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Patent Searching and Data


Title:
CATALYST SYSTEM CONSISTING OF A CARRIER AND OF A CO-CATALYST
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2006/100307
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to catalyst systems consisting of a carrier and of a co-catalyst, to methods for producing them, and to their use for olefin polymerization.

Inventors:
HIRTHE BERND (DE)
PROFT BERND (DE)
WINKLER JOCHEN (DE)
BLUMENTHAL UDO (DE)
FINK GERHARD (DE)
HAUSCHILD KLAUS (DE)
Application Number:
PCT/EP2006/061040
Publication Date:
September 28, 2006
Filing Date:
March 24, 2006
Export Citation:
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Assignee:
SACHTLEBEN CHEMIE GMBH (DE)
STUDIENGESELLSCHAFT KOHLE MBH (DE)
HIRTHE BERND (DE)
PROFT BERND (DE)
WINKLER JOCHEN (DE)
BLUMENTHAL UDO (DE)
FINK GERHARD (DE)
HAUSCHILD KLAUS (DE)
International Classes:
B01J31/14; B01J31/22; C08F4/02; C08F4/52; C08F4/6592; C08F110/02
Domestic Patent References:
WO2003035707A12003-05-01
Foreign References:
EP1116732A12001-07-18
US6489410B12002-12-03
EP1231225A12002-08-14
US5227440A1993-07-13
US5648580A1997-07-15
EP1046656A12000-10-25
Other References:
FISCHBACH A. ET AL.: "Stereospecific Polymerization of Isoprene with Molecular and MCM-48 Grafter Lanthanide(III) Tetraalkylaluminates", ANGEW. CHEM. INT. ED., vol. 43, 2004, pages 2234 - 2239, XP002386400
TAGUCHI A ET AL: "Ordered mesoporous materials in catalysis", MICROPOROUS AND MESOPOROUS MATERIALS, ELSEVIER SCIENCE PUBLISHING, NEW YORK, US, vol. 77, no. 1, 3 January 2005 (2005-01-03), pages 1 - 45, XP004657174, ISSN: 1387-1811
KANTAM ET AL: "Nanoparticle supported bis (cyclopentadienyl) zirconium dichloride catalysts for styrene polymerization", JOURNAL OF MOLECULAR CATALYSIS. A, CHEMICAL, ELSEVIER, AMSTERDAM, NL, vol. 240, no. 1-2, 3 October 2005 (2005-10-03), pages 103 - 108, XP005046408, ISSN: 1381-1169
Attorney, Agent or Firm:
Uppena, Franz (Marken & Lizenzen c/o Chemetall Gmb, Trakehner Str. 3 Frankfurt am Main, DE)
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Claims:
Patentansprüche
1. Katalysatorsystem aus einem Träger und einem CoKatalysator, dadurch gekennzeichnet, dass der Träger ein Pulver ist, das mit einem Co Katalysator beschichtet ist.
2. Katalysatorsystem gemäß Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der Träger ein katalytisch aktives Pulver ist.
3. Katalysatorsystem gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Pulver ausgewählt ist aus Titandioxid, Zirkondioxid, Siliziumdioxid oder Aluminiumoxidpulver.
4. Katalysatorsystem gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der CoKatalysator ausgewählt ist aus Aluminiumalkylen und / oder Aluminoxanen.
5. Katalysatorsystem gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der CoKatalysator ausgewählt ist aus Trimethylaluminium und / oder Methylaluminoxan (MAO).
6. Katalysatorsystem gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass als Pulver Mischungen von Titandioxid, Zirkondioxid, Siliziumdioxid und / oder Aluminiumoxidpulver eingesetzt werden.
7. Katalysatorsystem aus einem Träger und einem katalytisch aktiven Stoff, dadurch gekennzeichnet, dass der Träger ein Pulver ist, das mit mindestens einem Katalysator beschichtet ist.
8. Katalysatorsystem gemäß Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Pulver aus Titandioxid, Zirkondioxid, Siliziumdioxid und / oder Aluminiumoxidpulver ausgewählt ist.
9. Katalysatorsystem gemäß Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass als Katalysator ein Metallocen ausgewählt ist.
10. Katalysatorsystem nach einem oder mehreren der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass es zusätzlich mit einem CoKatalysator beschichtet ist.
11. Katalysatorsystem nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der CoKatalysator ausgewählt ist aus Aluminiumalkylen und / oder Aluminoxanen.
12. Katalysatorsystem nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der CoKatalysator ausgewählt ist aus Trimethylaluminium und / oder Methylaluminoxan (MAO).
13. Katalysatorsystem nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass es aus mit Metallocen und Aluminoxan beschichtetem Pulver, ausgewählt aus Titandioxid, Zirkondioxid, Siliziumdioxid und / oder Aluminiumoxidpulver, besteht.
14. Verfahren zur Herstellung eines Katalysatorsystems gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Pulver thermisch getrocknet und aktiviert wird, das aktivierte Pulver anschließend in einer, den CoKatalysator in einem geeigneten Lösungsmittel enthaltenden Lösung suspendiert wird, die Suspension gerührt und gegebenenfalls erwärmt wird und das beschichtete Pulver nach dem Erkalten filtriert, gewaschen und getrocknet wird.
15. Verfahren zur Herstellung eines Katalysatorsystems gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 7 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass das gemäß Anspruch 14 erhaltene Pulver mit dem Katalysator umgesetzt wird.
16. Verwendung des Katalysatorsystems gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 13 zur Polymerisation von Olefinen.
Description:
Katalysatorsystem aus einem Träger und einem Co-Katalysator

Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind Katalysatorsysteme aus einem Träger und einem Co-Katalysator sowie deren Verwendung zur Olefinpolymerisation.

Titanhaltige Katalysatorsysteme zur Olefinpolymerisation sind seit langem bekannt. Insbesondere die Chloride TiCU und TiCb wurden von Ziegler et al. als Katalysatoren unter Verwendung von Co-Katalysatoren (z.B. Triethylaluminium) zur Polyolefinsynthese erstmals eingesetzt. Derzeit verwendet man Ziegler- Systeme in Form von geträgerten Katalysatoren, bei denen die Aktivkomponente (z.B. TiCU bzw. auch Metallocenverbindungen) auf inerte oder Hydroxylgruppen- haltige Träger unter Ausnutzung ihrer spezifischen Eigenschaften wie Partikelgröße, Porosität, spez. Oberfläche usw. abgeschieden wird. Hierzu werden die Träger gemäß den morphologischen Anforderungen zunächst hergestellt und in den nächsten Schritten mit den Aktivkomponenten und Co-Katalysatoren belegt.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung war, Träger mit speziellen morphologischen Eigenschaften zu entwickeln, die ohne die übliche Katalysator-Beschichtung Olefine unter Normaldruck und Raumtemperatur polymerisieren.

Erfindungsgemäß wurde die Aufgabe durch die Auswahl bestimmter Pulver, beispielsweise poröse oder katalytisch aktive Pulver, gelöst, die durch die Beschichtung mit einem geeigneten, an sich bekannten, Co-Katalysator als Katalysatorsystem zur Olefinpolymerisation einsetzbar sind.

Dabei kann das Pulver ausgewählt sein aus Titandioxid-, Zirkondioxid-, Siliziumdioxid- oder Aluminiumoxidpulver. Erfindungsgemäß einsetzbar sind auch Mischungen dieser Pulver. Der Co-Katalysator kann ausgewählt sein aus Aluminiumalkylen, beispielsweise Trimethylaluminium oder Aluminoxanen, beispielsweise „Methylaluminoxan" (MAO)

Zur Polymerisation der Olefine unter Normaldruck und Raumtemperatur werden die erfindungsgemäßen Katalysatorsysteme in einem inertem Lösungsmittel,

einem inertem Lösungsmittelgemisch oder in der Gasphase mit dem entsprechenden Olefin versetzt. Auf diese Weise sind überraschenderweise Polymere zugänglich.

Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens werden industriell gut verarbeitbare feine Polymerpulver hoher Schüttdichte und von hohen bis ultrahohen Molekulargewichten gewonnen. Als Katalysatorbestandteil wird nur das erfindungsgemäß vorgesehene Pulver, beispielsweise das Titandioxid, und ein Aluminoxan bzw. Aluminiumalkyl benötigt. Dabei kann das Verhältnis von Pulver zu Aluminium, beispielsweise das Titan zu Aluminiumverhältnis, erfindungsgemäß außergewöhnlich niedrig eingestellt werden, ein Verhältnis, das bisher mit anderen Katalysatorsystemen nicht erreichbar war. Erfindungsgemäß vorgesehen sind Verhältnisse von kleiner als 1 :1 , vorzugsweise 1 :0,5. Das System ist auch ohne Metallocenzusatz aktiv und arbeitet halogenfrei.

Bei Einsatz des erfindungsgemäßen Katalysatorsystems bei Polymerisationen kann die Polymerisation ohne aufwendige Umrüstung in bestehenden Anlagen durchgeführt werden. Die Polymerisation lässt sich auch leicht in der Gasphase (Wirbelschicht- oder Loopreaktor) durchführen, wobei ebenfalls ein sehr feines Polymerpulver erhalten wird; es werden bei der Gasphasenpolymerisation überraschenderweise auch keinerlei Wandbeläge im Reaktor beobachtet.

Daneben kann das erfindungsgemäß vorgesehene Pulver, beispielsweise das Titandioxid, aufgrund seiner morphologischen Eigenschaften auch als Träger für andere Katalysatoren, beispielsweise für Metallocene, genutzt werden. Erfindungsgemäß werden dazu die ausgewählten Pulver, beispielsweise das Titandioxid als Trägermaterial mit Metallocen beaufschlagt und für die "klassische" Polymerisation mit trägerfixierten Metallocenen eingesetzt. Ebenfalls möglich ist die zusätzliche Beschichtung solcher Systeme mit Co-Katalysatoren.

Mit der vorliegenden Erfindung sind erstmals polymerisationsaktive Katalysatoren zugänglich, die ausschließlich aus einem Träger und einem Co -Katalysator, bei Verwendung von Titandioxidpulver, ausschließlich aus Titandioxid und

Aluminiumalkylen, bestehen. Damit sind erstmals Polymerisationskatalysatoren mit einem Ti:AI-Verhältnis kleiner als 1 :1 , sowie Zieglertyp-Polymerisationskatalysatoren mit einem Ti:AI-Verhältnis kleiner als 1 :1 , die mehr als Polymerspuren produzieren, zugänglich.

Zur Herstellung der erfindungsgemäßen Katalysatorsysteme eignen sich besonders poröse Pulver, beispielsweise poröse Titandioxidtypen. Beispiele solcher Pulver sind die Titandioxidtypen vom Typ E3-588-12-001 oder E3-585-111-003 (Hersteller: Sachtleben Chemie GmbH).

Die thermische Trocknung und Aktivierung des erfindungsgemäß ausgewählten Pulvers, beispielsweise des Titandioxids, erfolgt dabei erfindungsgemäß bei Mengen bis zu 20 Gramm vorzugsweise im Vakuum. Dazu wird beispielsweise das Titandioxid in einem Röhrenofen, beispielsweise in einem Quarzrohr, im Vakuum bei ausreichend hohen Temperaturen, beispielsweise bei Temperaturen von 50-200 0 C, vorzugsweise bei 80-130 0 C, ausreichend lange, beispielsweise für bis zu 24h, vorzugsweise für 1 bis 8h, behandelt und unter inerter Atmosphäre langsam abgekühlt. Die weitere Verarbeitung und Aufbewahrung erfolgt vorzugsweise unter Schutzgas.

Die thermische Trocknung und Aktivierung des erfindungsgemäß ausgewählten Pulvers, beispielsweise des Titandioxids, bei größeren Mengen erfolgt erfindungsgemäß durch azeotrope Destillation, beispielsweise durch Zugabe von Toluol und unter Kochen am Rückfluss. Über einen Wasserabscheider wird das ausgeschleppte Wasser abgetrennt und entfernt. Nach Beendigung der Wasserabscheidung, Filtration, Waschen und Entfernung des Restlösemittels im Vakuum ist das erfindungsgemäß ausgewählte Pulver, beispielsweise das Titandioxid, zur Weiterverarbeitung fertig. Die weitere Verarbeitung und Aufbewahrung erfolgt vorzugsweise unter Schutzgas.

