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Title:
AUTOMATIC RING SPINNING SYSTEM AND METHOD FOR AUTOMATICALLY OPERATING SAME
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2019/227242
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for automatically operating a ring spinning system (1) which contains a ring spinning machine (2) with a plurality of spinning points (21) and a winding machine (3) with a plurality of winding points (31). Yarn (92) is spun on one of the spinning points (21) and is wound into a cop (91). Values of a parameter which characterizes the operation of the spinning point (21) are ascertained for the spinning point (21) during the winding process of the cop (91) and stored as spinning data. The spinning data is assigned to the cop (91). The cop is removed from the spinning point (21). The spinning data assigned to the cop (91) is taken into consideration when making a decision regarding the feed of the cop (91) to one of the winding points (31) after the removal process. The automatic assignment is carried out on the basis of an identification of the point in time the cop (91) was wound and an identification of the spinning point (21) on which the cop (91) was wound.

Inventors:
ARCHONTOPOULOS VASILEIOS (CH)
NARAYANAN SIVAKUMAR (CH)
SCHMID PETER (CH)
EGGIMANN KURT (CH)
GEITER PAUL (CH)
Application Number:
PCT/CH2019/000017
Publication Date:
December 05, 2019
Filing Date:
May 27, 2019
Export Citation:
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Assignee:
USTER TECHNOLOGIES AG (CH)
International Classes:
B65H63/00; B65H63/024; D01H1/02; D01H9/18; D01H13/32
Domestic Patent References:
WO2014022189A12014-02-06
WO2012051730A12012-04-26
Foreign References:
DE102015004305A12016-10-06
DE19918780A12000-05-04
EP0392278A11990-10-17
EP3305953A12018-04-11
US4222657A1980-09-16
US4660370A1987-04-28
DE4209203A11993-09-23
DE4306095A11993-10-07
EP3305953A12018-04-11
DE102015004305A12016-10-06
DE19918780A12000-05-04
EP0392278A11990-10-17
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Claims:
PATENTANSPRÜCHE

1. Verfahren zum automatischen Betrieb einer Ringspinnanlage (1), welche eine

Ringspinnmaschine (2) mit einer Vielzahl von Spinnstellen (21) zum Spinnen von Garn (92) und eine Spülmaschine (3) mit einer Vielzahl von Spulstellen (31) zum Umspulen des Gams (92) beinhaltet, wobei

an einer der Spinnstellen (21) Garn (92) gesponnen und zu einem Kops (91) aufgewickelt wird,

für die Spinnstelle (21) Werte eines für den Betrieb der Spinnstelle (21)

charakteristischen Parameters während des Aufwickelns des Kopses (91) ermittelt und als Spinndaten gespeichert werden,

die Spinndaten dem Kops (91) zugeordnet werden,

der Kops (91) von der Spinnstelle (21) abgesetzt wird und

die dem Kops (91) zugeordneten Spinndaten bei einer automatischen Entscheidung über ein Zuführen des Kopses (91) nach dem Absetzen zu einer der Spulstellen (31) berücksichtigt werden,

dadurch gekennzeichnet, dass

eine Identifikation eines Zeitpunktes des Aufwickelns des Kopses (91) und eine Identifikation der Spinnstelle (21) dem Kops (91) automatisch zugeordnet werden und

die Spinndaten dem Kops (91) aufgrund der Identifikation des Zeitpunktes des Aufwickelns des Kopses (91) und der Identifikation der Spinnstelle (21) automatisch zugeordnet werden.

2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei

die Spinndaten, die Identifikation des Zeitpunktes des Aufwickelns des Kopses (91) und die Identifikation der Spinnstelle (21) in einer relationalen Datenbank gespeichert werden und

die Identifikation des Zeitpunktes des Aufwickelns des Kopses ( 1) und die Identifikation der Spinnstelle (21) in der relationalen Datenbank als Schlüssel zur Identifikation der dem Kops (91) zuzuordnenden Spinndaten verwendet werden.

3. Verfahren nach Anspruch 2, wobei

dem Kops (91) ein Identifikationsträger zugeordnet wird,

Identifikationsdaten des Identifikationsträgers in der relationalen Datenbank gespeichert werden und

5 die Identifikation des Zeitpunktes des Aufwickelns des Kopses (91) und die

Identifikation der Spinnstelle (21) in der relationalen Datenbank als Schlüssel zur Identifikation sowohl der dem Kops (91) zuzuordnenden Spinndaten als auch der Identifikationsdaten des Identifikationsträgers verwendet werden. 0 4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Entscheidung über ein Zufuhren eines ersten Kopses (91) für mehrere nachfolgende Kopse (91), die nach dem ersten Kops (91) an derselben Spinnstelle (21) wie der erste Kops (91) aufgewickelt wurden, für die nachfolgenden Kopse (91) ohne Berücksichtigung ihrer Spinndäten übernommen wird.

5

5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Entscheidung über mindestens eine der folgenden Fragen getroffen wird:

• Wird der Kops (91) einer der Spulstellen (31) zugeführt?

• Welcher der Spulstellen (31 ) wird der Kops (91 ) zugefuhrt?Ö · W ann wird der Kops (91) einer der Spulstellen (31) zugefuhrt?

6. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei der Kops (91) nach dem Absetzen ausgesondert und zumindest während einer Wartezeit keiner der Spulstellen (31) zugeführt wird.

5

7. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei

mindestens zwei Klassen von jeweils einander ähnlichen Spinndaten gebildet werden,

für jede der mindestens zwei Klassen die Entscheidung getroffen und ein Ergebnis0 der Entscheidung der jeweiligen Klasse zugeordnet wird,

der Kops (91) gemäss den gespeicherten Spinndaten in eine der mindestens zwei Klassen klassiert wird und mit dem Kops (91) nach dem Absetzen gemäss dem der betreffenden Klasse zugeordneten Ergebnis verfahren wird.

8. Verfahren nach Anspruch 7, wobei an jeder der Spulstellen (31) das Garn (92) von dem Kops (91) auf eine Garnspule (93) umgespult wird und in derselben Klasse klassierte Kopse (91) derart zeitlich nacheinander einer der Spulstellen (31) zugeführt werden, dass das auf diesen Kopsen (91) aufgewickelte Garn (92) auf eine einzige Garnspule (93) umgespult wird.

9. Verfahren nach Anspruch 8, wobei die in derselben Klasse klassierten Kopse (91) nach dem Absetzen zwischengelagert werden, bevor sie der Spulstelle (31) zugeführt werden.

10. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei der von den Spinndaten umfasste für den Betrieb der Spinnstelle (21) charakteristische Parameter aus der folgenden Menge ausgewählt wird: Anzahl Fadenbrüche pro Zeiteinheit,

Ringläuferdrehzahl, Lufttemperatur, Luftfeuchtigkeit.

