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Title:
ASSEMBLY STAND FOR PUTTING RAILCAR BODY UNITS TOGETHER
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2012/123201
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to an assembly stand (10) that is suitable for putting railcar body units together to form a railcar body of a railway vehicle. According to the invention, the assembly stand (10) comprises an inner unit (20) having a longitudinal beam (21), which is present in the interior of the railcar body while the railcar body is being put together, extends along the longitudinal axis of the railcar body, and can be positioned in the interior of the railcar body.

Inventors:
GASPERS WALTER (DE)
KLOSS REINHARD (DE)
LINDENAU KAY (DE)
NIESEL BERND (DE)
ZIELINSKI RYSZARD (DE)
Application Number:
PCT/EP2012/052374
Publication Date:
September 20, 2012
Filing Date:
February 13, 2012
Export Citation:
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Assignee:
SIEMENS AG (DE)
GASPERS WALTER (DE)
KLOSS REINHARD (DE)
LINDENAU KAY (DE)
NIESEL BERND (DE)
ZIELINSKI RYSZARD (DE)
International Classes:
B61K11/00
Foreign References:
EP1063166A12000-12-27
US20100135754A12010-06-03
EP2000384A12008-12-10
DE102008030952A12010-02-18
Other References:
None
Attorney, Agent or Firm:
SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Aufbaustand (10), der zum Zusammenfügen von Wagenkastenbaugruppen zu einem Wagenkasten eines Schienenfahrzeugs ge- eignet ist,

dadurch gekennzeichnet, dass

der Aufbaustand eine Inneneinheit (20) mit einem Längsträger (21) aufweist, der sich während des Zusammenfügens des Wagen¬ kastens im Wagenkasteninneren befindet, sich entlang der Längsachse des Wagenkastens erstreckt und im Wagenkasteninne¬ ren positionierbar ist.

2. Aufbaustand nach Anspruch 1,

dadurch gekennzeichnet, dass

der Längsträger (21) eine Führungseinrichtung für Werkzeuge aufweist, mittels derer die Werkzeuge entlang der Längsachse des Längsträgers verfahrbar sind.

3. Aufbaustand nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass

der Längsträger (21) derart dimensioniert ist, dass er - beim Zusammenfügen des Wagenkastens - das Wagenkastendach von innen tragen kann. 4. Aufbaustand nach Anspruch 3,

dadurch gekennzeichnet, dass

auf der Oberseite des Längsträgers (21) zumindest eine Ab- stützeinrichtung (24) angebracht ist, auf der das Wagenkas¬ tendach aufliegt, wenn es von dem Längsträger getragen wird.

5. Aufbaustand nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass

- an dem Längsträger (21) zumindest ein Schweißgerät verfahrbar angebracht ist und

- der Längsträger, insbesondere durch eine oder mehrerer seiner Abstützeinrichtungen (24), eine Masseeinleitung für den Schweißvorgang bereitstellt.

6. Aufbaustand nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass

der Aufbaustand Mittel (30) zum Zentrieren des Untergestells des Wagenkastens aufweist.

7. Aufbaustand nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass

der Aufbaustand Mittel (40) zum Vorsprengen des Untergestells des Wagenkastens aufweist.

8. Aufbaustand nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass

der Aufbaustand Mittel (50) zum Ausrichten zumindest einer Seitenwand des Wagenkastens aufweist.

9. Aufbaustand nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass

der Aufbaustand Mittel (60) zum Herunterdrücken des Wagenkas¬ tendachs aufweist.

10. Aufbaustand nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass

der Aufbaustand Mittel (70) zum Aufnehmen, zum Transport und/oder zum Positionieren zumindest einer Stirnwand des Wagenkastens aufweist.

Description:
Beschreibung

Aufbaustand zum Zusammenfügen von Wagenkasten-Baugruppen Die Erfindung bezieht sich auf einen Aufbaustand, der zum Zu ¬ sammenfügen von Wagenkasten-Baugruppen zu einem Wagenkasten eines Schienenfahrzeugs geeignet ist.

Aufbaustände sind heutzutage üblicherweise spezifisch auf die jeweils aufzubauenden Wagenkästen, also beispielsweise auf

Hochgeschwindigkeitswagenkästen oder auf Regionalverkehrswagenkästen, ausgelegt. Im Falle eines Produktwechsels ist die Adaption der Aufbaustände in der Regel zeit- und kostenintensiv .

