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Patent Searching and Data


Title:
BACKING FOR CREATING CLIMBING SKINS WITH A VELOUR SIDE, AND CLIMBING SKIN
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2022/184418
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a backing (2), sold by the metre, for creating climbing skins (1), with a velour side (3) and an opposite, rear side (4), wherein bristle-like spikes (6) project from the velour side (3) and are formed individually or as clusters. They are aligned parallel to one another at a predetermined set-up angle (α) in relation to the surface alignment of the backing (2). According to the invention, on the velour side (3) there is formed a partial area (5) of 10 to 50% of the overall backing (2) which is free from spikes (8) or in which the spikes (7) are shorter in their freestanding length (l) by at least 1/3 than the spikes (6) outside this partial area (5). This partial area (5) is distributed on the backing (2) in zones which take up a small area in relation to the size of a climbing skin (1). The invention also relates to a climbing skin (1) comprising such a backing (2).

Inventors:
FUSS CONSTANTIN (AT)
ZANDER HOLGER (AT)
Application Number:
PCT/EP2022/053688
Publication Date:
September 09, 2022
Filing Date:
February 15, 2022
Export Citation:
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Assignee:
GETZNER TEXTIL AG (AT)
International Classes:
A63C7/02
Foreign References:
DE4309488A11994-09-29
US3178194A1965-04-13
EP2110165A12009-10-21
DE20220713U12004-02-12
CH700590B12010-09-30
EP3437701A12019-02-06
EP2167204A12010-03-31
DE4309488A11994-09-29
US3178194A1965-04-13
CH700590B12010-09-30
Attorney, Agent or Firm:
KELLER SCHNEIDER (CH)
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Claims:
Patentansprüche

1. Trägerfläche (2) als Meterware zur Erstellung von Steigfellen (1) mit einer Velours-Seit (3) und einer dieser gegenüberliegenden Rückseite (4), wobei auf der Velours-Seite (3) borstenartige Pole (6) abstehen, welche einzeln oder als Bündel ausgestaltet und parallel zueinander in einem vorgegebenen Aufstellwinkel (a) zur Flächenausrichtung der

Trägerfläche (2) ausgerichtet sind, dadurch gekennzeichnet, dass auf der Velours-Seite (3) eine Teilfläche (5) von 10 bis 50%, vorzugsweise 15 bis 35% der gesamten Trägerfläche (2) ausgestaltet ist, die frei von Polen (8) ist oder in denen die Pole (7) in ihrer freistehenden Länge (1) um mindestens 1/3 kürzer sind als die Pole (6) ausserhalb dieser Teilfläche (2), wobei diese Teilfläche (5) kleingliedrig im Verhältnis zur Grösse eines Steigfells (1) auf der Trägerfläche (2) verteilt angeordnet ist, sodass sich eine Ausrichtung des Steigfells (1) auf der Trägerfläche nach der Teilfläche (2) erübrigt.

2. Trägerfläche (2) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Teilfläche (5) aus zusammenhängenden oder nicht zusammenhängenden Flächen besteht, die derart kleingliedrig über die Trägerfläche (2) verteilt sind, dass der Anteil der Teilfläche (5) von daraus ausgeschnittenen Steigfellen, ungeachtet ihrer Kontur, Dimension und Lage auf der Trägerfläche, stets höchstens 5% voneinander abweichen.

3. Trägerfläche (2) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der kleinste Abstand von jedem beliebigen Punkt von der Trägerfläche (2) aus bis zum Rand der nächsten Teilfläche (5) höchstens 6 mm, vorzugsweise höchstens 4 mm beträgt.

4. Trägerfläche (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Teilfläche (5) aus Streifen besteht, die höchstens 4 mm, vorzugsweise höchstens 2 mm breit sind.

5. Trägerfläche (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Aufstellwinkel (a) zwischen 10 und 60°, vorzugsweise zwischen 15 und 45° beträgt.

6. Trägerfläche (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Teilfläche (5) in einer Vielzahl von parallelen Reihen (9) ausgestaltet ist, die in Richtung der Aufstellwinkel der Pole (6) verlaufen.

7. Trägerfläche (2) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Teilfläche (5) in geometrische Muster, beispielsweise in Zackenmuster, ausgestaltet ist.

8. Trägerfläche (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass auf der Velours-Seite (3) eine Leimschicht aufgebracht ist, in welcher die Pole (6, 7) als gerichteter Flock eingesetzt sind.

