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Patent Searching and Data


Title:
BREAST PROSTHESIS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2017/080664
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a breast prosthesis comprising an elastically deformable outer member, the outer surface of which is shaped like the breast, and a plastically deformable inner member, the inner surface of which can adjust to the unevenness of the tissue. According to the invention, the inner surface of the inner member has a three-dimensional structure and is optionally provided with a fabric, said structure or fabric being designed to allow the tissue surface to breathe.

Inventors:
SELTER NILS STELTER (DE)
Application Number:
PCT/EP2016/001880
Publication Date:
May 18, 2017
Filing Date:
November 11, 2016
Export Citation:
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Assignee:
AMOENA MEDIZIN-ORTHOPÄDIE-TECHNIK GMBH (DE)
International Classes:
A61F2/52
Foreign References:
DE202004011988U12005-12-08
US6042608A2000-03-28
US20110245921A12011-10-06
DE29516281U11997-02-13
DE2457041B11976-06-24
Attorney, Agent or Firm:
LAUFHÜTTE, Dieter (DE)
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Claims:
Ansprüche

1. Brustprothese mit einem elastisch verformbaren äußeren Körper (1 ), dessen Außenoberfläche der Brustform nachgebildet ist, und mit einem plastisch verformbaren inneren Körper (2), dessen Innenoberfläche sich an Unebenheiten des Gewebes anpassen kann, dadurch gekennzeichnet, dass die Innenoberfläche des inneren Körpers (2) eine dreidimensionale Struktur (3) aufweist und/oder mit einem Textil (3) versehen ist, die bzw. das so ausgeführt ist, dass eine Belüftung der Gewebeoberfläche erreicht werden kann.

2. Brustprothese nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der äußere Körper (1) schalenförmig ist und/oder dass der äußere Körper (1) eine in einer vorzugsweise durch einen Folienbeutel gebildeten äußeren Kammer ein- geschlossene gummielastische Masse, vorzugsweise eine Zweikomponenten-Silikonkautschuk-Masse aufweist.

3. Brustprothese nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der innere Körper (2) eine in einer vorzugsweise durch einen Folienbeutel gebildeten inneren Kammer eingeschlossene plastisch verformbare Masse aufweist.

4. Brustprothese nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die dreidimensionale Struktur (3) an die Innenoberfläche des inneren Körpers (2) angeformt ist oder in diese eingearbeitet ist.

5. Brustprothese nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die dreidimensionale Struktur (3) auf die Innenoberfläche des inneren Körpers (2) aufgeklebt oder aufgeschweißt ist.

6. Brustprothese nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei der dreidimensionalen Struktur (3) um einer Struktur aus Kunststoff handelt.

7. Brustprothese nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die dreidimensionale Struktur (3) als Strukturelemente Kanäle (5), Stege und/oder Noppen (4) umfasst.

8. Brustprothese nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Textil (3) auf die Innenoberfläche des inneren Körpers (2) aufgeklebt oder aufgeschweißt ist oder dass das Textil (3) anhand eines Haltemittels an der Innenoberfläche des inneren Körpers (2) angebracht ist, beispielsweise anhand einer auf die Innenoberfläche des inneren Körpers (2) aufgeklebten oder aufgeschweißten Klettfläche.

9. Brustprothese nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem Textil (3) um ein dreidimensionales Textil mit einer Stärke von beispielsweise größer 2 mm und vorzugsweise von größer 5 mm handelt, vorzugsweise um ein zwei- oder mehrflächiges Textil wie beispielsweise ein Abstandsgewirk oder ein Abstandsgestrick, und/oder dass das Textil (3) eine Oberflächenstruktur wie beispielsweise Rippen oder Noppen (4) aufweist.

10. Brustprothese nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Textil (3) Naturfasern aufweist oder daraus besteht oder dass das Textil (3) Kunstfasern aufweist oder daraus besteht.

Description:
Brustprothese

Die Erfindung betrifft eine Brustprothese mit einem elastisch verformbaren Körper, dessen Außenoberfläche der Brustform nachgebildet ist.

Brustprothesen werden nach typischerweise krebsbedingten (Teil)Entfernungen der Brust aus kosmetischen Gründen eingesetzt. Neben einer der natürlichen Brust möglichst nahekommenden Form und Haptik soll insbesondere ein hoher Tragekomfort erreicht werden.

Im Stand der Technik ist es bekannt, die Innenseite der Prothese mit einer plastisch verformbaren Schichte zu versehen, die sich der Form des Narbengewebes anpasst. In diesem Zusammenhang sind beispielsweise die Druckschriften EP 0 768 068 A1 , EP 2 133 042 A1 oder der WO 2014/078021 A1 zu nennen.

Bei diesen bekannten Prothesen kann jedoch das Problem auftreten, dass durch diese plastisch verformbare Schicht das Narbengewebe okklusiv abgeschlossen wurde. Dies kann zu Hitzestaus und Schweißbildung unter der Prothese führen, was dem Tragekomfort abträglich ist und auch zu Hautreaktionen führen kann. Aufgabe der Erfindung ist es, eine Brustprothese bereitzustellen, deren Innenseite sich an die Form des Narbengewebes anpassen kann, ohne einen Luftaustausch zu verhindern.

