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Title:
ARTICLE OF CLOTHING HAVING AN INTEGRATED SENSOR DEVICE, METHOD FOR USING THE ARTICLE OF CLOTHING IN A PLURALITY OF MOTOR VEHICLES, AND SYSTEM COMPRISING A MOTOR VEHICLE AND AN ARTICLE OF CLOTHING
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2017/215879
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to an article of clothing (13) for clothing the upper body of a person, comprising a sensor device (20, 27), which is integrated into the article of clothing (13) and which is designed to sense at least one body signal (23) in at least one sensing region of the sensor device (20, 27). According to the invention, the article of clothing (13) has an elastic band (19), which is designed to encompass the upper body in a predefined wearing position of the article of clothing (13), wherein each sensing region is arranged on a band inner side (22) of the band (19). The invention further relates to a system (S) comprising a motor vehicle (10) and the article of clothing (13). Finally, the invention relates to a method for evaluating a plurality of motor vehicles (10) by means of at least one article of clothing (13) of the specified type.

Inventors:
STARK CHRISTIANE (DE)
Application Number:
PCT/EP2017/061976
Publication Date:
December 21, 2017
Filing Date:
May 18, 2017
Export Citation:
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Assignee:
AUDI AG (DE)
International Classes:
A61B5/00; A61B5/01; A61B5/024; A61B5/0245; A61B5/053; A61B5/18
Domestic Patent References:
WO2009033624A12009-03-19
Foreign References:
US20070299325A12007-12-27
US20120029299A12012-02-02
DE112013005660T52015-08-20
US20130211208A12013-08-15
DE112013005660T52015-08-20
US20040210165A12004-10-21
US20060117805A12006-06-08
DE102005026897A12005-12-29
US20110067454A12011-03-24
Other References:
ANGELICA REYES-MUÑOZ ET AL: "Integration of Body Sensor Networks and Vehicular Ad-hoc Networks for Traffic Safety", SENSORS, vol. 16, no. 1, 15 January 2016 (2016-01-15), pages 107, XP055394143, DOI: 10.3390/s16010107
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Claims:
PATENTANSPRÜCHE:

Kleidungsstück (13) zum Bekleiden eines Oberkörpers einer Person, wobei eine in das Kleidungsstück (13) integrierte Sensoreinrichtung (20, 27) dazu eingerichtet ist, zumindest ein Körpersignal (23) in zumindest einem Erfassungsbereich der Sensoreinrichtung (20, 27) zu erfassen, wobei das Kleidungsstück (13) ein elastisches Band (19) aufweist, das dazu eingerichtet ist, in einer vorbestimmten Trageposition des Kleidungsstücks (13) den Oberkörper zu umspannen, wobei der jeweilige Erfassungsbereich jeweils an einer Bandinnenseite (22) des Bands (19) angeordnet ist,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Sensoreinrichtung (20, 27) mit einer Sendeeinrichtung (24) gekoppelt ist und die Sendeeinrichtung (24) dazu eingerichtet ist, das zumindest eine Körpersignal (23) und/oder zumindest ein aus dem zumindest einen Körpersignal abgeleitetes Hinweissignal an eine Empfangseinrichtung (1 1 ) eines Kraftfahrzeugs (10) über eine Funkverbindung (14) zu übertragen, und

wobei die Sendeeinrichtung (24) an einem Textil (26) des Kleidungsstücks (13) in einem Haltebereich (25) gehalten ist, welcher sich in der Trageposition des Kleidungsstücks (13) an nur einem Rippenbogen der Person befindet.

Kleidungsstück (13) nach Anspruch 1 , wobei die Sensoreinrichtung (27) zumindest dazu eingerichtet ist, als jeweiliges Körpersignal (23) eine elektrodermale Aktivität, EDA, und/oder eine Hauttemperatur der Person zu erfassen.

Kleidungsstück (13) nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Sendeeinrichtung (24) dazu eingerichtet ist, in dem zumindest einen Körpersignal (23) zumindest ein vorbestimmtes Muster zu erkennen und bei Erkennen des zumindest einen Musters das zumindest eine Hinweissignal auszusenden.

