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Title:
AT LEAST TEMPORARY, SPRAYABLE, NONCORROSIVE FUNCTIONAL SURFACE COATING
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2016/188847
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to an at least temporarily acting, sprayable, noncorrosive functional surface coating on the basis of an alcoholic acetate solution. According to the invention, at least one functionally determining substance taking the form of a powder is added to a melt in order to embed the powder particles. The melt enriched in this way is subsequently converted into a solution by adding a glycol and after that, by introducing the solution into demineralized water, in particular dropwise, this acts as an agent for the formation of association colloids, which envelop the embedded powder particles, wherein the functionally determining substance thus prepared is added to the alcoholic acetate solution.

Inventors:
KARAU MICHAEL (DE)
Application Number:
PCT/EP2016/061243
Publication Date:
December 01, 2016
Filing Date:
May 19, 2016
Export Citation:
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Assignee:
KARAU MICHAEL (DE)
International Classes:
C09D5/02; C09D5/00; C09D7/45; C09D7/63; C09D7/80; C09D127/18
Foreign References:
DE10343441B32005-05-04
EP2123738A22009-11-25
EP2111956A22009-10-28
DE10343441B32005-05-04
DE10042431C12002-02-28
Other References:
CHRISTIAN HACKENBERGER ET AL: "ACETATE", ROEMPP ONLINE, 1 November 2008 (2008-11-01), XP055292260, Retrieved from the Internet [retrieved on 20160729]
Attorney, Agent or Firm:
MEISSNER BOLTE PATENTANWÄLTE RECHTSANWÄLTE PARTNERSCHAFT MBB (München, DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Mindestens temporär wirkende, sprühfähige, nicht korrosive

Oberflächenfunktionsbeschichtung auf der Basis einer alkoholischen

Acetatlösung,

dadurch gekennzeich net, dass

mindestens ein, in Pulverform vorliegender funktionsbestimmender Stoff einer Schmelze zugegeben ist, um die Pulverpartikel einzubetten, anschließend die derart angereicherte Schmelze durch Zugabe eines Glykols in eine Lösung überführt wird sowie im Anschluss hieran durch Einbri ngen, insbesondere Einträufeln der Lösung in demineralisiertes Wasser als Trägermittel

Assoziationskolloide entstehen, welche die eingebetteten Pulverpartikel umhüllen, wobei der so vorbehandelte funktionsbestimmende Stoff der alkoholischen Acetatlösung zugegeben ist.

2. Oberflächenfunktionsbeschichtung nach Anspruch 1,

dadurch gekennzeichnet, dass

als funktionsbestimmender Stoff Polytetrafluoräthylen ( PTFE)-Nanopartikel, metallische Pulver, anorganische Pigmente und/oder keimreduzierende Mittel eingesetzt sind.

3. Oberflächenfunktionsbeschichtung nach Anspruch 1 oder 2,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Schmelze auf der Basis nichtionischer, schaumarmer Tenside, insbesondere auf der Basis von Blockcopolymeren bereitgestellt ist.

4. Oberflächenfun ktionsbeschichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass

der angereicherten Schmelze Hexylenglykol zugegeben ist.

5. Oberflächenfunktionsbeschichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass

der Gesamtmischung Salz zur Ionenbildung zugegeben ist.

6. Oberflächenfunktionsbeschichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass

der Wassergehalt der Gesamtmischung kleiner 10%, i nsbesondere kleiner 2% ist.

7. Verwendung einer Oberflächenfunktionsbeschichtu ng nach einem der Ansprüche 1 bis 6 zur Reinigung und Glättung von Kunststoffflächen.

8. Verwendung der Oberflächenfunktionsbesch ichtung nach einem der

Ansprüche 1 bis 6 zur Behandlung von Kantenbereichen von Platten,

insbesondere Möbelplatten.

9. Verwendung der Oberflächenfunktionsbesch ichtung nach einem der

Ansprüche 1 bis 6 zur Aufbringung auf Kunststoff-Kantenbändern vor, während und/oder nach dem Fixieren der Kantenbänder an Platten, insbesondere Möbelplatten.

