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Title:
BANDAGE, HOT-MELT ADHESIVE FOR PRODUCING A BANDAGE, USE AND METHOD FOR THE PRODUCTION OF A HOT-MELT ADHESIVE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2021/185628
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to the technical field of cohesive bandages. The invention relates to a bandage comprising a flat web material as a substrate, both main sides of the substrate being coated at least partially with a hot-melt adhesive. The invention also relates to a hot-melt adhesive for producing a bandage, to the use of a hot-melt adhesive for producing bandages, and to a method for producing a bandage. The hot-melt adhesive is based on a first polyolefin having - a proportion of 1-butene-derived monomer units; - a proportion of ethylene-derived monomer units; and the hot-melt adhesive further comprises: - at least one tackifier consisting of hydrocarbon resin and/or of hydrogenated hydrocarbon resin. The hot-melt adhesive can also contain a second polyolefin, preferably an amorphous polypropylene homo- or copolymer.

Inventors:
NYFFELER JUDITH (CH)
SENN NICOLE (CH)
Application Number:
PCT/EP2021/055862
Publication Date:
September 23, 2021
Filing Date:
March 09, 2021
Export Citation:
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Assignee:
ARTIMELT AG (CH)
International Classes:
C09J7/30; A61F13/02; A61F13/08; C09J123/20
Domestic Patent References:
WO2017109210A12017-06-29
Foreign References:
DE102008025984A12009-12-03
DE102008026670A12009-12-10
US4761450A1988-08-02
Attorney, Agent or Firm:
WILMING, Martin et al. (CH)
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Claims:
Patentansprüche

1. Bandage umfassend ein Flachbahnmaterial als Substrat, wobei beide Hauptseiten des Substrats zumindest teilweise mit ei nem Hotmelt-Klebstoff beschichtet sind, insbesondere mit einem Hotmelt-Klebstoff aufweisend ein erstes Polyolefin aus:

- einem Anteil von 1-Buten abgeleiteten Monomer- Einheiten; und

- einem Anteil von Ethylen abgeleiteten Monomer- Einheiten; und wobei der Hotmelt-Klebstoff weiter umfasst:

- wenigstens einen Klebrigmacher aus Kohlenwasserstoff harz und/oder aus hydriertem Kohlenwasserstoffharz.

2. Bandage nach Anspruch 1, wobei der Hotmelt-Klebstoff wenigs tens ein zweites Polyolefin aufweist, wobei das zweite Po lyolefin bevorzugt amorph ist, besonders bevorzugt Propy- len-basiert ist, besonders bevorzugt eine Mischung aus Pro pylen-Homopolymer und Propylen-basiertem Copolymer ist.

3. Bandage nach Anspruch 2, wobei die kombinierten Anteile des ersten und zweiten Polyolefins am Hotmelt-Klebstoff insge samt 17 bis 43 Gew.-%, bevorzugt 20 bis 42 Gew.-%, beson ders bevorzugt 25 bis 40 Gew.-% betragen.

4. Bandage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei im Hotmelt-Klebstoff das anteilige Verhältnis (in Gew.-%) von Klebrigmacher zum Gesamtanteil von Polyolefin im Bereich von 0.6 bis 3, bevorzugt im Bereich von 0.8 bis 1.8, noch mehr bevorzugt im Bereich von 1 bis 1.4 liegt. 5. Bandage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Hotmelt-Klebstoff weiter einen Schmiermittelzusatz umfasst, bevorzugt ein Wachs, besonders bevorzugt ein Polypropylen wachs.

6. Bandage nach Anspruch 5, wobei der relative Anteil des Schmiermittelzusatzes wenigstens 5 Gew.-%, bevorzugt 10-40 Gew.-% beträgt, noch mehr bevorzugt 20-35 Gew.-% beträgt.

7. Bandage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Anteil von 1-Buten abgeleiteten Monomer-Einheiten im ersten Polyolefin 80 bis 92 Gew.-% beträgt, bevorzugt 84 bis 90 Gew.-% beträgt.

