DOEBELI CONRADIN (CH)
MENEGUZ PETER (CH)
MAETZKE THOMAS (CH)
DOEBELI CONRADIN (CH)
MENEGUZ PETER (CH)
WO1996023565A1 | 1996-08-08 | |||
WO1993022650A2 | 1993-11-11 |
DE19503591A1 | 1996-08-08 | |||
EP1690578A1 | 2006-08-16 | |||
EP0628330A1 | 1994-12-14 | |||
DE4042059A1 | 1991-07-04 | |||
DE4316163A1 | 1994-11-24 | |||
EP0067142A1 | 1982-12-15 | |||
EP0030200A2 | 1981-06-10 | |||
EP0067142A1 | 1982-12-15 | |||
DE19503591A1 | 1996-08-08 | |||
DE4214392A | 1992-04-30 | |||
DE4316163A1 | 1994-11-24 | |||
EP1690578A1 | 2006-08-16 | |||
EP1171762A1 | 2002-01-16 |
Patentansprüche 1. Verfahren zum Entfernen von Lösungsmitteldampf mittels eines Trägergases (50) aus mehreren Fraktionsbehältern (1) eines Abblassystems (100) und zum Isolieren von in den Fraktionsbehältern (1) in Lösungsmittel gelösten Substanzen, wobei mittels einer Abieiteinrichtung (7) des Abblassystems (100) das mit Lösungsmitteldampf befrachtete Trägergas der mehreren Fraktionsbehälter (1) abgeführt wird, dadurch gekennzeichnet, dass das Trägergas jedem Fraktionsbehälter (1) mittels einer Einblaseinrichtung (3) getrennt zugeführt wird, dass mittels Ableitkanal (71) der Abieiteinrichtung (7) ein Ableitstrom (710) von mit Lösungsmitteldampf befrachteten Trägergases jedes Fraktionsbehälters (1) getrennt abgeleitet wird, dass mittels der Abieiteinrichtung (7) die einzelnen getrennten Ableitströme (710) zu einem Sammelstrom (720) gesammelt und abgeführt werden, wobei mittels jeweils einer Strömungsbarriere eines Ableitkanals (71) der Rückstrom des Sammelstroms (720) in benachbarte Fraktionsbehälter (1) und eine Kontamination der zu isolierenden Substanzen verhindert wird. 2. Verfahren gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Strom des Trägergases vor der Einblaseinrichtung geteilt wird und ein Teil in den die Fraktionierbehälter umgebenden geschlossenen Raum (80) geführt wird, wodurch kein Gas aus den Fraktionierbehältern heraus sondern nur vom umgebenden Raum hinein fliesst und von dort wiederum getrennt über die Abieiteinrichtung (7) abgeführt wird. Verfahren gemäss Anspruch 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Trägergas (50) in einem geschlossenen Kreislauf des Abblassystems (100) mittels einem Fördermittel (6) gefördert wird, wobei der Kreislauf weiter umfasst, die Einblaseinrichtung (3), die Abieiteinrichtung (7), einen Filter (90), eine Heizung (19, 20), eine Kondensationseinrichtung (9) zur Kondensation des vom Trägergas transportierten Lösungsmittels und dass das Trägergas mittels Ableitkanal (71) direkt oder mittels des Sammelkanals (72) der Kondensationseinrichtung (9) zugeführt wird. Verfahren gemäss Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass mittels eines im Vergleich zur Flüssigkeit wärmeren Gasstromes auf die Flüssigkeitsgrenzfläche ein Temperaturgradient geschaffen wird, welcher mittels eines Pyrometers an der Aussenseite des die Flüssigkeit enthaltenden Behälters abgetastet werden kann. Verfahren gemäss einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, dass mittels eines Pyrometers (45) des Abblassystems (100) dynamisch und berührungsfrei die Linie der stärksten Temperaturänderung eines Flüssigkeit enthaltenden Fraktionsbehälters (1) detektiert wird, wobei basierend auf der Lage des Temperatursprungs mittels einer Steuerung (40) des Abblassystems (100) der Vorschub der entsprechenden Einblaseinrichtung (3) gesteuert wird, um die Zeitdauer des Abblasens von Lösungsmitteldampf zu optimieren, indem die Einblaseinrichtung (7) der Oberfläche des Lösungsmittels in einem vordefinierten Abstand nachgeführt wird. Abblassystem (100) zum Entfernen von Lösungsmitteln aus einer Vielzahl eine Substanzlösung (110) aufweisenden Fraktionsbehältern (1) und zur Isolierung einer entsprechenden Substanz jeweils eines Fraktionsbehälters (1) , mit einer Abieiteinrichtung (7) zum Abführen des mit Lösungsmitteldampf befrachteten Trägergases (8) aus den Fraktionsbehältern (1), dadurch gekennzeichnet, dass das Abblassystem (100) eine Einblaseinrichtung (7) zum Zuführen eines Stroms eines Trägergases (8) in jeden Fraktionsbehälter (1) und zur Oberfläche der entsprechenden Substanzlösung (110) aufweist, dass die Abieiteinrichtung (7) mehrere Ableitkanäle (71) aufweist, welche zum getrennten Ableiten eines Ableitstroms (710) von mit Lösungsmitteldampf befrachteten Trägergases eines jeweiligen Fraktionsbehälters (1) ausgebildet sind, dass jeder Ableitkanal (71) mit einem Sammelkanal (72) der Abieiteinrichtung (7) zum Zusammenführen der einzelnen Ableitströme (710) zu einem Sammelstrom (720) und zu dessen Abführung ausgebildet ist, dass jeder Ableitkanal (71) eine Strömungsbarriere aufweist oder als solche ausgebildet ist, zum Verhindern eines Rückstroms des Sammelstroms (720) in die Fraktionsbehälter (1) und zum Verhindern einer Kontamination der zu isolierenden Substanzen in den benachbarten Fraktionsbehältern (1). AbblasSystem (100) gemäss Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Einblaseinrichtung (3), die Ableitungseinrichtung (7), eine Kondensationseinrichtung (9) zum Trocknen des abgeführten Trägergases sowie ein Fördermittel (6) zum Fördern sowie eine Heizung (19, 20) zum Heizen des Trägergases zu einem geschlossenen Kreislauf verbunden sind. Abblassystem (100) gemäss einem der Ansprüche 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Ableitungseinrichtung (7) mit der Kondensationseinrichtung (9) verbunden ist, wobei jeder Ableitstrom (710) einzeln oder die Ableitströme als Sammelstrom (720) der Kondensationseinrichtung (9) zuführbar sind. Abblassystem (100) gemäss einem der Ansprüche 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Kondensationseinrichtung (9) zur Wärmerückgewinnung und zur Thermostatisierung