11. Automatische Ringspinnanlage ( 1 ), beinhaltend

eine Ringspinnmaschine (2) mit einer Vielzahl von Spinnstellen (21) zum Spinnen von Garn (92) und zum Aufwickeln des Gams (92) auf jeweils einen Kops (91), ein Spinnüberwachungssystem (4) zur Überwachung des Betriebs der Spinnstellen (21), mit

einem Spinnsensor (41) an jeder der Spinnstellen (21) zum Messen einer Spinnmessgrösse und

einer mit dem Spinnsensor (41) verbundenen Spinnüberwachungssteuereinheit (43), die dazu eingerichtet ist, Werte der Spinnmessgrösse vom Spinnsensor (41) einer Spinnstelle (21) während des Aufwickelns eines Kopses (91) zu empfangen, daraus W erte eines für den Betrieb der Spinnstelle (21)

charakteristischen Parameters zu ermitteln und als Spinndaten zu speichern, eine Absetzeinrichtung zum Absetzen der Kopse (91) von den Spinnstellen (21), eine Spülmaschine (3) mit einer Vielzahl von Spulstellen (31) zum Umspulen des Gams (92) von einem jeweiligen Kops (91) auf eine Garnspule (93), ein von einer Zufuhrsteuereinheit (33) gesteuertes Zuführsystem zum Zuführen der von der Absetzeinrichtung abgesetzten Kopse (91) zu den Spulstellen (31) und ein Zuordnungssystem zum Zuordnen der Spinndaten zum zugehörigen Kops (91), wobei die Zuführsteuereinheit (33) mit der Spinnüberwachungssteuereinheit (43) verbunden und dazu eingerichtet ist, eine Entscheidung über ein Zuführen eines jeweiligen Kopses (91 ) zu einer der Spulstellen (31 ) unter Berücksichtigung der dem Kops (91) vom Zuordnungssystem zugeordneten Spinndaten zu fallen,

dadurch gekennzeichnet, dass

das Zuordnungssystem dazu eingerichtet ist,

eine Identifikation eines Zeitpunktes des Aufwickelns des Kopses (91) und eine Identifikation der Spinnstelle (21), auf welcher der Kops (21) aufgewickelt wurde, dem Kops ( 1 ) zuzuordnen und

die Spinndaten dem Kops (91) aufgrund der Identifikation des Zeitpunktes des Aufwickelns des Kopses (91) und der Identifikation der Spinnstelle (21) zuzuordnen.

12. Automatische Ringspinnanlage (1) nach Anspruch 1 1, wobei das Zuordnungssystem eine relationale Datenbank beinhaltet, die dazu eingerichtet ist,

die Spinndaten, die Identifikation des Zeitpunktes des Aufwickelns des Kopses (91) und die Identifikation der Spinnstelle (21) zu speichern sowie

die Identifikation des Zeitpunktes des Aufwickelns des Kopses (91) und die

Identifikation der Spinnstelle (21) als Schlüssel zur Identifikation der dem Kops (91) zuzuordnenden Spinndaten zu verwenden.

13. Automatische Ringspinnanlage (1 ) nach Anspruch 12, wobei das Zuordnungssystem dazu eingerichtet ist,

dem Kops (91) einen Identifikationsträger zuzuordnen,

Identifikationsdaten des Identifikationsträgers in der relationalen Datenbank zu speichern sowie

in der relationalen Datenbank die Identifikation des Zeitpunktes des Aufwickelns des Kopses (91) und die Identifikation der Spinnstelle (21) als Schlüssel zur

Identifikation sowohl der dem Kops (91) zuzuordnenden Spinndaten als auch der Identifikationsdaten des Identifikationsträgers zu verwenden.

14. Automatische Ringspinnanlage ( 1 ) nach einem der Ansprüche 1 1-13, wobei das Zuordnungssystem dazu eingerichtet ist, die Entscheidung über ein Zufuhren eines ersten Kopses (91) für mehrere nachfolgende Kopse (91), die nach dem ersten Kops (91) an derselben Spinnstelle (21) wie der erste Kops (91) aufgewickelt wurden, für die nachfolgenden Kopse (91 ) ohne Berücksichtigung ihrer Spinndaten zu übernehmen.

15. Automatische Ringspinnanlage ( 1 ) nach einem der Ansprüche 1 1-14, zusätzlich beinhaltend eine Aussonderstation (35, 35.1, 35.2, 38) zur Aufnahme solcher Kopse (91), die von der Zuführsteuereinheit (33) ausgesondert und zumindest während einer

Wartezeit keiner der Spulstellen (31) zugeführt werden.

16. Automatische Ringspinnanlage (1) nach einem der Ansprüche 11-15, wobei die Spinnüberwachungssteuereinheit (43) dazu eingerichtet ist, Werte des für den Betrieb der Spinnstelle (21 ) charakteristischen Parameters aus der folgenden Menge zu ermitteln und als Spinndaten zu speichern; Anzahl Fadenbrüche pro Zeiteinheit, Ringläuferdrehzahl, Lufttemperatur, Luftfeuchtigkeit.

Description:
AUTOMATISCHE RINGSPINNANLAGE UND VERFAHREN ZU IHREM

AUTOMATISCHEN BETRIEB

FACHGEBIET

Die vorliegende Erfindung liegt auf dem Gebiet des Ringspinnens. Sie betrifft eine automatische Ringspinnanlage und ein Verfahren zu ihrem automatischen Betrieb, gemäss den unabhängigen Patentansprüchen.

STAND DER TECHNIK

Eine Ringspinnanlage beinhaltet üblicherweise eine Ringspinnmaschine und eine

Spülmaschine.

Die Ringspinnmaschine weist eine Vielzahl von Spinnstellen auf. An jeder Spinnstelle wird Vorgarn von einer Vorgamspule abgezogen, verstreckt, verdreht (versponnen) und als Garn auf einen Kops (Garnspule) aufgewickelt. Systeme zur Überwachung des Betriebs der Spinnstellen, z. B. zum Erkennen von Fadenbrüchen oder„Schleicherspindeln“ (d. h. Spindeln, die mit einer Eigendrehzahl unterhalb der eingestellten Maschinendrehzahl arbeiten), sind bekannt. Solche Spinnüberwachungssysteme messen typischerweise die Rotationsgeschwindigkeit des jeweiligen Ringläufers (z. B. US-4,222,657 A) oder des Gams (z. B. WO-2014/022189 Al). Zur ersteren Kategorie gehört das

Ringspinnoptimiersystem USTER ® SENTINEL, das in der Broschüre„USTER ®

SENTTNEL - The ring spinning optimization System“, Uster Technologies AG, 2016, beschrieben ist. Das Ringspinnoptimiersystem USTER ® SENUNEL erstellt einen

Kopsaufbaubericht, in dem unter anderem die durchschnittliche Anzahl Fadenbrüche und die durchschnittliche Rotationsgeschwindigkeit in Abhängigkeit von der Lage entlang einer Längsachse eines Kopses grafisch dargestellt sind. Der Kopsaufbaubericht wird auf einem Bildschirm an eine Bedienperson ausgegeben.

— i— Die Kopse werden nach ihrer Herstellung von der Ringspinnmaschine zu einer

Spülmaschine transportiert. Es sind Kopsverfolgungssysteme bekannt, die es ermöglichen, einem in der Spülmaschine befindlichen Kops diejenige Spinnstelle zuzuordnen, auf der er hergestellt wurde. Die Zuordnung kann bspw. mittels eines Identifikationsträgers auf der Kopshülse (z. B. US-4,660,370 A) oder auf einem Spulenteller (Caddy), der den Kops transportiert (z. B. DE-42‘09‘203 Al), erfolgen.

Die Spülmaschine weist eine Vielzahl von Spulstellen auf. An jeder Spulstelle werden mehrere Kopse nacheinander auf eine Kreuzspule umgespult. Das Umspulen hat den Zweck, grosse Garnspulen herzustellen, die effizient transportiert und verwendet werden können. Während des Umspulens werden Eigenschaften des Gams überwacht und mit vorgegebenen Qualitätskriterien verglichen. Bei Nichterfüllen der Qualitätskriterien kann die fehlerhafte Stelle aus dem Garn entfernt werden. Zu diesem Zweck sind so genannte Gamreinigersysteme bekannt, z. B. aus der WO-2012/051730 Al.

Die DE-43‘06‘095 Al offenbart ein Verfahren und eine Einrichtung zum Steuern einer vernetzten Spinnereianlage. Die Spinnereianlage umfasst eine Ringspinnmaschine, einen der Ringspinnmaschine zugeordneten Bedienungsautomaten und eine mit der

Ringspinnmaschine verkettete Spülmaschine mit einem Gamreiniger. Sie ist mit einem Kopsverfolgungssystem ausgestattet. Zur Optimierung der Spinnereianlage werden Informationen ausgetauscht. Der Bedienungsautomat fuhrt nicht nur

Bedienungsoperationen aus, sondern sammelt auch Informationen bezüglich der Zustände der Spinnstellen und der Fadenbrüche in den einzelnen Kopsen. Die Spülmaschine bzw. ihre Gamreiniger können über das Kopsverfolgungssystem feststellen, dass eine bestimmte Spindel der Ringspinnmaschine stets schlechtes Garn produziert.

