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Title:
BRAKE CARRIER AND DISC BRAKE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2023/285237
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a brake carrier (1) for a disc brake of a utility vehicle with a brake disc, comprising a first brake carrier part (2) which can be secured to a vehicle axle or is integrated into same, as well as a second, U-shaped brake carrier part (3) which can be secured on the first brake carrier part (2) by means of connection elements (4) and, together with the first brake carrier part (2), wraps over the brake disc like a frame, wherein a lining shaft (25, 35) for receiving and supporting a brake lining is formed on the first brake carrier part (2) and on the second brake carrier part (3), wherein the second brake carrier part (3) has a bridge (31) and frame parts (32a, 32b) extending from same for engaging over the brake disc, wherein normals (N) of first contact surfaces (D1, D2) of the first brake carrier part (2) and the second brake carrier part (3) that are lying against one another are orientated perpendicular to the direction of tightening (z) of the connection elements (4) and perpendicular to the axis of rotation (R) of the brake disc. The invention also relates to a disc brake of a utility vehicle.

Inventors:
WEBER RALF (DE)
Application Number:
PCT/EP2022/068746
Publication Date:
January 19, 2023
Filing Date:
July 06, 2022
Export Citation:
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Assignee:
KNORR BREMSE SYSTEME FUER NUTZFAHRZEUGE GMBH (DE)
International Classes:
B60T1/06; F16D55/00; F16D55/226
Foreign References:
DE102012006110B42015-04-30
EP1903242B12011-03-23
EP3194801B12020-05-20
DE4036272A11992-05-21
DE19857074B42009-08-06
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Claims:
Ansprüche

1. Bremsträger (1 ) für eine Scheibenbremse eines Nutzfahrzeugs, aufweisend

- ein erstes Bremsträgerteil (2), das an einer Fahrzeugachse festlegbar oder in diese integriert ist,

- ein zweites, u-förmiges Bremsträgerteil (3), das an dem ersten Bremsträ gerteil (2) über Verbindungselemente (4) festlegbar ist und zusammen mit dem ersten Bremsträgerteil (2) einen rahmenartigen Bremsscheibenumgriff bildet,

- wobei am ersten Bremsträgerteil (2) und am zweiten Bremsträgerteil (3) ein Belagschacht (25, 35) zur Aufnahme und Abstützung eines Bremsbelags angeformt ist,

- wobei das zweite Bremsträgerteil (3) eine Brücke (31 ) und sich von dieser erstreckende Rahmenteile (32a, 32b) für den Übergriff einer Bremsscheibe (5) der Scheibenbremse aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass

- Normalen (N) von aneinander liegenden ersten Anlageflächen (D1 , D2) des ersten Bremsträgerteils (2) und des zweiten Bremsträgerteils (3) senkrecht zur Anzugsrichtung (z) der Verbindungselemente (4) und senkrecht zur Drehachse (R) der Bremsscheibe (5) ausgerichtet sind.

2. Bremsträger (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass an den freien Enden der Rahmenteile (32a, 32b) des zweiten Bremsträgerteils (3) Koppelstücke (33a, 33b) angeformt sind, die in Koppelaufnahmen (23a, 23b) des ersten Brems trägerteils (2) aufgenommen sind, wobei die ersten Anlageflächen (D1) des zwei ten Bremsträgerteils (3) einander zugewandte Flächen der Koppelstücke (33a, 33b) sind.

3. Bremsträger (1 ) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Koppelauf nahmen (23a, 23b) jeweils durch die erste Anlagefläche (D2), einen sich von ei nem ersten Ende der Anlagefläche (D2) erstreckenden Steg (22a, 22b) und eine sich im Bereich eines zweiten Endes der Anlagefläche (D2) erstreckende, spitz winklig zur ersten Anlagefläche (D2) ausgerichtete zweite Anlagefläche (D4) be grenzt sind. 4. Bremsträger (1 ) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass an den ersten Anlageflächen (D1) abgewandten Seiten der Koppelstücke (33a, 33b) spitzwinklig zur ersten Anlagefläche (D1) ausgerichtete zweite Anlageflächen (D3) angeformt sind, die an den zweiten Anlageflächen (D4) des ersten Bremsträgerteils (2) anlie- gen.

