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Title:
ARRANGEMENT FOR TRANSPORTING A WIRE FROM A WIRE PROCESSING MACHINE TO A DISCHARGING POINT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2022/174850
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to an arrangement for transporting a wire (100) from a wire processing machine (200) to a discharging point (300), the arrangement having a wire processing machine (200) and an air-pressure transport system (1), wherein a wire transfer interface (2) between the wire processing machine (200) and the air-pressure transport system (1) has a wire receiving means (3) arranged in the access region of the wire processing machine (200) and a wire outputting means (4), which opens into at least one transport line (5) of the air-pressure transport system (1), which line is routed between the wire transfer interface (2) and a discharging point (300).

Inventors:
BÄCHLER ANDREAS MICHAEL (DE)
Application Number:
PCT/DE2021/101023
Publication Date:
August 25, 2022
Filing Date:
December 21, 2021
Export Citation:
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Assignee:
RITTAL GMBH & CO KG (DE)
International Classes:
B65H51/16; H01R43/28
Foreign References:
US9257808B12016-02-09
EP0182592A21986-05-28
DE102019106710A12020-09-17
Attorney, Agent or Firm:
BOEHMERT & BOEHMERT ANWALTSPARTNERSCHAFT MBB (DE)
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Claims:
Ansprüche:

1. Anordnung für den Transport eines Drahtes (100) von einem Drahtkonfektionierungsautomaten (200) zu einer Abnahmestelle (300), wobei die Anordnung einen Drahtkonfektionierungsautomaten (200) und ein Luftdrucktransportsystem (1) aufweist, wobei eine Drahtübergabeschnittstelle (2) zwischen dem Drahtkonfektionierungsautomaten (200) und dem Luftdrucktransportsystem (1) eine im Zugriffsbereich des Drahtkonfektionierungsautomaten (200) angeordnete Drahtannahme (3) und eine Drahtausgabe (4) aufweist, die in mindestens eine Transportleitung (5) des Luftdrucktransportsystems (1) mündet, die zwischen der Drahtübergabeschnittstelle (2) und einer Abnahmestelle (300) geführt ist.

2. Anordnung nach Anspruch 1, bei der die Drahtübergabeschnittstelle (2) eine Überdruckkammer (6) aufweist, die in die Transportleitung (5) und in die Drahtannahme (3) mündet.

3. Anordnung nach Anspruch 2, bei der ein fluidischer Übergang (7) zwischen der Überdruckkammer (6) und der Drahtannahme (3) über ein einstellbares Schließorgan (8) der Drahtübergabeschnittstelle (2) verschlossen und geöffnet werden kann.

4. Anordnung nach Anspruch 3, bei der das einstellbare Schließorgan (8) einen Schieber (9) aufweist, der über einen Linearstellantrieb (10), beispielsweise einen Pneumatikkolben, zwischen einer Offenposition, in der der fluidische Übergang (7) freigegeben ist, und einer Schließposition, in der der fluidische Übergang (7) verschlossen ist, verstellt werden kann.

5. Anordnung nach Anspruch 4, bei der der Schieber (9) eine Durchgangsbohrung (11) und davon beabstandet ein ringförmiges Dichtelement (12) aufweist, wobei in der Offenposition des einstellbaren Schließorgans (8) die Durchgangsbohrung (11) einen Drahteintrittskanal (13) der Drahtannahme (3) mit der Überdruckkammer (6) verbindet, und wobei in der Schließposition das ringförmige Dichtelement (12) den Drahteintrittskanal (13) dichtend umschließt.

6. Anordnung nach Anspruch 3 oder 4, bei der das Schließorgan (8) eine Stellklappe (14) aufweist, die zwischen einer Offenposition, in der sie eine Drahteintrittsöffnung (15) der Drahtannahme (3) freigibt, und einer Schließposition, in der die Stellklappe (14) an einer Außenseite der Drahtübergabeschnittstelle (2) anliegt und die Drahteintrittsöffnung (15) verschließt, verstellt werden kann.

7. Anordnung nach Anspruch 5, bei der die Stellklappe (14) zwischen der Offenposition und der Schließposition um eine Schwenkachse (16) verstellbar und von einem Linearantrieb (17), beispielsweise von einem Pneumatikkolben, angetrieben ist.

8. Anordnung nach Anspruch 3, bei der das einstellbare Schließorgan (8) einen um seine Längsachse verdrehbaren Verschlusskolben (18) mit einer sich senkrecht zu der Längsachse erstreckenden Durchgangsbohrung (11) aufweist, die in einer Offenposition des einstellbaren Schließorgans (8) einen Drahteintrittskanal (13) der Drahtannahme (3) mit der Überdruckkammer (6) verbindet und damit den fluidischen Übergang (7) herstellt, und in einer dazu verdrehten Schließposition den Drahteintrittskanal (13) verschließt.

9. Anordnung nach einem der vorangegangen Ansprüche, bei der die Drahtannahme (3) ihrer Drahteintrittsöffnung (15) vorgelagert ein Drahttransportmittel (19) aufweist, mit dem ein von dem Drahtkonfektionierungsautomaten (200) vorkonfektionierter Draht in eine Drahteintrittsöffnung (15) der Drahtannahme (3) gespeist ist.

10. Anordnung nach Anspruch 9, wobei das Drahttransportmittel (19) ein Paar gegenläufiger Riemen, Gurte, oder Walzen (20) aufweist, zwischen denen ein Spalt (21) ausgebildet ist, durch den ein Draht (100) hindurch transportiert und entweder in die Drahteintrittsöffnung (15) der Drahtübergabeschnittstelle (2) gespeist ist, wenn das Paar gegenläufiger Riemen, Gurte, oder Walzen (20) außerhalb der Überdruckkammer (6) angeordnet ist, oder von der Drahteintrittsöffnung (15) abgezogen und in einen in die Drahtausgabe (4) mündenden Kanal (22) gespeist ist, wenn das Paar gegenläufiger Riemen,

Gurte, oder Walzen (20) innerhalb der Überdruckkammer (6) angeordnet ist.

11. Anordnung nach Anspruch io, bei der der Spalt (21) eine einstellbare Breite aufweist, wobei in einer Transportstellung der Riemen, Gurte, oder Walzen (20) die Breite des Spaltes (21) im Wesentlichen dem Durchmesser eines zu transportierenden Drahtes (100) entspricht, und wobei in einer Außerbetriebsstellung der Riemen, Gurte, oder Walzen (20) die Breite des Spaltes (21) größer oder gleich einer Abmessung der Drahteintrittsöffnung (15) ist.