10. Verwendung der Oberflächenfunktionsbeschichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6 zur Behandlung von Kanten oder Rändern von Displays, Brillengläsern oder dergleichen strahlungsdurchlässigen flächigen Gebilden zur Reduzierung der Einkopplung oder zur Reduzierung der Aussendung von Streulicht.

Description:
Mindestens temporär wirkende, sprühfähige, nicht korrosive

Oberflächenfunktionsbeschichtung

Beschreibung

Die Erfindung betrifft eine mindestens temporär wirkende, sprühfähige, nicht korrosive Oberflächenfunktionsbeschichtung auf der Basis einer alkoholischen Acetatlösung gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1 ,

Aus der DE 103 43 441 B3 ist die Verwendung eines flüssigen Gleitmittels zum Auftragen auf den Kantenbereich einer Platte, insbesondere einer Möbeiplatte vorbekannt. Bei dem bekannten Gleitmittel wurde festgestellt, dass ein

Seifenanteil einen aggressiven Gleitfilm gegenüber an der Platte seitlich angesetzten, mit Teflon beschichteten Andruckrollen bildet. Dies führt zu einem möglichen Losen der Teflon- Beschichtung.

Ausgehend von diesem Nachteil soll ein Gleitmittel auf der Basis einer wässrigen alkoholischen Polyglykol-Lösung geschaffen werden, welches vollständig verdunstet, so dass auf eine nachträgliche Reinigung der

Oberfläche der entsprechenden Platte oder eines Kantenbandes verzichtet werden kann . Das vorbekannte Gleitmittel nach DE 103 43 441 B3 weist wenigstens 25% bis 65% Wasser auf, wobei der Alkoholanteil bis zu 50% und der Polyglykolanteil bei bis zu 25% liegt. Der hohe Anteil von Wasser führt jedoch zu einem äußerst korrosiven Verhalten bei all den mit dem Gleitmittel in Berührung kommenden Oberflächenmaterialien, welche selbst korrosionsanfällig sind, was insbesondere bei entsprechenden Maschinen und Anlagen von Nachteil ist.

Weiterhin ist aus der DE 100 42 431 Cl ein Verfahren zum Bearbeiten einer Platte aus Holz oder einem Holzwerkstoff bekannt, bei dem an mindestens einer Kante ein Kantenband, insbesondere ein Kantenband aus Kunststoff angeleimt wird . Ein ein- oder beidseitig über die Platte ragender Überstand des Kantenbandes wird mit Hilfe eines Fräsers entfernt. Vor dem Abfräsen wird auf das Kantenband und/oder die Platte ein eine elektrostatische Aufladung der benetzten Bereiche und/oder der Frässpine verhinderndes fluides Mittel aufgetragen. Dieses fluide Mittel besteht bevorzugt aus einer Mischung von Wasser, Alkohol und Tensiden. Auch wenn durch den Einsatz von insbesondere Wasser in der Mischung elektrostatische Aufladungen von Spänen verhindert werden können, ist die wasserbedingte korrosive Wirkung nachteilig. Weiterhin mag zwar eine Reinigung der Oberflächen der so behandelten Materialien gelingen, jedoch ist es notwendig, zur Nachbehandlung der Oberflächen, insbesondere bei dem Ziel der Erhöhung des Glanzgrades, Poliermitte! einzusetzen, was einen weiteren Arbeitsgang erfordert. Möglicherweise verbleibende Reste der in der Mischung enthaltenen Tenside führen im Übrigen zu einer unangenehmen Haptik mit dem Gefühl einer schmierenden Oberfläche.

