KLEEN EUGEN (DE)
PORR BAU GMBH (AT)
WO1999067183A1 | 1999-12-29 | |||
WO2010017571A1 | 2010-02-18 |
DE102009008451B3 | 2010-02-04 | |||
EP1790624A2 | 2007-05-30 |
Patentansprüche 1. Baustoffmischung, bestehend aus im Wesentlichen zementklinker-freien Komponenten und hergestellt durch Mischen einer Grundkomponente, die - aus Wasser, gelösten Bestandteilen und Partikeln unter 5 mm Durchmesser, vorzugsweise unter 3 mm Durchmesser, besteht, - eine dünnflüssige Konsistenz hat, - wenigstens ein Tonmineral-SchichtSilikat , wenigstens ein latent-hydraulisches Bindemittel und wenigstens eine Gesteinskörnung enthält und entweder nicht selbständig abbindet oder eine Abbindezeit aufweist, die auf mindestens 48 h verzögert ist, mit einer Aktivatorkomponente, die ebenfalls flüssig ist und wenigstens einen Aktivator zum Aktivieren des latent¬ hydraulischen Bindemittels enthält. 2. Baustoffmischung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Grundkomponente außerdem wenigstens einen puzzolanen Stoff enthält. 3. Baustoffmischung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Grundkomponente außerdem Flugasche und/oder Silicastaub enthält. 4. Baustoffmischung nach einem der Ansprüche 1 - 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Tonmineral-SchichtSilikat ein Bentonit ist. 5. Baustoffmischung nach einem der Ansprüche 1 - 4, dadurch gekennzeichnet, dass das latent-hydraulische Bindemittel in einem Anteil von 10 - 30 Gew.-%, das Tonmineral-Schichtsilikat in einem Anteil von 2 - 10 Gew.-%, die Gesteinskörnung in einem Anteil von 20 - 60 Gew.-% und Wasser in einem Anteil von 20 - 50 Gew.-% in der Baustoffmischung enthalten ist. 6. Baustoffmischung nach einem der Ansprüche 1 - 5, dadurch gekennzeichnet, dass das latent-hydraulische Bindemittel gemahlener Hüttensand ist. 7. Baustoffmischung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Aktivator alkalisch ist. 8. Baustoffmischung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Aktivator eine Erdalkalioxid und/oder Erdalkalihydroxid, vorzugsweise Calciumoxid und/oder Calciumhydroxid, enthält. 9. Baustoffmischung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Aktivator ein Alkaliwasserglas enthält . 10. Baustoffmischung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Hüttensand hochbasisch ist und einen hohen Anteil von Aluminiumoxid aufweist. 11. Baustoffmischung nach Anspruch 6 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Aktivator ein Sulfat, vorzugsweise Calciumsulfat , enthält. 12. Baustoffmischung nach einem der Ansprüche 1 - 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Anteil der Aktivatorkomponente an der Baustoffmischung unter 25 Gew.-%, vorzugsweise unter 15 Gew.-%, insbesondere bei 5 - 10 Gew.-%, liegt . 13. Baustoffmischung nach einem der Ansprüche 1 - 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Baustoffmischung Luft in Form von Schaumbläschen in einem Anteil von 5 - 50 Vol.-% enthält. 14. Verwendung einer Baustoffmischung nach einem der Ansprüche 1 - 13 zum Verfüllen eines Ringraums zwischen der Außenfläche eines Tübbingrings und dem ihn umgebenden Baugrund . 15. Verwendung einer Baustoffmischung nach Anspruch 13 zum Verfüllen eines Ringraums zwischen der Außenfläche eines Tübbingrings und dem ihn umgebenden Baugrund, wobei die Baustoffmischung außerdem eine Tensidkomponente aufweist und wobei die Baustoffmischung durch eine als Begasungsstrecke ausgebildete rohrförmige Strömungskammer eines Schaumgenerators hindurchgeleitet wird, wobei der Baustoffmischung über eine gasdurchlässige poröse Wandung der Begasungsstrecke Luft zugeführt wird, indem einer die rohrförmige Strömungskammer zumindest teilweise umschließenden Druckkammer des Schaumgenerators Druckluft zugeführt wird, wodurch eine Schaum enthaltende Baustoffmischung gebildet wird . 16. Verwendung einer Baustoffmischung nach Anspruch 10 oder 11 zum Verfüllen eines Ringraums zwischen der Außenfläche eines Tübbingrings und einem ihn umgebenden Baugrund, der einen hohen Sulfatgehalt aufweist. |
Baustoffmischung
Die Erfindung betrifft eine Baustoffmischung, welche zum Verfüllen eines Ringraums zwischen der Außenfläche eines
Tübbingrings und einem ihn umgebenden Baugrund geeignet ist und durch Mischen einer Grundkomponente mit einer
Aktivatorkomponente hergestellt wird, wobei beide Komponenten flüssig sind und wobei die Grundkomponente ein Tonmineral- Schichtsilikat , insbesondere Bentonit, und ein Bindemittel enthält und eine verzögerte Abbindezeit aufweist und wobei die Aktivatorkomponente einen Aktivator zum Aktivieren des Abbindens des Bindemittels enthält.