8. Bandage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Hotmelt-Klebstoff eine Schmelzviskosität von 1Ό00 bis 50Ό00 mPa -s hat, bevorzugt 10Ό00 bis 45Ό00 mPa -s, beson ders bevorzugt 15Ό00 bis 30Ό00 mPa -s, messbar nach EN ISO 3219.

9. Bandage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Hotmelt-Klebstoff eine Filmfestigkeit von 0.5 bis 1.5 N/mm2 aufweist, bevorzugt von 0.6 bis 1.1 N/mm2, gemäss DIN 53504.

10. Bandage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Hotmelt-Klebstoff eine Bruchdehnung von 700 bis 1200%, be vorzugt eine Bruchdehnung von 800 bis 1000%, aufweist, messbar gemäss DIN 53504.

11. Bandage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Substrat ein gewebtes oder nicht-gewebtes Textil ist, be- vorzugt ein in Längs- und/oder Querrichtung elastisches ge webtes oder nicht-gewebtes Textil ist.

12. Hotmelt-Klebstoff zur Herstellung einer Bandage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Hotmelt-Klebstoff auf einem ersten Polyolefin basiert, aufweisend

- einen Anteil von 1-Buten abgeleiteten Monomer- Einheiten;

- einem Anteil von Ethylen abgeleiteten Monomer- Einheiten; und wobei der Hotmelt-Klebstoff weiter umfasst:

- wenigstens einen Klebrigmacher aus Kohlenwasserstoff harz und/oder aus hydriertem Kohlenwasserstoffharz; wobei die Schälfestigkeit eines Verbunds aus zwei mit dem Hotmelt-Klebstoff beschichteten Substraten bei Raumtempera tur wenigstens 1 bis 10 N/25mm, vorzugsweise 1.5 bis 6.5 N/25mm, besonders bevorzugt 4 bis 6 N/25mm beträgt, messbar nach ASTM D 1876-01.

13. Verwendung eines Hotmelt-Klebstoffs basierend auf einem ers ten Polyolefin, insbesondere aufweisend:

- einen Anteil von 1-Buten abgeleiteten Monomer-Einheiten;

- einen Anteil von Ethylen abgeleiteten Monomer-Einheiten; wobei der Hotmelt-Klebstoff weiter umfasst:

- wenigstens einen Klebrigmacher aus Kohlenwasserstoffharz und/oder hydriertem Kohlenwasserstoffharz; zur Herstellung von Bandagen. 14. Verfahren zur Herstellung einer Bandage umfassend die fol genden Schritte:

- Bereitstellen eines Flachbahnmaterials als Substrat, ins besondere eines in Längs- und/oder Querrichtung elasti- sehen gewebten oder nicht-gewebten Textils;

- Bereitstellen eines Hotmelt-Klebstoffs nach Anspruch 12;

- Doppelseitiges Aufträgen des Hotmelt-Klebstoffs auf das Substrat. 15. Verfahren nach Anspruch 14, wobei der Hotmelt-Klebstoff lö sungsmittelfrei bereitgestellt wird.

Description:
Bandage, Hotmelt-Klebstoff zur Herstellung einer Bandage, Ver wendung und Verfahren zur Herstellung eines Hotmelt-Klebstoffs

Die Erfindung betrifft das technische Gebiet der kohäsiven Ban dagen. Kohäsive Bandagen sind auf sich selbst haftende Fixier binden für die Fixierung von Wundverbänden. Sie finden Anwendung als therapeutische und prophylaktische Kompressions-, Stütz- o- der Schutzverbände beim Sport, in der Orthopädie, Chirurgie oder im Alltag.

Kohäsive Bandagen müssen verschiedene Anforderungen erfüllen.

Sie müssen gut auf sich selbst haften, rutschfest sein, v.a. für den Einsatz an vielbewegten Körperteilen, sowie hautfreundlich und luftdurchlässig sein.

Traditionell wurde zur Herstellung von kohäsiven Binden ein fle xibles Textil mit Naturkautschuk aus Latex verwendet. Naturkaut schuk hat aber allergene Eigenschaften, die einen beträchtlichen Teil der Bevölkerung betreffen. Daher wurde Naturkautschuk zuse hends mit synthetischem Kautschuk ersetzt.