Aus dem Vorgenannten ist es Aufgabe der Erfindung, eine weiterentwickelte, sprühfähige und nicht korrosive, d.h. weitgehend wasserfreie Oberflächen- funktionsbeschichtung anzugeben, welche auf einer alkohol ischen Acetatlösung basiert und die über solche Eigenschaften verfügt, dass neben einer

Reinigungswirkung sichergestellt ist, dass die jeweils behandelten Oberflächen über optimierte Eigenschaften, z . B. im Sinne der Erhöhung des Glanzgrades, der Verbesserung der Haptik, der Ausbildung eines Schutzfilms oder

dergleichen verfügen .

Die Lösung der Aufgabe der Erfindung erfolgt mit der Merkmalskombination nach Anspruch 1. Erfindungsgemäß sind darüber hinaus spezielle

Verwendungen der diesbezüglichen Oberflächenfunktionsbesch ichtung gemäß der Lehre nach den Ansprüchen 7 bis 10. Die Unteransprüche gestalten die Oberflächenfunktionsbeschichtung in zweckmäßiger Weise aus und bilden diese fort.

Die mindestens temporär wirkende, sprühfähige, nicht korrosive Oberflächen- funktionsbeschichtung auf der Basis einer alkoholischen Acetatlösung greift zunächst auf einen in Pulverform vorliegenden, funktionsbestimmenden Stoff zurück, der einer Schmelze zugegeben ist, um die Pulverpartikel des

funktionsbestimmenden Stoffes einzubetten.

Anschließend wird die derart angereicherte Schmelze durch Zugabe eines Glykols in eine Lösung überführt. Durch Einbringen, insbesondere Einträufeln der Lösung in eine geringe Menge demineralisiertes Wasser als Trägermittel entstehen Assoziationskolloide, welche die eingebetteten Pulverpartikel umhüllen,

Der so vorbehandelte funktionsbestimmende Stoff, der ansonsten überhaupt nicht löslich ist, wird der Ausgangslösung, d.h., der alkoholischen Acetatlösung zugegeben.

Als funktionsbestimmende Stoffe kommen insbesondere Polytetrafluoräthylen-

Nanopartikel, metallische Pulver, anorganische Pigmente und/oder

keimreduzierende Mittel oder sonstige Stoffe zum Einsäte, die für das erfindungsgemäBe Ziel der Verbesserung der Eigenschaften der Oberfläche der zu behandelnden Materialien besonders geeignet sind .

Damit muss erfindungsgemäß keine Rücksicht auf eine Lösbarkeit dieser funktionsbestimmenden Stoffe genommen werden, da die erfindungsgemäße Lehre ein Einbetten und Umhüllen der entsprechenden Partikel gestattet, so dass diese im enthaltenen sprühfähigen Oberflächenbeschichtungsmaterlal gleichmäßig verteilt sind. Die sprühfähige Oberflachenbeschichtung behält ihre klare, durchscheinende, transparente Struktur, Die gelösten Partikel sind in der sprühfähigen Funktionsbeschichtung nicht mit bloßem Auge erkennbar.

Die vorerwähnte Schmelze ist auf der Basis nichtionischer, schaumarmer Tenside, insbesondere auf der Basis von Blockcopolymeren bereitgestellt.

Der angereicherten Schmelze wird insbesondere Hexylenglykol zugegeben. Ergänzend kann der Gesamtmischung Salz zur Ionenbildung beigefügt werden.

Der Wassergehalt der einsatzbereiten Gesamtmischung ist kleiner als 10%, insbesondere kleiner als 2% (Gew.-%).

Eine erfindungsgemäße Verwendung der Oberflächenfun ktionsbeschichtung besteht beispielsweise darin, eine Reinigung und eine Glättung von Kunststoffoberflächen durchzuführen. Insbesondere kann die Oberflächenfun ktionsbeschichtung auch zur Behandlung von Kantenbereichen von Platten,

insbesondere Möbelplatten eingesetzt werden, wobei es sich hier um

Kantenbereiche aus einem insbesondere Kunststoffmaterial handelt. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, die erfindungsgemäße

Oberflächenfun ktionsbeschichtung zur Behandlung von Kanten oder Rändern von Displays, Brillengläsern oder dergleichen strahlungsdurchlässigen flächigen Gebilden zu nutzen, insbesondere um eine Reduzierung der

Einkopplung oder der Auskopplung von Streulicht zu bewirken. Es lassen sich also durch die Zugabe spezieller funktionsbestimmender Stoffe die optischen Eigenschaften diesbezüglich strahlungsdurchlässiger, d.h . transparenter Materialien beeinflussen.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung gestaltet sich wie folgt.

