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Patent Searching and Data


Title:
ATTRACTANTS FOR ARTHROPODS,
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1998/026661
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to novel attractants for arthropods which are based on lactic acid or lactic acid derivatives as agents to enhance the effect of polyalcohols, monofunctional compounds and extracts of natural substances for use in controlling arthropods. The invention further relates to control devices and agents that contain these new attractants for arthropods.

Inventors:
JUSTUS KARL (DE)
FLECK OLAF (DE)
NENTWIG GUENTHER (DE)
SCHERKENBECK JUERGEN (DE)
BOECKH JUERGEN (DE)
FRANCKE WITTKO (DE)
GEIER MARTIN (US)
RIETDORF MATTHIAS (DE)
Application Number:
PCT/EP1997/006890
Publication Date:
June 25, 1998
Filing Date:
December 10, 1997
Export Citation:
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Assignee:
BAYER AG (DE)
JUSTUS KARL (DE)
FLECK OLAF (DE)
NENTWIG GUENTHER (DE)
SCHERKENBECK JUERGEN (DE)
BOECKH JUERGEN (DE)
FRANCKE WITTKO (DE)
GEIER MARTIN (US)
RIETDORF MATTHIAS (DE)
International Classes:
A01N37/36; (IPC1-7): A01N37/36
Domestic Patent References:
WO1991004658A11991-04-18
Foreign References:
US5258176A1993-11-02
Other References:
B.SCHAERFENBERG & E.KUPKA: "Der attraktive Faktor des Blutes für blutsaugende Insekten", DIE NATURWISSENSCHAFTEN, vol. 46, 1959, BERLIN, DE, pages 457 - 8, XP002063023
CHEMICAL ABSTRACTS, vol. 80, no. 1, 7 January 1974, Columbus, Ohio, US; abstract no. 820, INOUE, KOKI ET AL: "Attractant insecticides containing fatty acid ester" XP002062856
B.G.J. KNOLS & R. DE JONG: "Limburger Cheese as an Attractant for the Malaria Mosquito Anopheles gambiae s.s.", PARASITOLGY TODAY, vol. 12, no. 4, 1996, pages 159 - 61, XP002063024
ACREE, FRED, JR. ET AL: "L-Lactic acid: a mosquito attractant isolated from humans", SCIENCE (1968), 161(3848), 1346-7 CODEN: SCIEAS, 1968, XP002062839
CHEMICAL PATENTS INDEX, BASIC ABSTRACTS JOURNAL Week 8619, 2 July 1986 Derwent World Patents Index; AN 86-123240, XP002063465
CHEMICAL PATENTS INDEX, DOCUMENTATION ABSTRACTS JOURNAL Week 9416, 22 June 1994 Derwent World Patents Index; AN 94-128578, XP002062791
CHEMICAL ABSTRACTS, vol. 127, no. 5, 4 August 1997, Columbus, Ohio, US; abstract no. 63418, GEIER, MARTIN ET AL: "A search for components in human body odor that attract females of Aedes aegypti" XP002062841
DAVIS, EDWARD E.: "Structure-response relationship of the lactic acid-excited neurons in the antennal grooved-peg sensilla of the mosquito Aedes aegypti", J. INSECT PHYSIOL. (1988), 34(6), 443-9 CODEN: JIPHAF;ISSN: 0022-1910, 1988, XP002062840
KNOLS, BART G.J. ET AL: "Behavioral and electrophysiological responses of the female malaria mosquito Anopheles gambiae (Diptera: Culicidae) to Limburger cheese volatiles", BULL. ENTOMOL. RES. (1997), 87(2), 151-159 CODEN: BEREA2;ISSN: 0007-4853, 1997, XP002062878
Attorney, Agent or Firm:
BAYER AKTIENGESELLSCHAFT (Leverkusen, DE)
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Claims:
Patentansprüche
1. Mittel enthaltend mindestens eine Verbindung der allgemeinen Formel (I) in welcher R, für Hydroxy, Alkyloxy, Amino, Alkylamino, Dialkylamino, gegebe nenfalls substituiertes Aryloxy, gegebenenfalls substituiertes Aryl amino, gegebenenfalls substituiertes Diaryloxy, Halogen oder Cyano, steht ; R2 für Wasserstoff, Alkyl oder gegebenenfalls substituiertes Aryl steht ; R3 für Wasserstoff, Alkyl oder gegebenenfalls substituiertes Aryl steht ; R4 für Wasserstoff, Alkyl oder gegebenenfalls substituiertes Aryl steht ; und eine oder mehrere der folgenden Komponenten a), b), c) oder d) : a) ein Salz oder mehrere Salze einer der Verbindung (en) der allgemeinen Formel (I) und/oder b) eine oder mehrere Verbindungen der allgemeinen Formel (II) (II), in welcher R5 bis R12 unabhängig voneinander für Wasserstoff, Alkyl oder gegebenenfalls substituiertes Aryl stehen ; m und o unabhängig voneinander für null oder eine positive ganze Zahl stehen ; n für null oder eine positive ganze Zahl steht ; und/oder c) ein oder mehrere Käseextrakte, Blutextrakte/Urin oder Urinextrakte und/oder d) eine oder mehrere monofunktionelle Verbindungen der allgemeinen Formel (IV) R13R14 in welcher Ri für Wasserstoff oder geradkettiges oder verzweigtes ClC30 Alkyl steht, R14 für in der Werkstoffchemie übliche funktionelle Gruppen steht.
2. Mittel gemäß Anspruch 1, enthaltend mindestens eine Verbindung der allge meinen Formel (I), in welcher R1 für Hydroxy, C1C15Alkoxy oder gegebenenfalls substituiertes Phenyloxy steht ; R2 für Wasserstoff, ClC5Alkyl oder gegebenenfalls substituiertes Phenyl steht, R3 für Wasserstoff, ClC5Alkyl oder gegebenenfalls substituiertes Phenyl steht, R4 für Wasserstoff, ClC5Alkyl oder gegebenenfalls substituiertes Phenyl steht, und eine oder mehrere der folgenden Komponenten a), b), c) oder d) : a) ein Salz oder mehrere Salze einer Verbindung (en) der allgemeinen Formel (I) und/oder b) eine oder mehrere Verbindungen der allgemeinen Formel (II) in welcher R5 bis R12 for Wasserstoff, C1C5Alkyl oder gegebenenfalls substi tuiertes Phenyl steht, m und o fur nul oder eine ganze Zahl von eins bis fünf stehen, n für null oder eine ganze Zahl von eins bis füng steht, und/oder wenigstens einer monofunktionellen Verbindung der allgemeinen Formel (IV), in welcher R13 für Wasserstoff oder geradkettiges oder methylverzweigtes ClC20Alkyl steht, R14 für Carboxyl, Alkylcarboxylate, Hydroxy, Wasserstoff, Acetoxy, Acetyl, Forinyl, Carbamate, Carbamoyl, NAlkylcarbamoylund N, NDialkylcarbamoyl, steht.
3. Mittel gemäß Anspruch 1, enthaltend mindestens eine Verbindung der allgemeinen Formel (I), in welcher R1 für Hydroxy, Methoxy, Ethoxy oder Phenyloxy steht, R2, R3 und R4 gleich oder verschieden sind und jeweils für Wasserstoff, Methyl, Ethyl oder Phenyl stehen, und/oder einem oder mehrere der Komponenten a), b), c) oder d) a) ein Salz oder mehrere Salze einer Verbindung (en) der allgemeinen Formel (I) und/oder b) eine oder mehrere Verbindungen der allgemeinen Formel (II) in welcher R5 bis R12 für Wasserstoff, Methyl, Ethyl oder Phenyl steht, m und o unabhängig voneinander für null, eins oder zwei stehen, n für null oder oder eins steht, und/oder wenigstens einer monofunktionellen Verbindung der allgemeinen Formel (IV), in welcher R. 13 für Wasserstoff, Methyl, Ethyl, nButyl, isoButyl, nPentyl oder nHexyl, nHeptyl, nUndecyl, nDodecyl, nTridecyl, nTetradecyl, nPentadecyl, nHexadecyl und nHeptadecyl steht und R14 für Carboxyl, C]C3Alkylcarboxylat Hydroxy, Acetoxy, Acetyl, Formyl und Carbamoyl steht.
4. Mittel gemäß Anspruch 1, enthaltend LMilchsäure und NaLLactat und gegebenenfalls weitere Komponenten aus b), c) und d).
5. Mittel gemäß Anspruch 1, enthaltend LMilchsäure, NaLLactat und Glycerin.
6. Mittel gemäß Anspruch l, enthaltend LMilchsäure, NaLLactat und Käseextrakt, Blutextrakt, Urin und/oder Urinextrakt.
7. Mittel gemäß Anspruch 1, enthaltend LMilchsåure, Glycerin und Käseextrakt und NaLLactat.
8. Mittel gemäß Anspruch 1, enthaltend LMilchsäure und Käseextrakt.
9. Mittel gemäß Anspruch l, enthaltend Milchsäure, NaLLactat und Verbindungen der Formel (IV).
10. Mittel gemäß Anspruch 1, enthaltend LMilchsäure, NaLLactat, Glycerin und Verbindungen der Formel (IV).
11. Mittel gemäß Anspruch 1, enthaltend LMilchsäure, Verbindungen der Formel (IV) und Ammoniak.
12. Mittel gemäß Anspruch 1, enthaltend LMilchsäure, NaLactat, Verbindungen der Formel (IV) und Ammoniak.
13. Verwendung der Mittel nach den Ansprüchen l bis 12 als Lockstoffe für Arthropoden.
14. Vorrichtungen zur Bekämpfung von Arthropoden, gekennzeichnet durch einen Gehalt eines Mittels nach den Ansprüchen l bis 12.
15. Verfahren zum Bekämpfen von Arthropoden, dadurch gekennzeichnet, daß man Arthropoden mit Mitteln nach den Ansprüchen 1 bis 12 zu Vorrichtungen lockt, so daß die Arthropoden anschließend an oder auf den Vorrichtungen beseitigt werden können.
Description:
Lockstoffe für Arthropoden Die vorliegende Erfindung betrifft neue Lockstoffe fur Arthropoden auf Basis von Milchsäure bzw. Milchsäurederivaten als Wirkungsverstärker von Polyalkoholen, monofunktionellen Verbindungen und Naturstoffextrakten zum Einsatz bei der Be- kämpfung von Arthropoden. Die Erfindung betrifft weiterhin Bekämpfungsvorrich- tungen und Mittel, die diese neuen Lockstoffe für Arthropoden enthalten.

