Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
CEMENT-FREE CONSTRUCTION MATERIAL MIXTURE SUITABLE FOR FILLING AN ANNULAR SPACE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2016/116496
Kind Code:
A1
Abstract:
A construction material mixture comprises components substantially free of cement clinker and is produced by mixing a base component with an activator component. The base component comprises water, dissolved components and particles less than 5 mm in diameter, preferably less than 3 mm in diameter, has a thin consistency, contains at least one clay mineral phyllosilicate, at least one latent-hydraulic binder, and at least one aggregate, and either does not set independently or has a setting time which is delayed for at least 48 hours. The activator component is also liquid and contains at least one activator for activating the latent-hydraulic binder.

Inventors:
HÖRLEIN NORBERT (AT)
KLEEN EUGEN (DE)
Application Number:
PCT/EP2016/051120
Publication Date:
July 28, 2016
Filing Date:
January 20, 2016
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
MC BAUCHEMIE MÜLLER GMBH & CO KG CHEMISCHE FABRIKEN (DE)
PORR BAU GMBH (AT)
International Classes:
C04B28/08; C04B7/153; E21D11/10; E21F15/00
Domestic Patent References:
WO1999067183A11999-12-29
WO2010017571A12010-02-18
Foreign References:
DE102009008451B32010-02-04
EP1790624A22007-05-30
Attorney, Agent or Firm:
ZENZ Patentanwälte Partnerschaft mbB (DE)
Download PDF:
Claims:
Patentansprüche

1. Baustoffmischung, bestehend aus im Wesentlichen

zementklinker-freien Komponenten und hergestellt durch Mischen einer Grundkomponente, die

- aus Wasser, gelösten Bestandteilen und Partikeln

unter 5 mm Durchmesser, vorzugsweise unter 3 mm Durchmesser, besteht,

- eine dünnflüssige Konsistenz hat,

- wenigstens ein Tonmineral-SchichtSilikat , wenigstens ein latent-hydraulisches Bindemittel und wenigstens eine Gesteinskörnung enthält und

entweder nicht selbständig abbindet oder eine

Abbindezeit aufweist, die auf mindestens 48 h verzögert ist,

mit einer Aktivatorkomponente, die ebenfalls flüssig ist und wenigstens einen Aktivator zum Aktivieren des latent¬ hydraulischen Bindemittels enthält.

2. Baustoffmischung nach Anspruch 1, dadurch

gekennzeichnet, dass die Grundkomponente außerdem wenigstens einen puzzolanen Stoff enthält.

3. Baustoffmischung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Grundkomponente außerdem Flugasche und/oder Silicastaub enthält.

4. Baustoffmischung nach einem der Ansprüche 1 - 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Tonmineral-SchichtSilikat ein Bentonit ist.

5. Baustoffmischung nach einem der Ansprüche 1 - 4, dadurch gekennzeichnet, dass das latent-hydraulische

Bindemittel in einem Anteil von 10 - 30 Gew.-%, das

Tonmineral-Schichtsilikat in einem Anteil von 2 - 10 Gew.-%, die Gesteinskörnung in einem Anteil von 20 - 60 Gew.-% und Wasser in einem Anteil von 20 - 50 Gew.-% in der

Baustoffmischung enthalten ist.

6. Baustoffmischung nach einem der Ansprüche 1 - 5, dadurch gekennzeichnet, dass das latent-hydraulische

Bindemittel gemahlener Hüttensand ist.

7. Baustoffmischung nach Anspruch 6, dadurch

gekennzeichnet, dass der Aktivator alkalisch ist.

8. Baustoffmischung nach Anspruch 7, dadurch

gekennzeichnet, dass der Aktivator eine Erdalkalioxid und/oder Erdalkalihydroxid, vorzugsweise Calciumoxid und/oder

Calciumhydroxid, enthält.

9. Baustoffmischung nach Anspruch 7, dadurch

gekennzeichnet, dass der Aktivator ein Alkaliwasserglas enthält . 10. Baustoffmischung nach Anspruch 6, dadurch

gekennzeichnet, dass der Hüttensand hochbasisch ist und einen hohen Anteil von Aluminiumoxid aufweist.

11. Baustoffmischung nach Anspruch 6 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Aktivator ein Sulfat, vorzugsweise

Calciumsulfat , enthält.

12. Baustoffmischung nach einem der Ansprüche 1 - 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Anteil der

Aktivatorkomponente an der Baustoffmischung unter 25 Gew.-%, vorzugsweise unter 15 Gew.-%, insbesondere bei 5 - 10 Gew.-%, liegt .