DieEP-3’305’953 Al offenbart ein Gamspulsystem mit einer Spinnmaschine und eine automatische Spülmaschine. Die Spinnmaschine ist mit einer Überwachungseinrichtung zum Erzeugen von Spinninfonnationen und einer Sendeeinheit zum Senden der

Spinninformationen an die Spülmaschine versehen. Die Spülmaschine ist mit einer Empfangseinheit zum Empfangen der Spinninformationen und einer Steuereinrichtung zum Steuern des Betriebs der Spülmaschine aufgrund der von der Empfangseinheit empfangenen Spinninformationen versehen. Die DE-10‘20l5‘004‘305 Al betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines Verbundsystems aus mindestens einer Ringspinnmaschine und mindestens einer Spülmaschine. Die jeweils auf die Kopse gewickelte Gesamtfadenlänge wird ermittelt, und die Zuführung der Kopse zu den Spulstellen erfolgt in Abhängigkeit von der ermittelten Gesamtfadenlänge. Bei der Verteilung der Kopse auf die Spulstellen können Fadenbrüche auf den Kopsen

berücksichtigt werden, um Spleisse auf die Kreuzspulen gleichmässig zu verteilen.

Die DE-l 99 4 18‘780 Al schlägt vor, die Ringspinnmaschine an eine Prüfstation anzuschliessen. In dieser werden die Game automatisch auf Haarigkeit überprüft und die Kopse in Abhängigkeit vom Prüfergebnis automatisch sortiert. So werden für ein und dasselbe Endprodukt nur Kopse mit Garnen ohne Unterschiede in der Haarigkeit verwendet.

Gemäss der EP-0‘392‘278 Al passieren die Kopse auf Spulenträgem einen Umsetzer, der mindestens eine Ringspinnmaschine und mindestens eine Spülmaschine verbindet. Im Bereich des Umsetzers werden den mit Kopsen bestückten Spulenträgem Daten zugeordnet, welche sich auf unterschiedliche Gamqualitäten beziehen. Gemischt angelieferte Kopse mit unterschiedlichen Qualitäten werden codiert und hinter dem Umsetzer an entsprechende Bereiche der Spülmaschine abgegeben.

DARSTELLUNG DER ERFINDUNG

Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Produktivität und/oder die Rentabilität einer automatischen Ringspinnanlage zu steigern. Eine weitere Aufgabe ist es, die Qualität der von einer Ringspinnanlage erzeugten Garnspulen zu erhöhen. Ferner ist es eine Aufgabe, Qualitätskosten im textilen Herstellungsprozess stromabwärts der

Ringspinnanlage zu reduzieren.

Diese und andere Aufgaben werden durch das Verfahren und die automatische

Ringspinnanlage gelöst, wie sie in den unabhängigen Patentansprüchen definiert sind. Vorteilhafte Ausführungsformen sind in den abhängigen Patentansprüchen angegeben. Die Erfindung beruht auf der Idee, Werte eines für den Betrieb der Spinnstelle

charakteristischen Parameters während des Spinnens, insbesondere während des

Aufwickelns des Kopses zu ermitteln, sie dem Kops automatisch zuzuordnen und bei einer automatischen Entscheidung über ein Zufuhren des Kopses zu einer der Spulstellen zu berücksichtigen. Die automatische Zuordnung erfolgt aufgrund einer Identifikation eines Zeitpunktes des Aufwickelns des Kopses und einer Identifikation der Spinnstelle, an welcher der Kops aufgewickelt wurde. Kopse, während deren Herstellung bzw.

Aufwickelns Probleme auftraten, können so vor dem Umspulen ausgesondert werden. Sie können als Ausschuss entsorgt oder zu Garnspulen minderer Qualität umgespult werden.

Das erfindungsgemässe Verfahren dient zum automatischen Betrieb einer

Ringspinnanlage, welche eine Ringspinnmaschine mit einer Vielzahl von Spinnstellen zum Spinnen von Garn und eine Spülmaschine mit einer Vielzahl von Spulstellen zum

Umspulen des Gams beinhaltet. An einer der Spinnstellen wird Garn gesponnen und zu einem Kops aufgewickelt. Für die Spinnstelle werden Werte eines für den Betrieb der Spinnstelle charakteristischen Parameters während des Aufwickelns des Kopses ermittelt und als Spinndaten gespeichert. Die Spinndaten werden dem Kops zugeordnet. Der Kops wird von der Spinnstelle abgesetzt. Die dem Kops zugeordneten Spinndaten werden bei einer automatischen Entscheidung über ein Zuführen des Kopses nach dem Absetzen zu einer der Spulstellen berücksichtigt. Eine Identifikation eines Zeitpunktes des Aufwickelns des Kopses und eine Identifikation der Spinnstelle werden dem Kops automatisch zugeordnet. Die Spinndaten werden dem Kops aufgrund der Identifikation des Zeitpunktes des Aufwickelns des Kopses und der Identifikation der Spinnstelle automatisch zugeordnet.

In einer Ausführungsform werden die Spirtndaten, die Identifikation des Zeitpunktes des Aufwickelns des Kopses und die Identifikation der Spinnstelle in einer relationalen Datenbank gespeichert. Die Identifikation des Zeitpunktes des Aufwickelns des Kopses und die Identifikation der Spinnstelle werden in der relationalen Datenbank als Schlüssel zur Identifikation der dem Kops zuzuordnenden Spinndaten verwendet. Dabei können dem Kops ein Identifikationsträger zugeordnet, Identifikationsdaten des Identifikationsträgers in der relationalen Datenbank gespeichert und die Identifikation des Zeitpunktes des Aufwickelns . des Kopses und die Identifikation der Spinnstelle in der relationalen Datenbank als Schlüssel zur Identifikation sowohl der dem Kops zuzuordnenden

Spinndaten als auch der Identifikationsdaten des Identifikationsträgers verwendet werden. Vorzugsweise wird die Entscheidung über ein Zufuhren eines ersten Kopses für mehrere nachfolgende Kopse, die nach dem ersten Kops an derselben Spinnstelle wie der erste Kops aufgewickelt wurden, für die nachfolgenden Kopse ohne Berücksichtigung ihrer Spinndaten übernommen.

In einer Ausführungsform wird die Entscheidung über mindestens eine der folgenden Fragen getroffen:

• Wird der Kops einer der Spulstellen zugeführt?

• Welcher der Spulstellen wird der Kops zugefuhrt?

• Wann wird der Kops einer der Spulstellen zugeführt?

In einer Ausführungsform wird der Kops nach dem Absetzen ausgesondert und zumindest während einer Wartezeit keiner der Spulstellen zugeführt.

In einer Ausführungsform werden mindestens zwei Klassen von jeweils einander ähnlichen Spinndaten gebildet. Für jede der mindestens zwei Klassen wird die Entscheidung getroffen, und ein Ergebnis der Entscheidung wird der jeweiligen Klasse zugeordnet. Der Kops wird gemäss den gespeicherten Spinndaten in eine der mindestens zwei Klassen klassiert. Mit dem Kops wird nach dem Absetzen gemäss dem der betreffenden Klasse zugeordneten Ergebnis verfahren. Vorzugsweise wird an jeder der Spulstellen das Garn von dem Kops auf eine Gamspule umgespult, und in derselben Klasse klassierte Kopse werden derart zeitlich nacheinander einer der Spulstellen zugeführt, dass das auf diesen Kopsen aufgewickelte Garn auf eine einzige Garnspule umgespult wird. Dabei können die in derselben Klasse klassierten Kopse nach dem Absetzen zwischengelagert werden, bevor sie der Spulstelle zugeführt werden.

