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Title:
CATHETER AND MEDICAL SYSTEM COMPRISING SUCH A CATHETER
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2023/099446
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a catheter (1) having: a catheter tube (2) which is longitudinally extended between a distal catheter tip and a proximal catheter tube end; a catheter hub (3) to which the proximal catheter tube end is connected; and at least one catheter supply line (4, 4a), the distal end of which is connected to the catheter hub (3) and is connected by means of same in a fluid-conducting manner to the proximal catheter tube end. According to the invention, the catheter hub (3) has an RFID transponder (15) with a data memory that can be written to at least once, the data memory containing data that can be read by means an RFID reader (16). A medical system (100) having such a catheter (1) is disclosed. The invention is applicable in infusion and/or transfusion therapy.

Inventors:
DUBIELZIG EGBERT (DE)
KAHLEN OLIVER (DE)
Application Number:
PCT/EP2022/083607
Publication Date:
June 08, 2023
Filing Date:
November 29, 2022
Export Citation:
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Assignee:
BRAUN MELSUNGEN AG (DE)
International Classes:
A61M25/00; G16H20/40
Foreign References:
US20100022988A12010-01-28
US20140276603A12014-09-18
US20110224649A12011-09-15
US20200197681A12020-06-25
US20140275777A12014-09-18
Attorney, Agent or Firm:
PATENTANWÄLTE RUFF, WILHELM, BEIER, DAUSTER & PARTNER MBB (DE)
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Claims:
Patentansprüche Katheter (1) mit einem Katheterschlauch (2), der zwischen einer distalen Katheterspitze (6) und einem proximalen Katheterschlauchende (5) längserstreckt ist, mit einem Katheteransatz (3), mit welchem das proximale Katheterschlauchende (5) verbunden ist, und mit wenigstens einer Katheterzuleitung (4, 4a), deren distales Ende (10, 10a) mit dem Katheteransatz (3) verbunden und mittels desselben fluidleitend mit dem proximalen Katheterschlauchende (5) verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Katheteransatz (3) einen RFID-Transponder (15) mit einem wenigstens einmal beschreibbaren Datenspeicher (17) aufweist, wobei der Datenspeicher (17) Daten (D1 bis D6) aufweist, die mittels eines RFID-Lesegeräts (16) auslesbar sind. Katheter (1) nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Daten (D1 bis D6) Spezifikationsdaten (D1) umfassen, welche wenigstens eine technische Spezifikation (Z) des Katheters repräsentieren. Katheter (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Daten (D1 bis D6) Personendaten (D2) umfassen, welche wenigstens eine personenbezogene Information repräsentieren. Katheter (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Daten (D1 bis D6) Diagnosedaten (D3) umfassen, welche wenigstens eine diagnosebezogene Information repräsentieren. Katheter (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Daten (D1 bis D6) Therapiedaten (D4) umfassen, welche wenigstens eine therapiebezogene Information repräsentieren. Katheter (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Katheteransatz (3) aus einem Kunststoffmaterial (K) gefertigt ist, wobei der RFID- Transponder (15) vollständig von dem Kunststoffmaterial (K) umschlossen und somit irreversibel in den Katheteransatz (3) integriert ist. Medizinisches System (100) mit einem Katheter (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche und mit einem RFID-Lesegerät (16), welches zum Lesen und/oder Schreiben der Daten (D1 bis D6) des Datenspeichers (17) des RFID-T ransponders (15) eingerichtet ist. Medizinisches System (100) nach Anspruch 7, gekennzeichnet durch ein Datenverarbeitungssystem (20), weiches wenigstens mittelbar mit dem RFID-Lesegerät (16) verbunden und zur Verarbeitung von aus dem Datenspeicher (17) des RFID- Transponders (15) ausgelesenen Daten (D1 bis D6) und/oder zur Vorgabe von in den Datenspeicher des RFID-Transponders (15) zu schreibenden Daten (D1 bis D6) eingerichtet ist. Medizinisches System (100) nach Anspruch 7 oder 8, gekennzeichnet durch eine fluidleitend an den Katheter angeschlossene Pumpvorrichtung (30), welche zum Fördern einer medizinischen Flüssigkeit durch den Katheter (1) eingerichtet ist, und eine der Pumpvorrichtung (30) zugeordnete Steuereinheit (40), wobei die Steuereinheit (40) wenigstens mittelbar mit dem RFID-Lesegerät (16) verbunden und zum Steuern der Pumpvorrichtung (30) in Abhängigkeit von mittels des RFID-Lesegeräts (16) aus dem Datenspeicher (17) ausgelesenen Daten (D1 bis D6) eingerichtet ist.
Description:
Ka theter u nd medizinisches System mit einem solchen Katheter

Die Erfindung betrifft einen Katheter mit einem Katheterschlauch, der zwischen einer distalen Katheterspitze und einem proximalen Katheterschlauchende längserstreckt ist, mit einem Katheteransatz, mit welchem das proximale Katheterschlauchende verbunden ist, und mit wenigstens einer Katheterzuleitung, deren distales Ende mit dem Katheteransatz verbunden und mittels desselben fluidleitend mit dem proximalen Katheterschlauchende verbunden ist.

