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Patent Searching and Data


Title:
AUTOMATIC REPAIR OF FLAT, TEXTURED OBJECTS, SUCH AS WOOD PANELS HAVING AESTHETIC RECONSTRUCTION
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2010/031500
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to an automatic system for repairing surfaces having natural patterns, particularly wood panels, wherein after the automatic detection and repair of the faulty regions by smoothing or doweling, the visually apparent repair regions are decorated locally by a numerically controlled decoration process, particularly an ink jet printing technology. To this end, the panel is captured optically by a scanner, which in particular can detect colors, in addition to an image generator suitable for detecting the faulty regions. From the global color and structure characteristics of the panel and the local color and structure characteristic of each individual faulty region, local decoration patterns to be applied automatically are derived, which allow the faulty region to not be apparent any longer and give the panel a desired aesthetic appearance both locally and globally.

Inventors:
MASSEN ROBERT (DE)
Application Number:
PCT/EP2009/006390
Publication Date:
March 25, 2010
Filing Date:
September 03, 2009
Export Citation:
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Assignee:
BAUMER INNOTEC AG (CH)
MASSEN ROBERT (DE)
International Classes:
B27G1/00
Foreign References:
EP1792696A12007-06-06
DE10223831A12002-12-19
EP1837189A22007-09-26
Attorney, Agent or Firm:
SCHMIDT, OLIVER (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zum automatischen Flicken einer texturierten Oberfläche eines flächigen Gegenstands, bei welchem

- die mit zumindest einer Fehlstelle behaftete texturierte Oberfläche des flächigen Gegenstands, wie etwa eines Paneels mittels zumindest eines bildgebenden Abtaster erfasst,

- mittels einer Recheneinrichtung zumindest der Ort, vorzugsweise auch die Größe und/oder die Form der Fehlstelle anhand der mit dem bildgebenden Abtaster aufgenommenen Bilddaten erfasst,

- die Fehlstelle mittels eines rechnergesteuerten Flickwerkzeugs geflickt, beispielsweise durch Einfügen einer Spachtelmasse mit gegebenenfalls vorherigem Entfernen von Material der Oberfläche,

- anhand der Bilddaten die Textur der Oberfläche erfasst, und

- mittels der Recheneinrichtung eine die Textur der Oberfläche imitierende Färbung ermittelt und - mit einer Dekorations-Einrichtung rechnergesteuert die zuvor ermittelte, die Textur der Oberfläche imitierende Färbung auf die geflickte Fehlstelle aufgetragen wird.

2. Verfahren gemäß dem vorstehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass anhand der Bilddaten die Textur in der Umgebung der Fehlstelle erfasst und eine die Textur der Oberfläche imitierende Färbung ermittelt wird, die eine Textur ergibt, welche vorhandene Texturelemente der Umgebung der Fehlstelle fortsetzt.

3. Verfahren gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass folgende Verfahrenschritte durchgeführt werden:

- mit mindestens einem ersten für die Detektion der Fehlstellen erforderlichen bildgebenden Abtaster, werden die Fehlstellen in der texturierten Oberfläche des flächigen Gegenstands ermittelt,

- mit mindestens einem weiteren, vorzugsweise farbtüchtigen bildgebenden Abtaster werden aus dem Gesamtbild der texturierten Oberfläche des flächigen Gegenstands beschreibende Merkmale für den globalen ästhetischen Eindruck, insbesondere für den globalen Farbeindruck und den visuellen Eindruck der Musterung mit Verfahren der automatischen Bildauswertung berechnet,

- unter Nutzung der Positions- und Forminformationen der Fehlstellen, welche mit dem ersten Abtaster gewonnen wurden, werden aus dem Bild des weiteren Abtasters Bildausschnitte der jeweiligen Fehlstellen gewonnen, wobei diese Bildausschnitte jeweils die Fehlstellen selbst und ihr näheres Umfeld umfassen und aus diesen Bildausschnitten werden mit Verfahren der automatischen Bildauswertung beschreibende Merkmale für den lokalen ästhetischen Eindruck berechnet,

- nach dem Flicken der physikalischen Fehlstellen vorzugsweise durch automatisches Ausfräsen,

Einbringen von Spachtelmasse oder Dübel oder anderen physikalischen Reparaturtechnologien wird die Region jeder geflickten Fehlstelle mit einer numerisch positionierbaren, elektronisch bildpunktweise ansteuerbaren Dekorations-Einrichtung unter Nutzung der für den globalen ästhetischen visuellen Eindruck des Panels zuständigen Merkmale als auch der für den lokalen ästhetischen Eindruck der betroffenen

Fehlstellen zuständigen Merkmale individuell so dekoriert, daß das Paneel an der Stelle der reparierten Fehlstelle einen einem fehlerlosen Paneel möglichst nahe kommenden visuellen Eindruck aufzeigt und/oder dass das gesamte geflickte Paneel einen durch die Wahl der lokalen Dekorationsmuster hervorgerufenen, gewünschten ästhetischen Gesamteindruck aufzeigt.

4. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet dass die zu flickende Oberfläche eine Naturholzoberfläche oder Natursteinoberfläche ist.

5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet dass die Färbung mittels eines bildpunktweise ansteuerbaren Tintenstrahldruckers aufgetragen wird.

6. Verfahren gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Recheneinrichtung bei der Ermittlung der die Textur der Oberfläche imitierenden strukturierten Farbgebung Texturelemente in die geflickte Fehlstelle fortsetzt, wobei der

Verlauf der Strukturelemente angrenzender intakter Oberflächenbereiche ermittelt und die aufzubringende Farbgebung derart errechnet wird, dass diese Texturelemente enthält, welche an die vorhandenen Texturelemente anschließen.

7. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet dass zum Erreichen eines gewünschten globalen ästhetischen Eindrucks neben den Fehlstellen auch nicht fehlerhafte Stellen lokal dekoriert werden.

8. Verfahren gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mittels der Recheneinrichtung ein Bild der auf die Fehlstelle aufzutragenden Färbung ermittelt wird, indem aus den Bilddaten der Textur ein Bereich geklont wird.

9. Verfahren gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Recheneinrichtung eine die Textur der Oberfläche imitierende Färbung mit folgenden Schritten rekursiv ermittelt: - es wird ein Referenz-Ausschnitt der Textur bestimmt,

- zu einem neu zu bestimmenden Bildelement mit einem oder mehreren Pixeln wird eine Umgebung zuvor bereits bestimmter Pixel ausgewählt, - es wird eine Umgebung im Referenz-Ausschnitt gesucht, welche in den Farbwerten den Farbwerten der Umgebung des neu zu bestimmenden Bildelements so weit entspricht, dass die Abweichung der Farbwerte korrespondierender Pixel kleiner als ein vorbestimmter Grenzwert ist,

- im Referenz-Ausschnitt wird das Bildelement gesucht, welches in örtlicher Relation dem neu zu bestimmenden Bildelement zu dessen zugehöriger Umgebung entspricht, und

- die Farbwerte dieses Bildelements werden dann in das zu bestimmende Texturbild an die entsprechende Stelle bezüglich der Umgebung eingetragen.

10. Verfahren gemäß dem vorstehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass vorhandene Texturen aus der Umgebung der Fehlstelle in die Bereiche der Fehlstelle hinein extrapoliert werden, wobei von Bilddaten ausgegangen wird, die neben dem Bereich der Fehlstelle auch angrenzende Bereiche mit der noch vorhandenen Textur enthalten, und wobei bei der Bestimmung der Farbwerte der Umgebung eines neu zu ermittelnden Bildbereichs der Färbung diese Texturbereiche mit in die Umgebungen einbezogen werden, so dass aus dem Referenz-Ausschnitt dann zu dieser noch neben der Fehlstelle vorhandenen Textur passende Bildelemente gesucht und in das Bild der aufzutragenen Färbung eingetragen werden.

11. Automatische Flickvorrichtung zur Ausbesserung von Fehlstellen in texturierten Oberflächen flächiger Gegenstände, mit folgenden Einrichtungen: -zumindest ein bildgebender Abtaster zum Aufnehmen eines typischerweise digitalen Bildes der texturierten Oberfläche,

-eine Recheneinrichtung, welche an den bildgebenden Abtaster angeschlossen ist, so dass die Bilddaten des bildgebenden Abtasters an die Recheneinrichtung übertragen und von dieser ausgewertet werden können, wobei die Recheneinrichtung dazu eingerichtet ist, aus den empfangenen Bilddaten zumindest den Ort, vorzugsweise auch die Größe und/oder die Form einer Fehlstelle zu erfassen, sowie anhand der Bilddaten die Textur der Oberfläche, insbesondere in Umgebung der Fehlstelle zu erfassen, und eine die Textur der Oberfläche imitierende Färbung zu ermitteln, -eine mit der Recheneinrichtung verbundene automatische Flickeinrichtung, welche die Fehlstelle flickt und welche mit der Recheneinrichtung verbunden ist und von der Recheneinrichtung anhand der von der Recheneinrichtung ermittelten Ortskoordinaten, gegebenenfalls auch der Daten der ermittelten Form und/oder Größe der Fehlstelle angesteuert wird, sowie - eine Dekorations-Einrichtung, welche ebenfalls mit der Recheneinrichtung verbunden ist, um gesteuert durch die Recheneinrichtung die zuvor von der Recheneinrichtung ermittelte, die Textur der

Oberfläche imitierende Färbung auf die geflickte Fehlstelle aufzutragen.

12.Automatische Flickvorrichtung nach vorstehendem Anspruch, dadurch gekennzeichnet dass die automatisch zu flickende Fläche durch folgende

Einheiten transportiert und bearbeitet wird: a) durch mit mindestens einem für die Detektion der Fehlstellen geeigneten bildgebenden Abtaster, welcher mit einer Recheneinheit und einem

Bildauswerteprogramm die Fehlstellen detektiert und ihre Form und Position ermittelt sowie die zur automatischen Ausbesserung benötigten Signale b) durch mindestens einen weiteren, vorzugsweise farbtüchtigen bildgebenden Abtaster, welcher mit der Recheneinheit und einem Bildauswerteprogramm beschreibende Merkmale für den globalen ästhetischen Eindruck, insbesondere für den globalen Farbeindruck und den visuellen Eindruck der Musterung mit einer automatischen Bildauswertung ermittelt, c) eine Datenübertragung welche Positions- und Forminformationen der Fehlstellen von der

Recheneinheit nach a) zur Recheneinheit nach b) übermittelt, d) die automatische Flickvorrichtung mit mindestens einer numerisch positionierbaren Einheit zur Ausbesserung der Fehlstellen, e) die Dekorations-Einrichtung mit mindestens einer numerisch positionierbaren und elektronisch ansteuerbaren Dekorationseinheit zur Dekoration der ausgebesserten Fehlstellen mit ästhetischen Muster, welche von der Recheneinheit nach b) ermittelt wurden

Description:
Automatisches Flicken von flächigen, texturierten Gegenständen, wie Holzpaneelen mit ästhetischer

Rekonstruktion

Paneele aus Vollholz oder mit einer Naturholz-Oberfläche werden in sehr grossen Mengen in der Fußbodenindustrie, in der Möbelindustrie sowie in der Architektur eingesetzt. Sehr oft bestehen diese Paneele aufgrund des hohen Preises von Naturholz aus einem Verbund von mehreren Schichten aus Faserplatten oder preiswerteren Hölzern und einer relativ dünnen, sichtbaren Schicht aus Naturholzfurnier oder Naturvollholz, welche für den ästhetischen Eindruck bestimmend ist. Da der Naturwerkstoff Holz immer zahlreiche Fehlstellen wie lose oder faule Astlöcher, angeschnittene Markröhren, Risse usw. aufweist, müssen diese Fehlstellen zur Gewährleistung einer guten physikalischen Qualität der Oberfläche (Ebenheit, Dichtigkeit usw.) lokal geflickt werden .