13. Baustoffmischung nach einem der Ansprüche 1 - 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Baustoffmischung Luft in Form von Schaumbläschen in einem Anteil von 5 - 50 Vol.-% enthält.

14. Verwendung einer Baustoffmischung nach einem der

Ansprüche 1 - 13 zum Verfüllen eines Ringraums zwischen der Außenfläche eines Tübbingrings und dem ihn umgebenden

Baugrund .

15. Verwendung einer Baustoffmischung nach Anspruch 13 zum Verfüllen eines Ringraums zwischen der Außenfläche eines Tübbingrings und dem ihn umgebenden Baugrund,

wobei die Baustoffmischung außerdem eine Tensidkomponente aufweist und

wobei die Baustoffmischung durch eine als Begasungsstrecke ausgebildete rohrförmige Strömungskammer eines

Schaumgenerators hindurchgeleitet wird, wobei der

Baustoffmischung über eine gasdurchlässige poröse Wandung der Begasungsstrecke Luft zugeführt wird, indem einer die

rohrförmige Strömungskammer zumindest teilweise umschließenden Druckkammer des Schaumgenerators Druckluft zugeführt wird, wodurch eine Schaum enthaltende Baustoffmischung gebildet wird .

16. Verwendung einer Baustoffmischung nach Anspruch 10 oder 11 zum Verfüllen eines Ringraums zwischen der Außenfläche eines Tübbingrings und einem ihn umgebenden Baugrund, der einen hohen Sulfatgehalt aufweist.

Description:
Zur Ringraumverfüllung geeignete zementfreie

Baustoffmischung

Die Erfindung betrifft eine Baustoffmischung, welche zum Verfüllen eines Ringraums zwischen der Außenfläche eines

Tübbingrings und einem ihn umgebenden Baugrund geeignet ist und durch Mischen einer Grundkomponente mit einer

Aktivatorkomponente hergestellt wird, wobei beide Komponenten flüssig sind und wobei die Grundkomponente ein Tonmineral- Schichtsilikat , insbesondere Bentonit, und ein Bindemittel enthält und eine verzögerte Abbindezeit aufweist und wobei die Aktivatorkomponente einen Aktivator zum Aktivieren des Abbindens des Bindemittels enthält.

Eine aus diesen Komponenten bestehende Baustoffmischung wird üblicherweise zum Verfüllen eines Ringraums zwischen der

Außenfläche eines Tübbingrings und einem ihn umgebenden Baugrund eines Tunnelbauwerks eingesetzt. Die aus den beiden Komponenten bestehende Baustoffmischung wird erst kurz vor dem Einbringen in den Ringraum durch Mischen der Komponenten hergestellt, wobei die Zusammensetzungen der Grundkomponente und der

Aktivatorkomponente derart gewählt sind, dass die

Baustoffmischung nach dem Mischen nach einer kurzen

Reaktionszeit innerhalb des Ringraums eines Gel-Konsistenz erlangt, so dass eine ausreichende Anfangsfestigkeit vorliegt und das Füllmaterial nicht ausgehend vom Schildschwanz der

Tunnelvortriebsmaschine in Richtung Abbaukammer fließen kann.

Aus dem Artikel „Mörtel im Tunnelbau - Stand der Technik und aktuelle Entwicklungen zur Verfüllung des Ringspaltes bei

Tunnelvortriebsmaschinen" von Professor Dr.-Ing. Markus Thewes und Dipl.-Ing. Christoph Budach, Bauportal 12/2009, S. 706-711 sind verschiedene Verfahren und Materialien zum Verfüllen des Ringspaltes bekannt. Wie dem Artikel zu entnehmen ist, wird üblicherweise ein zementhaltiger Ringspaltmörtel verwendet.

Daneben ist auch eine Zwei-Komponenten-Baustoffmischung aus dem Artikel bekannt (S. 709, Tabelle 3), wobei die Grundkomponente, dort Komponente A genannt, Wasser, Bentonit, Zement und einen Stabilisator enthält, der das Abbinden des Zements verzögern soll. Der Artikel nennt auch Ein-Komponenten-Ringspaltmörtel ohne Zement, welche anstelle des Zements Flugasche enthalten. Dieser wird auch als inaktiver Ringspaltmörtel bezeichnet.

