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Patent Searching and Data


Title:
BLEACHING FOILS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2011/144370
Kind Code:
A2
Abstract:
The present invention relates to a foil applicator for, especially, selectively highlighting keratin fibers, especially human hair, and to methods for producing targeted highlight effects on the hair.

Inventors:
KLEEN ASTRID (DE)
JESCHKE RAINER (DE)
WELZ CAROLIN (DE)
MANNECK HARTMUT (DE)
KAPLAN ANETT (DE)
Application Number:
PCT/EP2011/053436
Publication Date:
November 24, 2011
Filing Date:
March 08, 2011
Export Citation:
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Assignee:
HENKEL AG & CO KGAA (DE)
KLEEN ASTRID (DE)
JESCHKE RAINER (DE)
WELZ CAROLIN (DE)
MANNECK HARTMUT (DE)
KAPLAN ANETT (DE)
International Classes:
A61Q5/08; A61K8/02; A61K8/23; A61K8/25
Domestic Patent References:
WO1993010687A11993-06-10
Foreign References:
US5575989A1996-11-19
US5058609A1991-10-22
Other References:
KH. SCHRADER: "Grundlagen und Rezepturen der Kosmetika", 70519, HÜTHIG BUCH VERLAG
See also references of EP 2571578A2
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Claims:
P a t e n t a n s p r ü c h e

1. Folienapplikator zur selektiven Aufhellung keratinischer Fasern aus mindestens zwei Schichten, umfassend

(i) als erste Schicht ein blattförmiges Substrat sowie

(ii) als zweite Schicht eine auf dem blattförmigen Substrat aufgebrachte Blondierzubereitung, die mindestens ein festes Peroxodisulfat-Salz enthält,

dadurch gekennzeichnet, dass die Blondierzubereitung in mindestens ein vliesformiges Trägermaterial eingebettet ist.

2. Folienapplikator nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das blattförmige Substrat eine Folie aus Aluminium ist.

3. Folienapplikator nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Schicht mittels Verklebung und/oder Verschweißung des Trägermaterials auf dem blattförmigen Substrat befestigt ist.

4. Folienapplikator nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Peroxodisulfat-Salz ausgewählt ist aus Ammoniumperoxodisulfat, Kaliumperoxodisulfat und Natriumperoxodisulfat.

5. Folienapplikator nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Blondierzubereitung zusätzlich mindestens Kieselsäure, deren Oligo- oder Polymere, und/oder eines deren Alkali- oder Erdalkalimetallsalze enthält.

6. Folienapplikator nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die kosmetische Blondierzubereitung (B) eine Schichtdicke von 5 μιη bis 200 μιη, vorzugsweise von 10 μιη bis 150 μιη, besonders bevorzugt von 15 μιη bis 120 μιη und insbesondere von 20 μιη bis 100 μιη aufweist.

7. Folienapplikator nach einem der Ansprüche 1 bis 6 in Form eines mehrschichtigen Applikators,

dadurch gekennzeichnet, dass der Applikator zusätzlich

(iii) eine auf Schicht (ii) aufgebrachte, wasserdurchlässige Sperrschicht und

(iv) eine auf die Sperrschicht (iii) aufgebrachte feste Oxidationsmittelzubereitung, welche als Oxidationsmittel mindestens ein festes Anlagerungsprodukt von Wasserstoffperoxid an organische oder anorganische Verbindungen enthält.

8. Folienapplikator nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Applikator als zusätzliche Schicht (v) eine abziehbare, wasserundurchlässige Folie umfasst, durch welche die unbedeckte, der Luft exponierte Oberfläche der Blondierzubereitungs- schicht (ii) oder der Oxidationsmittelzubereitungsschicht (iv) vollständig abgedeckt wird.

9. Verfahren zum Aufhellen von keratinischen Fasern, dadurch gekennzeichnet, dass ein Folienapplikator gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6 mit einer Oxidationsmittelzubereitung, enthaltend in einem kosmetischen Träger mindestens Wasserstoffperoxid, behandelt wird, unmittelbar danach mindestens ein Bündel von keratinischen Fasern auf den so vorbereiteten Folienapplikator aufgelegt und in den Folienapplikator eingeschlagen wird, für eine Einwirkzeit von 10 bis 60 min in dem Folienapplikator belassen wird, anschließend die Folie entfernt wird und das Bündel der keratinischen Fasern ausgespült wird.

10. Verfahren zum Aufhellen von keratinischen Fasern, dadurch gekennzeichnet, dass ein mehrschichtiger Folienapplikator gemäß Anspruch 7 mit Wasser auf der Seite der Oxidationsmittelzubereitung (OX1 ) behandelt wird, unmittelbar danach mindestens ein Bündel von keratinischen Fasern auf den so vorbereiteten Folienapplikator aufgelegt und in den Folienapplikator eingeschlagen wird, für eine Einwirkzeit von 10 bis 60 min in dem Folienapplikator belassen wird, anschließend die Folie entfernt wird und das Bündel der keratinischen Fasern ausgespült wird.

Description:
„Blondierfolien"

Die vorliegende Anmeldung betrifft einen folienartigen Applikator zur insbesondere selektiven Farbaufhellung keratinischer Fasern, insbesondere menschlicher Haare, sowie die Verfahren zur Erzeugung gezielter Aufhelleffekte auf dem menschlichen Kopfhaar mit solchen Folienapplikatoren.

Die Veränderung des äußeren Erscheinungsbilds, insbesondere die Veränderung der Haarfarbe des Haupthaars, stellt ein fortwährendes modisches Bedürfnis in der Gesellschaft dar. Neben der Färbung der Haare steht dabei insbesondere die Aufhellung von Haaren im besonderen Focus des Anwenders. Aus diesem Grund finden Aufhellmittel breite Anwendung, die entweder im Friseurbereich oder durch die Heimanwendung genutzt werden. Bei der Haarfärbung - insbesondere bei der Haarfärbung durch die Heimanwendung - treten mehrere Probleme auf. Einerseits werden natürliche Farbnuancierungen vollständig überdeckt, so dass multitonale Färbungen schwer zu realisieren sind. Andererseits ist die selektive Aufhellung einzelner Haarpartien, wie beispielsweise Faserbündeln, Strähnen und Scheitel, ohne geeignete Hilfsmittel nur schwierig zu erreichen. Häufig erfordert die Anwendung solcher geeigneter Hilfsmittel wie Applikatoren oder Bürsten jedoch viel Erfahrung und Geschick.

Um dem Haar ein natürlicheres Aussehen zu verleihen, werden ungefärbte oder gefärbte Haare durch gezielte Anwendung von Oxidationsmitteln üblicherweise partiell entfärbt. Ausgewählte Haarpartien („Strähnchen"), auf die die Oxidationsmittelzubereitung aufgetragen wird, bleichen dabei aus, woraus eine multitonale Haarfarbe resultiert. Die Applikation der Oxidationsmittelzubereitung erfolgt dabei mit einer Bürste oder einem Pinsel, wobei die zu behandelnden Haare gegebenenfalls mit Aluminiumfolie oder einer so genannten„Strähnchenhaube" selektiert werden.

Problematisch bei diesem Vorgehen ist, dass zur Herstellung der eigentlichen Aufhellzubereitung zumeist zunächst ein Blondierpulver mit einer Oxidationsmittelzubereitung vermischt wird und anschließend Strähnen und Folien benetzt werden müssen. Zudem ist der Bedarf an Anwendungsmischung häufig schwer abschätzbar, so dass nachträglich neu vermischt werden muss oder überschüssige Mischung verworfen werden muss.

Im Stand der Technik, insbesondere W01993/010687A1 wurde daher vorgeschlagen, so genannte Strähnchenfolien oder Strähnchenpapiere zur Erstellung von Strähnchen einzusetzen. Dabei handelt es sich um flexible Substrate, die mit einem Aktivator, umfassend Ammoniak oder Ammonium-Salze, sowie gegebenenfalls Färbemitteln sowie Schaumbildner imprägniert sind. Die imprägnierten Substrate werden vor der Anwendung mit einem wasserstoffperoxidhaltigen Oxidationsmittel behandelt, um die eigentliche Aufhellzubereitung herzustellen, und zur Anwendung um die aufzuhellende Strähne gewickelt.

Die Anmischung auf der Folie birgt für den Anwender einige Nachteile. Zum einen muss sichergestellt werden, dass alle Folien mit der gleichen Menge an Oxidationsmittel behandelt werden. Andererseits ist nach der Anmischung der Oxidationsmittelzubereitung die Zeit, in der die Anwendung auf der Strähne erfolgen kann, eingeschränkt. Unterschiedliche Zubereitungszusammensetzungen und/oder variierende Anwendungszeiträume können jedoch zu unerwünschten und uneinheitlichen Aufhellergebnissen führen. Daher besteht weiterhin der Bedarf nach für insbesondere ungeübte Anwender einfach anzuwendenden Applikatorformen zur selektiven Aufhellung von Haarpartien, insbesondere zur Erzeugung sogenannter Highlights oder Strähnchen.

Schließlich ist der alleinige Einsatz von Wasserstoffperoxid oftmals nicht ausreichend, um ein befriedigendes Aufhellergebnis, insbesondere auf dunklem Haar, zu erzielen. Zur Verbesserung des Aufhellergebnisses werden Blondiermitteln häufig sogenannte Bleichbooster zugegeben. Als Bleichbooster eignen sich insbesondere Peroxo-Salze, insbesondere Peroxodisulfate. Aufgrund ihrer Salzform lassen sich diese Substanzen jedoch nur bedingt auf ein Substrat so aufziehen oder ein Substrat damit so imprägnieren, ohne dass die festen Peroxo-Salze beim Falten der Folie abbröseln und damit Blondierkraft eingebüßt wird. Es besteht auch die Gefahr, dass diese Salze sich beim Umwickeln der Strähne mit der Folie ablösen und damit zu deutlichen Blondiermittelgradienten innerhalb der Umwicklung führen.

Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Anmeldung, Blondiermittel in einer Applikatorform bereitzustellen, die einerseits einfach anzuwenden sind. Andererseits sollen diese Blondiermittel einheitliche und verbesserte Aufhellergebnisse auch auf dunklen Haaren ermöglichen. Die Aufhellmittel sollen dabei auf einem flexiblen Substrat so aufgebracht sein, dass die Mittel sich beim Falten, Rollen oder anderweitigem Verformen des Substrats nicht ablösen. Schließlich soll durch diese Aufhellmittel umständliches, nachträgliches Bereiten von fehlender Anwendungsmischung oder Verwerfen von überschüssiger Mischung vermieden werden.

Es wurde nun gefunden, dass zur gezielten und selektiven Anwendung von aufhellenden Mitteln ein spezieller Applikator in Folienform vorteilhaft eingesetzt werden kann, wenn es sich bei dem Applikator um eine Folie handelt, auf die ein vliesformiges Trägermaterial aufgebracht wurde, in welches ein Peroxodisulfat-Salz eingearbeitet wurde.

Diese Form von Folien-Appilkator unterscheidet sich vom Stand der Technik dahingehend vorteilhaft, dass eine deutlich verbesserte Aufhellleistung erzielt werden kann. Das aufgebrachte vliesförmige Trägermaterial erlaubt die ablösungsfreie Einbettung der Peroxodisulfat-Salze unter Erhalt der Flexibilität der Folie und garantiert aufgrund seiner Struktur ein einfaches Eindringen von Flüssigkeit in das Trägermaterial und damit das Auslösen des Bleichboosters.

Ein erster Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher ein Folienapplikator zur selektiven Aufhellung keratinischer Fasern, umfassend

(i) als erste Schicht ein blattförmiges Substrat (A) sowie

(ii) als zweite Schicht eine auf dem blattförmigen Substrat (A) aufgebrachte kosmetische Blondierzubereitung (B), die mindestens ein festes Peroxodisulfat-Salz enthält,

welcher dadurch gekennzeichnet ist, dass die Blondierzubereitung (B) in ein vliesförmiges Trägermaterial eingebettet ist.

Die Begriffe„Folienapplikator",„Strähnchenfolie" bzw.„Applikator" werden nachstehend synonym verwendet.

Der erfindungsgemäße Applikator umfasst ein flexibles Substrat. Das flexible Substrat kann dabei jedwede Form annehmen und aus jedwedem Material oder aus jeder Materialmischung bestehen, das bzw. die flexibel ist. „Flexibel" im Sinne der vorliegenden Erfindung sind Substrate, die hinsichtlich Form und Materialien so ausgebildet sind, dass sie mit manueller Kraft verformt werden können, wobei eine reversible Verformung bevorzugt ist. Die erfindungsgemäßen flexiblen Substrate sind blattförmig bzw. schichtförmig. „Blattförmig" bzw. „schichtförmig" im Sinne der vorliegenden Erfindung bedeutet, dass die räumliche Ausdehnung des Substrates entlang einer Raumrichtung deutlich kleiner ist als entlang der beiden anderen Raumrichtungen, wobei die geringste räumliche Ausdehnung des Substrats im Rahmen der vorliegenden Erfindung als„Höhe" oder„Dicke" bezeichnet wird, während die entsprechende Ausdehnung des Substrats in die hierzu orthogonal stehenden Raumrichtungen als „Breite" und „Länge" bezeichnet werden. Diese Raumrichtungen spannen die flächigen Ausmaße der Schicht auf. Ist die räumliche Ausdehnung des Substrats entlang der zur Höhe orthogonal stehenden Raumrichtungen unterschiedlich, so wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung die kleinere räumliche Ausdehnung als „Breite" bezeichnet, die größere als„Länge".

Bei bevorzugten erfindungsgemäßen Substraten beträgt das Verhältnis von Breite zu Höhe 10 zu 1 bis 100.000 zu 1 , vorzugsweise 50 zu 1 bis 50.000 zu 1 und insbesondere 100 zu 1 bis 1000 zu 1. Besonders bevorzugte erfindungsgemäße blattförmige Substrate sind dadurch gekennzeichnet, dass ihre Höhe 1 bis 1000 μιη, vorzugsweise 2,5 bis 500 μιη und insbesondere 4 bis 250 μιη beträgt. Länge und Breite bevorzugter blattförmiger Substrate liegen vorzugsweise im Bereich zwischen 1 und 50 cm, besonders bevorzugt zwischen 2 und 40 cm, weiter bevorzugt zwischen 3 und 35 cm und insbesondere zwischen 4 und 30 cm. Eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Folienapplikators ist dadurch gekennzeichnet, dass das blattförmige Substrat (A) eine Dicke von 0,5 μιη bis 1 mm, vorzugsweise von 1 μιη bis 0,5 mm, besonders bevorzugt von 1 ,5 μιη bis 0, 1 mm und insbesondere von 20 μιη bis 0,1 mm, aufweist.

Im Hinblick auf eine stabile Formgebung beim Aufhellprozess und unter Berücksichtigung der Tatsache, dass sich das blattförmige Substrat (A) ohne weitere mechanische Hilfsmittel stabil um eine Haarsträhne legen lassen soll, ist der Einsatz von Aluminiumfolien besonders bevorzugt. Hierzu eignen sich insbesondere Laminate, bei denen die einzelnen Schichten miteinander verklebt sind.

Erfindungsgemäß bevorzugte Folienapplikatoren sind dadurch gekennzeichnet, dass das blattförmige Substrat (A) eine Folie aus Aluminium ist.

Auf das blattförmige Substrat wird eine kosmetische Blondierzubereitung (B) aufgebracht, welche in ein vliesförmiges Trägermaterial eingebettet ist.

Unter einem Vlies oder einem sogenannten „Nonwoven" ist erfindungsgemäß eine statische Faseranhäufung zu verstehen, die je nach Herstellmethode zu einem unterschiedlich verdichteten Stoff führt. Durch die Dichte der Fasern des Vliesstoffs wird unter anderem maßgeblich die Wassereintritts- bzw. Wasseraustrittsgeschwindigkeit in bzw. aus dieser Schicht bestimmt. Bevorzugt ist dabei ein Vliesstoff, dessen Dichte einen guten Wassereintritt und -austritt gewährleistet.

Als Fasermaterial des Vlieses eignen sich unterschiedliche Materialien. Geeignet sind beispielsweise natürliche Fasern, wie Pulpe oder Baumwollfasern, synthetische Fasern, wie Polyester, Polyamide, Polypropylen oder Polyethylen, oder Bikomponentenfasern, bei denen natürliche und synthetische Materialien kombiniert wurden, wie beispielsweise Pulpe in Kombination mit Polyethylen.

Da die vliesförmigen Trägermaterialien unter den oxidativen, üblicherweise stark alkalischen Anwendungsbedingungen der Blondierung möglichst chemisch inert sein sollen, sind solche Fasern besonders geeignet, die die entsprechende Stabilität aufweisen. Hierbei sind insbesondere vliesförmige Trägermaterialien aus Fasern aus Polypropylen, weiterhin aus Polyethylen, aus Polyestern, Viskose sowie Acrylfasern und Polyamidfasern, bevorzugt. Besonders bevorzugt sind vliesförmige Trägermaterialien aus Fasern aus Polypropylen.

Die Fasermaterialien lassen sich durch unterschiedliche Methoden erzeugen, wie etwa durch die bekannten Wet-Laid, Dry-Laid, Melt-Blow, Spun-Laid oder Air-Laid Technologien. Die Vliesbildung erfolgt aus den gegebenenfalls aufgerauten (kardierten) Fasern durch Verdichtung mit Hilfe von mechanischem Vernadeln (Nadelvlies), Spunlacing (Wasserstrahl-Verdichtung) oder Spunbonding (thermische, UV- oder IR-Verdichtung, ggf. unter Verklebung mit bestimmten wässrigen Dispersionen, wie Polyacrylaten, Polyvinylacetaten, Polybutadienen, Latex sowie Butadien- Styrolcopolymeren).

Solche Vliese sind unter anderem aus Reinigungstüchern oder Kosmetiktüchern, aber auch aus anderen Bereichen, wie Flüssig- oder Gasfiltertechnologie bekannt.

Es hat sich bewährt, das vliesförmige Trägermaterial hydrophil auszurüsten, damit die Aufnahme von Wasser während der Anwendung verbessert und beschleunigt wird, so dass eine raschere und vollständigere Verwertung der Peroxodisulfat-Salze möglich wird. Unter einer Ausrüstung wird im Rahmen dieser Erfindung eine chemische und/oder physikalische Veränderung des Trägermaterials verstanden, die diesem bestimmte Gebrauchseigenschaften, im vorliegenden Fall verbesserte Wasseraufnahme, vermittelt. Bevorzugt werden die Trägermaterialien mit anionischen Tensiden ausgerüstet. Mit dieser Ausrüstung geht gleichzeitig eine bessere Benetzung des Haares durch die anwendungsbereite Zubereitung einher.