12. Anordnung nach Anspruch 3, bei der einer Drahteintrittsöffnung (15) an einer Außenseite der Drahtübergabeschnittstelle (2) vorgelagert ein linear verstellbarer Kolben (23) angeordnet ist, der in seiner eingefahrenen Position vollständig aus der Drahteintrittsöffnung (15) zurückgezogen ist, und der in seiner ausgefahrenen Position durch die Drahteintrittsöffnung (15) in die Drahtübergabeschnittstelle (2) eindringt.

13. Anordnung nach Anspruch 12, bei der der linear verstellbare Kolben (23) in seiner ausgefahrenen Position zumindest soweit durch die Drahteintrittsöffnung (15) in die Drahtübergabeschnittstelle (2) eindringt, dass er mit seinem freien Ende das einstellbare Schließorgan (8), vorzugsweise einen linear verstellbaren Schieber (9) oder einen um seine Längsachse verdrehbaren Verschlusskolben (18) mit einer Durchgangsbohrung (11), passiert, wenn das einstellbare Schließorgan (8) den fluidischen Übergang (7) freigibt.

14. Anordnung nach Anspruch 12 oder 13, bei der der linear verstellbare Kolben (23) zusätzlich zu seiner Verstellbarkeit entlang seiner Axialrichtung eine weitere Verstellbarkeit aufweist, bei der der linear verstellbare Kolben (23) in einer eingeschwenkten Stellung mit seiner Längsachse senkrecht zu der Drahteintrittsöffnung (15) und in der Flucht der Drahteintrittsöffnung (15) angeordnet ist, und bei der der linear verstellbare Kolben (23) in einer ausgeschwenkten Stellung vollständig außerhalb der Flucht der Drahteintrittsöffnung (15) angeordnet ist.

15. Anordnung nach Anspruch 9, bei der der Drahtkonfektionierungsautomat (200) einen Förderkopf aufweist, von dem ein von dem

Drahtkonfektionierungsautomaten (200) hergestellter Draht (100) in ein gerades Übergaberohr (25) gespeist ist, das mit der Drahteintrittsöffnung (15) fluchtet und durch welches hindurch der Draht (100) dem Drahttransportmittel (19) als ausgerichteter Draht (100) zugführt ist.

16. Anordnung nach einem der vorangegangen Ansprüche, bei der die Drahtübergabeschnittstelle (2) einen Präsenzsensor (26) aufweist, der dazu eingerichtet ist, das Vorhandensein eines Drahtes (100) in der Drahtübergabeschnittstelle (2) zu erfassen.

17. Anordnung nach einem der vorangegangen Ansprüche, bei der das Luftdrucktransportsystem (1) eine Drahtweiche (27) aufweist, wobei die Drahtweiche (27) einen Drahteingang (28) und mehrere Drahtausgänge (29) aufweist, wobei dem Drahteingang (28) von der Drahtübergabeschnittstelle (2) ein vorkonfektionierter Draht (100) zugeführt und jeder der Drahtausgänge (29) über eine der Transportleitungen (5) mit einer der Abnahmestellen (300) verbunden ist, und wobei die Drahtweiche (27) ein Stellorgan (30) aufweist, mit dem der über den Drahteingang (28) zugeführte vorkonfektionierte Draht (100) in diejenige der Transportleitungen (5) eingespeist ist, welche mit einer Ziel- Abnahmestelle (300) der Abnahmestellen (300) für den vorkonfektionierten Draht (100) verbunden ist.

Description:
Anordnung für den Transport eines Drahtes von einem Drahtkonfektionierungsautomaten zu einer Abnahmestelle

Die Erfindung betrifft eine Anordnung für den Transport eines Drahtes von einem Drahtkonfektionierungsautomaten zu einer Abnahmestelle für die manuelle, teilautomatisierte oder vollautomatisierte Verdrahtung im Schalt- und Steuerungsanlagen. Eine derartige Anordnung kann insbesondere dann Anwendung finden, wenn zur Erzielung einer möglichst hohen Fertigungstiefe von der Drahtkonfektionierung bis zur Verdrahtung der Schalt- und/oder Steuerungsanlage sämtliche Prozessschritte vor Ort und vorzugsweise im Wesentlichen zeitgleich durchgeführt werden sollen.

Bei der Fertigung von Schalt- und Steuerungsanlagen ist der Prozess der Verdrahtung einer der zentralen und zeitintensivsten Arbeitsvorgänge, der bis heute häufig noch vollständig manuell durchgeführt wird. Dabei steht nicht nur die hohe Komplexität des Arbeitsvorgangs sondern auch der Anspruch an eine vollständige Fehlerfreiheit große Anforderungen an die im Schalt- und Steuerungsanlagenbau tätigen Personen.

Für die Optimierung des Verdrahtungsvorgangs sind unterschiedliche technische Hilfsmittel mit verschiedenen Unterstützungsstufen bekannt. Dies reicht von Handwerkzeugen und/ oder Halbautomaten zur Drahtkonfektionierung bis hin zur vollautomatischen Anlage, welche einzelne Drähte vollständig vorkonfektioniert, beispielsweise ablängt, abisoliert, eine Aderendhülse aufbringt und vercrimpt, um diese anschließend als einen losen, einzelnen Draht, eine Drahtkette sequentiell miteinander verbundener vorkonfektionierter Einzeldrähte oder in Form eines Drahtmagazins, auf dem die Einzeldrähte sequentiell aufgereiht sind, zur Verfügung stellt.

Als Schnittstelle für die Aufnahme und Handhabung vorkonfektionierter Drähte mit einem Roboter für den automatisierten Verdrahtungsvorgang ist jedoch bisher keine technische Lösung bekannt. Insbesondere hat es sich als besonders komplex herausgestellt, als Drahtbündel oder Drahtsequenz bereitgestellte, vorkonfektionierte Drähte für die Handhabung durch den Roboter zu vereinzeln, was insbesondere damit zusammenhängt, dass es sich bei Drähten um biegeschlaffe Bauteile handelt. Es ist daher die Aufgabe der Erfindung, eine Anordnung der eingangs beschriebenen Art vorzuschlagen, welche die Aufnahme und Handhabung vorkonfektionierter Drähte durch eine Abnahmestelle für die teil- oder vollautomatisierte Verdrahtung einer Schalt- oder Steuerungsanlage ermöglicht.

Diese Aufgabe wird durch eine Anordnung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Die abhängigen Ansprüche betreffen jeweils vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung.