Kleidungsstück (13) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Band (19) eine Dehnungsmesseinheit (21 ) aufweist, die dazu eingerichtet ist, eine beim Umspannen des Oberkörpers bewirkte Dehnung des Bandes (19) zu erfassen und ein mit der Dehnung korreliertes Signal zu erzeugen. Kleidungsstück (13) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Sensoreinrichtung (20) dazu eingerichtet ist, in dem zumindest einen Erfassungsbereich ein EKG-Signal zu erfassen.

Verfahren zum Betreiben zumindest eines Kleidungsstücks (13) zum Bekleiden eines Oberkörpers einer Person, wobei eine in das Kleidungsstück (13) integrierte Sensoreinrichtung (20, 27) dazu eingerichtet ist, zumindest ein Körpersignal (23) in zumindest einem Erfassungsbereich der Sensoreinrichtung (20, 27) zu erfassen, wobei das Kleidungsstück (13) ein elastisches Band (19) aufweist, das dazu eingerichtet ist, in einer vorbestimmten Trageposition des Kleidungsstücks (13) den Oberkörper zu umspannen, wobei der jeweilige Erfassungsbereich jeweils an einer Bandinnenseite (22) des Bands (19) angeordnet ist, oder zumindest eines Kleidungsstücks (13) nach einem der vorhergehenden Ansprüche in mehreren Kraftfahrzeugen (10), wobei bei einer jeweiligen Fahrt der Kraftfahrzeuge (10) mittels des jeweiligen von einer in dem Kraftfahrzeug (10) befindlichen Person getragenen Kleidungsstücks (13) das zumindest eine Körpersignal (23) der Person erfasst wird und Kraftfahrzeuge (10) auf der Grundlage der Körpersignale (23) verglichen werden und auf der Grundlage des Vergleichs eine Rangfolge der Kraftfahrzeuge (10) ermittelt wird.

System (S) umfassend ein Kraftfahrzeug (10) und ein Kleidungsstück (13) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei eine Empfangseinrichtung (1 1 ) des Kraftfahrzeugs (10) dazu eingerichtet ist, das zumindest eine Körpersignal (23) aus der Sensoreinrichtung (20, 27) des Kleidungsstücks (13) und/oder ein Hinweissignal auf einen vorbestimmten Signalzustand des zumindest einen Körpersignals (23) als jeweiliges Empfangssignal (15) zu empfangen, und wobei zumindest eine Fahrerassistenzeinrichtung (16) des Kraftfahrzeugs (10) dazu eingerichtet ist, in Abhängigkeit von dem zumindest einen Empfangssignal (15) eine vorbestimmtes Assistenzfunktion (17) steuern.

System (S) nach Anspruch 7, wobei durch die zumindest eine Fahrerassistenzeinrichtung (16) zumindest eine der folgenden Assistenzfunktionen (17) bereitgestellt ist: eine Müdigkeitserkennung, eine medizinische Überwachung, ein pilotierter Nothalt, ein Anruf bei einer vorbestimmten Notfallnummer und/oder ein Absenden einer Nachricht an ei- ne vorbestimmte Notfall-lnternetadresse.

Description:
Kleidungsstück mit integrierter Sensoreinrichtung, Verfahren zum Nutzen des Kleidungsstücks in mehreren Kraftfahrzeugen, System umfassend ein Kraftfahrzeug und ein Kleidungsstück

BESCHREIBUNG:

Die Erfindung betrifft ein Kleidungsstück zum Bekleiden eines Oberkörpers einer Person, wobei in das Kleidungsstück eine Sensoreinrichtung integriert ist. Zu der Erfindung gehört auch ein Verfahren zum Betreiben zumindest eines Kleidungsstücks der beschriebenen Art in mehreren Kraftfahrzeugen. Schließlich gehört zu der Erfindung ein System umfassend ein Kraftfahrzeug und eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Kleidungsstücks.

In ein Textil eines Kleidungsstücks kann ein Sensor integriert sein, wie zum Beispiel aus der US 2013/021 1208 A1 bekannt ist. Darin ist beschrieben, dass ein Temperatursensor zum Erfassen einer Hauttemperatur in das Gewebe eines Kleidungsstücks integriert sein kann.

