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Patent Searching and Data


Title:
AUTOMATED STORE ARRANGEMENT AND METHOD FOR STORING AND DISPENSING MEDICAMENTS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2007/077117
Kind Code:
A1
Abstract:
An automated store arrangement (1) for storing and dispensing medicaments comprises a number of store areas (2), which can in each case accommodate a number of medicament packs (5) and/or containers (16), at least one operating device (3) for storing and retrieving medicament packs (5) and containers (16) on or from the store areas (2), a dispensing device and a control device (15). The containers (16) may respectively accommodate a multiplicity of medicament portions and have an integrated discharge device (19) for discharging individual medicament portions. The dispensing device (4) serves for producing medicament packs (21) respectively containing a number of medicament portions. The dispensing device (4) has at least one container receptacle (17), to which the operating device (3) can respectively feed a container (16) and from which the operating device (3) can pick up the container (16) again, a release device, which can activate the discharge device (19) of the container (16) contained in a container receptacle (17) in such a way that medicament portions emerge in a predetermined number, and a packing device (20), which can in each case accommodate a number of emerging medicament portions and pack them into the medicament pack (31) to be produced. The control device is coupled to the operating device (3) and to the release device and the packaging device (20) and controls them in such a way that medicament portions of at least one predetermined kind are packed in a respectively predetermined number and sequence in the medicament pack (21) to be produced.

Inventors:
HAAS GERHARD (DE)
Application Number:
PCT/EP2006/069854
Publication Date:
July 12, 2007
Filing Date:
December 18, 2006
Export Citation:
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Assignee:
HAAS GERHARD (DE)
International Classes:
B65G1/137; A61J7/00; G07F11/62
Domestic Patent References:
WO1992010985A11992-07-09
Foreign References:
DE19509951A11996-09-19
US3917045A1975-11-04
US4546901A1985-10-15
Attorney, Agent or Firm:
SCHMIDT, Frank-Michael et al. (Helber Hosbach & Partne, Huyssenallee 58-64 Essen, DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Automatisierte Lageranordnung (1) zum Lagern und Ausgeben von Arzneimitteln, aufweisend: mehrere Lagerflächen (2), die jeweils mehrere Arzneimittelpackungen (5) und/oder Kassetten (16) aufnehmen können, wobei die Kassetten (16) jeweils eine Vielzahl von Arzneimittelportionen aufnehmen können und eine integrierte Abgabeeinrichtung (19) zur Abgabe einzelner Arzneimittelportio- nen aufweisen, wenigstens ein Bediengerät (3) zum Ein- und Auslagern von Arzneimittelpackungen (5) und Kassetten (16) auf die bzw. aus den Lagerflächen (2), eine Dispensiervorrichtung (4) zur Herstellung von je- weils mehrere Arzneimittelportionen enthaltenden Arzneimittelpackungen (21), wobei die Dispensiervorrichtung (4) wenigstens eine Kassettenaufnahme (17), der das Bediengerät (3) jeweils eine Kassette (16) zuführen kann und aus der das Bediengerät (3) die Kassette (16) wieder entnehmen kann, eine Auslöseeinrichtung, die die Abgabeeinrichtung (19) der in einer Kassettenaufnahme (17) enthaltenen Kassette (16) derart aktivieren kann, daß Arzneimittelportionen in einer vorgegebenen Anzahl austreten, und eine Verpackungsvorrichtung (20), die jeweils mehrere austretende Arzneimittelportionen aufnehmen und in die herzustellende Arzneimittelpackung (21) verpacken kann, aufweist, und eine Steuereinrichtung (15), die mit dem Bediengerät (3) und mit der Auslöseeinrichtung und der Verpackungsvorrichtung (20) gekoppelt ist und diese so steuert, daß Arzneimittelportionen wenigstens einer vorgegebenen Art in jeweils vorgegebener Anzahl und Reihenfolge in der herzustellenden Arzneimittelpackung verpackt werden.

2. Automatisierte Lageranordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerflächen ebene Regalböden

(2) eines Regallagers sind.

3. Automatisierte Lageranordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Bediengerät (3) vor den Regalböden verfahrbar ist und einen Transporttisch (9) aufweist und die Arzneimittelpackungen (5, 21) oder Kassetten (16) von den Regalböden (2) auf den Transporttisch ziehen kann.

4. Automatisierte Lageranordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Bediengerät (3) einen Sauggreifer (10) aufweist.

5. Automatisierte Lageranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Arzneimittelpackungen und die Kassetten auf den Lagerflächen (2) chaotisch und unter optimaler Ausnutzung der zur Verfügung ste- henden Lagerflächen gelagert sind.

6. Automatisierte Lageranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die integrierte Abgabeeinrichtung (19) einer Kas- sette (16) einen mechanisch betätigbaren Ausgabemechanismus zur Ausgabe jeweils einer einzelnen Arzneimittelportion umfaßt und daß die Auslöseeinrichtung der Dispensiervorrichtung (4) einen durch elektrische Steuersignale der Steuereinrichtung (15) auslösbaren Betätigungsmechanismus zum Betätigen des Ausgabemechanismus aufweist.

7. Automatisierte Lageranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die integrierte Abgabeeinrichtung (19) einer Kassette (16) einen durch elektrische Steuersignale betätigba-

ren elektro-mechanischen Ausgabemechanismus zur Ausgabe einzelner Arzneimittelportionen und eine Schnittstelle mit ersten Kontakten umfaßt und daß die Auslöseeinrichtung der Dispensiervorrichtung eine Steuersignale der Steuereinrichtung (15) empfangende

Schnittstelle mit an der Kassettenaufnahme (17) angeordneten zweiten Kontakten umfaßt, wobei dann, wenn eine Kassette (16) in der Kassettenaufnahme (17) liegt, die ersten mit den zweiten Kontakten derart verbunden sind, daß die Steuersi- gnale und eine Spannungsversorgung an den elektro-mechanischen Ausgabemechanismus weitergeleitet werden können.

8. Automatisierte Lageranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Verpackungsvor- richtung (20) ein Vorrichtung zum Einschweißen der Arzneimittelportionen in Folien oder Behälter aufweist.