Demgemäß ist vorgesehen, dass die Anordnung einen

Drahtkonfektionierungsautomaten und ein Luftdrucktransportsystem aufweist, wobei eine Drahtübergabeschnittstelle zwischen dem Drahtkonfektionierungsautomaten und dem Luftdrucktransportsystem eine im Zugriffsbereich des

Drahtkonfektionierungsautomaten angeordnete Drahtannahme und weiterhin eine Drahtausgabe aufweist, die in mindestens eine Transportleitung des Luftdrucktransportsystems mündet, wobei die mindestens eine Transportleitung zwischen der Drahtübergabeschnittstelle und einer Abnahmestelle geführt ist.

Die erfindungsgemäße Anordnung erlaubt es, dass anstelle eines vorkonfektionierten Drahtbündels aus einer Vielzahl vorkonfektionierter Einzeldrähte, die für die automatisierte Verdrahtung wieder vereinzelt werden müssen, ein jeweils zu verdrahtender, vorkonfektionierter Draht unmittelbar vor der Verdrahtung mit Hilfe des Konfektionierungsautomaten herzustellen und als Einzeldraht über das Luftdrucktransportsystem der Abnahmestelle, beispielsweise einem Knickarmroboter, zuzuführen, sodass die Vereinzelung eines Drahtbündels oder einer Drahtsequenz und gegebenenfalls die Identifizierung der Einzeldrähte des Bündels oder der Sequenz entfallen.

Aufgrund der Hindurchleitung des vorkonfektionierten Drahtes durch die Transportleitung wird der vorkonfektionierte Draht, welcher üblicherweise ein biegeschlaffes Bauteil ist, gerichtet der Abnahmestehe zugeführt. So wird gewährleistet, dass der Draht mit seiner Aderendbehandlung, beispielsweise einer Aderendhülse, die Abnahmestelle, beispielsweise den Endeffektor eines Knickarmroboters, zuerst erreicht, sodass der Roboter den Draht an der Aderendbehandlung, beispielsweise der Aderendhülse, prozesssicher greifen kann. Wenn die Abnahmestelle einen Knickarmroboter aufweist, kann vorgesehen sein, dass die Transportleitung unmittelbar in einen Endeffektor des Knickarmroboters mündet. Der Knickarmroboter kann eine aus dem Stand der Technik bekannte Drahtdurchlaufbremse aufweisen, bestehend aus zwei gegenläufigen und einen Spalt ausbildenden Walzen, Bändern, oder Riemen mit Hilfe welcher der dem Endeffektor zugeleitete Einzel draht mit einem definierten Vorschub beispielsweise einem Greifer des Endeffektors, mit einer sich aus der Rotationsgeschwindigkeit der Walzen, Bändern, oder Riemen ergebenden Vorschubgeschwindigkeit zugeführt werden kann. Anstelle einer separaten Drahtdurchlaufbremse kann ein für den Drahttransport an dem Endeffektor ohnehin bereitgestelltes Walzen-, Bänder-, oder Riemenpaar vorgesehen sein, um den über die Transportleitung heraneilenden Draht auf eine definierte Vorschubgeschwindigkeit abzubremsen. Ein geeigneter Endeffektor ist aus der DE 102019106710 Ai bekannt.

Die Abnahmestelle kann ein Arbeitsplatz für die halbautomatisierte Verdrahtung sein, wie er in der WO 2019/211460 Ai beschreiben ist. Eine Abnahmestelle für die vollautomatisierte Verdrahtung mit einem Knickarmroboter ist in der DE 102018133 319 Ai beschrieben.

Die Drahtübergabeschnittstelle kann eine Überdruckkammer aufweisen, die von einer Druckquelle mit einem Fluiddruck, beispielsweise mit einem Luftdruck beaufschlagt werden kann, um einen über die Drahtannahme in die Drahtübergabeschnittstelle eingeführten vorkonfektionierten Draht in Richtung der Drahtausgabe und durch die Transportleitung hindurch bis zu der Abnahmestelle zu transportieren. Die Abnahmestelle kann eine Drahtausgabe aufweisen, beispielsweise eine Drahtbremse der zuvor beschriebenen Bauart mit zwei einen Spalt ausbildenden, gegenläufigen Walzen, Bändern, oder Riemen, wobei der Spalt gerade an den Drahtdurchmesser angepasst ist. Derartige Drahtdurchlaufbremsen sind aus dem Stand der Technik bekannt. Eine ähnliche Drahtdurchlaufbremse ist auch in der EP 0654436 Ai beschrieben.

Bei einer Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass die Abnahmestelle einen Roboter, etwas einen Knickarmroboter, mit einem multifunktionalen Endeffektor aufweist, wobei der Endeffektor einen Zuführschlauch für einen Draht, beispielsweise einen Schlauch aus Polytetrafluorethylen, aufweist. Der Zuführschlauch kann die Transportleitung sein, welche bis zu der Drahtübergabeschnittstelle reicht. Auf diese Weise kann ein beinahe geschlossenes System geschaffen werden, welches die Beaufschlagung mit Druckluft erlaubt und es ermöglicht, dass ein über die Drahtübergabeschnittstelle in das System eingeschleuster, vorkonfektionierter Draht mit hoher Geschwindigkeit durch die Transportleitung bis zu dem Endeffektor des Roboters, beispielsweise bis zu den Greifern des Endeffektors gefördert wird. Dem Greifer unmittelbar vorgelagert können Förderrollen, -walzen, oder -riemen bereitgestellt sein, um den Draht dem Greifer zuzuführen. Diese Förderrollen können dazu verwendet werden, den über die Transportleitung mit hoher Geschwindigkeit zugeführten vorkonfektionierten Draht auf eine für die Abnahme durch einen Greifer des Endeffektors geeignete Geschwindigkeit abzubremsen, etwa nachdem zuvor beschriebenen Prinzip einer Drahtdurchlaufbremse. Ein vorkonfektionierter Draht kann beispielsweise einen Querschnitt zwischen 0,5 und 6 mm 2 aufweisen. Der Draht kann mit oder ohne Aderendbehandlung (Teilabzug, Aderendhülse, etc.) versehen sein.