- A -

Das auf diese Weise vorbehandelte erfindungsgemäß ausgewählte Pulver, beispielsweise das vorbehandelte Titandioxid, wird mit einer, den Co-Katalysator in einem geeigneten Lösungsmittel enthaltenden Lösung, beispielsweise in einer toluolischen Lösung, suspendiert. Zur Beschichtung des Pulvers wird die Suspension gerührt und vorzugsweise erwärmt, beispielsweise auf 6O 0 C, nach dem Erkalten filtriert, gewaschen und getrocknet.

Beim Einsatz von Co-Katalysator-behandeltem Pulver als Träger für Katalysatoren, beispielsweise beim Einsatz von Aluminiumalkyl-behandeltem Titandioxid als Träger für Metallocene, wird das so erhaltene Produkt direkt weiter umgesetzt.

Die Polymerisation der Olefine mit den erfindungsgemäßen Katalysatorsystemen und die Aufarbeitung der erhaltenen Polymere erfolgt nach den dem Fachmann an sich bekannten Verfahren.

Die nachfolgenden Beispiele sollen die Erfindung näher erläutern, ohne sie einzuschränken.

1. Herstellung des Katalysators

1.1 Titandioxid

Zur Herstellung des Katalysators eignen sich besonders poröse Titandioxidtypen. Beispielhaft genannt seien die Titandioxidtypen vom Typ E3-588-12- 001 oder E3-585-111-003 (Hersteller: Sachtleben Chemie GmbH).

1.2 Stufe 1 - Trocknung und Aktivierung des Titandioxids

1.2.1 Stufe 1a - Thermisch im Vakuum

Die thermische Trocknung und Aktivierung des Titandioxids erfolgt bei Mengen bis zu 20 Gramm Titandioxid erfindungsgemäß in einem Quarzrohr.

Dazu wird das Titandioxid in einem Röhrenofen über ca. 8h im Vakuum bei 80-130 0 C behandelt und unter inerter Atmosphäre langsam abgekühlt. Die weitere Verarbeitung und Aufbewahrung erfolgte unter Schutzgas.

Beispiel 1.2.1-1

6,3 g Tiθ2 vom Sachtleben-Typ E3-588-12-001 wurden im Quarzrohr in einem Röhrenofen auf 8O 0 C aufgeheizt. Nach ca. 1 Stunde wird ein Vakuum von ca. 10 "2 Torr angelegt und die Temperatur auf 13O 0 C erhöht. Nach insgesamt 8 Stunden erhält man 5,16 g eines leicht beigefarbenen Titandioxids.

1.2.2 Stufe 1b - Azeotrop mit Toluol als Schleppmittel

Die thermische Trocknung und Aktivierung des Titandioxids bei größeren Mengen erfolgt erfindungsgemäß durch Zugabe von Toluol und unter Kochen am Rückfluss. Über einen Wasserabscheider wird das ausgeschleppte

Wasser abgetrennt und entfernt. Nach etwa 8 Stunden scheidet sich kein Wasser mehr ab. Nach Filtration, Waschen mit Pentan und Entfernung des Restlösemittels im Vakuum ist das Titandioxid zur Weiterverarbeitung fertig. Die weitere Verarbeitung und Aufbewahrung erfolgte Schutzgas.

Beispiel 1.2.2-1

150 g Titandioxid vom Sachtleben-Typ E3-585-111-003 wurden in 500 ml Toluol 8 Stunden am Rückfluss gekocht und über einen Wasserabscheider ca. 9,0 ml Wasser abgeschieden. Danach wurde das Titandioxid abfiltriert, mit Pentan gut gewaschen und im Vakuum einer Ölpumpe getrocknet. Auswaage 143,2 g.