des Trägergases ausgebildet ist. Abblassystem (100) gemäss einem der Ansprüche 5 bis 7, gekennzeichnet durch ein zwischen der Kondensationseinrichtung (9) und Fördermittel (6) angeordneter Filter (90) zum Filtern von Substanzpartikeln aus dem Trägergas. Abblassystem (100) gemäss einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Abblassystem (100) eine Heizung (20) zum Zuführen von Verdampfungsenergie zu den Fraktionsbehältern (1) aufweist. Abblassystem (100) gemäss einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das AbblasSystem (100) eine integrierte Heizung (19) zum Thermostatisieren des Trägergases vor dessen Zuführung zu den Fraktionsbehältern (1) aufweist. Abblassystem (100) gemäss einem der Ansprüche 4 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Einblaseinrichtung (3) einen Träger mit einer der Anzahl und der Position der Fraktionsbehälter (1) entsprechenden Hohlnadeln (30) aufweist . Abblassystem (100) gemäss Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Abblassystem (100) eine steuerbare Einrichtung (45) zum kontinuierlichen Nachführen des Trägers (Abblaskopfes) mit den Hohlnadeln (30) mittels einer motorgetriebenen Hebeeinrichtung entsprechend dem Absinken des Lösungsmittelsspiegels in den Fraktionsbehältern (1) umfasst. Abblassystem (100) gemäss einem der Ansprüche 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Abblaskopf (32) mit einer der Anzahl und der Position der Fraktionsbehälter (1) entsprechende Anzahl Ableitrohre (31) aufweist, welche in die Fraktionsbehälter (1) einführbar sind. Abblassystem (100) gemäss einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Träger der Einblaseinrichtung (3) mit der Abieiteinrichtung mechanisch gekoppelt oder mit dieser dauerhaft verbunden ist. 17. Abblassystem (100) gemäss einem der Ansprüche 4 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass das Trägergas ein Inertgas ist. |
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Entfernung von Lösungsmitteln aus gelösten Substanzen durch Abblasen mit einem Trägergas, sowie ein Abblassystem mit einer
Einblaseinrichtung zum Zuführen eines Stroms eines Trägergases in die eine Lösung enthaltenden Behälter und zur Oberfläche der Substanzlösung und Ableitungsmitteln zur Entfernung des mit Lösungsmitteldampf befrachteten Trägergases.
Beschreibung
Bei der Isolierung von Substanzen im Syntheselabor ist der letzte Schritt meist ein Eindampfprozess , bei welchem die gereinigte und gelöste Substanz vom Lösungsmittel befreit werden muss. Dabei kommen für das Entfernen des Lösungsmittels verschiedene Methoden zum Einsatz, welche je nach Siedepunkt des zu entfernenden bzw. abzudampfenden Lösungsmittels
unterschiedlich effizient bzw. zeitaufwändig sind. Das Ziel ist meist, das Lösungsmittel bei möglichst tiefer Temperatur zu entfernen, weshalb in der Regel unter vermindertem Druck gearbeitet wird, welcher den Siedepunkt des Lösungsmittels herabsetzt .
Bei der Methode des Einengens wird das Lösungsmittel bei erhöhter Temperatur, d.h. meist > 25 °C unter reduziertem Druck verdampft, in einem Kondensator wieder kondensiert und in einer Vorlage aufgefangen. Für das klassische Einengen (= Abdampfen des Lösungsmittels) von Einzelproben mit Volumina von 10 ml bis 50 1 kommt häufig der sog. Rotationsverdampfer zum Einsatz.
BESTÄTIGUNGSKOPIE Beim Lyophilisieren bzw. Gefriertrocknen des
Lösungsmittels wird die gelöste Probe zunächst eingefroren und das Lösungsmittel anschliessend unter Vakuum durch Sublimation entfernt. Dieses Verfahren wird sowohl für das Einengen von Einzelproben als auch zum Entfernen des Lösungsmittels aus mehreren in einem Rack angeordneten Proben angewendet.
Eine weitere, heute verbreitete Methode ist das Einengen in einer Zentrifuge. Dieses Verfahren wird meist zum Einengen von mehreren bis sehr vielen Proben angewendet. In einer
Zentrifuge werden die Probenträger (Racks) mit den Probengläsern radial an einem Rotor, welcher mehrstöckig sein kann, in schwenkbaren Aufhängevorrichtungen eingehängt. Durch die hohe Umdrehungszahl wird der Druck in den Lösungen, aus welchen das Lösungsmittel abgedampft wird derart gross, dass es beim evakuieren keine Siedeverzüge gibt, was eine
gegenseitige Kontamination zur Folge hätte. Der Prozess des Einengens in einer Zentrifuge kann vollautomatisch, z.B. über Nacht, gefahren werden.
Das Einengen einer Lösung durch Abblasen der
Lösungsmitteldämpfe über einer Flüssigkeit kann dann zum
Einsatz kommen, wenn eine gelöste Substanz, z.B. Peptide, unter schonenden Bedingungen vom Lösungsmittel befreit werden soll. Dazu wird ein Gasstrom über die Flüssigkeitsoberfläche geleitet, welcher das verdampfende Lösungsmittel in dem darüber geblasenen Gasstrom abtransportiert.
Stand der Technik
Die Methode des Abblasens der über einer Flüssigkeit
überstehenden Dampfphase zum Einengen von Substanzgemischen unter Rückgewinnung des Lösungsmittels in einem geschlossenen System in einem kontinuierlichen Prozess, in welchem das
Trägergas in einem geschlossenen Kreislauf zirkuliert wird, ist lange bekannt und wurde z.B. in EP 0 067 142 für einen industriellen Prozess beschrieben.
Ein etwas abgewandelter Prozess, jedoch vom Prinzip her auch ein Abblasprozess bzw. Prozess in welchem die dampfförmige Lösungsmittelphase mittels eines Trägergases bzw. Schleppgases abtransportiert wird, wurde in einem nichtkontinuierlichen Prozess beschrieben (EP 0 030 200) : Das Schleppgas wird dort direkt in das Substanzgemisch hineingeleitet. Dabei steigt das Trägergas blasenförmig aus dem Substanzgemisch auf, reichert sich mit Lösungsmitteldampf an und wird, nachdem es in einem Kondensator das Lösungsmittel wieder abgegeben hat, in einem Vorratsgefäss komprimiert, bzw. zurückgewonnen.