5. Bremsträger (1 ) nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Ver bindungselemente (4) durch Bohrungen (24, 34, 28) in den Stegen (22a, 22b), den Koppelstücken (33a, 33b) und in einem Boden (27) der Koppelaufnahmen (23a, 23b) zwischen den ersten Anlageflächen (D2) und den zweiten Anlageflächen (D4) des ersten Bremsträgerteils (2) aufgenommen sind.

6. Bremsträger (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungselemente (4) als Schraubbolzen mit einem Bol zenkopf (41) und einem Bolzenhals (42) mit Halsabschnitten (43, 44, 45, 47) mit voneinander verschiedenen Durchmessern ausgebildet sind.

7. Bremsträger (1) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Bolzen köpfe (41) passgenau in den Bohrungen (24) der Stege (22a, 22b) aufgenommen sind.

8. Bremsträger (1 ) nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass ein den Stegen (22a, 22b) naher Abschnitt der Bohrung (34) in den Koppelstücken (33a, 33b) als sich in Richtung der Normalen (N) der ersten Anlageflächen (D1 , D2) auf geweitetes Langloch (341) ausgebildet ist, in das der an den Bolzenkopf (41) an schließende Halsabschnitt (47) vorsteht.

9. Scheibenbremse eines Nutzfahrzeugs, aufweisend

- eine um eine Drehachse (R) rotierbare Bremsscheibe (5),

- einen die Bremsscheibe übergreifenden verschiebbaren Bremssattel (6),

- einen Bremsträger (1),

- eine im Bremssattel (6) angeordnete Zuspanneinrichtung (7) zum Andrücken von beidseitig der Bremsscheibe (5) in Belagschächten (25, 35) des Bremsträ gers (1) angeordneten Bremsbelägen (8), dadurch gekennzeichnet, dass der Bremsträger (1) gemäß einem der vorstehenden Ansprüche ausgebildet ist.

Description:
Bremsträger und Scheibenbremse

BESCHREIBUNG

Die vorliegende Erfindung betrifft einen Bremsträger für eine Scheibenbremse gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Die Erfindung betrifft des Weiteren eine Scheibenbremse für ein Nutzfahrzeug gemäß dem Oberbegriff des An spruchs 9.

Gattungsgemäße Bremsträger von Scheibenbremse für Nutzfahrzeuge, bei spielsweise bekannt aus der DE 19857074 B4, weisen üblicherweise Belag schächte auf, die sowohl den zuspannseitigen als auch einen rückseitigen Bremsbelag aufnehmen. Die Bremsträger dienen auch der Halterung und La gerung eines Bremssattels der Scheibenbremse. Der Bremsträger wird dazu üblicherweise mit Bolzen, die senkrecht zur Bremsscheibenfläche einer von dem Bremssattel überspannten Bremsscheibe der Scheibenbremse ausgerich tet sind, an einem Achsflansch des Nutzfahrzeugs verschraubt.

Auch bekannt sind Flanschverbindungen zwischen Bremsträger und Achse des Nutzfahrzeugs, bei denen parallel zueinander ausgerichtete Bolzen parallel zur Bremsscheibenfläche ausgerichtet sind.

Im ersten Fall (Bolzen senkrecht zur Bremsscheibenfläche) entsteht eine Reib fläche zwischen Bremsträger und Achsflansch, die tangential zur Bremsschei benfläche verläuft und die die Momentenschnittstelle zwischen Scheiben bremse und Fahrzeugachse darstellt.

Im zweiten Fall (Bolzen parallel zur Bremsscheibenfläche) entsteht eine Reib fläche zwischen Bremsträger und Achsflansch der Fahrzeugachse, die parallel zur Drehachse der Bremsscheibe ausgerichtet ist.