Derartige Katheter sind zur Verabreichung und/oder Entnahme von Flüssigkeiten im Rahmen einer Infusions- und/oder Transfusionsbehandlung in unterschiedlichen Formen bekannt, beispielsweise als zentralvenöse Katheter (ZVK), peripher eingeführte zentralvenöse Katheter (PICC-Line) oder dergleichen. Der Katheteransatz (englisch: catheter hub) üblicher Katheter ist oftmals mit aufgedruckten Informationen zur technischen Spezifikation des vorliegenden Katheters versehen.

Aufgabe der Erfindung ist es, einen Katheter der eingangs genannten Art bereitzustellen, der Vorteile gegenüber dem Stand der Technik bietet.

Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass der Katheteransatz einen RFID-T ransponder mit einem wenigstens einmal beschreibbaren Datenspeicher aufweist, wobei der Datenspeicher Daten aufweist, die mittels eines RFID-Lesegeräts auslesbar sind. Durch die Erfindung können Daten und damit Informationen direkt an dem Katheter - und damit während einer Infusions- und/oder Transfusionstherapie mittelbar an dem betreffenden Patienten - vorgehalten und ausgelesen werden. Dies stellt eine maßgebliche Verbesserung gegenüber einem üblichen, einfachen Aufdrucken von Informationen auf den Katheteransatz dar. Denn die Erfinder haben erkannt, dass zum einen die bedruckbare Fläche des Katheteransatzes und somit auch der potenzielle Informationsumfang begrenzt sind. Zum anderen sind Katheter in der medizinischen Anwendung oftmals Umgebungseinflüssen ausgesetzt, die dazu führen können, dass die an dem Katheteransatz angebrachte Information verblasst oder unleserlich wird. Dies birgt die Gefahr, dass medizinisches Personal im schlechtesten Fall nicht mehr in Erfahrung bringen kann, welcher Katheter vorliegend patientenseitig angebracht ist. Die Erfindung überwindet diese Nachteile und bietet zudem weitere Vorteile. Hierfür ist der Katheteransatz erfindungsgemäß mit dem RFID-T ransponder versehen. Der grundsätzliche Aufbau und die Funktionsweise von RFID-T ranspondem sind jedenfalls im technischen Gebiet der Sender- Empfänger-Systeme bekannt. Der RFID-T ransponder kann auch als Funketikett, Funklabel oder RFID-Chip bezeichnet werden. Der RFID-Transponder, genauer: dessen Datenspeicher, ist mittels eines RFID-Lesegeräts wenigstens auslesbar und bei unterschiedlichen Ausführungsformen optional zusätzlich beschreibbar. Das RFID-Lesegerät kann kurz auch als Lesegerät (englisch: reader) bezeichnet werden und bildet mit dem RFID-Transponder ein Sender-Empfänger-System. Das Auslesen und gegebenenfalls Schreiben von Daten aus dem/in den Datenspeicher des RFID-Transponders erfolgt auf der Grundlage technischphysikalischer Prinzipien, die als solche bekannt sind. Kurz gesagt erzeugt das RFID-Lesegerät ein elektromagnetisches Feld, mittels dessen zum einen der RFID-Transponder mit Energie versorgt und zusätzlich Daten aus dem Datenspeicher ausgelesen und/oder in denselben geschrieben werden können. In Anbetracht der Tatsache, dass die RFID-Technologie grundsätzlich bekannt ist, werden weitere Erläuterungen zu Details des technischen Aufbaus und der Funktionsweise des RFID-Transponders, des RFID-Lesegeräts sowie deren Wechselwirkung als entbehrlich erachtet. Bei einer Ausgestaltung der Erfindung ist der RFID- Transponder auf einer Außenseite des Katheteransatzes angebracht. Hierdurch kann eine vergleichsweise einfache Herstellung erreicht werden. Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist der RFID-Transponder in den Katheteransatz integriert und hierdurch irreversibel mit demselben verbunden. Das RFID-Lesegerät ist nicht Bestandteil des erfindungsgemäßen Katheters. Der Katheteransatz kann auch als Kanaltrennung oder Katheterhub bezeichnet werden und stellt eine fluidleitende Verbindung zwischen dem Katheterschlauch und der wenigstens einen Katheterzuleitung her. Der Katheterschlauch weist bei einer Ausführungsform lediglich ein einziges Lumen auf, so dass auch von einem einlumigen Katheter gesprochen werden kann. Bei weiteren Ausführungsformen weist der Katheterschlauch wenigstens zwei Lumen auf, so dass auch von einem mehrlumigen Katheter gesprochen werden kann. Sofern der Katheterschlauch wenigstens zwei Lumen aufweist, ist eine dementsprechende Anzahl von Katheterzuleitungen vorhanden, wobei jeweils eine Katheterzuleitung mittels des Katheteransatzes fluidleitend mit einem der Lumen verbunden ist.

In Ausgestaltung der Erfindung umfassen die Daten Spezifikationsdaten, welche wenigstens eine technische Spezifikation des Katheters repräsentieren. Durch ein Auslesen der Spezifikationsdaten kann von medizinischem Personal auf einfache und sichere Weise geprüft werden, welche technische Spezifikation der Katheter aufweist. Als repräsentierte technische Spezifikationen kommen insbesondere eine Katheterlänge, eine French-Größe, eine Lumengröße, eine Lumenanzahl, Materialangaben oder dergleichen infrage. Vorzugsweise sind die Spezifikationsdaten bereits in einem Auslieferungszustand des Katheters in dem wenigstens einmal beschreibbaren Datenspeicher des RFID-Transponders gespeichert.