Zuführung der Verdampfungsenergie:
Wie bei jedem Verdampfungsprozess muss auch beim Abblasen die sog. Verdampfungsenergie zugeführt werden. Dies kann auf zwei verschiedene Art und Weisen erfolgen:
1. Dem Substanzgemisch, aus welchem das Lösungsmittel
entfernt bzw. abgeblasen werden soll, wird mittels einer Heizung Energie zugeführt. Im Labormassstab kann dies beispielsweise mittels Mikrowelle, bei welcher die
Gefässwand des Behältnisses erwärmt wird oder mittels eines Heizbades (Wasserbad) oder Heizblocks aus Metall geschehen, in welchem das Behältnis mit dem Substanzgemisch steht.
2. Der Gasstrom, mit welchem die überstehenden Lösungsmitteldämpfe abgeschleppt werden, wird bevor er mit dem Substanzgemisch, d.h. bevor er auf die Flüssigkeitsoberfläche trifft, erwärmt, um beim Inkontakttreten mit dem Substanzgemisch die Energie wiederum in Form von Wärme zu übertragen. Der abgeführte Gasstrom, welcher nun mit Lösungsmitteldampf angereichert ist, hat nach diesem Prozess eine tiefere Temperatur als bevor er auf das Substanzgemisch traf. Dieses Verfahren für eine grosstechnische Anwendung wurde beispielsweise in EP 067 142 für die Behandlung von Lösungsmittel enthaltenden
Abfällen beschrieben.
Für die Rückgewinnung des Lösungsmittels in einem kontinuierlichen Extraktionsprozess , bei welchem dem gelösten Extrakt das reine Lösungsmittel bei möglichst tiefer
Temperatur entzogen wird zwecks Wiederzuführung bzw.
Neuaufnahme von Extrakt aus dem Extraktionsgut, wurde der Einsatz der Technik des Abblasens bzw. Abschleppens der überstehenden Lösungsmitteldämpfe aus einem geschlossenen Behälter beschrieben: WO 96/23565 (DE 195 03 591) . In WO
93/22650 (DE 42 14 392.6) wird eine Vorrichtung zur parallelen Verdampfungsbehandlung von Substanzgemischen aus mehreren Gefässen (bis zu sechs) mittels eines Zu- bzw.
Ableitungssystems beschrieben, bei welcher die
Verdampfungsenergie mittels Mikrowelle zugeführt wird.
Für das Eindampfen von mehreren Proben in zylinderförmigen Gefässen mittels eines kontinuierlichen Gasstroms wurden mehrere geschlossene und nicht geschlossene Abblassysteme beschrieben: In einer offenen Apparatur wird das verdampfte Lösungsmittel nicht aufgefangen bzw. zurückgewonnen (DE 43 16 163). In einem geschlossenen System wird das
verdampfte und vom Gasstrom abgeschleppte Lösungsmittel in einem Kondensator zurückgewonnen und das vom Lösungsmitteldampf befreite Schleppgas der Eindampf- bzw.
Abblasapparatur durch eine Umwälzpumpe (Membranpumpe) wieder zugeführt (EP 1 690 578; EP 1 171 762) Bei der präparativen Flüssigchromatographie werden
Substanzgemische in die einzelnen Komponenten aufgetrennt, welche dabei in gelöster Form als einzelne Fraktionen in einzelnen zylinderförmigen Fraktionsbehältern (Fraktioniergläser) gesammelt werden. Nach diesem Prozess befindet sich in jedem Fraktionsbehälter eine unterschiedliche gelöste
Substanz. Für das Entfernen des Lösungsmittels aus den
einzelnen Fraktionen in den zylinderförmigen
Fraktioniergläsern werden wiederum die verschiedenen
Abdampfmethodiken eingesetzt, was jedoch technisch wesentlich anspruchsvoller ist, als das Einengen von Einzelproben, besonders wenn viele Fraktionen eingedampft werden, da der Prozess derart geführt werden muss, besonders wenn eine grössere Anzahl von Fraktionen in einem parallelen Prozess eingeengt wird, dass keine gegenseitigen Verunreinigung
(Verschleppung) der zuvor in der Chromatographie aufgetrennten Substanzen stattfindet.
Soll das Entfernen des Lösungsmittels unter inerten und möglichst schonenden Bedingungen, d.h. ohne übermässige
Erwärmung stattfinden, so lässt sich das Lösungsmittel mittels Einblasen eines Inertgases, wie z.B. Stickstoff, über einen rechenartigen Verteiler-Aufsatz mit Hohlnadeln (Einblaskanülen) aus jeder der einzelnen Fraktionen entfernen.
Der mit Lösungsmitteldampf angereicherte Gasstrom wird bei einem offenen System (Marktprodukte : Dionex Solvent
Evaporator SE400 und SE500; Mini Vap der Firma Porvair für Mikrotiterplatten) direkt in die Abluft eines Abzugs geblasen oder allenfalls über einen Kondensator, in welchem eine teilweise durch Kondensation stattfindende Rückgewinnung des Lösungsmittels erfolgt, in die Abluft eines Abzugs geblasen oder aber in einem geschlossenen Kreislauf über einen Kondensator geführt und zur erneuten Aufnahme von
Lösungsmitteldampf in die Einblasvorrichtung (rechenartiger Verteiler-Aufsatz mit Einblaskanülen) geführt (Marktprodukte: Soltrapper der Firma Techno Sigma Co., Ltd. / ICC The
Institute of Creative Chemistry Co., Ltd.).
Nachteilig bei offenen Systemen ist, dass sie aus umwelthygienischen Gründen nicht mehr zeitgemäss sind und im Labor bestenfalls in einer Kapelle betrieben werden dürfen; wobei auch dort die Abluft unerwünschter Weise letztlich in die Umwelt gelangt.
Bei den bekannten geschlossenen Systemen (EP 1 690 578; EP 1 171 762) wird über eine rechenartige Anordnung von
Kanülen entsprechend dem geometrischen Muster der Anordnung der Probengefässe ein Gasstrom kontinuierlich auf die
Flüssigkeitsoberfläche der einzelnen Proben in den
Probengefässen aufgeblasen. Der aus den einzelnen Probengläsern mit Lösungsmitteldampf befrachtete aufsteigende
Gasstrom fliesst unmittelbar über den Probengläsern im
gemeinsamen Gasraum zusammen und wird von diesem über einen einzigen Ausgang über eine Leitung zum Kondensator geführt. Da die Geschwindigkeit des Einengprozesses nebst der Temperatur entscheidend vom Abstand des Austrittspunktes der
Einblaskanülen zur Flüssigkeitsoberfläche abhängt, wird bei diesem System der Rechen mit den Einblaskanülen über einen Spindelantrieb manuell oder durch einen Motor mit konstanter Geschwindigkeit etwa entsprechend dem Absinken des
Flüssigkeitsspiegels nachgeführt .