In einer Ausführungsform wird der von den Spinndaten umfasste für den Betrieb der Spinnstelle charakteristische Parameter aus der folgenden Menge ausgewählt: Anzahl Fadenbrüche pro Zeiteinheit, Ringläuferdrehzahl, Lufttemperatur, Luftfeuchtigkeit. Die erfindungsgemässe automatische Ringspinnanlage beinhaltet eine Ringspinnmaschine mit einer Vielzahl von Spinnstellen zum Spinnen von Gam und zum Aufwickeln des Gams auf jeweils einen Kops. Sie beinhaltet ferner ein Spinnüberwachungssystem zur

Überwachung des Betriebs der Spinnstellen, mit einem Spinnsensor an jeder der

Spinnstellen zum Messen einer Spinnmessgrösse und einer mit dem Spinnsensor verbundenen Spinnüberwachungssteuereinheit, die dazu eingerichtet ist, Werte der Spinnmessgrösse vom Spinnsensor einer Spinnstelle während des Aufwickelns eines Kopses zu empfangen, daraus Werte eines für den Betrieb der Spinnstelle

charakteristischen Parameters zu ermitteln und als Spinndaten zu speichern. Die

Ringspinnanlage beinhaltet eine Absetzeinrichtung zum Absetzen der Kopse von den Spinnstellen. Sie beinhaltet ferner eine Spülmaschine mit einer Vielzahl von Spulstellen zum Umspulen des Gams von einem jeweiligen Kops auf eine Garnspule. Ausserdem beinhaltet die Ringspinnanlage ein von einer Zuführsteuereinheit gesteuertes Zuführsystem zum Zuführen der von der Absetzeinrichtung abgesetzten Kopse zu den Spulstellen und ein Zuordnungssystem zum Zuordnen der Spinndaten zum zugehörigen Kops. Die

Zuführsteuereinheit ist mit der Spinnüberwachungssteuereinheit verbunden und dazu eingerichtet, eine Entscheidung über ein Zufuhren eines jeweiligen Kopses zu einer der Spulstellen unter Berücksichtigung der dem Kops vom Zuordnungssystem zugeordneten Spinndaten zu fallen. Das Zuordnungssystem ist dazu eingerichtet, eine ldentifikation eines Zeitpunktes des Aufwickelns des Kopses und eine Identifikation der Spinnstelle, auf welcher der Kops aufgewickelt wurde, dem Kops zuzuordnen und die Spinndaten de Kops aufgrund der Identifikation des Zeitpunktes des Aufwickelns des Kopses und der Identifikation der Spinnstelle zuzuordnen.

In einer Ausführungsform beinhaltet das Zuordnungssystem eine relationale Datenbank. Die relationale Datenbank ist dazu eingerichtet, die Spinndaten, die Identifikation des Zeitpunktes des Aufwickelns des Kopses und die ldentifikation der Spinnstelle zu speichern sowie die Identifikation des Zeitpunktes des Aufwickelns des Kopses und die Identifikation der Spinnstelle als Schlüssel zur Identifikation der dem Kops zuzuordnenden Spinndaten zu verwenden. Das Zuordnungssystem kann dazu eingerichtet sein, dem Kops einen Identifikationsträger zuzuordnen, Identifikationsdaten des Identifikationsträgers in der relationalen Datenbank zu speichern sowie in der relationalen Datenbank die

Identifikation des Zeitpunktes des Aufwickelns des Kopses und die Identifikation der Spinnstelle als Schlüssel zur Identifikation sowohl der dem Kops zuzuordnenden

Spinndaten als auch der Identifikationsdaten des Identifikationsträgers zu verwenden. Das Zuordnungssystem ist vorzugsweise dazu eingerichtet, die Entscheidung über ein Zufuhren eines ersten Kopses für mehrere nachfolgende Kopse, die nach dem ersten Kops an derselben Spinnstelle wie der erste Kops aufgewi ekelt wurden, für die nachfolgenden Kopse ohne Berücksichtigung ihrer Spinndaten zu übernehmen.

In einer Ausführungsform beinhaltet die Ringspinnanlage zusätzlich eine Aussonderstation zur Aufnahme solcher Kopse, die von der Zuführsteuereinheit ausgesondert und zumindest während einer Wartezeit keiner der Spulstellen zugeführt werden.

In einer Ausführungsform ist die Spinnüberwachungssteuereinheit dazu eingerichtet,

Werte des für den Betrieb der Spinnstelle charakteristischen Parameters aus der folgenden Menge zu ermitteln und als Spinndaten zu speichern: Anzahl Fadenbrüche pro Zeiteinheit, Ringläuferdrehzahl, Lufttemperatur, Luftfeuchtigkeit.

Dank der Erfindung können Kopse, während deren Herstellung oder Aufwickelns Probleme auftraten, ausgesondert werden. So werden Schnitte durch Gamreiniger an der Spülmaschine eingespart, wodurch die Effizienz der Spülmaschine und letztlich die Gesamtproduktivität der automatischen Ringspinnanlage gesteigert wird. Die Erfindung mindert auch das Risiko, dass Gamfehler auf die Garnspule gelangen. Somit erhöht sie die Qualität der von der automatischen Ringspinnanlage erzeugten Garnspulen. Die Erfindung bietet ausserdem die Möglichkeit, gezielt Garnspulen mehrerer unterschiedlicher

Qualitätsklassen zu erzeugen, wobei die Garnspulen innerhalb einer Qualitätsklasse ein homogenes Qualitätsniveau aufweisen. Je nach Qualitätsklasse können die Garnspulen zu unterschiedlichen Preisen für unterschiedliche Weiterverwendungszwecke verkauft werden, wodurch die Rentabilität der Ringspinnanlage gesteigert wird. Im textilen Herstellungsprozess stromabwärts der Ringspinnanlage werden durch die Verwendung von Garnspulen mit homogener Qualität die Qualitätskosten reduziert, weil bei der

Weiterverarbeitung der Garnspulen (z. B. in der Weberei oder Strickerei) weniger Probleme auftreten und das textile Endprodukt weniger Defekte und Ungleichmässigkeiten aufweist. AUFZÄHLUNG DER ZEICHNUNGEN

Nachfolgend wird die Erfindung anhand der Zeichnungen detailliert erläutert.

Figur 1 zeigt schematisch eine erfindungsgemässe Ringspinnanlage.

Figur 2 illustriert anhand eines Flussdiagramms einen Teil einer

Ausführungsform des erfmdungsgemässen Verfahrens.

Figuren 3-5 illustrieren anhand von schematischen Diagrammen Teile von

Ausführungsformen des erfmdungsgemässen Verfahrens.

Figur 6 illustriert anhand eines Flussdiagramms einen Teil einer

Ausführungsform des erfmdungsgemässen Verfahrens.

Figur 7 stellt schematisch eine relationale Datenbank zur Verwendung im

erfmdungsgemässen Verfahren als Tabelle dar.

AUSFÜHRUNG DER ERFINDUNG

Figur 1 zeigt schematisch eine erfindungsgemässe automatische Ringspinnanlage 1. Die Ringspinnanlage beinhaltet eine Ringspinnmaschine 2 und eine Spülmaschine 3.