Die WO 2017/109210 offenbart eine Bandage aus elastischem Flach bahnmaterial als Substrat, welches auf beiden Seiten mit Synthe sekautschuk (Polyisopren, Polybutadien, Polychloropren) be schichtet oder getränkt wird. Im genannten Beispiel besteht der kohäsive Klebstoff aus 1.4-Polyisopren (NATSYN 2200), welcher mit einem Alterungsschutzmittel versehen und in Lösung aufgetra gen wird. Die Haftung des verwendeten Natsyn bleibt jedoch deut lich hinter der Haftung von Naturkautschuk zurück, was sich ne gativ auf den Tragekomfort aber auch auf die Leistungsfähigkeit von Verbänden, insbesondere Kompressionsverbänden auswirkt. Es besteht daher ein Bedarf nach kohäsiven Bandagen, welche wenig allergen sind, sich von der Haftleistung her jedoch ähnlich wie Naturkautschuk verhalten.

Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die vorbeschrie benen Nachteile des Stands der Technik zu überwinden. Insbeson dere soll eine kohäsive Bandage vorgeschlagen werden, welche zu verlässige Haftung auf sich selbst bietet, vergleichbar mit der jenigen von Naturkautschuk, ohne jedoch allergische Reaktionen auszulösen .

Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Bandage, ein Hotmelt- Klebstoff zur Herstellung einer Bandage sowie eine Verwendung und ein Verfahren zur Herstellung eines Hotmelt-Klebstoffs ge mäss den unabhängigen Patentansprüchen.

Die erfindungsgemässe Bandage umfasst ein Flachbahnmaterial als Substrat, wobei beide Hauptseiten des Substrats zumindest teil weise mit einem Hotmelt-Klebstoff beschichtet sind, insbesondere mit einem Hotmelt-Klebstoff aufweisend ein erstes Polyolefin aus: einem Anteil von 1-Buten abgeleiteten Monomer-Einheiten; einem Anteil von Ethylen abgeleiteten Monomer-Einheiten; und wobei der Hotmelt-Klebstoff weiter umfasst: wenigstens einen Klebrigmacher aus Kohlenwasserstoffharz und/oder aus hydriertem Kohlenwasserstoffharz.

Unter einem Flachbahnmaterial wird hiernach verstanden ein fle xibles, bandförmiges Substrat. Die Hauptseiten des Flachbahnma terials sind die zwei einander gegenüberliegenden Seiten, welche die grösste Flächenausdehnung aufweisen. Wenn die Bandage bei bestimmungsgemässer Verwendung am menschlichen Körper angebracht ist, zeigt die innere Hauptseite gegen den menschlichen Körper, während die äussere Hauptseite vom menschlichen Körper wegweist. Die innere Hauptseite kann zumindest Abschnittsweise direkt auf der menschlichen Haut aufliegen, sie kann zumindest Abschnitts weise auf einem Wundverband aufliegen und/oder zumindest Ab schnittsweise auf der äusseren Hauptseite derselben Bandage oder der äusseren Hauptseite einer zweiten Bandage aufliegen. Typi scherweise wird die Bandage mehrfach um ein Körperteil, z.B. ei ne Extremität, gewickelt, wobei die Auflageabschnitte der inne ren Bandagenhauptseiten auf den äusseren Bandagenhauptseiten (Siegelflächen) die Haftung der Verbandsanordnung gewährleisten oder unterstützten.

Der Erfindung liegt die Idee zugrunde, dass es wünschenswert ist, wenn die Hauptseiten der Bandagen eine hohe Haftung aufei nander aufweisen und gleichzeitig die Hauptseiten der Bandagen auf anderen Oberflächen als den Hauptseiten der Bandagen (z.B. auf der Haut oder der Kleidung eines Patienten) eine besonders niedrige Haftung aufweisen. Als Haftung wird insbesondere das Abschneiden eines Materials im T-Peel Test verstanden.