Der Bremsträger und dessen Momentenschnittstelle muss dabei in der Lage sein, das zu übertragende Bremsmoment möglichst verbindungssteif zu über tragen und die über die Bremsbeläge eingeleiteten Kräfte bei einem Bremsvor gang Struktur- und lebensdauerfest aufzunehmen. Die Schnittstelle des Bremsträgers zur Achse des Nutzfahrzeugs muss des Weiteren so ausgelegt sein, dass die Kontaktfläche der Bremsbeläge zur Bremsscheibe möglichst parallel verläuft, um einen Ungleichverschleiß der Kontaktfläche der Bremsbeläge und bei längerer Nutzung auch der Brems scheibe zu vermeiden.

Der Bremsträger bzw. die Schnittstelle zwischen Bremsträger und Achse muss darüber hinaus demontierbar sein, da bei verschlissenen Bremsscheiben die Bremsscheiben nur demontiert werden können, wenn Bremsträger und Brems sattel den Scheibenübergriff freigeben.

Eine solche Demontage setzt in der Regel voraus, dass mehrere Schraubbol zen gelöst werden und die gesamte Scheibenbremse von der Achse demontiert wird.

Bei der Demontage (und Montage) durch Verschraubung stellt der Zugang zum Schraubenkopf des Schraubbolzens eine Herausforderung bei der Positionie rung der Scheibenbremse am Nutzfahrzeug dar, so dass durch sogenanntes Clocking (Rotation der Scheibenbremse um die Längsachse der Fahrzeug achse) ermöglicht wird, weitere an der Fahrzeugachse anzubringende Bauteile zugänglich zu machen.

Bei beiden oben beschriebenen Anschraubrichtungen muss daher der Zugang zum Schraubenkopf außerhalb der Hüllkontur der Scheibenbremse liegen, was konstruktiv bei der Applikation der Scheibenbremse an der Fahrzeugachse be rücksichtigt werden muss.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Bremsträger sowie eine Scheibenbremse für ein Nutzfahrzeug dahingehend weiterzuentwickeln, dass die Montage und Demontage der Scheibenbremse weiter vereinfacht wird so wie hohe Bremsmomente übertragen werden können.

Diese Aufgabe wird durch einen Bremsträger mit den Merkmalen des An spruchs 1 sowie durch eine Scheibenbremse mit den Merkmalen des An spruchs 9 gelöst. Der erfindungsgemäße Bremsträger für eine Scheibenbremse eines Nutzfahr zeugs mit einer Bremsscheibe weist ein erstes Bremsträgerteil auf, das an ei ner Fahrzeugachse festlegbar oder in diese integriert ist.

Der Bremsträger weist des Weiteren ein zweites, u-förmiges Bremsträgerteil auf, das an dem ersten Bremsträgerteil über Verbindungselemente festlegbar ist und zusammen mit dem ersten Bremsträgerteil einen rahmenartigen Brems- scheibenumgriff bildet.

Am ersten Bremsträgerteil und am zweiten Bremsträgerteil ist ein Belagschacht zur Aufnahme und Abstützung eines Bremsbelags angeformt.

Das zweite Bremsträgerteil weist eine Brücke und sich von dieser erstreckende Rahmenteile für den Übergriff der Bremsscheibe auf.

(Flächen-)Normalen von aneinander liegenden ersten Anlageflächen des ers ten Bremsträgerteils und des zweiten Bremsträgerteils sind senkrecht zur An zugsrichtung der Verbindungselemente und senkrecht zur Drehachse der Bremsscheibe ausgerichtet.

Durch die Anbindung des zweiten Bremsträgerteils am ersten Bremsträgerteil ist durch die aneinander liegenden ersten Anlageflächen ein Formschluss zwi schen den beiden Bremsträgerteilen gegeben, so dass die bei einem Brems vorgang auftretenden Kräfte nicht durch Reibschluss aneinander liegender Flä chen sowie die Verbindungsteile selbst, sondern vom zweiten Bremsträgerteil direkt auf das erste Bremsträgerteil und durch dieses auf die Fahrzeugachse übertragen werden.