Dieser Prozess wird in den meisten Holzpaneelproduktionen noch manuell durchgeführt. Eine grosse Anzahl von Mitarbeitern inspiziert rein visuell die Oberfläche eines Paneels, fräst mit einem Handwerkzeug die Fehlstellen wie Astlöcher, Markröhren usw. aus und flickt diese ausgefräste Stellen durch Einbringen einer Spachtelmasse oder durch Einschlagen eines vorgefertigten Holzdübels. Manchmal hat dieses Flick-Personal mehrere Spachtelfarben zur Verfügung, so dass sie die der Grundfarbe des Holzes am nächsten kommenden Farbe auswählen können. Trotzdem ist die ästhetische Qualität der geflickten Stelle im Vergleich zu einer fehlerlosen Fläche sehr niedrig. Wie Fig. 1 in einer (aus drucktechnischen Gründen auf eine reine graphische s/w Darstellung beschränkten) Abbildung zeigt, bleibt die in ein Astloch eingebrachte Spachtelmasse störend sichtbar. Die natürliche Textur des Astloches ist ersetzt worden durch eine glatte, homogene Spachteloberfläche. Auch beim Einsetzen eines vorgefertigten Dübels bleiben die Flickstellen überaus sichtbar. Trotz des sehr hohen Personalaufwandes und der damit verbundenen hohen Kosten für das Flicken der in der Regel zahlreichen Fehlstellen eines Paneels sind diese nur rein physikalisch reparierten Paneele in ihrer ästhetischen Qualität bei weitem nicht mehr mit einem fehlerlosen Paneel zu vergleichen und leiden daher unter einer entsprechenden Wertminderung.

Seit kurzem werden automatische Flicksysteme angeboten, welche aus einer Kombination bestehen von einem Bildverabeitungssystem zur Detektion der Fehlstellen auf dem Holzpaneel und einer anschliessenden, Roboterbestückten Anlage zum lokalen Ausfräsen und Einbringen von Spachtelmasse bzw. von Dübel.

Die norwegische Firma Argus Control SA ("http://www.argoscontrol.no") bietet ein "Argos Panel

Repair System" an, welches aus einem optischen s/w Scanner besteht zur Detektion und Lokalisierung der zu reparierenden Fehlstellen sowie einem numerisch angesteuerten XYZ-Achsen System zum Ausfräsen und Ausspachteln der Fehlstellen.

Die Fa. Baumer Inspection GmbH, Konstanz (http : //www. baumerinspection. com) bietet unter der Bezeichnung ColourBrain®-Putty ebenfalls automatische Flicksysteme an, welche aus einem speziellen, multisensoriellen Scanner bestehen sowie einem automatischen Fräs- und Spachtel-System bzw. Dübel- Setzsystem.

Beide genannten Systeme sind in der Lage, die Kosten und den Zeitbedarf für das physikalische Flicken von Paneelen mit einer Holzoberfläche im Vergleich zur rein manuellen Vorgehensweise zu senken. Dennoch bleiben bei bisher bekannten Systemen die Flickstellen aufgrund der Unterbrechung der Oberflächentextur sichtbar.

Es besteht daher ein hohes wirtschaftliches und technisches Interesse an einem automatischen Holzpaneel-Flicksystem, welches in der Lage ist, nicht nur die physikalische Qualität der Holzpaneele durch einen Flickvorgang zu reparieren sondern auch eine ästhetische Qualität der geflickten Paneele herzustellen, welche der eines fehlerlosen Paneel möglichst nahe kommt.

Diese Aufgabe wird durch den Gegenstand der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den jeweiligen abhängigen Ansprüchen angegeben. Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, indem die automatisch zu reparierenden Paneele durch folgende Verfahrensschritte untersucht werden:

1. mit mindestens einem für die Detektion der physikalischen Fehlstellen erforderlichen bildgebenden Abtaster, im folgenden "Fehler-Abtaster" genannt, werden die physikalischen Fehlstellen im Paneel ermittelt,

2. mit mindestens einem weiteren, vorzugsweise farbtüchtigen bildgebenden Abtaster, im folgenden "Ästhetik-Abtaster" oder „Textur-Abtaster" genannt, werden aus dem Gesamtbild des Paneels beschreibende Merkmale für den globalen ästhetischen Eindruck, insbesondere für den Farbeindruck und den visuellen Eindruck der Musterung, beziehungsweise der Textur mit Verfahren der automatischen Bildauswertung berechnet,

3. unter Nutzung der Positions- und Forminformationen der Fehlstellen, welche mit dem Fehler-Abtaster gewonnen wurden, werden aus dem Bild des Ästhetik- Abtasters Bildausschnitte der jeweiligen Fehlstellen gewonnen, wobei diese Bildausschnitte jeweils die Fehlstellen selbst und ihr näheres Umfeld umfassen und aus diesen Bildausschnitten werden mit Verfahren der automatischen Bildauswertung beschreibende Merkmale für den lokalen ästhetischen Eindruck berechnet,

4. nach dem Flicken der physikalischen Fehlstellen durch automatisches Ausfräsen, Einbringen von Spachtelmasse oder Dübel oder anderen physikalischen Reparaturtechnologien wird die Region jeder geflickten Fehlstelle mit einer numerisch oder rechnergesteuert positionierbaren, elektronisch bildpunktweise ansteuerbaren Dekorations-Einrichtung unter Nutzung der für den globalen ästhetischen visuellen Eindruck des Panels zuständigen Merkmale als auch der für den lokalen ästhetischen Eindruck der betroffenen Fehlstellen zuständigen Merkmale individuell so dekoriert, daß das Paneel an der Stelle der reparierten Fehlstelle einen einem fehlerlosen Paneel möglichst nahe kommenden visuellen Eindruck aufzeigt und/oder dass das gesamte geflickte Paneel einen durch die Wahl der lokalen Dekorationsmuster hervorgerufenen, gewünschten ästhetischen Gesamteindruck aufzeigt.