Die Ringspinnmaschine 2 weist eine Vielzahl von Spinnstellen 21 auf. An jeder

Spinnstelle 21 wird mittels des bekannten Ringspinnverfahrens Garn aus Vorgarn gesponnen und zu einem so genannten Kops 91 aufgewickelt. Die Ringspinnmaschine 2 ist mit einem Spinnüberwachungssystem 4 zur Überwachung des Betriebs der Spinnstellen 21, z. B. zum Erkennen von Fadenbrüchen oder„Schleicherspindein“, ausgerüstet. Das Spinnüberwachungssystem 4 beinhaltet an jeder der Spinnstellen 21 einen Spinnsensor 41. Der Spinnsensor 41 misst eine Spinnmessgrösse. Jeder Spinnsensor 41 ist über eine kabelgebundene oder kabellose erste Datenleitung 42 mit einer

Spinnüberwachungssteuereinheit 43 verbunden. Der Spinnsensor 41 sendet über die erste Datenleitung 42 Werte der Spinnmessgrösse an die Spinnüberwachungssteuereinheit 43. Die Spinnüberwachungssteuereinheit 43 empfängt die Werte. Sie ermittelt daraus für mindestens zwei verschiedene Zeiten während des Aufwickelns des Kopses 91 Werte eines für den Betrieb der Spinnstelle 21 charakteristischen Parameters und speichert die ermittelten Werte als Spinndaten. Beispiele für den für den Betrieb der Spinnstelle 21 charakteristischen Parameters sind eine Anzahl Fadenbrüche pro Zeiteinheit, eine

Ringläuferdrehzahl, eine Lufttemperatur und eine Luftfeuchtigkeit.

Die vollen, gleichzeitig hergestellten Kopse 91 werden gleichzeitig von der

Ringspinnmaschine 2 abgesetzt („gedoffi“); dazu ist die Ringspinnanlage 1 mit einer Absetzeinrichtung ausgestattet, die aber in den Zeichnungen der Einfachheit halber nicht eingezeichnet ist. Nach dem Absetzen werden die Kopse 91 zur Spülmaschine 3 transportiert, was in Figur 1 mit gestrichelten Pfeilen 22 angedeutet ist.

Die Spülmaschine 3 weist eine Vielzahl von Spulstellen 31 auf. An jeder Spulstelle 31 wird Garn 92 von mehreren Kopsen 91 nacheinander auf eine Garnspule 93, z. B. eine Kreuzspule, umgespult. Die Spülmaschine 3 kann mit einem Gamüberwachungssystem 5 zur Überwachung von Eigenschaften des Gams 92 ausgerüstet sein. Das

Gamüberwachungssystem 5 beinhaltet an jeder der Spulstellen einen Gamsensor 51, der über eine kabelgebundene oder kabellose zweite Datenleitung 52 mit einer

Gamüberwachungssteuereinheit 53 verbunden ist. Das Gamüberwachungssystem 5 kann z. B. als Gamreinigersystem ausgebildet sein, wobei jedem Gamsensor 51 eine

Gamschneideinheit zugeordnet sein kann, die unzulässige Gamfehler aus dem Garn 92 entfernt.

Im Normalfall wird ein Kops 91 nach dem Absetzen von der Ringspinnmaschine 2 automatisch einer der Spulstellen 31 zugeführt, was in Figur 1 mit gestrichelten Pfeilen 34 angedeutet ist. Das Zuführen der Kopse 91 zu den Spulstellen 31 erfolgt durch ein automatisches Zuführsystem, das von einer Zuführsteuereinheit 33 gesteuert wird. Die Zuführsteuereinheit 33 kann eine eigenständige Einheit sein oder mit einer Steuereinheit der Spülmaschine 3 zusammenfallen.

Die Zuführsteuereinheit 33 ist mit der Spinnüberwachungssteuereinheit 43 verbunden. Die Verbindung kann über eine kabelgebundene oder kabellose dritte Datenleitung 62 erfolgen. Im Ausführungsbeispiel von Figur 1 befinden sich entlang der dritten Datenleitung 62 drei weitere Einrichtungen 45, 6, 55, welche über die dritte Datenleitung 62 übermittelte Daten empfangen, bei Bedarf verarbeiten und weitersenden. Diese sind für die vorliegende Erfindung nicht notwendig und werden nachfolgend nur kurz beschrieben. In einer Ausführungsform beinhaltet die Ringspinnanlage 1 eine zentrale Steuer- und Auswerteeinrichtung 6. Die zentrale Steuer- und Auswerteeinrichtung 6 ist über die dritte Datenleitung 62 mit der Spinnüberwachungssteuereinheit 43 und mit der

Gamüberwachungssteuereinheit 53 verbunden. Die zentrale Steuer- und

Auswerteeinrichtung 6 empfangt Daten von der Spinnüberwachungssteuereinheit 43 und/oder von der Gamüberwachungssteuereinheit 53 verarbeitet sie, steuert die

Ringspinnanlage 1 oder Teile davon und/oder gibt Informationen an eine Bedienperson aus. Zu diesem Zweck ist sie vorzugsweise mit einer Eingabeeinheit und/oder einer Ausgabeeinheit verbunden, über welche die Bedienperson Eingaben vornehmen bzw. Ausgaben empfangen kann. Im Ausführungsbeispiel von Figur 1 ist ein mobiles Gerät 61, z. B. ein Mobiltelefon, das mit der zentralen Steuer- und Auswerteeinrichtung 6 drahtlos kommuniziert, als Ein- und Ausgabeeinheit eingezeichnet. Alternativ oder zusätzlich können andere an sich bekannte Eingabeeinheiten wie z. B. eine Computertastatur und Ausgabeeinheiten wie z. B. ein Computerbildschirm verwendet werden.

In einer Ausführungsform beinhaltet die Ringspinnanlage 1 mehrere

Spinnüberwachungssysteme 4 auf einer oder mehreren Ringspinnmaschinen 2, deren Spinnüberwachungssteuereinheiten 43 mit einem Spinnenexpertensystem 45 verbunden sind. Das Spinnexpertensystem 45 ist dazu eingerichtet, Daten von den

Spinnüberwachungssteuereinheiten 43 zu empfangen, zu verarbeiten und in geeigneter Form auszugeben, sowie die Spinnüberwachungssteuereinheiten 43 zu steuern. Es ist seinerseits mit der zentralen Steuer- und Auswerteeinrichtung 6 verbunden.

In einer Ausführungsform beinhaltet die Ringspinnanlage 1 mehrere

Gamüberwachungssysteme 5 auf einer oder mehreren Spülmaschinen 3, deren

Gamüberwachungssteuereinheiten 53 mit einem Gamexpertensystem 55 verbunden sind. Das Gamexpertensystem 55 ist dazu eingerichtet, Daten von den

Gamüberwachungssteuereinheiten 53 zu empfangen, zu verarbeiten und in geeigneter Form auszugeben, sowie die Gamüberwachungssteuereinheiten 53 zu steuern. Es ist seinerseits mit der zentralen Steuer- und Auswerteeinrichtung 6 verbunden.

Die erfmdungsgemässe Ringspinnanlage 1 beinhaltet ein (nicht als eigenständige Einheit eingezeichnetes) Zuordnungssystem zum Zuordnen der Spinndaten zum zugehörigen Kops 91. Anhand der Figur 7 wird nun eine Möglichkeit des Zuordnens beschrieben. Das Zuordnungssystem kann eine relationale Datenbank beinhalten, die in Figur 7 schematisch als Tabelle 700 dargestellt ist. Das Zuordnungssystem ordnet dem Kops 91 eine

Identifikation eines Zeitpunktes des Aufwickelns des Kopses 91 und eine Identifikation derjenigen Spinnstelle 21, auf der er hergestellt wurde, zu. Eine Identifikation eines Zeitpunktes des Auswickelns des Kopses 91 kann z, B. eine so genannte Doff-Nummer sein, d. h. eine natürliche Zahl, die ein Absetzen („Doff‘) von gleichzeitig hergestellten Kopsen 91 von der Ringspinnmaschine 2 eindeutig identifiziert und die bei jedem nachfolgenden Doff um eins erhöht wird. Die Doff-Nummem sind in einer ersten Spalte 701 der Tabelle 700 aufgelistet. Eine Identifikation deqenigen Spinnstelle 21, auf welcher der Kops 91 hergestellt wurde, kann mittels einer Spinnstellennummer erfolgen. Die Spinnstellennummem sind in einer zweiten Spalte 702 der Tabelle 700 aufgelistet. Eine Doff-Nummer und die dazugehörige Spinnstellennummer zusammen identifizieren eindeutig jeweils eine Zeile der Tabelle 700, so dass sie als so genannter Schlüssel in der Datenbank verwendet werden können. Dies ist in Figur 7 durch einen Rahmen 705 um die beiden Schlüsselspalten 701, 702 angedeutet.