Durch die Ausrichtung der ersten Anlageflächen senkrecht zum Kraftfluss des Bremsmoments in dem Bremsträger sind auch die Verbindungselemente maxi mal entlastet.

Im Stand der Technik sind die Anlageflächen in der Regel so ausgerichtet, dass die Relativbewegung der aneinander liegenden Anlageflächen nur durch den über die Verbindungselemente aufgebrachten Reibkoeffizient verhindert wird, wobei durch Verschiebung der Bremsträgerteile entlang der Anlagefläche eine Scherkraft auf die Verbindungselemente wirkt. Darüber hinaus ist mit einem solchermaßen ausgebildeten Bremsträger das „Clocking“ des Bremsträgers und des an diesem befestigten Bremssattels nicht durch die Zugänglichkeit der Verbindungselemente eingeschränkt.

Vorteilhafte Ausführungsvarianten der Erfindung sind Gegenstand der Unteran sprüche.

Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsvariante sind an den freien Enden der Rahmenteile des zweiten Bremsträgerteils Koppelstücke angeformt, die in Kop pelaufnahmen des ersten Bremsträgerteils aufgenommen sind, wobei die ers ten Anlageflächen des zweiten Bremsträgerteils einander zugewandte Flächen der Koppelstücke sind.

Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung sind die Koppelaufnahmen jeweils durch die erste Anlagefläche, einen sich von einem ersten Ende der Anlageflä che erstreckenden Steg und eine sich im Bereich eines zweiten Endes der An lagefläche erstreckende, spitzwinklig zur ersten Anlagefläche ausgerichtete zweite Anlagefläche begrenzt.

Dadurch ist ein einfaches Einführen der Koppelstücke in die Koppelaufnahmen des ersten Bremsträgerteils ermöglicht.

Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsvariante sind an den ersten Anlageflächen abgewandten Seiten der Koppelstücke spitzwinklig zur ersten Anlagefläche ausgerichtete zweite Anlageflächen angeformt, die an den zwei ten Anlageflächen des ersten Bremsträgerteils anliegen.

Durch die spitzwinklige Ausrichtung dieser zweiten Anlageflächen ist ein keilför miges Einziehen des zweiten Bremsträgerteils an die ersten Anlageflächen des ersten Bremsträgerteils gewährleistet.

Die Verbindungselemente sind gemäß einer bevorzugten Ausführungsvariante durch Bohrungen in den Stegen, den Koppelstücken und in einem Boden der Koppelaufnahmen zwischen den ersten Anlageflächen und den zweiten Anla geflächen des ersten Bremsträgerteils aufgenommen. Dies ermöglicht, dass bei Anziehen der Verbindungselemente die Koppelstücke des zweiten Bremsträgerteils fester gegen die ersten Anlageflächen gedrückt werden.

Die Verbindungselemente sind dabei gemäß einer vorteilhaften Ausführungsva riante als Schraubbolzen mit einem Bolzenkopf und einem Bolzenhals mit Hals abschnitten mit voneinander verschiedenen Durchmessern ausgebildet.

Die Bolzenköpfe sind gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung passgenau in den Bohrungen der Stege aufgenommen.

Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsvariante ist ein den Stegen na her Abschnitt der Bohrung in den Koppelstücken als sich in Richtung der Nor malen der ersten Anlageflächen aufgeweitetes Langloch ausgebildet, in das der an den Bolzenkopf anschließende Halsabschnitt vorsteht.

Dieser an den Bolzenkopf anschließende Halsabschnitt dient der weiter verbes serten Passung der beiden Bremsträgerteile in Richtung der Drehachse der Bremsscheibe.

Die erfindungsgemäße Scheibenbremse weist eine um eine Drehachse rotier bare Bremsscheibe auf sowie einen die Bremsscheibe übergreifenden ver schiebbaren Bremssattel sowie einen Bremsträger und eine im Bremssattel an geordnete Zuspanneinrichtung zum Andrücken der Bremsbeläge an beidseitig der Bremsscheibe in Belagschächten des Bremsträgers angeordneten Brems belägen.