9. Trägerfläche (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, umfassend ein Gewirk aus Maschenware, vorzugsweise mit einer Raschel-Kettenwirkmaschine hergestellt.

10. Trägerfläche (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, umfassend eine Gewebefläche (10) aus Kett- und Schussfäden (11, 12), in welchem die auf die Velours-Seite (3) abstehenden, borstenartigen Pole eingewebt sind.

11. Trägerfläche (2) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass sie mit einer Schaft- Veloursmaschine oder mit einer Jacquard-Veloursmaschine hergestellt ist.

12. Trägerfläche (2) nach einem der Ansprüche 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Gewebefläche (10) in gleichmässige Rasterstellen (16) einteilbar ist, von denen 65 bis 85% mit Polen (6) besetzt und 15 bis 35% entweder unbesetzt (8) von Polen oder mit verkürzten Polen (7) besetzt sind.

13. Trägerfläche (2) nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die unbesetzten Rasterstellen (8) in parallelen Reihen (9) liegen, vorzugsweise in Kettrichtung ausgerichtet. 14. Trägerfläche (2) nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die

Pole (6) jeweils drei Reihen (9) der Rasterstellen (16) vollständig belegen und eine vierte Reihe (9) der Rasterstellen (16) von Polen unbesetzt (8) sind.

15. Trägerfläche (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie ausschliesslich aus synthetischen oder pflanzlichen Rohstoffen besteht und keine tierischen Produkte umfasst.

16. Trägerfläche (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Rückseite (4) mit einem Haftstoff (15) versehen ist, um ein Rutschen auf dem Schneesportgerät zu verringern und/oder um die Pole (6) fest an der Trägerfläche (2) zu fixieren.

17. Trägerfläche (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Länge der ungekürzten Pole (6) 2-6 mm, vorzugsweise 3-5 mm beträgt. 18. Steigfell (1) zur Montage an Unterseiten von Skis oder anderen Schneesportgeräten als

Steighilfe und/oder als Rückstosshilfe, umfassend eine Trägerfläche (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche.

Description:
Trägerfläche zur Erstellung von Steigfellen mit einer Velours-Seite und Steigfell

Technisches Gebiet

Die Erfindung betrifft eine Trägerfläche als Meterware zur Erstellung von Steigfellen mit einer Velours-Seite und einer dieser gegenüberliegenden Rückseite, wobei auf der Velours-Seite borstenartige Pole abstehen, welche einzeln oder als Bündel ausgestaltet und parallel zueinander in einem vorgegebenen Aufstellwinkel a zur Flächenausrichtung der Trägerfläche ausgerichtet sind. Die Erfindung betrifft auch ein Steigfell zur Montage an Unterseiten von Skis oder anderen Schneesportgeräten als Steighilfe oder als Rückstosshilfe.

Stand der Technik Steigfelle, auch Skifelle genannt, werden als Steighilfen oder Rückstosshilfen beim Bergaufgehen auf den Schnee verwendet, indem sie an Skis, Split-Snowboards, Langlaufskis, Schlitten oder anderen Schneesportgeräten auf deren Unterseiten montiert werden. Sie sollen einen möglichst geringen Widerstand beim Gleiten aufweisen, wenn z.B. ein mit dem Fell versehenen Ski nach vorne gestossen wird. Andererseits sollen sie durch die nach hinten gerichteten Pole verhindern, dass das Schneesportgerät zurückrutscht, einerseits in steilem Gelände bergauf, andererseits beim Rückstossen, beispielsweise beim Langlaufen oder Aufsteigen.

Während früher ausschliesslich Naturfelle, wie Ziegen- oder Seehundfelle für diesen Zweck verwendet wurden, werden heute vermehrt auch synthetische Materialien und pflanzliche Naturfasern dafür verwendet, wobei die Verwendung von Mohair für diese Zwecke noch immer sehr verbreitet ist.

Als Pole, welche die Rückhaltehilfen bilden, dienen bei den natürlichen Fellen die Haare, die gerichtet, parallel zueinander ins Leder eingewachsen sind. Bei den künstlich hergestellten Fellen werden die Pole beispielsweise nach dem Schuppenprinzip als Platten auf eine Trägerfläche angebracht, wie aus der EP3437701 bekannt. In der EP 2167204 wird eine Methode beschrieben, wie die Pole durch Beflockung in einer Leimschicht verankert werden.