9. Automatisierte Lageranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Dispensiervor- richtung (4) eine Kennzeichnungsvorrichtung zum Kennzeichnen der herzustellenden Arzneimittelpackungen aufweist.

10. Verfahren zum Lagern und Ausgeben von Arzneimitteln in bzw. aus einer automatisierten Lageranordnung, wobei: Kassetten, die jeweils eine Vielzahl von Arzneimittelportionen aufnehmen können und eine integrierte Abgabeeinrichtung zur Abgabe einzelner Arzneimittelportionen aufweisen, sowie Arzneimittelpackungen auf Lagerflächen eines automatisierten Lagers eingelagert werden und dann, wenn we- nigstens ein gewünschtes Arzneimittel ausgegeben werden soll: wenigstens eine das wenigstens eine gewünschte Arzneimittel enthaltende Arzneimittelpackung und/oder wenigstens eine Kassette, die eine dem wenigstens einen gewünschten Arzneimittel entsprechende Arzneimittelportion enthält, von

einem Bediengerät ergriffen und von der Lagerfläche entnommen wird, dann, wenn eine das wenigstens eine gewünschte Arzneimittel enthaltende Arzneimittelpackung entnommen wurde, die Arzneimittelpackung von dem Bediengerät zu einer Arzneimittelabgabestelle gebracht wird, dann, wenn eine eine dem wenigstens einen gewünschten Arzneimittel entsprechende Arzneimittelportion enthaltende Kassette entnommen wurde, die Kassette von dem Bediengerät zu einer Kassettenaufnahme einer Dispensiervorrichtung gebracht wird, dann, wenn wenigstens eine Kassette zu einer Kassettenaufnahme gebracht worden ist, die Abgabeeinrichtung der wenigstens einen Kassette derart aktiviert wird, daß wenig- stens eine dem wenigstens einen gewünschten Arzneimittel entsprechende Arzneimittelportion aus der Kassette entnommen wird, und die wenigstens eine Arzneimittelportion von der Dispensiervorrichtung in eine herzustellende Arzneimittelpackung verpackt wird, so daß Arzneimittelportionen der dem wenigstens einen gewünschten Arzneimittel entsprechenden Art in entsprechender Anzahl und Reihenfolge in der herzustellenden Arzneimittelpackung verpackt werden.

11. Verfahren zum Lagern und Ausgeben von Arzneimitteln nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die hergestellte Arzneimittelpackung zu der Arzneimittelabgabestelle gebracht wird.

12. Verfahren zum Lagern und Ausgeben von Arzneimitteln nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die hergestellte Arzneimittelpackung von dem Bediengerät ergriffen und auf eine der Lagerflächen gebracht wird.

13. Verfahren zum Lagern und Ausgeben von Arzneimitteln nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß

die hergestellte Arzneimittelpackung in einen Behälter gelegt wird und der Behälter von dem Bediengerät ergriffen und auf eine der Lagerflächen gebracht wird, später der Behälter von dem Bediengerät erneut ergriffen und zu einer Arzneimittelabgabestelle gebracht wird, die hergestellte Arzneimittelpackung entnommen wird und der Behälter zu der Dispensiervorrichtung zurückgeführt wird.

14. Verfahren zum Lagern und Ausgeben von Arzneimitteln nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Arzneimittelpackungen und die Kassetten auf den Lagerflächen chaotisch und unter optimaler Ausnutzung der zur Verfügung stehenden Lagerflächen eingelagert werden.

15. Verfahren zum Lagern und Ausgeben von Arzneimitteln nach einem der Ansprüche 10 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die herzustellende oder hergestellte Arzneimittelpackung vor, während oder nach dem Verpacken der Arzneimittelportionen mit einer Kennzeichnung versehen wird.

Description:

Automatisierte Lageranordnung und Verfahren zum Lagern und

Ausgeben von Arzneimitteln

Die Erfindung betrifft eine automatisierte Lageranordnung zum Lagern und Ausgeben von Arzneimitteln sowie ein Verfahren zum Lagern und Ausgeben von Arzneimitteln in beziehungsweise aus einer automatisierten Lageranordnung.

Arzneimittel werden in Apotheken üblicherweise in Form von Packungen und Flaschen gelagert, wobei die Packungen üblicher- weise quaderförmig sind und Behälter (z. B. Flaschen) oder

Blister zur Aufnahme einer vorgegebenen Anzahl von Tabletten, Kapseln oder Ampullen (nachfolgend „Arzneimittelportionen" genannt) enthalten können. Die Lagerung dieser Arzneimittelpak- kungen und Flaschen erfolgte in den Apotheken traditionell in Ziehschränken (manuell betätigte Schubladensysteme) .

Moderne Lagerhaltungssysteme, wie sie beispielsweise aus DE 195 09 951 C2 bekannt sind, lösen mittlerweile die manuel ¬ len Systeme ab. Hier werden die Arzneimittelpackungen auf Lagerflächen (beispielsweise auf ebenen Regalböden oder geneig- ten Lagerschächten) gelagert, auf die über automatisierte Ent ¬ nahmesysteme (Bediengeräte und Fördereinrichtungen) so zuge ¬ griffen werden kann, daß eine computergesteuerte Auslagerung (Ausgabe) gewünschter Arzneimittelpackungen möglich ist. Bei einem Teil der modernen Lagerhaltungssysteme ist zusätzlich eine automatisierte Einlagerung der Arzneimittelpackungen möglich.

Ein Merkmal einiger im Markt etablierter Systeme ist die chaotische Lagerhaltung der Packungen. Die Arzneimittelpackungen werden beispielsweise auf ebenen Glasböden ohne feste Ein- richtung vorgegebener Lagerplätze bei optimierter Flächenausnutzung gelagert, wobei ein Computersystem die Lagerorte sämt ¬ licher Packungen verwaltet und ein auf die Packungen zugreifendes Bediengerät steuert. Gleichartige Packungen brauchen nicht nebeneinander zu liegen; vielmehr können die Arzneimit- telpackungen beliebig über sämtliche Lagerflächen verteilt

werden, wobei die Auswahl der Lagerflächen beim Einlagern so vorgenommen wird, daß unter anderem eine optimale Flächenaus ¬ nutzung erreicht wird.