In weiterer Ausgestaltung der Erfindung umfassen die Daten Personendaten, welche wenigstens eine personenbezogene Information repräsentieren. Bei dieser Ausgestaltung der Erfindung ist der Datenspeicher des RFID-T ransponders vorzugsweise mehrfach beschreibbar. Hierdurch können die personenbezogenen Daten von medizinischem Personal während der patientenseitigen Verwendung des Katheters in den Datenspeicher des RFID-T ransponders geschrieben werden. Hiernach stehen die personenbezogenen Daten unmitelbar im Umfeld des bzw. an dem Patienten zur Verfügung und sind auf einfache und sichere Weise aus dem Datenspeicher auslesbar. Als personen bezogene Informationen kommen insbesondere ein Alter, ein Geschlecht, ein Name, ein Versicherungsstatus oder dergleichen infrage.

In weiterer Ausgestaltung der Erfindung umfassen die Daten Diagnosedaten, welche wenigstens eine diagnosebezogene Information repräsentieren. Hierdurch kann der an dem Katheter verfügbare Informationsumfang weiter vergrößert werden. Die Diagnosedaten können beispielsweise diagnosebezogene Informationen zu Medikamentenunverträglichkeiten oder dergleichen umfassen.

In weiterer Ausgestaltung der Erfindung umfassen die Daten Therapiedaten, welche wenigstens eine therapiebezogene Information repräsentieren. Hierdurch kann der an dem Katheter verfügbare Informationsumfang weiter vergrößert werden. Die Therapiedaten können beispielsweise therapiebezogene Informationen zu einzelnen Therapieschritten und/oder gesamten Therapieplänen umfassen.

In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist der Katheteransatz aus einem Kunststoffmaterial gefertigt, wobei der RFID-Transponder vollständig von dem Kunststoffmaterial umschlossen und somit irreversibel in den Katheteransatz integriert ist. Hierdurch ist der RFID-Transponder verliersicher und vor äußeren Einflüssen geschützt mit dem Katheteransatz verbunden.

Die Erfindung betrifft zudem ein medizinisches System mit einem Katheter nach der vorhergehenden Beschreibung und mit einem RFID-Lesegerät, welches zum Lesen und/oder Schreiben der Daten des Datenspeichers des RFID-T ransponders eingerichtet ist. Das RFID- Lesegerät ist vorzugsweise ein mobiles Gerät und/oder Handlesegerät, das von medizinischem Personal per Hand zum Lesen und/oder Schreiben der Daten an den Katheteransatz - und damit den RFID-Transponder - herangeführt werden kann. Das RFID-Lesegerät bildet zusammen mit dem RFID-Transponder ein Sender-Empfänger-System. Der prinzipielle Aufbau und die Funktionsweise des RFID-Lesegeräts sind als solche grundsätzlich bekannt, so dass auf weitere diesbezügliche Erörterungen verzichtet werden kann. In einer Ausgestaltung weist das RFID-Lesegerät eine Anzeigeeinrichtung auf, mittels welcher die aus dem Datenspeicher des RFID-Transponders ausgelesenen und/oder in denselben zu schreibenden Daten anzeigbar sind. Bei einer weiteren Ausführungsform weist das RFID-Lesegerät alternativ oder zusätzlich eine Schnitstelle zur Verbindung mit einem Datenverarbeitungssystem auf, welches zur Verarbeitung, insbesondere Anzeige, der besagten Daten eingerichtet ist. In diesem Fall benötigt das RFID-Lesegerät nicht unbedingt eine gesonderte Anzeigeeinheit.