Aus der WO 2009/033624 A1 ist bekannt, dass mittels einer diagnostischen Sensoreinheit ein Elektrokardiogramm (EKG) an einen Benutzer ermittelt werden kann, indem zumindest eine Elektrode an einer Außenfläche eines Gehäuses angeordnet wird, die der Benutzer berühren kann.

Aus der DE 1 1 2013 005 660 T5 ist ein Fahrzeugsitz für ein Kraftfahrzeug bekannt, in dessen Sitzboden und Sitzrückenlehne Sensoren zum Erfassen eines EKG-Signals integriert sind. Wird eine Unregelmäßigkeit in der Körperfunktion einer auf dem Fahrzeugsitz sitzenden Person erkannt, so kann ein automatisierter Nothalt des Kraftfahrzeugs ausgelöst werden. Die US 2004/0210165 A1 beschreibt ein tragbares Kleidungsstück mit einem medizinischen Sensorgerät, das gegen die Haut des Trägers des Kleidungsstücks gedrückt wird. Das Kleidungsstück hat ein Band in Form eines Aufhängebandes oder Gardinenschnur, das um einen Brustbereich angeordnet ist. Das Sensorgerät ist derart positioniert, dass es zwischen dem Band und der Haut im Brustbereich aufliegt. Das Band kann aus einem flexiblen Material sein.

In der US 2006/01 17805 A1 ist eine Stricktechnik zum Herstellen einer ge- strickten Komponente beschrieben, wobei in einem dritten Strickstadium ein Sensorbandbereich in das gestrickte Kleidungsstück eingefügt wird. Das Sensorband kann aus einem dehnbaren Material bestehen, beispielsweise Elastin. Elektroden des Sensors können beispielsweise einen Herzschlag aufnehmen.

Aus der DE 10 2005 026 897 A1 ist ein Kleidungsstück mit eingelassenen physiologischen Sensoren bekannt.

Die US 201 1/0067454 A1 beschreibt ein gestricktes Kleidungsstück mit ei- nem Bandbereich, an dem ein elektrisches oder elektronisches Gerät angeordnet ist. Optional kann der Bandbereich ein Elektrodensystem aufweisen. Das elektrische oder elektronische Gerät kann beispielsweise ein Herzratenmonitor sein. Das Nutzen von Sensoren eines Kleidungsstücks kann in einem Kraftfahrzeug den Nachteil mit sich bringen, dass durch eine Veränderung der Körperlage der Person der Sensor den Kontakt mit der Haut der Person verliert und hierdurch unbrauchbare Sensorsignale erzeugt werden. Insbesondere bei einer derart drastischen Änderung der Körperhaltung, wie sie sich ergibt, wenn eine Person sich aus einer stehenden Körperhaltung in einen Fahrzeugsitz eines Kraftfahrzeugs setzt, ist eine solche Verlagerung eines in einem Kleidungsstück der Person integrierten Sensors wahrscheinlich.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, in einem Kraftfahrzeug zuverläs- sig ein körperliches Befinden einer Person zu erkennen.

Die Aufgabe wird durch die Gegenstände der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind durch die abhängigen Patentansprüche, die folgende Beschreibung sowie die Figuren be- schrieben.

Durch die Erfindung ist ein Kleidungsstück zum Bekleiden eines Oberkörpers einer Person bereitgestellt. In das Kleidungsstück ist eine Sensoreinrichtung integriert, die zumindest einen Sensor umfassen kann. Die in das Kleidungs- stück integrierte Sensoreinrichtung ist dazu eingerichtet, zumindest ein Körpersignal in zumindest einem Erfassungsbereich einer Sensoreinrichtung zu erfassen. In dem Erfassungsbereich können hierzu zum Beispiel Elektroden angeordnet sein oder zum Beispiel ein temperaturabhängiger elektrischer Widerstand.