Diese modernen Lagerhaltungssysteme ermöglichen die auto- matisierte Abgabe vollständiger zuvor eingelagerter Arzneimittelpackungen. Es können mehrere gleichartige oder verschiedene Arzneimittelpackungen ausgegeben werden, wobei die Art und Anzahl der ausgegebenen Arzneimittelpackungen einer Kundenbestellung bzw. einem Rezept entsprechen können. Es ist jedoch grundsätzlich nicht möglich, einzelne Arzneimittelportionen (Tabletten, Kapseln, Blisterpackungen oder Teile von diesen) auszugeben oder wieder einzulagern, wenn diese nicht benötigt werden. Eine Abgabe von Arzneimitteln als Einzeldosen, beispielsweise nach Angabe einer Verordnung, bei der für vorgegebene zukünftige Zeitpunkte eine Reihe von Ein ¬ zeldosen (Tabletten oder Kapseln) in der Reihenfolge ihrer Einnahme verpackt werden (beispielsweise in Folien oder Bli ¬ sterpackungen verschweißt werden) , müßte von der Apotheke ma ¬ nuell oder mit separaten Vorrichtungen vorgenommen werden. Eine Apotheke, die einzelne Dosen gemäß einer Verordnung in

Zuordnung zu bestimmten Einnahmezeitpunkten automatisiert verpacken möchte, benötigt hierzu separate Dispensiersysteme, die für jedes auf diese Weise bereitzustellende Medikament (z. B. für jede Tabletten- oder Kapselart) einen separaten Behälter benötigten, wobei der Behälter die Tabletten oder Kapseln in loser Form enthält und eine Einrichtung einen Mechanismus ent ¬ hält, mit deren Hilfe die einzelnen Tabletten oder Kapseln aus Behältern entnommen werden können. Bei den für ein automatisches Verpacken (beispielsweise Einschweißen, Verblistern) vorgesehenen Systemen kann jeder dieser Behälter, aus dem eine Tablette oder eine Kapsel für eine herzustellende Packung be ¬ nötigt wird, in eine spezielle Aufnahme eines Automaten einge ¬ setzt werden, wobei die Anzahl solcher Aufnahmen die Anzahl der verschiedenen in dieselbe Packung einbringbaren Medika- mente begrenzt. Soll beispielsweise ein Medikament in eine

Packung eingeschweißt werden, das in keinem der in den Aufnahmen liegenden Behälter enthalten ist, so ist eine Entnahme ei-

nes Behälters und ein anschließendes Einlegen eines das gefor ¬ derte Medikament enthaltenden Behälters erforderlich.

Aufgabe der Erfindung ist es, ein automatisiertes Apothe ¬ ken-Lagerhaltungssystem zu schaffen, das neben einer Lagerung und Ausgabe herkömmlicher Arzneimittelpackungen eine kostengünstige Möglichkeit einer Abgabe von Arzneimitteln in Einzel ¬ dosen gestattet.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine automati ¬ sierte Lageranordnung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 bzw. ein Verfahren zum Lagern und Ausgeben von Arzneimitteln mit den Merkmalen des Patentanspruchs 10 gelöst.

Grundgedanke der Erfindung ist die Einbindung von die Abgabe von Arzneimitteln als Einzeldosen ermöglichenden automatisierten Dispensiervorrichtungen in moderne automatisierte Lagerhaltungssysteme derart, daß die modernen Lagerhaltungssy ¬ steme neben den herkömmlichen Arzneimittelpackungen in gleicher Weise auch Behälter der Dispensiervorrichtung (Kassetten) , die jeweils eine Vielzahl von Arzneimittelportionen (Tabletten, Kapseln, Ampullen oder dergleichen) enthalten, ver- walten und handhaben können, wobei die Kassetten und/oder die Bediengeräte so angepaßt werden, daß die in die Dispensiervor ¬ richtung einzusetzenden Kassetten mit Hilfe des Bediengeräts des modernen Lagerhaltungssystems schnell ausgewechselt werden können, so daß die Dispensiervorrichtungen nur noch wenige Aufnahmen für derartige Kassetten benötigen und dennoch eine höhere Flexibilität erreichen. Dies führt zu erheblich kosten ¬ günstigeren Dispensiersystemen.

Die erfindungsgemäße automatisierte Lageranordnung zum La ¬ gern und Ausgeben von Arzneimitteln weist mehrere Lagerflächen auf, die jeweils mehrere Arzneimittelpackungen und/oder Kassetten aufnehmen können. Die Lagerflächen können beispielsweise ebene Regalböden oder auch Auflageflächen geneigter Lagerschächte sein. Die Arzneimittelpackungen umfassen beispielsweise quaderförmige Packungen, die eingeschweißte (ver- blisterte) Tabletten, Kapseln oder Ampullen oder auch Flaschen oder Röhrchen enthalten. Die Kassetten können jeweils eine Vielzahl von Arzneimittelportionen aufnehmen und weisen eine

integrierte Abgabeeinrichtung zur Abgabe einzelner Arzneimittelportionen auf. Arzneimittelportionen sind beispielsweise vereinzelte Tabletten, Kapseln oder Ampullen. Selbstverständlich können die Arzneimittelportionen auch kleine Packungsein- heiten von jeweils mehreren gleichen oder verschiedenartigen Tabletten umfassen. Die integrierte Abgabeeinrichtung kann in einem einfachen Fall nur eine öffnung sein, die so ausgebildet und angeordnet ist, daß sie die Arzneimittelportionen einzeln nacheinander ausgibt, sofern die öffnung freigegeben wird. Bei der integrierten Abgabeeinrichtung kann es sich aber auch um einen komplizierten elektro-mechanischen Vereinzelungsmechanismus handeln, wobei in diesem Fall der Kassette eine Span ¬ nungsversorgung für den Mechanismus und Steuersignale zum Ak ¬ tivieren des Mechanismus zugeführt werden. Das Merkmal der La- geranordnung, nach dem die mehreren Lagerflächen jeweils mehrere Arzneimittelpackungen und/oder Kassetten aufnehmen können, besagt, daß beispielsweise bei einer Ausführungsform sämtliche Lagerflächen sowohl Arzneimittelpackungen als auch Kassetten aufnehmen, bei anderen Ausführungsformen jedoch nur ausgewählte Lagerflächen neben den Arzneimittelpackungen auch Kassetten aufnehmen können oder bei wiederum anderen Ausführungsformen bestimmte Lagerflächen für die ausschließliche Aufnahme von Kassetten reserviert sein können.