Mit der Erfindung wird so ein Verfahren zum automatischen Flicken von Fehlstellen insbesondere in natürlich gemusterten Flächen bereitgestellt, bei welchen die lokale Ausbesserung ein im Vergleich zur fehlerfreien Fläche ansonsten einen visuell störenden Eindruck hinterlässt, wobei hier durch Rekonstruktion oder Imitation der Textur auf der Fehlstelle diese möglichst unauffällig ausgebessert wird.

Bei den oben angegebenen Verfahrensschritten sind zwei bildgebende Abtaster vorgesehen. Diese können jedoch auch in einem einzelnen Abtaster vereint sein.

Anders beschrieben wird allgemein zur Durchführung des Verfahrens zum automatischen Flicken einer texturierten Oberfläche eines flächigen Gegenstands

- die mit zumindest einer Fehlstelle behaftete texturierte Oberfläche des flächigen Gegenstands, wie etwa eines Paneels mittels eines bildgebenden Abtaster erfasst,

- mittels einer Recheneinrichtung zumindest der Ort, vorzugsweise auch die Größe und/oder die Form der Fehlstelle anhand der mit dem bildgebenden Abtaster aufgenommenen Bilddaten erfasst,

- die Fehlstelle mittels eines rechnergesteuerten Flickwerkzeugs geflickt, beispielsweise durch Einfügen einer Spachtelmasse mit gegebenenfalls vorherigem Entfernen von Material der Oberfläche,

- anhand der Bilddaten die Textur der Oberfläche erfasst, und

- mittels der Recheneinrichtung eine die Textur der Oberfläche imitierende strukturierte Färbung ermittelt und - mit einer Dekorations-Einrichtung rechnergesteuert die zuvor ermittelte, die Textur der Oberfläche imitierende Färbung auf die geflickte Fehlstelle aufgetragen.

Eine entsprechende automatische Flickvorrichtung zur

Ausbesserung von Fehlstellen in texturierten Oberflächen flächiger Gegenstände umfasst dazu die folgenden

Einrichtungen:

-zumindest ein bildgebender Abtaster zum Aufnehmen eines typischerweise digitalen Bildes der texturierten Oberfläche,

-eine Recheneinrichtung, welche an den bildgebenden Abtaster angeschlossen ist, so dass die Bilddaten des bildgebenden Abtasters an die Recheneinrichtung übertragen und von dieser ausgewertet werden können, wobei die Recheneinrichtung dazu eingerichtet ist, aus den empfangenen Bilddaten zumindest den Ort, vorzugsweise auch die Größe und/oder die Form einer Fehlstelle zu erfassen, sowie anhand der Bilddaten die Textur der Oberfläche, insbesondere in Umgebund der Fehlstelle zu erfassen, und eine die Textur der Oberfläche imitierende strukturierte Färbung zu ermitteln,

-eine mit der Recheneinrichtung verbundene automatische Flickeinrichtung, welche die Fehlstelle flickt und welche mit der Recheneinrichtung verbunden ist und von der

Recheneinrichtung anhand der von der Recheneinrichtung ermittelten Ortskoordinaten, gegebenenfalls auch der Daten der ermittelten Form und/oder Größe der Fehlstelle angesteuert wird, sowie

- eine Dekorations-Einrichtung, welche ebenfalls mit der Recheneinrichtung verbunden ist, um gesteuert durch die Recheneinrichtung die zuvor von der Recheneinrichtung ermittelte, die Textur der Oberfläche imitierende Färbung auf die geflickte Fehlstelle aufzutragen.

Das Entfernen von Material der Oberfläche an der Fehlstelle kann beispielsweise durch Ausbohren oder Ausfräsen erfolgen. Ist die Fehlstelle eine rein farbliche Störung der Textur, kann gegebenenfalls auch eine deckende Beschichtung der Fehlstelle ohne Entfernung von Material in Frage kommen, um die Fehlstelle zu verbergen.

Um mittels der Recheneinrichtung ein Bild der auf die

Fehlstelle aufzutragenden Färbung zu ermitteln, kann gemäß einer einfachen Ausführungsform der Erfindung aus den Bilddaten der Textur ein geeigneter Bereich geklont werden.

Als Bestandteil der Dekorationseinrichtung zur Erzeugung indvidueller Texturierungen sind Matrixdruck-Vorrichtungen, die also ein Druckbild durch rechnergesteuertes Setzen von einzelnen Bildpunkten erzeugen, besonders geeignet. Hierbei eignen sich insbesondere Drop-on-Demand-Druckvorrichtungen, wie etwa Tintenstrahldrucker. Ein derartiger Drucker kann leicht nahezu beliebige Texturierungen individuell rechnergesteuert erzeugen.

