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Title:
CAPACITOR COMPOSITE COMPONENT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2019/233825
Kind Code:
A1
Abstract:
A capacitor composite component (1) comprises an electrolytic capacitor (2) and a ceramic capacitor (3), which are connected in parallel and arranged in a housing (4). The electrolytic capacitor (2) is embodied as a wound capacitor and comprises a winding (9) and two electrolytic capacitor terminals (10, 11). The ceramic capacitor (3) is arranged between the electrolytic capacitor terminals (10, 11) and between the electrolytic capacitor (2) and a contacting plane (K) defined by terminal contacts (6, 7). Short connecting lines and low parasitic series inductances are achieved as a result, such that parallel resonance is avoided and the capacitor composite component (1) is integratable into an electronic circuit simply, flexibly and reliably.

Inventors:
KLENNER GÜNTHER (DE)
Application Number:
PCT/EP2019/063810
Publication Date:
December 12, 2019
Filing Date:
May 28, 2019
Export Citation:
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Assignee:
WUERTH ELEKTRONIK EISOS GMBH & CO KG (DE)
International Classes:
H01G9/008; H01G4/228; H01G4/232; H01G4/30; H01G4/38; H01G9/14; H01G9/15; H01G9/28
Foreign References:
JP2017199867A2017-11-02
JPS5547718U1980-03-28
JPH09326334A1997-12-16
JP2003234246A2003-08-22
US20160020024A12016-01-21
JPH0191411A1989-04-11
KR20170060926A2017-06-02
DE102018208743A2018-06-04
US20170018373A12017-01-19
JP2017199867A2017-11-02
Attorney, Agent or Firm:
RAU, SCHNECK & HÜBNER PATENTANWÄLTE RECHTSANWÄLTE PARTGMBB (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Kondensator-Verbund-Bauteil umfassend

ein Gehäuse (4),

- zwei Anschlusskontakte (6, 7), die eine Kontaktierungsebene (K) definieren,

einen Elektrolytkondensator (2),

— der einen Wickel (9) und zwei Elektrolytkondensator- Anschlüsse (10, 11) umfasst,

— der mit den Anschlusskontakten (6, 7) elektrisch leitend ver- bunden ist,

einen Keramikkondensator (3),

— der parallel zu dem Elektrolytkondensator (2) geschaltet und mit den Anschlusskontakten (6, 7) elektrisch leitend verbunden ist,

— der zwischen dem Elektrolytkondensator (2) und der Kontak- tierungsebene (K) angeordnet ist,

dadurch gekennzeichnet,

dass der Elektrolytkondensator (2) und der Keramikkondensator (3) in dem Gehäuse (4) angeordnet sind,

dass der Keramikkondensator (3) zwischen den Elektrolytkondensator- Anschlüssen (10, 11) angeordnet ist.

2. Kondensator-Verbund-Bauteil nach Anspruch 1, dadurch gekenn- zeichnet,

dass der Wickel (9) eine Wickelachse (8) definiert, die die Kontaktie- rungsebene (K) schneidet.

3. Kondensator-Verbund-Bauteil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge kennzeichnet,

dass der Wickel (9) eine Wickelachse (8) definiert, die mit der Kontak- tiemngsebene (K) einen Winkel a einschließt, wobei gilt: 45° < a < 135°, insbesondere 60° < a < 120°, und insbesondere 75° < a < 105°.

4. Kondensator-Verbund-Bauteil nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,

dass die Elektrolytkondensator- Anschlüsse (10, 11) an einer Seite aus dem Wickel (9) austreten, die der Kontaktierungsebene (K) zugewandt ist.

5. Kondensator-Verbund-Bauteil nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,

dass die Elektrolytkondensator- Anschlüsse (10, 11) voneinander einen Abstand D haben und der Keramikkondensator (3) parallel zu der Kon- taktierungsebene (K) einen Abmessung d hat, wobei gilt: 0,7 < d/D < 1,3, insbesondere 0,8 < d/D < 1,2, und insbesondere 0,9 < d/D < 1,1.

6. Kondensator-Verbund-Bauteil nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,

dass zwei Keramikkondensator- Anschlüsse (18, 19) seitlich an dem Keramikkondensator (3) ausgebildet sind.

