geschrumpft .

Aus der US 6 753 628 Bl ist bereits ein Spindelmotor mit einem beschichteten Blechpaket und einem dezidierten Gehäuse bekannt .

Aus der WO 2022 / 017653 Al ist es bereits bekannt , Statorbleche mittels eines Verbundpolymers auf einer radialen Innenseite zueinander zu fixieren .

Gerade kleine Achshöhen - also geringer Abstand zwischen dem Mittelpunkt der Motorwelle und einer parallel zur Motorwelle angeordneten Montagefläche - werden am Markt durch den Preisdruck sehr günstig verkauft , wodurch eine wirtschaftliche Herstellung bei gleichzeitiger Beibehaltung der Qualitätsanforderungen der Motoren immer anspruchsvoller wird .

Ausgehend von den Problemen und Nachteilen des Standes der Technik hat es sich die Erfindung zur Aufgabe gemacht an, ein Verfahren eingangs definierter Art derart weiterzubilden, dass bei gleicher Qualität und Funktion die Herstellungskosten reduziert werden .

Zur erfindungsgemäßen Lösung der Aufgabe wird ein Verfahren eingangs definierter Art mit den zusätzlichen Merkmalen des Kennzeichens des unabhängigen Anspruchs 1 vorgeschlagen . Daneben schlägt die Erfindung eine entsprechende Anordnung umfassend einen Stator und ein Gehäuse einer dynamoelektrischen Maschine sowie die Verwendung einer derartigen Anordnung für einen Prozess zur Herstellung oder Verarbeitung von Nahrungsmitteln, pharmazeutischen Produkten oder kosmetischen Produkten . Die j eweils abhängigen Unteransprüche beinhalten vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung .

Für diese Verwendung der erfindungsgemäßen Anordnung in einen Prozess zur Herstellung oder Verarbeitung von Nahrungsmitteln, pharmazeutischen Produkten oder kosmetischen Produkten ist die Erfindung besonders gut geeignet , weil durch den erfindungsgemäßen Einsatz des Verbundpolymers eine Bauweise für hygienisch anspruchsvolle Prozesse besonders einfach erreichbar ist . Insbesondere kann eine hygienisch vorteilhafte Verkapselung der Statorbleche einfach realisiert werden .

Im Einzelnen sieht die Erfindung vor, dass nach dem stapelweisen Anordnen der Statorbleche zu einem Blechpaket entlang einer Axialrichtung ein Aufbringen eines gefüllten Verbundpolymers , das auch in einer eher funktionalen Terminologie als Gapfillermedium bezeichnet werden kann, auf das Blechpaket zumindest auf die radiale Außenseite erfolgt , so dass eine Schicht oder mehrere aufgebrachte Schichten des gefüllten Verbundpolymers das Gehäuse zumindest teilweise ausbildet bzw . ausbilden . Das gefüllte Verbundpolymer ist ein Polymerverbundwerkstof f . Es handelt sich also um einen Verbundwerkstof f , auch Komposi- twerkstof f genannt , aus zwei oder mehr miteinander verbundenen Materialien . Das gefüllte Verbundpolymer ist ausgebildet als Teilchenverbundwerkstof f , als Partikelverbund oder Dispersionswerkstof f . Hierbei sind Teilchen in einer Matrix aus Polymerwerkstof f bzw . einem Polymer bzw . Kunststof f eingebettet .

Der erfindungsgemäße Ersatz des Gehäuses durch eine entsprechende Ausbildung des Blechpakets reduziert die Herstellungskosten der dynamoelektrischen Maschinen bzw . Motoren deutlich . Kostenreduktion im Herstellungsprozess dieser Maschinen wurden bislang durch klassische kleinere Designänderungen durchgeführt , wodurch zum einen Material eingespart werden konnte und zum anderen ggf . die Herstellungs zeit verkürzt werden konnte . Die Erfindung geht einen anderen Weg, mittels dessen ein bisher maßgebliches Bauteil ersetzt werden kann .

Das erfindungsgemäße Gehäuse - gebildet durch die Außenkontur des Blechpaketes , das mit einer Schicht des Gapfillermediums versehen ist , erfüllt alle mechanischen Anforderungen .

