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Patent Searching and Data


Title:
ARTIFICIAL TEXTILE SOILING
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2015/144448
Kind Code:
A1
Abstract:
By comparing different washing agents which are used for different antiperspirant spots, a reproducible statement on the differences in the washing performance of the washing agents normally cannot be made, resulting in a need for artificial antiperspirant soiling on textiles which have substantially the same properties as antiperspirant spots occurring through the proper use of antiperspirants, but are more easily comparable to each other. Said need is met according to the invention by a method for reproducible production of artificial antiperspirant spots on textiles by means of application of an antiperspirant formulation comprising aluminum salt to the textile, drying of the thus soiled textile, washing of the soiled textile, drying of the textile, and multiple repetition of the process.

Inventors:
BODE NICOLE (DE)
KROPF CHRISTIAN (DE)
SCHMIEDEL PETER (DE)
WILLEMSEN YVONNE (DE)
SCHULZ ALEXANDER (DE)
BANOWSKI BERNHARD (DE)
DÖRING THOMAS (DE)
Application Number:
PCT/EP2015/055260
Publication Date:
October 01, 2015
Filing Date:
March 13, 2015
Export Citation:
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Assignee:
HENKEL AG & CO KGAA (DE)
International Classes:
D06M11/00; A61K8/26; D06M11/17; D06M11/20; G01N1/30
Foreign References:
US4511554A1985-04-16
US20120058064A12012-03-08
US4110428A1978-08-29
SU1201763A11985-12-30
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Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zur reproduzierbaren Herstellung artifizieller Antitranspirantanschmutzungen auf Textilien mittels Auftragung einer Aluminiumsalz-haltigen Antitranspirantformulierung auf das Textil oder einen Teil des Textils, Trocknung des so angeschmutzten Textils, Waschen des angeschmutzten Textils, Trocknung des Textils und mehrfacher Wiederholung des Vorgangs unter Auftragung der Antitranspirantformulierung auf das Textil oder die gleiche Stelle des Textils.

2. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass man eine Aluminiumsalz-haltige Antitranspirantformulierung einsetzt, die Aluminiumsalz in Mengen, berechnet als Al3+, im Bereich von 0,1 Gew.-% bis 30 Gew.-%, insbesondere von 10 Gew.-% bis 15 Gew.-%, bezogen auf die gesamte Antitranspirantformulierung, enthält.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass man eine Aluminiumsalzhaltige Antitranspirantformulierung einsetzt, die Aluminiumchlorohydrat, seine aktivierte Alternative AACH (aktiviertes Aluminiumchlorohydrat), und/oder Aluminium-Zirconiumhydroxychlo- rid Komplexe, insbesondere den Aluminium-Zirconium-Tetrachlorohydrat-Glycinkomplex enthält.

4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass man 0,5 ml bis 2 ml, der flüssigen Antitranspirantformulierung werden auf weiße oder farbige Textilen aus einem für Bekleidung Verwendung findenden Material aufträgt.

5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass es sich um vorgewaschene, getrocknete und gebügelte Textilien handelt, und/oder dass es sich um Textilien aus Baumwolle, Polyester, Baumwolle-Polyester-Mischgewebe, oder Polyamid handelt.

6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass man bei einer Temperatur, die im Bereich von 10 °C bis 100 °C, insbesondere von 20 °C bis 40 °C liegt, wäscht.

7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass man mit einem bleichmittelfreien Flüssigwaschmittel wäscht.

8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass man unter Zugabe von standardisiertem Schmutz wäscht.

9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass man den Vorgang 4 bis 20 Mal wiederholt.

10. Verwendung von durch ein Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 9 erhaltenen artifiziel- len Antitranspirantanschmutzungen an Textilien zur Feststellung der Waschleistungseigen- schaften von Waschmitteln.

Description:
Artifizielle Textilanschmutzung

Die vorliegende Erfindung betrifft die Herstellung von artifiziellen Antitranspirantanschmutzungen.