7. Kondensator-Verbund-Bauteil nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,

dass der Keramikkondensator (3) zwei Keramikkondensator- Anschlüsse (18, 19) aufweist, die jeweils einteilig mit einem der An- schlusskontakte (6, 7) ausbildet sind.

8. Kondensator-Verbund-Bauteil nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,

dass die Elektrolytkondensator-Anschlüsse (10, 11) jeweils einteilig mit einem der Anschlusskontakte (6, 7) ausbildet sind.

9. Kondensator-Verbund-Bauteil nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,

dass der Elektrolytkondensator (2) und der Keramikkondensator (3) durch eine Abdichtung (16) getrennt sind.

10. Kondensator-Verbund-Bauteil nach Anspruch 9,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Abdichtung (16) in dem Gehäuse (4) angeordnet ist.

11. Kondensator-Verbund-Bauteil nach Anspruch 9 oder 10,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Abdichtung (16) eine Ausnehmung (17) aufweist, in der der Keramikkondensator (3) angeordnet ist.

12. Kondensator-Verbund-Bauteil nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet,

dass der Elektrolytkondensator (2) eine erste Eigenresonanzfrequenz SRFE hat und der Keramikkondensator (3) eine zweite Eigenresonanz- frequenz SRFK hat, wobei gilt: 0,7 < SRFE/SRFK < 1,3, insbesondere 0,8 < SRFE/SRFK < 1,2, und insbesondere 0,9 < SRFE/SRFK < 1,1.

Description:
Kondensator-Verbund-Bauteil

Die vorliegende Patentanmeldung nimmt die Priorität der deutschen Pa- tentanmeldung DE 10 2018 208 743.1 in Anspruch, deren Inhalt durch Be- zugnahme hierin aufgenommen wird.

Die Erfindung betrifft ein Kondensator-Verbund-Bauteil gemäß dem Ober- begriff des Anspruchs 1. Aus der US 2017/0018373 Al ist ein Kondensator-Verbund-Bauteil be- kannt, das einen Elektrolytkondensator und einen Keramikkondensator um fasst. Der Keramikkondensator ist parallel zu dem Elektrolytkondensator geschaltet und unterhalb des Elektrolytkondensators angeordnet, so dass sich der Keramikkondensator im montierten Zustand des Kondensator- Verbund-Bauteils zwischen einer Leiterplatte und dem Elektrolytkondensa- tor befindet.

Aus der JP 2017-199 867 A ist ein Kondensator-Verbund-Bauteil bekannt, das einen Elektrolytkondensator und einen Keramikkondensator umfasst. Der Keramikkondensator ist parallel zu dem Elektrolytkondensator ge- schaltet und außerhalb eines Gehäuses angeordnet und von einem zusätzli- chen Dichtungsring umgeben.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Kondensator- Verbund- Bauteil zu schaffen, das einfach, flexibel und zuverlässig in eine elektroni- sche Schaltung integrierbar ist.

Diese Aufgabe wird durch ein Kondensator-Verbund-Bauteil mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Erfmdungsgemäß wurde erkannt, dass das bekannte Kondensator-Verbund-Bauteil aufgrund des Elektro lytkon- densators und des Keramikkondensators und den zugehörigen parasitären Serieninduktivitäten Eigenresonanzfrequenzen hat, die erheblich voneinan- der abweichen. In einem Frequenzbereich zwischen den Eigenresonanzfre- quenzen wirkt die Parallelschaltung des Elektrolytkondensators und des Keramikkondensators als Parallelschwingkreis, so dass durch die Parallel- schaltung eine Parallelresonanz und eine unerwünschte Impedanzüberhö- hung erzeugt werden. Dadurch, dass bei dem erfindungsgemäßen Konden- sator-Verbund-Bauteil der Elektrolytkondensator als Wickelkondensator ausgebildet ist, können der Elektrolytkondensator und der Keramikkonden- sator in einfacher und flexibler Weise geometrisch aufeinander abgestimmt werden, so dass die Leitungslängen der Verbindungsleitungen zur Parallel- schaltung des Elektrolytkondensators und des Keramikkondensators erheb- lich reduziert werden. Da der Keramikkondensator wesentlich kleiner als der Elektrolytkondensator ist, kann der Abstand der Elektrolytkondensator- Anschlüsse in einfacher und flexibler Weise an die Abmessung des Kera- mikkondensators angepasst werden.