Eine aus diesen Komponenten bestehende Baustoffmischung wird üblicherweise zum Verfüllen eines Ringraums zwischen der
Außenfläche eines Tübbingrings und einem ihn umgebenden Baugrund eines Tunnelbauwerks eingesetzt. Die aus den beiden Komponenten bestehende Baustoffmischung wird erst kurz vor dem Einbringen in den Ringraum durch Mischen der Komponenten hergestellt, wobei die Zusammensetzungen der Grundkomponente und der
Aktivatorkomponente derart gewählt sind, dass die
Baustoffmischung nach dem Mischen nach einer kurzen
Reaktionszeit innerhalb des Ringraums eines Gel-Konsistenz erlangt, so dass eine ausreichende Anfangsfestigkeit vorliegt und das Füllmaterial nicht ausgehend vom Schildschwanz der
Tunnelvortriebsmaschine in Richtung Abbaukammer fließen kann.
Aus dem Artikel „Mörtel im Tunnelbau - Stand der Technik und aktuelle Entwicklungen zur Verfüllung des Ringspaltes bei
Tunnelvortriebsmaschinen" von Professor Dr.-Ing. Markus Thewes und Dipl.-Ing. Christoph Budach, Bauportal 12/2009, S. 706-711 sind verschiedene Verfahren und Materialien zum Verfüllen des Ringspaltes bekannt. Wie dem Artikel zu entnehmen ist, wird üblicherweise ein zementhaltiger Ringspaltmörtel verwendet.
Daneben ist auch eine Zwei-Komponenten-Baustoffmischung aus dem Artikel bekannt (S. 709, Tabelle 3), wobei die Grundkomponente, dort Komponente A genannt, Wasser, Bentonit, Zement und einen Stabilisator enthält, der das Abbinden des Zements verzögern soll. Der Artikel nennt auch Ein-Komponenten-Ringspaltmörtel ohne Zement, welche anstelle des Zements Flugasche enthalten. Dieser wird auch als inaktiver Ringspaltmörtel bezeichnet.
Derartige den Ringspalt füllende Mörtel werden verwendet, um das bei einem Stillstand des Systems mögliche Abbinden der Mischung in den Zuführleitungen zu vermeiden. Bei der Flugasche handelt es sich um ein puzzolanes Bindemittel, welches selbstständig nicht abbindet (deshalb „inaktiver Ringspaltmörtel" genannt) . Zum Abbinden bedarf es der Zugabe eines Calciumhydroxids . Aus dem Artikel von L. Linger, M. Cayrol und L. Boutillon, ,,ΤΒΜ' s backfill mortars - Overview - Introduction to Rheological Index" in "Tailor Made Concrete Structures", Taylor & Francis Group, London, 2008, Seiten 271 bis 276, ist ein Füllmörtel bekannt (vgl. Absatz 2.2, Ziffer 4. auf Seite 272), bei dem der
puzzolane Effekt bei pulverisierter Flugasche mittels Zugabe von Calciumhydroxid zum Abbinden ausgenutzt wird.