Vor diesem Hintergrund betrifft die Erfindung eine Brustprothese mit einem elastisch verformbaren äußeren Körper, dessen Außenoberfläche der Brustform nachgebildet ist, und mit einem plastisch verformbaren inneren Körper, dessen Innenoberfläche sich an Unebenheiten des Gewebes anpassen kann. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass die Innenoberfläche des inneren Körpers eine dreidimensionale Struktur aufweist und/oder mit einem Textil versehen ist, die bzw. das so ausgeführt ist, dass eine Belüftung der Gewebeoberfläche erreicht werden kann.

In einer Ausführungsform liegen der äußere Körper und der innere Körper direkt aneinander an.

In einer Ausführungsform besteht die Brustprothese aus dem äußeren Körper, dem inneren Körper und der Struktur bzw. dem Textil.

In einer Ausführungsform ist der äußere Körper schalenförmig:

In einer Ausführungsform weist der äußere Körper eine in einer äußeren Kammer eingeschlossene gummielastische Masse auf. Die äußere Kammer kann beispielsweise durch einen Folienbeutel gebildet werden. Bei der gummielastischen Masse kann es sich beispielsweise um eine Zweikomponenten-Silikonkautschuk- Masse handeln. In einer Ausführungsform weist der innere Körper eine in einer inneren Kammer eingeschlossene plastisch verformbare Masse auf. Auch die innere Kammer kann beispielsweise durch einen Folienbeutel gebildet werden.

Bei der plastisch verformbaren Masse kann es sich um eine homogene oder heterogene Masse handeln. Die Masse kann thixotrope Eigenschaften aufweisen. Bei der Masse kann es sich um eine strukturviskose Masse mit Fließgrenze handeln. Beispiele umfassen geringvernetzte Silikongele, vorzugsweise solche mit wenigstens zwei Komponenten, welche gegebenenfalls ferner ein oder mehrere Additive enthalten können. Geeignete Additive umfassen Phasenwechselmaterialien, expandierte Leichtfüllstoffe, beispielsweise poröse oder gasgefüllte Partikel (im Rahmen des Herstellungsprozesses können unexpandierte Leichtfüllstoffe zugegeben werden, die durch Temperatur während des Herstellungsprozesses expandieren), Verdickungsmittel, Aerosile oder Thixotropierungsmittel. Beispiele weiterer geeigneter plastisch verformbarer Massen sind in der EP 0 768 068 A1 , der EP 2 133 042 A1 und der WO 2014/078021 A1 offenbart.

In einer Ausführungsform werden die Folienbeutel durch zwei entlang des gemeinsamen Umfangs verschweißte Kunststofffolien gebildet. Es kann vorgesehen sein, dass die innere Begrenzungsfolie des äußeren Körpers der äußeren Begrenzungsfolie des inneren Körpers entspricht und dass die äußere und innere Kammer durch drei entlang des gemeinsamen Umfangs verschweißte Kunststofffolien gebildet werden.

Die dreidimensionale Struktur bzw. das Textil ist vorzugsweise plastisch und/oder elastisch verformbar. Sie bzw. ist so geformt, dass eine Belüftung der Haut gewährleistet wird. In einer Ausführungsform ist die dreidimensionale Struktur an die Innenoberfläche des inneren Körpers angeformt. In einer anderen Ausführungsform ist die dreidimensionale Struktur in die Innenoberfläche des inneren Körpers eingearbeitet. Beispielsweise kann vorgesehen sein, dass die dreidimensionale Struktur einen integralen Teil der Kunststofffolie bildet, welche die innere Begrenzung des inneren Körpers darstellt. Sie kann an dieser Folie angeformt bzw. in diese eingearbeitet sein.

In einer Ausführungsform ist die dreidimensionale Struktur auf die Innenoberfläche des inneren Körpers aufgeklebt oder aufgeschweißt.

In einer Ausführungsform handelt es sich bei der dreidimensionalen Struktur um einer Struktur aus Kunststoff. Bei dem Kunststoffmaterial kann es sich um dasselbe Material handeln, dass für die Kunststofffolie verwendet wird, welche die innere Begrenzung des inneren Körpers darstellt. Alternativ können für die Folie und die Struktur unterschiedliche Kunststoffmaterialien verwendet werden.

In einer Ausführungsform umfasst die dreidimensionale Struktur Kanäle, Stege und/oder Noppen.

In einer Ausführungsform ist das Textil auf die Innenoberfläche des inneren Körpers aufgeklebt oder aufgeschweißt.