Antitranspirantflecken an Textilien entstehen normalerweise durch die wiederholte Anwendung eines Antitranspirants am menschlichen Körper, die Übertragung von Antitranspirant-Inhaltstoffen auf ein den menschlichen Körper umgebendes Textil und die Wechselwirkung mit Körperschmutz und Schweiß. Durch Waschen lässt sich der Antitranspirantfleck nicht immer entfernen, im Gegenteil kann es durch die Einwirkung der Waschflotte im Waschprozess zu einer Verstärkung des negativen Farbeindrucks des Antitranspirantflecks auf dem Textil kommen.

Bei der Entwicklung neuer Waschmittel werden in der Regel Waschtests durchgeführt, um die Wirksamkeit der Waschmittelrezeptur zu überprüfen. Dafür wird eine Vielzahl von Anschmutzungen auf Textilien benötigt, um feststellen zu können, ob das neue Waschmittel geeignet ist, ein zufriedenstellendes oder, besser noch, ein den Stand der Technik übertreffendes Reinigungsergebnis zu liefern.

Antitranspirantflecken sind aufgrund des komplexen Vorgangs ihrer Entstehung vergleichsweise selten und wegen der nicht ausreichenden Menge in der Regel nicht dazu geeignet, in Tests zur Überprüfung der Waschleistung von Waschmitteln verwendet zu werden. Darüber hinaus sind die Antitranspirantflecken wegen des von Person zu Person unterschiedlichen menschlichen Einflusses auf ihre Entstehung nicht alle gleich oder auch nur miteinander vergleichbar. Die Verwendung dieser Flecken zum Vergleich von verschiedenen Waschmitteln erlaubt daher keine reproduzierbare Aussage über die Unterschiede in der Waschleistung der Waschmittel.

Es besteht deshalb ein Bedarf an artifiziellen Antitranspirantanschmutzungen an Textilien, die im wesentlichen dieselben Eigenschaften aufweisen wie durch den bestimmungsgemäßen Gebrauch von Antitranspirants entstandene Antitranspirantflecken, aber untereinander besser vergleichbar sind.

Gegenstand der Patentanmeldung ist ein Verfahren zur reproduzierbaren Herstellung artifizieller Antitranspirantanschmutzungen auf Textilien mittels Auftragung einer Aluminiumsalz-haltigen Anti- transpirantformulierung auf das Textil oder einen Teil des Textils, Trocknung des so angeschmutzten Textils, Waschen des angeschmutzten Textils, Trocknung des Textils und mehrfacher Wiederholung des Vorgangs unter Auftragung der Antitranspirantformulierung auf das Textil oder die glei- che Stelle des Textils, wobei in Ausführungsformen der Erfindung die nach dem Waschen vorgesehene Trocknung auch entfallen kann oder nicht bei jeder Wiederholung des Vorgangs vorgenommen wird. Bei dem Aluminiumsalz in der Antitranspirantformulierung kann es sich auch um ein Aluminiumkomplexsalz, allein oder in Abmischung mit einem Aluminiumsalz, oder um eine Mischung mehrerer Aluminiumsalze und/oder Aluminiumkomplexsalze handeln.

In der Aluminiumsalz-haltigen Antitranspirantformulierung ist neben des Einsatzes von insbesondere Aluminiumchlorohydrat, seiner aktivierten Alternative AACH (aktiviertes Aluminiumchlorohydrat), und/oder von Aluminium-Zirconiumhydroxychlorid Komplexen wie beispielsweise des Alumi- nium-Zirconium-Tetrachlorohydrat-Glycinkomplexes die Anwesenheit von Parfüm, pflegenden Zusatzstoffen, Stabilisatoren, Verdickern und/oder Wachsinhaltsstoffen wie Fettalkoholen, Rizinusöl, Paraffinen oder Isoparaffinen und/oder anderen in der Kosmetikindustrie verwendeten Rohstoffen möglich. Die Antitranspirantformulierung enthält vorzugsweise Aluminiumsalz in Mengen, berechnet als Al 3+ , im Bereich von 0, 1 Gew.-% bis 30 Gew.-%, insbesondere von 10 Gew.-% bis 15 Gew.- %, bezogen auf die gesamte Antitranspirantformulierung.