Der Bremsträger dieser Scheibenbremse ist dabei erfindungsgemäß wie oben beschrieben ausgebildet.

Nachfolgend werden bevorzugte Ausführungsbeispiele anhand der beiliegen den Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 eine schematische isometrische Darstellung einer Ausfüh rungsvariante eines erfindungsgemäßen Bremsträgers Fig. 2 eine schematische isometrische Explosionsdarstellung des in Fig. 1 gezeigten Bremsträgers,

Fig. 3 eine Schnittansicht parallel zur Reibfläche einer (nicht dar gestellten) Bremsscheibe durch das erste Bremsträgerteil,

Fig. 4 eine Ausschnittsvergrößerung des in Fig. 3 mit IV bezeich- neten Ausschnitts,

Fig. 5 eine Ausschnittsvergrößerung des in Fig. 3 mit V bezeich- neten Ausschnitts,

Fig. 6 eine Seitenansicht auf den in Fig. 1 gezeigten Bremsträ ger,

Fig. 7 eine Draufsicht von oben auf den in Fig. 1 gezeigten

Bremsträger,

Fig. 8 eine Draufsicht auf das zweite Bremsträgerteil von oben

Fig. 9 eine schematische Seitenansicht einer Ausführungsvari ante einer erfindungsgemäßen Scheibenbremse und

Fig. 10 eine Draufsicht auf die Scheibenbremse gemäß Fig. 9.

In der nachfolgenden Figurenbeschreibung beziehen sich Begriffe wie oben, un ten, links, rechts, vorne, hinten usw. ausschließlich auf die in den jeweiligen Figu ren gewählte beispielhafte Darstellung und Position des Bremsträgers, ersten Bremsträgerteils, zweiten Bremsträgerteils, Koppelstück, Verbindungselement und dergleichen. Diese Begriffe sind nicht einschränkend zu verstehen, d.h., durch verschiedene Arbeitsstellungen oder die spiegelsymmetrische Auslegung oder dergleichen können sich diese Bezüge ändern.

In Fig. 1 ist mit dem Bezugszeichen 1 insgesamt eine Ausführungsvariante eines erfindungsgemäßen Bremsträgers für eine Scheibenbremse eines Nutzfahrzeugs bezeichnet. Der Bremsträger 1 ist mehrteilig ausgeführt und weist ein erstes Bremsträgerteil 2 auf, das an einer Fahrzeugachse festlegbar oder an oder in diese integriert ist, sowie ein zweites u-förmiges Bremsträgerteil 3, das an dem ersten Bremsträgerteil 2 über Verbindungselemente 4 festlegbar ist und zusam men mit dem ersten Bremsträgerteil 2 einen rahmenartigen Bremsscheibenum- griff bildet.

Eine Scheibenbremse ist in den Figuren 9 und 10 beispielhaft dargestellt. Die Scheibenbremse weist eine Bremsscheibe 5 und einen die Bremsscheibe 5 überspannenden Bremssattel 6 auf, der hier als Schiebesattel ausgebildet ist, mit einem Zuspannabschnitt 61 , einem Rückenabschnitt 62 und zwei den Zu spannabschnitt 61 mit dem Rückenabschnitt 62 verbindende Verbindungsab schnitte 63, die die Bremsscheibe 5 überspannen.

Die Bremsscheibe 5 ist bei der hier gezeigten Ausführungsvariante einstückig mit einer Radnabe 9 des Nutzfahrzeugs ausgebildet. Denkbar sind auch mehr teilige Ausgestaltungen, bei denen die Bremsscheibe 5 an der Radnabe 9 mon tiert ist.

Im Zuspannabschnitt 61 des Bremssattels 6 ist eine an sich aus dem Stand der Technik bekannte Zuspanneinrichtung 7 aufgenommen, mit einem durch einen Bremszylinder betätigbaren Bremshebel, der einen Bremsstempel 71 betätigt, der bei Bremsbetätigung gegen einen zuspannseitigen Bremsbelag 8 drückt.