Um eine möglichst unauffällige Ausbesserung, beziehungsweise eine möglichst realistische Imitation der Textur zu erzielen, ist in vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung die Recheneinrichtung dazu eingerichtet, bei der Ermittlung der die Textur der Oberfläche imitierenden strukturierten Farbgebung Texturelemente in die geflickte Fehlstelle fortzusetzen. Dabei wird also der Verlauf der Strukturelemente angrenzender intakter Oberflächenbereiche ermittelt und die aufzubringende Farbgebung, beispielsweise in Form von Bilddaten derart errechnet, dass diese Texturelemente enthält, welche an die vorhandenen Texturelemente anschließen. Mit anderen Worten wird unter Einbeziehung der Textur der an die Fehlstelle angrenzenden Oberflächenbereiche eine Textur innerhalb der Fehlstelle von der Recheneinrichtung errechnet, welche die angrenzende Textur extrapoliert.

Hierzu gibt es verschiedene Möglichkeiten. Eine einfache Möglichkeit liegt darin, dass ein Referenz-Bildausschnitt der Oberfläche, vorzugsweise in der Umgebung der Fehlstelle geklont und dann angepasst wird. Um die Strukturen der Textur und des Bildausschnitts möglichst in Deckung zu bringen, kann der Bildausschnitt dann in geeigneter Weise deformiert werden. Hierzu eignen sich ein- oder zweiseitige Streckungen und Stauchungen, Drehungen, Skalierungen und Scherungen.

Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird zur Erzeugung eines Imitats der Textur ein Referenz-Ausschnitt der Textur, also etwa ein Bild eines Teils der Textur an einer intakten Stelle der Oberfläche verwendet. Selbstverständlich kann der Referenz-Ausschnitt auch an einer anderen Oberfläche mit der entsprechenden Textur oer auch synthetisch gewonnnen werden. Vorteilhaft für in gutes Imitat der Textur ist lediglich, dass der Referenz- Ausschnitt eine für die Texturierung der Oberfläche typische Strukturierung aufweist. Es wird ein Bild der Textur rekursiv generiert, indem zu einem neu zu bestimmenden Bildelements, beispielsweise in Form eines einzelnen Pixels oder mehrerer Pixel eine Umgebung zuvor bereits bestimmter Pixel ausgewählt wird.

Dann wird ein Bildelement in Form dieser Umgebung im

Referenz-Ausschnitt gesucht, welches in den Farbwerten den Farbwerten der Umgebung des neu zu bestimmenden Bildelements möglichst entspricht. Hier können beispielsweise Summen, vorzugsweise gewichtete Summen der Farbwerte korespondierender Pixel miteinander verglichen werden. Ist die Abweichung der Summen kleiner als ein vorgegebener Grenzwert, wird das Bildelement im Referenz- Ausschnitt als gültig angenommen. Allgemeiner gesagt, ist das Bildelement im Referenz-Ausschnitt dann gefunden, wenn diese in den Farbwerten den Farbwerten der Umgebung des neu zu bestimmenden Bildelements so weit entspricht, dass die Abweichung der Farbwerte korrespondierender Pixel kleiner als ein vorbestimmter Grenzwert ist.

Nun wird im Referenz-Ausschnitt das Bildelement gesucht, welches in örtlicher Relation dem neu zu bestimmenden Bildelement zu dessen zugehriger Umgebung entspricht. Die Farbwerte dieses Bildelement werden dann in das zu bestimmende Texturbild an die entsprechende Stelle bezüglich der Umgebung eingetragen. Das Verfahren wird dann mit einem Bildelement wiederholt, welches vorzugsweise an das zuvor bestimmte Bildelement angrenzt. Durch die Wiederholung dieser Verfahrensschritte wird so das Bild sukzessive mit Farbwerten gefüllt.

Auch dieser Algorithmus kann verwendet werden, um vorhandene Texturen aus der Nachbarschaft in die Bereiche der Fehlstelle hinein zu extrapolieren. Dazu wird von Bilddaten ausgegangen, die neben dem Bereich der Fehlstelle auch angrenzende Bereiche mit der noch vorhandenen Textur enthalten. Bei der Bestimmung der Farbwerte der Umgebung eines neu zu ermittelnden Bildbereichs werden dann diese Texturbereiche mit in die Umgebung einbezogen, so dass aus dem Referenz-Ausschnitt dann zu dieser noch neben der Fehlstelle vorhandenen Textur passende Bildelemente gesucht und in das Bild der aufzutragenen Färbung eingetragen werden .

Der Erfindungsgedanke sei beispielhaft aber nicht einschränkend anhand von einer typischen Fehlstelle, einem Astloch, in einer Holzoberfläche erklärt, Hierzu werden folgende Abbildungen genutzt:

Fig. 1 Verfahrensschritte zum Flicken von Holzpaneelen mittels einer automatischen Flickanlage.

Fig. 2 zeigt eine fehlerbehaftete Holzoberfläche.

Fig. 3 zeigt die Fehlstelle der in Fig 2 dargestellten Holzoberfläche nach dem Flicken.

Fig. 4 Verfahrensschritte zum Flicken von Holzpaneelen mittels einer automatischen Flickanlage mit ästhetischer Imitation der Oberflächentextur.

Die Fig. 5A bis 5C zeigen Verfahrensschritte zum Ermitteln und Aufbringen einer Färbung mit Texturelementen auf der Fehlstelle, welche vorhandene Texturelemente in der Umgebung der Fehlstelle fortsetzen. In den Fig. 6A bis 6C sind Verfahrensschritte zur Imitation der Maserung in einem geflickten Bereich einer Steinplatte dargestellt, bei welchen die Textur durch mehrere kleinere Bildelemente rekursiv ergänzt wird.