Aufgrund der vergleichsweise hohen Taktraten aus dem Stand der Technik bekannter Drahtkonfektionierungsautomaten kann die Anordnung mehrere Abnahmestehen aufweisen, die von demselben Drahtkonfektionierungsautomaten mit vorkonfektionierten Drähten versorgt werden. Um den Abnahmestellen die vorkonfektionierten Drähte individuell zuführen zu können, kann eine Drahtweiche verwendet werden. Die Drahtweiche kann Bestandteil der Drahtübergabeschnittstelle sein oder in Drahtvorschubrichtung der Drahtübergabeschnittstelle nachgelagert in die mindestens eine Transportleitung integriert sein. Bei einer Ausführungsform kann in Drahtvorschubrichtung bis zu der Weiche im besten Fall lediglich eine einzelne Transportleitung oder es können zwei Transportleitungen für unterschiedliche Drahtquerschnittsbereiche vorgesehen sein, während in Vorschubrichtung der Weiche nachfolgend eine der Anzahl zu versorgender Abnahmestellen beliebige Anzahl Transportleitungen abgehen, wobei jede Transportleitung einer der Vielzahl Abnahmestellen, beispielsweise einem Roboter und/oder einem manuellen Arbeitsplatz, zugeleitet sind. In Anbetracht der mit dem

Drahtkonfektionierungsautomaten realisierbaren Taktraten im Vergleich zu den Taktraten bei der automatisierten, teilautomatisierten, oder manuellen Verdrahtung, kann ein Drahtkonfektionierungsautomat dazu verwendet werden, ca. zehn oder mehr Abnahmestellen zu bedienen, sodass die Weiche an ihrer Ausgangsseite eine entsprechende Anzahl Abnahmetransportleitungen aufweisen kann. Die Drahtübergabeschnittstelle kann eine Überdruckkammer aufweisen, die in die Transportleitung und in die Drahtannahme mündet. Ein fluidischer Übergang zwischen der Überdruckkammer und der Drahtannahme kann über ein einstellbares Schließorgang der Drahtübergabeschnittstelle verschlossen und geöffnet werden. Bei geöffnetem Schließorgan kann einen von dem Drahtkonfektionierungsautomaten bereitgestellten vorkonfektionierten Draht durch die Drahtannahme bis in die Überdruckkammer eingeführt werden, wozu beispielsweise der Überdruckkammer vorgelagert oder in der Überdruckkammer ein geeignetes Transportmittel für den Draht bereitgestellt sein kann, beispielsweise ein Paar gegenläufiger Förderrollen.

Nachdem der vorkonfektionierte Draht über seine gesamte Länge die Drahtannahme passiert hat, das heißt mit seinem in Vorschubrichtung hinteren Ende die Überdruckkammer erreicht hat, kann das einstellbare Schließorgan die Überdruckkammer in Bezug auf die Drahtannahme fluidisch abdichten. Die Überdruckkammer kann permanent zu der Drahtausgabe offen sein. Die Überdruckkammer kann an eine Überdruckquelle, beispielsweise an einen Kompressor angeschlossen sein. Über ein Ventil kann von der Überdruckquelle ein Fluid, beispielsweise Luft, mit einem bestimmten Druck und/ oder Volumenstrom in die Überdruckkammer dosiert werden, sodass das Fluid die Überdruckkammer über die Transportleitung verlässt und dabei den in der Überdruckkammer angeordneten vorkonfektionierten Draht mitreißt bzw. anschiebt und so durch die Transportleitung in Richtung der Abnahmestelle transportiert.

Das einstellbare Schließorgan kann einen Schieber, vorzugsweise einen Flachschieber, aufweisen, der über einen Linearstellantrieb, beispielsweise einen Pneumatikkolben, zwischen einer Offenposition, in der der fluidische Übergang freigegeben ist, und einer Schließposition, in der der fluidische Übergang verschlossen ist, verstellt werden kann.

Der Schieber kann eine Durchgangsbohrung und davon beabstandet ein ringförmiges Dichtelement aufweisen, wobei in der Offenposition des einstellbaren Schließorgans die Durchgangsbohrung einen Drahteintrittskanal der Drahtannahme mit der Überdruckkammer verbindet und wobei in der Schließposition das ringförmige Dichtelement den Drahteintrittskanal dichtend umschließt.

Das Schließorgang kann eine Stellklappe aufweisen, die zwischen einer Offenposition, mit der sie eine Drahteintrittsöffnung der Drahtannahme freigibt, und einer Schließposition, in der Stellklappe an einer Außenseite der Drahtübergabeschnittstelle anliegt und die Drahteintrittsöffnung verschließt, verstellt werden kann.

Die Stellklappe kann zwischen der Offenposition und der Schließposition um eine Schwenkachse verstellbar und von einem Linearantrieb, beispielsweise von einem Pneumatikkolben angetrieben sein. Der Pneumatikhebel kann einen Kniehebelmechanismus antreiben, mit dem die Stellklappe in der Offenposition aus der Flucht der Drahteintrittsöffnung vollständig entfernt ist, sodass die Drahteintrittsöffnung für die Zuführung eines Drahtes, beispielsweise mit Hilfe eines Übergaberohres, frei zugänglich ist. Das Übergaberohr kann in der Flucht der Drahteintrittsöffnung der Drahteintrittsöffnung um wenige Millimeter, etwas weniger als 10 mm, vorgelagert sein, um einen von dem Drahtkonfektionierungsautomaten erzeugten vorkonfektionierten Draht gerichtet der Drahteintrittsöffnung zuzuführen. Das Übergaberohr kann insbesondere ein gerader Rohrabschnitt sein oder einen solchen aufweisen, sodass der vorkonfektionierte Draht, welches ein biegeschlaffes Bauteil sein kann, das Übergaberohr als im Wesentlichen gerader Draht verlässt und diese Geometrie auch beibehält, da der Draht nach dem Verlassen des Übergaberohres nur wenige Millimeter, vorzugsweise weniger als io mm überbrücken muss, bis es in die Drahteintrittsöffnung eintritt und dort aufgrund der Geometrie der Drahteintrittsöffnung beziehungsweise eines sich an die Drahteintrittsöffnung anschließenden Drahteintrittskanals eine weitere Führung erfährt und damit als im Wesentlichen gerader Leiter erhalten bleibt.

Das einstellbare Schließorgan kann einen um seine Längsachse verdrehbaren Verschlusskolben mit einer sich senkrecht zu der Längsachse erstreckenden Durchgangsbohrung aufweisen, die einer Offenposition des einstellbaren Schließorgans einen Drahteintrittskanal der Drahtannahme mit der Überdruckkammer verbindet und damit den fluidischen Übergang herstellt, und in einer dazu verdrehten Schließposition den Drahteintrittskanal verschließt.