Zudem können veloursartige Stoffe im Webverfahren hergestellt und deren Fasern in den gewünschten Lagen fixiert werden. Dazu werden sie umgeformt resp. umgelegt, beispielsweise unter Wärmeeinwirkung. Die Fasern werden durch Imprägnierung veredelt, um ein Eindringen von Wasserdampf zu verringern.

Aus Rücksicht auf die Tiere werden mehr und mehr vegane Steigfelle verlangt. Auch das Gewicht von Steigfellen spielt eine Rolle, da diese beim Betreiben des Sports mitgetragen werden, wenn nicht an den Skiern, dann aufgerollt im Rucksack.

Aus der DE 4309488 Al ist ein Steigfell bekannt, bei dem sich die Fellschicht nur in den Randbereichen der Steigfelle erstreckt, um den Reibungswiderstand beim Gleiten zu verringern.

Ebenso werden in der US 3178194 Steigfelle beschrieben, welche seitlich je einen Fellbereich aufweisen, während der breitere Mittelbereich frei von Fell ist.

Beim Steigfell gemäss CH 700590 Bl sind ebenfalls die seitlichen Randbereiche mit Fell bedeckt. Im mittleren Bereich ist auf das Grundgewebe eine gleitfähige Schicht so vertieft aufgebracht, dass diese beim Aufstieg die Steigfähigkeit des Steigfells im Wesentlichen nicht mindert. Darstellung der Erfindung Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Trägerfläche zur Erstellung von Steigfellen mit einer Velours-Seite zu beschreiben, welche gegenüber herkömmlichen Trägerflächen für diese Zwecke besser gleiten, ohne gleichzeitig Einbussen bei der Haftung beim Rückwärtsrutschen hinnehmen zu müssen. Eine weitere Aufgabe ist es, leichtere solche Trägerflächen zu beschreiben. In bevorzugten Ausgestaltungen sollen sie zudem flexibler sein beim Zusammenrollen und weniger Platz beanspruchen. Bevorzugt soll die Gestaltungsfreiheit erhöht werden, um die Wiedererkennung der Hersteller zu verbessern. Zudem soll die Trägerfläche über die gesamte Breite der Meterware ökonomisch ausgenutzt werden können, um daraus Steigfelle auszuschneiden.

Die Erfindung wird dadurch gelöst, dass auf der Velours-Seite eine Teilfläche von 10 bis 50% der gesamten Trägerfläche, vorzugsweise etwa 15 bis 35%, ausgestaltet ist, die frei von Polen ist oder in denen die Pole in ihrer freistehenden Länge um mindestens 1/3 kürzer sind als die Pole ausserhalb dieser Teilfläche. Diese freistehende Länge wird als Pollänge bezeichnet. Die Teilfläche ist kleingliedrig im Verhältnis zur Grösse eines Steigfells auf der Trägerfläche verteilt angeordnet. Dadurch erübrigt sich eine Ausrichtung des Steigfells auf der Trägerfläche nach der Teilfläche. Zudem kann die Teilfläche auf eine Vielzahl von Einzelteilflächen aufgeteilt oder zusammenhängend sein.

Im Unterschied zu den Ausführungen nach dem Stand der Technik ist das erfindungsgemässe Steigfell aus der Trägerfläche als Meterware einstückig hergestellt und muss nicht aus einzelnen, verschiedenartigen Streifen zusammengesetzt werden. Dies hat den Vorteil, dass aus der Meterware Steigfelle in beliebig gewünschten Konturen und Dimensionen ausgeschnitten werden können, ohne dass verschiedene befellte Teilstücke mit unbefellten Teilstücken zusammengesetzt werden müssen, beispielsweise durch Nähen oder Kleben. Somit weisen alle aus der erfmdungsgemässen Trägerfläche ausgeschnittenen Steigfelle dieselben Qualitäten auf, ungeachtet dessen, ob sie für einen schmalen Langlaufski oder für ein breites Split-Snowboard zugeschnitten werden. Daher kann die gesamte Breite der Trägerfläche optimal ausgenutzt werden. Die Breite der Steigfelle können von wenigen Zentimetern bei Langlauf skiern oder Schlitten bis weit über 10 cm bei Split-Snowboards betragen.