Der Elektrolytkondensator und der Keramikkondensator sind in einem ge- meinsamen Gehäuse angeordnet. Hierdurch werden kurze Leitungslängen erzielt. Das Gehäuse weist insbesondere an einer Unterseite mindestens eine Öffnung auf, durch die sich die Anschlusskontakte erstrecken. Das Gehäuse ist vorzugsweise hohlzylinderförmig ausgebildet. Die mindestens eine Öffnung ist der Kontaktierungsebene zugewandt.

Durch die reduzierten Leitungslängen werden die parasitären Serieninduk- tivitäten reduziert, so dass die Eigenresonanzfrequenz des Elektrolytkon- densators und die Eigenresonanzfrequenz des Keramikkondensators in Richtung höherer Frequenzen verschoben und weitestgehend aneinander angeglichen werden. Der Frequenzbereich zwischen den Eigenresonanz- frequenzen wird damit soweit verschoben und minimiert, dass dieser das kapazitive Verhalten des Kondensator-Verbund-Bauteils in dem gewünsch- ten Betriebsfrequenzbereich nicht mehr beeinträchtigt. Das erfmdungsge- mäße Kondensator-Verbund-Bauteil weist somit in zuverlässiger Weise das gewünschte elektrische Verhalten auf, so dass dieses in einfacher und fle- xibler Weise in eine elektronische Schaltung integrierbar ist.

Der Begriff Kontaktierungsebene ist funktional als Fläche zur Kontaktie- rung des Kondensator-Verbund-Bauteils mit einer Leiterplatte zu verste- hen. Der Begriff Kontaktierungsebene ist keinesfalls streng geometrisch zu verstehen.

Ein Kondensator-Verbund-Bauteil nach Anspruch 2 gewährleistet eine ein- fache und zuverlässige Integration in eine elektronische Schaltung.

Dadurch, dass die Wickelachse die Kontaktierungsebene schneidet, sind die Elektrolytkondensator- Anschlüsse der Kontaktierungsebene zuge- wandt, so dass kurze Leitungslängen erzielt werden. Die Elektrolytkonden- sator-Anschlüsse treten vorzugsweise an einer der Kontaktierungsebene zugewandten Stirnseite des Elektrolytkondensators aus dem Wickel aus. Vorzugsweise verlaufen die Elektrolytkondensator- Anschlüsse beabstandet zueinander und/oder beabstandet zu der Wickelachse. Die Elektrolytkon- densator- Anschlüsse verlaufen insbesondere im Wesentlichen parallel zu der Wickelachse.

Ein Kondensator-Verbund-Bauteil nach Anspruch 3 gewährleistet eine ein- fache und zuverlässige Integration in eine elektronische Schaltung. Die Wickelachse verläuft vorzugsweise senkrecht zu der Kontaktierungsebene bzw. zu der Leiterplatte, auf die das Kondensator-Verbund-Bauteil mon- tiert werden soll. Hierdurch werden kurze Leitungslängen und ein symmet- rischer Aufbau erzielt. Vorzugsweise treten die Elektrolytkondensator- Anschlüsse an einer der Kontaktierungsebene zugewandten Stirnseite des Elektrolytkondensators aus dem Wickel aus. Die Elektrolytkondensator- Anschlüsse verlaufen vorzugsweise beabstandet zueinander und/oder beab- standet zu der Wickelachse. Die Elektrolytkondensator- Anschlüsse verlau- fen insbesondere im Wesentlichen parallel zu der Wickelachse.

Ein Kondensator-Verbund-Bauteil nach Anspruch 4 gewährleistet eine ein- fache und zuverlässige Integration in eine elektronische Schaltung.