Die erfindungsgemäße automatisierte Lageranordnung weist ferner wenigstens ein Bediengerät zum Ein- und Auslagern von Arzneimittelpackungen und Kassetten auf die beziehungsweise aus den Lagerflächen auf. Das Bediengerät, welches beispiels ¬ weise einen Backen- und/oder einen Sauggreifer aufweisen kann, welches aber auch ein vor Lagerschächten verfahrbarer geneig- ter Pufferschacht mit einer Auslöseeinrichtung zur Entnahme von Stückgütern aus Lagerschächten sein kann, ist so ausgebildet, daß es sowohl Arzneimittelpackungen als auch Kassetten greifen oder aufnehmen kann, wobei gegebenenfalls die Kasset ¬ ten so gestaltet oder angepaßt sind, daß sie von dem Bedienge- rät gegriffen beziehungsweise aufgenommen werden können.

Ferner weist die erfindungsgemäße automatisierte Lageran ¬ ordnung eine Dispensiervorrichtung zur Herstellung von jeweils

mehrere Arzneimittelportionen enthaltenden Arzneimittelpackungen auf. Herstellung bedeutet hier, daß die vollständig mit Arzneimittelportionen gefüllte Packung hergestellt wird; es bedeutet aber nicht notwendigerweise, daß auch der Behälter oder die Umhüllung der hergestellten Packung jeweils neu hergestellt werden müßte. Die Dispensiervorrichtung weist wenigstens eine Kassettenaufnahme, eine Auslöseeinrichtung und eine Verpackungsvorrichtung auf. Der Kassettenaufnahme (oder jeder der Kassettenaufnahmen) kann das Bediengerät jeweils eine Kas- sette zuführen, wobei das Bediengerät die Kassette auch wieder aus der Kassettenaufnahme entnehmen kann. Die Dispensiervorrichtung weist vorzugsweise mehrere Kassettenaufnahmen auf, wobei deren Anzahl so optimiert ist, daß bei möglichst hoher Geschwindigkeit der Herstellung gemischter Arzneimittelpackun- gen eine möglichst geringe Größe der Dispensiervorrichtung erreicht wird. Wird die Anzahl der Kassettenaufnahmen zu gering gewählt, so kann es bei der Herstellung von Arzneimittelpak- kungen (beispielsweise Blistern) , die mehrere verschiedene Arzneimittelportionen enthalten, vorkommen, daß für die Her- Stellung der Blister die in den Kassettenaufnahmen einliegenden Kassetten zu häufig gewechselt werden müssen. Wird dagegen die Anzahl der Kassettenaufnahmen zu hoch gewählt, so wird die Dispensiervorrichtung größer und teurer. Die Auslöseeinrichtung der Dispensiervorrichtung kann die Abgabeeinrichtung der in einer Kassettenaufnahme enthaltenen Kassette derart akti ¬ vieren, daß Arzneimittelportionen in einer vorgegebenen Anzahl austreten. Die Abgabeeinrichtung der Kassette und die Auslöseeinrichtung der Dispensiervorrichtung sind so aufeinander abgestimmt, daß sie zusammen dafür sorgen, daß die Arzneimittel- portionen einzeln und in vorgegebener Anzahl und Reihenfolge entnommen werden. „Aktivieren" der Abgabeeinrichtung durch die Auslöseeinrichtung bedeutet hierbei beispielsweise, daß - bei einem einfachen mechanischen Abgabemechanismus der Kassette - dieser von einer elektrisch angesteuerten Auslöseeinrichtung so betätigt wird, daß die gewünschte Anzahl von Arzneimittel ¬ portionen in der gewünschten Sequenz austritt. Bei einer integrierten Abgabeeinrichtung, die einen elektronisch gesteuerten

Abgabemechanismus aufweist, bedeutet „aktivieren", daß dieser Abgabemechanismus beispielsweise mit Versorgungsspannung und Steuersignalen versorgt wird, die die Anzahl der Arzneimittel ¬ portionen in der gewünschten Sequenz spezifizieren. Die Ver- packungsvorrichtung der Dispensiervorrichtung kann jeweils mehrere austretende Arzneimittelportionen aufnehmen und in die herzustellende Arzneimittelpackung verpacken. Hierbei kann es sich einfach um eine Vorrichtung handeln, die die Arzneimittelportionen in Folien verschweißt oder in mehrere zusammen- hängende kleine Plastikbecher füllt und diese dann ver ¬ schließt, wobei die einzelnen Positionen in der verschweißten Folie oder in der Blisterpackung oder die einzelnen Plastikbecher bestimmten Einnahmezeitpunkten zugeordnet sein können. Die erfindungsgemäße automatisierte Lageranordnung weist schließlich eine Steuereinrichtung auf, die mit dem Bediengerät und mit der Auslöseeinrichtung und der Verpackungsvorrichtung gekoppelt ist und diese so steuert, daß Arzneimittelpor ¬ tionen wenigstens einer vorgegebenen Art in jeweils vorgegebe ¬ ner Anzahl und Reihenfolge in der herzustellenden Arzneimit- telpackung verpackt werden. Vorzugsweise umfaßt die Steuerein ¬ richtung eine Mikroprozessorsteuerung.