Insbesondere besteht die polfreie oder Pol-gekürzte Teilfläche aus zusammenhängenden oder nicht zusammenhängenden Flächen, die derart kleingliedrig über die Trägerfläche verteilt sind, dass diese in einer Steigfellfläche homogen wirken. Der Anteil der Teilfläche zur Gesamt- Trägerfläche eines Steigfells ist somit nicht abhängig von der gewählten Position auf der Trägerfläche, auf der das Steigfell ausgeschnitten wurde. Die Abweichung ist in Abhängigkeit dieser Position kaum mehr als 3%, allerhöchstens höchstens 5%. Dadurch lassen sich Steigfelle mit praktisch gleichen Qualitäten hersteilen, wobei die gesamte Breite der Meterware gut ausgenutzt werden kann. Eine Ausrichtung auf die Teilfläche erübrigt sich.

Eine solche Kleingliedrigkeit kann beispielsweise dadurch erreicht werden, indem der kleinste Abstand von jedem beliebigen Punkt von der Trägerfläche aus bis zum Rand der nächsten Teilfläche höchstens 6 mm, vorzugsweise höchstens 4 mm beträgt, und/oder indem die Teilfläche aus parallelen Streifen besteht, die höchstens 4 mm, vorzugsweise höchstens 2 mm breit sind. Durch eine solche Gleichmässigkeit der Verteilung der Teilfläche wird der Spielraum für beliebige Zuschnitte gewährleistet.

Die Teilfläche soll aber stets aus einer oder einer Vielzahl von zusammenhängenden Flächen bestehen. Lediglich eine gleichsam dünnere Verteilung der Pole führt nicht zu Teilflächen, die frei von Polen sind. Es hat sich gezeigt, dass solche Trägerflächen einen proportional zur Ausdünnung geringeren Halt aufweisen, während die erfmdungsgemässen Trägerflächen etwa denselben Halt aufweisen wie Trägerflächen, die bei gleicher Belegungsdichte von Polen keine Leerstellen aufweisen. Dies hat damit zu tun, dass sich ein Pol, dem ein seitlicher Nachbar fehlt, beim Rückhalt im Schnee seitlich in den Leerraum ausspreizen und eine gute Sperrwirkung erzielen kann, während er auf den anderen Seiten von den Nachbarn abgestützt wird. Daher eignet sich eine Vielzahl von parallelen, in Fahrtrichtung verlaufende Steifen von Leerstellen resp. verkürzten Polen besonders gut. Die Streifen können auch bis 45° zur Fahrtrichtung, welche durch die Projektion der Richtung der Polneigung definiert ist, geneigt sein und beispielsweise eine Zick-Zack Form oder ein Karomuster bilden. Auch Schriftzüge mit schmaler Schriftdicke oder Ornamente sind denkbar. Allenfalls werden kleinere Einbussen in Kauf genommen, um ein gewünschtes Design auszubilden. Eine Überlagerung, beispielsweise von parallelen Linien im Umfang von etwa 25% und weit versetzten, untergeordneten Designelementen, ist optisch ansprechend und gewährleistet gleichzeitig einen guten Halt, wobei höchstens untergeordnete Einbussen anfallen.

Es wäre auch denkbar, einzelne Streifen von herkömmlichem, gerichteten Velours auf eine Unterlage zu applizieren und daraus Steigfelle herzustellen. Im Gegensatz dazu ist die erfindungsgemässe Trägerfläche bereits einstückig als Meterware hergestellt und lässt sich bequem auf die gewünschte Kontur ausschneiden. Kein zusätzliches Grundmaterial ist dafür erforderlich, womit erneut Gewicht und Arbeit eingespart wird.

Der Aufstellwinkel a der Pole ist beispielsweise zwischen 10 und 60° zur Flächenausrichtung der Trägerfläche geneigt, vorzugsweise zwischen 15 und 45°. Eine typische Pollänge beträgt etwa 2-6 mm, vorzugsweise 3-5 mm. Die Pole sind stets so gerichtet, dass sie in einem stumpfen Winkel zur späteren Fahrtrichtung ausgerichtet sind, insbesondere im Winkel zwischen 120 und 170° Somit zeigen die Polspitzen entgegen der Fahrtrichtung.