Die Drahtannahme kann ihrer Drahteintrittsöffnung vorgelagert ein Drahttransportmittel aufweisen, mit dem ein von dem Drahtkonfektionierungs automaten vorkonfektionierter Draht in eine Drahteintrittsöffnung der Drahtannahme gespeist ist. Das Drahttransportmittel kann beispielsweise ein Paar gegenläufiger Walzen oder Riemen aufweisen. Zwischen den Walzen oder Reimen kann ein Spalt ausgebildet sein, durch den der Draht hindurch transportiert und entweder in die Drahteintrittsöffnung der Drahtübergabeschnittstelle gespeist ist, wenn das Paar gegenläufiger Walzen oder Riemen außerhalb der Überdruckkammer angeordnet ist, oder von der Drahteintrittsöffnung abgezogen und in einen in die Drahtausgabe mündenden Kanal gespeist ist, wenn das Paar gegenläufiger Walzen oder Riemen innerhalb der Überdruckkammer angeordnet ist.

Der Spalt, etwa ein Walzenspalt, kann eine einstellbare Breite aufweisen, wobei in einer Transportstellung der Walzen oder Riemen die Breite des Spaltes im Wesentlichen dem Durchmesser eines zu transportierenden Drahtes entspricht. In einer Außerbetriebsstellung der Walzen oder Riemen kann die Breite des Spalts größer oder gleich einer Abmessung der Draht eintrittsöffnung sein, sodass eine ungehinderte Drahteinführung zumindest bis in den Zugriffsbereich der Walzen oder Riemen ermöglicht wird sowie gegebenenfalls das Verlagern, insbesondere das Verschwenken eines einstellbaren Schließorgans, beispielsweise einer Stellklappe, zwischen einer Offenposition und einer Schließposition, wobei die Stellklappe in der Offenposition aus der Flucht der Drahteintrittsöffnung herausgeschwenkt ist, sodass die Stellklappe bei dem Heraus schwenken aus der Schließposition in die Offenstellung zwischen den sich in der Außerbetriebsstellung befindenden Walzen oder Riemen des Drahttransportmittels hindurch bewegt wird.

Einer Drahteintrittsöffnung an einer Außenseite der Drahtübergabeschnittstelle vorgelagert kann ein entlang seiner Längsachse linear verstellbarer Kolben angeordnet sein, der in seiner eingefahrenen Position vollständig aus der Drahteintrittsöffnung zurückgezogen ist und der in seiner ausgefahrenen Position durch die Drahteintrittsöffnung in die Drahtübergabeschnittstelle eindringt.

Der entlang seiner Längsachse linear verstellbare Kolben kann in seiner ausgefahrenen Position zumindest soweit durch die Drahteintrittsöffnung in die Drahtübergabeschnittstelle eindringen, dass er mit seinem freien Ende das einstellbare Schließorgan, vorzugsweise eine Durchgangsbohrung eines linear verstellbaren Schiebers oder eines um seine Längsachse verdrehbaren Verschlusskolben, passiert, wenn das einstellbare Schließorgang den fluidischen Übergang freigibt. Der linear verstellbare Kolben kann insbesondere dazu verwendet werden, um einen über die Drahteintrittsöffnung in die Drahtübergabeschnittstelle eingeführten vorkonfektionierten Draht bis hinter den Wirkungsbereich des einstellbaren Schließorgans in die Überdruckkammer hineinzuschieben, sodass die Überdruckkammer für den Transport des Drahts aus der Überdruckkammer in die Transportleitung gegenüber der Drahtannahme fluidisch abgetrennt werden kann.

Der linear verstellbare Kolben kann zusätzlich zu seiner Verstellbarkeit entlang seiner Axialrichtung eine weitere Verstellbarkeit aufweisen, bei der der linear verstellbare Kolben in einer eingeschwenkten Stellung mit seiner Längsachse senkrecht zu der Drahteintrittsöffnung und in der Flucht der Drahteintrittsöffnung angeordnet ist. In einer ausgeschwenkten Stellung kann der linear verstellbare Kolben vollständig außerhalb der Flucht der Drahteintrittsöffnung angeordnet sein, sodass das Zuführen eines vorkonfektionierten Drahts, beispielsweise mit Hilfe des bereits zuvor beschriebenen Übergaberohrs ungehindert erfolgen kann.

Der Drahtkonfektionierungsautomat kann einen Förderkopf aufweisen, von dem ein von dem Drahtkonfektionierungsautomaten hergestellter vorkonfektionierter Draht in ein gerades Übergaberohr gespeist wird. Das Übergaberohr kann mit der Drahteintrittsöffnung fluchten und durch das Übergaberohr hindurch kann der Draht dem Drahttransportmittel als ein ausgerichteter Draht zugeführt werden.

Die Drahtübergabeschnittstelle kann einen Präsenzsensor aufweisen, der dazu eingerichtet ist, dass Vorhandensein eines Drahtes in der Drahtübergabeschnittstelle beziehungsweise das Verlassen eines Drahtes aus der Drahtübergabeschnittstelle zu erfassen.

Um mit einem Drahtkonfektionierungsautomaten mehrere Abnahmestellen bedienen zu können, kann vorgesehen sein, dass das Luftdrucktransportsystem eine Drahtweiche aufweist. Die Drahtweiche kann einen Drahteingang und mehrere Drahtausgänge aufweisen. Dem Drahteingang kann von der Drahtübergabeschnittstelle ein vorkonfektionierter Draht zugeführt sein. Die Drahtausgänge können jeweils über eine Transportleitung mit einer der Abnahmestellen verbunden sein. Die Drahtweiche kann ein Stellorgan aufweisen, mit dem der über den Drahteingang zugeführte vorkonfektionierte Draht in diejenige der Transportleitungen eingespeist ist, welche mit einer Ziel-Abnahmestelle der Abnahmestellen für den vorkonfektionierten Draht verbunden ist. Die Drahtweiche kann dazu verwendet werden, die Auslastung des Drahtkonfektionierungsautomaten, welcher ein erhebliches Investitionsobjekt darstellt, zu erhöhen, indem der Drahtkonfektionierungsautomat mehrere Abnahmestellen unter Verwendung der Drahtweiche bedient. Untersuchungen haben gezeigt, dass die Taktrate des Drahtkonfektionierungsautomaten ca. zehn Mal höher als die Taktrate bei der manuellen, teilautomatisierten oder automatisierten Verdrahtung ist, sodass dementsprechend ungefähr zehn Abnahmesysteme von einem gängigen Drahtkonfektionierungsautomaten unter Verwendung der beschriebenen Drahtweiche mit vorkonfektionierten Drähten bedient werden können.