Erfindungsgemäß sind anionische Tenside durch eine wasserlöslich machende, anionische Gruppe wie eine Carboxylat-, Sulfat-, Sulfonat- oder Phosphat-Gruppe und eine lipophile Alkylgruppe mit etwa 8 bis 30 C-Atomen gekennzeichnet. Zusätzlich können im Molekül Glykol- oder Polyglykolether-Gruppen, Ester-, Ether- und Amidgruppen sowie Hydroxylgruppen enthalten sein. Beispiele für solche anionischen Tenside sind, jeweils in Form der Natrium-, Kalium- und Ammonium- sowie der Mono, Di- und Trialkanolammoniumsalze mit 2 bis 4 C-Atomen in der Alkanolgruppe, lineare und verzweigte Fettsäuren mit 8 bis 30 C-Atomen (Seifen); Ethercarbon- säuren, insbesondere der Formel RO(CH 2 CH 2 0) x CH 2 COOH, in der R eine lineare Alkylgruppe mit 8 bis 30 C-Atomen und x = 0 oder 1 bis 16 ist; Acylsarcoside; Acyltauride; Acylisethionate; Sulfo- bernsteinsäuremono- und -dialkylester sowie Sulfobernsteinsäuremono-alkylpolyoxyethylester; lineare Alkansulfonate; lineare α-Olefinsulfonate; Sulfonate ungesättigter Fettsäuren; a-Sulfofett- säuremethylester von Fettsäuren; Alkylsulfate und Alkylethersulfate, insbesondere der Formel RO(CH 2 CH 2 0) x S0 3 H, in der R für eine lineare Alkylgruppe mit 8 bis 30 C-Atomen und x für 0 oder eine Zahl von 1 bis 12 steht; Gemische oberflächenaktiver Hydroxysulfonate; sulfatierte Hydroxy- alkylpolyethylen- und/oder Hydroxyalkylenpropylenglykolether; Ester der Weinsäure und Zitronensäure mit Alkoholen; Alkyl- und/oder Alkenyletherphosphate der Formel RO(C 2 H 4 0) x P(=0)(OH)(OR'), worin R für einen aliphatischen, gegebenenfalls ungesättigten Kohlenwasserstoffrest mit 8 bis 30 Kohlenstoffatomen, R' für Wasserstoff, einen Rest (CH 2 CH 2 0) y R und x und y unabhängig voneinander für eine Zahl von 1 bis 10 steht; sulfatierte Fettsäurealkylenglykolester der Formel RC(0)0(alkO) n S0 3 H, in der R für einen linearen oder verzweigten, aliphatischen, gesättigten und/oder ungesättigten Alkylrest mit 6 bis 22 C-Atomen, alk für CH 2 CH 2 , CH(CH 3 )CH 2 und/oder CH 2 CH(CH 3 ) und n für eine Zahl von 0,5 bis 5 steht; sowie Mono- glyceridsulfate und Monoglyceridethersulfate. Bevorzugte anionische Tenside sind dabei Alkylsulfate, Alkylethersulfate sowie Ethercarbonsäuren.

Der erfindungsgemäße Folienapplikator ist dadurch gekennzeichnet, dass das blattförmige Substrat (A) mit dem vliesförmigen Trägermaterial der zweiten Schicht (ii) eng verbunden ist. Dazu wird das vliesformige Trägermaterial vor oder nach Beaufschlagung mit der Blondierzubereitung (B) durch flächiges oder punktuelles Verschweißen oder Verkleben auf dem blattförmigen Substrat befestigt. Dazu werden an den gewünschten Kontaktflächen oder Kontaktpunkten gegebenenfalls weitere Polymere eingesetzt, die beispielsweise ausgewählt sind aus Polyacrylaten, Polyvinylacetaten, Polybutadienen, Latex sowie Butadien-Styrolcopolymeren.

Eine Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist daher ein Folienapplikator, der dadurch gekennzeichnet ist, dass die zweite Schicht mittels Verklebung und/oder Verschweißung des Trägermaterials auf dem blattförmigen Substrat befestigt ist. Eine weitere Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist daher ein Folienapplikator, der dadurch gekennzeichnet ist, dass die zweite Schicht mittels Punktschweißung des Trägermaterials auf dem blattförmigen Substrat befestigt ist.

Dabei kann eine vollflächige Beschichtung des blattförmigen Substrates mit der Schicht (ii), umfassend die Blondierzubereitung (B), vorliegen, oder es können nur bestimmte Areale des Substrates beschichtet sein. Vorzugsweise kann lediglich das Zentrum des blattförmigen Substrats mit der in das vliesformige Trägermaterial eingebetteten Blondierzubereitung (B) beschichtet sein, wobei bevorzugt jeweils ein unbeschichteter Rand von etwa 0,2 bis 1 ,5 cm auf dem blattförmigen Substrat bestehen bleibt. Dadurch wird gewährleistet, dass beim Umwickeln der Strähne keine Blondierzubereitung auf der Außenseite der Umwicklung exponiert wird, so dass eine unerwünschte Aufhellung von angrenzenden Haarpartien vermieden werden kann.

Auch die Menge und die Schichtdicke der Zubereitung, insbesondere die Massen von Substrat und Zubereitung, werden aufeinander abgestimmt. Hier sind erfindungsgemäße Strähnchenfolien bevorzugt, bei denen die Blondierzubereitung (B) mindestens 10 Gew.-%, vorzugsweise mindestens 25 Gew.-% und insbesondere mindestens 50 Gew.-% des Gesamtgewichtes der Strähnchenfolie ausmacht.

Die Beaufschlagung des vliesförmigen Trägermaterials mit der Blondierzubereitung (B) kann durch unterschiedliche Methoden durchgeführt werden. Die Blondierzubereitung (B) der zweiten Schicht wird dabei entweder als Pulver in das vliesformige Trägermaterial eingestreut oder eingepresst oder als Paste oder Emulsion eingestrichen, eingepresst oder eingerieben.

Die Blondierzubereitung (B) enthält als wesentlichen Inhaltsstoff mindestens ein festes Peroxodisulfat-Salz zur Aktivierung und Verstärkung der Aufhellwirkung der Zubereitung. Eine Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass das feste Peroxodisulfat-Salz ausgewählt ist aus der Gruppe, die gebildet wird aus Ammonium- peroxodisulfat, Kaliumperoxodisulfat und Natriumperoxodisulfat.

Weiterhin hat es sich bei den Arbeiten zur vorliegenden Erfindung als besonders bevorzugt erwiesen, wenn die erfindungsgemäße Blondierzubereitung (B) mindestens zwei verschiedene Peroxodisulfate enthalten. Bevorzugte Peroxodisulfat-Salze sind dabei Kombinationen aus Ammoniumperoxodisulfat und Kaliumperoxodisulfat und/oder Natriumperoxodisulfat.

Die Blondierzubereitungen (B) enthalten feste Peroxodisulfat-Salze in einer Menge von 0, 1 bis 80 Gew.-%, bevorzugt von 1 bis 60 Gew.-% und besonders bevorzugt von 2 bis 50 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der Blondierzubereitung (B).

Die erfindungsgemäßen Blondiermittel können zusätzlich zu den festen Peroxodisulfat-Salzen einen weiteren Bleichkraftverstärker enthalten.

Geeignete Bleichkraftverstärker sind anorganische Peroxoverbindungen, ausgewählt aus Ammoniumperoxomonosulfat, Alkalimetallperoxomonosulfaten, Alkalimetallperoxodiphosphaten und Erdalkalimetallperoxiden. Besonders bevorzugte Bleichkraftverstärker sind Kaliumhydrogen- peroxomonosulfat, Kaliumperoxodiphosphat, Magnesiumperoxid und Bariumperoxid.

Als Bleichverstärker können ebenfalls Verbindungen, die unter Perhydrolysebedingungen aliphatische Peroxocarbonsäuren mit vorzugsweise 1 bis 10 C-Atomen, insbesondere 2 bis 4 C- Atomen, und/oder gegebenenfalls substituierte Perbenzoesäure ergeben, eingesetzt werden. Bevorzugt sind mehrfach acylierte Alkylendiamine, insbesondere Tetraacetylethylendiamin (TAED), acylierte Triazinderivate, insbesondere 1 ,5-Diacetyl-2,4-dioxohexahydro-1 ,3,5-triazin (DADHT), acylierte Glykolurile, insbesondere Tetraacetylglykoluril (TAGU), N-Acylimide, insbesondere N- Nonanoylsuccinimid (NOSI), acylierte Phenolsulfonate, insbesondere n-Nonanoyl- oder Isononanoyloxybenzolsulfonat (n- bzw. i-NOBS), Carbonsäureanhydride, insbesondere Phthalsäureanhydrid, acylierte mehrwertige Alkohole, insbesondere Triacetin, Ethylenglykoldiacetat und 2,5-Diacetoxy-2,5-dihydrofuran.

Als Bleichverstärker vom Typ der Kohlensäurederivate können erfindungsgemäß bevorzugt Carbonatsalze bzw. Hydrogencarbonatsalze eingesetzt werden. Diese sind bevorzugt ausgewählt aus der Gruppe der Ammonium-, Alkalimetall- (insbesondere Na und K) sowie Erdalkalimetall- (insbesondere Mg und Ca), -carbonatsalze bzw. -hydrogencarbonatsalze. Besonders bevorzugte Carbonat- bzw. Hydrogencarbonatsalze sind Ammoniumhydrogencarbonat, Ammoniumcarbonat, Natriumhydrogencarbonat, Natriumcarbonat, Kaliumhydrogencarbonat, Kaliumcarbonat, Magnesiumcarbonat und Calciumcarbonat. Diese besonders bevorzugten Salze können allein oder in deren Mischungen von mindestens zwei Vertretern als Bleichverstärker verwendet werden.

Weiterhin sind Alkylcarbonate, -carbamate, Silylcarbonate sowie -carbamate erfindungsgemäß geeignete Bleichverstärker.