Die Bekämpfung von Arthropoden, insbesondere solcher Arthropoden, die sich in Haushalten, Lebensmittel verarbeitenden Betrieben, Großküchen und Krankenhäu- sern, aber auch Viehstallungen aufhalten, ist aus hygienischen und ästhetischen Ge- sichtspunkten von großer Bedeutung. Die Effizienz von mechanischen, biologischen und chemischen Bekämpfungsverfahren kann dadurch erheblich gesteigert werden, daß die zu bekämpfenden Arthropoden durch geeignete Lockmittel wie Köder, be- stimmte Farbanordnungen, Duftstoffe, Pheromone usw.. zu den Bekämpfungsvorrich- tungen bzw. den arthropodiziden Mitteln gelockt werden.

Acree et al. [Science 161 (1968) 1346] beschrieben L-l\lilchsäure als Lockstoff die Mückenart Aedes aegypti. Geier et al. [Ciba Foundation Symposium, 200, Olfaction in mosquito interactions, Wiley, 1996, p. 132] berichteten, daß L-Milchsäure mit anderen noch unbekannten Verbindungen synergistisch wirkt. Eiras et al. [Bulletin of Entomological Research 81 (1991) 151] beschrieben einen Synergismus von L- Milchsäure auch Kohlendioxid. De Jong und Knols berichteten von Limburger- Käseextrakten als Attraktantien zur Anlockung der Mückenart Anopheles gambiae [Acta Tropica 59 (1995) 333 ; Parasitology Today 12 (1996) 159]. Schaerffenberg et al. [Die Naturwissenschaften 46 (1959) 457] berichteten über die anlockenden Eigenschaften von Blut. Roessler [Dissertation, Universität Tübingen, 1959] berichtete über die anlockenden Eigenschaften von Urin.

Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß Milchsaure bzw. Milchsäurederi- vate als Wirkungsauslöser bzw.-verstarker für andere Verbindungen/Mischungen

oder Extrakte dient. Somit können Mischungen aus einer oder mehreren, vorzugsweise genau einer der Verbindungen der allgemeinen Formel (I) in welcher R1 für Hydroxy, Alkyloxy, Amino, Alkylamino, Dialkylamino, gegebenenfalls substituiertes Aryloxy, gegebenenfalls substituiertes Arylamino, gegebenenfalls substituiertes Diaryloxy, Halogen oder Cyano, vorzugsweise für Hydroxy, C1- C5-Alkyloxy oder gegebenenfalls substituiertes Phenyloxy, besonders bevor- zugt für Hydroxy, Methoxy, Ethoxy oder Phenyloxy und ganz besonders be- vorzugt für Hydroxy steht ; R2 für Wasserstoff, Alkyl oder gegebenenfalls substituiertes Aryl, vorzugsweise für Wasserstoff, Cl-C5-Alkyl oder gegebenenfalls substituiertes Phenyl, be- sonders bevorzugt für Wasserstoff, Methyl, Ethyl oder Phenyl und ganz be- sonders bevorzugt für Wasserstoff steht ; R3 für Wasserstoff, Alkyl oder gegebenenfalls substituiertes Aryl, vorzugsweise für Wasserstoff, C1-C5-Alkyl oder gegebenenfalls substituiertes Phenyl, be- sonders bevorzugt für Wasserstoff, Methyl, Ethyl oder Phenyl und ganz be- sonders bevorzugt für Wasserstoff steht ; R4 für Wasserstoff, Alkyl oder gegebenenfalls substituiertes Aryl, vorzugsweise für Wasserstoff, Cl-C5-Alkyl oder gegebenenfalls substituiertes Phenyl, be- sonders bevorzugt für Wasserstoff, Methyl, Ethyl oder Phenyl und ganz be- sonders bevorzugt für Methyl steht ; und wenigstens einer, vorzugsweise genau einer, Verbindung der allgemeinen Formel (II) (II),

in welcher R5 bis R12 unabhängig voneinander für Wasserstoff, Alkyl oder gegebenenfalls substi- tuiertes Aryl, vorzugsweise für Wasserstoff, C1-C5-Alkyl oder gegebenenfalls substituiertes Phenyl, besonders bevorzugt für Wasserstoff, Methyl, Ethyl oder Phenyl und ganz besonders bevorzugt für Wasserstoff stehen ; m und o unabhängig voneinander für null oder eine positive ganze Zahl, vorzugsweise für null oder eine ganze Zahl von eins bis fünf, besonders bevorzugt für null, eins oder zwei und ganz besonders bevorzugt für null stehen ; n für null oder eine positive ganze Zahl, vorzugsweise für null oder eine ganze Zahl von eins bis fünf, besonders bevorzugt für null oder eins und ganz beson- ders bevorzugt für eins steht ; und/oder wenigstens einer monofunktionellen Verbindung der allgemeinen Formel (IV) Ri3-Ri4(IV), in welcher R13 für Wasserstoff oder geradkettiges oder verzweigtes Cl-C30-Alkyl, vorzugs- weise für Wasserstoff oder geradkettiges oder methylverzweigtes C1-C20- Alkyl, insbesondere für Wasserstoff, Methyl, Ethyl, n-Butyl, iso-Butyl, n-

Pentyl oder n-Hexyl, n-Heptyl, n-Undecyl, n-Dodecyl, n-Tridecyl, n- Tetradecyl, n-Pentadecyl, n-Hexadecyl und n-Heptadecyl, R14 für in der Wirkstoffchemie übliche funktionelle Gruppen, vorzugsweise fur Carboxyl, Alkylcarboxylat, Hydroxy, Wasserstoff, Acetoxy, Acetyl, Formyl, Carbamate, Carbamoyl-, N-Alkylcarbamoyl-und N, N-Dialkylcarbamoyl, besonders bevorzugt für Carboxyl. C1-C3-Alkylcarboxylate, Hydroxy, Acetoxy, Acetyl, Formyl und Carbamoyl und ganz besonders bevorzugt fur ir Carboxyl steht, besonders vorteilhaft bei der Bekämpfung von Arthropoden eingesetzt werden.

Der Ausdruck"Verbindung der allgemeinen Formel (I)"schließt, wenn R1 fur Hydroxy steht und somit eine Carbonsäure vorliegt, auch entsprechende Salze ein, die durch Umsetzung der Carbonsäure mit Basen entstehen. Dafür können alle in der Wirkstoffchemie üblichen Basen verwendet werden, vorzugsweise Alkali-oder Erdal- kalihydroxide, Ammoniak oder Alkyl-und/oder Aryl-substituierte Amine, besonders bevorzugt Natrium-, Kalium-, Calciumhydroxide, Ammoniak, Methylamin, Dime- thylamin oder Trimethylamin und ganz besonders bevorzugt Natriumhydroxid.

Der Ausdruck"Verbindung der allgemeinen Formel (I)"schließt, wenn Rj für ir Hydroxy steht, die freie Carbonsäure oder Mischungen der Carbonsäure mit ihrem Salz oder mehreren ihrer Salze, vorzugsweise jedoch einem ihrer Salze, ein. Die Mischung von freier Carbonsäure mit ihrem Carbonsäuresalz ist dabei bevorzugt. Ge- gebenenfalls ist es vorteilhaft, die salzbindenden Komponenten Carbonsäure und Ba- se, vorzugsweise Amine oder Ammoniak, in der Gasphase zu mischen und einzu- setzen.