Das Kleidungsstück weist zudem einen elastischen Gurt oder ein elastisches Band auf, das dazu eingerichtet ist, in einer vorbestimmten Trageposition des Kleidungsstücks den Oberkörper zu umspannen. Die Trageposition ergibt sich durch den Typ oder Zuschnitt des Kleidungsstücks. Insbesondere handelt es sich bei dem Kleidungsstück um ein Hemd oder T-Shirt. Als Hemd kann das Kleidungsstück als Unterhemd oder Sporthemd ausgestaltet sein. Wenn also die Person das Kleidungsstück anzieht, so wird ihr Oberkörper, insbesondere der Brustkorb, von dem Gurt oder Band umspannt. Hierzu ist das Band elastisch ausgestaltet. Es übt beim Umspannen eine Anpresskraft auf den Oberkörper aus. Der jeweilige Erfassungsbereich zum Erfassen des zumindest einen Körpersignals ist jeweils an einer Bandinnenseite des Bandes angeordnet. Damit befindet sich der Erfassungsbereich in der Trageposition des Kleidungsstücks zwischen dem Band und dem Oberkörper der Per- son. Da das Band den Oberkörper umspannt, wird entsprechend der Erfassungsbereich mit einer von der Elastizität und dem Umfang des Bandes abhängigen Anpresskraft an den Oberkörper angedrückt.

Hierdurch kann in vorteilhafter Weise sichergestellt werden, dass der Erfas- sungsbereich auch bei einer Veränderung der Körperhaltung an den Oberkörper angepresst oder angedrückt bleibt, und somit zuverlässig das zumindest eine Körpersignal erfasst werden kann.

Es ist vorgesehen, dass die Sensoreinrichtung mit einer Sendeeinrichtung gekoppelt ist und die Sendeeinrichtung dazu eingerichtet ist, das zumindest eine Körpersignal und/oder zumindest ein aus dem zumindest einen Körpersignal abgeleitetes Hinweissignal an eine Empfangseinrichtung eines Kraftfahrzeugs über eine Funkverbindung zu übertragen. Hierdurch stehen die beschriebenen Signale zumindest einem Steuergerät des Kraftfahrzeugs zur Verfügung. Hierdurch kann in dem Kraftfahrzeug ein sogenanntes Datenlog- ging oder Mitschreiben von Daten betreffend die Vitalfunktionen der Person ermöglicht werden. Durch Erzeugen des Hinweissignals steht eine abstraktere Beschreibung der Körpersignale zur Verfügung, sodass der Zustand der Person mit einer geringeren Übertragungsrate der Funkverbindung beschrieben wird.

Besonders bevorzugt ist vorgesehen, dass die Sendeeinrichtung bei dem Kleidungsstück an einem Textil des Kleidungsstücks in einem Haltebereich gehalten ist, welcher sich in der Trageposition des Kleidungsstücks an nur einem Rippenbogen der Person befindet. Hierdurch ergibt sich der Vorteil, dass sich die Sendeeinrichtung in einem Bereich befindet, der bei einem Drei-Punkt-Sicherheitsgurt auch bei angelegtem Sicherheitsgurt frei bleibt. Bei einem Fahrzeug mit Rechts-Steuerung ist die Sendeeinrichtung (aus Sicht der Person) in der Trageposition an einem linken Rippenbogen angeordnet. Umgekehrt ist bei einem Fahrzeug mit Links-Steuerung die Sendeeinrichtung am rechten Rippenbogen angeordnet. Zu der Erfindung gehören auch vorteilhafte Weiterbildungen, durch deren Merkmale sich zusätzliche Vorteile ergeben.

Bevorzugt ist die Sensoreinrichtung zumindest dazu eingerichtet, als jeweiliges Körpersignal eine elektrodermale Aktivität (EDA) und/oder eine Haut- temperatur der Person zu erfassen. Die EDA hat sich als ein Wert herausgestellt, der besonders zuverlässig zum Erkennen von Stress oder Nervosität genutzt werden kann. In einer Probandenstudie zeigte sich, dass die EDA bei der Messung mittels EDA-Sensoren als guter Stressindikator wirkt. Die Hauttemperatur gibt Aufschluss darüber, ob eine Person friert oder überhitzt ist. Dies kann dazu genutzt werden, einen Messwert zum Beispiel der EDA zu plausibilisieren. Insbesondere werden nur vorbestimmte Kombinationen aus Werten für die EDA einerseits und Temperatur andererseits als plausibler Messwert akzeptiert. Als EDA-Sensor und als Temperatursensor kann jeweils ein aus dem Stand der Technik bekannter Sensortyp verwendet wer- den.