Darüber hinaus besteht das Problem, dass beim Zusammenfügen von Wagenkastenbaugruppen zu einem fertigen Wagenkasten Verwerfungen in Y-Richtung, z. B. Verwerfungen der Seitenwände, durch Einleitung von Kräften in horizontaler Richtung von au- ßen und innen sowie in Z-Richtung (vertikale Richtung) kompensiert werden müssen. Dies führt bei vorbekannten Aufbau ¬ ständen zu erheblichem Aufwand, da manuelle Schweißnahtvorbe ¬ reitungen, manuelle Positionier-, Fixier- und Fügearbeiten, manuelle Rüstarbeiten, manuelle Schweißarbeiten sowie manuel- le Richtarbeiten erforderlich sind.

Der Erfindung liegt demgemäß die Aufgabe zugrunde, einen Auf ¬ baustand anzugeben, der eine besonders kostengünstige Wagen ¬ kastenfertigung erlaubt.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Aufbaustand mit den Merkmalen gemäß Patentanspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Aufbaustandes sind in Unteransprüchen angegeben. Danach ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass der Aufbaustand eine Inneneinheit mit einem Längsträger aufweist, der sich während des Zusammenfügens des Wagenkastens im Wagenkastenin- neren befindet, sich entlang der Längsachse des Wagenkastens erstreckt und im Wagenkasteninneren positionierbar ist.

Ein wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Aufbaustandes ist darin zu sehen, dass dieser ein automatisiertes Bearbei- ten des Wagenkastens vom Wagenkasteninneren her ermöglicht.

Mit Hilfe des im Wagenkasteninneren verfahrbaren Längsträgers können Werkzeuge, wie beispielsweise Schweißgeräte, innerhalb des Wagenkasteninneren positioniert und angesteuert werden, so dass beispielsweise ein automatisiertes Schweißen vom Wa- genkasteninneren möglich ist.

Ein weiterer wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Aufbaustandes besteht darin, dass der Längsträger der Inneneinheit auch zum Abstützen des Wagenkastendaches eingesetzt wer- den kann. Wird nämlich das Wagenkastendach auf das Untergestell aufgesetzt, muss der Längsträger lediglich in eine zum Aufnehmen der Dachlast geeignete Position verfahren werden; dies kann beispielsweise mit Hilfe einer Computersteuerung automatisch erfolgen.

Ein dritter wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Aufbaustandes besteht darin, dass mit diesem auch Wagenkästen zusammengefügt werden können, die keine inneren Verstrebungen aufweisen. Im Gegensatz zu herkömmlichen Aufbauständen kann nämlich der Längsträger der Inneneinheit dazu verwendet werden, von außen anzubringende Wagenkastenteile von innen zu halten oder zu stützen, während diese befestigt, beispiels ¬ weise angeschweißt, werden. Als besonders vorteilhaft wird es angesehen, wenn der Längs ¬ träger eine Führungseinrichtung für Werkzeuge aufweist, mit der die Werkzeuge entlang der Längsachse des Längsträgers verfahrbar sind. Beispielsweise können an dem Längsträger Schweißgeräte als Werkzeuge verfahrbar angebracht sein, die zum Zwecke des Verschweißens der Wagenkastenbaugruppen an die vorgesehenen Schweißstellen verfahren und dort, beispielsweise computerüberwacht, zum Einsatz gelangen. Als besonders vorteilhaft wird es angesehen, wenn der Längs ¬ träger derart dimensioniert ist, dass er das Wagenkastendach beim Zusammenfügen des Wagenkastens von innen abstützen kann. Eine solche Dimensionierung des Längsträgers ermöglicht eine Doppelfunktion, nämlich zum einen die Funktion eines inneren Stützgliedes zum Abstützen des Daches und zum anderen die

Trägerfunktion für verfahrbare Werkzeuge, mit denen das Dach beispielsweise von innen angeschweißt wird.