Weiterhin erfindungsgemäß einsetzbare Bleichkraftverstärker können aus stickstoffhaltigen, gegebenenfalls kationischen Heterocyclen bestehen. Als Beispiel eines stickstoffhaltigen hetero- cyclischen Bleichkraftverstärkers ist insbesondere Imidazol zu nennen. Besonders bevorzugte stickstoffhaltige, heterocyclische Bleichkraftverstärker sind die quaternierten Kationen von Pyridinen und 3,4-Dihydroisochinolinen, wie Salze des 4-Acetyl-1-methylpyridiniums, insbesondere 4-Acetyl-1-methylpyridinium-p-toluolsulfonat, Salze des 2-Acetyl-1-methylpyridiniums, insbesondere 2-Acetyl-1-methylpyridinium-p-toluolsulfonat, sowie Salze des N-Methyl-3,4-dihydroiso- chinoliniums, insbesondere N-Methyl-3,4-dihydroisochinolinium-p-toluolsulfonat.

Die neben den Peroxodisulfat-Salzen eingesetzten Bleichkraftverstärker sind in den erfindungsgemäßen, kosmetischen Blondierzubereitung bevorzugt in Mengen von 0,5 bis 30 Gew.-%, insbesondere in Mengen von 2 bis 20 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der Blondierzubereitung (B), enthalten.

Zur weiteren Steigerung der Aufhellleistung können der erfindungsgemäßen Zusammensetzung zusätzlich als Bleichverstärker mindestens eine gegebenenfalls hydratisierte Si0 2 -Verbindung zugesetzt. Obwohl bereits geringe Mengen der gegebenenfalls hydratisierten Si0 2 -Verbindungen die Aufhellleistung erhöhen, kann es erfindungsgemäß bevorzugt sein, die gegebenenfalls hydratisierten Si0 2 -Verbindungen in Mengen von 0,05 Gew.-% bis 15 Gew.-%, bevorzugt in Mengen von 0, 15 Gew.-% bis 10 Gew.-% und besonders bevorzugt in Mengen von 0,2 Gew.-% bis 5 Gew.-%, jeweils bezogen auf die erfindungsgemäße Blondierzubereitung (B), einzusetzen. Die Mengenangaben geben dabei jeweils den Gehalt der Si0 2 -Verbindungen (ohne deren Wasseranteil) in den Mitteln wieder.

Hinsichtlich der gegebenenfalls hydratisierten Si0 2 -Verbindungen unterliegt die vorliegende Erfindung prinzipiell keinen Beschränkungen. Bevorzugt sind Kieselsäuren, deren Oligomeren und Polymeren sowie deren Salze. Bevorzugte Salze sind die Erdalkalimetallsalze und Alkalimetallsalze, insbesondere die Kalium und Natriumsalze. Die Natriumsalze sind bevorzugt.

Eine weitere Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist daher ein Folienapplikator, der dadurch gekennzeichnet ist, dass die Blondierzubereitung (B) zusätzlich mindestens Kieselsäure, deren Oligo- oder Polymere, und/oder eines deren Alkali- oder Erdalkalimetallsalze enthält. Die gegebenenfalls hydratisierten Si0 2 -Verbindungen können in verschiedenen Formen vorliegen. Erfindungsgemäß bevorzugt werden die Si0 2 -Verbindungen in Form von Kieselgelen (Silicagel) oder deren Salzen, den Silicaten, besonders bevorzugt als Wasserglas, eingesetzt.

Insbesondere Metasilicate, die sich gemäß vorstehender Formel durch das Verhältnis zwischen n und der Summe aus m und p von < 1 auszeichnen und sich als kettenförmige polymere Strukturen des Anions [Si0 3 ] 2" auffassen lassen, können bevorzugt eingesetzt werden. Natriummetasilicat der Formel [NaSi0 3 ] x , ist dabei besonders bevorzugt.

Erfindungsgemäß gleichfalls bevorzugt sind Wassergläser, die aus einem Silikat der Formel (Si0 2 )n(Na 2 0) m (K 2 0) p gebildet werden, wobei n steht für eine positive rationale Zahl und m und p stehen unabhängig voneinander für eine positive rationale Zahl oder für 0, mit den Maßgaben, dass mindestens einer der Parameter m oder p von 0 verschieden ist und das Verhältnis zwischen n und der Summe aus m und p zwischen 1 :4 und 4: 1 liegt.

Neben den durch die Summenformel beschriebenen Komponenten können die Wassergläser in geringen Mengen noch weitere Zusatzstoffe, wie Phosphate oder Magnesiumsalze, enthalten.

Erfindungsgemäß besonders bevorzugte Wassergläser werden unter anderem unter den Bezeichnungen Ferrosil ® 1 19, Natronwasserglas 40/42, Portil ® A, Portil ® AW und Portil ® W und Britesil ® C20 vertrieben.

Die Blondierzubereitung (B) kann zusätzlich zur Verbesserung der Beaufschlagung auf das Trägermaterial und insbesondere zur Einstellung der Viskosität des anwendungsbereiten Aufhellmittels weiterhin mindestens ein Polymer enthalten. Einsetzbare Polymere sind dabei nichtionische Polymere, beispielsweise Vinylpyrrolidinon/Vinylacrylat-Copolymere, Polyvinylpyrrolidinon oder Vinylpyrrolidinon/Vinylacetat-Copolymere, zwitterionische und amphotere Polymere, beispielsweise Acrylamidopropyltrimethylammoniumchlorid/Acrylat-Copolymere, anionische Polymere, wie beispielsweise Polyacrylsäuren oder vernetzte Polyacrylsäuren, natürliche oder aus natürlichen Verdickungsmitteln abgeleitete Verdickungsmittel, wie Agar-Agar, Guar-Gum, Alginsäure, Xanthan- Gum, Gummi arabicum, Karaya-Gummi, Johannisbrotkernmehl, Leinsamengummen, Dextrane, Cellulose-Derivate, Stärke-Fraktionen und Derivate, wie Amylose, Amylopektin und Dextrine, oder vollsynthetische Hydrokolloide, wie Polyvinylalkohol.

Es hat sich herausgestellt, dass hierbei wasserlösliche Polymere besonders vorteilhaft einsetzbar sind. Solche Blondierzubereitungen werden in den umwickelten Haarsträhnen besonders gut von dem Trägermaterial abgelöst und können sich so besonders gut zwischen den Haarfasern verteilen. Dies führt zu einem gleichmäßigen Aufhellergebnis. Erfindungsgemäß besonders geeignete Polymere sind daher Cellulose, Celluloseether, wie Methylcellulose, Hydroxypropylcellulose, Carboxymethylcellulose, Polyelektrolyte, wie Alginsäure, Xanthan-Gum, Gummi arabicum, oder modifizierte, natürliche Verdickungsmittel, wie Umsetzungsprodukte von Guar-Gum mit Chloressigsäure, mit Ethylenoxid oder mit Propylenoxid, oder Polyvinylalkohol.

Bei der Entfärbung von Haaren, insbesondere mit dunkler Ausgangsfarbe, kann es zu unerwünschten Farbverschiebungen kommen. Dies liegt darin begründet, dass sie natürliche Haarfarbe durch Melanine in der Cortex der Haarfaser bestimmt wird, wobei das Verhältnis von der zwei Pigmentklassen, Eumelanine mit bräunlich-schwarzen Tönen und Pheomelanine mit rötlichorangen Tönen, die eigentliche Haarfarbe bestimmt. Beim Blondierprozess werden die natürlichen Melanin-Farbstoffe durch oxidative Einwirkung zerstört und so eine Entfärbung der Fasern erreicht. Aufgrund der unterschiedlichen oxidativen Zerstörungsrate der verschiedenen Melaninpigmentklassen werden Haare jedoch nicht gleichmäßig entfärbt. In dunkleren Fasern mit hohem Melaningehalt verbleibt zumeist ein bestimmter Anteil an Farbstoffen, der sich häufig in gelblichen bis rötlichen Nuancen niederschlägt. Daher kommt es insbesondere beim Blondieren von dunkleren Haaren zu einer Farbverschiebung in Richtung warmer Töne.

Üblicherweise sind solche Farbverschiebungen in Richtung warmer Töne bei dem Anwender unerwünscht. Daher wird dieser Farbverschiebung zumeist durch eine Tönung mit der entsprechenden Komplementärfarbe gemäß der Farbenlehre entgegengewirkt. Ziel ist dabei ein silbrig-kühler Eindruck des Bleichergebnisses. Der Fachmann spricht in diesem Zusammenhang von einer Mattierung. Je nach Ausgangshaarfarbe muss dabei eine angepasste Tönungsmittelmischung eingesetzt werden, um entsprechend rötlichere Farbverschiebungen durch grünlichere Tönungsmittel oder gelblichere Farbverschiebungen durch eher violette Tönungsmittel auszugleichen.

Als Tönungsmittel eignen sich insbesondere direktziehende Farbstoffe, insbesondere solche, die unter den oxidativen und stark alkalischen Bedingungen einer Blondierung hinreichend stabil sind.

In einer weiteren Ausführungsform enthält die Blondierzubereitung (B) daher zusätzlich eine Kombination aus mindestens einem blauen direktziehenden Farbstoff und einem roten direktziehenden Farbstoff, wobei das Gewichtsverhältnis zwischen der Summe aller blauen direktziehenden Farbstoffe und der Summe aller roten direktziehenden Farbstoffe einen Wert von größer oder gleich 1 besitzt. Dadurch ist es möglich, unerwünschte Farbverschiebungen in Richtung rosa-/rose- farbene Nuancen zu vermieden.

Erfindungsgemäß bevorzugte Mittel sind dadurch gekennzeichnet, dass das Gesamtgewicht aller blauen direktziehenden Farbstoffe größer als das Gesamtgewicht aller roten direktziehenden Farbstoffe ist. Bevorzugte Mittel sind daher dadurch gekennzeichnet, das Gewichtsverhältnis zwischen der Summe aller blauen direktziehenden Farbstoffe und der Summe aller roten direkt- ziehenden Farbstoffe einen Wert von 1 bis 100, bevorzugt von 1 ,5 bis 10 und besonders bevorzugt von 2 bis 4 besitzt.