Dadurch, dass die Elektrolytkondensator-Anschlüsse an einer der Kontak- tierungsebene zugewandten Stirnseite des Elektrolytkondensators aus dem Wickel austreten, sind kurze Leitungslängen erzielbar. Der seitliche Ab- stand der Elektrolytkondensator- Anschlüsse ist geometrisch so an den Ke- ramikkondensator angepasst, dass der Keramikkondensator möglichst exakt zwischen den Elektrolytkondensator- Anschlüssen angeordnet werden kann.

Ein Kondensator-Verbund-Bauteil nach Anspruch 5 gewährleistet eine ein- fache, flexible und zuverlässige Integration in eine elektronische Schal- tung. Dadurch, dass die in Richtung der Kontaktierungsebene verlaufenden Elektrolytkondensator- Anschlüsse voneinander einen Abstand D haben, der im Wesentlichen der Abmessung d des Keramikkondensators quer bzw. parallel zu der Kontaktierungsebene und/oder senkrecht zu der Wi- ckelachse entspricht, kann der Keramikkondensator in einfacher Weise zwischen den Elektrolytkondensator- Anschlüssen angeordnet werden. Hierdurch werden kurze Leitungslängen erzielt. Die Leitungslängen sind umso kürzer, je genauer die Abmessung d dem Abstand D entspricht. Ein Kondensator-Verbund-Bauteil nach Anspruch 6 gewährleistet eine ein- fache, flexible und zuverlässige Integration in eine elektronische Schal- tung. Die seitlich an dem Keramikkondensator ausgebildeten Keramikkon- densator- Anschlüsse, die im Wesentlichen senkrecht zu der Kontaktie- rungsebene und/oder parallel zu den Elektrolytkondensator- Anschlüssen verlaufen, ermöglichen eine einfache Kontaktierung mit den Elektrolyt- kondensator- Anschlüssen. Da der Keramikkondensator zwischen den Elektrolytkondensator- Anschlüssen angeordnet ist, verlaufen die Elektro- lytkondensator- Anschlüsse unmittelbar an den Keramikkondensator- Anschlüssen vorbei, so dass diese nur noch mit den Keramikkondensator- Anschlüssen kontaktiert werden müssen. Die Keramikkondensator- Anschlüsse sind an gegenüberliegenden Seiten des Keramikkondensators angeordnet, so dass die Elektrolytkondensator- Anschlüsse unmittelbar be- nachbart zu den Keramikkondensator- Anschlüssen verlaufen.

Ein Kondensator-Verbund-Bauteil nach Anspruch 7 gewährleistet eine ein- fache, flexible und zuverlässige Integration in eine elektronische Schal- tung. Dadurch, dass die Keramikkondensator- Anschlüsse jeweils einteilig mit den zugehörigen Anschlusskontakten ausgebildet sind, sind die Lei- tungslängen kurz und die Verbindungsleitungen niederohmig. Vorzugswei- se sind die Keramikkondensator- Anschlüsse seitlich an dem Keramikkon- densator ausgebildet, so dass der jeweilige Keramikkondensator- Anschluss und der zugehörige Anschlusskontakt eine L-Form ausbilden. Der jeweili- ge Elektrolytkondensator- Anschluss ist unmittelbar mit dem zugehörigen Keramikkondensator- Anschluss und/oder mit dem zugehörigen Anschluss- kontakt verbunden.

Ein Kondensator-Verbund-Bauteil nach Anspruch 8 gewährleistet eine ein- fache, flexible und zuverlässige Integration in eine elektronische Schal- tung. Die in Richtung der Kontaktierungsebene verlaufenden Elektrolyt- kondensator- Anschlüsse sind in einfacher Weise um ca. 90° umgebogen, so dass die umgebogenen Abschnitte im Wesentlichen parallel zu der Kontak- tierungsebene verlaufen und die einteilig mit dem Elektrolytkondensator- Anschlüssen ausgebildeten Anschlusskontakte bilden. Die Verbindung zwischen den Elektrolytkondensator- Anschlüssen und den zugehörigen Anschlusskontakten ist somit kurz und niederohmig. Die Keramikkonden- sator-Anschlüsse sind vorzugsweise seitlich an dem Keramikkondensator ausgebildet, so dass die in Richtung der Kontaktierungsebene verlaufenden Elektrolytkondensator- Anschlüsse unmittelbar an den Keramikkondensa- tor- Anschlüssen vorbei laufen und in einfacher Weise mit diesen kontak- tiert werden können.