Fig. 1 zeigt vereinfacht eine automatische Flickanlage für Paneele mit einer Naturholzoberfläche 11 nach dem Stand der Technik, bestehend aus einem s/w Scanner 12 zur Erkennung der physikalischen Fehler 15 und zur Messung ihrer Position, einem ersten kartesischen XYZ-Manipulator 13 zur Bewegung einer Fräse an die Fehlstellen 16, einem zweiten kartesischen XYZ-Manipulator 14 zur Bewegung eines Spachteleinspritzwerkzeugs an die ausgefräste Fehlstelle - 17. Hinsichtlich der Schritte des Flickens kann eine derartige Vorrichtung auch für das erfindungsgemäße Verfahren, beziehungsweise als Bestandteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung eingesetzt werden.

Fig. 2 zeigt eine Holzoberfläche 21 mit einem faulen, ausgefallenen Astloch vor 22 und nach 23 dem Flicken durch Verspachteln. Die Fehlstelle ist aufgrund der homogenen, nicht gemusterten Spachtelmasse des geflickten Astlochs 23 visuell sehr auffällig und störend erkennbar, selbst wenn der Farbton der Spachtelmasse dem Farbton der Holzoberfläche gut angepasst ist.

Fig. 3 zeigt die Fehlstelle nach der erfindungsgemäßen Dekoration durch Rekonstruktion oder Imitation der natürlichen Holzmaserung mit Hilfe eines Tintenstrahl- Druckes, vereinfacht als s/w Strichgraphik dargestellt Fig. 4 zeigt eine automatische Flickanlage mit der erfindungsgemäßen automatischen ästhetischen Rekonstruktion für Paneele 11 mit einer Naturholzoberfläche, umfassend einen s/w Scanner 12zur Erkennung der Fehler 15 und zur Messung ihrer Position, welcher die Rohbilddaten zur

Auswertung an den Bildrechner 45 überträgt, welcher durch Bildauswertung die Informationen ermittelt zur Ansteuerung des ersten kartesischen XYZ-Manipulator 13 zur Bewegung einer Fräse an die Fehlstellen und zum Ausfräsen dieser Fehlstelle 16 sowie die Informationen zur Ausspachtelung der ausgefrästen Fehlstellen an einen zweiten kartesischen XYZ-Manipulator 14 zur Bewegung eines Spachteleinspritzwerkzeugs an die ausgefrästen Fehlstellen 17 überträgt , ferner einem farbtüchtigeh Scanner 41 zur Erfassung des Paneels , welcher die Bilddaten an einen

Bildrechner 46 überträgt zur Ermittlung sowohl der globalen ästhetischen Merkmale des Paneels als auch der lokalen ästhetischen Merkmale in der Region jeder Fehlstelle, wobei die Positions- und Forminformationen der Fehlstellen über den Datenweg 47 vom Rechner 45 an den Rechner 46 übertragen werden, einem dritten, vom Rechner 46 angesteuerten kartesischen XYZ Manipulator 42 zur Bewegung und Ansteuerung eines Tintenstrahldruckkopfes 43 zur lokalen Dekoration der jeweiligen Fehlstellen.

Ein Holzpaneel mit einer zu flickenden Fehlstellen wird nach dem Stand der Technik wie in Fig. 1 verdeutlicht mit Hilfe eines achromatischen bildgebenden Abtasters 12 auf das Vorhandensein von physikalischen Fehlstellen, im Beispiel ein Astloch 15 untersucht. Hierbei werden Formund Positionsinformationen der Fehlstelle ermittelt und an eine numerisch positionierbare Fräse 13 übertragen. Diese Positionierungseinheit sei beispielsweise mit einem kartesischen XYZ-Manipulator realisiert. Die Positionen beziehen sich auf ein Paneel-gebundenes Koordinatensystem, beispielsweise die vordere linke Ecke.

Nach dem Ausfräsen wird das Paneel in eine zweite Einheit bewegt, bei welcher ein Spachtelkopf numerisch an die Fehlstellenposition bewegt wird und dort die Ausfräsung füllt.

Die bis zu 8 qm grossen Paneele enthalten in der Regel zahlreiche Fehlstellen. Es ist auch möglich, statt kartesischen Positionierungen Schwenkarm-Roboter einzusetzen .

Nach dem Spachteln wird in der Regel die gesamte

Paneeloberfläche überschliffen und mit einem transparenten Schutzlack versehen.

Wie in Fig. 2 beispielhaft an einem Paneel -21- mit einem dunklen Astloch -22- verdeutlicht, ist diese Fehlstelle nach dem Verspachteln immer noch störend sichtbar, da die glatte Spachtelmasse -23- sogar bei ausgewähltem Farbton eine im Gegensatz zur speziellen Holzmaserung glatte Fläche aufzeigt .

Erfindungsgemäß wird daher, wie in Fig. 3 exemplarisch gezeigt, mit einem numerisch positionierbaren farbtüchtigen Tintenstrahl-Druckkopf ein solches Muster und eine solche Farbgebung auf die glatte Fehlstelle aufgedruckt, daß die natürliche Struktur der Umgebung über die Fehlstelle sich fortsetzt und die Farbe sowohl der Umgebung der Fehlstelle als auch dem gesamten Farbeindruck des Paneels angepasst ist . Hierzu wird wie in Fig. 4 gezeigt, eine automatische Flickstation nach dem Stand der Technik um eine Recheneinrichtung mit folgenden Einheiten erweitert:

mit einem zusätzlichen , in der Regel farbtϋchtigen Bildgeber 41 wird ein Farbbild des gesamten Paneels erstellt und eine Auswerteeinheit 46 übertragen mit einer zusätzlichen Positioniereinheit -42- wird ein numerisch ansteuerbarer Dekorationskopf, beispielsweise ein farbtüchtiger Tintenstrahl-Druckkopf an die glatt gespachtelten Fehlstellen geführt und druckt dort ein dekoratives Muster auf die störenden glatten Stellen. Die Positionsinformationen werden dabei von dem Auswerterechner 45, welcher die Bildsignale des Abtasters 12 auswertet an den Dekorationsrechner 46 über einen interne oder externe Datenstrecke 47 übertragen.