Die Außenkontur des Blechpaketes , ist gegen äußere Einflüsse , wie Gase , Flüssigkeiten, insb . korrosive Substanzen durch das gefüllte Verbundpolymer geschützt . Das gefüllte Verbundpolymer ergibt eine optisch geschlossene und glatte Oberfläche , so dass das Produkt einen hochwertigen Eindruck macht . Das zumindest teilweise aus dem gefüllten Verbundpolymer hergestellte Gehäuse stellt eine fertigungstechnisch kostengünstige und zugleich hochwertige Lösung dar .

Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung besteht das Gehäuse , dass das Blechpaket umgibt , zu mindestens 50% bis 100% einer radialen Gehäusewandstärke aus einer Schicht oder mehreren aufgebrachten Schichten des gefüllten Verbundpolymers . Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung weist das gefüllte Verbundpolymerbei Raumtemperatur eine Viskosität von mindestens 1000 mPas aufweist . Die Raumtemperatur ist hierbei bevorzugt die Temperatur der Umgebung im Raum, wo die Verarbeitung erfolgt . Diese Temperatur liegt in der Regel bei etwa 15 ° - 22 ° C bevorzugt 17 ° - 19 ° C .

Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung weist das gefüllte Verbundpolymer einen Zusatz von Lösemittel zur Viskositätserniedrigung zwischen 0 Gew . -% bis 5 Gew . -% auf . Dies bedeutet , dass das gefüllte Verbundpolymer vorteilhaft keinen Zusatz von Lösemittel zur Viskositätserniedrigung aufweisen kann, so dass z . B . keine Kantenflucht auftreten kann . Als Kantenflucht wird das Oberf lächenspannungs-bedingte Zurückziehen einer flüssigen Schicht , z . B . einer Lackschicht , von Radien bezeichnet . Die gleichmäßige Benetzung und Umschließung mit einer ebenso dicken Schicht wie es beispielsweise bei einer ebenen Fläche erfolgen würde ist eine erfolgreiche Vermeidung von Kantenflucht . Damit das gelingt ist es vorteilhaft , wenn das Basismaterial sehr hochviskos und thixotropiert ist .

Um einen sprühenden Auftrag zu ermöglichen ist es vorteilhaft , wenn das gefüllte Verbundpolymer mittels eines schnell verdunstenden Lösemittels sprühbar gemacht wird . Besonders zweckmäßig ist der Zusatz so ausgewählt und bemessen, dass bei Sprühen signi fikante Anteile verdunsten und die gewünschte Viskosität bei Auftref fen auf die Oberfläche eintritt .

Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass das gefüllte Verbundpolymer Partikel enthält . Die Partikel umfassen hierbei mindestens eine Zutat von : thermisch leitfähigen Partikeln, insbesondere aufweisend Bornitrid (BN) und/oder Aluminiumoxid (A12O3 ) und/oder Quarzmehl und/oder Quarz-gut , flammhemmenden Partikeln, insbesondere Aluminiumhydroxid (Al ( OH) 3 ) , elektrisch isolierenden Partikeln, insbesondere Glimmer . Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass das gefüllte Verbundpolymer eine thixotrope Flüssigkeit ist . Bei einem sprühenden Auftrag wird - auch bei geeigneter Zusammensetzung mit einem Lösemittel - die Schicht des gefüllten Verbundpolymers direkt beim Auftref fen hochviskos und verbleibt mit homogener Schichtdicke auch an Radien haften .

Besonders zweckmäßig sieht eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung vor, dass vor dem Aufbringen ein Thixotropieren des gefüllten Verbundpolymers mittels Zusatzes eines Thixotropiermittels erfolgt . Zum Thixotropieren kann ein anorganischer Verdicker in geeigneter Menge zugesetzt werden .

Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass das gefüllte Verbundpolymer als hochgefülltes Verbundpolymer ausgebildet ist . Das hochgefüllte Verbundpolymer kann mit einen Partikelanteil von bis zu 80 Gew . -% ausgebildet sein .