Aufgabe der Erfindung ist es, bei dem eingangs genannten
Zwei-Komponenten-BaustoffSystem die Eigenschaften der
eingesetzten Baustoffmischung zu verbessern, insbesondere deren Sulfat- und Chlorid-Beständigkeit zu erhöhen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine
Baustoffmischung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Die Baustoffmischung besteht aus im Wesentlichen
zementklinker-freien Komponenten und ist hergestellt durch
Mischen einer Grundkomponente mit einer Aktivatorkomponente. Die Grundkomponente besteht aus Wasser, gelösten Bestandteilen und Partikeln unter 5 mm, vorzugsweise unter 3 mm, Durchmesser, hat eine dünnflüssige Konsistenz, enthält wenigstens ein Tonmineral- Schichtsilikat , wenigstens ein latent-hydraulisches Bindemittel und wenigstens eine Gesteinskörnung und bindet entweder nicht selbstständig ab oder weist eine Abbindezeit auf, die auf mindestens 48 Stunden verzögert ist. Die Aktivatorkomponente ist ebenfalls flüssig und enthält wenigstens einen Aktivator zum Aktivieren des latent-hydraulischen Bindemittels. Zur Verbesserung der Eigenschaften trägt insbesondere die Verwendung eines latent-hydraulischen Bindemittels und das
Vermeiden der Zugabe von Zementklinker bei. Latent-hydraulische Stoffe besitzen die Eigenschaft, bei einer entsprechenden
Anregung (Aktivierung) selbstständig hydraulisch erhärten zu können. Im Unterschied zu Puzzolanen, welche zum Abbinden
Calciumhydroxid verbrauchen, benötigen die latent-hydraulischen Bindemittel nur ein alkalisches oder auch sulfatisches Milieu, um abzubinden, das heißt um CSH-Phasen zu bilden.
Die Zusammensetzung der Grundkomponente, insbesondere der
Anteil das latent-hydraulischen Bindemittels, und die
Zusammensetzung der Aktivatorkomponente, insbesondere die Art und der Anteil des Aktivators, sind so gewählt, dass bei dem Mischen eine Baustoffmischung entsteht, die nach einer kurzen Reaktionszeit von weniger als 5 Minuten, vorzugsweise weniger als 3 Minuten, insbesondere von etwa 30-60 Sekunden, eine Gel- Konsistenz erlangt. Anschließend härtet die Baustoffmischung aus .
Bei einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Baustoffmischung enthält die Grundkomponente außerdem wenigstens einen puzzolanen Stoff. In diesem Fall wird die
Aktivatorkomponente derart angepasst, dass auch der puzzolane Stoff im vorhandenen Stoffgemisch abbindet.
Bei einer anderen Ausführungsform enthält die
Grundkomponente außerdem Flugasche und/oder Silicastaub. In
Abhängigkeit von der Zusammensetzung der Flugasche wirkt diese teilweise als latent-hydraulisches Bindemittel, teilweise als puzzolaner Stoff. Silicastaub kann ebenfalls als puzzolaner Stoff eingesetzt werden. Auch bei Zumischung dieser Bestandteile zu der Grundkomponente sind der Anteil und die Zusammensetzung der Aktivatorkomponente entsprechend anzupassen. Durch die
Zumischung der hier genannten optionalen Stoffe können
einerseits die Eigenschaften der Baustoffmischung an die
Einsatzbedingungen angepasst werden; andererseits können mit Hilfe dieser Anteile die Herstellungskosten der Baustoffmischung variiert werden. Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Baustoffmischung ist das Tonmineral-Schichtsilikat ein Bentonit. Bentonite sind Mischungen aus verschiedenen Tonmineralien und enthalten als wichtigsten Bestandteil Montmorillonit . Bentonit-Wasser- Mischungen weisen ein thixotropes Verhalten auf, das heißt, sie stellen in Bewegung eine Flüssigkeit dar, bilden aber in Ruhe einen Festkörper aus. Dies ist vorteilhaft für den gewünschten Einsatzzweck, nämlich die Hinterfüllung von Tübbingen.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist das latent- hydraulische Bindemittel in einem Anteil von 10 bis 30 Gew.-%, das Tonmineral-Schichtsilikat in einem Anteil von 2 bis 10 Gew.- %, die Gesteinskörnungen in einem Anteil von 20 bis 60 Gew.-% und Wasser in einem Anteil von 20 bis 50 Gew.-% in der
Baustoffmischung enthalten. Es hat sich gezeigt, dass eine derartige Zusammensetzung eine für das Verfüllen eines Ringraums zwischen der Außenfläche eines Tübbingrings und dem ihn
umgebenden Baugrund besonders geeignete Baustoffmischung ergibt. Beispielsweise enthält die Baustoffmischung etwa 15 bis 20 Gew.- % des latent-hydraulischen Bindemittels, 2 bis 4 % des
Tonmineral-Schichtsilikats , 35 bis 45 Gew.-% der
Gesteinskörnungen und 25 bis 25 Gew.-% Wasser. In geringen
Anteilen können übliche Zusatzmittel enthalten sein.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Baustoffmischung ist das latent-hydraulische Bindemittel
gemahlener Hüttensand. Dieser ist nicht nur preiswert; sein Abbindevermögen kann außerdem nicht nur basisch, sondern auch sulfatisch aktiviert werden. Bei einer Ausführungsform ist der Aktivator alkalisch, wobei beispielsweise ein Erdalkalioxid und/oder Erdalkalihydroxid, vorzugsweise Calciumoxid und/oder Calciumhydroxid, verwendet werden kann.