Weitere Einzelheiten der Erfindung werden anhand der nachstehenden Figuren erläutert. Dabei zeigt:

Fig. l in schematischer Darstellung eine beispielhafte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Anordnung;

Fig. 2 eine Querschnittsansicht einer beispielhaften Ausführungsform einer Drahtübergabeschnittstelle;

Fig. 3 eine perspektivische Darstellung eines Schiebers eines Schließorgans der Drahtübergabeschnittstelle gemäß Fig. 2;

Fig. 4 eine perspektivische Darstellung der Drahtübergabeschnittstelle gemäß Fig. 2;

Fig. 5 eine Seitenansicht einer weiteren beispielhaften Ausführungsform einer Drahtübergabeschnittstelle;

Fig. 6 eine Draufsicht auf eine weitere beispielhafte Ausführungsform einer

Drahtübergabeschnittstelle mit einem Transportmittel in der Betriebsstellung;

Fig. 7 die Ausführungsform und Ansicht gemäß Fig. 6 mit dem Transportmittel in einer Außerbetriebsstellung;

Fig. 8 eine perspektivische Darstellung einer weiteren Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Drahtübergabeschnittstelle;

Fig. 9 eine perspektivische Darstellung des Verschlusskolbens der Ausführungsform gemäß Fig. 8; Fig. 10 eine Querschnittsansicht einer weiteren Ausführungsform einer Drahtübergabeschnittstelle;

Fig. li eine perspektivische Darstellung des Verschlusskolbens der Ausführungsform gemäß Fig. io;

Fig. 12 in perspektivischer Darstellung eine weitere Ausführungsform einer Drahtübergabeschnittstelle;

Fig. 13 eine Querschnittsansicht der Ausführungsform gemäß der Fig. 12 mit einem linear verstellbaren Kolben in seiner eingefahrenen Position; und

Fig. 14 die Ausführungsform und Ansicht gemäß Fig. 12, wobei der linear verstellbare Kolben in seiner ausgefahrenen Position angeordnet ist.

Die Fig.i zeigt in schematischer Darstellung eine bespielhafte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Anordnung für den Transport eines Drahtes von einem Drahtkonfektionierungsautomaten 200 zu einer Abnahmestelle 300. Insbesondere bedient der Drahtkonfektionierungsautomat 200 zwei verschiedene Abnahmestellen 300, eine Abnahmestelle für die robotergestützte Verdrahtung einer Steuerung- oder Schaltanlage und einen Arbeitsplatz für eine manuelle oder teilautomatisierte Verdrahtung. Der Drahtkonfektionierungsautomat 200 ist dazu eingerichtet und angesteuert, just in time entsprechend einer vorgegebene Taktrate und Stückliste den beiden Abnahmestellen 300 einen für einen Verdrahtungsschritt erforderlichen, vorkonfektionierten Draht zur Verfügung zu stellen. Nachdem der Drahtkonfektionierungsautomat 200 einen vorkonfektionierten Draht 100 erzeugt hat, kann diese mit Hilfe einer Drahtübergabeschnittstelle 200 von dem Drahtkonfektionierungsautomaten 200 in ein Luftdrucktransportsystem 1 eingespeist werden. Nachdem der vorkonfektionierte Draht 100 über die

Drahtübergabeschnittstelle 2 in das Luftdrucktransportsystem 1 überführt worden ist, passiert der Draht die Drahtweiche 27, welche den Draht entsprechend seiner bestimmungsgemäßen Abnahmestelle in eine der betreffenden Annahmestelle zugeordnete Transportleitung 5 einleitet. Die Transportleitung kann ein Schlauch sein, welcher zumindest an seiner Innenwandung eine reibungsmindernde Beschichtung aufweist. Alternativ kann der Schlauch massiv aus einem Material mit einem niedrigen Reibkoeffizient bestehen. Der Schlauch kann beispielsweise eine Beschichtung aus Polytetrafluorethylen aufweisen oder aus diesem Material bestehen. Der Schlauch kann mehrteilig ausgeführt sein und über Schlauchkupplungen können Teilabschnitte des Schlauchs zu der Transportleitung 5 miteinander verbunden sein.

Wenn der Draht 100 entlang der Transportleitung 5 die bestimmungsgemäße Abnahmestelle 300 erreicht, kann er dort mit Hilfe einer Drahtbremse abgebremst werden und für die manuelle Abnahme an der als Arbeitsplatz ausgebildeten Abnahmestelle 300 oder für die Zuleitung des Drahtes 100 einem Endeffektor der robotergestützten Abnahmestelle 300 bereitgestellt zu werden. Eine geeignete Drahtdurchlaufbremse ist beispielsweise in der EP 0654436 Ai beschrieben. Im Falle des Knickarmroboters kann ein ohnehin vorhandenes Rollen- oder Walzenpaar, welches für den Drahtvorschub im Endeffektor vorhanden ist, als Drahtdurchlaufbremse verwendet werden, sodass die Walzen oder Rollen eine Doppelfunktion aufweisen. Ein geeigneter Endeffektor ist in der DE 102019106710 Ai beschrieben.

Da der Drahtkonfektionierungsautomat 200 die zu verdrahtenden Drähte 100 wesentlich schneller produzieren kann als sie an den Abnahmestellen 300 weiterverarbeitet werden können, mithin also der Drahtkonfektionierungsautomat 200 eine wesentlich größere Taktrate als die Abnahmestellen 300 aufweist, kann der Drahtkonfektionierungsautomat 200 eine Vielzahl und insbesondere auch mehr als die dargestellten zwei Abnahmestellen 300 bedienen. Versuche haben gezeigt, dass mindestens ca. zehn Abnahmestellen 300 von im Stand der Technik geläufigen Drahtkonfektionierungsautomaten 200 bedient werden können.

Insbesondere ermöglicht es die erfindungsgemäße Anordnung, dass die Drähte just in time produziert und der Abnahmestelle zur Verfügung gestellt werden können, sodass nicht zwingend ein Pufferspeicher für vorkonfektionierte Drähte erforderlich ist. Zur Erhöhung der Auslastung des Drahtkonfektionierungsautomaten 200 kann jedoch ein Pufferspeicher (nicht dargestellt) für konfektionierte Drähte vorgesehen sein. Dieser kann beispielsweise in der Transportleitung 5 zwischen der Drahtübergabeschnittstelle 2 und einer Abnahmestelle 300 angeordnet sein. Weiterhin ist nicht mehr die Anfertigung von Drahtsequenzen beispielsweise in Form von Drahtbündeln erforderlich, welche vor der Verdrahtung die Vereinzelung und Identifizierung der Drähte erfordern würde und damit den Verarbeitungsaufwand gegenüber der erfindungsgemäßen Anordnung weit erhöht.