Die Erfindung bezieht sich auch auf eine Anordnung umfassend einen Stator und ein Gehäuse einer dynamoelektrischen Maschine , bei dem eine Anzahl von Statorblechen zu einem Blechpaket stapelweise entlang einer Axialrichtung benachbart zu einem Blechpaket angeordnet sind, wobei die Statorbleche zueinander zumindest bereichsweise einen axialen Spalt aufweisen, wobei das Blechpaket zumindest radial außen mit einer Schicht eines gefüllten Verbundpolymers versehen ist , so dass die aufgebrachte Schicht des gefüllten Verbundpolymers zumindest teilweise das Gehäuse ausbildet . Diese Anordnung ist bevorzugt nach einem Verfahren gemäß mindestens einem der Ansprüche 1- 12 oder nach einem vorliegend beschriebenen Verfahren gemäß der Erfindung oder einer Weiterbildung der Erfindung hergestellt .

Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass zumindest einige Statorbleche mindestens einen nach radial außen gegenüber der benachbarten Umfangskontur fortgesetzten Rippenabschnitt aufweisen, der sich zumindest über einen Abschnitt des Umfangs erstreckt .

Um die Kühlrippenstruktur an der endgültigen Außenkontur des Motors herzustellen ist es bevorzugt , dass das Blechpaket an sich, also die einzelnen Statorbleche , eine entsprechende Au- ßenkontur-Stanzung aufweisen . Diese Realisierung der Kühlrippen ist ohne zusätzlichen Aufwand zu erreichen und die Statorbleche leiten die Wärmeleistung ohne zusätzliche Widerstände aus beispielsweise Übergängen zwischen den Blechen und einem auf geschrumpften Gehäuse aus dem Stator ab .

Weiterhin bezieht sich die Erfindung auf eine Verwendung der erfindungsgemäßen Anordnung nach Anspruch 11 , 12 oder 13 oder eine Anwendung des Verfahrens für einen Prozess zur Herstellung oder Verarbeitung von Nahrungsmitteln, pharmazeutischen Produkten oder kosmetischen Produkten .

Die oben beschriebenen Eigenschaften, Merkmale und Vorteile dieser Erfindung sowie die Art und Weise , wie sie erreicht werden, werden im Lichte der folgenden Beschreibung und Ausführungs formen, die im Kontext der Zeichnungen näher beschrieben werden, klarer und verständlicher . Diese nachfolgende Beschreibung beschränkt die Erfindung nicht auf die enthaltenen Aus führungs formen . Gleiche Komponenten oder Teile können mit den gleichen Referenz zeichen in verschiedenen Bildern gekennzeichnet werden . Es versteht sich, dass eine bevorzugte Aus führungs form der vorliegenden Erfindung auch eine beliebige Kombination der abhängigen Ansprüche oder der hier beschriebenen Aus führungs formen mit den Merkmalen des j eweiligen unabhängigen Anspruchs sein kann . Es zeigen :

Figur 1 eine schematische , vereinfachte Darstellung eines Verfahrens nach der Erfindung als Flussdiagramm,

Figur 2 eine schematische , vereinfachte , dreidimensionale Darstellung eines Blechpakets ohne Rippen,

Figur 3 eine schematische , vereinfachte , dreidimensionale Darstellung eines Blechpakets mit Rippen, Figur 1 zeigt eine schematische , vereinfachte Darstellung eines Verfahrens zur Herstellung einer Anordnung ARG umfassend einen Stator STT und ein Gehäuse OCS für eine dynamoelektrische Maschine als Flussdiagramm in einer Abfolge von Schritten ( a ) , (b ) .

Der Stator STT umfasst eine Anzahl von Statorblechen SMS , die zu einem Blechpaket SMP zusammengestellt sind, wie dies auch in Figuren 2 , 3 gezeigt ist . In der Figur 3 weisen die einzelnen Statorbleche SMS einen nach radial außen gegenüber der benachbarten Umfangskontur fortgesetzten Rippenabschnitt RPS aufweisen, der sich zumindest über einen Abschnitt des Umfangs erstreckt .