Um ein gezieltes Ausrichten des Wagenkastendaches zu ermögli- chen, wird es als vorteilhaft angesehen, wenn auf der Oberseite des Längsträgers ein oder mehrere vorzugsweise indivi ¬ duell (z. B. vertikal und/oder entlang der Längsachse des Längsträgers) verfahrbare Abstützeinrichtungen angebracht sind, auf denen das Wagenkastendach beim Anbringen am Wagen- kästen aufliegt. Durch ein gezieltes Verfahren der Abstützeinrichtungen ist es möglich, die Lage des Wagenkastendaches relativ zum übrigen Wagenkasten vor dem endgültigen Fixieren des Wagenkastendaches gezielt nachzu ustieren . Wie bereits erwähnt, wird es als vorteilhaft angesehen, wenn Werkzeuge, wie beispielsweise Schweißgeräte, am Längsträger verfahrbar angebracht sind. Bei einer solchen Ausgestaltung ist es besonders vorteilhaft, wenn der Längsträger gleichzei ¬ tig eine Masseeinleitung für den Schweißvorgang bereitstellt. Eine solche Masseeinleitung kann beispielsweise durch die oben bereits erwähnten verfahrbaren Abstützeinrichtungen gebildet werden. Darüber hinaus wird es als vorteilhaft angesehen, wenn der Aufbaustand eines oder mehrere der folgenden Mittel aufweist Mittel zum Zentrieren des Untergestells des Wagenkastens, Mittel zum Vorsprengen des Untergestells des Wagenkastens, Mittel zum Ausrichten von Seitenwänden des Wagenkastens, Mit- tel zum Andrücken des Wagenkastendachs in Richtung Unterge ¬ stell, Mittel zum Aufnehmen, zum Transport und/oder zum Positionieren von Stirnwänden des Wagenkastens.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispie- len näher erläutert; dabei zeigen beispielhaft

Figur 1 ein Ausführungsbeispiel für einen erfindungsgemä ¬ ßen Aufbaustand in einer dreidimensionalen Darstellung,

Figur 2 ein Ausführungsbeispiel für eine Inneneinheit für den Aufbaustand gemäß Figur 1,

Figur 3 die Inneneinheit gemäß Figur 2 näher im Detail,

Figur 4 ein Ausführungsbeispiel für einen Hubscherentisch für eine Transporteinheit des Aufbaustands gemäß Figur 1, Figur 5 ein Ausführungsbeispiel für eine Vorsprengeinrich- tung für den Aufbaustand gemäß Figur 1,

Figur 6 die Vorsprengeinrichtung gemäß Figur 5 in einer anderen Sicht, Figur 7 ein Ausführungsbeispiel für einen Seitenwandaus- richter für den Aufbaustand gemäß Figur 1, Figur 8 ein Ausführungsbeispiel für ein Dachportal für den

Aufbaustand gemäß Figur 1,

Figur 9 das Dachportal gemäß Figur 8 in einer anderen Darstellung,

Figur 10 ein Ausführungsbeispiel für eine Stirnwandaufnahmeeinrichtung für den Aufbaustand gemäß Figur 1,

Figur 11 einen Innenrahmen der Stirnwandaufnahmeeinrichtung näher im Detail,

Figur 12 ein Ausführungsbeispiel für eine Messeinrichtung für den Aufbaustand gemäß Figur 1 und Figur 13 die Arbeitsweise der Messeinrichtung gemäß Figur

12 in einer Sicht von der Seite.

In den Figuren werden der Übersicht halber für identische oder vergleichbare Komponenten stets dieselben Bezugszeichen verwendet.

In der Figur 1 erkennt man ein Ausführungsbeispiel für einen Aufbaustand 10, der zum Zusammenfügen von Wagenkastenbaugrup ¬ pen zu einem Wagenkasten eines Schienenfahrzeugs geeignet ist. Der Aufbaustand 10 weist u. a. eine Inneneinheit 20 auf, von der man in der Figur 1 einen Längsträger 21 erkennt, der auf einem Auflager 22 horizontal verfahrbar aufliegt. Die Figur 2 zeigt die Inneneinheit 20 des Aufbaustandes näher im Detail. Man erkennt den Längsträger 21, der entlang der y- Richtung verschieblich auf dem Auflager 22 aufliegt. Das Auflager 22 wird von zwei Stützen 23 gehalten, die entlang der vertikal verlaufenden z-Richtung verstellbar sind.

Aufgrund der horizontalen Verschiebbarkeit des Längsträgers 21 auf dem Auflager 22 sowie aufgrund der Einstellbarkeit der Stützen 23 ist es möglich, während der Montage eines Wagen- kastens den Längsträger 21 im Wagenkasteninneren quasi beliebig zu positionieren.