Es hat sich gezeigt, dass durch die erfindungsgemässe Ausführung die Gleiteigenschaften der Trägerfläche verbessert werden. Der Gleitwiderstand von daraus hergestellten Steigfellen wird reduziert durch die geringere Auflagefläche des Steigfells, namentlich durch die Verringerung der Pole, die beim Gleiten den Schnee berühren. Erstaunlicherweise reduziert sich dadurch allerding die Haftung nicht, die ein Rückwärtsrutschen verhindern soll. Die 50-90%, vorzugsweise 65-85% der verbleibenden Pole können die erforderliche Haftung einwandfrei übernehmen. Bei verkürzten Polen verbleibt deren Rückhalte-Kraft ebenfalls in fast uneingeschränktem Mass bestehen. Die Reduktion der Anzahl Pole oder die Verkürzung der Pollängen in den Teilflächen reduziert auch das Flächengewicht und das Volumen des Steigfells und erhöht gleichzeitig deren Flexibilität beim Einrollen.

Die freien Teilflächen können zudem als geometrische Muster ausgestaltet werden. Zacken oder Pfeilmuster sind genauso möglich wie Ausgestaltung von Mustern, in die beispielsweise Logos integriert werden können. Da die einzelnen Pole resp. Bündel von Polen beliebige Farben haben können, ist jede grafische Gestaltung möglich. Durch die freie Anordnung der Teilflächen ist die Gestaltungsfreiheit zusätzlich erweitert. So können Beispielsweise Logos vom Hintergrund durch die Teilflächen beabstandet werden.

Allerdings hat es sich gezeigt, dass es vorteilhaft ist, die Teilflächen in parallelen Reihen auszugestalten, die in der späteren Fahrtrichtung verlaufen. Somit entstehen Pol-freie oder kurzpolige, durchgehende Kanäle, während der Rest der Fläche vollständig mit normalen, langen Polen besetzt ist. Der Rückhalt von diesen Ausführungsformen ist besonders gross, weil alle Pole durch andere, benachbarte Pole, die in Fahrtrichtung vor-, neben und/oder hinter ihnen liegen, gestützt werden.

Zur Herstellung der Trägerflächen ist es einerseits möglich, auf der Velours-Seite eine Leimschicht aufzubringen, in welcher die Pole als gerichteter Flock eingesetzt werden.

Eine andere Möglichkeit zur Herstellung der erfmdungsgemässen Trägerflächen besteht darin, ein Gewirk aus Maschenware herzustellen, beispielsweise mit einer Raschei- Kettenwirkmaschine.

Eine dritte Möglichkeit zur Herstellung der erfmdungsgemässen Trägerflächen besteht darin, eine Gewebefläche aus Kett- und Schussfäden zu weben, in welchem die auf die Velours-Seite abstehende, borstenartigen Pole eingewebt sind. Dazu werden beispielsweise Schaft- Veloursmaschine oder Jacquard-Veloursmaschinen verwendet. Aus in Kettrichtung verlaufenden Polketten werden Polnoppen gebildet, die nach dem Weben abgeschnitten werden und die einseitig abstehenden Pole mit der vorgegebenen Pollänge bilden. Den gewünschten Aufstellwinkel a erhalten die Pole schliesslich durch eine Spannkette. Die Pole können als umspannte oder nicht umspannte Monofile, Multifile oder Fasergarne ausgestaltet sein. Jede Polnoppe ist auf der Rückseite der Trägerfläche als Polnoppe sichtbar. Solche Gewebeflächen sind in gleichmässige Rasterstellen einteilbar, von denen erfindungsgemäss 50-90% (vorzugsweise 65-85%) mit Polen besetzt und entsprechend 10 bis 50% (vorzugsweise 15-35%) unbesetzt von Polen sind. In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung liegen die unbesetzten Rasterstellen in einer Reihe, vorzugsweise in Kettrichtung ausgerichtet. Dies hat den Vorteil, dass einzelne Polfäden, die mit ins Gewebe eingewebt werden, ausgelassen werden können. So können beispielsweise die Pole jeweils drei Reihen der Rasterstellen vollständig belegen, während jede vierte Reihe der Rasterstellen von Polen unbesetzt ist. Oder es können jeweils zwei von drei oder vier von fünf Reihen der Rasterstellen vollständig belegt sein, die anderen sind jeweils frei. Durch Auslassen einzelner Polketten wird das Gewicht entsprechend eingespart. Bei Auslassung jeder fünften Polkette werden 20% des Gewichts der Polketten gespart, bei Auslassung jeder vierten Polkette 25% und bei Auslassung jeder dritten Polkette 33%. Bevorzugt wird jede vierte Polkette ausgelassen.