Es ist selbstverständlich, dass der Druckvorgang vorzugsweise an dem nach dem Spachteln überschliffenem Paneel durchgeführt wird, um scharfe und prägnante dekorative Muster zu erhalten.

Die Bestimmung der dekorativen Muster folgt dabei zwei Richtlinien:

a) aus dem Gesamtbild des farbtüchtigen Abtasters werden die globalen ästhetischen Merkmale wie dominierender Farbton, Farbtonstatistik sowie die entsprechenden Merkmale der Holzmaserung bestimmt. Solche Verfahren sind dem Fachmann der Inspektion von Naturholz bekannt. Diese Merkmale steuern den generellen Farbton des Tintenstrahldruckers für den Holzhintergrund als auch für die Maserungen, b) aus dem Ausschnittsbild um jede Fehlstelle werden die lokalen ästhetischen Merkmale der Holzmaserung ermittelt wie beispielsweise lokaler

Hintergrundfarbe, Farben der Maserung an dieser Stelle, Dichte, Richtung und Krummungsverlauf der Maserung usw.

Es ist möglich, mittels einer Computersimulation diese Merkmale über Parameter zu steuern, so dass sowohl ein gewünschter lokaler wie auch globaler Eindruck des Holzpaneels entsteht

Soll beispielsweise ein rustikales Paneel nach dem Flicken entstehen, so wird man Fehlstellen eher so dekorieren, dass sie Astlocher, Harzgallen o.a. Elemente imitieren. Soll ein fein-strukturiertes edles Paneel entstehen, so wird man geflickte Astlocher vorwiegend so dekorieren, dass die naturliche Maserung über die Spachtelstelle fortgesetzt wird.

Damit gestattet es das erfindungsgemaße Verfahren nicht nur, Paneele so zu flicken, dass keine störenden Spachtelstellen sichtbar bleiben. Über die elektronische Kontrolle des Dekorationsprozesses kann das globale Aussehen des Paneels durch eine entsprechende lokale Dekoration der Spachtelstellen gesteuert werden und damit aus Paneelen mit einer niedrigen naturlichen ästhetischen Qualität solche mit einer hohen ästhetischen Qualität erzeugt werden. Dies ist sowohl ein grosser wirtschaftlicher als auch ein ökologischer Vorteil der es gestattet, niedrige Holzqualitaten besser zu nutzen. Die Gewinnung und Erzeugung solcher Merkmale ist dem Fachmann der Computer-Simulation bekannt. 3D Simulationsprogramme wie etwa 3D Studio Max oder Alias Wavefront verfügen heute alle über Texturgeneratoren, mit welchen sich farbige Texturen von natürlichen Werkstoffen wie Holz simulieren lassen bzw. aus vorliegenden Bildern extrahieren lassen. Diese sind über Parameter in vielfältiger Hinsicht steuerbar.

Der numerisch steuerbare Dekorationsprozess ist erfindungsgemäß nicht auf die Verwendung von Tintenstrahl- Drucktechnologien beschränkt. Auch Thermotransferdrucker, einfache Manipulatoren mit einer Hochtemperaturspitze zum lokalen Ansengen der Holzoberfläche sind Bestandteil des Erfindungsgedanken .

Der Erfindungsgedanke umfasst daher die Gesamtheit aller zur dekorativen Veränderung einer geflickten Fehlstelle eines Holzpaneels geeigneten Verfahren. Es ist naheliegend, diesen Erfindungsgedanken auch auf andere Naturprodukte wie Naturstein, Marmor sinngemäß anzuwenden.

Der Erfindungsgedanke ist nicht auf das Flicken durch Spachteln oder Dübeln beschränkt. Er umfasst alle

Reparaturtechnologien für lokale physikalische Fehler in ästhetischen Flächen, beispielsweise auch das Ausschäumen, das lokale Abtragen, das Abdecken mittels einer deckenden

Schicht, usw. .

Der Erfindungsgedanke umfasst alle bildgebenden Abtaster wie Matrix- und Zeilenkameras, spektral selektive Kamera, flying-Spot Scanner, 3D Scanner und multisensorielle Abtaster, welche ein elektronisches Abbild der zu flickenden Oberfläche liefern.

Der Erfindungsgedanke umfasst auch Abtaster, welche in der Lage sind, gleichzeitig Fehlstellen zu detektieren und die ästhetischen Merkmale der Oberfläche zu gewinnen. Demgemäß ist die Aufteilung in zwei getrennte Abtaster, wie sie in Fig. 4 dargestellt ist, optional.

Der Erfindungsgedanken umfasst auch die zusätzliche lokale Dekoration nicht fehlerhafter Stellen mit geeigneten Muster, um dem Paneel ein gewünschtes Aussehen zu verleihen. So kann z.B. ein wenig strukturiertes Paneel durch zusätzliche Dekoration mit Astloch-Muster und/ oder Harzgallen-Dekors an wenig strukturierten Stellen ein rustikales Aussehen verliehen werden und somit ein neues Produkt erzeugt werden.

Die Fig. 5A bis 5C zeigen Verfahrensschritte zum Ermitteln und Aufbringen einer Färbung mit Texturelementen auf der Fehlstelle, welche vorhandene Texturelemente in der Umgebung der Fehlstelle fortsetzen.