Üblicherweise wird die Haftung als Zusammenspiel aus Adhäsion, Kohäsion und Tack dargestellt. Dabei bezieht sich Tack auf die Geschwindigkeit, mit der eine adhäsive Bindung hergestellt wird, und Adhäsion auf die Verbundstärke, welche zwischen dem Kleb stoff und der zu verklebenden Oberfläche erzielt wird (physika lischen, makroskopisch beobachtbaren Anziehung). Klebstoffe sind häufig so beschaffen, dass sie einen hohen Tack und eine hohe Adhäsion aufweisen, die sich aber gegen eine Vielzahl von Part neroberflächen richten kann. Dies ist im Fall einer kohäsiven Bandage nicht wünschenswert. Die kohäsive Bandage soll insbeson dere nicht an der Haut haften, um ein schmerzfreies Entfernen des Verbands zu gewährleisten. Auch soll die kohäsive Bandage nicht an anderen Oberflächen haften, beispielsweise an Klei dungsstücken, die über dem Verband getragen werden. Eine solche Haftung würde mit der Haftung der Bandage auf sich selber in Wettbewerb treten und Kräfte ausüben, die die Bandage zum Ver rutschen oder Ablösen bringen.

Die erfindungsgemässe Bandage trägt dieser Problematik Rechnung. Das eingesetzte erste Polyolefin gewährleistet eine hohe Haft stärke wenn Hauptseite gegen Hauptseite gerichtet wird, geht aber keine störenden Klebeverbindungen mit anderen Oberflächen ein. Die detaillierten Werte werden nachfolgend angegeben. Auf grund des oder der eingesetzten Klebrigmacher(s) aus Kohlenwas serstoffharz und/oder aus hydriertem Kohlenwasserstoffharz stellt sich die gewünschte Haftverbindung zwischen zwei Haupt seiten des Substrats auch rasch ein, ohne dass dafür übermässige Druckeinwirkung nötig wäre. Auf die Verwendung von Klebestreifen oder Klemmen kann dank der Eigenschaften der erfindungsgemässen Bandage verzichtet werden.

Ein Aspekt der Erfindung bezieht sich auf eine Bandage wie vor stehend beschrieben, wobei der Hotmelt-Klebstoff wenigstens ein zweites Polyolefin aufweist, wobei das zweite Polyolefin bevor zugt amorph ist, besonders bevorzugt Propylen-basiert ist, be sonders bevorzugt eine Mischung aus Propylen-Homopolymer und Propylen-basiertem Copolymer ist. Beispielsweise kann das zweite Polyolefin ein Blend sein aus einem Propylen-Homopolymer und ei nem Copolymer aufweisend aus Propylen und aus Ethylen abgeleite te Monomer-Einheiten. Ein solches zweites Polyolefin hat bevor zugt ein niedriges Molekulargewicht. Eine typische Schmelzvisko sität beträgt 1500 bis 2500 mPa -s, bevorzugt von 1800 bis 2200 mPa -s (bei 190°C). Ein solches zweites Polyolefin ist weich und klebrig und verbessert so zusätzlich die Flexibilität, aber auch die Haftungseigenschaften der Bandage. Es ist bevorzugt, dass die kombinierten Anteile des ersten und zweiten Polyolefins am Hotmelt-Klebstoff insgesamt 17 bis 43 Gew.-%, bevorzugt 20 bis 42 Gew.-%, besonders bevorzugt 25 bis 40 Gew.-% betragen. Durch einen solchen Polyolefin-Anteil wird die zuvor beschriebene Haftungsstärke der kohäsiven Binde auf sich selbst optimiert. Es ist bevorzugt, dass dabei der Anteil des ersten Polyolefins aus einem Anteil von 1-Buten abgeleiteten Monomer-Einheiten und einem Anteil von Ethylen abgeleiteten Mo nomer-Einheiten 8 bis 25 Gew.-%, bevorzugt 10 bis 20 Gew.-%, am Totalgewicht des Hotmelt-Klebstoffs beträgt.

Ein Aspekt der Erfindung bezieht sich auf eine Bandage wie vor stehend beschrieben, wobei im Hotmelt-Klebstoff das anteilige Verhältnis (in Gew.-%) von Klebrigmacher zum Gesamtanteil von Polyolefin im Bereich von 0.6 bis 3, bevorzugt im Bereich von 0.8 bis 1.8, noch mehr bevorzugt im Bereich von 1 bis 1.4 liegt.