Alternativ dazu können die Polketten auch stellenweise in der Gewebefläche verlaufen und somit in vorgegebenen Rastern keine Polnoppe bilden. Die Polketten können auch in ihrer Querlage um ein Raster versetzt eine Polnoppe bilden, wodurch beliebige Muster geschaffen werden können.

Alternativ zum Auslassen einzelner Polketten kann die Trägerfläche auch vollständig mit Polen besetzt sein, wobei die Pollänge der Pole in den Teilflächen um mindestens einen Drittel gekürzt wird, beispielsweise durch Fräsen, Scheren oder Ätzen. Die Pole können auch vollständig abgeschnitten oder auf andere Art gekürzt werden, sodass die Pollänge auf null reduziert wird.

Die Trägerfläche kann auf seiner Rückseite mit einem Haftstoff versehen sein, um ein Rutschen auf dem Schneesportgerät zu verringern und/oder um die Pole fest an der Trägerfläche zu fixieren. In einer bevorzugten Ausgestaltung werden ausschliesslich synthetische oder pflanzliche Rohstoffe für die Herstellung der erfindungsgemässen Trägerflächen verwendet und keine tierischen Produkte. Somit entstehen rein vegane Trägerflächen.

Aus allen hier genannten Trägerflächen können Steigfelle zur Montage an Unterseiten von Skis, Split-Snowboards, Langlaufskis, Schlitten oder anderen Schneesportgeräten hergestellt werden. Diese diesen als Steighilfe und/oder als Rückstosshilfe, insbesondere bei Langlaufskis oder Schlitten.

Kurze Beschreiung der Zeichnungen

In der Folge wird die Erfindung anhand der Zeichnungen beschrieben. Gleiche Bezugszeichen beziehen sich jeweils auf denselben Sachverhalt. Es zeigen:

Fig. 1 a) eine schematische Darstellung in perspektivischer Ansicht einer erfindungsgemässen Trägerfläche, b) in einer alternativen Ausführungsform;

Fig. 2 eine schematische Darstellung im Querschnitt einer erfindungsgemässen Trägerfläche;

Fig. 3 eine schematische Darstellung einer Rückseite einer Ausführung einer erfindungsgemässen Trägerfläche;

Fig. 4 eine Fotographie eines Steigfells, hergestellt aus einer erfindungsgemässen

Trägerfläche; Fig. 5 eine Fotographie einer Rückseite einer erfindungsgemässen Trägerfläche gemäss Fig. 3.

Wege zur Ausführung der Erfindung

Die Figuren la und lb zeigen schematisch zwei Varianten einer erfindungsgemässen Trägerfläche 2 als Meterware zur Erstellung von Steigfellen 1 mit Sicht auf eine Velours-Seite 3, der eine Rückseite 4 gegenüberliegt. Auf der Velours-Seite 3 stehen borstenartige Pole 6 ab, welche einzeln oder als Bündel ausgestaltet sind. Fig. 2 zeigt einen Querschnitt durch eine solche Trägerfläche 2. Die Pole 6 sind parallel zueinander in einem vorgegebenen Aufstell winkel a zur Flächenausrichtung der Trägerfläche 2 ausgerichtet. Auf der Velours-Seite 3 ist erfmdungsgemäss eine Teilfläche 5 von 10 bis 50% der gesamten Trägerfläche 2 ausgestaltet, die in einer ersten Variante frei von Polen 6 ist. In Fig. la ist eine solche Teilfläche 5 zur besserer Kennzeichnung der Stellen 8 ohne Pole grau hinterlegt dargestellt. In einer alternativen Ausgestaltung, dargestellt in Fig. lb, sind in der Teilfläche 5 die Pole 7 in ihrer freistehenden Länge 1 um mindestens 1/3 kürzer sind als die Pole 6 ausserhalb dieser Teilfläche 5. Die Teilfläche 5 ist kl eingliedrig im Verhältnis zur Grösse eines Steigfells 1 auf der Trägerfläche 2 verteilt angeordnet. Die Trägerfläche 2 kann dazu beispielsweise in Furchen von beliebigen Mustern geschert oder gefräst werden, bevor sie schliesslich zu Steigfellen 1 verarbeitet wird. In Fig. lb sind die verkürzten Pole 7 in einer Reihe 9 angeordnet. Zur besseren Kennzeichnung sind sie gestrichelt dargestellt.

Der Aufstellwinkel a der Pole 6 oder verkürzten Pole 7 beträgt beispielsweise zwischen 10 und 60°, vorzugsweise zwischen 15 und 45Die Pole sind entgegen der späteren Fahrtrichtung ausgerichtet.