In einer anderen Ausführungsform ist das Textil anhand eines Haltemittels an der Innenoberfläche des inneren Körpers angebracht. Beispielsweise kann vorgesehen sein, dass das Textil anhand einer auf die Innenoberfläche des inneren Körpers aufgeklebten oder aufgeschweißten Klettfläche an der Innenoberfläche des inneren Körpers angebracht ist. In einer Ausführungsform handelt es sich bei dem Textil um ein dreidimensionales Textil mit einer Stärke von beispielsweise größer 2 mm und vorzugsweise von größer 5 mm. Beispiele umfassen zwei- oder mehrflächige Textile wie beispielsweise Abstandsgewirke oder Abstandsgestricke.

In einer Ausführungsform weist das Textil zumindest an der dem Körper zugewandten Oberfläche eine Oberflächenstruktur wie beispielsweise Rippen oder Noppen auf.

In einer Ausführungsform weist das Textil Naturfasern auf oder besteht daraus. Naturfasern können Vorteile in der Hautverträglichkeit und in einer schwachen Geruchsannahme haben. Beispiele geeigneter Naturfasern umfassen Baumwollfasern oder Wollfasern.

In einer Ausführungsform weist das Textil Kunstfasern auf oder besteht daraus. Kunstfasern können Vorteile in einer guten Schweißableitung und einer geringen Oberflächenrauheit haben.

Auch Kombinationen aus Natur- und Kunstfasern sind denkbar und von der Erfindung umfasst.

Weitere Einzelheiten und Vorteile ergeben sich aus den nachfolgend anhand der Figuren diskutierten Ausführungsbeispielen. In den Figuren zeigen:

Figur 1 : eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Brustprothese;

Figur 2: eine Draufsicht auf die Innenoberfläche der in Figur 1 gezeigten

Brustprothese; und Figur 3: eine Draufsicht auf die Innenoberfläche einer weiteren Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Brustprothese.

Figur 1 zeigt eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Brustprothese. Die Außenseite der Brustprothese wird durch einen schalenförmigen äußeren Körper 1 gebildet, welcher elastisch verformbar ist. An der Innenseite dieses schalenförmigen äußeren Körpers 1 ist ein ebenfalls schalenförmiger innerer Körper 2 angebracht.

Der äußere Körper 1 besteht aus zwei entlang dem Umfangsrand verschweißten Kunststofffolien, die eine Kammer bilden, in der sich eine gummielastische Zweikomponenten-Silikonkautschuk-Masse befindet.

Der innere Körper 2 wird durch Aufschweißen einer weiteren Folie an die Innenseite des äußeren Körpers 1 und das Füllen der zwischenliegenden Kammer mit einem Füllmaterial gebildet. Bei dem Füllmaterial handelt es sich um eine plastisch verformbare Masse mit thixotropen Materialeigenschaften, bei der es sich um ein gering vernetztes Silikongel zweier unterschiedlicher Silikonkomponenten handelt, das ferner Phasenwechselmaterial, expandierte Leichtfüllstoffe, Verdickungsmittel, Aerosole und Thixotropierungsmittel enthält.

Auf der Innenfolie des plastisch verformbaren Körpers 2 ist ein strukturiertes Kunststoff-Inlay 3 aufgeklebt. Die Klebeoberfläche des Inlays 3 ist glatt, um eine gute Haftung am Körper 2 zu gewährleisten.

Die dem Körper zugewandte Oberfläche des Inlays 3 weist eine dreidimensionale Strukturierung auf, deren Gestalt der Figur 2 entnommen werden kann. Die Struktur umfasst eine regelmäßige Anordnung von Noppen 4 und Belüftungs- bzw. Faitkanälen 5. Die Noppen 4 sind in mehreren parallel verlaufenden Reihen angeordnet, wobei die Noppen in benachbarten Reihen um einen halben Noppenabstand versetzt sind. Alle Noppen 5 sind identisch ausgebildet und haben eine hügelig abgerundete Gestalt mit ovaler Grundfläche. Die Kanäle 5 verlaufen zickzackförmig zwischen den einzelnen Noppenreihen.

In Figur 3 wird ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Brustprothese gezeigt, deren dreidimensionale Oberflächenstruktur sich von derjenigen des Ausführungsbeispiels gemäß Figuren 1 und 2 unterscheidet.

In der Ausführungsform gemäß Figur 3 sind die Noppen 5 abschnittsweise in gekrümmten Reihen und abschnittsweise gleichmäßig verteilt angeordnet. Sie haben eine hügelig abgerundete Gestalt mit kreisrunder Grundfläche. Die Größe der Noppen 5 nimmt vom Zentrum der Auflagefläche zum Rand der Auflagefläche hin ab. Zwischen den Noppen 5 sind Schlitze 4 einer definierten Länge in das Inlay 3 eingearbeitet, welche der Belüftung des Gewebes und der besseren Verformbarkeit des Inlays 3 dienen. Strömungswege der Luft durch die Struktur sind ist in Figur 3 anhand von Pfeilen angedeutet.

Durch das Vorsehen sowohl einer plastisch verformbaren Schichte 2 und einer dreidimensional geformten Belüftungsschicht 3 kann eine Anpassung an das unregelmäßige Narbengewebe erfolgen, ohne dass die Luftzufuhr an das Gewebe unterbrochen wird.