Bei einer Ausführungsform der automatisierten Lageranordnung sind die Lagerflächen ebene Regalböden eines Regallagers. Das Bediengerät ist vorzugsweise vor den Regalböden verfahrbar und weist einen (ebenen) Transporttisch auf und kann die Arzneimittelpackungen oder Kassetten von den Regalböden auf den Transporttisch ziehen. Dies erfordert, daß nicht nur die Arzneimittelpackungen sondern auch die Kassetten einen Boden bzw. eine Auflagefläche aufweisen, der bzw. die ein Ziehen über eine ebene Oberfläche gestattet. Bei einer bevorzugten Ausfüh ¬ rungsform dieser Art weist das Bediengerät einen Sauggreifer auf. Die Kassetten weisen hier eine im wesentlichen senkrecht angeordnete ebene Seitenfläche auf, an der der Sauggreifer an ¬ setzen kann. Bei einer bevorzugten Ausführungsform der automatisierten Lageranordnung sind die Arzneimittelpackungen und die Kassetten auf den Lagerflächen chaotisch und unter optimaler Ausnut-

zung der zur Verfügung stehenden Lagerflächen gelagert. Eine Kassette kann dabei an einer beliebigen Stelle gelagert wer ¬ den, an der ein ausreichend hoher Lagerraum zur Aufnahme der Kassette zur Verfügung steht und an der die unbelegte Lager- fläche groß genug ist, um eine Kassette aufzunehmen. Bei einer bevorzugten Anordnung wird dann, wenn gleichzeitig mehrere freie Lagerflächen zu Aufnahme einer Kassette zur Verfügung stehen, von der Steuereinrichtung diejenige Lagerfläche ausgewählt, die einen möglichst schnellen Transport der Kassette zur Kassettenaufnahme der Dispensiervorrichtung gestattet.

Bei einer Ausführungsform der automatisierten Lageranordnung umfaßt die integrierte Abgabeeinrichtung einer Kassette einen mechanisch betätigbaren Ausgabemechanismus zur Ausgabe jeweils einer einzelnen Arzneimittelportion. Die Auslöseein- richtung der Dispensiervorrichtung weist in diesem Fall einen durch elektrische Steuersignale der Steuereinrichtung auslös ¬ baren Betätigungsmechanismus zum Betätigen des Ausgabemecha ¬ nismus auf. Bei einer anderen Ausführungsform, bei der ein größerer Teil der Intelligenz in die Kassette verlagert ist, umfasst die integrierte Abgabeeinrichtung der Kassette einen durch elektrische Steuersignale betätigbaren elektro-mechani- schen Ausgabemechanismus zur Ausgabe einzelner Arzneimittel ¬ portionen und eine Schnittstelle mit ersten Kontakten. Die Auslöseeinrichtung der Dispensiervorrichtung umfaßt eine Steu- ersignale der Steuereinrichtung empfangende Schnittstelle mit an der Kassettenaufnahme angeordneten zweiten Kontakten, wobei dann, wenn eine Kassette in der Kassettenaufnahme liegt, die ersten mit den zweiten Kontakten derart verbunden sind, daß die Steuersignale und eine Spannungsversorgung an den elektro- mechanischen Ausgabemechanismus weitergeleitet werden können. Bei einer bevorzugten Weiterbildung weist die Dispensiervorrichtung der automatisierten Lageranordnung eine Kennzeichnungsvorrichtung zum Kennzeichnen der herzustellenden Arzneimittelpackungen auf. Diese Kennzeichnungsvorrichtung kann ei- nen Drucker, einen Barcode-Drucker oder eine Prägeeinrichtung umfassen. Mit ihrer Hilfe können Aufschriften, Barcodes oder Einprägungen auf die Arzneimittelpackungen aufgebracht werden,

die die Arzneimittelpackung identifizieren und/oder Einnahmevorschriften, Dosierempfehlungen und ähnliches umfassen. Bei einer Ausführungsform wird beispielsweise ein Barcode auf die hergestellte Arzneimittelpackung aufgedruckt, wobei dem Bar- code in der Steuereinrichtung Informationen zugeordnet werden können, die die in der Packung enthaltenen Arzneimittel und deren Anordnung und Sequenz eindeutig kennzeichnen. Die Kennzeichnungsvorrichtung kann auch eine Vorrichtung zum entsprechenden Programmieren eines RFID-Tags der hergestellten Arz- neimittelpackung sein.

Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Lagern und Ausgeben von Arzneimitteln in bzw. aus einer automatisierten Lageranordnung werden Kassetten, die jeweils eine Vielzahl von Arzneimittelportionen aufnehmen können und eine integrierte Abgabeeinrichtung zur Abgabe einzelner Arzneimittelportionen aufweisen, sowie Arzneimittelpackungen (herkömmlicher Art) auf Lagerflächen eines automatisierten Lagers eingelagert. Wenn dann später wenigstens ein gewünschtes Arzneimittel ausgegeben werden soll, wird eine das wenigstens eine gewünschte Arznei- mittel enthaltende Arzneimittelpackung und/oder wenigstens eine Kassette, die eine den wenigstens einen gewünschten Arz ¬ neimittel entsprechende Arzneimittelportion enthält, von einem Bediengerät ergriffen oder aufgenommen und von der Lagerfläche entnommen. Wenn eine das wenigstens eine gewünschte Arzneimit- tel enthaltende Arzneimittelpackung entnommen wurde, wird die Arzneimittelpackung von dem Bediengerät zu einer Arzneimittelabgabestelle (der Gesamtanordnung) gebracht. Wenn andererseits eine eine dem wenigstens einen gewünschten Arzneimittel entsprechende Arzneimittelportion enthaltende Kassette entnom- men wurde, wird die Kassette von den Bediengerät zu einer Kas ¬ settenaufnahme einer Dispensiervorrichtung gebracht. Dieser Schritt wird selbstverständlich nur dann ausgeführt, wenn sich nicht bereits eine solche Kassette in einer Kassettenaufnahme der Dispensiervorrichtung befindet. Wenn wenigstens eine Kas- sette zu einer Kassettenaufnahme gebracht worden ist bzw. sich dort befindet, wird die Abgabeeinrichtung der wenigstens eine Kassette derart aktiviert, daß wenigstens eine dem wenigstens

einen gewünschten Arzneimittel entsprechende Arzneimittelportion aus der Kassette entnommen wird. Die wenigstens eine Arz ¬ neimittelportion wird dann von der Dispensiervorrichtung in eine herzustellende Arzneimittelpackung verpackt, so daß Arz- neimittelportionen der dem wenigstens einen gewünschten Arzneimittel entsprechenden Art in entsprechender Anzahl und Reihenfolge in der herzustellenden Arzneimittelpackung verpackt werden .