Wenn in der allgemeinen Formel (I) R1 fur Hydroxy steht und eine Mischung der Car- bonsäure mit ihrem Salz oder mehreren ihrer Salze, vorzugsweise jedoch einem ihrer Salze, vorliegt, so kann diese Mischung der Verbindung der allgemeinen Formel (I) mit ihrem Salz, ganz besonders bevorzugt die Verbindung I/2, auch ohne die

Kombination mit einer Verbindung der allgemeinen Formel (II) oder (IV) besonders vorteilhaft bei der Bekämpfung von Arthropoden eingesetzt werden.

Die anteilmäßigen Zusammensetzungen der Mischungen der Carbonsäure mit ihrem Salz oder mehreren ihrer Salze können über weite Bereiche variiert werden.

Mischungen der Carbonsäure mit ihrem Salz oder mehreren ihrer Salze enthalten die Carbonsäure vorzugsweise zu I bis 90, besonders bevorzugt zu 2 bis 20 und ganz besonders bevorzugt zu 6 bis 10 prozentualen Gewichtsprozenten.

Die Ausdrücke"Verbindung der allgemeinen Formel (I)"und"Verbindung der allge- meinen Formel (II)"und"Verbindung der allgemeinen Formel (IV)"schließen je- weils sämtliche Stereoisomere, die sich durch Kombination aller möglichen (R)-und (S)-Konfigurationen der asymmetrisch substituierten Kohlenstoffatome ergeben, sowie Mischungen dieser Isomere ein.

In den allgemeinen Formeln (I), (II) und (IV) sowie in den Restedefinitionen haben die Reste die folgenden allgemeinen sowie bevorzugte Bedeutungen : Alkyl bedeutet, wenn nicht anders angegeben, geradkettig oder verzweigtes Alkyl mit 1 bis 10 (C1-ClO), vorzugsweise 1 bis 5 Kohlenstoffatomen (CI-C5) und besonders bevorzugt Methyl oder Ethyl.

Aryl bedeutet alle in der Wirkstoffchemie üblichen aromatischen Ringsysteme ein- schließlich Heterozyklen, vorzugsweise Phenyl.

Im substituierten Aryl, vorzugsweise im substituierten Phenyl, trägt das aromatische Ringssystem an mindestens einer Position, maximal an allen Positionen, die substitu- ierbar sind, einen Substituenten. Die Substituenten können dieselben oder voneinander verschieden sein. Als Substituenten können alle in der Wirkstoffchemie üblichen Substituenten stehen, vorzugsweise Alkyl oder Aryl.

In den Formeln (I), (II) und (IV) können die Reste (RI bis R14, m, n und o), auch die als vorzugsweise, besonders bevorzugt oder ganz besonders bevorzugt angegebenen, beliebig miteinander kombiniert werden.

Erfindungsgemäß bevorzugt werden die Verbindungen der allgemeinen Formel (I) verwendet, in welchen eine Kombination der vorstehend als vorzugsweise aufgeführ- ten Bedeutungen vorliegt.

Erfindungsgemäß besonders bevorzugt werden die Verbindungen der allgemeinen Formel (I) verwendet, in welchen eine Kombination der vorstehend als besonders be- vorzugt aufgeführten Bedeutungen vorliegt.

Erfindungsgemäß ganz besonders bevorzugt werden die Verbindungen der allgemei- nen Formel (I) verwendet, in welchen eine Kombination der vorstehend als ganz be- sonders bevorzugt aufgeführten Bedeutungen vorliegt.

Als erfindungsgemäß verwendbare Verbindungen der Formel (I) seien beispielhaft und ganz besonders bevorzugt die Verbindungen der Tabelle 1 aufgeführt.

Tabelle 1 Verbindung R1 R2 R3 R4 Nr. I/1 OH H CH3 H [(S)-2-Hydroxypropionsäure = L-Milchsäure] I/2 OH/ONa H CH3 H [Mischung von L-Milchsäure und Na-L-lactat = Natrium- (S)-2- Hydroxypropionat] vorzugsweise [Mischung von L-Milchsäure (I bis 90 Gew.-%) und Na-L-lac- tat (99 bis 10 Gew.-%)] besonders bevor- [Mischung von L-Milchsàure (2 bis 20 Gew.-%) und Na-L-lac- zugt tat (98 bis 80 Gew.-%)] und ganz besonders [Mischung von L-Milchsäure (8 Gew.-%) und Na-L-lactat bevorzugt (92 Gew.-%)

Erfindungsgemäß bevorzugt werden die Verbindungen der allgemeinen Formel (II) verwendet, in welchen eine Kombination der vorstehend als vorzugsweise aufgeführ- ten Bedeutungen vorliegt.

Erfindungsgemäß besonders bevorzugt werden die Verbindungen der allgemeinen Formel (II) verwendet, in welchen eine Kombination der vorstehend als besonders bevorzugt aufgeführten Bedeutungen vorliegt.

Erfindungsgemäß ganz besonders bevorzugt werden die Verbindungen der allgemei- nen Formel (II) verwendet, in welchen eine Kombination der vorstehend als ganz be- sonders bevorzugt aufgeführten Bedeutungen vorliegt.

Als erfindungsgemäß verwendbare Verbindungen der Formel (II) sei beispielhaft und ganz besonders bevorzugt die Verbindung der Tabelle 2 aufgeführt.

Tabelle 2 Verbindung R5 R6 R7 R8 R9 R10 R11 R12 m n o Nr.

II/1 H H H H H H H H 0 1 0 [1, 2, 3-Trihydroxypropan = Glycerin] Erfindungsgemäß bevorzugt werden die Verbindungen der allgemeinen Formel (IV) verwendet, in welchen eine Kombination der vorstehend als vorzugsweise aufgeführten Bedeutungen vorliegt.

Erfindungsgemäß besonders bevorzugt werden die Verbindungen der allgemeinen Formel (IV) verwendet, in welchen eine Kombination der vorstehend als besonders bevorzugt aufgeführten Bedeutungen vorliegt.

Erfindungsgemäß ganz besonders bevorzugt werden die Verbindungen der allgemeinen Formel (IV) verwendet, in welchen eine Kombination der vorstehend als ganz besonders bevorzugt aufgeführten Bedeutungen vorliegt.

Als erfindungsgemäß verwendbare Verbindungen der Formel (IV) sei beispielhaft und ganz besonders bevorzugt die Verbindung der Tabelle 3 aufgeführt. Verbindung Nr. R13 R14 IV/1 H COOH [Ameisensäure] IV/2 CH3 COOH [Essigsäure] IV/3 CH3CH2 COOH [Propionsäure] IV/4 CH3(CH2)3 COOH [Valeriansäure] IV/5 (CH3)2CHCH2 COOH [iso-Valeriansäure] IV/6 CH3 (CH2) 4 COOH [Capronsäure] IV/7 CH3(CH2)5 COOH [Önanthsäure] IV/8 CH3(CH2)6 COOH [Octansäure] IV/9 CH3(CH2)10 COOH [n-Dodecansäure] IV/10 CH3(CH2)11 COOH [n-Tridecansäure] IV/11 CH3(CH2)12 COOH [n-Tetradecansäure] IV/12 CH3(CH2)13 COOH [n-Pentadecansäure] Verbindung Nr. R13 R14 IV/13 CH3(CH2)14 COOH [n-Hexadecansäure] IV/14 CH3(CH2)15 COOH [n-Heptadecansäure] IV/15 CH3(CH2)16 COOH [n-Octadecansäure] IV/16 CH3(CH2)12 COOCH(CH3)2 [n-Tetradecansäure-isopropylester] IV/17 CH3(CH2)12 COOCH3 [n-Tetradecansäure-methylester] IV/18 CH3(CH2)12 CONH2 [n-Tetradecansäuremaid] IV/19 CH3(CH2)13OH [1-Tetradecanylacetat] IV/20 CH3(CH2)13OH [1-Tetradecanol] IV/21 CH3(CH2)12 CHO [n-Tetradecanal] IV/22 CH3(CH2)3 COOCH3 [Valeriansäuremethylester] IV/23 CH3(CH2)14 COOCH(CH3)2 [n-Hexadecansäureisopropylester] IV/24 CH3(CH2)13 COCH3 [2-Hexadecanon] IV/25 CH3(CH2)15 OH [1-Hexadecanol] Die Verbindungen der allgemeinen Formeln (I), (II) und (IV) sind bekannt oder können nach allgemein üblichen Verfahren und Methoden erhalten werden.

Erfindungsgemäß können Mischungen aus einer oder mehreren, vorzugsweise genau einer, der Verbindungen der allgemeinen Formel (I), ganz besonders bevorzugt der Verbindungen I/1 oder I/2, und wenigstens einer, vorzugsweise genau einer, Verbindung der allgemeinen Formel (II), ganz besonders bevorzugt der Verbindung 11/1, wie z. B. die Mischungen A und B, bei der Bekämpfung von Arthropoden eingesetzt werden.