In weiterer Ausgestaltung der Erfindung weist das medizinische System ein Datenverarbeitungssystem auf, welches wenigstens mittelbar mit dem RFID-Lesegerät verbunden und zur Verarbeitung von aus dem Datenspeicher des RFID-Transponders ausgelesenen Daten und/oder zur Vorgabe von in den Datenspeicher des RFID-Transponders zu schreibenden Daten eingerichtet ist. Das Datenverarbeitungssystem und das RFID- Lesegerät sind wenigstens mitelbar zur Daten- und/oder Signalübertragung miteinander verbunden. Diese Verbindung kann drahtlos, beispielsweise über Funk, Bluetooth, W-LAN oder dergleichen, oder kabelgebunden ausgebildet sein. Das Datenverarbeitungssystem kann auch als EDV-System bezeichnet werden. Das Datenverarbeitungssystem kann in Form eines dezentralen Systems ausgebildet und zur Anordnung an einem Patientenbett und/oder Betplatz eines Krankenhauses eingerichtet sein. Alternativ kann das Datenverarbeitungssystem in Form eines zentralen Datenverarbeitungssystems ausgebildet sein, das zur Verbindung mit mehreren RFID-Lesegeräten und optional weiteren Komponenten des medizinischen Systems und/oder anderer medizinischer Systeme eingerichtet ist. Bei einer Ausführungsform ist das Datenverarbeitungssystem ein zentrales Datenverarbeitungssystem eines Krankenhauses. Das Datenverarbeitungssystem ist zur Verarbeitung der aus dem Datenspeicher des RFID- Transponders ausgelesenen Daten eingerichtet. Diese Verarbeitung kann insbesondere einen Vergleich mit in einer Datenbank des Datenverarbeitungssystems abgelegten Daten, beispielsweise in Form von Ist-Daten oder Soll-Daten, umfassen. Die Verarbeitung der Daten kann alternativ oder zusätzlich ein Abspeichern in einer Datenbank des Datenverarbeitungssystems, ein Anzeigen auf einer Anzeigeeinheit des Datenverarbeitungssystems sowie eine Signalerzeugung auf Grundlage der ausgelesenen Daten umfassen. Auf diese Weise erzeugte Signale können beispielsweise zum Ansteuern weiterer Komponenten des medizinischen Systems verwendet werden. Alternativ oder zusätzlich ist das Datenverarbeitungssystem zur Vorgabe von in den Datenspeicher zu schreibenden Daten eingerichtet. Hierdurch können beispielsweise Personendaten, Therapiedaten und/oder Diagnosedaten mittels des Datenverarbeitungssystems vorgegeben werden, beispielsweise indem die besagten Daten in eine Eingabeeinheit des Datenverarbeitungssystems eingegeben oder aus einer Datenbank abgerufen werden. Das Datenverarbeitungssystem ist zur Übermitlung der auf diese Weise vorgegebenen Daten an das RFID-Lesegerät eingerichtet. Der eigentliche Schreibvorgang der vorgegebenen Daten erfolgt dann wiederum mitels des RFID-Lesegeräts. In weiterer Ausgestaltung der Erfindung weist das medizinische System eine fluidleitend an den Katheter angeschlossene Pumpvorrichtung auf, welche zum Fördern einer medizinischen Flüssigkeit durch den Katheter eingerichtet ist, und weist eine der Pumpvorrichtung zugeordnete Steuereinheit auf, wobei die Steuereinheit wenigstens mittelbar mit dem RFID- Lesegerät verbunden und zum Steuern der Pumpvorrichtung in Abhängigkeit von mittels des RFID-Lesegeräts aus dem Datenspeicher ausgelesenen Daten eingerichtet ist. Dies ist eine besonders bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung. Diese Ausgestaltung erlaubt, vereinfacht ausgedrückt, eine auf die an dem Katheter hinterlegten Informationen angepasste Medikamentenverabreichung. Beispielsweise kann durch ein Auslesen von Diagnosedaten, die einen Rückschluss auf vorhandene Medikamentenunverträglichkeiten zulassen, eine Abgabe von unverträglichen Medikamenten an den Patienten verhindert werden, indem die Pumpvorrichtung in Abhängigkeit der ausgelesenen Daten mittels der Steuereinheit angesteuert und gesperrt wird. Alternativ oder zusätzlich können Therapiedaten ausgelesen werden, welche wenigstens einen Therapieschritt oder einen vollständigen Therapieplan repräsentieren. Auf Grundlage der ausgelesenen Therapiedaten kann eine entsprechende Ansteuerung der Steuereinheit und damit Förderung der zu verabreichenden medizinischen Flüssigkeit in entsprechenden Intervallen, Zeitabständen oder dergleichen erfolgen. Das RFID-Lesegerät ist wenigstens mittelbar zur Daten- und/oder Signalübertragung mit der Steuereinheit verbunden. Bei einer Ausführungsform ist das RFID-Lesegerät über das zuvor beschriebene Datenverarbeitungssystem mit der Steuereinheit verbunden. Bei einer weiteren Ausführungsform ist eine unmittelbare Daten- und/oder Signalverbindung zwischen dem RFID- Lesegerät und der Steuereinheit vorhanden, wobei die Steuereinheit zur Datenverarbeitung der mittels des RFID-Lesegeräts aus dem Datenspeicher ausgelesenen Daten eingerichtet sein kann.

Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen sowie aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung, das anhand der Zeichnungen dargestellt ist.

Fig. 1 zeigt in schematischer Darstellung eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Katheters mit einem Katheterschlauch, einem Katheteransatz, zwei Katheterzuleitungen und einem in den Katheteransatz integrierten RFID-T ransponder,

Fig. 2 in schematisch stark vereinfachter Blockdarstellung den RFID-Transponder des Katheters nach Fig. 1 und Fig. 3 in schematisch stark vereinfachter Blockdarstellung eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen medizinischen Systems mit einem Katheter nach Fig. 1, einem RFID-Lesegerät und weiteren Komponenten.

Gemäß Fig. 1 ist ein Katheter 1 zur Verwendung bei einer Infusions- und/oder Transfusionstherapie vorgesehen. Der Katheter 1 weist einen Katheterschlauch 2, einen Katheteransatz 3 und wenigstens eine Katheterzuleitung 4 auf.

Bei der gezeigten Ausführungsform sind zwei Katheterzuleitungen 4, 4a vorhanden. Die beiden Katheterzuleitungen 4, 4a können auch als erste Katheterzuleitung 4 und zweite Katheterzuleitung 4a bezeichnet werden. Die Anzahl der Katheterzuleitungen ist nicht wesentlich für die zugrunde liegende Erfindung. Bei einer zeichnerisch nicht dargestellten Ausführungsform weist der Katheter lediglich eine einzige Katheterzuleitung auf. Bei weiteren nicht gezeigten Ausführungsformen sind drei, vier, fünf oder gar mehr Katheterzuleitungen vorhanden.