Fig. 5A zeigt zunächst ein Ausschnitt der Oberfläche eines mit Spachtelmasse 23 geflickten Holzpaneels 21. Die Textur der Oberfläche wird durch die Zuwachszonen der Holzmaserung mit dunklen Spätholzlinien 36 bestimmt. Zur Ermittlung einer geeigneten strukturierten Färbung des von der Spachtelmasse ausgefüllten Bereiches wird nun von der Recheneinrichtung nach einem Ausschnitt der Textur aus den Bilddaten gesucht, welcher zur Fortsetzung der Textur geklont wird. Mit anderen Worten werden der Dekorationseinrichtung Bilddaten der Aufnahme eines intakten Oberflächenbereichs zugeführt, deren Farbinformation von dieser dann auf die Fehlstelle aufgedruckt wird.

Fig. 5B zeigt einen in Fig. 5A gestrichelt eingezeichneten Bildbereich einer intakten Textur des Paneels 21, welcher für das Klonen ausgewählt wurde und in seiner Form der ausgefüllten Fehlstelle entspricht.

Fig 5C zeigt das Paneel mit dem auf die Fehlstelle durch die Dekorations-Einrichtung erfolgten Aufdruck 51 des Bereichs 50. Der Bereich 50 wurde für den Aufdruck leicht gestreckt und überlappt mit der an die Fehlstelle angrenzenden Textur. Hier kann eine verbesserte Anpassung noch dadurch erfolgen, indem der Bereich 50 noch so gedreht, gestaucht, gestreckt und/oder geschert wird, dass eine bestmögliche Anpassung an die angrenzende Textur erfolgt. Beispielsweise können dazu die Linienprofile an den Rändern der angrenzenden Textur und des Bereichs 50 aufeinander angepasst werden. Zudem können die markanten Texturelemente der umgebenden Textur, hier also die Spätholzlinien 36 noch teilweise durch Farbe überdeckt und die aufgedruckten, imitierten Spätholzlinien zum Rand des Aufdrucks 51 hin abgeschwächt werden, so dass die tatsächlichen und die aufgedruckten Linien sanft ineinander übergehen .

Eine weitere Möglichkeit der Imitation der Maserung im ausgebesserten Bereich liegt darin, die Textur durch mehrere kleinere Bildelemente zu ergänzen. Ein Beispiel eines solchen Verfahrens, bei dem rekursiv kleinere aufeinander abgestimmte Bildbereiche ergänzt werden, zeigen die Fig. 6A bis 6C

Zunächst wird wieder ein Referenz-Ausschnitt der Textur gewählt. Als Beispiel dient hier eine Steinplatte 52, beispielsweise eine Granitplatte. Einen Ausschnitt der Oberfläche mit einer bereits mit Spachtel 53 geschlossenen Fehlstelle 54 zeigt Fig. 6A. Das im Folgenden erläuterte Verfahren ist aber auch auf andere Texturen, wie beispielsweise die Maserung eines Holzpaneels entsprechend anwendbar.

Zunächst wird ein Referenz-Ausschnitt 56 der Textur aus den Bilddaten des bildgebenden Abtasters bestimmt.

Es soll nun für den mit Spachtelmasse 53 bedeckten Bereich 54 der Oberfläche eine strukturierte Farbgebung ermittelt werden, welche möglichst der Textur des Referenz- Ausschnitts 56 gleichkommt. Der Einfachheit halber entspricht hier das Bild der zu bestimmenden Farbwerte, welche dann an die Dekorationseinrichtung gesendet werden, in Form und Größe dem gespachtelten Bereich der Fehlstelle 54.

Zusätzlich wäre es wünschenswert, wenn die Textur am Rand des gespachtelten Bereichs nicht unterbrochen wird. Die Farbgebung sollte daher so sein, dass sich die Formelemente der Textur der die Spachtelmasse umgebenden Bereiche in die Fehlstelle hinein kontinuierlich fortsetzen.

Es wird nun von der Recheneinrichtung die Position eines neu zu bestimmendes Bildelements 57 und eine an das Bildelement 57 angrenzende Umgebung 58 festgelegt. Das Bildelement 57 ist am Rand der Fehlstelle angeordnet, so dass in der Umgebung 58 Teile der intakten Textur vorhanden sind.

Dann wird ein Bildelement 59 in Form dieser Umgebung 58 im Referenz-Ausschnitt 56 gesucht, welches in den Farbwerten den Farbwerten der Umgebung 58 des neu zu bestimmenden Bildelements 57 möglichst gut entspricht. Mit dem auf diese Weise gefundenen Bildelement 59 kann nun die Position eines Bildelements 60 festgelegt werden. Dieses Bildelement 60 hat die gleiche Relativposition zum Bildelement 59, wie das neu zu bestimmende Bildelement 57 in Relation zur Umgebung 58. Mit anderen Worten wird hier im Referenz-Ausschnitt das Bildelement 60 gesucht, welches in örtlicher Relation dem neu zu bestimmenden Bildelement 57 zu dessen zugehöriger Umgebung 58 entspricht.

Fig. 6B zeigt dazu vergrößert das aufgefundene Bildelement 60.

Die Farbwerte dieses Bildelements 60 werden dann in das zu bestimmende Texturbild an die entsprechende Stelle bezüglich der Umgebung, also in das Bildelement 57 eingetragen. Dieser Zustand ist in Fig. 6C dargestellt. Nach dem Eintrag der Farbwerte des Bildelements 57 wird dann die Position eines weiteren, angrenzenden Bildelements 61 mit Umgebung 62 festgelegt. Diese Umgebung 62 beinhaltet nun auch Teile der imitierten Textur. Es wird wie zuvor in Bezug auf das Bildelement 57 wieder eine geeignete Umgebung 59 im Referenz-Ausschnitt 56 gesucht und das örtlich zugehörige Bildelement 60 bestimmt, dessen Farbwerte dann wieder in das Bildelement 61 eingetragen werden. Dieses Verfahren wird vorzugsweise wiederholt, bis das für die Ansteuerung der Dekorationseinrichtung vorgesehene Bild mit Farbwerten gefüllt ist.