Die Zusammensetzungen der erfindungsgemäßen Mischungen aus den Verbindungen der allgemeinen Formeln (I) und (II) können über weite Bereiche variiert werden. Die Mischungen enthalten die Verbindungen der Formel (I) vorzugsweise zu 5 bis 95, besonders bevorzugt zu 30 bis 70 und ganz besonders bevorzugt zu 50 Gewichts- prozenten.

Die Zusammensetzungen der erfindungsgemäßen Mischungen aus den Verbindungen der allgemeinen Formeln (I) und (IV) können über weite Bereiche variiert werden.

Die Mischungen enthalten die Verbindungen der Formel (I) vorzugsweise zu 1, 0 bis 99, 9999, besonders bevorzugt zu 5 bis 99, 999 und ganz besonders bevorzugt zu 50 bis 99, 99 Gewichtsprozenten.

In ganz besonders bevorzugten Mischungen aus den Verbindungen der allgemeinen Formeln (I), (II) und (IV) liegen folgende Zusammensetzungen vor (alle Angaben in Gewichtsprozenten) : Mischung A : Verbindung I/1 = L-Milchsaure, vorzugsweise zu 5 bis 95 %, besonders bevor- zugt zu 30 bis 70 % und ganz besonders bevorzugt zu 50 %, gemischt mit Verbindung 11/1 = Glycerin, vorzugsweise zu 95 bis 5 %, besonders bevorzugt zu 70 bis 30 % und ganz besonders bevorzugt zu 50 % ;

Mischung B : Verbindung I/2 = L-Milchsäure/Na-L-lactat, vorzugsweise zu 5 bis 95 %, beson- ders bevorzugt zu 70 bis 30 % und ganz besonders bevorzugt zu 50 %, gemischt mit Verbindung II/1 = Glycerin, vorzugsweise zu 95 bis 5 %, besonders bevorzugt zu 30 bis 70 % und ganz besonders bevorzugt zu 50 %.

Für Mischungen mit Verbindungen der allgemeinen Formel (IV) siehe Tabelle 5. 5.

Es wurde ebenfalls überraschenderweise gefunden, daß Mischungen aus einer oder mehreren, vorzugsweise genau einer, der Verbindungen der allgemeinen Formel (I) und einem Käseextrakt (III), oder mehreren Käseextrakten, besonders vorteilhaft bei der Bekämpfung von Arthropoden eingesetzt werden können.

Anstelle von Käseextrakten können auch der Käse selbst und alle bei der Käsepro- duktion anfallenden Vorprodukte wie z. B. Kulturbrühen und Abfallprodukte verwendet werden, vorzugsweise jedoch die Käseextrakte.

Ein Käseextrakt ist z. B. durch Extraktion eines Stückes Käse mit einem Lösungs- mittel erhältlich. Die entstehende Lösung und der Feststoff, der nach Abdampfen des Lösungsmittels verbleibt, werden als Käseextrakt bezeichnet.

Der Käseextrakt kann aus Käse auch durch Headspace-Techniken, z. B. mit einer ge- eigneten Apparatur durch Ausfrieren oder Adsorbieren der gasförmigen Duftstoffe hergestellt werden, vorzugsweise jedoch durch die Extraktion mit einem Lösungsmit- tel.

Es können alle Käsesorten verwendet werden, vorzugsweise Limburger Käse, Mün- sterkäse, Klosterkäse, Romadur, Blau-und Wei#schimmelkäse, Mainzerkäse, Brie und Camembert, besonders bevorzugt Limburger St. Mang (III/1), Allgäuer Limbur- ger (III/2), Bayrischer Limburger (III/3), Münsterkäse St. Mang (III/4), Klosterkäse St. Mang (III/5), Romadur St. Mang (III/6), Creme Royale (III/7), Hüttenberger Mainzerkäse (III/8), Roi de Trefle Brie (III/9), Sonn Alm Camembert (III/10) und ganz besonders bevorzugt Limburger St. Mang (III/1), Allgäuer Limburger (III/2), Bayrischer Limburger (III/3), Klosterkäse St. Mang (III/5), Romadur St. Mang (III/6), Creme Royale (III/7), Hüttenberger Mainzerkäse (III/8), Sonn alm Camembert (III/10). (III/1 bis III/10 bedeuten die entsprechenden Käseextrakte.) Für die Extraktion können alle Lösungsmittel verwendet werden, vorzugsweise Alko- hole, besonders bevorzugt Cl-C5-Alkohole und ganz besonders bevorzugt Ethanol.

In einer ganz besonders bevorzugten Ausführungsform zur Herstellung von Käseex- trakten sei folgendes beispielhafte Verfahren genannt (Käseextrakt 111/1).

Ein 200 g-Stück Limburger St. Mang Käse wird in kleine Stücke geschnitten (ca. jeweils 1 g) und mit 500 ml Ethanol versetzt. Die Suspension wird 4 h bei Raumtemperatur mit einem Stahlrührer gerührt. Die überstehende Lösung wird abdekantiert und bei-30°C über Nacht stehengelassen. Es wird vom ausgefallenen Feststoff abdekantiert und die Lösung durch Abdestillieren des Ethanols auf 275 ml eingeengt. Dieser Käseextrakt als Lösung hat einen Feststoffgehalt von ca. 20 mg/ml.

Wird der Extrakt als Feststoff verwendet, so wird die Lösung durch vollständiges Abdestillieren des Ethanols bis zur Trockene eingeengt. Es verbleiben dann ca. 6 g Feststoff.

Erfindungsgemäß können Mischungen aus einer oder mehreren, vorzugsweise genau einer, der Verbindungen der allgemeinen Formel (I), ganz besonders bevorzugt der Verbindungen I/1 und I/2, und einem Käseextrakt oder mehreren Käseextrakten, besonders bevorzugt den Käseextrakten III/1 bis III/10, ganz besonders bevorzugt den Käseextrakten 111/1 bis III/2, 111/5 bis 111/8 und III/10, bei der Bekämpfung von Arthropoden eingesetzt werden.

Die Zusammensetzungen der erfindungsgemäßen Mischungen aus den Verbindungen der allgemeinen Formel (I) und den Käseextrakten können aber weite Bereiche vari- iert werden. Die Mischungen enthalten die Verbindungen der allgemeinen Formel (I) vorzugsweise zu 1 bis 90, besonders bevorzugt zu 2 bis 20 und ganz besonders be- vorzugt zu 11 Gew.-%.

In ganz besonders bevorzugten Mischungen aus den Verbindungen der allgemeinen Formeln (I) und den Käseextrakten, wobei der Käseextrakt 111/1 beispielhaft für die anderen Käseextrakte 111/2 bis 111/10 steht, liegen folgende Zusammensetzungen vor (alle Angaben in Gewichtsprozenten) : Mischung C : Verbindung I/1 = L-Milchsäure, vorzugsweise zu 1 bis 90 %, besonders bevor- zugt zu 2 bis 20 % und ganz besonders bevorzugt zu 11 %, gemischt mit Kaseextrakt 111/1 = Limburger St. Mang, vorzugsweise zu 99 bis 10 %, besonders bevorzugt zu 98 bis 80 % und ganz besonders bevorzugt zu 89 % ; Mischung D : Verbindung I/2 = L-Milchsäure/Na-L-lactat, vorzugsweise zu 1 bis 90 %, beson- ders bevorzugt zu 2 bis 20 % und ganz besonders bevorzugt zu 11 %, gemischt mit

Käseextrakt 111/1 = Limburger St. Mang, vorzugsweise zu 99 bis 10 %, besonders bevorzugt zu 98 bis 80 % und ganz besonders bevorzugt zu 89 %.

Anstelle von Käseextrakten können auch Blutextrakte, Urin oder Urinextrakte eingesetzt werden.

Ein Blutextrakt kann vorzugsweie durch folgendes Verfahren hergestellt werden : Menschliches Blut wird 15 min bei 5000 U/min bei 4°C zentrifugiert. Der Überstand (Blutplasma) wird mit dem gleichen Volumen Ethanol extrahiert. Die ethanolische Phase wird am Rotationsverdampfer auf 1/10 ihres Volumens eingeengt. Diese Lösung wird als Blutextrakt-M bezeichnet.

Die Zusammensetzungen der erfindungsgemäßen Mischungen aus den Verbindungen der allgemeinen Formel (I) und den Blutextrakten können über weite Bereiche variiert werden. Die Mischungen enthalten die Verbindungen der allgemeinen Formel (I) vorzugsweise zu 50 bis 0. 0001, besonders bevorzugt zu 1 bis 0. 01 und ganz besonders bevorzugt zu 0. 25 Gewichtsprozenten.