Der Katheterschlauch 2 ist zwischen einem proximalen Katheterschlauchende 5 und einer distalen Katheterspitze 6 längserstreckt. Die distale Katheterspitze ist bei der gezeigten Ausführungsform in Form eines separaten Bauteils gestaltet und fest mit einem nicht näher bezeichneten distalen Katheterschlauchende des Katheterschlauchs 2 zusammengefügt. Bei einer zeichnerisch nicht dargestellten Ausführungsform ist die Katheterspitze integraler Bestandteil des Katheterschlauchs und insoweit durch dessen distales Katheterschlauchende gebildet.

Der Katheterschlauch 2 ist vorliegend auf eine dem Fachmann bekannte Weise aus einem biegeflexiblen und für medizinische Anwendungen geeigneten Kunststoffmaterial gefertigt. In der anhand Fig. 1 gezeigten Konfiguration nimmt der Katheterschlauch 2 allein aus zeichnerischen Gründen eine biegedeformierte Form ein.

Der Katheterschlauch 2 weist wenigstens ein zwischen dem proximalen Katheterschlauchende 5 und der distalen Katheterspitze 6 durchgängig längserstrecktes Lumen auf, das vorliegend nicht näher ersichtlich ist. Das besagte Lumen ist über den Katheteransatz 3 fluidleitend mit der Katheterzuleitung 4 verbunden.

Bei der gezeigten Ausführungsform weist der Katheterschlauch 2 neben dem bereits erwähnten Lumen, das auch als Hauptlumen bezeichnet werden kann, ein weiteres Lumen auf. Das weitere Lumen kann auch als Nebenlumen bezeichnet werden und ist über den Katheteransatz 3 fluidleitend mit der zweiten Katheterzuleitung 4a verbunden. Das Hauptlumen weist eine distale Austrittsöffnung 7 im Bereich der Katheterspitze 6 auf. Das Nebenlumen weist eine in proximaler Richtung des Katheterschlauchs 2 relativ zu der Katheterspitze 6 beabstandet angeordnete mediale Austrittsöffnung 8 auf. Die mediale Austrittsöffnung 8 ist in radialer Richtung durch eine nicht näher bezeichnete Schlauchwandung des Katheterschlauchs 2 erstreckt.

Die erste Katheterzuleitung 4 ist zwischen einem proximalen Ende 9 und einem distalen Ende 10 längserstreckt. Das distale Ende 10 ist mit dem Katheteransatz 3 verbunden. Das proximale Ende 9 ist vorliegend mit einem Fluidkonnektor 11 versehen. Der Fluidkonnektor 11 ist bei unterschiedlichen Ausführungsformen unterschiedlich gestaltet und kann beispielsweise ein Luer-Konnektor, ein NRFit-Konnektor, ein Non-Luer-Konnektor oder dergleichen sein. Die erste Katheterzuleitung 4 ist vorliegend aus einem biegeflexiblen und für medizinische Anwendungen geeigneten Kunststoffmaterial gefertigt. In der anhand Fig. 1 ersichtlichen Konfiguration nimmt die erste Katheterzuleitung 4 allein aus zeichnerischen Gründen eine biegedeformierte Gestalt ein.

Die erste Katheterzuleitung 4 weist ein nicht näher bezeichnetes Lumen auf, welches an seinem proximalen Ende fluidleitend mit dem Fluidkonnektor 11 verbunden und an seinem distalen Ende fluidleitend mit einem nicht näher bezeichneten Lumen des Katheteransatzes 3 verbunden ist, welches wiederum in das Hauptlumen des Katheterschlauchs 2 mündet. Hierdurch ist eine durchgängig fluidleitende Verbindung zwischen dem proximalen Ende 9 bzw. dem Fluidkonnektor 11 und der distalen Austrittsöffnung 7 etabliert.

Das zu der ersten Katheterzuleitung 4 Gesagte gilt mutatis mutandis auch für die zweite Katheterzuleitung 4a. Diese weist ein proximales Ende 9a, ein distales Ende 10a und einen Fluidkonnektor 11a auf. Die zweite Katheterzuleitung 4a ist mit dem Nebenlumen (ohne Bezugszeichen) des Katheterschlauchs 2 fluidleitend verbunden. Auf diese Weise ist eine weitere fluidleitende Verbindung etabliert. Diese ist zwischen der medialen Austrittsöffnung 8 und dem Fluidkonnektor 11a durchgängig fluidleitend.

Der Katheteransatz 3 kann auch als Kanaltrennung oder Katheterhub (englisch: catheter hub) bezeichnet werden und ist zwischen einem proximalen Ende 12 und einem distalen Ende 13 erstreckt. Die erste Katheterzuleitung 4 und die zweite Katheterzuleitung 4a sind mit dem proximalen Ende 12 verbunden. Der Katheterschlauch 2 ist mit dem distalen Ende 13 verbunden. Die Verbindung bzw. Anbindung der Katheterzuleitungen 4, 4a und des Katheterschlauchs 2 mit dem Katheteransatz 3 kann auf unterschiedliche, dem Fachmann grundsätzlich bekannte Weisen ausgeführt sein.

Bei der gezeigten Ausführungsform weist der Katheteransatz 3 Laschenelemente 14 auf, die in medialer/lateraler Richtung des Katheteransatzes 3 einander gegenüberliegend und nach außen abragend angeordnet sind. Die Laschenelemente 14 können auch als Flügel oder Verbindungsflügel bezeichnet werden und dienen einer Anbringung des Katheteransatzes 3 auf einer Hautoberfläche des Patienten.