Der Längsträger 21 weist vorzugsweise eine Vielzahl an indi ¬ viduell verstellbaren Abstützeinrichtungen 24 auf, die zum Abstützen des Wagenkastendaches während der Montage dienen können. Hierzu muss der Längsträger 21 mit Hilfe des Aufla ¬ gers 22 und der Stützen 23 lediglich entsprechend positio ¬ niert werden, damit die individuell verstellbaren Abstützeinrichtungen 24 die Last des Wagenkastendaches tragen können. Bei entsprechender Ausrichtung des Längsträgers 21 dient dieser somit als eine Art "Gegenlager" für das Wagenkastendach, wenn dieses mit Hilfe von in der Figur 2 nicht weiter darge ¬ stellten Drückeinrichtungen in Richtung auf das Wagenkastenuntergestell heruntergedrückt wird.

Vorzugsweise dient der Längsträger 21 außerdem als Werkzeug ¬ träger, beispielsweise für Schweißtraktoren, Schweißroboter, Nietwerkzeuge oder sonstige Werkzeuge zum Warm- und/oder Kaltfügen der Wagenkastenbaugruppen. Wird der Längsträger 21 als Träger für Schweißgeräte verwendet, so wird es als vor ¬ teilhaft angesehen, wenn der Längsträger 21 die Funktion einer Masseeinleitung für den Schweißvorgang wahrnimmt. Beispielsweise können die individuell verstellbaren Abstützeinrichtungen 24 neben einer Stützfunktion auch eine Masseein- leitungsfunktion erfüllen, zum Beispiel während des Anschwei- ßens des Wagenkastendaches auf den Seitenwänden.

Da sich der Längsträger 21 während der Wagenkastenmontage im Wagenkasteninneren befindet, können vom Innenraum automatisch bzw. automatisiert Montageschritte ausgeführt werden, bei ¬ spielsweise in Form von Schweißschritten, Abstützschritten oder dergleichen. Die Figur 3 zeigt den Längsträger 21 sowie zwei darauf be ¬ findliche individuell verstellbare Abstützeinrichtungen 24 näher im Detail. Sowohl die Abstützeinrichtungen 24 als auch sonstige Werkzeuge sind vorzugsweise entlang der x-Richtung, also entlang der Längsrichtung des Längsträgers 21, ver- schieblich, um eine automatisierte Montage der Wagenkästen zu ermöglichen .

Die Figur 4 zeigt beispielhaft einen Hubscherentisch 30, der für den Aufbaustand 10 gemäß Figur 1 Mittel zum Zentrieren des Untergestells des Wagenkastens bildet. Gemeinsam mit ei ¬ nem oder mehreren weiteren vorzugsweise baugleichen Hubscherentischen kann der Hubscherentisch 30 eine Transporteinheit für den Aufbaustand 10 gemäß Figur 1 bilden. Die Funktion des Hubscherentischs 30 besteht u. a. darin, ei ¬ ne Zentrierung des Untergestells des Wagenkastens durchzufüh ¬ ren und das Untergestell in den Aufbaustand 10 gemäß Figur 1 zu fahren und dort zu positionieren. Auch ermöglicht er es, den fertig montierten Wagenkasten automatisch wieder aus dem Arbeitsbereich herauszufahren. Die Kranbelegungszeiten können durch die Hubscherentische 30 bzw. durch die mit den Hubsche ¬ rentischen gebildete Transporteinheit somit stark reduziert werden. Auch lässt sich mit den Hubscherentischen 30 sicher- stellen, dass Transportbeschädigungen am Untergestell, am Fahrzeug und am Aufbaustand ausgeschlossen werden.

Die Hubfunktion der Hubscherentische 30 wird vorzugsweise mit einem Hubkettenantrieb 31 realisiert. Die Tragkraft der in der Figur 4 gezeigten Hubscherentische beträgt vorzugsweise zwischen 5 und 10 Tonnen oder auch mehr als 10 Tonnen.