Schritt (b ) sieht vor, dass ein gefüllter Verbundpolymer GPF zumindest auf die radiale Außenseite auf das Blechpaket SMP aufgebracht wird, so dass eine Schicht oder mehrere aufgebrachte Schichten des gefüllten Verbundpolymers GPF das äußere Gehäuse OCS der dynamoelektrischen Maschine zumindest teilweise ausbildet , bevorzugt vollständig .

Bevor der Schritt (b ) eingeleitet wird, wird zunächst festgelegt , wie der Aufbringprozess APP erfolgen soll . Hierzu stehen verschiedene Optionen zur Verfügung . Das Aufbringen kann erfolgen mittels : Gießens CST , Streichens PNT , Pinselns BRS , Dickschichtpinselns TLB, Räkelns SQG, Spachtelns SPT , Einpressens PRI . In Abhängigkeit davon wird ein Viskositätsbereich (VRG) des gefüllten Verbundpolymers ( GPM) von 3 . 000- 1 . 000 . 000 mPas festgelegt . Es ist hierzu vorgesehen, dass für ein Aufbringen mittels Gießens CST , Streichens ( PNT ) , Pinselns BRS , die Viskosität VSC im Bereich bis zu 10 . 000 mPas liegt und für ein Aufbringen mittels Spachtelns oder Einpressens eine Festlegung der Viskosität im Bereich ab 10 . 000 mPas erfolgt .

Von dem ermittelten Viskositätsbereich VRG ausgehend wird eine Viskosität des gefüllten Verbundpolymers GPM mittels Zumischens von Verdickungsmitteln und/oder Zumischens von Parti- kein PRT und/oder mittels Thixotropierens TXP hergestellt. Das gefüllte Verbundpolymer GPM wird als hochgefülltes Verbundpolymer GPM hergestellt mit einen Partikelanteil PRT von bis zu 80 Gew.-%. Das Thixotropieren erfolgt bevorzugt mittels Zusatzes eines anorganischen Verdickers ATH oder mittels Zusatzes von 0,1-5 Gew.-%, bevorzugt 0,1-2 Gew.-% pyrogener Kieselsäure ARL . Auf diese Weise ergibt sich das gefüllte Verbundpolymer GPF als eine thixotrope Flüssigkeit die bei Raumtemperatur, ohne Lösemittel ein hochviskoses Material ist, welches nach der Applikation ähnlich einer Paste formstabil bleibt und dabei Substratkanten und Substratrundungen in einer homogenen Schicht benetzt und umschließt.

Als gefülltes Verbundpolymer GPF kann ein sogenannter Gapfiller verwendet werden, der z.B. Epoxy, PU oder PEI als Matrix aufweist. Dieses gefüllte Verbundpolymer GPF ist dabei lösemittelfrei und wahlweise mit z.B. thermisch leitfähigen Partikeln (wie z.B. BN, A12O3, Quarzmehl, Quarzgut) , flammhemmenden Partikeln (wie z.B. Al (OH) 3) oder elektrisch isolierenden Partikeln (Glimmer, und die davor genannten) gefüllt sein. Lösemittel zur Viskositätserniedrigung sollte bei einer Verguss- / Verkapselungsanwendung nicht angewendet werden, da keine Entfernung des Lösemittels aus dicken Schichten möglich ist, ohne Poren, Schäumeffekte und generell Fehlstellen zu erzeugen. Ein Viskositätsbereich von 3.000-1.000.000 mPas ist vorteilhaft, wobei fließfähige (zum Beispiel gießbare, pinselbare, dispensierbare, aber nicht sprühbare) gefüllte Verbundpolymere GPF eher am unteren Intervallrand sind und höherviskose ab ca. 10.000 mPas mittels Spachtelns, Einpressens appliziert werden können.