Es ist bevorzugt, wenn der Hotmelt-Klebstoff einen Schmiermit telzusatz umfasst, bevorzugt ein Wachs, besonders bevorzugt ein Polypropylenwachs. Der relative Anteil des Schmiermittelzusatzes an der Gesamtmasse des Hotmelt-Klebstoffs beträgt bevorzugt we nigstens 10 Gew.-%, besonders bevorzugt 15-40 Gew.-% und noch mehr bevorzugt 20-35 Gew.-%.

Da der Hotmelt-Klebstoff zur Herstellung der Bandage auf ein flexibles, insbesondere dehnbares Substrat aufgetragen wird, muss Viskosität sowohl im Auftragungsschritt als auch im ferti gen Produkt gewährleistet sein. Dies wird durch die Verwendung eines relativ hohen Schmiermittelanteils gewährleistet.

Es ist bevorzugt, dass der Anteil von 1-Buten abgeleiteten Mono mer-Einheiten im ersten Polyolefin 80 bis 92 Gew.-% beträgt, be vorzugt 84 bis 90 Gew.-% beträgt. Besonders bevorzugt handelt es sich um ein Buten-l/Ethylen-Copolymer, sodass der Ethylen- Monomer Anteil den 1-Buten-Monomer Anteil auf 100% ergänzt. Es ist bevorzugt, dass das erste Polyolefin eine Melt Flow Rate (MFR) von 0.5 bis 7 g / 10 min, bevorzugt 1.0 bis 3 g/10min, be sonders bevorzugt ca. 1.3g / 10 min hat, messbar nach DIN EN ISO 1133-1:2012-03 (190°C; 2.16kg).

Eine Oberfläche, die mit einem solchen ersten Polyolefin be schichtet ist, hat eine besonders hohe Haftung zu einer Partner oberfläche, die mit demselben ersten Polyolefin beschichtet ist (Siegelflächen). Die beiden Partneroberflächen sind leicht (von Hand) voneinander abziehbar, können aber auch leicht wieder zu sammengefügt werden. Sie haben eine nahezu konstante Peel- Festigkeit, auch beim wiederholten Gebrauch. Der Begriff "peel bar" bezieht sich auf eine Trennung an der Grenzfläche der Sie gelfläche. Es ist ein besonderer Vorteil eines solchen ersten Polyolefins dass es die vorteilhaften Eigenschaften, also Peel- barkeit und Haftung von Partnerflächen aufeinander, bei Raumtem peratur (22°C ±5°C) aufweist.

Es ist bevorzugt, dass der Hotmelt-Klebstoff eine Schmelzvisko sität von 1Ό00 bis 50Ό00 mPa -s hat, bevorzugt 10Ό00 bis 45Ό00 mPa -s, besonders bevorzugt 15Ό00 bis 30Ό00 mPa -s, mess bar nach EN ISO 3219 (Cone: 35mm/2°; Drehzahl = 31.6 sec -1 ;

160°C). Ein Hotmelt-Klebstoff aufweisend diese Schmelzviskosität lässt sich besonders gut compoundieren und kann problemlos auf das Substrat aufgetragen werden. Die Viskosität ist wichtig für den gleichmässigen, einfachen und dennoch gut haftenden Auftrag. Wenn der Hotmelt-Klebstoff eine allzu hohe oder allzu niedrige Viskosität aufweisen würde, müsste die Viskosität noch mittels Lösungsmittelzusätzen eingestellt werden um den konventionellen Auftrag (Sprühauftrag, Aufdruck, Tauchen, Messer- oder Walzenra keln oder Giessverfahren) zu ermöglichen. Insbesondere wenn or- ganische Lösungsmittel verwendet werden, belastet eine solche Formulierung die Umwelt und erfordert Massnahmen zum Sicherstel len der Arbeitssicherheit. Ausserdem besteht dann die Gefahr, dass die Verankerung des Materials im Substrat, insbesondere ei nem textilen Substrat, unzureichend ist. Bei allzu hoher Visko sität wird ein aufwändigeres Verfahren durch Düsenextrusion not wendig. Ein Hotmelt-Klebstoff, der aber eine Schmelzviskosität wie oben beschrieben hat, umgeht diese Probleme und lässt sich trotz Verzichts auf Lösungsmittel gut durch Breitschiitzdüsen direkt auf das Substrat auftragen wo er sehr gut verankert.