Der Katheteransatz 3 weist zudem einen RFID-Transponder 15 auf, der in Fig. 1 schematisch stark vereinfacht als strichlierter Block dargestellt ist.

Bei der gezeigten Ausführungsform ist der RFID-Transponder 15 in den Katheteransatz 3 integriert. Der RFID-Transponder 15 ist insoweit vollständig von dem Werkstoff des Katheteransatzes 3 umschlossen und irreversibel mit dem Katheteransatz 3 verbunden.

Vorliegend ist der Katheteransatz 3 aus einem Kunststoffmaterial K gefertigt. Als Kunststoffmaterial K kommen sämtliche zur medizinischen Verwendung geeignete Kunststoffe infrage. Zur Integration des RFID-Transponders 15 wird das Kunststoffmaterial K gegossen, insbesondere spritzgegossen, wobei der RFID-Transponder 15 hierbei in das Kunststoffmaterial K und/oder den Katheteransatz 3 eingebettet wird.

Bei einer zeichnerisch nicht dargestellten Ausführungsform ist der RFID-Transponder auf eine geeignete Weise an einer Außenfläche des Katheteransatzes angebracht. Beispielsweise kann der RFID-Transponder auf den Katheteransatz aufgeklebt sein.

Der RFID-Transponder 15 bildet zusammen mit dem anhand Fig. 3 gezeigten RFID-Lesegerät 16, welches nicht Bestandteil des Katheters 1 ist, ein Sender-Empfänger-System 15, 16, das auch als RFID-System bezeichnet werden kann. In diesem Zusammenhang steht die Abkürzung RFID für Radio-Frequency Identification. Die dem RFID-System 15, 16 zugrunde liegende Technologie gestattet eine berührungslose Daten- und/oder Signalübertragung zwischen dem RFID-Transponder 15 und dem RFID-Lesegerät 16 und ist als solche bekannt. Detaillierte Erläuterungen zu den zugrunde liegenden physikalischen Wirkprinzipien werden daher als entbehrlich erachtet.

Der RFID-Transponder 15 kann auch als Funklabel oder Funketikett bezeichnet werden und weist einen wenigstens einmal beschreibbaren Datenspeicher 17 auf (siehe Fig. 2). Die prinzipielle Funktionsweise des RFID-Systems 15, 16 kann kurz wie folgt beschrieben werden: Das RFID-Lesegerät 16 erzeugt ein nicht näher bezeichnetes elektromagnetisches Feld. Das elektromagnetische Feld des RFID-Lesegeräts 16 dient zum einen einer Energieversorgung des RFID-Transponders 15. Zum anderen kann das elektromagnetische Feld jedenfalls optional auch zur Signal- und/oder Datenübertragung verwendet werden. Weiter prinzipiell weist der RFID-T ransponder 15 eine Antenne 18 und eine Steuereinheit 19 auf, die beispielsweise einen analogen und/oder einen digitalen Schaltkreis umfassen kann, auf. Die Steuereinheit 19 ist zum Lesen und/oder Schreiben von Daten mit dem Datenspeicher 17 verbunden. In dem Datenspeicher 17 abgelegte Daten können mittels der Steuereinheit 19 ausgelesen und in ein Signal umgesetzt werden, welches mittels der Antenne 18 an das RFID- Lesegerät 16 übermittelt wird. Umgekehrt kann die Antenne 18 unter Einwirkung des elektromagnetischen Felds des RFID-Lesegeräts 16 Signale und/oder Daten empfangen, welche dann mittels der Steuereinheit 19 in den Datenspeicher 17 geschrieben werden können. Vorstehende Erläuterungen sind als stark vereinfacht aufzufassen. Entscheidend ist, dass das RFID-System 15, 16 eine berührungslose Daten- und/oder Signalübertragung zwischen dem RFID-T ransponder 15 und dem RFID-Lesegerät 16 ermöglicht.

Bei der gezeigten Ausführungsform ist der RFID-Transponder 15 ein standardmäßig unter der Bezeichnung „Nano-RFID-Chip“ erhältliches Bauteil.

In dem Datenspeicher 17 sind bei der gezeigten Ausführungsform unterschiedliche Daten D1 bis D6 abgespeichert oder abspeicherbar. Die Daten D1 bis D6 repräsentieren unterschiedliche Informationen. Bei unterschiedlichen Ausführungsformen des Katheters 1 sind unterschiedliche Datenumfänge und somit auch unterschiedliche Informationsumfänge in dem Datenspeicher 17 abgespeichert und/oder abspeicherbar. Die Daten D1 bis D6 können jeweils unter Verwendung des RFID-Lesegeräts 16 aus dem Datenspeicher ausgelesen und/oder in denselben geschrieben bzw. gespeichert werden.