Die Figuren 2 bis 4 zeigen eine bespielhafte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Drahtübergabeschnittstelle 2. Die Drahtübergabeschnittstelle 2 weist eine Drahtannahme 3 und eine Drahtausgabe 4 auf. Über die Drahtannahme 3 werden der Drahtübergabeschnittstelle 2 vorkonfektionierte Drähte von einem Drahtkonfektionierungsautomaten zugeführt. Um eine prozesssichere und gerichtete Zuführung der Drähte zu ermöglichen, kann insbesondere bei Drähten mit niedrigem Leiterquerschnitt und damit hoher Biegeschlaffheit ein Übergaberohr 25 vorgesehen sein, welche mit der Drahtannahme fluchtet, sodass der vorkonfektionierte Draht nach dem Verlassen des Drahtkonfektionierungsautomaten lediglich noch wenige Millimeter bis zum Erreichen der Öffnung 3 überbrücken muss.

Nach dem Eintritt des Leiters in die Drahtübergabeschnittstelle 2 durch die Drahtannahme 3, passiert der Draht einen fluidischen Übergang 7, in welchem ein Schließorgan 8 angeordnet ist. Das Schließorgang 8 ist dazu eingerichtet, wahlweise die Drahtannahme 3 gegenüber einer Überdruckkammer 6 der Drahtübergabeschnittstelle 2 fluidisch abzutrennen oder freizugeben. Für die Einleitung des Drahtes in die Drahtübergabeschnittstelle 2 und vorzugsweise bis in die Überdruckkammer 6 hinein kann der Draht in einer Offenstellung eines Schließorgans 8 eine Durchgangsbohrung 11 eines Flachschiebers 9 passieren. Nachdem der Draht den Schieber 9 und insbesondere die Durchgangsbohrung 11 vollständig passiert hat, also insbesondere auch mit seinem in Vorschubrichtung hinteren Drahtende in der Überdruckkammer 6 angekommen ist, kann das Schließorgang 8 in seine Schließstellung verbracht werden. Dazu kann der Schieber 9 linear verstellt werden, mithin bei der Ausführungsform gemäß den Fig. 2 bis 3 weiter in das Gehäuse der Drahtübergabeschnittstelle 2 eingeschoben werden, bis ein ringförmiges Dicht element 12, welches an einer verschlossenen Seite des Schiebers 9 der Überdruckkammer 6 zugewandt angeordnet ist, den fluidischen Übergang 7 zwischen Druckkammer 6 und dem Drahteintrittskanal 13 fluidisch dicht verschließt. Der Schieber 9 kann über einen Linearstellantrieb 10, beispielsweise einen Pneumatikkolben, zwischen der Offenposition und der Schließposition verstellt werden.

Nachdem der vorkonfektionierte Draht in der Drahtübergabeschnittstelle 2 angekommen und das Schließorgan 8 in seiner Schließposition angeordnet ist, kann über einen Druckanschluss 31 die Überdruckkammer 6 mit einem Fluiddruck, insbesondere mit einem Luftdruck beaufschlagt werden. Die über dem Druckanschluss 31 in die Drahtübergabeschnittstelle 2 einströmende Druckluft kann die Drahtübergabeschnittstelle 2 lediglich über die Drahtausgabe 4 verlassen, wobei die Druckluft den in der Überdruckkammer 6 angeordneten Draht mitreißt bzw. anschiebt und in eine an die Drahtausgabe 4 angeschlossene Transportleitung 5, beispielsweise einen Schlauch aus Polytetrafluorethylen, einleitet.

Die Fig. 5 zeigt eine alternative Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Drahtübergabeschnittstelle 2, bei der abweichend von der Ausführungsform gemäß den Fig. 3 bis 4 das Schließorgan 8 als eine über einen Linearantrieb 17 und einen Kniehebelantrieb 24 verschwenkte Stellklappe 14 ausgebildet ist, die um eine Schwenkachse 16 verschwenkbar ist. In der in Fig. 5 dargestellten Offenpositioin ist die Stellklappe 15 vollständig aus der Flucht einer vorderen Drahteintrittsöffnung 15 der Drahtannahme 3 herausgeschwenkt, sodass ein Draht ungehindert über die Drahteintrittsöffnung 15 in die Drahtübergabeschnittstelle 2 eintreten kann, wozu beispielsweise, wie mit Bezug auf Fig. 2 beschrieben wurde, ein Übergaberohr 25 der Drahteintrittsöffnung 15 bis auf wenige Millimeter angenähert werden kann. Nachdem der Draht zumindest größtenteils in der Drahtübergabeschnittstelle 2 angekommen ist und allenfalls noch über sein rückwärtiges Ende über die Drahteintrittsöffnung 15 aus der Drahtannahme 3 herausragt, kann die Stellklappe 14 aus der in Fig. 5 gezeigten Offenposition in eine Schließposition verschwenkt werden, bei der die Stehklappe 14 an einer Außenseite der Drahtübergabeschnittstelle 2 anliegt und die Drahteintrittsöffnung 15 verschließt. Im Zuge des Verschwenken der Stellklappe 14 in die zuvor beschriebene Schließposition kann dann auch das noch über die Drahteintrittsöffnung 15 herausragende Ende des Drahtes vollständig in die Drahtübergabeschnittstelle 2 eingeschoben werden. Die Stellklappe 14 weist an ihrer der Drahteintrittsöffnung 15 zugewandten Seite ein Dichtelement auf, beispielsweise ein ringförmiges Dichtelement, welches die Drahteintrittsöffnung 15 in der Schließposition umgibt, sodass die Drahtannahme 3 und damit die fluidisch mit dieser verbundene Überdruckkammer im Innern der Drahtübergabeschnittstelle 2 gegenüber der Drahtannahme 3 fluidisch verschlossen ist und ein in die Überdruckkammer eingebrachter Überdruck (vergl. Fig. 3 bis 4) ausschließlich über die Drahtausgabe 4 ausgeglichen werden kann und somit zu einem Fluidstrom führt, der die Drahtübergabeschnittstelle 2 über die Drahtausgabe 4 verlässt und dabei in der bereits beschriebenen Weise den in der Drahtübergabeschnittstelle 2 aufgenommenen vorkonfektionierten Draht mitreißt bzw. anschiebt und in eine an die Drahtausgabe 4 angeschlossene Transportleitung 5 eines Luftdrucktransportsystems einleitet.