Prinzipiell sind der Wahl der direktziehenden Farbstoffe keine Grenzen gesetzt. Direktziehende Farbstoffe werden üblicherweise in anionische, kationische und nichtionische direktziehende Farbstoffe unterteilt. Erfindungsgemäß einsetzbare direktziehende Farbstoffe sind dabei Nitrophenylendiamine, Nitroaminophenole, Azofarbstoffe, Anthrachinone oder Indophenole, wenn diese direktziehenden Farbstoffe eine hinreichende Stabilität gegenüber den harschen Bedingungen des Blondierprozesses besitzen.

Bevorzugt enthält die Blondierzubereitung (B) als blauen direktziehenden Farbstoff mindestens einen anionischen direktziehenden Farbstoff, insbesondere ausgewählt aus Verbindungen mit der Bezeichnung Bromphenolblau oder Tetrabromphenolblau.

Bevorzugt enthält die Blondierzubereitung (B) als roten direktziehenden Farbstoff mindestens einen anionischen direktziehenden Farbstoff, bevorzugt aus der Gruppe der Fluorescin-Farbstoffe. Bevorzugte, rote direktziehende Farbstoffe sind unter den Bezeichnungen Acid Red 92, Acid Red 98, Acid Red 94, Acid Red 87 und Acid Red 51 bekannt. Besonders bevorzugt ist dabei Acid Red 92 (auch D&C RED No. 28 oder Phloxin B).

Erfindungsgemäß bevorzugte Farbstoffkombinationen zur Mattierung in der Blondierzubereitung (B) sind solche, die mindestens die Kombination aus Tetrabromphenolblau und Acid Red 92, Tetrabromphenolblau und Acid Red 98, Tetrabromphenolblau und Acid Red 94, Tetrabromphenolblau und Acid Red 87 oder Tetrabromphenolblau und Acid Red 51 enthalten.

Um die Stabilität der Blondierzubereitung zu erhöhen und eine vorzeitige Reaktion zu Wasser vermeiden, ist es zweckmäßig, dass die in das vliesförmige Trägermaterial eingebettete Blondierzubereitung (B) wasserfrei ist.

Wasserfrei im Sinne der Erfindung bedeutet, dass die Blondierzubereitung einen Wassergehalt von kleiner als 5,0 Gew.-%, bevorzugt kleiner als 1 ,0 Gew.-%, insbesondere kleiner als 0,1 Gew.-% und ganz besonders bevorzugt kleiner als 0,05 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der Blondierzubereitung, besitzt.

Die bevorzugt wasserfreie Blondierzubereitung (B), die in das vliesförmige Trägermaterial eingebettet auf das blattförmige Substrat aufgebracht ist, kann in fester, halbfester, flüssiger, disperser, emulgierter, suspendierter, oder gelformiger Form vorliegen. In einer Ausführungsform liegt die Blondierzubereitung in fester Form vor. Dabei kann die Blondierzubereitung weitere Hilfs- Wirk-, Hilfs- und Zusatzstoffe enthalten. Hierzu zählen insbesondere chemisch möglichst Wachse und Öle, die eine Entstaubung der Zubereitung sowie gegebenenfalls eine vereinfachte Aufbringung oder Einbettung in das Trägermaterial.

Geeignete Wachse und Öle sind hierbei insbesondere Ester von Mono- oder Polycarbonsäuren und einer Gesamtkohlenstoffanzahl von 18 bis 57 Kohlenstoffatomen sowie insbesondere Mineralöle, bevorzugt Paraffinöl.

Weiterhin hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn die Blondiermittelzubereitungen mindestens einen Stabilisator oder Komplexbildner enthalten. Besonders bevorzugte Stabilisatoren sind Phenacetin, Alkalibenzoate (Natriumbenzoat) und Salicylsäure.

Erfindungsgemäß bevorzugt ist auch der Einsatz von sogenannten Komplexbildnern. Komplexbilder sind Stoffe, die Metallionen komplexieren können. Bevorzugte Komplexbildner sind sogenannte Chelatkomplexbildner, die über mehrere Koordinationsstellen mit einem Metallion Bindungen eingehen.

Im Rahmen der vorliegenden Erfindung können alle Komplexbildner des Standes der Technik eingesetzt werden. Erfindungsgemäß bevorzugte Komplexbildner sind stickstoffhaltigen Polycarbonsäuren, insbesondere EDTA, und Phosphonate, vorzugsweise Hydroxyalkan- bzw. Aminoalkanphosphonate und insbesondere 1-Hydroxyethan-1 , 1-diphosphonat (HEDP) bzw. dessen Di- oder Tetranatriumsalz und/oder Ethylendiamintetramethylenphosphonat (EDTMP) bzw. dessen Hexanatriumsalz und/oder Diethylentriaminpentamethylenphosphonat (DTPMP) bzw. dessen Hepta- oder Octanatriumsalz.

Aufhellmittel für keratinische Fasern sind dadurch gekennzeichnet, dass sie einen alkalischen pH- Wert besitzen. Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung besteht darin, dass das anwendungsbereite Mittel einen pH-Wert zwischen 7,0 und 12,0, bevorzugt zwischen 8,0 und 1 1 ,0 besitzt. Bei den pH-Werten im Sinne der vorliegenden Erfindung handelt es sich um pH- Werte, die bei einer Temperatur von 22 °C gemessen wurden. Zur Einstellung des pH-Werts sind dem Fachmann in der Kosmetik gängige Acidifizierungs- und Alkalisierungsmittel geläufig. Die zur Einstellung des pH-Wertes verwendbaren Alkalisierungsmittel werden typischerweise gewählt aus anorganischen Salzen, insbesondere der Alkali- und Erdalkalimetalle, organischen Alkalisierungs- mitteln, insbesondere Aminen, basische Aminosäuren und Alkanolaminen, und Ammoniak. Erfindungsgemäß bevorzugte Acidifizierungsmittel sind Genuss-Säuren, wie beispielsweise Zitronensäure, Essigsäure, Äpfelsäure oder Weinsäure, sowie verdünnte Mineralsäuren.

Es hat sich aber im Rahmen der Untersuchungen zur vorliegenden Erfindung herausgestellt, dass erfindungsgemäß bevorzugte Blondierzubereitungen (B) dadurch gekennzeichnet sind, dass sie zusätzlich ein anorganisches, festes Alkalisierungsmittel enthalten. Dieses Alkalisierungsmittel geht bei Kontakt mit Wasser auf der Haarsträhne zumindest teilweise in Lösung und stellt so den für Blondiervorgänge erforderlichen alkalischen pH-Wert ein. Das erfindungsgemäße, anorganische Alkalisierungsmittel wird bevorzugt ausgewählt aus der Gruppe, die gebildet wird aus Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid, Calciumhydroxid, Bariumhydroxid, Natriumphosphat, Kaliumphosphat, Natriumsilicat, Kaliumsilicat, Natriumcarbonat und Kaliumcarbonat. Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen enthalten die Alkalisierungsmittel bevorzugt in Mengen von 0,2 bis 25 Gew.- %, insbesondere 0,5 bis 10 Gew.-%.

Um eine einfache Handhabung des Folienapplikators und eine rasche Freisetzung bzw. Auflösung der Blondierzubereitung zu gewährleisten, ist es notwendig, dass die zweite Schicht, die in das vliesförmige Trägermaterial eingebettete Blondierzubereitung (B) enthält, nicht zu dick ist. Als geeignete Schichtdicken sind dabei 5 bis 200 μιη bevorzugt.

Eine Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist daher dadurch gekennzeichnet, dass die kosmetische Blondierzubereitung (B) eine Schichtdicke von 5 μιη bis 200 μιη, vorzugsweise von 10 μιη bis 150 μιη, besonders bevorzugt von 15 μιη bis 120 μιη und insbesondere von 20 μιη bis 100 μιη aufweist.

Zur Anwendung werden die anwendungsbereiten Aufhellmittel nach Vermischen der Blondierzubereitung (B) mit einer wässrigen Oxidationsmittelzubereitung (OX) mit der zu behandelnden Strähne in Kontakt gebracht. Die wässrige Oxidationsmittelzubereitung (OX) enthält dabei bevorzugt Wasserstoffperoxid als Oxidationsmittel.

Dazu wird die Blondierzubereitung des erfindungsgemäßen Folienapplikators entweder unmittelbar vor dem Separieren der aufzuhellenden Haarsträhne oder nach Separierung gemeinsam mit der aufzuhellenden Haarsträhne mit einer wässrigen Oxidationsmittelzubereitung (OX) versetzt. Dies geschieht entweder durch Besprühen mittels üblicher Sprühflaschen oder durch Bestreichen mit Hilfe eines Pinsels oder einer Bürste. Durch das Eindringen von Wasser in das wasserdurchlässige Trägermaterial der zweiten Applikatorschicht wird die Blondierzubereitung (B) gelöst und formt gemeinsam mit der Oxidationsmittelzubereitung (OX) das anwendungsbereite Aufhellmittel. Anschließend wird die zu behandelnde Strähne in die Applikatorfolie eingeschlagen, wobei die Außenseite der Umwicklung vollständig von dem blattförmigen Substrat gebildet wird, so dass angrenzende Haarpartien nicht mit der Blondierzubereitung in Kontakt kommen. Nach der gewünschten Einwirkzeit wird der Folienapplikator entfernt und die behandelte Haarpartie gründlich ausgespült.

Die Oxidationsmittelzubereitung (OX) enthält in einem kosmetischen Träger als Oxidationsmittel mindestens Wasserstoffperoxid. Bevorzugt wird Wasserstoffperoxid selbst als wässrige Lösung verwendet. Wasserstoffperoxid kann aber auch in Form einer festen Anlagerungsverbindung von Wasserstoffperoxid an anorganische oder organische Verbindungen, wie Natriumpercarbamid, Polyvinylpyrrolidinon n H 2 0 2 (n ist eine positive ganze Zahl größer 0), Harnstoffperoxid und Melaminperoxid, eingesetzt werden.