Die Daten D1 repräsentieren wenigstens eine technische Spezifikation Z des Katheters 1. Die technische Spezifikation Z ist eine Information zu wenigstens einer technischen und/oder herstellungsbezogenen Eigenschaft des Katheters 1. Beispielsweise kann die technische Spezifikation Z Informationen zu einer Katheterlänge, d.h. einer Länge des Katheterschlauchs 2, einer Lumenanzahl und damit gleichbedeutend einer Anzahl der Katheterzuleitungen 4, 4a, einem Durchmesser des Katheterschlauchs 2, einem Herstellungsdatum, einem bestimmungsgemäßen Verwendungszweck, einem Herstellungsort oder dergleichen umfassen. Wenigstens eine oder mehrere dieser Angaben werden durch die Spezifikationsdaten D1 repräsentiert. Die Daten D2 repräsentieren wenigstens eine personenbezogene Information. Die personenbezogene Information steht in Zusammenhang mit der Person des mittels des Katheters 1 behandelten Patienten P. In der noch näher beschriebenen anhand Fig. 2 dargestellten Konfiguration ist der Katheter 1 an dem besagten Patienten P angelegt. Dieser ist nicht näher ersichtlich und lediglich schematisch angedeutet dargestellt. Die Daten D2 werden auch als Personendaten oder Patientendaten bezeichnet. Die Personendaten können beispielsweise Informationen zu einem Alter, einem Geschlecht, einem Versicherungsstatus, körperlichen Eigenschaften wie Größe, Gewicht oder dergleichen des Patienten P umfassen. Die personenbezogenen Daten D2 umfassen vorliegend wenigstens Informationen zu einer Medikamentenunverträglichkeit des Patienten P.

Die Daten D3 repräsentieren wenigstens eine diagnosebezogene Information und können auch als Diagnosedaten bezeichnet werden. Die Diagnosedaten können beispielsweise Informationen zu einem übergeordneten Krankheitsbild, einem tagesaktuellen Befund oder dergleichen umfassen.

Die Daten D4 können auch als Therapiedaten bezeichnet werden und repräsentieren wenigstens eine therapiebezogene Information. Bei der therapiebezogenen Information kann es sich um Angaben zu einzelnen Therapieschritten oder einem gesamten Therapieplan handeln.

Bei der gezeigten Ausführungsform weist der Datenspeicher 17 zudem Speicherkapazitäten für weitere Daten D5, D6 auf. Die weiteren Daten D5, D6 repräsentieren unterschiedliche und nicht näher bezeichnete Informationen, welche über den Informationsumfang der Daten D1 bis D4 hinausgehen.

Die Spezifikationsdaten D1 sind vorzugsweise bereits in einem Auslieferungszustand des Katheters 1 in dem Datenspeicher 17 abgespeichert. Das heißt die Spezifikationsdaten werden herstellerseitig hinterlegt und können bei der eigentlichen Verwendung des Katheters 1 vor, bei und nach einer Behandlung unter Verwendung des RFID- Lesegeräts 16 von medizinischem Personal ausgelesen werden. Hierdurch kann das medizinische Personal sich zu jeder Zeit einfach und verlässlich über die technische Spezifikation Z des vorliegenden Katheters 1 informieren.

Die Daten D2 bis D4 werden im Unterschied zu den Daten D1 nicht herstellerseitig abgespeichert. Stattdessen ist vorgesehen, dass das medizinische Personal selbst die Daten D2, D3 und/oder D4 unter Verwendung des RFID-Lesegeräts 16 in den Datenspeicher 17 schreibt. Die besagten Daten können dann zu einem beliebigen späteren Zeitpunkt für Informationszwecke und/oder zur Datenverarbeitung ausgelesen werden.

In diesem Zusammenhang bilden der Katheter 1 mit seinem RFID-Transponder 15 und das RFID-Lesegerät 16 ein medizinisches System 100, das schematisch stark vereinfacht anhand Fig. 3 dargestellt ist.

Wie bereits zuvor beschrieben, ist das RFID-Lesegerät 16 wenigstens zum Lesen der in dem Datenspeicher 17 hinterlegten Daten eingerichtet. Zur Anzeige der auf diese Weise erhaltenen Information weist das RFID-Lesegerät 16 vorliegend eine Anzeigeeinheit 161 auf. Die Anzeigeeinheit 160 kann beispielsweise als Bildschirm, Display oder dergleichen ausgebildet sein.

Bei der gezeigten Ausführungsform ist das RFID-Lesegerät 16 zusätzlich zum Schreiben von Informationen in den Datenspeicher 17 eingerichtet. Hierdurch können die zuvor beschriebenen Daten D2, D3 und/oder D4 sowie gegebenenfalls D5 und D6 unter Verwendung des RFID- Lesegeräts 16 in den Datenspeicher 17 geschrieben werden. Zur Vorgabe bzw. Eingabe der besagten Daten und/oder von denselben repräsentierten Informationen weist das RFID- Lesegerät 16 eine Eingabeeinheit 162 auf. Die Eingabeeinheit 162 kann eine Tastatur, Maus und/oder dergleichen umfassen.

Die Kombination aus RFID-Lesegerät 16 und Katheter 1 kann insoweit als einfachste Ausführungsform des medizinischen Systems 100 aufgefasst werden. Das medizinische System kann weitere Komponenten umfassen.