Nachteilig bei diesen Abblas-Methoden ist jedoch, dass der mit Lösungsmitteldampf gesättigte Gasstrom, welcher aus den einzelnen nebeneinander stehenden Fraktioniergläsern austritt, unmittelbar über den Fraktioniergläsern zusammenfliesst , wodurch sich besonders in der Schlussphase des Einengprozesses durch Krustenbildung von z.T. schon zur Trockene eingeengten Fraktionen mitgerissene Substanzpartikel im gesamten Gasraum verteilen und dadurch eine kreuzweise Kontamination mit Substanzpartikeln in die benachbarten
Fraktioniergläser stattfinden kann.
Nachteilig bei diesen Methoden ist weiter, dass die Einstellhöhe des Rechens mit den Einblaskanülen nicht durch einen Regelkreis mit automatisierter Messung des Füllstands in den Fraktionen erfolgt, was zur Folge hat, dass der
Abblasprozess bis zur vollständigen Entfernung des
Lösungsmittels nicht mit optimaler Geschwindigkeit erfolgt oder andererseits das Risiko besteht, dass bei zu schnellem konstantem motorgetriebenem Absenken des Rechens mit den
Einblaskanülen ein Eintauchen dieser in die Flüssigkeit erfolgt, was zu unerwünschter Kontamination des Gerätes mit Substanz führt und was bei eingetauchten Einblaskanülen in die Flüssigkeit durch Aufspritzen und Aufschäumen zur
Kontamination benachbarter Fraktionen führen kann.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
Abblassystem für Lösungsmittel zur Verfügung zu stellen, welches von den vorgenannten Nachteilen frei ist. Insbesondere soll ein System vorgeschlagen werden, welches ein
kontaminationsfreies Isolieren von Substanzen aus
Substanzlösungen in mehreren nebeneinander angeordneten
Fraktionsbehältern durch Abblasen ermöglicht. Des weiteren liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Abblassystem für Lösungsmittel vorzuschlagen, welches die Einstellhöhe des Rechens mit den Einblaskanülen vollautomatisch basierend auf einer automatisierten, berührungsfreien Messung des Füllstands in den Fraktioniergläsern reguliert. Erfindungsgemäss wird die Aufgabe des kontaminationsfreien Abblasens von Lösungsmittel aus mehreren nebeneinander angeordneten Fraktioniergläsern gelöst durch ein System bei welchem jegliches mit Lösungsmitteldampf angereicherte, in einem geschlossenen Kreislauf zirkulierende Trägergas getrennt aus jedem Fraktionierglas abgeführt wird, wozu der Gasstrom, bevor er über eine rechenförmige Anordnung von Kanülen in die einzelnen Fraktionsbehälter geführt wird, aufgeteilt wird, und ein kleinerer Teil des Gasstroms in den die Fraktioniergläser umhüllenden, geschlossenen Raum geführt wird (Gasdusche) .
Dadurch wird stets eine Gasbewegung vom umhüllenden,
geschlossenen Raum, d.h. von aussen in die einzelnen
Fraktioniergläser hinein, erzeugt, was die gegenseitige
Kontamination zusätzlich, d.h. nebst der getrennten Abführung aus jedem einzelnen Fraktionierglas, verhindert. Mit dem grösseren Anteil des Gasstromes, welcher über den Rechen mit den Kanülen zum Abblasen in die einzelnen Fraktioniergläser mit den Substanzlösungen hinein geführt wird, zusammen wird das mit Lösungsmitteldampf angereicherte Trägergas
schliesslich aus jedem Fraktionierglas getrennt abgesaugt in einen als Sammelebene ausgebildeten Hohlraum des
Kollektorteils des Abblaskopfes, aus welcher kein Gas mehr beispielsweise durch Turbulenzbildung in die einzelnen
Fraktioniergläser zurück gelangen kann, und gelangt von dort über einen Auslass zum Kondensator.
Erfindungsgemäss wird die Aufgabe des Nachführens der Einblashöhe des Rechens mit den Einblaskanülen in einem konstanten Abstand des unteren Endes der Kanülen
(Austrittspunkt des Trägergases) zur Lösungsmitteloberfläche gelöst, indem an der Flüssigkeitsoberfläche durch Aufblasen warmen Trägergases ein Temperaturgradient etabliert wird, was erlaubt die Position des Temperatursprungs an der Aussenseite des Fraktionierglases mit dem höchsten Füllstand mittels eines Pyrometers berührungsfrei zu messen.
Einer der Vorteile der Erfindung ist, dass durch das isolierte, getrennte Abführen von Trägergas aus den einzelnen Fraktionsbehältern eine gegenseitige Kontamination durch
Verschleppung von mit Substanzpartikeln befrachtetem Trägergas zwischen den nahe beieinander angeordneten Fraktionsbehältern über einen gemeinsamen, offenen Gasraum oberhalb der
Fraktioniergläser verhindert wird. Die Isolierung der
einzelnen reinen Substanzen wird dadurch gewährleistet.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung ist, dass durch eine berührungsfreie thermische Füllstandsmessung mittels eines Pyrometers in mindestens einem Fraktionierglas mit dem
höchsten Füllstand der Abstand der unteren Enden der Kanülen zu der Flüssigkeitsoberfläche konstant gehalten werden kann. Die Einstellhöhe des Rechens mit den Einblaskanülen und damit die Austrittshöhe des Trägergases am unteren Ende der
Einblaskanülen wird damit automatisch reguliert entsprechend der gemessenen Füllhöhe, sodass der Abblasprozess in optimaler Zeitdauer geführt werden kann.