Ein Kondensator-Verbund-Bauteil nach Anspruch 9 gewährleistet eine ein- fache, flexible und zuverlässige Integration in eine elektronische Schal- tung. Der Elektrolytkondensator weist an der Stirnseite, an der die Elektro- lytkondensator- Anschlüsse aus dem Wickel austreten, eine Abdichtung auf. Die Abdichtung ist insbesondere aus einem isolierenden Material, bei- spielsweise einem Gummimaterial ausgebildet.

Ein Kondensator-Verbund-Bauteil nach Anspruch 10 gewährleistet eine einfache, flexible und zuverlässige Integration in eine elektronische Schal- tung. Die Abdichtung ist insbesondere zwischen dem Wickel des Elektro- lytkondensators und den Anschlusskontakten in dem Gehäuse angeordnet. Die Abdichtung erstreckt sich insbesondere im Bereich der mindestens ei- nen Öffnung des Gehäuses.

Ein Kondensator-Verbund-Bauteil nach Anspruch 11 gewährleistet eine einfache, flexible und zuverlässige Integration in eine elektronische Schal- tung. Der Keramikkondensator ist in einer Ausnehmung der Abdichtung angeordnet, so dass der Abstand zwischen dem Elektrolytkondensator und dem Keramikkondensator senkrecht zu der Kontaktierungsebene bzw. pa rallel zu der Wickelachse möglichst gering ist. Hierdurch werden kurze Leitungslängen erzielt.

Ein Kondensator-Verbund-Bauteil nach Anspruch 12 gewährleistet eine einfache und zuverlässige Integration in eine elektronische Schaltung. Der Elektrolytkondensator hat aufgrund einer zugehörigen ersten parasitären Serieninduktivität eine erste Eigenresonanzfrequenz SRF E , wohingegen der Keramikkondensator aufgrund einer zugehörigen zweiten parasitären Seri- eninduktivität eine zweite Eigenresonanzfrequenz SRF K hat. Durch die vergleichsweise kurzen Leitungslängen der Parallelschaltung aus dem Elektrolytkondensator und dem Keramikkondensator werden die parasitä- ren Serieninduktivitäten erheblich reduziert, so dass die Eigenresonanzfre- quenzen SRF E und SRF K in Richtung höherer Frequenzen verschoben und aneinander angeglichen sind. Hierdurch verhält sich das Kondensator- Verbund-Bauteil bzw. die Parallelschaltung in einem gewünschten Be- triebsfrequenzbereich, der über die Kapazitäten des Elektrolytkondensators und des Keramikkondensators einstellbar ist, in gewünschter Weise als ka- pazitives Bauteil. Die Integration in eine elektronische Schaltung ist somit einfach, flexibel und zuverlässig möglich.

Weitere Merkmale, Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung mehrerer Ausführungsbeispiele. Es zeigen:

Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines Kondensator- Verbund-

Bauteils gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel, Fig. 2 einen Axialschnitt durch das Kondensator-Verbund-Bauteil in

Fig. 1. Fig. 3 ein Ersatzschaltbild des Kondensator-Verbund-Bauteils in

Fig. 1,

Fig. 4 einen Verlauf der Impedanzen des Kondensator-Verbund-

Bauteils in Abhängigkeit der Frequenz, und

Fig. 5 einen Axialschnitt durch ein Kondensator-Verbund-Bauteil gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel.

Nachfolgend ist anhand der Fig. 1 bis 4 ein erstes Ausführungsbeispiel der Erfindung beschrieben. Ein Kondensator-Verbund-Bauteil 1 weist einen Elektrolytkondensator 2 und einen Keramikkondensator 3 auf, die parallel geschaltet sind. Der Elektrolytkondensator 2 und der Keramikkondensator 3 sind in einem Gehäuse 4 angeordnet, das an einer Unterseite eine Öff nung 5 aufweist. Das Gehäuse 4 ist hohlzylinderförmig ausgebildet. Durch die Öffnung 5 erstrecken sich Anschlusskontakte 6, 7, die eine Kontaktie- rungsebene K definieren und zur Kontaktierung mit einer nicht näher dar- gestellten Leiterplatte bzw. Platine dienen.