Da ein Messsignal der EDA von Bewegungen verfälscht werden kann, ist die Positionierung insbesondere über dem Solarplexus eines Oberkörpers besonders bevorzugt, da dieser Teil des Oberkörpers während des Sitzens im Kraftfahrzeug wenig bewegt wird. Die Positionierung am Solarplexus kann mittels des elastischen Bandes sichergestellt werden. Der zumindest eine Erfassungsbereich zum Erfassen der EDA und/oder der Hauttemperatur ist somit bevorzugt in einem Bereich angeordnet, welcher sich in der Trageposition des Kleidungsstücks an dem Solarplexus der Person befindet. Durch die Hautsensoreinheit mit EDA ist eine homogene Reaktion oder konsistente Erfassung oder Messung der EDA unter unterschiedlichen Umgebungsbedingungen ermöglicht die EDA kann als elektrische Hautspannung erfasst werden. Sie ist selbst dann aussagekräftig in Bezug auf Stress, wenn die beobachtete Person eine stressunabhängige Variabilität der Herzrate aufweist.

Die Sendeeinrichtung ist insbesondere dazu eingerichtet, in dem zumindest einen Körpersignal zumindest ein vorbestimmtes Muster zu erkennen und bei Erkennen des zumindest einen Musters das zumindest eine Körpersignal und/oder das zumindest eine Hinweissignal auszusenden. Mit anderen Worten sendet die Sendeeinrichtung zum Beispiel nur bei einem Notfall, wenn das Muster zum Beispiel eine vorbestimmte Fehlfunktion des Körpers be- schreibt. Alternativ dazu kann vorgesehen sein, dass die Sendeeinrichtung zumindest ein Körpersignal und/oder zumindest ein Hinweissignal dauerhaft aussendet. Das Muster kann auch zum Beispiel ein Schwellenwert sein, sodass das Hinweissignal ausgesendet wird, falls der Schwellenwert durch ein Körpersignal überschritten ist oder unterschritten ist.

Das beschriebene elastische Band kann selbst zum Messen einer Körperfunktion genutzt werden. Hierzu ist bevorzugt vorgesehen, dass das Band eine Dehnungsmesseinheit aufweist, welche dazu eingerichtet ist, eine bei Umspannen des Körpers bewirkte Dehnung des Bandes zu erfassen und ein mit der Dehnung korreliertes Signal zu erzeugen. Hierdurch kann eine Atembewegung des Oberkörpers beschrieben oder signalisiert werden. Beispielsweise kann durch die Sendeeinrichtung Hyperventilieren der Person als Muster detektiert werden. Bevorzugt weist auch das Kleidungsstück die bereits beschriebenen Sensoren auf, nämlich einen Erfassungsbereich zum Erfassen eines EKG-Signals. Im Erfassungsbereich können hierzu zum Beispiel elektrische Trockenelektroden angeordnet sein. Bevorzugt wird das EKG mehrkanalig erfasst. Durch Bereitstellen einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Kleidungsstücks in einem Kraftfahrzeug wird ein System gebildet, das ebenfalls Bestandteil der Erfindung ist. Das erfindungsgemäße System umfasst das Kraftfahrzeug und eine Ausführung des erfindungsgemäßen Kleidungsstücks, wobei eine Empfangseinrichtung des Kraftfahrzeugs dazu eingerich- tet ist, dass zumindest eine Körpersignal aus der Sensoreinrichtung des Kleidungsstücks und/oder ein Hinweissignal auf einen vorbestimmten Signalzustand des zumindest einen Körpersignals als jeweiliges Empfangssignal zu empfangen. Der Signalzustand kann beispielsweise durch Überprüfen eines Schwellenwert in dem Kleidungsstück festgelegt oder definiert werden.

Die Sendeeinrichtung kann die Funkverbindung zum Beispiel auf der Grundlage eines Bluetooth-Standards oder WLAN-Standard (WLAN - Wireless Local Area Network) mit einer Empfangsrichtung des Kraftfahrzeugs bereit- stellen oder aufbauen.