In der Figur 5 ist ein Ausführungsbeispiel für eine Vor- Sprengeinrichtung 40 gezeigt, die für den Aufbaustand 10 gemäß Figur 1 Mittel zum Vorsprengen der Wagenkastenunterge ¬ stelle bildet. Die Vorsprengeinrichtung 40 umfasst eine

Spanneinheit 41, die mit einer Hubeinheit 42 zusammenwirkt. Die Hubeinheit 42 wird von einem Antrieb 43 angetrieben, des- sen Steuerung von einer Steuereinrichtung 44 wahrgenommen wird. Die Figur 6 zeigt die Vorsprengeinrichtung 40 gemäß Figur 5 noch einmal in einer anderen Sicht.

Zur Aufnahme eines Untergestells eines Wagenkastens werden vorzugsweise mehrere Vorsprengeinrichtungen 40, wie sie in den Figuren 5 und 6 gezeigt sind, eingesetzt. Dabei werden beim Einfahren eines Untergestells in den Aufbaustand die Vorsprengeinrichtungen 40 zunächst in eine Parkstellung gebracht, in der sie sich außerhalb der Wagenkontur befinden. Erst nachdem das Untergestell positioniert ist, werden die

Vorsprengeinrichtungen 40 in ihre Arbeitsstellung eingefahren und zum Zwecke der Vorsprengung mit dem Untergestell in Verbindung gebracht . Die Vorsprengeinrichtungen 40 ermöglichen es dem Aufbaustand, jedes Untergestell automatisiert individuell aufzunehmen. Die jeweiligen Untergestellparameter werden hierzu vorzugsweise projekt- und wagenkastenbezogen abgespeichert. In der Figur 7 ist beispielhaft ein Seitenwandausrichter 50 gezeigt, der für den Aufbaustand 10 gemäß Figur 1 Mittel zum Ausrichten von Seitenwänden des Wagenkastens bildet. Der Seitenwandausrichter 50 ist in Fahrzeuglängsrichtung, also in x- Richtung, positionierbar. Darüber hinaus ermöglicht er eine Breiteneinstellung und Ausrichtung der vertikalen Lage (y- Richtung) . Auch eine Höheneinstellung, ein Einfahren und Drücken (z-Richtung) ist möglich. Darüber hinaus erlaubt der Seitenwandausrichter 50 eine Neigungseinstellung der Seiten- wände, eine Torsionskompensation beim Einfädeln sowie eine beliebige Adaption an verschiedene Seitenwandarten .

Alle Bewegungen des Seitenwandausrichters 50 werden vorzugs ¬ weise motorisch ausgeführt. Dies ermöglicht es, alle Rüstvor- gänge für die Aufnahme diverser Seitenwände automatisch aus ¬ zuführen. Auch die Bewegungsabläufe insgesamt können automa ¬ tisiert durchgeführt werden.

Zur Montage einer Seitenwand wird diese vorzugsweise von dem Seitenwandausrichter 50 aufgenommen und gehalten. Es wird die korrekte Winkellage der Seitenwand hergestellt und gehalten. Anschließend wird der Schweißspalt zwischen Seitenwand und Untergestell durch den Seitenwandausrichter 50 auf "0" gehalten. Dies ermöglicht ein automatisiertes Schweißen ohne vor- heriges Heften der Seitenwände. Der Seitenwandausrichter 50 hält vorzugsweise die Seitenwand in der im Wagenkastenentwurf vorgegebenen Wagenkastenkontur. Dies ermöglicht es, auf innen liegende Verstrebungen und Stützen zu verzichten. Ein Verzicht auf innen liegende Verstrebungen oder Stützen ermög- licht ein automatisiertes Schweißen der Innennähte, bei ¬ spielsweise mit Schweißgeräten, die an dem Längsträger der Inneneinheit gemäß den Figuren 2 und 3 montiert sind. Die Position einer von dem Seitenwandausrichter 50 gehaltenen Seitenwand wird vorzugsweise durch ein Schnittlaserverfahren kontrolliert und ggf. anschließend korrigiert. Die Figuren 8 und 9 zeigen ein Ausführungsbeispiel für ein