Es ist bevorzugt, dass das erste Polyolefin eine Glasübergangs temperatur von -27°C hat, messbar nach DMTA Analyse. Ein Po lyolefin aufweisend eine solche Glasübergangstemperatur weist bei Raumtemperatur hinreichend kristalline resp. amorphe Anteile auf, sodass die erforderliche Klebrigkeit im fertigen Produkt erreicht wird.

In der DMTA (dynamisch-mechanische Thermo-Analyse) werden Guss proben von 76 mm x 13 mm x 1 mm in der DMTA-Maschine fixiert zum Ausüben einer Zugbeanspruchung. Die Frequenz von Zug und Ent spannung der Probe wird auf 1 Hz eingestellt. Die DMTA überträgt die elastische Reaktion der Probe von -100°C auf 130°C. Auf die se Weise ist es möglich, die elastische Reaktion gegenüber der Temperatur aufzutragen. Der Elastizitätsmodul für ein viskoelas- tisches Material ist definiert als E = E'+iE". Die DMTA kann die beiden Komponenten E' und E" aufgrund ihrer Resonanz aufspalten und E' gegen die Temperatur aufzeichnen. Ebenso können E '+E''=tan (d) gegen die Temperatur aufgezeichnet werden. Die Glasübergangstemperatur Tg wird als die Temperatur am Maximum der Kurve E'+E''=tan (d)gegen die Temperatur abgelesen. Ein Aspekt der Erfindung bezieht sich auf eine Bandage wie vor stehend beschrieben, wobei der Hotmelt-Klebstoff eine Filmfes- tigkeit von 0.5 bis 1.5 N/mm 2 aufweist, bevorzugt von 0.6 bis 1.1 N/mm 2 , messbar gemäss DIN 53504. Ein weiterer Aspekt der Erfin dung bezieht sich auf eine Bandage wie vorstehend beschrieben, wobei der Hotmelt-Klebstoff eine Bruchdehnung von 700 bis 1200%, bevorzugt eine Bruchdehnung von 800 bis 1000% aufweist, messbar gemäss DIN 53504. Eine Bandage, welche eine hohe Filmfestigkeit und Bruchdehnung hat, eignet sich besonders für die Herstellung kohäsiver Binden, da so die im Alltag auf die Bandage wirkenden Kräfte die Integrität des Verbands nicht beeinträchtigen. Eine solche Bandage hat eine hohe Dehnbarkeit. Der Hotmelt-Klebstoff, der z.B. auf ein elastisches textiles Flachbahnmaterial aufge tragen ist, kann sich ohne Rissbildung zusammen mit dem Substrat ausdehnen und wieder zusammenziehen, was für kohäsive Binden be sonders vorteilhaft ist.

Wie bereits eingangs beschrieben, sollte die Bandage hautfreund lich und luftdurchlässig sein und gegebenenfalls eine Kompressi onswirkung auf das zu behandelnde Körperteil ausüben können. Das Substrat kann daher z.B. ein Gewebe, Gewirke, Gestricke oder ein Vlies sein. Das Substrat der Bandage wie vorstehend beschrieben ist bevorzugt ein gewebtes oder nicht-gewebtes Textil, bevorzugt ein in Längs- und/oder Querrichtung elastisches gewebtes oder nicht-gewebtes Textil. Beispielsweise kann eine elastische Gewe bekonstruktion aus der Kombination von dauerelastischen Elastan- fäden mit starren Baumwollgarnen resultieren.

Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft einen Hotmelt- Klebstoff zur Herstellung einer Bandage wie vorstehend beschrie ben, wobei der Hotmelt-Klebstoff auf einem ersten Polyolefin ba siert, aufweisend einen Anteil von 1-Buten abgeleiteten Monomer-Einheiten; - einem Anteil von Ethylen abgeleiteten Monomer-Einheiten; und wobei der Hotmelt-Klebstoff weiter umfasst:

- wenigstens einen Klebrigmacher aus Kohlenwasserstoffharz und/oder aus hydriertem Kohlenwasserstoffharz; wobei die Schälfestigkeit eines Verbunds aus zwei mit dem Hot melt-Klebstoff beschichteten Substraten bei Raumtemperatur we nigstens 1 bis 10 N/25mm, vorzugsweise 1.5 bis 6.5 N/25mm, be sonders bevorzugt 4 bis 6 N/25mm beträgt, messbar nach ASTM D 1876-01.