Ein entscheidender Aspekt bei der sprühenden Verarbeitung liegt darin, dass ein hochviskoses System, insbesondere aus der Klasse der Gapfiller oder Vergussmassen für sehr kurze Zeit (deutlich kürzer als die herkömmlicher Lacke) ab der Applikation bis zum gewünschten Benetzen des Substrats niederviskos, <5000mPas, zu gestalten, sodass ein additives Aufsprühen einer Deckschicht auf eine unregelmäßige Substrat- Oberfläche (Kühlrippen-Radien und Blechkanten der Außenkontur ) möglich ist , ohne dabei die Nachteile üblicher Lacksysteme (Einkapillieren zwischen die Bleche , Kantenflucht ) in Kauf nehmen zu müssen . Durch das „Sprühbar-machen" der Formulierung wird der Notwendigkeit der Designfreiheitsgrade der äußeren Gehäusekontur genüge getan .

Eine kurz zeitige Viskositätserniedrigung und Sprühbarmachung wird bevorzugt durch zwei kombinierte Maßnahmen erzeugt .

1 . Thixotropierung des Gapfillers / Vergussmaterials , welche sowohl auf Basis von Aerosil (pyrogener Kieselsäure ) , also einem anorganischen Additiv zu ca . 0 , 1-2 Gew . - % , erzeugt werden kann, oder Beimischen von anorganischen Verdickern, wie sie z . B . in der Anmeldung WO2015197647A1 von der Firma BYK (Altana Group ) beschrieben sind . Beide Wege führen dazu, dass sich die Viskosität unter Scherung deutlich reduziert ( auf den Wert des Ausgangsmaterials ohne Thixotropiermittel ) , sich aber nach wenigen Sekunden Ruhe auf einen Wert steigert , welcher einen Faktor 10- 1000 darüber liegen kann, j e nach Form und Anteil des Thixotropieradditives .

2 . Um den Viskositätswert des Ausgangsproduktes zu erniedrigen, soll zum anderen ein kompatibles Lösemittel ( oder ein Gemisch aus verschiedenen) zum Einsatz kommen ( 5-40 Gew . -% ) , welches eine niedrige Verdunstungs zahl (=relativ schnelles Abdampfen, Definition ist die relative Verdunstungs zeit im Vergleich zu der von Diethyl- ether mit 1 ) besitzt . Hierdurch wird die Mischviskosität im Ruhezustand des Materials - Thixotropieradditiv - Lösemittel - Gemischs nach Bedarf auf eine sprühbare Viskosität erniedrigt (<5000mPas ) .

Beim Sprühvorgang selbst erfährt das Material eine von der Düsengeometrie abhängige hohe Scherkraft , wodurch die Thixotropierung die Gesamtviskosität auf den Ruhezustandwert fallen lässt . Nach dem homogenen Sprühschichtauftrag ( 10- 60 pm) kommt es innerhalb von Sekunden zur Überlagerung von zwei viskositätserhöhenden Ef fekten . Zum einen setzt die Viskosi- tätserhöhung durch die Thixotropierung innerhalb von Sekunden ein ( die gesprühte Schicht „beruhigt sich" ) , zum anderen verdunstet das Lösemittelgemisch mit niedriger Verdunstungszahl (VDZ<1 ) zügig aus der Schicht und erhöht damit sukzessive und nachhaltig die Viskosität zur ursprünglichen Höhe des Gapfillers / der Vergussmasse . Das auf gesprühte Material hat somit keine Zeit im niederviskosen Zustand nennenswert in die Zwischenblechspalte zu kapillieren sowie an den Kanten zu flüchten ( „Kantenflucht" ) oder Tropfnasen zu bilden . Nach der Antrocknung der ersten Schicht (Verdunstung eines nennenswerten Anteils des Lösemittels , sodass die Schicht optisch trocken und matt erscheint ) innerhalb weniger Minuten kann eine weitere Schicht aufgebracht werden . Aufgrund der hohen „Trocken- und Ruheviskosität" (=pastös ) muss das Werkstück dabei nicht rollierend gelagert werden . Es können vielmehr ebenfalls senkrechte und überhängende Flächen besprüht werden . Es können j e nach Belieben mehrere Schichten in diesem Verfahren aufgetragen werden, sodass der gewünschte Ef fekt der Beschichtung entsteht ( optisch dicht , Korrosionsschutz , glatte Oberfläche , ... ) . Durch Nutzung eines Zweikomponentenharzes als Basis kann eine Härtung bei Raumtemperatur ( oder ggf . leicht erhöhter Temperatur ) erreicht werden . Somit ist keine weitere thermische Härtung mehr notwendig und es entsteht ein flexibler, schnellerer und CO2- f reundlicher Prozess .