Dachportal 60 für den Aufbaustand 10 gemäß Figur 1. Die Funk ¬ tion des Dachportals 60 besteht darin, zum Schließen des obe ¬ ren Schweißspaltes das Wagenkastendach in Richtung Wagenkastenuntergestell herunterzudrücken. Es ist somit nicht mehr erforderlich, dass das Wagenkastendach mittels eines Krans und eines konstanten Gewichts angedrückt wird. Ein Kran wird allenfalls noch zum Transport des Daches in den Aufbaustand benötigt . Das Dachportal 60 besteht aus einem Außenrahmen 61 sowie ei ¬ nem darin beweglich geführten Innenrahmen 62, an dem Drückeinheiten 63 angeordnet sind, die nach einer Justage des Dachportals 60 oberhalb des Wagenkastendaches auf das Wagen ¬ kastendach drücken. Die Drückeinheiten 63 sind vorzugsweise höhen- und breitenverstellbar. Der Innenrahmen 62 ist vorzugsweise gegenüber dem Außenrahmen höhenverstellbar, um eine Feinkorrektur durchzuführen. Der Außenrahmen 61 ist vorzugsweise entlang der Wagenkastenlängsachse, also entlang der x- Achse, verfahrbar.

Der Aufbaustand 10 gemäß Figur 1 weist vorzugsweise eine Vielzahl an Dachportalen 60 auf, die individuell positionierbar sind. Die Dachportale 60 ermöglichen eine Krafteinlei ¬ tung, die reproduzierbar ist und ggf. computergestützt oder manuell nachreguliert werden kann.

Die Figuren 10 und 11 zeigen ein Ausführungsbeispiel für eine Stirnwandaufnahmeeinrichtung 70 für den Aufbaustand 10 gemäß Figur 1. Die Stirnwandaufnahmeeinrichtung 70 bildet für den Aufbaustand 10 gemäß Figur 1 Mittel zur Aufnahme einer Stirn ¬ wandeinheit eines Wagenkastens, zum Transport der Stirnwand in die jeweilige Montageposition, zum Positionieren der

Stirnwand an einem Wagenkasten und zum Halten der Stirnwand während Anpassungsarbeiten am Wagenkasten.

Die Stirnwandaufnahmeeinrichtung 70 umfasst unter anderem einen Außenrahmen 71, der zum Positionieren der Aufnahme in Längsrichtung dient. Die Stirnwandaufnahmeeinrichtung 70 um- fasst darüber hinaus einen Schwenkrahmen 72, der zum Positionieren der Stirnwand in eine vertikale Montageposition bewegt werden kann.

Ein Innenrahmen 73 der Stirnwandaufnahmeeinrichtung 70 dient zum Absenken der Stirnwand in die jeweilige Montageposition und zur Höheneinstellung. Es lässt sich in den Figuren 10 und 11 erkennen, dass der Innenrahmen 73 relativ zum Außenrahmen 71 verschiebbar ist. Dies ermöglicht es, die Stirnwand in die jeweils nötige bzw. gewünschte Montageposition zu bewegen.

Die Stirnwandaufnahmeeinrichtung 70 ermöglicht es, Stirnwände automatisiert aufzunehmen und automatisiert am Wagenkasten zu positionieren. Ein Kraneinsatz ist nicht erforderlich. Darüber hinaus ermöglicht die Stirnwandaufnahmeeinrichtung 70 Anpassarbeiten der Stirnwände am Wagenkasten und erleichtert das Fügen der Stirnwände insgesamt.

Die Figur 12 zeigt ein Ausführungsbeispiel für eine Messein ¬ richtung 80 für den Aufbaustand 10 gemäß Figur 1. Die Mess- einrichtung 80 umfasst ein Laser- und CCD-Sensor-Auswertesys ¬ tem, das vorzugsweise nach einem Lichtschnittverfahren arbeitet . Darüber hinaus sind vorzugsweise digitale Signalprozessoren vorhanden, die der Übersicht halber in der Figur 12 nicht gezeigt sind und zur Vorverarbeitung der anfallenden Messdaten dienen. Die mit Hilfe der digitalen Signalprozessoren gebil- deten reduzierten bzw. relevanten Daten werden vorzugsweise von der Messeinrichtung 80 in digitaler Weise an ein übergeordnetes Automatisierungssystem übertragen, beispielsweise per Ethernet. Dies ermöglicht es dem Automatisierungssystem, eine punktuelle Abweichung der Lage einer gerade montierten Seiten- oder Stirnwand gegenüber einer vorgegebenen Referenzlage zu berechnen und an die Greif- und Montageeinheiten des jeweiligen Seitenwandausrichters 50 (vgl. Figur 7) oder der jeweiligen Stirnwandaufnahmeeinrichtung 70 (vgl. Figuren 10 und 11) geeignete Korrektursignale zu übergeben, um eine kor- rigierte Montage zu erreichen.