Zumindest eine Fahrerassistenzeinrichtung des Kraftfahrzeugs ist dazu eingerichtet, in Abhängigkeit von dem zumindest einen Empfangssignal eine vorbestimmte Assistenzfunktion zu steuern oder zu aktivieren.

So ist insbesondere vorgesehen, dass durch die zumindest eine Fahrerassistenzeinrichtung zumindest eine der folgenden Assistenzfunktionen bereitgestellt ist: eine Müdigkeitserkennung, eine medizinische Überwachung, ein pilotierter Nothalt, ein Anruf bei einer Notfallnummer und/oder ein absenden einer Nachricht an eine vorbestimmte Notfall-Internetadresse. Somit ist es auch einer Person mit einer Vorerkrankung, betreffend zum Beispiel das Herz, den Kreislauf oder Diabetes, das Kraftfahrzeug zu nutzen und im Notfall durch das zumindest eine Fahrerassistenzsystem dabei unterstützt zu werden, das Kraftfahrzeug anzuhalten und/oder medizinische Hilfe anzufor- dem.

Wie bereits beschrieben, wird durch das erfindungsgemäße Kleidungsstück eine konsistente Erfassung von Körpersignalen ermöglicht, die auch bei gleichem körperlichen Zustand der Person in unterschiedlichen Umgebungsbe- dingungen vergleichbare oder gleiche Körpersignale bereitstellen. Dies kann insbesondere dazu genutzt werden, einen Fahrerzustand in mehreren unterschiedlichen Kraftfahrzeugen zu ermitteln und hierin eine objektive Beurteilung der Kraftfahrzeuge oder einen objektiven Vergleich der Kraftfahrzeuge zu ermöglichen. Man ist also nicht darauf angewiesen, dass die Personen nach einer Fahrt mit den unterschiedlichen Kraftfahrzeugen jeweils subjektiv eine Einschätzung oder einen Vergleich der Kraftfahrzeuge zum Beispiel durch Ausfüllen eines Fragebogens erstellen. Um einen objektiven Vergleich der Kraftfahrzeuge zu erhalten ist durch die Erfindung ein Verfahren zum Betreiben zumindest eines Kleidungsstücks in mehreren Kraftfahrzeugen bereitgestellt. Bei den Kleidungsstücken handelt es sich jeweils um ein Kleidungsstück zum Bekleiden eines Oberkörpers ei- ner Person, wobei eine in das Kleidungsstück integrierte Sensoreinrichtung dazu eingerichtet ist, zumindest ein Körpersignal in zumindest einem Erfassungsbereich der Sensoreinrichtung zu erfassen. Das Kleidungsstück weist ein elastisches Band auf, das dazu eingerichtet ist, in einer vorbestimmten Trageposition des Kleidungsstücks den Oberkörper zu umspannen, wobei der jeweilige Erfassungsbereich jeweils an einer Bandinnenseite des Bands angeordnet ist. Bei dem Kleidungsstück kann es sich alternativ um eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Kleidungsstücks handeln. Es können also mehrere Personen jeweils das Kleidungsstück tragen und jeweils eines oder nacheinander mehrere der Kraftfahrzeuge fahren. Es kann auch ein einzelner Fahrer ein Kleidungsstück tragen und damit mehrere Kraftfahrzeuge nacheinander benutzen. Bei einer jeweiligen Fahrt der Kraftfahrzeuge wird mittels des jeweiligen von einer in dem Kraftfahrzeug befindlichen Person getragenen Kleidungsstücks das zumindest eine Körpersignal der Person erfasst. Auf der Grundlage der Körpersignale werden dann die Kraftfahr- zeuge verglichen und auf der Grundlage einer derart ermittelten Rangfolge der Kraftfahrzeuge werden diese dann bewertet. Man kann also zum Beispiel ermitteln, welchen Stress-Pegel eine Person in den unterschiedlichen Kraftfahrzeugen empfindet. Danach lassen sich die Kraftfahrzeuge dann in einer Rangfolge ordnen. So kann beispielsweise ermittelt werden,„wie aufregend" eine Person eine Fahrt mit dem jeweiligen Kraftfahrzeug im Vergleich zu den anderen Kraftfahrzeugen empfunden hat.