Wasserstoffperoxid ist im anwendungsbereiten Mittel bevorzugt zu 0, 1 bis 25 Gew.-%, insbesondere bevorzugt zu 1 bis 20 Gew.-% und besonders bevorzugt zu 4,5 bis 9 Gew.-%, jeweils berechnet auf 100%iges Wasserstoffperoxid und bezogen auf das Gesamtgewicht des anwendungsbereiten Mittels, enthalten.

Der kosmetische Träger der Oxidationsmittelzubereitung (OX) ist bevorzugt wässrig, alkoholisch oder wässrig-alkoholisch. Zum Zwecke der Haarbleiche sind solche Träger beispielsweise Cremes, Emulsionen, Gele oder auch tensidhaltige schäumende Lösungen, wie beispielsweise Shampoos, Schaumaerosole oder andere Zubereitungen, die für die Anwendung auf dem Haar geeignet sind. Ein wässriger Träger enthält im Sinne der Erfindung mindestens 40 Gew.-%, insbesondere mindestens 50 Gew.-% Wasser. Unter wässrig-alkoholischen Trägern sind im Sinne der vorliegenden Erfindung wasserhaltige Zusammensetzungen, enthaltend 3 bis 70 Gew.-% eines Ci-C4-Alkohols, insbesondere Ethanol bzw. Isopropanol, zu verstehen. Die erfindungsgemäßen Mittel können zusätzlich weitere organische Lösungsmittel enthalten.

Erfindungsgemäß bevorzugt ist auch der Einsatz von den voranstehend beschriebenen Komplexbildnern in der Oxidationsmittelzubereitung (OX) zur Stabilisierung des Wasserstoffperoxids.

Erfindungsgemäße Oxidationsmittelzubereitungen sind vorzugsweise wässrige, fließfähige Zubereitungen. Die erfindungsgemäßen Mittel können dabei oberflächenaktive Substanzen, ausgewählt aus anionischen sowie nichtionischen, zwitterionischen, amphoteren und kationischen Tensiden enthalten.

Nichtionische Tenside und Emulgatoren enthalten als hydrophile Gruppe z. B. eine Polyolgruppe, eine Polyalkylenglykolethergruppe oder eine Kombination aus Polyol- und Polyglykolethergruppe. Bevorzugte Verbindungen sind insbesondere Anlagerungsprodukte von 1 bis 50 Mol Ethylenoxid und/oder 0 bis 5 Mol Propylenoxid an lineare und verzweigte Fettalkohole mit 8 bis 30 C-Atomen, an Fettsäuren mit 8 bis 30 C-Atomen und an Alkylphenole mit 8 bis 15 C-Atomen in der Alkyl- gruppe sowie Alkylpolyglykoside entsprechend der allgemeinen Formel RO-(Z) x , wobei R für Alkyl, Z für Zucker sowie x für die Anzahl der Zuckereinheiten steht.

Beispiele für zwitterionischen Tenside sind die Betaine. Ein bevorzugtes zwitterionisches Tensid ist das unter der INCI-Bezeichnung Cocamidopropyl Betaine bekannte Fettsäureamid-Derivat. Erfindungsgemäß geeignete amphotere Tenside sind N-Alkylglycine, N-Alkylpropionsäuren, N-Alkyl- aminobuttersäuren, N-Alkyliminodipropionsäuren, N-Hydroxyethyl-N-alkylamidopropylglycine, N- Alkyltaurine, N-Alkylsarcosine, 2-Alkylaminopropionsäuren und Alkylaminoessigsäuren. Beispielhafte amphotere Tenside sind N-Kokosalkylaminopropionat, Kokosacylaminoethylaminopropionat und C 12 -C 18 -Acylsarcosin. Erfindungsgemäß bevorzugt sind in anwendungsbereiten Mitteln kationische Tenside vom Typ der quartären Ammoniumverbindungen, der Esterquats und der Amidoamine. Bevorzugte quaternäre Ammoniumverbindungen sind Ammoniumhalogenide, wie Alkyltrimethylammoniumchloride, Dialkyldimethylammoniumchloride und Trialkylmethylammonium- chloride sowie die unter den INCI-Bezeichnungen Quaternium-27 und Quaternium-83 bekannten Imidazolium-Verbindungen.

In einer bevorzugten Ausführungsform können anionische, nicht-ionische, zwitterionische und/oder amphotere Tenside sowie deren Mischungen bevorzugt sein.

Die Oxidationsmittelzubereitung (OX) kann weitere Wirk-, Hilfs- und Zusatzstoffe enthalten. Weitere, erfindungsgemäß einsetzbare Wirk-, Hilfs- und Zusatzstoffe sind beispielsweise anionische Polymere (wie Carbomere, Co- und Crosspolymere von Acrylsäure, Methacrylsäure, Maleinsäure, Itaconsäure und gegebenenfalls weiteren nichtionischen Monomeren); nichtionische Polymere (wie Vinylpyrrolidinon/Vinylacrylat-Copolymere, Polyvinylpyrrolidinon und Vinylpyrrolidin- on / Vinylacetat-Copolymere und Polysiloxane); zwitterionische und amphotere Polymere (wie Acrylamidopropyltrimethylammoniumchlorid/Acrylat-Copolymere und Octylacrylamid/Methyl-meth- acrylat/tert-Butylaminoethylmethacrylat/2-Hydroxypropylmetha crylat-Copolymere); Verdickungsmittel (wie Agar-Agar, Guar-Gum, Alginate, Xanthan-Gum, Gummi arabicum, Karaya-Gummi, Johannisbrotkernmehl, Leinsamengummen, Dextrane, Cellulose-Derivate, z. B. Methylcellulose, Hydroxyalkylcellulose und Carboxymethylcellulose, Stärke-Fraktionen und Derivate wie Amylose, Amylopektin und Dextrine, Tone wie Bentonit oder vollsynthetische Hydrokolloide wie z.B. Poly- vinylalkohol); Strukturanden (wie Zucker, Maleinsäure und Milchsäure) und Konsistenzgeber (wie Zuckerester, Polyolester oder Polyolalkylether); Proteinhydrolysate (insbesondere Elastin-, Kollagen-, Keratin-, Milcheiweiß-, Sojaprotein- und Weizenproteinhydrolysate, deren Kondensationsprodukte mit Fettsäuren); Parfümöle; Pflegeöle; Cyclodextrine; Entschäumer wie Silicone; Farbstoffe und Pigmente zum Anfärben des Mittels; Lichtschutzmittel (insbesondere derivatisierte Benzophenone, Zimtsäure-Derivate und Triazine); weitere Fette und Wachse (wie Fettalkohole, Bienenwachs, Montanwachs und Paraffine); Quell- und Penetrationsstoffe (wie Glycerin, Propylen- glykolmonoethylether, Carbonate, Hydrogencarbonate, Guanidine, Harnstoffe sowie primäre, sekundäre und tertiäre Phosphate); Trübungsmittel (wie Latex, Styrol/PVP- und Styrol/Acrylamid- Copolymere); Perlglanzmittel (wie Ethylenglykolmono- und -distearat sowie PEG-3-distearat); Treibmittel (wie Propan-Butan-Gemische, N 2 0, Dimethylether, C0 2 und Luft) sowie Antioxidantien.

Die Auswahl dieser weiteren Stoffe wird der Fachmann gemäß der gewünschten Eigenschaften der Mittel treffen. Bezüglich weiterer fakultativer Komponenten sowie der eingesetzten Mengen dieser Komponenten wird ausdrücklich auf die dem Fachmann bekannten einschlägigen Handbücher, z. B. Kh. Schräder, Grundlagen und Rezepturen der Kosmetika, 2. Auflage, Hüthig Buch Verlag, Heidelberg, 1989, verwiesen.

Neben der Möglichkeit, Wasserstoffperoxid über die Oxidationsmittelzubereitung (OX) auf den Folienapplikator aufzubringen und so mit der Blondierzubereitung (B) das anwendungsbereite Aufhellmittel bereitzustellen, existiert auch die Möglichkeit, Wasserstoffperoxid in fester Form bereits auf dem Folienapplikator vorzulegen und durch in Kontaktbringen mit Wasser oder einer wässrigen Zubereitung das anwendungsbereite Aufhellmittel zu generieren. Unter Wasserstoffperoxid in fester Form sind erfindungsgemäß Anlagerungsprodukte von Wasserstoffperoxid an feste Verbindungen zu verstehen.

Wasserstoffperoxid kann mit vielen anorganischen und organischen Verbindungen Anlagerungsprodukte bilden. Hierzu zählen Anlagerungsprodukte an Harnstoff (Harnstoff-Wasserstoffperoxid- Additionsverbindung, UHP, Hydroperit, Perhydrol-Harnstoff, Wasserstoffperoxid-Carbamid, Percar- bamid), Melamin (Melaminperoxid) und Polyvinylpyrrolidinon (PVP-n H 2 0 2 ) sowie Percarbonate, insbesondere Natriumpercarbonat und Magnesiumpercarbonat, und Perborate, insbesondere Natriumperborat.