Der Elektrolytkondensator 2 ist als Wickelkondensator ausgebildet. Der Elektrolytkondensator 2 umfasst einen um eine Wickelachse 8 verlaufen- den Wickel 9 und aus dem Wickel 9 herausgeführte Elektrolytkondensator- Anschlüsse 10, 11. Der Wickel 9 umfasst eine Kathodenfolie 12 und einen Anodenfolie 13, die durch einen Papier-Abstandshalter 14 und ein Elektro- lyt 15, mit dem der Papier- Abstandshalter 14 getränkt ist, getrennt sind. Der erste Elektrolytkondensator- Anschluss 10 ist mit der Kathodenfolie 12 kontaktiert, wohingegen der zweite Elektrolytkondensator- Anschluss 11 mit der Anodenfolie 13 kontaktiert ist.

Die Wickelachse 8 schließt mit der Kontaktierungsebene K einen Winkel a ein, wobei gilt: 45° < a < 135°, insbesondere 60° < a < 120°, und insbe- sondere 75° < a < 105°. Vorzugsweise gilt: a = 90°. Der Wickel 9 ist also so angeordnet, dass die Wickelachse 8 die Kontaktierungsebene K schnei- det. Die Elektrolytkondensator- Anschlüsse 10, 11 treten an einer Seite aus dem Wickel 9 aus, die der Kontaktierungsebene K zugewandt ist.

Zwischen dem Wickel 9 und den Anschlusskontakten 6, 7 ist eine Abdich- tung 16 in dem Gehäuse 4 angeordnet, die den Wickel 9 von dem Kera- mikkondensator 3 und den Anschlusskontakten 6, 7 trennt. Die Abdichtung 16 ist beispielsweise aus einem Gummimaterial. Die Abdichtung 16 weist eine Ausnehmung 17 auf, in der der Keramikkondensator 3 angeordnet ist. Die Ausnehmung 17 ist im Wesentlichen mittig zu der Wickelachse 8 an- geordnet. Der Keramikkondensator 3 ist somit zwischen dem Elektrolyt- kondensator 2 und der Kontaktierungsebene K angeordnet.

Die Elektrolytkondensator- Anschlüsse 10, 11 treten in einem Abstand D voneinander aus dem Wickel 9 aus. Die Elektrolytkondensator-Anschlüsse 10, 11 verlaufen außerhalb des Wickels 9 im Wesentlichen parallel zuei- nander und parallel zu der Wickelachse 8. Der Keramikkondensator 3 ist - parallel zu der Kontaktierungsebene K betrachtet - zwischen den Elektro- lytkondensator- Anschlüssen 10, 11 angeordnet. Der Keramikkondensator 3 weist einen ersten Keramikkondensator- Anschluss 18 und einen zweiten Keramikkondensator- Anschluss 19 auf, die seitlich an dem Keramikkon- densator 3 angeordnet sind und eine - parallel zu der Kontaktierungsebene K betrachtet - Abmessung d definieren. Für das Verhältnis d/D gilt: 0,7 < d/D < 1,3, insbesondere 0,8 < d/D < 1 ,2, und insbesondere 0,9 < d/D < 1,1. Vorzugsweise gilt: d/D ~ 1. Je genauer der Abstand D und die Abmessung d übereinstimmen, desto einfacher können die Elektrolytkondensator- Anschlüsse 10, 11 mit den entsprechenden Keramikkondensator- Anschlüssen 18, 19 bzw. den Anschlusskontakten 6, 7 kontaktiert werden.

Zur Parallelschaltung des Elektrolytkondensators 2 und des Keramikkon- densators 3 durchdringt der erste Elektrolytkondensator- Anschluss 10 die Abdichtung 16 und ist unmittelbar mit dem Keramikkondensator- Anschluss 18 und/oder unmittelbar mit dem Anschlusskontakt 6 verbun- den. Entsprechend durchdringt der zweite Elektrolytkondensator- Anschluss 11 die Abdichtung 16 und ist unmittelbar mit dem zweiten Keramikkon- densator- Anschluss 19 und/oder unmittelbar mit dem zweiten Anschluss- kontakt 7 verbunden.