Die Scheibenbremse weist weiter einen rückseitigen Bremsbelag 8 auf, der bei Bremsbetätigung durch Verschieben des Bremssattels 6 gegen die rückseitige Reibfläche der Bremsscheibe 5 gedrückt wird.

Jeder der Bremsbeläge 8 weist eine mit mindestens einer Belaghaltefeder 83 versehene Belagträgerplatte 81 auf, wobei die Belaghaltefeder 83 die Belagträ gerplatte 81 in einem Belagschacht 25, 35 des Bremsträgers 2 hält. An der Be lagträgerplatte 81 ist des Weiteren ein Reibbelag 82 befestigt, der beim Zu spannen der Bremse gegen die Reibflächen der Bremsscheibe 5 gepresst wird.

Die Bremsbeläge 4 sind durch eine Ausnehmung zwischen den Verbindungs abschnitten 63, dem Zuspannabschnitt 61 und dem Rückenabschnitt 62 des Bremssattels 6 in die Belagschächte 25, 35 einsetzbar bzw. herausnehmbar. Beide Bremsträgerteile 2, 3 weisen, wie auch in den weiteren Figuren 2, 3 und 6 bis 8 gezeigt ist, einen jeweiligen, durch in Umfangsrichtung der Bremsscheibe 5 abständig zueinander angeordnete Trägerhörner 26a, 26b, 36a, 36b seitlich be grenzten, im Wesentlichen u-förmigen Belagschacht 25, 35 auf, der der Auf nahme und Abstützung eines jeweiligen Bremsbelags 8 dient.

Das erste Bremsträgerteil 2 weist eine hier plattenförmig ausgebildete Achsanbin- dung 21 auf, von deren oberer Stirnfläche sich die Trägerhörner 26a, 26b erstre cken. Seitlich sind in der plattenförmigen Achsanbindung 21 Koppelaufnahmen 23a, 23b angeformt, die der Ankopplung des zweiten Bremsträgerteils 3 dienen, wie weiter unten noch erläutert wird.

Das zweite, in einer x-y-Ebene betrachtet u-förmige Bremsträgerteil 3 weist eine Brücke 31 und sich von dieser, bevorzugt von deren Enden, erstreckende Rah menteile 32a, 32b auf, die im montierten Zustand des Bremsträgers 1 die Brems scheibe übergreifen.

Während bei bekannten Bremsträgern dieser Bauart die beiden Bremsträgerteile über Schraubbolzen, die sich parallel zur Drehachse der Bremsscheibe erstre cken, miteinander verschraubt sind und dementsprechend Anlageflächen aufwei sen, die sich parallel zur Reibfläche der Bremsscheibe erstrecken, sind, wie in den Figuren 1, 2 und 3 dargestellt ist, (Flächen-)Normalen N von aneinander lie genden ersten Anlageflächen D1 , D2 des ersten Bremsträgerteils 2 und des zwei ten Bremsträgerteils 3 senkrecht zu einer Anzugsrichtung z der Verbindungsele mente 4 und senkrecht zur Drehachse R der Bremsscheibe ausgerichtet.

Durch die Ausrichtung der Anlageflächen D1 , D2 des ersten Bremsträgerteils 2 und des zweiten Bremsträgerteils 3 in einer Richtung, in die auch der wesentliche Anteil der von den Bremsbelägen auf den Bremsträger 1 bei einem Bremsvor gang ausgeübten Andruckkraft wirkt, wird durch die in dieser Richtung form schlüssige Festlegung des zweiten Bremsträgerteils 3 am ersten Bremsträgerteil 2 ermöglicht, insgesamt größere Bremsmomente, insbesondere von bis zu 30kNm aufnehmen zu können. Die (Flächen-)Normalen N erstrecken sich dabei, wie in Figur 3 dargestellt, in x- Richtung. Die zur x-Richtung bevorzugt orthogonale y-Richtung entspricht der Ausrichtung der Rotationsachse R der Bremsscheibe 5. Die Anzugsrichtung z ist bevorzugt orthogonal zurx- Richtung und zur y-Richtung.