Die Elementaranalyse ergab einen Titangehalt von 52,01 Gew.% Titan (Theorie Titandioxid = 59,94% Ti)

1.3 Stufe 2 - Umsetzung mit Methylaluminoxan bzw. Trimethylaluminium

Das aus nach 1.2.1 oder 1.2.2 vorbehandelte Titandioxid wird mit einer toluolischen Methylaluminoxan- bzw. Trimethylaluminiumlösung suspendiert und auf 6O 0 C erwärmt, nach dem Erkalten filtriert, gewaschen und getrocknet.

Beispiel 1.3-1

2,75 g Tiθ2 aus Beispiel 1.2.1-1 wurden in ca. 40 ml Toluol suspendiert und mit einem Glasflügelrüher mit ca. 500 Upm gerührt. Bei Raumtemperatur wurde eine Lösung bestehend aus 9 ml 10%iger Methylaluminoxanlösung in Toluol (beispielsweise EURECEN AI 5100- 10-Toluol; Hersteller: Crompton GmbH) verdünnt mit 20 ml Toluol innerhalb von 20 Minuten zugetropft. Nach dem Zutropfen auf 11O 0 C

wurde aufgeheizt und noch 4 h gerührt. Nach dem Erkalten der dunkelblauen Suspension auf Raumtemperatur wurde die Suspension direkt weiter mit Metallocenlösung umgesetzt (siehe 1.4).

Beispiel 1.3-2

In einem Rundkolben wurden 9,72 g eines nach Beispiel 1.2.2-1 azeotrop getrockneten Titandioxids in 210 ml Toluol suspendiert und bei Raumtemperatur unter Rühren 29,16 ml 10%ige Methylauminoxanlösung in Toluol (beispielsweise EURECEN AI 5100-

10-Toluol; Hersteller: Crompton GmbH) innerhalb von 10 Minuten zugetropft. Die Suspension wurde für 1 Stunde auf 6O 0 C erwärmt. Nach dem Abkühlen wurde filtriert, gewaschen und getrocknet. Es wurden 14,52 g eines grau-blauen Pulvers erhalten.

Elementaranalvse: Titan 8,20 % = 1 ,712 mAt/g

Aluminium 1 ,33 % = 0,493 mAt/g Verhältnis Ti : AI = 1 : 0,29

Beispiel 1.3-3

In einem Rundkolben wurden 11 ,0 g eines nach Beispiel 1.2.2-1 azeotrop getrockneten Titandioxids vorgelegt und bei Raumtemperatur unter Rühren mit 5,53 ml Trimethylaluminium in 240 ml Toluol suspendiert. Die Suspension wurde für 1 Stunde auf 6O 0 C erwärmt.

Nach dem Abkühlen wurde filtriert, gewaschen und getrocknet. Es wurden 12,0 g eines grau-blauen Pulvers erhalten. Das Produkt wurde sofort zur Polymerisation weiter umgesetzt (siehe 2.2).

1.4 Stufe 3 - Trägerung der 2. Stufe mit Metallocenen

Beim Einsatz von Aluminiumalkyl-behandeltem Titandioxid als Träger für Metallocene, wird das aus Stufe 2 erhaltene Produkt direkt wie folgt beschrieben weiter umgesetzt.

Beispiel 1.4-1

Zu der in Beispiel 1.3-1 erhaltenen dunkelblauen Suspension wird innerhalb von 5 Minuten bei Raumtemperatur eine Lösung von 29,7 mg

Dimethylsilyl-bisindenyl-Zirkondichlorid zugetropft und über Nacht gerührt. Nach dem Filtrieren, Waschen und Trocknen im Vakuum erhält man 3,56 g grau-blaues Pulver.