In ganz besonders bevorzugten Mischungen aus den Verbindungen der allgemeinen Formel (I) und den Blutextrakten liegen folgende Zusammensetzungen vor (alle Angaben in Gewichtsprozenten) : Mischung BE : Verbindung I/2= L-Milchsäure/Na-L-lactat, vorzugsweise zu 5, 0 bis 0, 0001 %, besonders bevorzugt zu 1 bis 0, 01 % und ganz besonders bevorzugt zu 0, 25 %, gemischt mit Blutextrakt-M vorzugsweise zu 50 bis 99, 9999 %, besonders bevorzugt zu 99 bis 99, 99 % und ganz besonders bevorzugt zu 99, 75 %.

Ein Urinextrakt kann vorzugsweise durch folgendes Verfahren hergestellt werden : Menschlicher Urin wird im Rotationsverdampfer bis zur Trockene eingeengt. Der Rückstand wird mit dem Ausgangsvolumen Methanol im Ultraschallbad gelöst. Diese Lösung wird als Urinextrakt-M bezeichnet.

Die Zusammensetzungen der erfindungsgemäßen Mischungen aus den Verbindungen der allgemeinen Formel (I) und dem Urin oder den Urinextrakten können über weite Bereiche variiert werden. Die Mischungen enthalten die Verbindungen der allgemeinen Formel (I) vorzugsweise zu 50 bis 0, 001, besonders bevorzugt zu 10 bis 0, 1 und ganz besonders bevorzugt zu 5 Gewichtsprozenten.

In ganz besonders bevorzugten Mischungen aus den Verbindungen der allgemeinen Formel (I) und dem Urin oder den Urinextrakten liegen folgende Zusammensetzungen vor (alle Angaben in Gewichtsprozenten) : Mischung U : Verbindung I/2 = L-Milchsäure/Na-L-lactat, vorzugsweise zu 50 bis 0, 001 %, besonders bevorzugt zu 10 bis 0, 1 % und ganz besonders bevorzugt zu 5 %, gemischt mit Urinextrakt-Mvorzugsweise zu 50 bis 99, 999 %, besonders bevorzugt zu 90 bis' 99, 9 % und ganz besonders bevorzugt zu 95 %.

Es wurde ebenfalls überraschenderweise gefunden, daß auch Mischungen aus einer oder mehreren, vorzugsweise genau einer, der Verbindungen der allgemeinen Formel (I), (ganz besonders bevorzugt der Verbindungen I/1 oder I/2), und wenigstens einer, vorzugsweise genau einer, Verbindung der allgemeinen Formel (II), (ganz besonders bevorzugt der Verbindung 11/1), und/oder einem Käseextrakt oder mehreren Käse- extrakten, (besonders bevorzugt den Käseextrakten 111/1 bis 111/10, ganz besonders

bevorzugt den Käseextrakten III/1 bis III/3, 111/5 bis 111/8 und III/10), und/oder eine oder mehreren Verbindungen der allgemeinen Formel (IV), sehr vorteilhaft bei der Bekämpfung von Arthropoden eingesetzt werden können, wobei es gegebenenfalls von Vorteil sein kann, die Komponenten in der Gasphase zu mischen.

Bei Einsatz von mehreren Verbindungen der Formel (IV) kann gegebenenfalls eine Wirkungsverstärkung beobachtet werden gegenüber dem Einsatz von nur einer Carbonsäure.

Die Zusammensetzungen der erfindungsgemäßen Mischungen aus den Verbindungen der allgemeinen Formel (I) und (II) und/oder (IV) und/oder den Käseextrakten (III) können über weite Bereiche variiert werden. Die Mischungen enthalten die Kompo- nenten vorzugsweise in den Verhältnissen, wie es für die jeweiligen Mischungen der Verbindungen der allgemeinen Formel (II) bzw. (IV), den Käseextrakten (III) mit den Verbindungen der allgemeinen Formel (I) beschrieben wurde.

In ganz besonders bevorzugten Mischungen aus den Verbindungen der allgemeinen Formeln (I), (II) und den Käseextrakten, wobei der Käseextrakt 111/1 beispielhaft für die anderen Käseextrakte 111/2 bis III/10 steht, liegen folgende Zusammensetzungen vor (alle Angaben in Gewichtsprozenten) : Mischung E : Verbindung I/1 = L-Milchsäure und Verbindung 11/1 = Glycerin, zusammen vorzugsweise zu 1 bis 90, besonders bevorzugt zu 2 bis 40 und ganz besonders bevorzugt zu 20 Gewichtsprozenten, wobei das Gewichtsverhältnis der Verbindungen I/1 und 11/1 in diesen Mischungen vorzugsweise 5 bis 95 %, besonders bevorzugt 70 bis 30 % und ganz besonders bevorzugt 50 % beträgt,

gemischt mit Käseextrakt 111/1 = Limburger St. Mang, vorzugsweise zu 99 bis 10 %, besonders bevorzugt zu 98 bis 60 % und ganz besonders bevorzugt zu 80%,

Mischung F : Verbindung I/2 = L-Milchsäure/Na-L-lactat und Verbindung 11/1 = Glycerin, zusammen vorzugsweise zu 1 bis 90, besonders bevorzugt zu 2 bis 40 und ganz besonders bevorzugt zu 20 Gewichtsprozenten, wobei das Gewichtsverhältnis der Verbindungen I/2 und 11/1 in diesen Mischungen vorzugsweise 5 bis 95 %, besonders bevorzugt 70 bis 30 % und ganz besonders bevorzugt 50 % beträgt, gemischt mit Käseextrakt 111/1 = Limburger St. Mang, vorzugsweise zu 99 bis 10 %, besonders bevorzugt zu 98 bis 60 % und ganz besonders bevorzugt zu 80%, Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die verbesserte Bekämpfung von Arthropoden durch verstärkte Lockwirkung. Diese verstärkte Lockwirkung kann erfindungsgemäß erreicht werden, in dem man Kombinationen bzw. Mischungen von Milchsäure bzw.

Milchsäurederivaten mit jeweils einem oder mehreren Elementen aus der Gruppe der Substanzen der Verbindungen der allgemeinen Formel (II), die Käseextrakte (III) bzw. Blutextrakte/Urin/Urinextrakte, der Verbindungen der allgemeinen Formel (IV) und/oder der salzbildenden Basen verwendet.

Die erfindungsgemäßen Mischungen zur Bekämpfung von Arthropoden weisen gegenüber Arthropoden kairomonähnliche Lockwirkungen auf und sind dazu geeig- net, die Arthropoden an bestimmte Orte zu locken und/oder die Aufenthaltsdauer an diesen Orten zu verlängern, wo sie mit mechanischen, biologischen und/oder chemi- schen Mitteln bekämpft werden können. Die erfindungsgemäßen Verbindungen der allgemeinen Formeln (I), (II) und (IV) sowie die Käseextrakte bzw. Blutextrak-

te/Urin/Urinextrakte sind stabil und durch Synthese bzw. das oben beschriebene Verfahren leicht zugänglich und in den erfindungsgemäßen Mischungen zur Bekämpfung von Arthropoden sehr gut geeignet.

Die erfindungsgemäßen Mischungen können mit gutem Erfolg zur Anlockung von schädlichen oder lästigen blutsaugenden Arthropoden, insbesondere Insekten und Zecken verwendet werden.

Zu den blutsaugenden Insekten gehören im wesentlichen die Stechmücken (z. B.

Aedes aegypti, Aedes vexans, Culex pipiens Culex quinquefasciatus, Culex tarsalis, Anopheles albimanus, Anopheles stephensi, Anopheles gambiae, Mansonia titillans), Schmetterlingsmücken (z. B. Phlebotomus papatasii), Gnitzen (z. B. Culicoides furens), Kriebelmücken (z. B. Simulium damnosum), Stechfliegen (z. B. Stomoxys calcitrans), Tsetse-Fliegen (z. B. Glossina morsitans morsitans), Bremsen (z. B. Tabanus nigrovittatus, Haematopota pluvialis, Chrysops caecutiens), Wanzen (z. B. Cimex lectularius, Rhodnius prolixus, Triatoma infestans), Lause (z. B. Pediculus humanis, Haematopinus suis, Damalina ovis), Flöhe (z. B. Pulex irritans, Xenopsylla cheopis, Ctenocephalides canis, Ctenocephalides felis) und Sandflöhe (Dermatophilus penetrans).

Zu den übrigen blutsaugenden Arthropoden gehören im wesentlichen die Zecken, z. B.

Ixodes ricinus, Ixodes scapularis, Argas reflexus, Rhipicephalus sanguineus, Ornithodorus moubata, Boophilius microplus und Amblyomma hebraeum.

Bevorzugt werden die erfindungsgemäßen Mischungen gegen blutsaugende Diptera, vor allem Nematocera und ganz besonders bevorzugt gegen Culicidae eingesetzt.

Sie können bei mechanischen Bekämpfungsverfahren beispielsweise und vorzugsweise in Klebevorrichtungen oder in Kombination mit Arthropodiziden und/oder biolo- gischen Mitteln eingesetzt werden.