Im Zuge der Untersuchungen zur vorliegenden Erfindung hat sich herausgestellt, dass es aus Stabilitätsgründen zweckmäßig ist, die Blondierzubereitung (B) zunächst von den Wasserstoffperoxidanlagerungsprodukten räumlich zu trennen, da bereits geringe Spuren an Feuchtigkeit zu Instabilitäten und unerwünschten Zersetzungen führen können. Daher ist es erfindungsgemäß vorteilhaft, den Folienapplikator mit einer weiteren Schicht, welche eine feste Oxidationsmittelzubereitung (0X1 ) umfasst, zu belegen. Zur Trennung von der Blondierzubereitung (B) ist es dabei besonders vorteilhaft, wenn zwischen der Oxidationsmittelzubereitung (0X1 ) und der Blondierzubereitung (B) eine zusätzliche Trennschicht eingearbeitet ist, die eine räumliche Trennung der beiden Zubereitungen ermöglicht und damit den direkten Kontakt der festen Zubereitungen untereinander verhindert. Andererseits ist es notwendig, dass die Trennschicht wasserdurchlässig ist, damit das anwendungsbereite Aufhellmittel nach Zugabe von Wasser oder einer wasserhaltigen Zubereitung aus Blondierzubereitung (B) und fester Oxidationsmittelzubereitung (0X1 ) entsteht.

Eine weitere Ausführungsform der vorliegenden Anmeldung ist daher ein Folienapplikator des ersten Erfindungsgegenstands in Form eines mehrschichtigen Applikators, der dadurch gekennzeichnet ist, dass der Applikator zusätzlich

(iii) eine auf Schicht (ii) aufgebrachte, wasserdurchlässige Sperrschicht und

(iv) eine auf die Sperrschicht (iii) aufgebrachte feste Oxidationsmittelzubereitung (0X1 ), welche als Oxidationsmittel mindestens ein festes Anlagerungsprodukt von Wasserstoffperoxid an organische oder anorganische Verbindungen enthält. Die feste Oxidationsmittelzubereitung (0X1 ) der Schicht (iv) enthält mindestens ein festes Anlagerungsprodukt von Wasserstoffperoxid an organische oder anorganische Verbindungen. Wasserstoffperoxid kann mit vielen anorganischen und organischen Verbindungen Anlagerungsprodukte bilden. Hierzu zählen Anlagerungsprodukte an Harnstoff (Harnstoff-Wasserstoffperoxid-Additionsverbindung, UHP, Hydroperit, Perhydrol-Harnstoff, Wasserstoffperoxid-Carbamid, Percarbamid), Melamin (Melaminperoxid) und Polyvinylpyrrolidinon (PVP-n H 2 0 2 ) sowie Percarbonate, insbesondere Natriumpercarbonat und Magnesiumpercarbonat, und Perborate, insbesondere Natriumperborat.

In einer bevorzugten Ausführungsform enthält die Oxidationsmittelzubereitung (0X1 ) ein festes Anlagerungsprodukt von Wasserstoffperoxid an organische oder anorganische Verbindungen, welches ausgewählt ist aus Anlagerungsprodukten an Harnstoff, Melamin und Polyvinylpyrrolidinon.

Die Oxidationsmittelzubereitung (0X1 ) enthalten das feste Anlagerungsprodukt von Wasserstoffperoxid an organische oder anorganische Verbindungen in einer Menge von 0, 1 bis 60 Gew.- %, bevorzugt von 1 bis 50 Gew.-% und besonders bevorzugt von 2 bis 30 Gew.-%, jeweils berechnet als 100%iges H 2 0 2 und bezogen auf das Gesamtgewicht der feste Oxidationsmittelzubereitung (OX1 ).

In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist auch die feste Oxidationsmittelzubereitung (OX1 ) in ein vliesförmiges Trägermaterial eingebettet. Prinzipiell können dabei dieselben vliesförmigen Trägermaterialien zum Einsatz kommen, wie die oben beschriebenen vliesförmigen Trägermaterialien der zweiten Schicht (ii). Bevorzugt sind dabei ebenfalls Trägermaterialien, die inert gegenüber dem oxidativen Milieu der anwendungsbereiten Aufhellzubereitung sind. Bevorzugt sind insbesondere vliesförmige Trägermaterialien aus Polypropylen.

Ebenso sind die Trägermaterialien bevorzugt hydrophil ausgerüstet, um ein Eindringen und Speichern von Wasser in diese Schicht (iv) zu begünstigen. Dadurch wird die Auflösung der festen Oxidationsmittel beschleunigt, die Durchmischung erleichtert und so die Einwirkzeit verkürzt und die Benetzung der zu behandelnden Haare verbessert.

Die feste Oxidationsmittelzubereitung (OX1 ) kann neben dem Oxidationsmittel selbst noch weitere, bevorzugt feste Inhaltsstoffe enthalten. Solche weiteren, erfindungsgemäß einsetzbaren Wirk-, Hilfs- und Zusatzstoffe sind die weiter oben beschriebenen Stoffe, wie beispielsweise weitere grenzflächenaktive Verbindungen, Komplexbildner, anionische, kationische oder nicht ionische, natürliche oder synthetische Verdickungsmittel, Strukturanden und Konsistenzgeber, Pflegestoffe wie Proteinhydrolysate, Pflegeöle; weitere Fette und Wachse; Quell- und Penetrationsstoffe; Trübungsmittel und Perlglanzmittel.

Die Schicht (iv), umfassend die Oxidationsmittelzubereitung (0X1 ) hat dabei bevorzugt die gleichen Ausmaße hinsichtlich Länge und Breite wie die Schicht (ii). Um die Mengenverhältnisse der jeweiligen Zubereitung aufeinander abzustimmen, ist es bevorzugt, diese Abstimmung durch unterschiedliche Schichtdicken zu erzielen.

Eine Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass die feste Oxidationsmittelzubereitung (0X1 ) der Schicht (iv) eine Schichtdicke von 5 μιη bis 200 μιη, vorzugsweise von 10 μιη bis 150 μιη, besonders bevorzugt von 15 μιη bis 120 μιη und insbesondere von 20 μιη bis 100 μιη aufweist.

Zur Trennung von Blondierzubereitung (B) und fester Oxidationsmittelzubereitung (OX1 ) enthält der Folienapplikator vorteilhafterweise eine Trenn- oder Sperrschicht (iii). Diese Sperrschicht ist zwischen die Schichten (ii) und (iv) sandwichartig eingebettet. Sie besitzt zumindest die flächigen Ausmaße der Schicht (ii).

Bevorzugt weisen die Schichten (ii), (iii) und (iv) jeweils die gleiche Länge und Breite auf und liegen ohne seitliche Überlappung übereinander.

Die Trennschicht (iii) ist wasserdurchlässig, so dass bei Befeuchten der Schicht (iv) und Auslösen der Blondierzubereitung ein Eindringen von Wasser in die Blondierzubereitung der Schicht (ii) ermöglicht wird. Gleichzeitig soll die Trennschicht eine vorzeitige Reaktion zwischen den Bestandteilen der Schichten (ii) und (iv) durch direkten Kontakt, insbesondere in Gegenwart von Luftfeuchtigkeit verhindern.

Dazu kann die Trennschicht über eine gitterartige oder gewebeartige Struktur oder aber auch eine vliesartige Struktur verfügen, welche jeweils geeignete Poren oder Öffnungen besitzen, die den Durchtritt von Wasser sowie wässrigen Zubereitungen ermöglichen. Dabei kann die Wasserdurchlässigkeit durch die Webart, die Fadendichte und/oder das Flächengewicht beeinflusst werden. Geeignete Materialien der Trennschicht sind unter anderem Cellulose, Viskose, Zellstoff (Pulp), Polyethylen, Polyethylenterephthalat, Polypropylen, Polyester, Polylactat und Mischungen aus diesen. Bevorzugte Materialien der einer solchen Trennschicht (iii) sind Polypropylen.

Eine weitere Ausgestaltungsform einer wasserdurchlässigen Trennschicht (iii) besteht darin, die Trennschicht (iii) aus einer wasserlöslichen Verbindung herzustellen. Hierzu eignen sich insbesondere Polymere, die in Wasser quellbar, abtragbar und/oder löslich sind. Der Begriff„löslich in Wasser" ist so zu verstehen, dass eine vollständige Hydratation erfolgt und eine Lösung entsteht. Unter dem Begriff „in Wasser quellbar" ist zu verstehen, dass bei Kontakt mit Wasser Wassermoleküle in die Schicht eindringen, die zu Änderungen von Volumen und Gestalt führen und gegebenenfalls ein Gel bilden. Der Begriff „in Wasser abtragbar" bedeutet, dass die Trennschicht bei Kontakt mit Wasser zerfällt. Dabei entstehen kleinere Bruchstücke, die mit Wasser weiter abgetragen oder wegspült werden können. Eine vollständige Löslichkeit in Wasser ist jedoch für die Abtragbarkeit nicht notwendig. Die Trennschicht (iii) liegt in dieser Ausführungsform bevorzugt als Film vor. Bevorzugte Materialien der Trennschicht (iii) sind dabei Cellulose, Inuline, Cellulosederivate, insbesondere Hydroxyalkylcellulosen und Carboxyalkylcellulosen, sowie Poly- vinylalkohole und Polyvinylacetat-Polyvinylalkohol-Copolymere.

Eine Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass die wasserdurchlässige Trennschicht (iii) eine Schichtdicke von 0, 1 μιη bis 100 μιη, vorzugsweise von 0,5 μιη bis 50 μιη und insbesondere von 1 μιη bis 50 μιη aufweist.

Die Trennschicht (iii) und die Oxidationsmittelzubereitungsschicht (iv) werden eng mit der Blondier- zubereitungsschicht (ii) verbunden, beispielsweise durch Verklebung und/oder Verschweißung, vorzugsweise durch Punktschweißung.

Zur Vermeidung von vorzeitigen Reaktionen der exponierten Schicht des erfindungsgemäßen Folienapplikators mit Feuchtigkeit, insbesondere Luftfeuchtigkeit während der Lagerung, ist es von Vorteil, diese Schicht mit einer wasserundurchlässigen Folien abzudecken.