In einer möglichen Aus führungs form wurde ein zweikomponentiges Gapfiller-Material der Firma Elantas (A Komponente MC336 , B Komponente W363 TX ) verwendet , welches mittels eines anorganischen Verdickers der Firma BYK (beides Altana Group ) thixotropiert wurde . Es wurde A Komponente MC336 und B Komponente W363 TX in Gewichtsteilen 100 zu 7 , 5 gemischt und zusätzlich 15 Gewichtsteile MEK als leichtflüchtiges (niedrige Verdunstungs zahl von 6 ) Lösemittel verwendet .

Das Aufsprühen erfolgt mit einer handelsüblichen Druckluft- Sprühpistole . Pro Lage können ca . 30-50 pm appli ziert werden . Die Schichtdicke , das Sprühbild, der Sprühwinkel , usw . sind dabei individuell über Druck, Horndruck, Düsengeometrie , Vorschubgeschwindigkeit und Sprühabstand einstellbar . Eine An- trocknung von ca. 3 Minuten, d.h. nennenswerte Abdampfung des Lösemittels (MEK) , ergibt eine matte Oberfläche bei Raumtemperatur. Daraufhin kann die nächste Lage gesprüht werden. Ab einer 3-fachen Beschichtung ist die Blechkontur durch eine homogene und stetige Oberfläche auf diese Weise bedeckt, so dass diese von außen betrachtet in ihren optischen und physikalischen Eigenschaften einer dünnen Kunststoff einhausung gleichkommt. Das Einkapillieren in die Zwischenblechspalte, die Kantenflucht sowie Läufer und Tropfnasen werden aufgrund der o.g. kombinierten Maßnahmen verhindert. Demgemäß ist es möglich, die Beschichtung mittels eines Sprühverfahrens varianzunabhängig zu applizieren. Die geringe Schichtdicke bei einem Sprühvorgang ermöglich es, dass das Lösemittel ohne Fehlstellenbildung (Poren) zügig aus der Schicht diffundiert. Je nach Bedarf der Oberflächengüte und optischen Ansprüchen können weitere Schichten oder dickere Einzelschichten aufgebracht werden. Dies ist durch Prozessparameter einstellbar. Ein auf diese Weise entstandenes Gehäuse ist innerhalb von wenigen Stunden bei Raumtemperatur angehärtet (berührbar bzw. nicht klebend) und nach ca. 48 Stunden bei Raumtemperatur vollständig gehärtet. Optional kann dies durch eine Temperaturerhöhung z.B. mit IR Strahler auf wenige Stunden verkürzt werden .

Für das gefüllte Verbundpolymer GPM kann bevorzugt die Materialklasse der Vergussharze und Gapfiller genutzt werden, welche durch ihren hohen Füllstoff gehalt eine geeignet hohe Viskosität aufweist. Es wird bevorzugt eine Kombination aus Thixotropierung und Lösemittelzugabe (mit geeigneter Verdunstungszahl) verwendet, um die o.g. Materialien additiv applizierbar (z.B. sprühbar) zu machen, jedoch die hochviskosen Eigenschaften zügig nach der Applikation sicherzustellen. Eine Applikation in mehreren dünnen Schichten ist hierbei zweckmäßig, dass das enthaltene Lösemittel porenfrei aus der Schicht diffundieren kann. Diese Antrocknung sowie die innerhalb von Sekunden einsetzende Verdickung aufgrund der Thixotropierung liefert sukzessive eine geschlossene und stetige Schicht über dem unstetigen Substrat (Einzelblechkontu- ren) . Dies ist mit herkömmlichen Lacksystemen nicht erreichbar .

Andere Methoden für höherviskose Systeme sind z . B . Spachteln, Rakeln, „Dickschichtpinseln" . Diese Methoden sind aufgrund der Konturen etwas schwieriger anwendbar und nicht gut automatisierbar .