Beispielhaft wird eine Schmelze aus Poloxamer gebildet, wobei diesbezüglich die Schmelztemperatur bei ca. 120° C liegt. Dieser Schmelze wird dann als beispielhaftem funktionsbestimmendem Stoff ein PTFE-Nanopartikelpulver zugegeben. Im Ergebnis findet eine Schmelzeinbettung dieser Nanopartikel statt. Die Zugabe der Nanopartikel erfolgt sukzessive und unter Rühren der Schmelze.

Der so geschaffene Äusgangsstoff wird mit Hexylenglykol versetzt und geht in Lösung .

Die erhaltene Lösung wird in entmineralisiertes Wasser gegeben . Hiernach bilden sich Mizellen. Ein Aufkonzentrieren ist selbstverständlich möglich . Die gegebenenfalls aufkonzentrierte Mischung wird dann der alkoholischen

Acetatlösung zugegeben und steht als sprühfähige, nicht korrosive

Oberflächenfunktionsbeschichtung für die entsprechenden Anwendungen zur Verfügung.

Beim Auftrag der Oberflächenfunktionsbeschichtung, beispielsweise auf einem flächigen Kunststoffmaterial, schließen die PTFE-Nanoparttkel Poren in der Kunststoffoberfläche mit der Folge einer deutlich spürbaren

Oberflächennetzung und verbesserter Haptik. Ein nachträgliches Polieren unter Einsatz von Poliermitteln, insbesondere Wachsen kann entfallen. Das oben erwähnte entmineralisierte bzw. destillierte Wasser wird nur als Trägermitteln eingesetzt. Der Gesamtwassergehalt in der Mischung ist hierbei kleiner 10%, insbesondere kleiner 2%, so dass die Funktionsbeschichtung nicht korrosiv ist. Die Verwendung von Korrosionsinhibitoren kann demnach entfallen. Bei Bedarf kann die Oberflächenfunktionsbeschichtung leitfähige Eigenschaften erhalten, indem für den Erhalt freier Ladungsträger, beispielsweise durch Salzzugabe gesorgt wird.

Anstelle der PTFE-Nanopartikel können beispielsweise metallische Pulver für Glanzeffekte, anorganische Pigmente bzw« Farbpartikel, Antisporen- oder Antlschimmelmittel, d.h. fungizide Mittel oder Ähnliches eingesetzt werden.

Die erfindungsgemäße Oberftächenfunktionsbeschichtung ist frei von Benzinen, was die Problematik des Einsatzes der Beschichtung und der zulässigen maximalen Arbeitsplatzkonzentration von Schadstoffen entspannt. Weiterhin kann der Funktionsbeschichtung ein mehrwertiger Alkohol, z.B. Isopropanol zugegeben werden, welches als Trennmittel wirkt. Damit kann Isopropanol üblicherweise eingesetzte Silikone als Trennmittel ersetzen. Silikone haben zwar positive Gleit- und Trenneigenschaften. Allerdings muss für folgende Ver- und Bearbeitungsschrltte ein aufwendiger Reinigungsprozess vollzogen werden, um alle Silikonbestandteile von der behandelten oder zu

behandelnden Oberfläche zu entfernen. Kommen gemäß Stand der Technik Poliermittel, insbesondere Polierrolfen zum Einsatz, nehmen diese Silikonreste auf mit der Folge einer zunehmenden Sättigung und dem Problem des

Hinterlassens von SÜikonstreifen bzw. Silikonpartikeln auf den polierten

Oberflächen, Bei dem Einsatz der erfindungsgemäß silikonfreien Mischung entfällt dieses Problem.