Wie in den Figuren 1 ersichtlich, sind die Teilflächen 5 in diesem Beispiel in parallelen Reihen 9 ausgestaltet, die in Richtung der Aufstellwinkel der Pole 6, 7 resp. in der späteren

Fahrtrichtung verlaufen. Alternativ dazu, nicht dargestellt, können die Teilflächen 5 auch in geometrischen Mustern wie Zackenmustern, Pfeilen oder Kreisen ausgestaltet sein, oder als Logos.

Solche Trägerflächen 2 können auf verschiedene Arten hergestellt sein. Insbesondere kann auf der Velours-Seite 3 eine Leimschicht aufgebracht sein, in welcher die Pole 6 als gerichteter Flock eingesetzt sind, oder die Trägerfläche 2 kann ein Gewirk aus Maschenware umfassen, die beispielsweise mit einer Raschei -Kettenwirkmaschine hergestellt wurde. Diese Varianten wurden nicht dargestellt.

Die bevorzugte Trägerfläche 2 umfasst eine Gewebefläche 10 aus Kettfäden 11 und Schussfäden 12, in welchem die Velours-Seite 3 geschaffen wurde, indem abstehende, borstenartige Pole 6 eingewebt sind. Alle Figuren 1-4 können eine solches Gewebefläche 10 darstellen. Kettfäden 11 und Schussfäden 12 sind schematisch in den Figuren 2 und 3 durch gestrichelte Linien oder, wenn sie senkrecht zur Papierebene verlaufen, als Kreise angedeutet.

In Fig. 2 ist eine der Pole 6 etwas stärker in der Querschnittsfläche dargestellt, sodass auch der Verlauf innerhalb der Gewebefläche 10 als Polkette 13 dargestellt ist. Eine der Schussfäden 12 spannt den Pol 6 in die gewünschte Neigung, sodass der vorgesehene Aufstellwinkel a erreicht ist. Auf der Rückseite 4 ist jeweils eine Polnoppe 14 sichtbar. Auf der Rückseite 4 kann ein Haftstoff 15 aufgetragen werden, um die Pole 6 besser zu befestigen. Solche Gewebe können mittels Schaft- Veloursmaschinen oder Jacquard-Veloursmaschinen hergestellt werden. In Fig. 3 ist die Rückseite 4 einer erfmdungsgemässen Trägerfläche 2, hier einer Gewebefläche 10, dargestellt. Fig. 4 zeigt eine Fotographie einer solchen Rückseite 4. Sie ist in gleichmässige Rasterstellen 16 einteilbar, von denen 75% mit Polen besetzt und 25% unbesetzt von Polen sind. Eine der Teilflächen 5, die von Polen 6 unbesetzte Reihen 8 bilden, ist zur Verdeutlichung grau hinterlegt. Als Rasterstelle 16 gilt j eweils nur j edes zweite gezeichnete Quadrat, da in einer

Reihe 9, welche in Kettrichtung 11 verläuft, jeweils höchstens jedes zweite Quadrat besetzt werden kann. Die Pole 6 resp. Polnoppen 14 benachbarter Reihen 9 sind jeweils versetzt zueinander angeordnet. Die rechten drei Reihen 9 sind demnach vollständig besetzt, wogegen die vierte Reihe 9 von rechts vollständig unbesetzt 8 von Polen ist und somit zur Teilfläche 5 zählt. In diesem Beispiel beträgt die Teilfläche 5 25% von der gesamten Fläche Trägerfläche 2, da jede vierte Reihe 9 unbesetzt 8 von Polen ist.

Fig. 5 zeigt eine Fotographie eines Ausschnitts eines Steigfells 1, das aus einer erfmdungsgemässen Trägerfläche 2 zugeschnitten wurde. Die teilweise helleren Streifen der polfreien Teilflächen 5 sind gut sichtbar. Das Streifenmuster wiederholt sich etwa alle 3-5 mm.

Bezugszeichenliste

1 Steigfell

2 Trägerfläche

3 Velours- Seite 4 Rückseite

5 Teilfläche

6 Pol

7 Verkürzter Pol

8 Stelle ohne Pol 9 Reihe

10 Gewebefläche

11 Kettfaden

12 Schussfaden

13 Polkette 14 Polnoppe

15 Haftstoff

16 Rasterstelle a Aufstellwinkel 1 Pollänge