Die in der Dispensiervorrichtung hergestellte Arzneimit- telpackung kann anschließend zu der Arzneimittelabgabestelle gebracht werden. Bei der Abgabestelle handelt es sich bei ¬ spielsweise um einen Ort auf einem Transportband, welches die Arzneimittelpackung zu einem vorgegebenen Abgabeort der Apotheke transportiert. Die hergestellte Arzneimittelpackung kann aber auch von dem Bediengerät ergriffen und auf eine der La ¬ gerflächen gebracht werden. Beispielsweise kann eine Arznei ¬ mittelpackung von der Dispensiervorrichtung der automatisierten Lageranordnung auf der Grundlage von Informationen einer Verschreibung, die über ein Datenkommunikationsnetzwerk über- mittelt worden sind, bereits hergestellt werden, bevor der empfangende Patient in der Apotheke erscheint. Die herge ¬ stellte Arzneimittelpackung wird dann auf den Lagerflächen zwischengelagert, bis sie von dem Patienten abgeholt wird. Erst dann wird sie wieder von der Lagerfläche entnommen und zur Arzneimittelabgabestelle transportiert.

Wenn die hergestellte Arzneimittelpackung (beispielsweise ein Tablettenblister) nicht unmittelbar von einem Bediengerät (z. B. einem Sauggreifer) ergriffen werden kann, so ist bei einer bevorzugten Ausführungsform vorgesehen, daß die herge- stellte Arzneimittelpackung zunächst in einen Behälter gelegt wird und der Behälter von dem Bediengerät ergriffen und auf einer der Lagerflächen gebracht wird. Später (beim Abholen des Medikaments) wird der Behälter von dem Bediengerät erneut er ¬ griffen und zu einer Arzneimittelabgabestelle gebracht. Die hergestellte Arzneimittelpackung wird entnommen und der Behälter wird zu der Dispensiervorrichtung zurückgeführt.

Vorteilhafte und/oder bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.

Im folgenden wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung schematisch dargestellten bevorzugten Ausführungsbei- spiels näher erläutert.

Figur 1 zeigt eine schematische Darstellung einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen automatisierten Lageranordnung .

Die in Figur 1 gezeigte Lageranordnung 1 kombiniert ein ebene Regalböden 2 und ein vor den Regalböden 2 verfahrbares Bediengerät 3 aufweisendes Regallager mit einer Dispensiervorrichtung 4 zur Herstellung von Arzneimittelpackungen, die jeweils mehrere Arzneimittelportionen derselben oder verschiedener Art enthalten. Auf den Regalböden 2 des Regallagers werden Arzneimittel ¬ packungen 5 gelagert, die mit Hilfe des Bediengeräts 3 ein- und ausgelagert werden können. Zum Zwecke des Einlagerns von Arzneimittelpackungen 5 weist die Lageranordnung 1 eine Einlagerungsstation 6 auf, an der die Arzneimittelpackungen 5' auf ein umlaufendes Förderband 7 von einem Benutzer aufgelegt wer ¬ den können. Eine auf das Förderband 7 aufgelegte Arzneimittel ¬ packung 5' durchläuft eine in Figur 1 schematisch dargestellte Identifizier- und Meßstation 8, in der die Abmessungen der einzulagernden Arzneimittelpackung 5' erfaßt und eine auf der Packung angeordnete Identifikationsinformation (z.B. Barcode) gelesen wird. Nachdem eine einzulagernde Arzneimittelpackung 5' auf dem Förderband 7 die Identifikations- und Meßstation 8 durchlaufen hat, gelangt sie in einen Bereich des Förderbands 7, auf den das Bediengerät 3 zugreifen kann, um die einzula- gernde Arzneimittelpackung von dem Förderband 7 zu entnehmen und zu einer geeigneten Lagerstelle auf einem der Regalböden 2 zu transportieren. Der im Zugriffsbereich des Bediengeräts 3 angeordnete Abschnitt des Förderbands bildet einen Einlage ¬ rungspuffer für die identifizierten und vermessenen einzula- gernden Arzneimittelpackungen 5". Anstelle der in Figur 1 gezeigten Einlagerungsstation und des ein Förderband umfassenden Einlagerungspuffers können eine Reihe alternativer Anordnungen

und Vorrichtungen zum Identifizieren, Vermessen, Positionieren und Zwischenspeichern (Puffern) einzulagernder Arzneimittelpackungen verwendet werden. Beispielsweise sind Einlagerungs ¬ vorrichtungen denkbar, bei denen eine größere Menge einzula- gernder unterschiedlicher Arzneimittelpackungen einfach in einen Aufnahmebunker gekippt werden, woraufhin eine automatische Vereinzelung der Packungen, ein Identifizieren, ein Vermessen und ein Positionieren der einzulagernden Packungen an einer für das Bediengerät zugreifbaren Stelle stattfindet. Das in Figur 1 gezeigte Bediengerät 3 weist einen Trans ¬ porttisch 9 mit Greifeinrichtungen zum Festhalten von Arzneimittelpackungen, Einschieben von Arzneimittelpackungen auf einen Regalboden und Herunterziehen von Arzneimittelpackungen von einem Regalboden auf. Die Greifeinrichtungen umfassen bei- spielsweise einen Sauggreifer 10, der die dem Bediengerät 3 zugewandten Stirnflächen von auf einem Regalboden 2 aufliegenden Arzneimittelpackungen 5 ansaugen und die Arzneimittelpak- kungen 5 auf den Transporttisch 9 ziehen kann. Die Greifeinrichtungen umfassen ferner Backengreifer 11, die sich an die Seitenwandungen einer auf dem Transporttisch 9 aufliegenden Packung anlegen und die Packung somit zentrieren und festhalten können. Darüber hinaus können Backengreifer und Sauggreifer zusammenwirken, um das Ein- bzw. Auslagern der Arzneimittelpackungen auf die Regalböden 2 zu bewirken. Bei der in Fi- gur 1 gezeigten Ausführungsform kann sich der Transporttisch 9 erstens um eine Achse 12 drehen, zweitens entlang einer Führung 13 nach oben oder unten bewegen und drittens entlang der Schienen 14 in Längsrichtung vor dem Regal bewegen. Die Bewegung des Transporttischs 9 und der Greifeinrichtungen 10, 11 sowie die Bewegung des Transportbands 7 werden durch eine