Gemäss einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird ein Inertgas, wie z.B. Stickstoff, mittels der Pumpe im geschlossenen Kreislauf umgewälzt. Am Verdampfungsort werden Lösungsmitteldämpfe bei Umgebungstemperatur bzw. erhöhter Temperatur vom Systemgas aufgenommen und im Kondensator, welcher gekühlt wird, wieder auskondensiert. Das „getrocknete" Gas wird nach dem Kondensator in einer Heizung zunächst thermostatisiert und wieder zur erneuten Dampfaufnähme an den Verdampfungsort zurückgeführt, d.h. auf die Flüssigkeitsoberfläche in den einzelnen Fraktionen aufgeblasen. Dabei stehen die in einem Rack angeordneten Fraktionen in einem geschlossenen Raum in welchen das Trägergas über die Einblaskanülen, welche den Gasstrom auf den
Flüssigkeitsspiegel der einzelnen Fraktionen führen (Rechen) , gelangt. Damit kein mit Lösungsmittel angereichertes Trägergas in den das Rack umgebenden Raum gelangen kann und damit dadurch die gegenseitige Verunreinigung verhindert wird, wird der getrocknete Gasstrom vor dem Einblasen in die einzelnen Kanülen (Rechen) in zwei Gasströme aufgeteilt, wobei ein kleinerer Teil des trockenen Trägergases in den das Rack umhüllenden Raum über eine Gasdusche geführt wird. Dies hat zur Folge, dass die Gasbewegung stets vom umhüllenden Gasraum in die einzelnen Fraktionengläser hinein besteht und dadurch jegliches Austreten von mit Lösungsmitteldampf angereicherten oder mit Partikeln belasteten Trägergases aus den
Fraktioniergläsern heraus verhindert wird. Es existieren somit zwei Bewegungen des Trägergases in die für jedes
Fraktionierglas getrennten Absaugöffnungen bzw. Absaugrohre hinein: 1. Über die Einblaskanülen gelangt das trockene
Trägergas zunächst auf die Flüssigkeitsoberfläche und von dort zurück in die getrennten Ableitungen bzw. über die
Strömungsbarriere in den als Sammelebene ausgebildeten
Hohlraum. 2. Über die Gasdusche in den das Rack umhüllenden, geschlossenen Gasraum gelangt trockenes Trägergas in einer Strömung von aussen ins Innere der Fraktioniergläser und von dort über die getrennte Ableitung in den als Sammelebene ausgebildeten Hohlraum.
Gemäss einem bevorzugten Verfahren der Erfindung wird der Austrittspunkt der Einblaskanülen entsprechend dem
Absinken des Flüssigkeitsspiegels nachgeführt, indem der
Flüssigkeitsspiegel über ein berührungsfreies thermisches Messverfahren mit einem Pyrometer detektiert wird. Eine berührungsfreie Füllstandsmessung hat den Vorteil, dass beim Beschicken mit einer nächsten Charge (Rack) mit Fraktionen, das System nicht zuerst gereinigt werden muss. Dadurch, dass bei der vorgeschlagenen Einrichtung die Verdampfungsenergie über das eingeblasene Trägergas, welches vor dem Eintritt in einer Heizung aufgewärmt wird, zugeführt wird, wird an der Flüssigkeitsgrenzfläche (Flüssigkeitsspiegel) ein Temperaturgradient aufgebaut: über dem Flüssigkeitsspiegel befindet sich erwärmtes Trägergas; die Flüssigkeit selbst hat eine tiefere Temperatur, da ihr durch den Verdampfungsprozess dauernd die Verdampfungswärme entzogen wird. Diese Tatsache lässt sich dazu ausnützen, um den Temperatursprung (Temperaturgradient) an der Flüssigkeitsgrenzfläche von ausserhalb des
Fraktionierglases mittels eines Pyrometers, welches in einer ständigen motorgetriebenen Auf- und Abbewegung über diese Grenzlinie bewegt wird, zu messen. Dies ermöglicht, den Rechen mit den Einblaskanülen stets in einem voreinstellbaren, konstanten Abstand des Austrittspunktes der Kanülen zur
Flüssigkeitsoberfläche zu halten.
Im Folgenden werden anhand der beiliegenden Zeichnungen zwei bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung
beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Gesamtdarstellung eines geschlossenen Abblassystems für eine xy-Anordnung in Kolonnen und Reihen von Fraktionsbehältern mit aufgesetztem
zweiteiligem Abblaskopf mit Einblaskanülen und Gasdusche und mit Pyrometer ohne Absaugrohre;
Fig. 2 eine schematische Darstellung eines geöffneten Abblassystems mit abgehobenem zweiteiligem Abblaskopf mit Einblaskanülen und Gasdusche und mit Pyrometer ohne
Absaugrohre; Fig. 3 eine schematische Detaildarstellung eines
Abblassystems bei aufgesetztem Abblaskopf mit Einblaskanülen ohne Absaugrohre anhand eines einzelnen Fraktionsbehälters aus Fig. 1;
Fig. 4 eine schematische Darstellung einer
Ausführungsvariante eines einteiligen Abblaskopfes eines
Abblassystems, welcher sowohl mit Einblaskanülen als auch mit Absaugrohren bestückt ist, welche in die einzelnen
Fraktionsbehälter mit eingeführt werden und mit Pyrometer;
Fig. 5 eine schematische Darstellung der
Ausführungsvariante eines geöffneten Abblassystems mit
abgehobenem, einteiligem Abblaskopf mit Einblaskanülen und Absaugrohren und mit Pyrometer aus Fig. 4; Fig. 6 eine
schematische Detaildarstellung der Ausführungsvariante eines Abblassystems mit Abblaskopf mit Einblaskanülen und
Absaugrohren anhand eines einzelnen Fraktionsbehälters aus Fig. 4
Wie in Fig. 1 gezeigt, befindet sich eine Reihe von Fraktioniergläsern 1, welche in einem Rack stehen, in einem geschlossenen als Wanne ausgebildeten Raum 2. Für die
Verdampfung einer Flüssigkeit, d.h. damit eine Flüssigkeit in den gasförmigen Aggregatzustand übergeht, ist die sog.
Verdampfungswärme notwendig. Die Verdampfungswärme ist
spezifisch abhängig von der Art der Flüssigkeit. Damit die Temperatur der Vorlage, aus welcher das Lösungsmittel
abgeblasen wird, auf einer konstanten Temperatur gehalten werden kann und sich nicht zusehends abkühlt, wird die
Verdampfungsenergie über das aufgeheizte Trägergas, welches mittels einer Heizung 20 thermostatisiert wird, zugeführt. Die Fraktionierbehälter oder -gläser 1 sind in einem Rack in definierten Positionen, d.h. beispielsweise in
regelmässigen Abständen voneinander in Reihen und Kolonnen in x- und y-Richtung angeordnet. Das Rack wiederum steht an einer definierten Stelle eingerastet in einem geschlossenen, als
Wanne ausgebildeten Raum 2. Der Deckel dieses Raums wird durch den Kollektorteil 7 des Abblaskopfes, in welchen die
Fraktioniergläser als Lochblende ausgebildeten Unterseite hineinragen, gebildet, wobei der Abblaskopf aus Kollektorteil 7 und Verteilerteil 3 besteht. Der Verteilerteil 3 des so zweiteiligen Abblaskopfes wird durch eine rechenartige
Einblaseinrichtung gebildet, in welcher der zufliessende
Gasstrom auf die einzelnen Einblaskanülen verteilt wird, welche durch ein entsprechendes Muster von Durchführungen im Kollektorteil des Abblaskkopfes hindurch führen und mittels einer mechanischen, motorgetriebenen Hebevorrichtung 11 auf und abgesenkt werden kann. Damit der Kollektorteil des
Abblaskopfes mit den Einblaskanülen dicht abschliesst, trägt jede Durchführung im Kollektorteil eine beispielsweise 0- ringförmige Dichtung 33.