Zu der Erfindung gehören auch Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens, die Merkmale aufweisen, wie sie bereits im Zusammenhang mit den Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Kleidungsstücks beschrieben worden sind. Aus diesem Grund sind die entsprechenden Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens hier nicht noch einmal beschrieben.

Im Folgenden ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung beschrieben. Hierzu zeigt:

Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Systems; Fig. 2 eine schematische Darstellung eines Kleidungsstücks, das in dem System von Fig. 1 bereitgestellt sein kann; und

Fig. 3 eine schematische Darstellung des Kleidungsstücks von Fig. 2 während einer Benutzung in dem System von Fig. 1 .

Bei dem im Folgenden erläuterten Ausführungsbeispiel handelt es sich um eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung. Bei dem Ausführungsbeispiel stellen die beschriebenen Komponenten der Ausführungsform jeweils einzelne, unabhängig voneinander zu betrachtende Merkmale der Erfindung dar, welche die Erfindung jeweils auch unabhängig voneinander weiterbilden und damit auch einzeln oder in einer anderen als der gezeigten Kombination als Bestandteil der Erfindung anzusehen sind. Des Weiteren ist die beschriebene Ausführungsform auch durch weitere der bereits beschriebenen Merk- male der Erfindung ergänzbar.

In den Figuren sind funktionsgleiche Elemente jeweils mit denselben Bezugszeichen versehen. Fig. 1 zeigt ein Kraftfahrzeug 10, bei dem es sich zum Beispiel um einen Kraftwagen, insbesondere einen Personenkraftwagen oder Lastkraftwagen, handeln kann. In dem Kraftfahrzeug 10 kann eine Empfangseinrichtung 1 1 für ein Funksignal bereitgestellt sein. Das Funksignal 12 kann durch ein in dem Kraftfahrzeug 10 bereitgestelltes Kleidungsstück 13 mit integrierter Sensoreinrichtung erzeugt werden. Hierdurch ergibt sich eine Funkverbindung 14 zwischen dem Kleidungsstück 13 und der Empfangseinrichtung 1 1 . Die Funkverbindung 14 kann zum Beispiel auf der Grundlage des Standards Bluetooth oder WLAN bereitgestellt sein. Ein über die Funkverbindung 14 durch die Empfangseinrichtung 1 1 empfangenes Empfangssignal 15 kann durch die Empfangsrichtung 1 1 zumindest einer Fahrerassistenzeinrichtung 16 bereitgestellt werden. Die Fahrerassistenzeinrichtung 16 kann hierdurch eine Assistenzfunktion 17 in dem Kraftfahrzeug 10 in Abhängigkeit von dem Empfangssignal 15 bereitstellen. Das Empfangssignal 15 kann auch in einem Datenspeicher 18 gespeichert werden, um hierdurch beispielsweise das Kraftfahrzeug 10 mit anderen Kraftfahrzeugen zu vergleichen, indem die jeweiligen Empfangssignale 15 miteinander verglichen werden. Durch die Funkverbindung 14 sind das Kleidungsstück 13 Kraftfahrzeug 10 funktional gekoppelt und bilden somit ein System S.

Fig. 2 zeigt das Kleidungsstück 13 in Alleinstellung. Es kann sich bei dem Kleidungsstück 13 zum Beispiel um ein T-Shirt handeln. Das Kleidungsstück 13 kann einen eingenähten Atem-Gurt 19 aufweisen sowie zum Beispiel ein genähte Trockenelektroden 20. Der Atem-Gurt 19 kann die Atmung des Trägers des Kleidungsstücks 13 über einen Dehnungssensor oder eine Dehnungsmesseinheit 21 erfassen, der die Ausdehnung des Brustkorbs des Trägers erfassen kann. Die Trockenelektroden 20 können auf Höhe des Rippenbogen der Person angeordnet werden und können die Funktion eines Mehrkanal-EKGs erfüllen. Die Trockenelektroden 20 sind an einer Innenseite 22 des Gurts 19 angeordnet, sodass sie durch den Gurt 19 an die Haut des Trägers angedrückt werden.