2. Beschreibung der Polymerisationen

2.1. Polymerisation mit Aluminoxan-geträgertem Titandioxid

2.1.1 mit Methylaluminoxan in Suspension

Beispiel 2.1-1

12,14 g eines nach Beispiel 1.3-1 hergestellten Methylaluminoxan- geträgerten Titandioxids (Ti:AI = 1 :0,42) wurde in 240 ml Toluol suspendiert, mit 2 ml konzentriertem Tri-isobutylaluminium (als in der Polymerisationstechnik üblich eingesetzter Scavenger) versetzt und quantitativ in einen 500 ml BÜCHI ® -Glasautoklaven gehebert. Der Autoklav war mit einem fast bodengängigem Flügelrührer bestückt und wurde mit ca. 1200 Upm gerührt. Durch kurzzeitiges Evakuieren wurde der Argonpartialdruck in der Suspension herabgesetzt, der Reaktor auf 6O 0 C aufgeheizt und anschließend mit 2 bar Ethylendruck beaufschlagt; der Ethendruck wurde bei 2 bar konstant gehalten. Die Polymerisation begann bei der Ethenzugabe sofort. Nach ca. 6 Minuten stellte sich eine kontinuierliche Ethenaufnahme von etwa 150 NmI Ethen pro Minute ein. Nach 3,98 h Polymerisationszeit wurde die Polymerisation durch Zugabe von Methanol gestoppt. Die Ethenaufnahme betrug zu dieser Zeit noch 140 NmI Ethen pro Minute! Gesamtverbrauch Ethen 38,273 Nl entsprechend 1 ,707 Mol.

Die Aufarbeitung des Polymerisats erfolgte wie folgt: Der Reaktorinhalt wurde mit etwa gleicher Volumenmenge Methanol verdünnt und mit

5 ml konzentrierter Salzsäure einige Stunden gerührt. Nach dem Abfiltrieren wurde das Polymerisat mit Methanol säurefrei gewaschen, filtriert und im Vakuumtrockenschrank bei 3O 0 C getrocknet. Es wurden 60,88 g eines feinen weißen Pulver ausgewogen.

Massenbilanz: 1 ,707 Mol Ethen= 47,88 g PE

12,14 g Einwaage Titandioxid-Kat. 60,02 g Einsatz 60,68 g Auswaage (101 ,9%)

Ausgehend von den Massenbilanzwerten (12,14 g Titandioxid in

60,68 g Produkt) lässt sich ein Tiθ2-Füllungsgrad von 20 Gew.% berechnen.

Analytik: IR > nachweisbar sind Banden für lineares PE, von

500 -1150 cm "1 breiter Absorptionsbereich des

Titandioxids.

DSC > Schmelzpunkt 135 0 C (Peak), Beginn des

Schmelzvorgangs bei ca. 95 0 C Schüttdichte: 0,23 [kg/l]

Beispiel 2.1-2

13,7 g eines nach Beispiel 1.3-1 hergestellten Methylaluminoxan- geträgerten Titandioxids (Ti:AI = 1 :1 ) wurde in 240 ml Toluol suspendiert, und anschließend wie in Beispiel 2.1-1 beschrieben weiter verfahren. Die Polymerisation beginnt bei der Ethenzugabe sofort. Nach ca. 3 Minuten stellte sich eine kontinuierliche Ethenaufnahme von etwa

50 NmI Ethen pro Minute ein. Nach 3,3 h Polymerisationszeit wurde die Polymerisation durch Zugabe von Methanol gestoppt. Die

Ethenaufanhme betrug zu dieser Zeit noch 40 NmI Ethen pro Minute!

Gesamtverbrauch Ethen 10,583 Nl entsprechend 0,472 Mol. Die

Aufarbeitung des Polymerisats erfolgte wie in Beispiel 2.1-1 beschrieben. Es wurden 28,42 g eines feinen weißen Pulvers isoliert.

Massenbilanz:

0,472 Mol Ethen= 13,24 g PE

12,64 g Einwaage Titandioxid-Kat. 25,88 g Einsatz 28,42 g Auswaage (101 ,9%)

Ausgehend von den Massenbilanzwerten (12,64 g Titandioxid in 28,42 g Produkt) lässt sich ein Tiθ2-Füllungsgrad von 44,5 Gew.% berechnen.

Analytik: DSC > Schmelzpunkt 136,5 0 C (Peak), Beginn des Schmelzvorgangs bei ca. 65 0 C !