. Die Einblaseinrichtung 3 hat eine Zuleitung 5, über die mittels einer Umwälzpumpe 6 über eine Heizung 20 ein
Träger- oder Systemgas zugeführt wird. Ein Teil des Gases wird über eine flexible Schlauchleitung zur vertikal beweglichen Einblaseinrichtung 3 geführt und tritt an den Enden der
Hohlnadeln aus und streift über die Flüssigkeitsoberfläche, wodurch es die überstehenden Lösungsmitteldämpfe mitreisst und über den Kollektorteil des Abblaskopfes 7 abführt. Ein
anderer, kleinerer Teil des Trägergases, welcher über eine Verzweigung 51 abgezweigt wird, wird über eine Gasdusche 52, welche als horizontal liegende Ringleitung mit Öffnungen ausgebildet ist, in den geschlossenen Raum 2 ausserhalb der Fraktioniergläser geführt. Dieser Teil des Gasstromes gelangt, wie in Fig. 2 gezeigt, über die runden Öffnungen 13 auf der Unterseite des Kollektorteils des Abblaskopfes, vorbei an der Aussenwand der einzelnen Fraktioniergläser, wie in Fig. 3 gezeigt, in den als Sammelebene ausgebildeten Hohlraum 72 und damit in den über eine Schlauchleitung 8 zu einem Kondensator 9 abfliessenden Gasstrom. In einem geschlossenen Kreislauf ist der Eingang der Umwälzpumpe 6 und der Heizung 20 mit einem Ausgang einer Kondensationseinrichtung 9 verbunden, von welcher das Trägergas übernommen wird.
Der Kondensator dient dazu, das mit Lösungsmitteldampf angereicherte Systemgas so weit abzukühlen, dass dabei die Lösungsmitteldämpfe auskondensieren. Die Kühlschlangen 10 des Kondensators werden mittels eines Kühlmediums eines
Kühlaggregats derart gekühlt, dass die Kondensationstemperatur unterhalb derjenigen Temperatur liegt, bei welcher das
Lösungsmittel verdampft und abgeblasen wird,
vorteilhafterweise -20 bis 5°C. Das auskondensierende
Lösungsmittel wird in einer Vorlage 11 am unteren Ende des Kondensators aufgefangen.
Das getrocknete Trägergas wird am oberen Ende des
Kondensators von der Umwälzpumpe 6 abgesaugt und über eine Heizung 20 über die Zuleitung 5 in die Gefässe mit dem
Lösungsmittel bzw. über eine Verzweigung 52 in den
geschlossenen Raum 2 ausserhalb der Gläser zurückgeführt, wo es erneut Lösungsmittel aufnehmen kann. Die Bauweise der
Umwälzpumpe muss derart sein, dass beispielsweise keine
Ölrückstände in das Systemgas gelangen können, d.h. also beispielsweise eine Membranpumpe. Für das Abblasen aus mehreren Gefässen wie z.B. aus Fraktioniergläsern, welche in einem Rack in Reihen und
Kolonnen in x- und y-Richtung angeordnet sind, besteht die Abieiteinrichtung (Kollektorteil des Abblaskopfes) 7 aus einem flach als Sammelebene ausgebildeten Hohlraum 72, in welchen die Fraktioniergläser über eine Blende mit runden Öffnungen 13 an seiner Unterseite hineinragen, wie dies in den Fig. 2 und 3 ersichtlich ist. Dabei haben die runden Öffnungen 13 einen geringfügig grösseren Durchmesser, damit das über die
Gasdusche 52 in den geschlossenen Raum 2 mit dem Rack mit den Fraktioniergläsern geführte Gas zurück in den abfliessenden Gasstrom in den als Sammelebene ausgebildeten Hohlraum 72 gelangen kann. Die Oberseite des als Sammelebene ausgebildeten Hohlraums, aus welchem das Trägergas abgeführt wird, trägt zylinderförmige Vertiefungen 12, in welche die
Fraktioniergläser über den Hohlraum hinaus von unten her hineinragen. Der Radius der zylinderförmigen Vertiefungen ist wiederum geringfügig grösser, sodass der aus den
Fraktioniergläsern über den oberen Rand abfliessende Gasstrohm jeweils an deren Aussenwand vorbei hinab in den als
Sammelebene ausgebildeten Hohlraum fHessen kann. Der Hohlraum trägt an einem Ende einen Auslass 14, über welchen er mit dem Kondensator 9 über die Schlauchleitung 8 verbunden ist. Damit das getrocknete Systemgas möglichst optimal über die
Flüssigkeitsoberfläche in den Fraktionen fliesst, wird der Rechen mit den Hohlnadeln mittels einer motorgetriebenen
Hebevorrichtung 11 kontinuierlich entsprechend dem Absinken des Füllstands nach unten nachgefahren.
Dabei dürfen die Hohlnadeln jedoch die
Flüssigkeitsoberfläche nie berühren, da sonst
Kontaminationsgefahr besteht, bzw. feine
Lösungsmitteltröpfchen in die Abieiteinrichtung 7 gelangen könnten. Die Steuerung des Nadelniveaus erfolgt
sensorgesteuert mittels einer Füllstandsdetektion von
ausserhalb des Fraktionierbehälters. Bei der Steuerung über einen Sensor 45 wird ein Fraktionierglas als „Referenzglas", welches das höchste Füllniveau aufweist, benützt: Durch
Aufblasen eines Trägergases, welches eine höhere Temperatur als diejenige der Flüssigkeit aufweist, entsteht an der
Flüssigkeitsgrenzfläche ein Temperaturgradient. Mittels eines Pyrometers, welches mit der Einblaseinrichtung verbunden ist und welches mittels eines eigenen Antriebs in einer
kontinuierlichen Auf- und Abbewegung um einen Drehpunkt über die Zone, wo sich der Temperatursprung befindet, bewegt wird, wird der Abstand des Austrittspunktes der Einblaskanülen zur Flüssigkeitsoberfläche gemessen. Die Einblaseinrichtung ist an einer motorgetriebenen Hebevorrichtung aufgehängt bzw.
befestigt. Basierend auf der thermographischen Abtastung zur Ermittlung des Füllstandes im Referenzglas können die
Hohlnadeln 30 auf diese Weise in einem vordefinierten konstant bleibenden Abstand zur Flüssigkeitsoberfläche dynamisch nachgeführt werden.