Ferner ordnet das Zuordnungssystem dem Kops 91 einen Identifikationsträger zu und speichert Identifikationsdaten des Identifikationsträgers ebenfalls in der relationalen Datenbank. Zu diesem Zweck kann das Zuordnungssystem ein Kopsverfolgungssystem beinhalten, sind an sich bekannt ist und hier nicht ausführlich diskutiert zu werden braucht. Wie z. B. in der EP-3’305’953 Al beschrieben, kann jeder Kops 91 auf einem Spulenteller, der mit einem RFID-Etikett versehen ist, von der Ringspinnmaschine 2 zur Spülmaschine 3 transportiert werden. Beim Verlassen der Ringspinnmaschine 2 wird das RFID-Etikett mit Identifikationsdaten beschrieben, welche die Doff-Nummer und die

Spinnstellennummer eindeutig identifizieren. Die Identifikationsdaten sind in einer dritten Spalte 703 der Tabelle 700 aufgelistet, z. B. als natürliche Zahlen, von denen jede eindeutig einen Kops 91 identifiziert, zumindest während seines Zufuhrens zu den

Spulstellen 31.

Schliesslich sind in einer vierten Spalte 704 der Tabelle 700 die zugehörigen Spinndaten aufgelistet, bspw. die Anzahl Fadenbrüche pro Stunde. Die Tabelle 700 ist also wie folgt zu lesen: Während des Doffs 0001 gab es an der Spinnstelle 001 L 0.67 Fadenbrüche pro Stunde; der so hergestellte Kops ist mit„14377“ identifiziert.

Kehren wir nun zur Figur 1 zurück. Die Funktionen des Zuordnungssystem können durch die Spinnüberwachungssteuereinheit 43, das Spinnexpertensystem 45, die zentrale Steuer- und Auswerteeinrichtung 6, das Gamexpertensystem 55, die

Gamüberwachungssteuereinheit 53, die Zuführsteuereinheit 33 und/oder durch andere Einheiten erfüllt werden.

Die Zuführsteuereinheit 33 ist gemäss der Erfindung dazu eingerichtet, eine Entscheidung über ein Zufuhren eines jeweiligen Kopses 91 zu einer der spulstellen 31 unter

Berücksichtigung der dem Kops 91 vom Zuordnungssystem zugeordneten Spinndaten zu fällen. Die Entscheidung wird vorzugsweise über mindestens eine der folgenden Fragen getroffen:

• Wird der Kops 91 einer der Spulstellen 31 zugeführt?

Ein Kops 91, dessen Spinndaten darauf hindeuten, dass er an einer schlecht funktionierenden Spinnstelle 21 aufgewickelt wurde, kann als Ausschuss ausgesondert werden, ohne jemals einer Spulstelle 31 zugeführt zu werden. Zu diesem Zweck kann die Ringspinnanlage 1 eine Aussonderstation 35 beinhalten, welcher die„schlechten“ Kopse zugeführt werden.

• Welcher der Spulstellen 31 wird der Kops 91 zugeführt?

Klassen von Kopsen 91 mit unterschiedlichen Spinndaten werden örtlich voneinander getrennt. Die Spulstellen 31 werden in mehrere, bspw. zwei, Gruppen unterteilt. Kopse 91 mit„besseren“ Spinndaten werden einer ersten Gruppe von Spulstellen 31 zugeführt, während Kopse 91 mit„schlechteren“ Spinndaten einer zweiten Gruppe von Spulstellen 31 zugeführt werden.

• Wann wird der Kops 91 einer der Spulstellen 31 zugeführt?

Klassen von Kopsen 91 mit unterschiedlichen Spinndaten werden zeitlich voneinander getrennt. Kopse 91 mit„besseren“ Spinndaten werden zu einer anderen Zeit umgespult als Kopse 91 mit„schlechteren“ Spinndaten. Eine oder mehrere Aussonderstationen 35 können zur Zwischenlagerung von solchen Klassen von Kopsen 91 dienen, die erst später zum Umspulen vorgesehen sind. Die so zwischengelagerten Kopse 91 werden zum gegebenen Zeitpunkt der Spülmaschine 3 zugeführt, was mit einem gestrichelten Pfeil 36 angedeutet ist.

Diese und andere Aspekte der Erfindung werden weiter unten anhand der Figuren 2-5 detaillierter erklärt.

In einer Ausführungsform ermittelt die Spinnüberwachungssteuereinheit 43 die Spinndaten für die einzelnen Kopse 91. Für jeden Kops 91 werden die Spinndaten, die Doff-Nummer und die Spinnstellennummer in einer relationalen Datenbank (vgl. Figur 7) gespeichert.

Die Datenbank kann sich in der Spinnüberwachungseinheit 43, im Spinnexpertensystem 45, in der Auswerteinrichtung 6, in Gamexpertensystem 55, in der

Gamüberwachungssteuereinheit 53, in der Zuführsteuereinheit 33, in einem anderen Recheneinheit oder verteilt auf mehreren der genannten Einheiten befinden. Es werden zwei Klassen von jeweils einander ähnlichen Spinndaten vorgegeben, nämlich zulässige Spinndaten für ordnungsgemäss funktionierende Spinnstellen 21 und unzulässige

Spinndaten für ungenügend funktionierende Spinnstellen 21. Jeder Kops 91 wird gemäss den ihm zugeordneten Spinndaten in eine der beiden Klassen klassiert. Im Beispiel von Figur 7 können Kopse 91 mit zwei oder weniger Fadenbrüchen pro Stunde als zulässig klassiert werden, so dass z. B. der Kops 91 mit der Doff-Nummer 0001 von der Spinnstelle 003 L unzulässig ist. Jeder Kops 91 wird auf einem Spulenteller, der mit einem RF1D- Etikett versehen ist, von der Ringspinnmaschine 2 zur Spülmaschine 3 transportiert. Beim Verlassen der Ringspinnmaschine 2 wird das RFID-Etikett mit ldentifikationsdaten beschrieben, welche mittels der Doff-Nummer und der Spinnstellennummer eindeutig identifizierbar ist. Die Identifikationsdaten werden ebenfalls in der relationalen Datenbank (vgl. Figur 7) gespeichert. Bei der Ankunft des Kopses 91 in der Spülmaschine 3 werden die Identifikationsdaten aus dem RFID-Etikett ausgelesen. Aus der Datenbank werden die entsprechenden Spinndaten ausgelesen, wobei die Doff-Nummer und die

Spinnstellennummer als Schlüssel zur Identifikation der Spinndaten verwendet werden. Erweisen sich die jeweiligen Spinndaten als unzulässig, so führt die Zuführsteuereinheit 33 den betreffenden, als unzulässig klassierten Kops 91 der Aussonderstation 35 zu, ansonsten einer der Spulstellen 31. Somit werden alle als zulässig klassierten Kopse 91 auf der Spülmaschine 3 umgespult, während alle als unzulässig klassierten Kopse 91 in der Aussonderstation 35 ausgesondert werden. Dadurch ist eine einheitlich gute Qualität des auf die Garnspulen 93 umgespulten Gams 92 gewährleistet. Die leeren Kopshülsen werden von der Spülmaschine 3 entfernt und wieder der

Ringspinnmaschine 2 zugeführt, was in Figur 1 mit gestrichelten Pfeilen 32 angedeutet ist.