Des Weiteren werden durch diesen Formschluss der Bremsträgerteile 2, 3 die Verbindungselemente 4 maximal entlastet.

Insbesondere bei dem in dem gezeigten Ausführungsbeispiel als Schraubbolzen ausgebildeten Verbindungselementen 4 wirkt auf den Hals 42 des als Schraub bolzen ausgebildeten Verbindungselements 4, wie es in Figur 3 dargestellt ist, keine Querkraft senkrecht zur Längsrichtung des Halses 42.

Wie in den Figuren 1 und 2 weiter dargestellt ist, sind an den freien Enden der Rahmenteile 32a, 32b des zweiten Bremsträgerteils 3 Koppelstücke 33a, 33b an geformt, die in den Koppelaufnahmen 23a, 23b des ersten Bremsträgerteils 2 auf genommen sind.

Die ersten Anlageflächen D1 des zweiten Bremsträgerteils 3 sind dabei die einan der zugewandten Flächen der Koppelstücke 33a, 33b.

Wie in den Figuren 1 und 2 weiter zu erkennen ist, sind diese Koppelstücke 33a, 33b gegenüber den im verbauten Zustand die Bremsscheibe überspannenden Bereich der Rahmenteile 32a, 32b in einer x-y-Ebene, die im eingebauten Zu stand des Bremsträgers 1 im Nutzfahrzeug zu einem der Drehachse R der Bremsscheibe (y-Richtung) und zum anderen der Richtung der Normalen N ent spricht (x-Richtung), in ihrer Materialstärke so weit verdickt, dass in den Koppel stücken 33a, 33b Bohrungen 34 einformbar sind, die sich in z-Richtung erstre cken.

Durch diese Bohrungen 34 werden beim Zusammensetzen der beiden Bremsträ gerbauteile 2, 3 die als Schraubbolzen ausgebildeten Verbindungselemente 4 durchgeführt. Die Verbindungselemente 4 werden zur Fixierung des zweiten Bremsträgerteils 3 am ersten Bremsträgerteil 2 in als Gewindebohrungen ausgebildete Bohrungen 28 in einem Boden 27 der Koppelaufnahmen 23a, 23b eingeschraubt.

Jede der Koppelaufnahmen 23a, 23b wird, wie in den Figuren 2, 4, 5 und 6 dar gestellt ist, zum einen durch die erste Anlagefläche D2 des ersten Bremsträger teils 2, einen sich von einem ersten Ende der Anlagefläche D2 erstreckenden Steg 22a, 22b und durch eine sich im Bereich eines zweiten Endes der Anlageflä che D2 erstreckende, spitzwinklig zur ersten Anlagefläche D2 ausgerichtete zweite Anlagefläche D4 des ersten Bremsträgerteils 2 begrenzt.

Das erste Ende der Anlagefläche D2 ist im dargestellten Ausführungsbeispiel ein von dem Boden 27 entferntes oberes Ende der Anlagefläche D2, über das der Steg 22a, 22b, bevorzugt senkrecht zur Anlagefläche D2 in x-Richtung nach au ßen vorsteht.

In den Stegen 22a, 22b ist jeweils eine Bohrung 24 ausgebildet, die den Bolzen kopf 41 des jeweiligen Verbindungselements 4 aufnimmt.

Die Bolzenköpfe 41 sind dabei bevorzugt passgenau in den Bohrungen 24 der Stege 22a, 22b aufgenommen.

Wie weiter in Figur 2 zu erkennen ist, weisen die als Schraubbolzen ausgebilde ten Verbindungselemente neben dem Bolzenkopf 41 einen Bolzenhals 42 mit Fialsabschnitten 43, 44, 45 mit voneinander verschiedenen Durchmessern auf.

Zumindest der in Figur 2 unterste Fialsabschnitt 45 ist dabei mit einem Außenge winde versehen, das in die mit einem Innengewinde versehene Bohrung 28 im Boden 27 der Koppelaufnahme 23a, 23b einschraubbar ist.