Bei einer anderen Ausführungsform ist der zum Aktivieren des latent-hydraulischen gemahlenen Hüttensands verwendete Aktivator ein Alkali-Wasserglas, beispielsweise Natrium- oder
Kaliumwasserglas. Dieses ist vorteilhafterweise hoch alkalisch und enthält auch Siliciumdioxid, welches mit dem Hüttensand reagieren kann. Bei einer Ausführungsform, bei der der verwendete Hüttensand hochbasisch ist und einen hohen Anteil an Aluminiumoxid
aufweist, kann vorzugsweise ein Aktivator verwendet werden, der ein Sulfat, vorzugsweise Calciumsulfat (Gips) enthält. Diese Ausführungsform der Baustoffmischung eignet sich dann
insbesondere für ein Verfüllen eines Ringraums zwischen der Außenfläche eines Tübbingrings und einem ihm umgebenden
Baugrund, der einen hohen Sulfatgehalt aufweist.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist die
Baustoffmischung dadurch gekennzeichnet, dass der Anteil der Aktivatorkomponente an der Baustoffmischung unter 25 Gew.-%, vorzugsweise unter 15 Gew.-%, insbesondere bei etwa 5 bis 10 Gew.-%, liegt. Dieser geringe Anteil gestattet es, dass die Aktivatorkomponente am Ort der Herstellung der Baustoffmischung (durch Mischen der Grundkomponente mit der Aktivatorkomponente) bevorratet werden kann.
Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist die Baustoffmischung dadurch gekennzeichnet, dass sie Luft in Form von Schaumbläschen in einem Anteil von 5 bis 50 Vol.-% enthält. Dieses Luftvolumen (Schaum) kann durch ein beliebiges
Aufschäumen hergestellt werden, wobei vorzugsweise der
Baustoffmischung vorab ein Tensid zugegeben wird. Vorzugsweise wird eine solche Baustoffmischung, die einen Luftanteil von 5 bis 50 Vol.-% enthält, durch Verwendung eines Schaumgenerators hergestellt .
Die erfindungsgemäße Baustoffmischung wird insbesondere zum Verfüllen eines Ringraums zwischen der Außenfläche eines
Tübbingrings und dem ihn umgebenden Baugrund verwendet. Wird hierfür eine Baustoffmischung verwendet, die Luft in Form von Schaumbläschen in einem Anteil von 5 bis 50 Vol.-% enthält, so weist die Baustoffmischung außerdem eine Tensidkomponente auf und wird die Baustoffmischung durch eine als Begasungsstrecke ausgebildete rohrförmige Strömungskammer eines Schaumgenerators hindurchgeleitet, wobei der Baustoffmischung über eine
gasdurchlässige poröse Wandung der Begasungsstrecke Luft zugeführt wird, indem einer die rohrförmige Strömungskammer zumindest teilweise umschließenden Druckkammer des Schaumgenerators Druckluft zugeführt, wodurch eine Schaum enthaltende Baustoffmischung gebildet wird. Beispielsweise kann die Grundkomponente als Schaum hergestellt werden, wobei dem Schaum kurz vor dem Einbringen in den Ringspalt die
Aktivatorkomponente zugemischt wird. Der dann in den Ringraum eingebrachte Baustoffschäum erlangt nach kurzer Zeit eine Gel- Konsistenz und kann eine Stützfunktion erfüllen. Anschließend härtet der Baustoffschäum aus. Die Verwendung eines
Baustoffschaums hat den Vorteil, dass die Eigenschaften über den Anteil und die Größenverteilung der Luftbläschen des Schaums eingestellt werden können.