Figur 2 illustriert anhand eines Flussdiagramms, wie in einer Ausführungsform des erfindungsgemässen Verfahrens Entscheidungen über ein Zuführen von Kopsen 91 getroffen werden, ln diesem Ausführungsbeispiel sind drei Klassen von jeweils einander ähnlichen Spinndaten vorgegeben. Zu einer ersten Klasse gehörende Kopse 91 sollen zuerst umgespult werden. Danach sollen zu einer zweiten bzw. einer dritten Klasse gehörende Kopse 91 gleichzeitig, aber in verschiedenen Gruppen von Spulstellen 31 umgespult werden.

Die Spinndaten eines von der Ringspinnmaschine 2 abgesetzten 201 Kopses 91 werden zuerst daraufhin untersucht 202, ob sie zur ersten Klasse von Spinndaten gehören. Falls ja, so wird der Kops 91 irgendeiner der Spulstellen 31 zugeführt 211 , an der gerade ein Bedarf an Kopsen 91 besteht. Dort wird der Kops 91 auf eine Garnspule 93 umgespult 212. Wenn mehrere erstklassige Kopse 91 auf die Garnspule 93 umgespult worden sind, so dass die Garnspule 93 die vorgeschriebene Menge an Garn 92 enthält, dann ist die Garnspule 93 vollendet 213 und wird von der Spulstelle 31 entfernt 214. Sie enthält nur erstklassiges Garn 92. Ist die Garnspule 93 noch nicht vollendet 213, so wird der betreffenden Spul stelle 31 ein weiterer erstklassiger Kops 91 zugeführt 211.

Falls die Spinndaten eines abgesetzten Kopses 91 nicht zur ersten Klasse gehören 202, so wird der Kops 91 vorerst der Aussonderstation 35 zugefuhrt 203. Dort wird er so lange zwischengelagert, bis alle erstklassigen Kopse 91 umgespult worden sind. Nach dem Umsputen aller erstklassigen Kopse 91 erfolgt auf der Spülmaschine 3 ein Klassenwechsel 204. Nun werden die in der Aussonderstation 35 zwischengelagerten Kopse 91 erneut zur Spülmaschine 3 transportiert (Pfeil 36). Die Spinndaten eines so zur Spülmaschine 3 transportierten 205 Kopses 91 werden daraufhin untersucht 206, ob sie zur zweiten Klasse von Spinndaten gehören. Falls ja, so wird der Kops 91 einer Spulstelle 31 zugefuhrt 221 , die einer ersten Gruppe von Spulstellen 31 angehört. Dort wird der Kops 91 auf eine Garnspule 93 umgespult 222. Wenn mehrere zweitklassige Kopse 91 auf die Garnspule 93 umgespult wurden, so dass die Garnspule 93 die vorgeschriebene Menge an Garn 92 enthält, so ist die Garnspule 93 vollendet 223 und wird von der Spulstelle 31 entfernt 224. Sie enthält zweitklassiges Garn 92. Ist die Garnspule 93 noch nicht vollendet 223, so wird der betreffenden Spulstelle 31 ein weiterer zweitklassiger Kops 91 zugefiihrt 221.

Falls die Spinndaten eines von der Aussonderstation 35 zur Spülmaschine 3 transportierten 205 Kopses 91 nicht zur zweiten Klasse von Spinndaten gehören 206, gehören sie der dritten Klasse an. ln diesem Fall wird der Kops 91 einer Spulstelle 31 zugeführt 231, die einer zweiten Gruppe von Spulstellen 31 angehört. Dort wird der Kops 91 auf eine Garnspule 93 umgespult 232, die nach ihrer Vollendung 233 drittklassiges Garn enthält 234.

Das Umspulen 222, 232 in der ersten und der zweiten Gruppe von Spulstellen 31 kann gleichzeitig auf derselben Spülmaschine 3 erfolgen (vgl. Figur 5). Alternativ können die Kopse 91 je nach ihren jeweiligen Spinndaten entweder einer ersten Spülmaschine zugefuhrt werden, die nur zweitklassiges Garn umspult 222, oder einer zweiten

Spülmaschine, die nur drittklassiges Garn umspult 232.

Die in Figur 2 illustrierte Ausführungsform ist nur ein Beispiel. Es können zwei, drei oder mehr Klassen vorgegeben werden. Alle Klassen können gleichzeitig oder nacheinander umgespult werden. Eine der Klassen kann definitiv als Ausschuss ausgesondert werden, ohne dass sie später umgespult wird. Die Figuren 3-5 illustrieren solche Varianten. Sie zeigen anhand von schematischen Diagrammen, wie (nicht eingezeichnete) Kopse 91 in drei verschiedenen Ausführungsformen des erfindungsgemässen Verfahrens den

Spulstellen 31 zugeführt werden können. Die Diagramme der Figuren 3-5 entsprechen dem rechten unteren Teil der Figur 1. Die Bezugszeichen 22, 34, 35 und 36 werden in den Figuren 3-5 mit derselben Bedeutung wie in Figur 1 verwendet; sie wurden in der Beschreibung von Figur 1 erläutert, so dass sie hier nicht nochmals eingeführt werden.

Die Ausführungsform von Figur 3 entspricht weitgehend derjenigen der Figuren 1 und 2. Ein Kops 91 wird nach seinem Absetzen von der Spinnstelle 21 zur Spülmaschine 3 transportiert, was mit dem Pfeil 22 angedeutet ist. Je nach den dem Kops 91 zugeordneten Spinndaten wird der Kops 91 entweder einer der Spulstellen 31 oder der Aussonderstation 35 zugeführt. In dieser Ausführungsform werden vorerst nur erstklassige Kopse 91 den Spulstellen 31 zugeführt (Pfeile 34; Figur 2: Bezugszeichen 21 1), während alle anderen Kopse 91 in der Aussonderstation 35 zwischengelagert werden (Figur 2: Bezugszeichen 203). Wenn alle erstklassigen Kopse 91 umgespult worden sind, erfolgt ein

Klassenwechsel (Figur 2: Bezugszeichen 204). Die in der Aussonderstation 35

zwischengelagerten Kopse 91 werden erneut zur Spülmaschine 3 transportiert, was mit dem Pfeil 36 angedeutet ist. Daraufhin werden die zweitklassigen Kopse 91 den

Spulstellen 31 zugeführt, usw. (im Unterschied zur Ausführungsform von Figur 2, in der die zweitklassigen und drittklassigen Kopse 91 gleichzeitig umgespult werden).

Es kann in der Praxis Vorkommen, dass auch ein erstklassiger Kops 91 keiner der

Spulstellen 31 zugeführt wird, z. B. weil das Ende des Gams 92 auf diesem Kops 91 nicht gefunden wurde, in diesem Fall wird der erstklassige Kops 91 erneut zur Spülmaschine 3 transportiert, was mit einem Pfeil 37 angedeutet ist; möglicherweise wird das Gamende ih einem zweiten oder weiteren Versuch gefunden. Ebenso kann mit den zweit- und höherklassigen Kopsen 91 vorgegangen werden, nachdem diese erneut zur Spülmaschine 3 transportiert worden sind (Pfeil 36).

In der Ausführungsfarm von Figur 4 werden die nicht-erstklassigen Kopse 91, die keiner der Spulstellen 31 zugeführt worden sind, entweder ersten Aussonderstation 35.1, einer zweiten Aussonderstation 35.2 oder einer Ausschussstation 38 zugeführt. In der ersten Aussonderstation 35.1 werden zweitklassige Kopse 91 aufbewahrt, die nach dem

Umspulen der erstklassigen Kopse 91 erneut zur Spülmaschine 3 transportiert (Pfeil 36.1) und dort umgespult werden. In der zweiten, fakultativen Aussonderstation 35.2 werden drittklassige Kopse 91 aufbewahrt, die nach dem Umspulen der zweitklassigen Kopse 91 zur Spülmaschine 3 transportiert (Pfeil 36.2) und dort umgespult werden. Weitere

(fakultative, nicht eingezeichnete) Aussonderstationen für dritt- und höherklassige Kopse können vorgesehen sein. In der Ausschussstation 38 werden Kopse 91 gesammelt, deren Spinndaten so schlecht sind, dass sie nicht umgespult werden. Die Ausschussstation 38 kann als Spezialfall einer Aussonderstation betrachtet werden. Auch in dieser

Ausführungsform kann eine Rückführung 37 der nicht umgespulten erstklassigen Kopse 91 vorgesehen sein.