Steuereinrichtung 15 gesteuert. Darüber hinaus ist die Steuereinrichtung 15 mit der Identifikations- und Meßstation 8 ge ¬ koppelt. Die Steuereinrichtung 15 steuert das Transportband 7 sowie das Bediengerät 3 in Abhängigkeit von den an der Meßsta- tion erfaßten Abmessungen sowie der erfaßten Identifikation und in Abhängigkeit von den zur Verfügung stehenden Lagerflächen auf den Regalböden 2. Ein Speicher der Steuereinrichtung

15 enthält sämtliche Informationen über eingelagerte Arznei ¬ mittelpackungen und deren Lagerorte.

In diese an sich bekannte automatisierte Regellageranord ¬ nung wird erfindungsgemäß eine Dispensiervorrichtung 4 inte- griert . Die Dispensiervorrichtung 4 dient der Herstellung von Arzneimittelpackungen, die eine vorgegebene Anzahl von Arzneimittelportionen, d.h. Tabletten, Kapseln und/oder Ampullen oder dergleichen, enthalten, wobei die hergestellten Arzneimittelpackungen Arzneimittelportionen derselben oder verschie- dener Art in einer vorgegebenen Anordnung oder Sequenz enthalten können. Beispielsweise ist die Dispensiervorrichtung 4 in der Lage, einzelne Arzneimittelportionen in Tablettenblister zu verschweißen oder in kleine Kunststoffbecher vorgegebener Anordnung einzufüllen und die kleinen Becher zu verschließen. Die Dispensiervorrichtung entnimmt die einzelnen Arzneimittelportionen (Tabletten, Kapseln, Ampullen) Kassetten 16, die in Kassettenaufnahmen 17 liegen. Die Dispensiervorrichtung 4 weist eine vorgegebene Anzahl von Kassettenaufnahmen 17 auf; bei der in Figur 1 schematisch dargestellten Ausführungsform sind vier Kassettenaufnahmen 17 mit jeweils einer einliegenden Kassette 16 schematisch gezeigt. Die Kassetten 16 umfassen einen Behälter 18 zur Aufnahme der Arzneimittelportionen und eine Abgabeeinrichtung 19, die sich beispielsweise unter dem Behälter 18 befindet und beispielsweise einen Mechanismus auf- weist, der bei Ansteuerung durch geeignete elektrische Steuer ¬ signale einzelne Arzneimittelportionen aus dem Behälter 18 entnimmt und ausgibt. Jede der Kassettenaufnahmen 17 weist eine Auslöseeinrichtung auf, die mit der Abgabeeinrichtung 19 der einliegenden Kassette 16 derart zusammenwirkt, daß in Ab- hängigkeit von Steuersignalen Arzneimittelportionen in einer vorgegebenen Anzahl und Sequenz ausgegeben werden können. Die Dispensiervorrichtung 4 ist ebenfalls mit der Steuereinrichtung 15 gekoppelt, so daß die Steuereinrichtung die Steuersi ¬ gnale an die Auslöseeinrichtung erzeugen kann. Die Dispensier- Vorrichtung 4 enthält ferner eine Verpackungsvorrichtung 20, die die aus den Kassetten 16 über die Kassettenaufnahmen 17 austretenden Arzneimittelportionen aufnehmen und in herzustel-

lende Arzneimittelpackungen verpacken kann. Die hergestellten Arzneimittelpackungen 21 verlassen die Verpackungsvorrichtung

20 über eine Fördereinrichtung, beispielsweise ein Förderband 22. Die von der Verpackungsvorrichtung hergestellten Arznei- mittelpackungen 21 können von dem Bediengerät 3 beispielsweise von dem Förderband 22 entnommen und auf einen Regalboden 2 zwischengelagert werden. Die herstellten Arzneimittelpackungen

21 können aber auch von dem Förderband 22 zu einer Ausgabestelle 23 transportiert werden, wo sie von dem Apothekenperso- nal entnommen werden können.

Erfindungsgemäß sind die Kassetten 16 so ausgebildet, daß sie - wie auch eine Arzneimittelpackung 5 - von den Greifeinrichtungen 10, 11 des Bediengeräts 3 ergriffen und transportiert werden können. Die Kassetten 16 mit Behälter 18 und Ab- gabemechanismus 19 weisen beispielsweise ebene Seitenflächen und eine (zumindest in einem vorgegebenen Bereich) ebene Frontfläche auf, so daß der Backengreifer 11 an den Seitenflä ¬ chen und der Sauggreifer 10 an der Frontfläche angreifen kann. Das Bediengerät 3 wird dann so angesteuert, daß es die Kasset- ten 16 auf Regalböden 2 einlagern beziehungsweise von Regalbö ¬ den 2 entnehmen und zu jeweils einer Kassettenaufnahme 17 der Dispensiervorrichtung 4 transportieren kann. Bei der in Figur 1 gezeigten Ausführungsform liegen vier Kassetten 16 auf den vier Kassettenaufnahmen 17 der Dispensiervorrichtung 4 auf, während eine Reihe weitere Kassetten 16 auf einem der Regalbö ¬ den 2 (links, oben) aufliegen. Wenn Arzneimittelportionen einer bestimmten Kassette 16 von der Dispensiervorrichtung 4 benötigt werden und eine solche Kassette 16 noch nicht auf einer Aufnahme 17 aufliegt, fährt das Bediengerät 3 zunächst zu ei- ner Kassettenaufnahme 17, auf der eine gegenwärtig nicht benö ¬ tigte Kassette 16 aufliegt, entnimmt diese Kassette und bringt sie zu einer freien Ablagestelle auf einem Regalboden 2. Anschließend fährt das Bediengerät zu der Kassette 16 mit den gewünschten Arzneimittelportionen, entnimmt die Kassette 16 von dem Regalboden 2 und transportiert die gewünschte Kassette zu der freien Kassettenaufnahme 17 der Dispensiervorrichtung 4. Auf diese Weise kann eine Dispensiervorrichtung 4 mit rela-