Definierte Mengen, in der Regel 0,5 ml bis 2 ml, der flüssigen, vorzugsweise wasserhaltigen Antitranspirantformulierung, die auch in Form von Wasser-in-ÖI-Emulsionen oder von Spray-Formulierungen eingesetzt werden kann, werden auf in der Regel vorgewaschene, in der Regel getrocknete und in der Regel gebügelte weiße oder farbige Textilien aus einem für Bekleidung Verwendung findenden Material, insbesondere Baumwolle, Polyester, Baumwolle-Polyester-Mischgewebe, oder Polyamid, aufgetragen und gewünschtenfalls mit etwas Druck gleichmäßig eingerieben. Nach Trocknung, zum Beispiel über Nacht, werden die Textilien in einer haushaltsüblichen Waschmaschine, einer industriellen Waschmaschine oder einer anderen industriellen Waschapplikation, vorzugsweise unter Zugabe von standardisiertem Schmutz, zum Beispiel von 4 Schmutzballasttüchern (wie erhältlich unter der Bezeichnung SBL2004 von wfk Testgewebe GmbH) pro Waschgang, und vorzugsweise unter Zugabe von sauberer Füllwäsche in die Waschmaschine nicht überlastender Menge, beispielsweise in einer Menge von 3,5 kg pro Waschgang, bei einer Temperatur, die vorzugsweise im Bereich von 10 °C bis 100 °C, insbesondere von 20 °C bis 40 °C, beispielsweise 30°C, liegt, mit einem handelsüblichen Waschmittel, insbesondere einem bleichmittelfreien Flüssigwaschmittel, gewaschen. Nach Trocknung der Wäsche, zum Beispiel über Nacht, oder gewünschtenfalls noch im feuchten Zustand des Textils wird der Vorgang mehrfach, insbesondere 4 bis 20 Mal, unter Auftrag ung der Antitranspirantformulierung auf die gleiche Stelle des Textils wiederholt, bis ein farbiger, in der Regel gelblich-brauner, Fleck entsteht.

Alternativ kann die flüssige Antitranspirantformulierung mittels Sprühen, Tauchen oder sonstiger physikalischer Methoden homogen auf saubere oder gewünschtenfalls auch mit Schmutz beladene Textilien aufgebracht werden. Nach Trocknung und gewünschtenfalls Alterung (zum Beispiel Lagerung über einen Zeitraum von 2 Stunden bis 2 Wochen bei Raumtemperatur) wird das Textil wie beschrieben mit oder ohne Zugabe von Schmutzballast und/oder Füllwäsche unter Verwendung eines flüssigen oder festen Waschmittels gewaschen. Nach Trocknung des Textils oder gewünsch- tenfalls noch im feuchten Zustand des Textils wird der Prozess mehrfach, insbesondere 4 bis 20 Mal wiederholt, bis auch so eine farbige, in der Regel gelblich-braune, Anschmutzung entsteht.

Wenn man in ihrer Zusammensetzung verschiedene Waschmittel einsetzt, um so unter gleichen Bedingungen hergestellte artifiziellen Antitranspirantanschmutzungen zu waschen, ist man in der Lage, die Waschmittel nach ihrer Waschleistung zu differenzieren.

Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist daher die Verwendung von durch das oben beschriebene Verfahren erhaltenen artifiziellen Antitranspirantanschmutzungen an Textilien zur Feststellung der Waschleistungseigenschaften von Waschmitteln. Dabei geht man in der Regel so vor, dass man eine wässrige Flotte des zu testenden Waschmittels mit Hilfe einer haushaltsüblichen Waschmaschine oder einer kleineren Testvorrichtung, zum Beispiel eines Tergotometers, eines Linitest-Geräts oder eines Becherglases, auf das mit der artifiziellen Antitranspirantanschmutzung versehene Textil einwirken lässt und die Entfernung der Anschmutzung vom Textil mit Hilfe optischer Methoden, zum Beispiel durch Begutachtung durch das menschliche Auge oder Vermessung mit einem Photometer, bestimmt. Je weniger an der artifiziellen Antitranspirantanschmutzung auf dem mit dem zu testenden Waschmittel behandelten Textil verblieben ist, desto höher ist die Waschleistung des Waschmittels.

Beispiel 1

Zur Herstellung von Antitranspirantformulierungen wurden die in den nachfolgenden Tabellen 1 bis 3 aufgeführten Inhaltsstoffe (Gew.-%) vermischt, so dass homogene Formulierungen entstanden.

Tabelle 1 :

Tabelle 2:

2A 2B 2C 2D 2E 2F 2G 2H

Aluminiumchlorohydrat 50%ige Lösung 40 30 20 40 40 40 30 20

Steareth-2 2 2 2 2 2,5 2,5 2,5 2,5

Steareth-21 1 1 1 1 2 2 2 2

PPG-15 Stearylether 0,5 0,5 0,5 0,5 3 3 3 3

C12-15 Alkylbenzoat - - - - - 3 - -

Ethylhexylpalmitat - 3 - - - - 3 - Isopropylmyristat - - 3 - - - - 3

Mandelöl - - - 5 - - - -

Dimethicon 100 Cst - - - - 3 - - -

Wasser auf 100

Tabelle 3:

Die Antitranspirantformulierungen wurden in Mengen von je 0,6 ml auf je ein vorgewaschenes, getrocknetes und gebügeltes Textil aus Reihe I: Baumwolle; Reihe II: Baumwolle-Polyester-Mischgewebe; Reihe III: Polyester; Reihe IV: Polyamid) aufgetragen und gleichmäßig mit etwas Druck eingerieben. Nach Trocknung über Nacht wurden die Textilien in einer Waschmaschine (Miele No- votronic® W308) unter Zugabe von 4 Schmutzballasttüchern (SBL2004) und von 3,5 kg sauberer Füllwäsche bei 30°C mit dem in Tabelle 4 aufgeführten Flüssigwaschmittel gewaschen. Nach Trocknung der Wäsche wurde der Prozess 4-mal wiederholt; es entstanden gelblich-braune Flecken. Tabelle 4: Waschmittelformulierung (Inhaltsstoffe in Gew.-%)

Beispiel 2:

Baumwolltextilien mit der Anschmutzung 1A aus Beispiel 1 wurden mit einem Flüssigwaschmittel oder einem Pulverwaschmittel oder nach vorherigem sauren Vorbehandeln (über einen Zeitraum von 30 Minuten mit Sil® Spezial Fleckenspray Deo und Schweiß) gefolgt von Waschen mit einem Flüssigwaschmittel in einem Launderometer bei 30°C gewaschen, danach getrocknet und anschließend die Remission gemessen. In Tabelle 5 sind die Messwerte (Mittelwerte von 3 Bestimmungen) als Differenz (ΔΥ) zum Remissionswert vor der Wäsche gezeigt. Die Werte zeigen, dass das Flüssigwaschmittel die artifizielle Anschmutzung schlechter entfernt als das Pulverwaschmittel. Eine fast vollständige Entfernung wird nach Vorbehandlung mit dem sauren Fleckenspray erreicht. Dieses Verhalten korreliert mit dem Verhalten von durch bestimmungsgemäßen Gebrauch von An- titranspirants entstandenen Antitranspirantflecken. Tabelle 5: Remissionswerte

Mittel ΔΥ

Leading Premium Flüssig 13

Leading Premium Pulver 20

Sauer vorbehandelt (pH 2) plus Leading Premium Flüssig 36