Bei mechanischen Verfahren können die erfindungsgemäßen Mischungen auf eine geeignete, z. B. mit Leim versehene Unterlage, z. B. durch Bestreichen, Aufsprühen,

Imprägnieren, Aufdrucken, appliziert werden, gegebenenfalls zusammen mit weiteren wirksamen Mitteln, wie anlockenden Farben und/oder Wärme und/oder Feuchtigkeit.

Für mit Arthropodiziden behandelte Unterlagen gilt entsprechendes.

Vorzugsweise werden die erfindungsgemäßen Mischungen zur Bekämpfung von Arthropoden in Klebfallen eingearbeitet, wobei die Mischungen entweder mit dem Insektenfangleim gemischt, bevorzugt aber auf den Leim und ganz besonders bevor- zugt auf eine saugfähige Unterlage (z. B. Filterpapierstreifen) appliziert werden, die anschließend auf den Leim aufgebracht wird. Dieser befindet sich auf einer geeigneten Unterlage, vorzugsweise aus Pappmaterial, das mit einer die Lockwirkung verstär- kenden Farbe, besonders bevorzugt dunkle Töne, ganz besonders bevorzugt Schwarz, versehen ist.

Die Form ist entweder flächig (Fangfläche) oder röhrenförmig (Fangröhre), wobei sich im letzteren Fall der Leim außen und/oder innen befindet.

Zur Verstärkung der Lockwirkung kann die Fangfläche, bevorzugt die Fangröhre, senkrecht über einem Wärme und Feuchte erzeugenden System angebracht werden, z. B. einem beheizbaren Wasserreservoir, ganz besonders bevorzugt einem Langzeitin- sektizidverdampfer, bei dem die insektizidhaltige Flüssigformulierung durch Wasser ersetzt wurde.

Die erfindungsgemäßen Mischungen können auch in einer Form vorliegen, in der sie über einen längeren Zeitraum freigegeben werden (slow release-Formulierungen).

Hierzu können z. B. handelsübliche Pheromondispenser verwendet werden, oder sie werden in Polymermaterial, Paraffinen, Wachsen usw. eingearbeitet oder liegen mikroverkapselt vor.

Die erfindungsgemäßen Mischungen können auch in anderen Fallensystemen einge- setzt werden, z. B. Elektrofallen mit Hochspannungsgitter oder Saugfallen, wobei die erfindungsgemäßen Mischungen entweder auf inertem Trägermaterial (z. B. Pappe, Filterpapier) oder als slow release-Formulierungen in der Falle appliziert werden.

Statt des Insektenfangleims kann die Fangfläche auch mit einem Kontaktarthropodizid behandelt sein, das z. B aufgesprüht oder imprägniert oder aufgedruckt wird.

Eine weitere Anwendung der erfindungsgemäßen Mischungen ist deren Einarbeitung in Textilien (z. B. Vorhänge, Zeltbahnen), die zusätzlich mit einem oder mehreren Kontaktarthropodiziden behandelt werden. Blutsaugende Diptera (z. B. Mücken) kön- nen auf diese Weise verstärkt an diese Orte gelockt werden.

Ferner können die erfindungsgemäßen Mischungen in Spritzmittelformulierungen, die mit herkömmlichen Geräten ausgebracht werden, verwendet werden.

Sämtliche Anwendungsformen können mit weiteren chemischen Attractants (z. B.

Kohlendioxid, 1, 3-Octenol, Phenolen und deren Mischungen) kombiniert werden.

Als Arthropodizide können alle bekannten Stoffe je nach Indikation verwendet wer- den, da es zu keiner unerwünschten Wechselwirkung zwischen den arthropodizid wir- kenden Mitteln und den erfindungsgemäßen Mischungen kommt.

Folgende Stoffklassen sind vorzugsweise geeignet : Phosphorsäureester, Carbamate, natürliche Pyrethrine, synthetische Pyrethroide, Nitroamino-, Nitromethylen-, Cyano- amino-, Cyanomethylenverbindungen, Pyrrolido-2, 4-dion-Derivate, Pyrazolinderivate, Azadirachtine, Annonine und/oder Ryanodine, Avermectine, Ivermectine und ver- wandte Strukturen.

Als erfindungsgemäß verwendbare Arthropodizide seien beispielhaft und ganz beson- ders bevorzugt die Verbindungen der Tabelle 4 aufgeführt.

Tabelle 4 verwendbar bevorzugt besonders bevorzugt Abamectin Acephat Acrinathrin Alanycarb Aldicarb Allethrin Alphamethrin Amitraz Avermectin AZ 60541 Azadirachtin Azamethiphos Azinphos A Azinphos B Azocyclotin Bacillus thuringiensis israelensis Bacillus sphaericus Barthrin Bendiocarb Benfuracarb Bensultap Bifenthrin Bioallethrin S-Bioallethrin Bioethanomethrin Biophenothrin Bioresmethrin BPMC Brofenprox Bromethrin Bromophos A Bufencarb Buprofezin Butocarboxin Butethrin Butylpyridaben Cadusaphos Carbaryl Carbofuran Carbophenothion Carbosulfan Cartap Chloethocarb Chlorethoxyfos Chlorfenapyr Chlorfenvinphos Chlorfuazuron Chlormephos Chlorpyrifos Chlorpyrifos M Cismethrin Clocythrin Clofentezin Cyanophos Cyclethrin Cycloprothrin Cyhalothrin Cyhexatin Cypermethrin Cyphenothrin Cyromazin Deltamethrin Demeton M Demeton S Demeton-S-Methyl Diafenthiuron Diazinon Dichlorfenthion Dichlorvos Dicliphos Dicrotophos Diethion Diflubenzuron Dimethoat Dimethrin Dimethylvinphos Dioxathion Disulfoton Edifenphos Emamectin Esfenvalerate Ethiofencarb Ethion Ethofenprox Ethoprophos Etrimphos Fenamiphos Fenazaquin Fenbutatinoxid Fenfluthrin Fenitrothion Fenobucarb Fenothiocarb Fenopropathrin Fenoxycarb Fenpyrad Fenproximat Fenthion Fenvalerate Fipronil Fluazinam Fluazuron Flucycloxuron Flucythrinat Flufenoxuron Flufenprox Flumethrin Fluorethrin Fluvalinate Fonophos Formothion Fosthiazat Fubfenprox Furathiocarb Furethrin GH-601 HCH Heptenophos Hexaflumuron Hexythiazox Imidacloprid Iprobenphos Isazophos Isofenphos Isoprocarb Isoxathion Ivermectin Lambda-Cyhalothrin Lufenuron Malathion Mecarbam Mervinphos Mesulfenphos Metaldehyd Methacrifos Methamidophos Methidathion Methiocarb Methomyl Metolcarb Milbemycin Monocrotophos Moxidectin Naled NC 184 NCI-85913 Nitenpyram NRDC-105 NRDC-108 NRDC-132 NRDC-134 NRDC-139 NRDC-140 NRDC-141 NRDC-142 NRDC-146 NRDC-147 NRDC-148 NRDC-156 NRDC-157 NRDC-158 NRDC-159 NRDC-160 NRDC-163 NRDC-165 NRDC-167 NRDC-168 NRDC-169 NRDC-170 NRDC-171 NRDC-172 NRDC-173 NRDC-174 NRDC-181 NRDC-182 Omethoate Oxamyl Oxydimethon m Oxydeprophos Parathion A Parathion M Permethrin Phenthoate Phenothrin Phorate Phosalon Phosmet Phosphamidon Phoxim Phtalthrin Pirimicarb Pirimiphos A Pirimiphos M PP-321 Profenophos Promecarb Propargyl-Rethrin Propaphos Proparthrin Propoxur Prothiophos Prothoate Prothrin Pymetrozin Pyrachlophos Pyresmethrin Pyrethrum Pyridaphenthion Pyridaben Pyrimidifen Pyriproxyfen Quinalphos Resmethrin RU-12457 RU-15525 RU-24501 S-2852 S-5439 Salathion Sebufos Silafluofen Sulfote Sulprofos Super-Pynamin Tebufenozide Tebufenpyrad Tebupirimiphos Teflubenzuron Tefluthrin Temephos Terallethrin Teralomethrin Terbam Terbufos Tetrachlorvinphos Thiafenox Thiodicarb Thiofanox Thiomethon Thioanazin Thuringiensin Tralomethrin Transfluthrin Transresmethrin Triarathen Triazophos Triazuron Trichlorfon Triflumuron Trimethacarb Trimethrin Vamidothion WL-85871 XMC Xylylcarb Y-4042 Zetamethrin ZR-3903

Im einzelnen seien insbesondere das Cyfluthrin und das Betacyfluthrin genannt.

Die erfindungsgemäßen Mischungen zur Bekämpfung von Arthropoden konnen in Kombination mit einem oder mehreren Arthropodiziden in Abhängigkeit von deren je- weiligen physikalischen und/oder chemischen Eigenschaften in übliche Formulierun- gen überführt werden, wie Lösungen, Emulsionen, Suspensionen, Pulver, Chaume, Pasten, Granulate Aerosole, Wirkstoff-imprägnierte Natur-und synthetische Stoffe sowie Feinstverkapselungen in polymeren Stoffen.