Der erste Keramikkondensator- Anschluss 18 ist einteilig mit dem ersten Anschlusskontakt 6 verbunden, so dass diese zusammen eine L-Form ha- ben. Entsprechend ist der zweite Keramikkondensator- Anschluss 19 eintei- lig mit dem zweiten Anschlusskontakt 7 verbunden, so dass diese eine L- Form haben.

Der Keramikkondensator 3 weist mehrere erste Elektroden 20 auf, die mit dem ersten Keramikkondensator- Anschluss 18 verbunden sind und durch ein keramisches Dielektrikum 21 von mehreren zweiten Elektroden 22 ge- trennt sind, die mit dem zweiten Keramikkondensator- Anschluss 19 ver- bunden sind. Der Elektrolytkondensator 2 weist eine Kapazität C E , einen parasitären Se- rienwiderstand ESR E und eine parasitäre Serieninduktivität ESL E auf. Ent- sprechend weist der Keramikkondensator 3 eine Kapazität C K , einen para- sitären Serienwider stand ESR K und eine parasitäre Serieninduktivität ESL K auf. Das Ersatzschaltbild der Parallelschaltung des Elektrolytkondensators 2 und des Keramikkondensators 3 ist in Fig. 3 veranschaulicht. Die Wider- stände für den jeweiligen Leckstrom wurden in dem Ersatzschaltbild in Fig. 3 vernachlässigt.

Der Elektrolytkondensator 2 hat eine erste Eigenresonanzfrequenz SRF E für die gilt:

Entsprechend hat der Keramikkondensator 3 eine zweite Eigenresonanz- frequenz SRF K , für die gilt:

In die parasitären Serieninduktivitäten ESL E und ESL K gehen die Verbin- dungsleitungen ein, also die Elektrolytkondensator- Anschlüsse 10, 11 und die Keramikkondensator- Anschlüsse 18, 19 sowie die Anschlusskontakte 6, 7. Je kürzer die Leitungslängen der Verbindungsleitungen sind, desto geringer sind die parasitären Serieninduktivitäten ESL E und ESL K .

Durch den mechanischen Aufbau des Kondensator-Verbund-Bauteils 1 sind die Leitungslängen der Verbindungsleitungen vergleichsweise kurz, so dass die Eigenresonanzfrequenzen SRF E und SRF K erhöht werden und un- terhalb der Eigenresonanzfrequenzen SRF E und SRF K ein vergleichsweise größerer Betriebsfrequenzbereich AF zur Verfügung steht. In dem Be- triebsfrequenzbereich AF verhält sich sowohl der Elektrolytkondensator 2 als auch der Keramikkondensator 3 kapazitiv. Durch die vergleichsweise kurzen Verbindungsleitungen wird insbesondere die Eigenresonanzfre- quenz SRF E des Elektrolytkondensators 2 erhöht, so dass die niedrigere Eigenresonanzfrequenz SRF E des Elektrolytkondensators 2 an die höhere Eigenresonanzfrequenz SRF K des Keramikkondensators 3 angeglichen wird. Für ein Verhältnis der Eigenresonanzfrequenz SRF E Z U der Eigenre - sonanzfrequenz SRF K gilt: 0,7 < SRF E /SRF K < 1,3, insbesondere 0,8 < SRFE/SRFK < 1,2, und insbesondere 0,9 < SRFE/SRFK < 1,1. Die Eigenre - sonanzfrequenzen SRF E und SRF K sind durch die Wahl der Kapazitäten C E und C K in gewünschter Weise aneinander anpassbar.