Vorliegend weist das medizinische System 100 ein Datenverarbeitungssystem 20 auf. Das Datenverarbeitungssystem 20 ist wenigstens mittelbar zur Daten- und/oder Signalübertragung mit dem RFID-Lesegerät 16 verbunden. Zu diesem Zweck ist eine nicht näher bezeichnete Signal- und/oder Datenverbindung zwischen dem RFID-Lesegerät 16 und dem Datenverarbeitungssystem 20 etabliert. Diese kann drahtlos oder drahtgebunden ausgeführt sein. Das Datenverarbeitungssystem 20 kann grundsätzlich dezentral, beispielsweise an einem Patientenbett, oder zentral, beispielsweise als zentrales Datenverarbeitungssystem eines Krankenhauses oder einer sonstigen Behandlungseinrichtung, ausgebildet sein. Vorliegend ist letzteres der Fall. Das Datenverarbeitungssystem 20 ist zur Verarbeitung von aus dem Datenspeicher 17 des RFID-Transponders 15 mittels des RFID-Lesegeräts 16 ausgelesenen Daten eingerichtet. Vorliegend ist das Datenverarbeitungssystem 20 zudem zur Vorgabe von in den Datenspeicher 17 des RFID-Transponders 15 zu schreibenden Daten eingerichtet. Bei den besagten Daten handelt es sich um die zuvor erläuterten Daten D2, D3, D4 und gegebenenfalls D5 und D6. Zur Anzeige der Daten weist das Datenverarbeitungssystem 20 vorliegend eine Anzeigeeinheit 201 auf. Zum Vorgeben bzw. Eingeben der Daten ist eine Eingabeeinheit 202 vorhanden.

Die Kopplung zwischen Datenverarbeitungssystem 20, RFID-Lesegerät 16 und RFID- Transponder 15 bzw. Katheter 1 lässt unterschiedlichste datenverarbeitungsbezogene sowie steuerungstechnische Anwendungsfälle zu. Beispielsweise kann ein Abgleich von ausgelesenen Daten mit einer digitalen Patientenakte erfolgen, die beispielsweise in einer Datenbank des Datenverarbeitungssystems 20 hinterlegt sein kann. Alternativ oder zusätzlich können unterschiedliche medizintechnische Einrichtungen in Abhängigkeit von ausgelesenen Daten angesteuert werden. Das anhand Fig. 3 gezeigte Ausführungsbeispiel verdeutlicht einen spezifischen steuerungstechnischen Anwendungsfall. Vorliegend ist eine intelligente Ansteuerung einer Pumpvorrichtung 30 in Abhängigkeit der in dem Datenspeicher 17 hinterlegten Daten vorgesehen.

Zu diesem Zweck weist das medizinische System 100 vorliegend die Pumpvorrichtung 30 und eine der Pumpvorrichtung 30 zugeordnete Steuereinheit 40 auf.

Die Pumpvorrichtung 30 ist zum Fördern einer nicht näher bezeichneten Flüssigkeit durch den Katheter 1 eingerichtet. Die Pumpvorrichtung 30 ist auf eine dem Fachmann grundsätzlich bekannte Weise fluidleitend an wenigstens eine der Katheterzuleitungen 4, 4a angeschlossen und zudem mit einem Flüssigkeitsbehälter verbunden, welcher die zu verabreichende medizinische Flüssigkeit beinhaltet. Die fluidleitende Verbindung zwischen der Pumpvorrichtung 30 und dem Katheter 1 ist in Fig. 3 schematisch stark vereinfacht anhand strichlierter Linien verdeutlicht.

Die Steuereinheit 40 ist vorliegend als separate Einheit dargestellt und steuerungstechnisch mit der Pumpvorrichtung 30 verbunden. Bei einer nicht gezeigten Ausführungsform kann die Steuereinheit integraler Bestandteil der Pumpvorrichtung sein.

Die Steuereinheit 40 ist zum Steuern der Pumpvorrichtung 30 in Abhängigkeit von mittels des R Fl D- Lesegeräts 16 aus dem Datenspeicher 17 des RFID-T ransponders 15 ausgelesenen Daten eingerichtet. Zu diesem Zweck ist die Steuereinheit 40 wenigstens mittelbar mit dem RFID-Lesegerät 16 verbunden. Vorliegend ist eine unmittelbare Verbindung zur Signal- und/oder Datenübertragung vorgesehen. Alternativ kann die Steuereinheit 40 mit dem Datenverarbeitungssystem 20 verbunden sein. Weiter alternativ, beispielsweise für den Fall, dass die Steuereinheit 40 in die Pumpvorrichtung 30 integriert ist, kann letztere mit dem Datenverarbeitungssystem 20 verbunden sein.

Die Ansteuerung der Pumpvorrichtung 30 mittels der Steuereinheit 40 erfolgt vorliegend wenigstens in Abhängigkeit der Therapiedaten D4. Diese umfassen Informationen zu einem Therapieschritt mit Angaben über eine Menge und/oder eine Mengenrate der zu verabreichenden medizinischen Flüssigkeit. Diese Informationen werden mittels des RFID- Lesegeräts 16 aus dem Datenspeicher 17 ausgelesen, wenigstens mittelbar an die Steuereinheit 40 übertragen und von dieser in entsprechende Steuerungsbefehle zur Steuerung der Pumpförderung mitels der Pumpvorrichtung 30 umgesetzt.

Alternativ oder zusätzlich kann die Steuerung der Pumpvorrichtung 30 in Abhängigkeit der personenbezogenen Daten D2 erfolgen. Für den Fall, dass die personenbezogenen Daten D2 Angaben zu einer Medikamentenunverträglichkeit umfassen, kann hierdurch auf einfache und verlässliche Weise verhindert werden, dass die Pumpvorrichtung 30 zur Abgabe einer unverträglichen Medikamentenflüssigkeit an den Patienten P in Gang gesetzt wird.