Durch die oben beschriebene Montagestellung der beiden Bremsträgerteile wirkt auf die Verbindungselemente 4 lediglich die durch Anziehen der als Schraubbol zen ausgebildeten Verbindungselemente 4 in Richtung der Längsachse der Schraubbolzen hervorgerufene Zugkraft zwischen dem mit einem Außengewinde - li - versehenen untersten Halsabschnitt 45 und dem Bolzenkopf 41, der sich ober halb der Bohrung 34 auf dem jeweiligen Koppelstück 33a, 33b abstützt.

Entsprechend zu den zweiten Anlageflächen D4 am ersten Bremsträgerteil 2 sind an entsprechender Stelle der Koppelstücke 33a, 33b zweite Anlageflächen D3 angeformt, die im zusammengesetzten Zustand des Bremsträgers 1 an den zwei ten Anlageflächen D4 des ersten Bremsträgerteils 2 anliegen.

Durch die spitzwinklige Ausrichtung der zweiten Anlageflächen D3, D4 ist, wie es in den Figuren 3 und 5 gut zu erkennen ist, ermöglicht, dass beim Anziehen der als Schraubbolzen ausgebildeten Verbindungselemente 4 die Koppelstücke 33a, 33b in die Keilgeometrie des ersten Bremsträgerteils 2 gedrückt werden, so dass dadurch die Koppelstücke 33a, 33b mit ihren Anlageflächen D1 gegen die Anla geflächen D2 des ersten Bremsträgerteils 2 gedrückt werden.

Der Bolzenkopf 41 des als Schraubbolzen ausgebildeten Verbindungselements 4 dient dabei zusammen mit der Bohrung 24 im jeweiligen Steg 22a, 22b des ers ten Bremsträgerteils 2 als Passungsschnittstelle für die exakte Positionierung des zweiten Bremsträgerteils 3 relativ zum ersten Bremsträgerteil 2.

Ein den Stegen 22a, 22b naher Abschnitt der Bohrungen 34 in den Koppelstü cken 33a, 33b ist bevorzugt als Langloch 341 ausgebildet, wobei sich der größere Durchmesser des jeweiligen Langloches in Richtung der Normalen N der Anlage flächen D1, D2 erstreckt.

In dieses Langloch 341 steht der an den Bolzenkopf 41 anschließende Halsab schnitt 47 vor.

Dieser an den Bolzenkopf 41 anschließende Halsabschnitt 47 dient ebenfalls der Passung der beiden Bremsträgerteile 2, 3 in Richtung der Drehachse der Bremsscheibe.

Zum Anziehen bzw. Lösen der als Schraubbolzen ausgebildeten Verbindungs elemente 4 ist im jeweiligen Bolzenkopf 41 eine Werkzeugaufnahme 46, bevor zugt in Gestalt eines Innenmehrkants, angeformt. Bezugszeichenliste

1 Bremsträger

2 erstes Bremsträgerteil

21 Achsanbindung

22a, b Steg

23a, b Koppelaufnahme

24 Bohrung

25 Belagschacht

26a, b Trägerhorn

27 Boden

28 Bohrung

3 zweites Bemsträgerteil

31 Brücke

32a, b Rahmenteil

33a, b Koppelstück

34 Bohrung

341 Langloch

35 Belagschacht

36a, b Trägerhorn

4 Verbindungselement

41 Bolzenkopf

42 Hals

43 Halsabschnitt

44 Halsabschnitt

45 Halsabschnitt

46 Werkzeugaufnahme

47 Halsabschnitt

5 Bremsscheibe

6 Bremssattel 61 Zuspannabschnitt

62 Reaktionsabschnitt

63 Verbindungsabschnitt 7 Zuspanneinrichtung

71 Bremsstempel

8 Bremsbelag

81 Belagträger 82 Reibbelag

83 Belaghaltefeder

9 Radnabe D1 erste Anlagefläche

D2 erste Anlagefläche

D3 zweite Anlagefläche

D4 zweite Anlagefläche N Normale

R Drehachse x Richtung y Richtung z Anzugsrichtung