In Fig. 4 ist qualitativ ein Betrag der Impedanzen des Elektro lytkondensa- tors 2 und des Keramikkondensators 3 in Abhängigkeit der Frequenz f dar- gestellt. Die Frequenz f und der Betrag der Impedanzen sind logarithmisch auf der Abszisse und der Ordinate aufgetragen. Dadurch, dass die Eigenre - sonanzfrequenzen SRF E und SRF K Z U vergleichsweise höheren Frequenzen f verschoben sind, steht der vergleichsweise größere Betriebsfrequenzbe- reich AF zur Verfügung. Zudem ist der Frequenzbereich zwischen den Ei- genresonanzfrequenzen SRF E und SRF K vergleichsweise klein, so dass eine Parallelresonanz und eine Impedanzüberhöhung der Parallelschaltung des Elektrolytkondensators 2 und des Keramikkondensators 3 in diesem Fre- quenzbereich wirkungsvoll vermieden werden.

Dadurch, dass ein vergleichsweise großer Betriebsfrequenzbereich AF zur Verfügung steht und eine Impedanzüberhöhung außerhalb des Betriebsfre- quenzbereichs AF vermieden wird, ist das Kondensator-Verbund-Bauteil 1 einfach, flexibel und zuverlässig in eine elektronische Schaltung integrier- bar. Nachfolgend ist anhand von Fig. 5 ein zweites Ausführungsbeispiel der Erfindung beschrieben. Im Unterschied zu dem ersten Ausführungsbeispiel ist der erste Elektrolytkondensator- Anschluss 10 einteilig mit dem ersten Anschlusskontakt 6 ausgebildet, die zusammen eine L-Form bilden. Ent- sprechend ist der zweite Elektrolytkondensator-Anschluss 11 einteilig mit dem zweiten Anschlusskontakt 7 ausgebildet, die zusammen eine L-Form bilden. Hinsichtlich des weiteren Aufbaus und der weiteren Funktionsweise wird auf das vorangegangene Ausführungsbeispiel verwiesen.

Allgemein gilt zudem Folgendes:

Der Elektrolytkondensator 2 ist beispielsweise als Polymer-Elektrolyt- kondensator ausgebildet. Der Elektrolytkondensator 2 weist gegenüber dem Keramikkondensator 3 eine höhere Kapazität auf. Die Kapazität CE des Elektrolytkondensators 2 kann bis 1000 pF, insbesondere bis 3000 pF und insbesondere bis 5000 pF betragen. Demgegenüber kann die Kapazität CK des Keramikkondensators 3 bis 100 pF, insbesondere bis 300 pF, und insbesondere bis 500 pF betragen. Das Kondensator-Verbund-Bauteil 1 weist auch bei vergleichsweise hohen Frequenzen f eine niedrige Impedanz auf und ermöglicht damit eine hohe Störunterdrückung von Schaltpulsen bei Verwendung des Kondensator- Verbund-Bauteils 1 in einer elektroni- schen Schaltung. Durch den geringen Flächenbedarf, die geringen parasitä- ren Effekte und den geringen Bestückungsaufwand ist das Kondensator- Verbund-Bauteil 1 in einfacher, flexibler und zuverlässiger Weise in eine elektronische Schaltung integrierbar und zur Bestückung einer Leiterplatte bzw. Platine verwendbar. Das Kondensator-Verbund-Bauteil 1 ermöglicht beispielsweise einem Schaltregler über den gesamten Frequenzbereich eine niedrige Impedanz, so dass Lastwechsel gepuffert und Störungen durch die Schahpulse unterdrückt werden können. Entsprechendes gilt für Schalt- wandler und andere Anwendungen, die einen Ladungspuffer für Last- sprünge benötigen und hochfrequente Schahpulse an ihrer Ausbreitung hindern müssen. Dadurch, dass der Keramikkondensator 3 zwischen den Elektrolytkondensator- Anschlüssen 10, 11 angeordnet ist, sind die Verbin- dungsleitungen kurz. Da der parasitäre Serienwiderstand ESR K des Kera- mikkondensators 3 sehr viel geringer als der parasitäre Serienwiderstand ESR E des Elektrolytkondensators 2 ist und der Keramikkondensator 3 ein besseres Hochfrequenzverhalten bzw. eine geringere Impedanz bei hohen Frequenzen hat, weist das Kondensator-Verbund-Bauteil 1 ein verbessertes EMV-Verhalten (EMV: elektromagnetische Verträglichkeit) auf.