Schüttdichte: 0,2 [kg/l]

2.1.2 mit Methylaluminoxan in der Gasphase

Beispiel 2.1-4

Auf eine D4-Glasmantelfritte wurden bei 6O 0 C Manteltemperatur 0,7 g eines nach Beispiel 1.3-2 hergestellten Methylaluminoxan-geträgerten Titandioxids (Ti:AI = 1 :0,42) von unten mit Ethen angeblasen und so eine Wirbelschicht erzeugt. Es setzte sofort Polymerisation ein. Wurde die Ethenzufuhr gestoppt, entstand in der Anlage sofort ein merklicher

Unterdruck! Es wurden nach ca. 30 Minuten Polymerisationszeit 0,89 g feinkörniges Pulver isoliert.

Analytik: IR > nachweisbar sind Banden für lineares PE, von 500 - 1250 cm "1 breiter Absorptionsbereich des Titandioxids.

DSC > Schmelzpunkt 134 0 C (Peak), Beginn des Schmelzvorgangs bei ca. 85 0 C

Beispiel 2.1-5

In einen 500ml-Stahlautoklaven wurden 0,65 g eines nach Beispiel 1.3-2 hergestellten Methylaluminoxan-geträgerten Titandioxids

(Ti:AI = 1 :0,42), eingebracht und mit 7,8 bar Ethen beaufschlagt. Ohne

Rühren wurde für 4,33 Stunden bei 6O 0 C Manteltemperatur polymerisiert. Im Stahlautoklaven wurde überraschenderweise kein

Wandbelaq festgestellt. Es wurden 21 ,7 g feinpulvriges Polymer (entsprechend 21 ,05 g PE = 0,75 Mol Ethen) ausgewogen (aufgrund der in diesem Versuch nicht optimalen Versuchsbedingungen

(schlechte Wärmeabfuhr, da nicht gerührt) war ein kleiner Teil des

Polymerpulvers zusammengeschmolzen). Dies entspricht einer

Katalysatoraktivität von 7,48 g PE pro g Kat und Stunde. Der Titandioxidgehalt / Füllgrad beträgt knapp 3%.

Analytik: IR > nachweisbar sind Banden für lineares PE.

Kein Titandioxid nachweisbar. DSC > Schmelzpunkt 132 0 C (Peak), Beginn des Schmelzvorgangs bei ca. 65 0 C

Schüttdichte: 0,35 [kg/l]

2.2 Suspensionspolymerisation in Suspension mit AIMe 3 -geträgertem Titandioxid

Beispiel 2.2-1

11 ,5 g eines nach Beispiel 1.3-3 hergestellten Trimethylaluminium- geträgerten Titandioxids (Ti :AI = 1 :0,42) wurden in 240 ml Toluol suspendiert, und anschließend wie in Beispiel 2.1-1 beschrieben weiter verfahren. Die Polymerisation begann bei der Ethenzugabe sofort. Nach ca. 2 Minuten stellte sich eine kontinuierliche Ethenaufnahme von etwa 48 NmI Ethen pro Minute ein. Nach 2,6 h Polymerisationszeit wurde die Polymerisation durch Zugabe von Methanol gestoppt. Die Ethenaufnahme betrug zu dieser Zeit noch 40 NmI Ethen pro Minute! Gesamtverbrauch Ethen 8,16 Nl entsprechend 0,364 Mol.

Massenbilanz:

0,364 Mol Ethen= 10,21 g PE

11 ,15 g Einwaage Titandioxid-Kat. 21.36 g Einsatz 23,15 g Auswaage (108,4%)

Ausgehend von den Massenbilanzwerten (11 ,15 g Titandioxid in 23,15 g Produkt) lässt sich ein Tiθ2-Füllungsgrad von 48,2 Gew.% berechnen.