Die Abwärme des Kühlaggregates kann über einen
Sekundärkreislauf für die Thermostatisierung des getrockneten, rückgeführten Systemgases verwendet werden.
Da der Dampfdruck eines Lösungsmittels in der Gasphase von der Temperatur abhängt, wird das rückgeführte Gas in einer Heizung 20 so weit erwärmt, dass einerseits eine optimale Gasaufnahme ermöglicht wird und andererseits jedoch die gelöste Probe dabei nicht über eine voreingestellte Temperatur erwärmt wird. Die Heizung 20 kann auch direkt im Verteilerteil des Abblaskopfes integriert sein. Der Gasstrom kann zudem über einen Aktivkohlefilter und einen Partikelfilter geführt werden, bevor er in die
Fraktionen zurückgeführt wird. Der bzw. die Filter 90 sind vorzugsweise am Ausgang des Kondensators 9 angeordnet.
Der Kollektorteil des Abblaskopfes bzw. die
Abieiteinrichtung 7 ist passgenau mit dem Lochmuster für die Fraktioniergläser abgestimmt, sodass diese, wie in Fig. 1 und 3 gezeigt, beim Absenken des Abblaskopfes in das Lochmuster auf der Unterseite des Kollektorteils des Abblaskopfes hinein gefahren werden können. Die vertikale Positionierung der
Fraktioniergläser ist dabei derart eingestellt, dass die
Oberkanten bzw. der obere Rand der Fraktioniergläser jeweils nicht bis zum oberen Ende der einzelnen zylinderförmigen Aussparungen 12 oberhalb der Sammelebene des Kollektorteils reichen und damit abschliessen würden, sodass noch Gas, welches in die Fraktioniergläser geblasen wird, über den oberen Rand hinaus zurück in die Sammelebene gelangen kann. Dabei haben die zylinderförmigen Aussparungen einen
geringfügig grösseren Radius als die Fraktioniergläser, sodass über den oberen Rand der Fraktioniergläser ausströmendes Gas an der Aussenseite der Fraktioniergläser in die Sammelebene des Kollektors des Abblaskopfes abfliessen kann.
Die Abieiteinrichtung 7 dient dazu, die Abgase, d.h. das mit Lösungsmittel befrachtete Schleppgas aus einer xy- Anordnung von Fraktioniergläsern zu sammeln und zu einem einzigen Ausgang, zu führen, an welchen ein Schlauch 8 mit entsprechendem Querschnitt angeschlossen ist, welcher das Gas zum Kondensator führt. Der Kollektorteil des Abblaskopfes ist derart ausgebildet, dass dieser Sammelprozess zu keinerlei Verschleppungen, d.h. Kontamination in benachbarten Gefässen führt. Der Kollektorteil des Abblaskopfes ist derart konstruiert, dass er deckelartig mit der Wanne mit den
Fraktioniergläsern dicht abschliesst, d.h. er trägt am Rand eine Dichtung 15, welche auf dem Rand der aus Glas, Plexiglas oder PET geformten Wanne 16 aufliegt. Bei jedem parallelen Einengen von Fraktionen in einem geschlossenen Raum besteht die Gefahr von Verschleppungen von einer Fraktion in die andere. Dies ist besonders beim Abdampfen unter reduziertem Druck der Fall, wo durch Siedeverzüge, bzw. plötzliche
Blasenbildung durch gelöstes Gas in der Flüssigkeit der einzelnen Fraktionen Spritzer von einer Fraktion in die andere gelangen können. Beim Abblasen besteht besonders am Schluss des Einengprozesses eine Kontaminationsgefahr, wenn durch Krustenbildung beim Trocknungsprozess einer kristallinen
Substanz, lose Partikel durch den Gasstrom aufgewirbelt und verschleppt werden können.
Wie in Fig. 1 und 3 gezeigt, ist zur Vermeidung dieser Kontamination die Abieiteinrichtung 7 derart konstruiert, dass der das Verdampfungsgefäss resp. Fraktionierglas verlassende Gasstrom zunächst durch einen schmalen, absteigenden
hohlzylinderförmigen Raum 17 der zylinderförmigen Aussparung 12 im oberen Teil des Kollektorteils des Abblaskopfes an der Aussenseite des Verdampfungsgefässes entlang hinab in die Sammelebene geführt wird. Durch diese Strömungsbarriere ist gewährleistet, dass Partikel oder feine Flüssigkeitströpfchen, welche in die Sammelebene geraten sind, nicht in einen
benachbarten Fraktionsbehälter verschleppt werden können, indem sie sich nicht entgegen dem austretenden Gasstrom, welcher an der Aussenwand eines benachbarten Gefässes
hinabfliesst , hinauf bewegen können.
Bevor der Abblasprozess im geschlossenen Kreislauf geführt wird, wird die gesamte Apparatur mit dem Schleppgas bzw. Inertgas gespült. Dabei wird über ein Einlassventil 53 Schleppgas resp. Inertgas zugeführt, welches über die Kanülen sowie über die Gasdusche die Luft im Innern des Systems verdrängt und schliesslich über ein Auslassventil 54, welches vor dem Einlassventil des geschlossenen Kreislaufes angeordnet ist, wieder hinausfliesst und auf diese Weise kein Überduck im System erzeugt wird.
Nachdem dieser Gasaustausch zur Inertisierung
abgeschlossen ist, wird der Ein- bzw. Auslass geschlossen und der Abblasprozess kann beginnen.
Fig. 4 illustriert eine schematische Darstellung einer Ausführungsvariante des Abblassystems 100, bei welcher der Abblaskopf 32 aus einem einzigen Baustück besteht. Das
Bezugszeichen 18 bezeichnet eine Wandung, welche zusammen mit der Wanne 16 und der Dichtung 15 einen Raum 80 bilden. Bei dieser Ausführungsvariante verlaufen die Einblaskanülen 30 innerhalb von Absaugrohren 31 und bilden mit dem Abblaskopf zusammen ein einziges Baustück, indem sowohl die
Einblaskanülen als auch die Absaugrohre fest im Abblaskopf 32 verankert, d.h. dauerhaft verbunden sind. Bei dieser
Ausführungsvariante sind Kollektorteil und Verteilerteil im Abblaskopf fest übereinander, angeordnet. Bei dieser
Ausführungsvariante kann auch die Heizung 20 direkt im
Verteilerteil eingebaut sein, indem der Metallblock mit den Verteilerkanälen zu den Einblaskanülen beheizt wird und so als
Um jede Hohlnadel ist somit ein Ableitrohr 31
angeordnet. Jedes Ableitrohr ist dauerhaft mit dem Abblaskopf 32 verbunden. Die obere Öffnung jedes Rohrs bildet zusammen mit der zylinderförmigen Aussparung der Abieiteinrichtung 7 (Kollektorteil des Abblaskopfes) jeweils einen schmalen, absteigenden hohlzylinderförmigen Raum 17, welcher als
Strömungsbarriere dient, wodurch verhindert wird, dass einmal in die Sammelebene ausgeblasenes Trägergas zurück in
benachbarte Fraktioniergläser gelangen kann. Anschliessend wird das die jeweilige Strömungsbarriere überwindende
Trägergas in einem als Sammelebene 72 ausgebildeten Hohlraum der Abieiteinrichtung 7 gesammelt.