Wo nicht explizit etwas anderes Beschrieben ist, sind die Vorga ben von Messmethode ASTM D 1876-01 anwendbar. Allfällige Abwei chungen gehen aus den nachfolgenden Ausführungsbeispielen (Bei spiel 3) hervor. Ein Hotmelt-Klebstoff, der die besagte Schälfestigkeit aufweist, eignet sich zur Herstellung einer Ban dage, die hilfsmittelfrei, also ohne die Verwendung von z.B. Klebestreifen oder Klammern, als Schutz-, Wund- oder Kompressi onsverband eingesetzt werden kann. Dabei wird der Halt des Schutz-, Wund- oder Kompressionsverbands durch die Haftung der Siegelflächen im hinreichenden Masse gewährleistet.

Es ist bevorzugt, wenn der Hotmelt-Klebstoff so beschaffen ist, dass die Schälfestigkeit eines Verbunds aus einem mit dem Hot melt-Klebstoff beschichtetem Substrat auf Materialien, die nicht mit dem Hotmelt-Klebstoff beschichtet sind, bei Raumtemperatur minimal bis nicht-existent ist. Dies lässt sich mit qualitativen Tests beurteilen. Wie aus den nachfolgenden konkreten Ausfüh rungsformen (Beispiel 4) hervorgeht, kann die Haftung von mit Klebstoff beschichteten Folien und Textilien auf der Haut von Testpersonen nach Ablauf einer gewissen Zeit subjektiv bewertet und das Resultat mit demjenigen für herkömmliche Klebstoffe ver glichen werden. Ein weiterer Aspekt der Erfindung bezieht sich auf die Verwen dung eines Hotmelt-Klebstoffs wie vorstehend beschrieben zur Herstellung von Bandagen. Der Hotmelt-Klebstoff basiert auf ei nem ersten Polyolefin, insbesondere aufweisend einen Anteil von 1-Buten abgeleiteten Monomer-Einheiten; einen Anteil von Ethylen abgeleiteten Monomer-Einheiten; wobei der Hotmelt-Klebstoff weiter umfasst: wenigstens einen Klebrigmacher aus Kohlenwasserstoffharz und/oder hydriertem Kohlenwasserstoffharz.

Es ist bevorzugt, dass der Hotmelt-Klebstoff sich zusammensetzt wie vorstehend beschrieben und der Hotmelt-Klebstoff respektive die daraus hergestellten Filme und Bandagen die vorstehend be schriebenen Eigenschaften aufweisen.

Ein weiterer Aspekt der Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung einer Bandage, umfassend die folgenden Schritte:

- Bereitstellen eines Flachbahnmaterials als Substrat, ins besondere eines in Längs- und/oder Querrichtung elasti schen gewebten oder nicht-gewebten Textils;

- Doppelseitiges Aufträgen eines Hotmelt-Klebstoffs nach Anspruch 11 auf das Substrat.

Dabei kann das doppelseitige Aufträgen des Hotmelt-Klebstoffs durch extrudieren, kaschieren, etc. erfolgen. Es ist bevorzugt, wenn der Hotmelt-Klebstoff lösungsmittelfrei bereitgestellt wird. Unter „lösungsmittelfrei" wird verstanden die Abwesenheit von wässrigen Phasen oder organischen Phasen, insbesondere von Alkoholen, Ethern, Aromaten, etc. Es ist bevorzugt, wenn der Hotmelt-Klebstoff mittels Extrusion durch Breitschiitzdüsen beidseitig auf das Flachbahnmaterial aufextrudiert wird. Die Erfindung wird nachfolgend in Ausführungsbeispielen und an hand von Figuren näher erläutert, ohne dass die Erfindung auf diese konkreten Ausführungsbeispiele zu beschränken ist. Es zeigt:

Figur 1 Diagramm der Resultate aus der qualitativen Haut haftungsprüfung gemäss Beispiel 4 Beispiel 1:

Es wird ein Hotmelt-Klebstoff aus folgenden Bestandteilen ge mischt:

Beispiel 2: Die Schmelzviskosität des Klebstoffs nach Beispiel 1 wurde nach EN ISO 3219 bestimmt und betrugt 22Ό00 mPa 'S. Die Filmfestig keit des Klebstoffs wurde nach DIN 53504 gemessen und betrug 0.9 N/mm. Die Bruchdehnung des Klebstoffs wurde ebenfalls nach DIN 53504 bestimmt und sie betrug 900%. Beispiel 3:

Es wurde eine Schälfestigkeitsprüfung gemäss ASTM D 1876-01 durchgeführt. Als Trägermaterial wurde eine unvorbehandelte 23my PET-Folie verwendet. Die Zusammensetzung aus Beispiel 1 wurde durch Breitschiitzdüsen direkt auf ein PET-Trägermaterial ge schichtet. Die Dicke der KlebstoffSchicht betrugt 12-15 g/cm 2 Die beschichteten Träger wurden 24 h bei 23°C und 50% rel. Luft feuchtigkeit gelagert.

Die Proben wurden mit gegen einander weisenden Klebeseiten ver klebt und leicht angedrückt. Aus dem Verbund wurde mittels Japa nmesser ein Teststreifen von 100 x 25 mm geschnitten und mit 2 kg Gewicht zweimal in beide Richtungen angerollt. Danach wurde der Teststreifen nochmals 20 min gelagert. Die Dicke der resul tierenden Haftschicht nach dem Verbindungsschritt betrug 24 bis 30 g/m 2 . Pro Probenmaterial werden jeweils mindestens 4 Proben streifen hergestellt. Die T-Peel Messung erfolgte auf einer Zug prüfmaschine von Instron, wobei die Greifarme auf eine Separati onsgeschwindigkeit von 300 mm/min eingestellt wurden. Die Kraft wurde durch die Zugprüfmaschine über die gesamte Abzugsstrecke von 100 mm gemessen und es wurde der arithmetische Mittelwert über die Messstrecke (abzüglich die ersten und letzten 10% des Weges) errechnet.

Die maximalen, minimalen und durchschnittlichen Kräfte bei einem einzelnen Teststreifen betrugen 8N/25mm, 2N/25mm und 5N/25mm.

Die über alle Proben gemittelte Durchschnittskraft pro Strecke belief sich auf 5N/25mm.

Beispiel 4:

Eine qualitative Beurteilung der Haftung des Hotmelt-Klebstoffs und der Bandage beschichtet mit dem Hotmelt-Klebstoff auf menschlicher Haut wurde bei 20 Testpersonen vorgenommen. Die ge- messenen Klebstoffe und Substrate gehen aus nachstehender Tabel le hervor: Die Probestreifen wurden mit dem Klebstoff jeweils mittel Breit schlitzdüse beschichtet und die beschichteten Träger wurden 24 h bei 23°C und 50% rel. Luftfeuchtigkeit gelagert. Danach wurde den 20 Testpersonen je ein Teststreifen pro Kleb stoff unter manuellem Druck auf den Unterarm geklebt und die Teststreifen wurden 20 min auf der Haut belassen. Nach Ablauf der 20 min wurden die 6 Teststreifen sequenziell von der Haut der Testpersonen abgezogen und die Testpersonen beurteilten die Haftung qualitativ gemäss der folgenden Skala: 5 - Stärkste Haf tung; 4 - Deutliche Haftung; 3 - mittlere Haftung; 2 - leichte Haftung; 1 - minimale Haftung; 0 - keine Haftung. Die Resultate der Tests sind in Figur 1 dargestellt. Aus den

Tests geht hervor, dass der Hotmelt-Klebstoff gemäss Beispiel 1 noch eine geringe Resthaftung zeigt, wenn er auf einen glatten Träger beschichtet wird. Bei keiner der 20 Testpersonen hat je doch der auf Bandagenmaterial beschichtete Hotmelt-Klebstoff ei- ne Haftung gezeigt.