Analytik: DSC > Schmelzpunkt 137 0 C (Peak), Beginn des Schmelzvorgangs bei ca. 65 0 C

Schüttdichte: 0,25 [kg/l]

2.3 Suspensionspolymerisation mit Metallocen-geträgertem Titandioxid

Beispiel 2.3-1

In einen 500 ml BÜCHI ® -Glasautoklaven wurden 240 ml Toluol und

2 ml konzentriertes Tri-isobutylaluminium vorgelegt. Der Autoklav wurde mit einem fast bodengängigem Flügelrührer bestückt und mit ca. 1200 Upm gerührt. Durch kurzzeitiges Evakuieren wurde der Argonpartialdruck in der Lösung herabgesetzt, der Reaktor danach auf 6O 0 C aufgeheizt und anschließend bei 2 bar Ethylendruck das

Sättigungsgleichgewicht eingestellt.

240 mg eines nach Beispiel 1.4-1 hergestellten metallocengeträgerten Titandioxids wurde in 7 ml Toluol suspendiert und ebenso wie 5 ml Toluol zum Nachspülen in ein am Reaktor montiertes 2-Kammer-

Katalysatoreinspritzsystem eingefüllt. Durch Einspritzen des Katalysators wurde die Polymerisation gestartet. Die Polymerisation begann sofort. Nach ca. 2 Minuten wurde die maximale Ethenaufnahme von etwa 960 NmI Ethen pro Minute erreicht. Nach 1 ,55 h Polymerisationszeit wurde die Polymerisation durch Zugabe von

Methanol gestoppt. Die Ethenaufanhme betrug zu dieser Zeit noch 115 NmI Ethen pro Minute! Gesamtverbrauch Ethen 22,764 Nl entsprechend 1 ,015 Mol.

Die Katalysatoraktivität beträgt 126,2 g PE pro g Kat und Stunde.

Massenbilanz:

1 ,015 Mol Ethen= 28,48 g PE

0,240 g Einwaage Titandioxid-Kat. 28,72 g Einsatz

30,28 g Auswaage (105,4%)

Ausgehend von den Massenbilanzwerten (0,24 g Titandioxid in 30,28 g Produkt) lässt sich ein Tiθ2-Füllungsgrad von 1 Gew.% berechnen.

Analytik: IR > nachweisbar sind Banden für lineares PE, andeutungsweise Vinylgruppen, IR-Krist. Anteil ca. 46%

DSC > Schmelzpunkt 132 0 C (Peak), Beginn des Schmelzvorgangs bei ca. 85 0 C, DSC-Kristallinität 65%.

GPC > (universelle Kalibrierung mit Polyolefinen)

Mw (D) 126.000, Mn (D) 22800, D (Mw/Mn) 5,54

Schüttdichte: 0,24 [kg/l]

Beispiel 2.3-2

Die Vorbereitungen werden analog Beispiel 2.3-1 durchgeführt.

156,9 mg eines nach Beispiel 1.4-1 hergestellten metallocengeträgerten Titandioxids wurden in 5 ml Toluol suspendiert und ebenso wie 5 ml

Toluol zum Nachspülen, in ein am Reaktor montiertes 2-Kammer- Katalysatoreinspritzsystem eingefüllt. Durch Einspritzen des Katalysators wird die Polymerisation gestartet. Die Polymerisation beginnt sofort. Nach ca. 1 Minute wird die maximale Ethenaufnahme von etwa 985 NmI Ethen pro Minute erreicht. Nach 0,89 h

Polymerisationszeit wurde die Polymerisation durch Zugabe von Methanol gestoppt. Die Ethenaufnahme betrug zu dieser Zeit noch 187 NmI Ethen pro Minute! Gesamtverbrauch Ethen 17,522 Nl entsprechend 0,782 Mol.

Die Katalysatoraktivität beträgt 154,4 g PE pro g Kat und Stunde.

Massenbilanz:

1 ,015 Mol Ethen= 21 ,92 g PE 0,157 g Einwaage Titandioxid-Kat.

22,08 g Einsatz 24,22 g Auswaage (109,7 %)

Ausgehend von den Massenbilanzwerten (0,157 g Titandioxid in 24,22 g Produkt) lässt sich ein TiO 2 -Füllungsgrad von 0,6 Gew.% berechnen.

Analytik: DSC > Schmelzpunkt 135,7 0 C (Peak), Beginn des

Schmelzvorgangs bei ca. 95 0 C, Kristallinität 62%.

Schüttdichte: 0,12 [kg/l]