Diese Formulierungen werden in bekannter Weise hergestellt, z. B. durch Vermischen der Wirkstoffe mit Hilfs-und/oder Streckmitteln, also flussigen Lösungsmitteln und/oder festen Trägerstoffen, ggf. unter Verwendung von oberflächenaktiven Mit- teln, also Emulgiermitteln und/oder Dispergiermitteln und/oder schaumerzeugenden Mitteln. Im Falle der Verwendung von Wasser als Streckmittel können z. B. auch organische Lösungsmittel als Hilfslösungsmittel verwendet werden. Als flüssige Lö- sungsmittel kommen im wesentlichen in Frage : Aromaten wie Xylol, Toluol oder Alkylnaphtaline, chlorierte Aromaten der chlorierten aliphatische Kohlenwasserstoffe wie Chlorbenzole, Chlorethylene oder Methylenchlorid, aliphatische Kohlenwasser- stoffe wie Cyclohexan oder Paraffine, z. B. Erdölfraktionen, Alkohole wie Butanol oder Glycol sowie deren Ether und Ester, Ketone wie Aceton, Methylethylketon, Methylisobutylketon oder Cyclohexanon, stark polare Lösungsmittel wie Dimethyl- formamid, Dimethylsulfoxid, sowie Wasser.

Als feste Trägerstoffe seien genannt : z. B. natürliche Gesteinsmehle wie Kaoline, Ton- erden, Talkum, Kreide Quarz, Attapuligit, Montmorillonit oder Diatomeenerde und synthetische Gesteinsmehle wie hochdisperse Kieselsäure, Aluminiumoxid und Sili- kate. Als feste Trägerstoffe für Granulate kommen in Frage : z. B. gebrochene und fraktionierte natürliche Gesteine wie Calcit, Marmor, Bims, Sepiolith, Dolomit, sowie synthetische Granulate aus anorganischen und organischen Mehlen sowie Granulate aus organischem Material wie z. B. Sagemehl, Kokosnußschalen, Maiskolben und Tabakstengel.

Als Emulgier-und/oder schaumerzeugende Mittel kommen in Frage : z. B. nicht iono- gene und anionische Emulgatoren wie Polyoxyethylen-Fettsäure-Ester, Polyoxyethy- len-Fettalkohol-Ether, z. B. Alkylarylpolyglycol-Ether, Alkylsulfonate, Alkylsulfate, Arylsulfonate, sowie Eiweißhydrolisate.

Als Dispergiermittel kommen in Frage : z. B. Lignin-Sulfitablaugen und Methylcellu- lose.

Es können in den Formulierungen Haftmittel wie z. B. Carboxymethylcellulose, natür- liche und synthetische pulverige, körnige oder latexförmige Polymere verwendet werden wie z. B. Gummiarabicum, Polyvinylalkohol, Polyvinylacetat als auch natur- liche Phospholipide wie z. B. Kephaline und Lecithine und synthetische Phospholipide.

Weitere Additive können z. B. mineralische und vegetabile Ole sein.

Zusätzlich können anorganische Pigmente, z. B. Eisenoxid, Titanoxid, Ferrocyanblau sowie organische Farbstoffe, z. B. Alizarin-, Azo-und Metallphthalocyaninfarbstoffe verwendet werden.

Die Formulierungen enthalten vorzugsweise 0, 001 bis 15, insbesondere 0, 01 bis 5 Gewichtsprozente der erfindungsgemäßen Mischungen und vorzugsweise zwischen 0, 1 und 95, insbesondere 0, 5 und 90 Gewichtsprozente arthropodizide Stoffe.

Die biologische Wirksamkeit der erfindungsgemäßen Mischungen zur Bekämpfung von Arthropoden soll anhand der folgenden Beispiele erläutert werden.

Beispiel A Lockwirkung auf die Gelbfiebermücke Aedes aegypti in einem Y-Olfaktomter Es werden weibliche stechaktive Mücken verwendet, die sich in 50 x 30 x 20 cm mes- senden Käfigen befinden und für den Test mittels Hand in eine der Olfaktometerdosen gelockt werden.

Es herrscht eine Beleuchtung von 4. 00-16. 00 Uhr (Neonlicht), die Temperatur beträgt 24-26 °C.

Eine Mückendose mit ca. 20 Mücken wird wie aus der Figur 1 ersichtlich links am Olfaktometer befestigt (Gaze geschlossen). Nach 5 Minuten Eingewöhnungszeit wird bei der T-Dose in das Heizelement ein Glasröhrchen gegeben, auf dessen Innenwand sich eine der erfindungsgemäßen Mischungen befindet. Die erfindungsgemäßen Mischungen werden zuvor in Lösung (Ethanol oder Methanol, gegebenenfalls mit geringem Wasseranteil) auf die Innenwand des Glasröhrchens gegeben. Nach dem Abdampfen des Lösungsmittels verbleibt die Mischung als Feststoff, und das Glas- röhrchen wird in das Heizelement gegeben. Nach Anschließen eines Luftschlauches (Luftstrom : 2, 8 I/min) wird die Mückendose geöffnet. Nach 45 Sekunden werden die Mückendosen geschlossen, das Heizelement entfernt und die Mücken in den Dosen gezählt.

Die Berechnung der Wirkung erfolgt nach folgender Formel : (Anz. In T-Dose) - (Anz. in K-Dose) x 100 Gesamtzahl +100 bedeutet höchste Attraktivität (alle Mücken in T-Dose),-100 stärkste Repellenz (alle Mücken außerhalb der T-Dose).

Nach dem Test werden die Mücken unter Luftstromumkehr mittels Hand in die linke Dose zurückgelockt und nach 5 Minuten Leerlauf des Olfaktometers der nächste Test (Heizelement auf der anderen Reizkammer) durchgefl ! hrt.

Die in den Tabellen 5. 1 bis 5. 5 aufgefuhrten Versuche wurden mit der oben be- schriebenen Methode durchgefuhrt.

Die Tabellen 5. 1 bis 5. 4 stellen jeweils zusammenhängende Versuchsreihen dar, die Ergebnisse sind jeweils untereinander direkt vergleichbar. In Tabelle 5. 5 wurde jede Mischung jeweils im Vergleich mit Mischung I/2- (8/92) getestet.

Die in Tabelle 6 aufgeführten Versuche wurden mit einer etwas abgewandelten Methode durchgeführt. Die Verbindungen wurden in einem Gefä# vorgelegt, durch das ein Luftstrom führte, der dann in das Olfaktometer geleitet wurde. Zur Herstellung von Mischungen wurden die Verbindungen jeweils einzeln in verschiedene Gefäße vorgelegt und die jeweiligen Gasströme vor dem Einleiten in das Olfaktometer gemischt. Manche Verbindungen wurden zuvor in Wasser gelöst. Die Mischungen wurden jeweils im Vergleich zu L-Milchsäure getestet.

Es werden jeweils 4-16 Versuchsglieder angelegt und nach Versuchsende der Mittelwert berechnet.

Tabelle 5. 1 Verbindung/Konz. der Testvolumen/Attrak- Mischungsnr. Substanz Lösung Testmenge tiviat I/l L-Milchsäure lOmg/ml 5 ptl 50g 8% Na-L-lactat 10 mg/ml 5 Kll 50 llg 2 % Mischung I/2- (8/92) 8 Gew.-% L-Milchsäure+ 92 Gew.-% Na-L-lactat 11/1 Glycerin 10 mg/ml 5 lul 50 Ftg 8 % 11 Mischung A- (50/50) 50 Gew.-% 1/1 + 10 mghnl 10 1 100 yg 37 % 50 Gew.-% 11/1 Mischung B- (50/50) 50 Gew.-% I/2- (8/92) + 10mg/ml IOPI lOOgg 53 % 50 Gew.-% 11/1 111/1 Käseextrakt Limburger St. Mang 20 mg/ml 20 Ill 400 Ftg 37 % (Lösung in Ethanol) Mischung C- (11/89) 11 Gew.-% I/1 + 18 mg/ml 25 yl 40 yg 57 % 89 Gew.-% 111/1 Mischung D- (11/89) 11 Gew.-% I/2- (8/92) + 1 g mg/ml 25 yl 40 yg 9 % 89 Gew.-% 111/1 Tabelle 5. 2 I Verbindung/Konz. der Testvolumen/Attrak- Mischungsnr. Substanz Lösung Testmenge tiviät Mischung 112-(8192) 8 Gew.-% L-Milchsäure 10 mg/ml 5 pal 50 ptg 25 % 92 Gew.-% Na-L-lactat menschliches Blut ,, n 20 1 1 % 0, 25 % Mischung I/2- (8/92) + 25 1 10 % 99, 75 % menschliches Blut