Der als Strömungsbarriere dienende, schmale, absteigende Raum 17 ist hier als Ableitkanal 71 bezeichnet. Er wird aus der zylinderförmigen Aussparung 12 und jeweils dem oberen Rand eines Fraktionsbehälters 1 (siehe auch Ausführungsvariante 1, Fig. 1 - 3) oder eines Ableitrohrs 31 gebildet. Der obere Rand des Fraktionsbehälters 1 bzw. des Absaugrohrs 31, wird auch als Kragen bezeichnet. Aus dem Fraktionierglas abgeblasenes Gas bewegt sich in Pfeilrichtung über diesen Kragen und hinab durch den schmalen, hohlzylinderförmigen Gasraum 17 in den - als Sammelebene 72 ausgebildeten Hohlraum, von wo der Gasstrom zum Auslass 14 strömt.
Der Abblaskopf 32 weist entsprechend der Anzahl und der Position der Fraktionsbehälter 1 als Rohrstücke ausgebildete Ableitrohre 31 auf, welche in die Fraktionsbehälter 1
einführbar sind. Um ein Austreten von Trägergas durch den Zwischenraum zwischen Fraktionsbehälter 1 und Ableitrohr 31 zu verhindern, wird ein Teil des zugeführten Inertgases über eine Verzweigung in den Raum 80 geleitet, welchen die Wanne 16 und der Abblaskopf 7 bilden. Dabei bilden anne 16 und Abblaskopf 7, welche zueinander beweglich angeordnet sind, einen
geschlossenen und durch ein Dichtungsmittel 15 abgedichteten Raum. Der Träger der Einblaseinrichtung 3 ist in der
vorliegenden Ausführungsvariante mit der Abieiteinrichtung 7 mechanisch zu einem Abblaskopf aus einem Stück gekoppelt oder mit dieser dauerhaft verbunden.
Das Bezugszeichen 19 bezeichnet eine Heizung zum
Vorheizen von Trägergas, welche direkt im Verteilerteil des Abblaskopfes eingebaut ist und wodurch den Fraktionsbehältern 1 Verdampfungsenergie zugeführt wird. Das Trägergas weist in der vorliegenden Ausführungsvariante vorzugsweise eine höhere Temperatur als diejenige des Lösungsmittels in den
Fraktionsbehältern 1 auf. Zudem wird an der Lösungsmitteloberfläche ein
Temperaturgradient erzeugt, welcher mittels eines Pyrometers 45 zwecks Feststellung des Flüssigkeitsniveaus detektierbar ist. Das Abblassystem 100 weist dazu eine Messeinrichtung 45 zum kontinuierlichen Nachführen des Abblaskopfes mit den
Hohlnadeln 30 durch eine motorgetriebenen Hebeeinrichtung 11 entsprechend dem Absinken des Lösungsmittelsspiegels in den Fraktionsbehältern 1 auf.
Fig. 6 illustriert in einer schematischen Darstellung einen einzelnen Fraktionsbehälter 1 mit einem als
Strömungsbarriere ausgebildeten Ableitkanal aus Fig. 4. Die steuerbare Einrichtung 45 ermittelt dynamisch die Höhe des Lösungsmittelspiegels im Fraktionierglas 1, indem die Linie des Temperatursprungs an der Glasoberfläche erfasst wird. Die unterschiedlichen Temperaturen von Lösungsmittel und Trägergas bilden sich auch an der Aussenfläche des Fraktionsbehälters ab. Basierend auf dem so dynamisch ermittelten
Lösungsmittelsspiegel kann der Abblaskopf mit den Hohlnadeln 30 und den Absaugrohren 31 entsprechend dem Absinken des
Lösungsmittels mittels der motorgetriebenen Hebeeinrichtung 11 nachgeführt werden. Ein bevorzugter Abstand von
Austrittspunkt, d.h. unterem Ende der Einblaskanülen 30 zum Flüssigkeitsspiegel beträgt 10 - 30 cm. Das Bezugszeichen 71 zeigt den Ableitkanal und das Bezugszeichen 710 einen
entsprechenden Ableitstrom oder Ableitgasstrom in die
Sammelebene 72. Fig. 5 illustriert eine schematische Darstellung der offenen Apparatur in welche das Rack mit den
Fraktioniergläsern gestellt wird und die in die
Fraktioniergläser einzuführenden Ableitrohre 31 und Hohlnadeln 30. Das Bezugszeichen 16 bezeichnet die Wanne, in welcher die Vielzahl der Fraktioniergläser vorhanden ist.
Bezugszeichenlegende
100 Abblassystem
1 Fraktionsbehälter, Fraktionierglas
10 Kühlschlange
11 Motorgetriebene Hebevorrichtung
12 Hohlraum
13 Öffnungen, Aussparungen für Fraktionsbehälter
14 Auslass
15 Dichtung
16 Wanne
17 Hohlzylinderförmiger Gasraum
18 Wandung
19 Integrierte Heizung
20 Heizung, Thermostat
2 Geschlossener Raum, Wanne
3 Einblaseinrichtung, Verteilerteil des Abblaskopfes
30 Hohlnadel, Einblaskanüle
31 Ableitrohr, Rohrstück, Absaugrohr
32 Abblasköpf
33 Dichtung
40 Steuerung, Regelung
45 Thermosensor, Detektionsmittel, Messaufnehmer
5 Zuleitung
50 Trägergas
51 Verzweigung
52 Gasdusche
53 Einlassventil
54 Auslassventil
55 Flexibler Schlauch
6 Fördermittel
7 Abieiteinrichtung, Kollektorteil des Abblaskopfes
71 Ableitkanal 710 Ableitstrom, Ableitgasstrom
72 Sammelkanal, Sammelraum, Sammelebene
720 Sammelstrom, Sammelgasstrom
8 Schlauch, Leitung
80 Raum
9 Kondensator, Kondensationseinrichtung
90 Filter, Partikelfilter, Aktivkohlefilter