Die Körpersignale 23, die durch die Dehnungsmesseinheit 21 und die Trockenelektroden 20 ermittelt werden, können an eine Sendeeinrichtung 24 des Kleidungsstücks 13 übertragen werden, welche die Körpersignale 23 und/oder zumindest ein daraus abgeleitetes oder erzeugtes Hinweissignal über die Funkverbindung 14 an die Empfangseinrichtung 1 1 überträgt. Die Körpersignale 23 und/oder das zumindest eine Hinweissignal stehen in dem Kraftfahrzeug 10 somit als die Empfangssignale 15 zur Verfügung.

Fig. 3 veranschaulicht, wie durch die Anordnung der Sendeinrichtung 24 auch eine Verwendung im Kraftfahrzeug 10 ermöglicht ist, falls das Kleidungstück 13 in der dargestellten Trageposition getragen wird. Um das Kleidungstück 13 im Kraftfahrzeug 10 auch bei angelegtem Sicherheitsgurt 30 tragen zu können, ist die Sendeeinrichtung 24 an einem linken Rippenbogen der Person angeordnet und in einem entsprechenden Haltebereich 25 eines Textils 26 des Kleidungsstücks 13 angeordnet. Im Bereich eines Solarplexus der Person ist eine Hautsensoreinheit 27 bereitgestellt, die einen Sensor 28 zur Erfassung der EDA und einen Sensor 29 zur Erfassung einer Hauttemperatur aufweist. Durch die Positionierung auf dem Solarplexus unterhalb des Gurts 19, also zwischen dem Gurt 19 und der Haut der Person, liegt die Sensoreinheiten 27 direkt auf der Haut auf und wird dort sicher gehalten und/oder angedrückt. Dadurch wird die Qualität der Messung über die Haut erhöht. Durch die Integration der Sensoreinheit 27 können Vital parameter erfasst werden, d.h. Körpersignale 23, die eine wesentlich genauere Aussage über den Stresszustand des Nutzers zulassen, insbesondere im Hinblick auf Nutzer, die eine schlechte Herzratenvariabilität aufweisen, zum Beispiel durch ihr Alter oder durch eine chronische Krankheit. Somit ist die Betrachtung der Körpersignale 23 aus der Sensoreinheit 27 für eine verlässliche und genaue Erfassung des körperlichen Zustands der Person vorteilhaft. Insbesondere weisen die Körpersignale 23 eine homogene Reaktion auf, d.h. bei gleichem körperlichen Zustand weisen die Körpersignale 23 in unterschiedlichen Um- gebungssituationen eine Ähnlichkeit auf, die größer als ein vorbestimmter Mindestwert ist.

Durch das Kleidungsstück 23 kann somit insgesamt ein EKG, die Atmung, die Hauttemperatur und die elektrische Hautspannung (EDA) oder elektri- sehe Hautleitfähigkeit erfasst werden und als jeweiliges Körpersignal über die Sendeeinrichtung 24 und die Funkverbindung 14 in der Empfangseinrichtung 1 1 bereitgestellt werden.

Das Kleidungsstück 13 lässt sich hiermit vielfältig in dem System S einset- zen. Insbesondere ist eine objektive Messung des Befindens einer Person beim Erproben von unterschiedlichen Kraftfahrzeugen und/oder unterschiedlichen Ausstattungen der Kraftfahrzeuge vorgesehen. Auch ein Einsatz des Systems S zu Müdigkeitserkennung, für medizinische Zwecke, im betrieblichen Gesundheitswesen oder in der Marktforschung ist möglich.

Falls eine Person mit Vorerkrankung das System S nutzt, zum Beispiel mit Herz/Kreislauf-Problemen oder Diabetes, ist für diese Person durch das System S mehr Unterstützung vor allem in Verbindung mit einer Notfallassistenz geboten, da zum Beispiel ein pilotierter Nothalt oder ein automatischer Anruf bei einem Notarzt in Abhängigkeit von dem Empfangssignal 15 durchgeführt werden kann.

Insgesamt zeigt das Beispiel, wie durch die Erfindung ein sogenannten Smart-Textil (Kleidungstück mit integrierter Sensoreinrichtung) in einem Kraftfahrzeug genutzt werden kann.