Bei einer anderen Verwendung einer Baustoffmischung, die gemahlenen Hüttensand enthält und bei der der Hüttensand
hochbasisch ist und einen hohen Anteil von Aluminiumoxid
aufweist und/oder der Aktivator ein Sulfat, vorzugsweise
Calciumsulfat , enthält, wird ein Ringraum zwischen der
Außenfläche eines Tübbingrings und einem ihn umgebenden Baugrund verfüllt, wobei der Baugrund einen hohen Sulfatgehalt aufweist.
Vorteilhafte und/oder bevorzugte Weiterbildungen der
Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
Im Folgenden wird die Erfindung anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels näher beschrieben.
Die bevorzugte Ausführungsform ist eine Baustoffmischung, welche zum Verfüllen eines Ringraums zwischen der Außenfläche eines Tübbingrings und den ihm umgebenden Baugrund eingesetzt wird. Die Baustoffmischung besteht aus im Wesentlichen
zementklinker-freien Komponenten. „Im Wesentlichen" bedeutet hier, dass Zementklinker allenfalls in Form von Verunreinigungen oder Spuren enthalten sein kann. Die Baustoffmischung wird durch Mischen einer Grundkomponente mit einer Aktivatorkomponente hergestellt, wobei das Mischen kurz vor dem Einbringen in den Ringraum erfolgt. Die Grundkomponente besteht aus
Hüttensandmehl , Bentonit, Feinstsand, Wasser und Zusatzmitteln, wobei es sich bei den Zusatzmitteln insbesondere um
Dispergiermittel handelt, die ein gutes Fließverhalten
gewährleisten. Die Aktivatorkomponente enthält einen alkalischen Anreger, vorzugsweise Wasserglas. Nach dem Mischen von Grund- und Aktivatorkomponente setzt sich eine vorgegebene Menge der Baustoffmischung beispielsweise aus 300 kg Hüttensandmehl , 50 kg Bentonit, 700 kg Feinstsand und 10 kg Zusatzmittel zusammen, wobei 510 1 Waser hinzugemischt sind. Hinzu kommen 170 kg
Aktivator .
Beim Einsatz als Füllmaterial für den Ringspalt zwischen der Außenfläche eines Tübbingrings und einem ihm umgebenden Baugrund wird vorzugsweise die Grundkomponente über eine lange Zuleitung, die mehrere Kilometer lang sein kann, zum Ort einer
Tunnelvortriebsmaschine herangeführt. Die Aktivatorkomponente befindet sich in Vorratsbehältern vor Ort. Das Vermischen kann mit Hilfe einer Mischschnecke oder einer Mischdüse vorgenommen werden. Zusätzlich wird dem Gemisch vorzugsweise eine
Tensidkomponente zugemischt, wobei die Tensidkomponente entweder bereits der herantransportierten Grundkomponente zugemischt sein kann oder der Aktivatorkomponente zugemischt ist. Es ist auch denkbar, dass die Tensidkomponente erst dem hergestellten
Gemisch aus Grundkomponente und Aktivatorkomponente zugemischt oder dass die drei Komponenten gleichzeitig vermischt werden. Das dabei gebildete Gemisch aus Grundkomponente,
Aktivatorkomponente und Tensidkomponente wird durch einen
Schaumgenerator hindurchgeführt. Insbesondere wird das Gemisch durch eine als Begasungsstrecke ausgebildete rohrförmige
Strömungskammer mit vorzugsweise zylindrischem Querschnitt hindurchgeführt. Die Außenwand der Strömungskammer ist durch ein poröses Material gebildet. Die Außenwand wird umgeben von einer Druckkammer, welcher Druckluft eines vorgegebenen Drucks
zugeführt wird. Der Druck ist dabei so eingestellt, dass eine vorgegebene Menge Luft pro Zeiteinheit durch eine poröse Wandung in die Strömungskammer eindringt und dort Luftbläschen
vorgegebener Größe und Verteilung bildet. Die
Luftbläschenverteilung und -große ist einstellbar, so dass die Eigenschaften der entstehenden Baustoffmischung gezielt
beeinflusst werden können.