Die Messeinrichtung 80 kann auch dazu eingesetzt werden, die Breite des Untergestells des Wagenkastens zu messen, um eine richtige Positionierung der Seitenwände auf den Längsträgern des Untergestells mittels der Seitenwandausrichter 50 (vgl. Figur 7) sicherzustellen.

Auch kann die Messeinrichtung 80 dazu verwendet werden, die Position der aufgesetzten Seitenwände zwecks Einstellung des notwendigen Neigungswinkels der Seitenwände zum optimalen Aufsetzen des Daches zu messen. Mit der Messeinrichtung 80 kann somit sichergestellt werden, dass die montierten Wagenkästen stets jeweils die gewünschte Kontur aufweisen, die beispielsweise in Form von CAD-Daten hinterlegt ist ("CAD- Kontur"), selbstverständlich unter Berücksichtigung der jeweils zulässigen Montagetoleranzen.

Der Aufbaustand 10 gemäß Figur 1 ermöglicht unter anderem folgende Arbeitsschritte: - automatisiertes Einbringen, Positionieren und Ausrichten des Untergestells im Aufbaustand,

- automatisiertes Fixieren und Einstellen der erforderlichen Vorsprengung des Untergestells,

- reproduzierbares projekt- und wagenkastenspezifisches Ein ¬ stellen von z. B. Zugkraft, Druck, Weg etc.,

- automatisiertes Positionieren und Ausrichten der Seitenwände zum Untergestell,

- automatisiertes und passgenaues Absenken der Seitenwände auf die Längsträger,

- automatisiertes Einstellen der "CAD-Kontur" des entstehenden Wagenkastens innerhalb des zulässigen Toleranzfeldes durch gezieltes Einstellen der Winkelstellung der Seitenwände,

- automatisiertes Andrücken der Seitenwände und Schließen der Schweißspalte mittels der Seitenwandausrichter 50 und Aus ¬ gleichen von Verwerfungen in z-Richtung,

- automatisches und paralleles Fügen, wie z. B. Schweißen von Innen- und Außenschweißnähten, ohne vorheriges Anheften (hier sind auch andere Fügeverfahren, wie z. B. Kaltfüge- techniken, möglich) ,

- automatisches Abstützen des Daches mittels der Inneneinheit 20,

- automatisches Messen der Wagenkastenkontur im Bereich der Anbindung Seitenwand/Dach mittels der Messeinrichtung 80,

- automatisiertes Andrücken des Dachs und Schließen der

Schweißspalte mittels der Dachportale 60,

- automatisches und paralleles Fügen des Daches, wie z. B. Schweißen von Innen- und Außenschweißnähten für das Dach, ohne vorheriges Heften (hier sind auch andere Fügeverfahren, wie z. B. Kaltfügetechniken, möglich),

- automatisiertes Positionieren und Ausrichten der Stirnwände zum Anpassen und Schweißen der "Stehnähte" mittels der Stirnwandaufnahmeeinrichtung 70 und - automatisiertes Ausfahren des Wagenkastens aus dem Auf ¬ baustand mittels der Hubscherentische 30, die eine Trans ¬ porteinheit des Aufbaustandes bilden. Insgesamt weist der Aufbaustand 10 gemäß Figur 1 folgende Vorteile auf:

- Der Aufbaustand ist unabhängig von der Konstruktionssyste ¬ matik für alle heutigen und zukünftigen Wagenkastentypen verwendbar .

- Der Aufbaustand ist unabhängig von den eingesetzten Materialien der Wagenkästen; es können also Wagenkästen aus Aluminium und/oder Stahl zusammengefügt werden.

- Mit dem Aufbaustand können Wagenkästen in konventioneller Füge- und Schweißtechnik sowie auch in Kaltfügetechniken hergestellt werden.

- Der Aufbaustand ermöglicht einen technisch und wirtschaft ¬ lich sinnvollen Automatisierungsgrad und reduziert den Ar ¬ beitsaufwand und die Durchlaufzeiten gegenüber herkömmlichen Aufbauständen.

- Pro ektspezifische Konturstücke zur Anpassung sind nicht mehr erforderlich.

- Pro ektspezifische Rüstarbeiten sind nicht mehr erforder ¬ lich.