In den Ausführungsformen der Figuren 3 und 4 erfolgt die Trennung der verschiedenen Klassen von Kopsen 91 zeitlich: Die verschiedenen Klassen von Kopsen 91 werden auf denselben Spulstellen 31, aber zeitlich nacheinander umgespult. Figur 5 zeigt hingegen eine Ausführungsform mit einer örtlichen Trennung: Die verschiedenen Klassen von Kopsen 91 werden gleichzeitig, aber auf verschiedenen Gruppen von Spulstellen 31 umgespult. Dabei kann z. B. ein erstklassiger Kops 91 einer Spulstelle aus einer ersten Gruppe 31.1 von Spulstellen zugeführt werden, während ein zweitklassiger Kops 91 einer Spulstelle aus einer zweiten Gruppe 31.2 von Spulstellen zugeführt wird. Dies entspricht dem Vorgehen, das im rechten unteren Teil von Figur 2 dargestellt ist, dort allerdings für zweit- bzw. drittklassige Kopse 91. Kopse 91, die schlechter als zweitklassig sind, werden in der Ausschussstation 38 gesammelt. Wie in den zuvor beschriebenen

Ausführungsformen können auch in der Ausführungsform von Figur 5 mehr als zwei Klassen von jeweils einander ähnlichen Spinndaten gebildet werden. Die Gruppen 31.1, 31.2 von Spulstellen, welche Kopse 91 jeweils einer der Klassen umspulen, können auf einer Spülmaschine 3 jeweils örtlich zusammenhängend und voneinander abgegrenzt sein, können auf mehrere Spülmaschinen 3 verteilt sein oder können auf einer oder auf mehreren Spülmaschinen 3 virtuell gebildet werden, ohne jeweils örtlich

zusammenzuhängen.

Das Flussdiagramm von Figur 6 illustriert einen Teil einer Ausführungsform des erfindungsgemässen Verfahrens. Hier wird von der Annahme ausgegangen, dass eine Spinnstelle 21, an der einmal ein Kops 91 mit unzulässigen Spinndaten aufgewickelt worden ist, defekt oder fehlerhaft ist und in Zukunft immer wieder Kopse 1 mit unzulässigen Spinndaten herstellen wird. Eine Identifikation einer solchen defekten Spinnstelle 21, bspw. ihre Spinnstellennummer, wird gesondert gespeichert.

Für jeden von der Ringspinnmaschine 2 abgesetzten 601 Kops 91 wird zunächst gefragt 602, ob bereits mindestens eine Spinnstelle 21 als defekte Spinnstelle 21 bekannt und gespeichert ist. Falls nein, so werden die Spinndaten des Kopses 91 auf ihre Zulässigkeit hin untersucht 603. Sind die Spinndaten zulässig, so wird der Kops 91 einer der Spulstellen 31 zugeführt 604 und dort umgespult. Andernfalls wird die Spinnstelle 21, an welcher der Kops 91 aufgewickelt worden ist, als defekte Spinnstelle 21 gespeichert 606 und der Kops 91 als Ausschuss ausgesondert 607. Ist hingegen bereits mindestens eine Spinnstelle 21 als defekte Spinnstelle 21 bekannt und gespeichert 602, so wird gefragt 605, ob der Kops 91 an einer der bekannten defekten Spinnstellen 21 aufgewickelt worden ist. Falls ja, so kann der Kops 91 ohne weitere Untersuchung seiner Spinndaten als Ausschuss ausgesondert werden 607. Dadurch wird Zeit und Rechenaufwand für eine Untersuchung der Spinndaten gespart. Nur falls der Kops 91 an einer bisher einwandfrei funktionierenden Spinnstelle 21 aufgewickelt worden ist, müssen seine Spinndaten auf ihre Zulässigkeit hin untersucht werden 603. Erweisen sich die Spinndaten als unzulässig, so wird die betreffende Spinnstelle 21 als defekte

Spinnstelle 21 gespeichert 606 und der Kops 91 als Ausschuss ausgesondert 607.

Im Ausführungsbeispiel von Figur 6 ist der Einfachheit halber von einer Aussonderung 307 des Kopses 91 die Rede. Zusätzlich oder alternativ zur Aussonderung 307 kann eine Klassierung stattfinden, wie sie anlässlich der oben beschriebenen Ausführungsformen erläutert wurde. Es kann angenommen werden, dass eine Spinnstelle 21, an der einmal ein Kops 21 mit zweitklassigen Spinndaten aufgewickelt worden ist, in Zukunft immer wieder Kopse 21 mit zweitklassigen Spinndaten hersteilen wird. Analoge Annahmen können für dritt- und höherklassige Spinndaten und Spinnstellen 21 getroffen werden. Mit zweit- und höherklassigen Kopsen 91 aus solchen Spinnstellen 21 kann gemäss einer der oben beschriebenen Ausführungsformen verfahren werden. Wesentlich ist, dass sich hier eine weitere Untersuchung der Spinndaten solcher Kopse 91 erübrigt.

Es ist erstrebenswert, eine defekte Spinnstelle 21 möglichst schnell zu reparieren, um die angestrebte Qualität des hergestellten Gams und eine hohe Produktivität der

Ringspinnanlage 1 zu erreichen. Zu diesem Zweck kann auf der Ein- und Ausgabeeinheit 61 (siehe Figur 1) eine entsprechende Anweisung an die Bedienperson ausgegeben werden. Alternativ kann die zentrale Steuer- und Auswerteeinrichtung eine automatische Reparatur der defekten Spinnstelle 21 auslösen.

Selbstverständlich ist die vorliegende Erfindung nicht auf die oben diskutierten

Ausführungsformen beschränkt. Bei Kenntnis der Erfindung wird der Fachmann weitere Varianten herleiten können, die auch zum Gegenstand der vorliegenden Erfindung gehören. BEZUGSZEICHENLISTE

1 Ringspinnanlage

2 Ringspinnmaschine

21 Spinnstelle

22 Transport von Kopsen von der Ringspinnmaschine zur Spülmaschine

3 Spülmaschine

31 Spulstelle

31.1. 31.2 Gruppen von Spulstellen

32 Zuführung leerer Kopshülsen von der Spülmaschine zur

Ringspinnmaschine

33 Zuführsteuereinheit

34 Zuführung eines Kopses zu einer der Spulstellen

35. 35.1. 35.2 Aussonderstationen

36, 36.1 , 36.2 Zuführungen von zwischengelagerten Kopsen zur Spülmaschine

37 Rückführung von Kopsen

38 Ausschussstation

4 Spinnüberwachungssystem

41 Spinnsensor

42 erste Datenleitung

43 Spinnüberwachungssteuereinheit

45 Spinnexpertensystem

5 Gamüberwachungssystem

51 Gamsensor

52 zweite Datenleitung

53 Gamüberwachungssteuereinheit

55 Gamexpertensystem

6 zentrale Steuer- und Auswerteeinrichtung

61 mobiles Gerät

62 dritte Datenleitung

91 Kops

92 Garn

93 Garnspule

700 Tabelle, die eine relationale Datenbank darstellt

701 Tabellenspalte mit Dof-Nummem

702 Tabellenspalte mit Spinnstellennummem

703 Tabellenspalte mit Identifikationsdaten

704 Tabellenspalte mit Spinndaten

705 Rahmen um Schlüsselspalten