tiv wenigen Kassettenaufnahmen 17 verwendet und dennoch flexibel eine große Anzahl verschiedener Arzneimittelportionen verpackt werden. Darüber hinaus ermöglicht das Vorsehen der Dis ¬ pensiervorrichtung 4 bei einem automatisierten Regallager die Abgabe von Arzneimitteln als Einzeldosen. Ein derart ausgerüstetes automatisiertes Apothekenregallager kann nicht nur in herkömmlicher Weise Arzneimittelpackungen an Patienten (mit oder ohne Rezept) abgeben; eine solche Lageranordnung kann auch nach Angabe einer Verordnung in bestimmter Menge und Se- quenz verpackte Einzeldosen von Tabletten oder Kapseln herstellen und an Krankenhäuser oder Altenheim liefern. Auf den hergestellten Arzneimittelpackungen können Angaben zum Patienten, Dosierinformationen und Einnahmehinweise aufgedruckt wer ¬ den. Die Herstellung solcher Arzneimittelpackungen in einer Apotheke erlaubt, im Unterschied zur Herstellung der Blister- packungen in Krankenhäusern oder Altenheimen, eine höhere Arzneimittelsicherheit und entlastet das Personal der Krankenhäu ¬ ser bzw. Altenheime. Darüber hinaus können bei der erfindungs ¬ gemäßen Lageranordnung in einer Apotheke eine große Anzahl von Kassetten 16 zusätzlich zu den herkömmlichen Arzneimittelpak- kungen gelagert werden. Die Dispensiervorrichtung ist flexibel, da sie zunächst mit wenigen Kassetten betrieben und spä ¬ ter auf mehrere tausend Kassetten erweitert werden kann, ohne daß es einer änderung der konstruktiven Gestaltung der Dispen- siervorrichtung 4 oder des Bediengeräts 3 bedarf.

Es sind viele alternative Ausführungsformen denkbar. Anstelle eines Regallagers mit ebenen Regalböden kann auch ein System mit Lagerschächten verwendet werden, wobei einige der Lagerschächte Kassetten aufnehmen können. Die Lageranordnung kann eine oder mehrere Dispensiervorrichtungen, ein oder mehrere Bediengeräte und/oder eine Kombination von ebenen Regalböden und Schachtsystemen enthalten. Die verwendeten Kassetten können dieselbe Größe oder mehrere verschiedene Größen haben. Zur Identifikation können die Kassetten 16 einen optisch les- baren Code (z.B. Strichcode) oder auch ein RFID-Chip enthalten. Die Kassetten 16 werden vorzugsweise in derselben Weise eingelagert wie herkömmliche Arzneimittelpackungen, d.h. sie

werden identifiziert, vermessen und in vorgegebener Orientierung an einer Stelle bereit gestellt, an der das Bediengerät 3 auf sie zugreifen kann. Es sind aber auch Anordnungen denkbar, bei denen spezielle Einlagerungsstationen für Kassetten vorge- sehen sind. Sobald eine Kassette 16 geleert ist, wird sie von dem Bediengerät ausgelagert, so daß sie wieder neu befüllt werden kann. Die Kassetten 16 werden vorzugsweise von dem Bediengerät 3 direkt zu den Kassettenaufnahmen 17 transportiert. Alternativ ist es auch denkbar, daß die Kassetten 16 von dem Bediengerät 4 zunächst zu einer übergabestelle der Dispensier ¬ vorrichtung 4 transportiert werden, wobei die Dispensiervorrichtung 4 anschließend die Kassetten 16 von der übergabe ¬ stelle zu den Kassettenaufnahmen 17 weitertransportiert.

Die Transportvorgänge des Bediengeräts 3, beispielsweise das Auswechseln der Kassetten 16, können parallel zur Entnahme von Arzneimittelportionen an der Dispensiervorrichtung 4 und deren Verpacken ausgeführt werden. Während beispielsweise Arz ¬ neimittelportionen aus einer ersten Kassette entnommen und verpackt werden, kann eine nicht mehr benötigte Kassette aus einer Kassettenaufnahme entnommen und eine anschließend benö ¬ tigte Kassette in die frei gewordene Kassettenaufnahme einge ¬ legt werden. Die Steuereinrichtung 15 koordiniert die Abläufe so, daß trotz einer geringen Anzahl von Kassettenaufnahmen und einer geringen Größe der Dispensiervorrichtung eine hohe Ge- schwindigkeit der Herstellung von Arzneimittelpackungen bei hoher Flexibilität erreicht wird.

Die Steuereinrichtung 15 umfaßt vorzugsweise ein Computersystem mit Benutzerschnittstelle (Tastatur, Maus, Display) und I/O-Schnittstellen zum Empfang von Steuersignalen (von Senso- ren) und zur Ausgabe von Steuersignalen an Stelleinrichtungen (Bediengerät, Förderband, Verpackungseinrichtung) . Das Compu ¬ tersystem enthält neben der Steuersoftware unter anderem Software für die Lagerverwaltung und zur Verwaltung von Dosierplänen. Die aus den Dosierplänen abgeleiteten Daten werden unter Steuerung dieser Software an Vorrichtungen der Dispensiervorrichtung 4 weitergeleitet, die entsprechende Aufdrucke auf der hergestellten Arzneimittelpackung erzeugen.