In Erweiterung der Ausführungsform gemäß Fig. 5 weist die Ausführungsform gemäß den Fig. 6 und 7 ein Drahttransportmittel 19 auf, welches aus zwei gegenläufig angetriebenen Walzen 20 besteht, die zwischen sich einen einstellbaren Walzenspalt 21 aufweisen. Insbesondere können die Walzen 20 eine Transportposition gemäß Fig. 6 und eine Außerbetriebsposition gemäß Fig. 7 einnehmen. In der Transportposition gemäß Fig. 6 weist der Walzenspalt 21 gerade eine Breite auf, welche der Breite eines zu transportierenden Drahtes im Wesentlichen entsprechen kann. In der in Fig. 7 gezeigten Außerbetriebsstellung weist der Walzenspalt 21 eine Breite auf, die ausreichend ist, um die Stellklappe 14 (vergl. Fig. 5) zwischen ihrer Offenposition und ihrer Schließposition zwischen den Walzen 20 störungsfrei verschwenken zu können.

Bei der Ausführungsform gemäß den Fig. 8 und 9 ist abweichend von Ausführungsformen gemäß den Fig. 2 bis 4 das Schließorgang 8 als ein in einer Buchse verdrehbarer Verschlusskolben 18 ausgebildet, der eine Durchgangsbohrung 11 senkrecht zu seiner Längsachse sowie oberhalb und unterhalb von der Durchgangsbohrung 11 jeweils ein Dicht element 12 aufweist, um den Verschlusskolben 18 beziehungsweise die Bohrung 11 gegenüber der Buchse abzudichten. In einer Offenstellung fluchtet die Durchgangsbohrung 11 mit der Drahtannahme 3 beziehungsweise einem Drahteintrittskanal 13 (vergl. Fig. 2), sodass ein Draht ungehindert durch den Verschlusskolben 18 hindurch in die Unterdruckkammer der Drahtübergabeschnittstelle 2 eingeführt werden kann. Nachdem der Draht vollständig, das heißt auch mit seinem in Vorschubrichtung hinteren Ende den Verschlusskolben passiert hat, insbesondere vollständig durch die Durchgangsbohrung 11 in die Druckkammer eingetreten ist, kann der Verschlusskolben 18 in seine Schließstellung verdreht werden, beispielsweise um 90°, sodass die Überdruckkammer gegenüber der Drahtannahme 3 abgedichtet ist.

Bei der Ausführungsform gemäß den Fig. 10 und 11 ist das Drahttransportmittel 19 mit seinen beiden gegenläufigen Walzen 20 im Innern der Druckkammer 6 angeordnet. Ein Schließorgan, insbesondere ein Verschlusskolben 18 ist in einem die Druckkammer 6 mit der Drahtannahme 3 verbindenden Kanalabschnitt angeordnet. Der Verschlusskolben 18 kann in der bereits mit Bezug auf die Fig. 8 und 9 beschriebenen Weise zwischen einer Offenposition und einer Schließposition verstellt werden, um einerseits die Einführung eines Drahtes in die Druckkammer 6 und andererseits die fluidische Abdichtung der Drahtannahme 3 gegenüber der Druckkammer 6 zu erreichen. Gegenüber den in den vorangegangenen Figuren gezeigten Ausführungsformen weist die Ausführungsform gemäß den Fig. 11 und 12 den Vorteil auf, dass aufgrund der Anordnung des Drahttransportmittels 19 im Innern der Druckkammer 6 der über die Drahtannahme 3 eingeführte Draht vollständig und ohne Zuhilfenahme weitere technischer Mittel in die Druckkammer 6 eingezogen werden kann, insbesondere auch bis ein in Vorschubrichtung hinteres Drahtende das Schließorgan, insbesondere den Verschlusskolben 18 vollständig passiert hat, sodass der Verschlusskolben 18 ungehindert zwischen seiner Offenstellung und seiner Schließstellung verstellt werden kann.

Die in den Fig. 12 bis 14 gezeigte Ausführungsform kombiniert eine Vielzahl der mit Bezug auf die vorangegangenen Figuren beschriebenen Eigenschaften und weist darüber hinaus an seiner Stallklappe 14 einen entlang seiner Längsrichtung linear verstellbaren Kolben 23 auf, der in seiner eingefahrenen Position vollständig aus der Drahteintrittsöffnung 15 zurückgezogen ist und der in seiner ausgefahrenen Position durch die Drahteintrittsöffnung 15 in die Drahtübergabeschnittstelle 2 eindringt, wenn sich die Stellklappe 14 in ihrer Schließposition befindet. Dies ermöglicht es, dass ein zuvor beispielsweise mit Hilfe eines Übergaberohrs 25 (vergl. Fig. 2) im Wesentlichen vollständig in die Drahtannahme 3 eingeschobener Draht mit Hilfe des Kolbens 23 soweit in die Überdruckkammer 6 eingeschoben werden kann, dass auch ein in Vorschubrichtung hinteres Ende des Drahtes einen Verschlusskolben 18 eines Schließorgans vollständig passiert hat und damit der Verschlusskolben 18 durch eine 90° Drehung um seine Längsachse ungehindert und ohne die Zerstörung des Drahtes zu gefährden von seiner Offenstellung in die Schließstellung gedreht werden kann, um die Druckkammer 6 gegenüber der Drahtannahme 3 fluidisch abzudichten. Demgemäß weist bei dieser Ausführungsform die Verschlussklappe 14 keine Dichtungsfunktion auf, abweichend von der Ausführungsform gemäß Fig. 5.

Die in der vorstehenden Beschreibung, in den Zeichnungen sowie in den Ansprüchen offenbarte Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination für die Verwirklichung der Erfindung wesentlich sein. Bezugszeichenliste: Luftdrucktransportsystem Drahtübergabeschnittstelle Drahtannahme Drahtausgabe Transportleitung Überdruckkammer Übergang Schließorgan Schieber Linearstellantrieb Durchgangsbohrung Dichtelement Drahteintrittskanal Stellklappe Drahteintrittsöffnung Schwenkachse Linearantrieb Verschlusskolben Drahttransportmittel Walze Walzenspalt Kanal Kolben Kniehebelantrieb Übergaberohr Präsenzsensor Drahtweiche Drahteingang Drahtausgang Stellorgan Druckanschluss