Eine weitere Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist daher ein Folienapplikator des ersten Erfindungsgegenstands, der dadurch gekennzeichnet ist, dass der Applikator als zusätzliche Schicht (v) eine abziehbare, wasserundurchlässige Folie umfasst, durch welche die unbedeckte, der Luft exponierte Oberfläche der Blondierzubereitungsschicht (ii) oder der Oxidationsmittelzu- bereitungsschicht (iv) vollständig abgedeckt wird.

In einer bevorzugten Ausführungsform besitzt die Schicht (v) als abziehbare Folie dieselben flächigen Ausmaße wie das blattförmige Substrat der Schicht (i). Vorzugsweise ist die wasserundurchlässige Folie der Schicht (v) mit dem unbeschichteten Rand des blattförmigen Substrats mittels Verschweißung verbunden. Dabei soll die verschweißte Verbindung so ausgestaltet sein, dass sich die Folie der Schicht (v) manuell ohne großen Aufwand von der Schicht (i) und ohne Ablösung der weiteren Wirkstoffschicht oder -schichten abziehen lässt. Dies lässt sich durch Oberflächenbeschaffenheit der Schichten sowie Verschweißung erreichen und ist dem Fachmann bekannt.

Als wasserundurchlässige Folienmaterialien der Schicht (v) eignen sich insbesondere Polyethylen, Polypropylen und Polyethylenterephthalat sowie Polylactid (Polymilchsäure). Bevorzugt besitzt die Folie (v) eine Schichtdicke von 0,01 [im bis 20 [im, vorzugsweise von 0,05 [im bis 5 [im.

Die wasserundurchlässige Folie wird unmittelbar vor der Anwendung manuell abgezogen und legt so die reaktive Blondierzubereitung und/oder Oxidationsmittelzubereitung des Folienapplikators frei.

Die erfindungsgemäßen Folienapplikatoren werden zur selektiven Aufhellung und Blondierung von keratinischen Fasern verwendet.

Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher ein Verfahren zum Aufhellen von keratinischen Fasern, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass ein Folienapplikator aus mindestens zwei Schichten, umfassend

(i) als erste Schicht ein blattförmiges Substrat sowie

(ii) als zweite Schicht eine auf dem blattförmigen Substrat aufgebrachte Blondierzubereitung (B), die mindestens ein festes Peroxodisulfat-Salz enthält

und in ein vliesförmiges Trägermaterial eingebettet ist,

mit einer Oxidationsmittelzubereitung (OX), enthaltend in einem kosmetischen Träger mindestens Wasserstoffperoxid, auf der Seite der Blondierzubereitung behandelt wird,

unmittelbar danach mindestens ein Bündel von keratinischen Fasern auf den so vorbereiteten

Folienapplikator aufgelegt und in den Folienapplikator eingeschlagen wird,

für eine Einwirkzeit von 10 bis 60 min in dem Folienapplikator belassen wird,

anschließend die Folie entfernt wird und das Bündel der keratinischen Fasern ausgespült wird.

Bei dem zu behandelnden Bündel keratinhaltiger Fasern handelt es sich bevorzugt um ein Bündel oder eine Strähne menschlichen Haares, die aus dem übrigen Haupthaar selektiert und separiert wurde. Das zu behandelnde Bündel keratinhaltiger Fasern wird dabei vor der Behandlung mittels eines Kamms oder eines anderen geeigneten Hilfsmittels von den übrigen Fasern abgetrennt.

Je nach Größe des Folienapplikators können auch zwei oder mehr Haarbündel gleichzeitig in einen Folienapplikator eingeschlagen, eingewickelt oder eingepackt werden. Dabei können lediglich bestimmte Teile der Haarbündel, wie Spitzen, Teillängen oder auch die gesamten Haarfaserlängen bis zum Ansatz an der Kopfhaut, eingeschlagen werden.

Sofern der Folienapplikator eine Schutzschicht in Form einer abziehbaren, wasserundurchlässigen Schicht (v) umfasst, wird diese unmittelbar vor der Anwendung entfernt. Die Einschlagung, Einwicklung oder Verpackung des Faserbündels erfolgt derart, dass das blattförmige Substrat (A) der Schicht (i) die Außenseite der Verpackung bildet, während die Blondierzubereitung (B) der Schicht (ii) mit dem selektierten Faserbündel in Kontakt treten kann.

Die Behandlung mit der Oxidationszubereitung (OX) erfolgt unmittelbar vor der Verpackung des Faserbündels in den Applikator. Dazu kann die Oxidationsmittelzubereitung je nach Viskosität mit einem Pinsel, mit einer Spritzflasche oder mittels einer Sprühflasche in Form eines Aerosols oder feinen Nebels vor Einschlagung direkt auf den Folienapplikator oder auf das selektierte Faserbündel, welches mit dem noch nicht eingeschlagenen Folienapplikator unterlegt wurde, aufgebracht werden.

Je nach Bedarf und Wunsch des Anwenders können so einzelne oder mehrere verschiedene Strähnen über das gesamte Haar verteilt umwickelt werden. Dadurch können punktuelle, kumulierte oder gleichmäßig verteilte Reflexe und Highlights auf dem Haar erzeugt werden. Vorzugsweise werden zur Erzielung gleichmäßiger Aufhellergebnisse mehrere Strähnen des Haupthaars in erfindungsgemäße Folienapplikatoren eingeschlagen.

Die Einwirkzeit beträgt 10 bis 60 min, bevorzugt 30 bis 45 min. Dabei kann die Einwirkphase bei Raumtemperatur oder bei erhöhten Temperaturen von 40 bis 45°C ablaufen. Bevorzugt beträgt die Anwendungstemperatur jedoch Raumtemperatur. Je nach Einwirkzeit und Temperatur können unterschiedlich starke Aufhellergebnisse erzielt werden, wobei höhere Temperaturen und/oder längere Einwirkzeiten zu einer stärkeren Aufhellung führen.

Nach Ablauf der Einwirkzeit werden die Folienapplikatoren entfernt, die behandelten Faserbündel werden mit Wasser gespült und gegebenenfalls mit handelsüblichen Shampoos und Contioniermitteln behandelt.

Bezüglich weiterer bevorzugter Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Verfahren gilt mutatis mutandis das zu den erfindungsgemäßen Folienapplikatoren Gesagte.

Im Falle von mehrschichtigen Folienapplikatoren, die neben der Blondierzubereitung (B) eine feste Oxidationsmittelzubereitung (OX1 ) umfassen, ist bereits eine Aktivierung mit Wasser ausreichend. Ein dritter Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher ein Verfahren zum Aufhellen von keratinischen Fasern, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass ein mehrschichtiger Folienapplikator, umfassend

(i) als erste Schicht ein blattförmiges Substrat sowie

(ii) als zweite Schicht eine auf dem blattförmigen Substrat aufgebrachte Blondierzubereitung, die mindestens ein festes Peroxodisulfat-Salz enthält, und in ein vliesförmiges Trägermaterial eingebettet ist,

(iii) eine auf Schicht (ii) aufgebrachte, wasserdurchlässige Sperrschicht und (iv) eine auf die Sperrschicht (iii) aufgebrachte feste Oxidationsmittelzubereitung (0X1 ), welche als Oxidationsmittel mindestens ein festes Anlagerungsprodukt von Wasserstoffperoxid an organische oder anorganische Verbindungen enthält, mit Wasser auf der Seite der Oxidationsmittelzubereitung (0X1 ) behandelt wird,

unmittelbar danach mindestens ein Bündel von keratinischen Fasern auf den so vorbereiteten Folienapplikator aufgelegt und in den Folienapplikator eingeschlagen wird,

für eine Einwirkzeit von 10 bis 60 min in dem Folienapplikator belassen wird,

anschließend die Folie entfernt wird und das Bündel der keratinischen Fasern ausgespült wird.

Zur Anwendung werden die Blondierzubereitung und die Oxidationsmittelzubereitung auf der Folie unmittelbar vor der Anwendung mit Wasser befeuchtet.

In einer alternativen Anwendungsform kann ein oder mehrere der erfindungsgemäßen, mit Blondierzubereitung und Oxidationsmittelzubereitung beaufschlagten Folienapplikator um ein nasses Bündel keratinischer Fasern, wie zum Beispiel eine nasse Strähne menschlichen Haares, gewickelt werden. Dabei kann es unerheblich sein, ob die Haarsträhne aus dem nassen Haar separiert wurde und noch hinreichend befeuchtet ist, oder ob die Haarsträhne aus dem trockenen Haar isoliert wurde und unmittelbar vor dem Einwickeln in den Folienapplikator befeuchtet wurde. Zur Aufhellung insbesondere längerer Haare ist es jedoch sinnvoll, aus dem noch trockenen Haar ein Bündel von keratinischen Fasern oder eine Strähne zu isolieren, dieses Bündel bzw. Strähne gut zu befeuchten, und dieses so befeuchtete Bündel in die erfindungsgemäßen Folienapplikator zur Aufhellung einzuwickeln. Zur Befeuchtung der Strähne eignet sich dabei insbesondere eine Sprühflasche.

Bezüglich weiterer bevorzugter Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens des dritten Erfindungsgegenstands gilt mutatis mutandis das zu den vorangegangenen Erfindungsgegenständen Gesagte.

Die Verwendung dieser Folienapplikatoren in Kombination oder zeitlich naher Abfolge mit weiteren Färb- und Formveränderungsmitteln, wie beispielsweise oxidativen Aufhell- und/oder Färbemitteln, ist ebenfalls möglich und kann vom Fachmann oder Anwender nach seinen Bedürfnissen und Wünschen dementsprechend eingesetzt werden. Insbesondere gleichmäßig gefärbtem Haar oder einer natürlich sehr homogenen Haarfarbe können auf diese Weise natürliche, auflockernde Farbreflexe und Highlights erzielt werden. Andererseits sind bei starker Aufhellung so scharfe Kontraste und Akzentuierungen innerhalb der Frisur möglich.