Tabelle 5. 3 Verbindung/Konz. der Testvolumen/Attrak- Mischungsnr. Substanz Losung Testmenge tiviät Mischung I/2- (8/92) 8 Gew.-% L-Milchsaure 10 mg/ml 5 yl 50 g 33 % 92 Gew.-% Na-L-lactat _ Mischung BE 0, 25 % Mischung 1/2- (8/92) + 25 gl 66 (0, 25/99, 75) 99, 75 % Blutextrakt-M % Tabelle 5. 4 Verbindung/Konz. der Testvolumen/Attrak- Mischungsnr. Substanz Lösung Testmenge tiviat Mischung I/2-(8192) 8 Gew.-% L-Milchsäure 10 mg/ml 5 pll 50 ptg 27 % 92 Gew.-% Na-L-lactat Urinextrakt-M vol 5 % Mischung U- (5/95) 5 % Mischung I/2-(8192) + 6 ptl 73 % 95 % Urinextrakt-M _ Tabelle 5. 5 Mischungen Substanzen Konz. der Testvolumen Attraktivität Attraktivität G Losung Testmenge der von 50 Rg Mischungen Mischung G I/2-(8/92) Mischung G1 88 Gew-%. Mischung I/2-(8/92)+ 11,4 mg/ml 10µl 114 µg 22% 15% 12 Gew.-% IV/9 n-Dodecansäure Mischung G2 98 Gew.-% Mischung 1/2- (8/92) + 10, 2 mg/ml 10 µl 102 µg 31% 15% 2 Gew.-% IV/10 = n-Tridecansäure Mischung G3 72 Gew.-% Mischung I/2- (8/92) + 13, 8 mg/ml 10 µl 138 µg 37% 14% 28 Gew.-%IV/11 = n-Tetradecansäure Mischung G4 94 Gew.-% Mischung I/2-(8.92)+ 10,6 mg/ml 10 µl 106 µg 27% 15 % 6 Gew.-% IV/12 = n-Pentadecansäure Mischung G5 93 Gew.-% Mischung I/2- (8192) + 10, 8 mg/ml 10 µl 108 µg 29% 21 % 7 Gew.-% IV/15 = n-Octadecansäure Mischung G6 92 Gew.-% Mischung I/2- (8/92) + 10, 9 mg/ml 10µl 109 µg 30% 18 % 8 Gew.-% IV/25 = 1-Hexadecanol Mischung G7 57 Gew.-% Mischung 17, 7 mg/ml 10 µl 176 µg 45 % 15 % I/2- (8/92) + 8 Gew.-% IV/9 = n-Dodecansäure + 1 Gew.-% IV/10 = n-Tridecansäure + 21 Gew.-%IV/11 = n-Tetradecansäure + 3 Gew.-%IV/12 = n-Pentadecansäure + 5 Gew.-% IV/15 = n-Octadecansäure + 5 Gew.-% IV/25 = 1-Hexadecanol Tabelle 6 Mischungen G/Substanz (en) in der Gasphase gemischt, Attraktivität im Vergleich zur Verbindungen Menge in der Vorlage, Gasstrom der Mischung Attraktivität von G/Verbindung bMilchsäure (20 g in der Vorlage, Gas- strom 15 ml/min Mischung G8 L-Milchsäure, 20 g, 15 ml/min + 29 % 20 % Ameisensäure, 5 mg in 50 ml Wasser gelöst, 300 ml/min Mischung G9 L-Milchsaure, 20 g, 15 ml/min + 36 % 24 % Essigsäure, 5 mg in 50 ml Wasser gelöst, 300 ml/min Mischung G10 L-Milchsäure, 20 g, 15 ml/min+ 34 % 28 % Propionsäure, 5 mg in 50 ml Wasser gelöst, 30 ml/min Mischung Gl l L-Milchsäure, 20 g, 15 ml/min + 53% 26% Valeriansäure, 5 mg in 50 ml Wasser gelöst, 300 ml/min Mischung G12 L-Milchsaure, 20 g, 15 ml/min + 60 % 26 % Valeriansäure, 500 mg in 50 ml Wasser gelöst, 30 ml/min Miscliung G13 L-Milchsaure, 20 g, 15 ml/mm+ 41 % 20% Capronsäure, 5 mg in 50 ml Wasser gelöst, 300 ml/min Mischung G14 L-Milchsäure, 20 g, 15 ml/min+ 48% 18% Isovaleriansäure, 500 mg in 50 ml Wasser gelöst, 30 ml/min Mischung G15 L-Milchsäure, 20 g, 15 ml/min + 34 % 14 % Ammoniak, 500 mg in 50 ml Wasser gelöst, 3 ml/min Mischung G16 L-Milchsaure, 20 g, 15 ml/min +57%14% Ammoniak, 500 mg in 50 ml Wasser gelöst, 3 ml/min + Valeriansäure, 500 mg in 50 ml Wasser gelöst, 30 ml/min Mischung G17 L-Milchsäure, 20 g, 15 ml/min + Ammoniak, 500 mg in 50 ml Wasser gelöst, 3 ml/min + Propionsäure, 5 mg in 50 ml Wasser gelöst, 68 % Mischung G : 30 ml/min + 47% % Valeriansäure, 500 mg in 50 ml Wasser gelöst, 30 ml/min Tabelle 6-Fortsetzung Mischungen G/Substanz (en) in der Gasphase gemischt, Attraktivität im Vergleich zur Verbindungen Menge in der Vorlage, Gasstrom der Mischung Attraktivität von G/Verbindung L-Milchsäure (20 g in der Vorlage, Gas- strom 15 ml/min) ./. nur Propionsäure, 5 mg in 50 ml Wasser geläst, 1% 18% 30 ml/min ./. nur Valeriansäure, 500 mg in 50 ml Wasser I % 18% gelöst, 30 ml/min nur Anunoniak, 500 mg in 50 ml Wasser gelöst, 0 % 18 % 3 ml/min Mischung G 18 L-Michssäure, 20 g, 15 ml/min+ 40 % 20 5 n-Tetradecansäuremeth6ylester, 500 mg in 50 ml Wasser gelöst, 300 ml/min Mischung G 19L-Milchsäure, 20 g, 15 ml/min+ 35% 19% n-Tetradecansäureamid, 200 mg, 300 ml/min Mischung G20 L-Milchsäure, 20 g, 15 ml/min + 36 % 17 % 1-Tetradecanol, Ig, 300 ml/min Mischung G21 L-Milchsäure, 20 g, 15 ml/min+ 29 % 15 % I-Tetradecylacetat, 500 mg in 50 ml Wasser Mischung G22 L-Milchsäure, 20 g, 15 ml/min+ 27 % 17 % Tetradecanol, 600 mg, 300 ml/min Mischung G23 L-Milchsäure, 20 g, 15 ml/min+ 36 % 19 % 2-Hexadecanon, 250 mg, 300 ml/min

Beispiel B Wirkung von Fallensystemen gegen die Gelbfiebermücke Aedes aegypti in Räumen Es werden weibliche stechaktive Mücken verwendet, die sich in 50 x 30 x 20 cm mes- senden Käfigen befinden und für den Test mittels Hand in eine der Olfaktometerdosen gelockt werden.

Ein Raum (2, 6 x 5, 6 m), wird wie in Figur 2 angegeben eingerichtet : Die optischen Targets stellen für die Mücken zusätzliche von der Falle ablenkende Reize dar und simulieren einen möblierten Raum.

Sie bestehen aus 6 Papptafeln (2 schwarz, 2 dunkelrot, 2 hellrot), die in Form eines Prismas (80 cm Länge, 30 cm Breite, Winkel 90°) senkrecht in 1 m Höhe über dem Boden an den Längswänden des Raumes in der Mitte befestigt sind, sowie 2 hellroten Papp-Zylindern (rechts und links in der Mitte des Raumes) und einem dunkelroten im hinteren Bereich.

Es herrscht eine Beleuchtung von 4. 00-16. 00 Uhr (Neonlicht), die Temperatur beträgt 24-26 °C.

Durch die Tür wird hinter dem dort befindlichen Vorhang die Olfaktometerdose ent- leert und nach 15', 30'und 1 Stunde die Anzahl der festgeklebten Mücken ermittelt.

Es werden jeweils 4 Versuchsglieder angelegt und nach Versuchsende der Mittelwert berechnet.

Als Fallen wurden 5 cm breite und 60 cm lange schwarze Leimstreifen verwendet, die beidseitig mit Insektenfangleim versehen waren. Die erfindungsgemäßen Mischungen wurden in ethanolischer Lösung vor Versuchsbeginn mittels Pipette aufgetragen. Die Fallen wurden mittels Faden in der Mitte von der Decke herabhängend befestigt, so daß sich das untere Ende 1, 75 m über dem Boden befand. % festgeklebt nach Leimstreifen 15'30'lh 24h ohne erfindungsgemäße Mischung 1 2 8 23 mit 1, 0 ml Mischung D-11/89 11 15 21 48