Derartige den Ringspalt füllende Mörtel werden verwendet, um das bei einem Stillstand des Systems mögliche Abbinden der Mischung in den Zuführleitungen zu vermeiden. Bei der Flugasche handelt es sich um ein puzzolanes Bindemittel, welches selbstständig nicht abbindet (deshalb „inaktiver Ringspaltmörtel" genannt) . Zum Abbinden bedarf es der Zugabe eines Calciumhydroxids . Aus dem Artikel von L. Linger, M. Cayrol und L. Boutillon, ,,ΤΒΜ' s backfill mortars - Overview - Introduction to Rheological Index" in "Tailor Made Concrete Structures", Taylor & Francis Group, London, 2008, Seiten 271 bis 276, ist ein Füllmörtel bekannt (vgl. Absatz 2.2, Ziffer 4. auf Seite 272), bei dem der

puzzolane Effekt bei pulverisierter Flugasche mittels Zugabe von Calciumhydroxid zum Abbinden ausgenutzt wird.

Aufgabe der Erfindung ist es, bei dem eingangs genannten

Zwei-Komponenten-BaustoffSystem die Eigenschaften der

eingesetzten Baustoffmischung zu verbessern, insbesondere deren Sulfat- und Chlorid-Beständigkeit zu erhöhen.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine

Baustoffmischung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.

Die Baustoffmischung besteht aus im Wesentlichen

zementklinker-freien Komponenten und ist hergestellt durch

Mischen einer Grundkomponente mit einer Aktivatorkomponente. Die Grundkomponente besteht aus Wasser, gelösten Bestandteilen und Partikeln unter 5 mm, vorzugsweise unter 3 mm, Durchmesser, hat eine dünnflüssige Konsistenz, enthält wenigstens ein Tonmineral- Schichtsilikat , wenigstens ein latent-hydraulisches Bindemittel und wenigstens eine Gesteinskörnung und bindet entweder nicht selbstständig ab oder weist eine Abbindezeit auf, die auf mindestens 48 Stunden verzögert ist. Die Aktivatorkomponente ist ebenfalls flüssig und enthält wenigstens einen Aktivator zum Aktivieren des latent-hydraulischen Bindemittels. Zur Verbesserung der Eigenschaften trägt insbesondere die Verwendung eines latent-hydraulischen Bindemittels und das

Vermeiden der Zugabe von Zementklinker bei. Latent-hydraulische Stoffe besitzen die Eigenschaft, bei einer entsprechenden

Anregung (Aktivierung) selbstständig hydraulisch erhärten zu können. Im Unterschied zu Puzzolanen, welche zum Abbinden

Calciumhydroxid verbrauchen, benötigen die latent-hydraulischen Bindemittel nur ein alkalisches oder auch sulfatisches Milieu, um abzubinden, das heißt um CSH-Phasen zu bilden.

Die Zusammensetzung der Grundkomponente, insbesondere der

Anteil das latent-hydraulischen Bindemittels, und die

Zusammensetzung der Aktivatorkomponente, insbesondere die Art und der Anteil des Aktivators, sind so gewählt, dass bei dem Mischen eine Baustoffmischung entsteht, die nach einer kurzen Reaktionszeit von weniger als 5 Minuten, vorzugsweise weniger als 3 Minuten, insbesondere von etwa 30-60 Sekunden, eine Gel- Konsistenz erlangt. Anschließend härtet die Baustoffmischung aus .

Bei einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen

Baustoffmischung enthält die Grundkomponente außerdem wenigstens einen puzzolanen Stoff. In diesem Fall wird die

Aktivatorkomponente derart angepasst, dass auch der puzzolane Stoff im vorhandenen Stoffgemisch abbindet.

Bei einer anderen Ausführungsform enthält die

Grundkomponente außerdem Flugasche und/oder Silicastaub. In

Abhängigkeit von der Zusammensetzung der Flugasche wirkt diese teilweise als latent-hydraulisches Bindemittel, teilweise als puzzolaner Stoff. Silicastaub kann ebenfalls als puzzolaner Stoff eingesetzt werden. Auch bei Zumischung dieser Bestandteile zu der Grundkomponente sind der Anteil und die Zusammensetzung der Aktivatorkomponente entsprechend anzupassen. Durch die

Zumischung der hier genannten optionalen Stoffe können

einerseits die Eigenschaften der Baustoffmischung an die

Einsatzbedingungen angepasst werden; andererseits können mit Hilfe dieser Anteile die Herstellungskosten der Baustoffmischung variiert werden. Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Baustoffmischung ist das Tonmineral-Schichtsilikat ein Bentonit. Bentonite sind Mischungen aus verschiedenen Tonmineralien und enthalten als wichtigsten Bestandteil Montmorillonit . Bentonit-Wasser- Mischungen weisen ein thixotropes Verhalten auf, das heißt, sie stellen in Bewegung eine Flüssigkeit dar, bilden aber in Ruhe einen Festkörper aus. Dies ist vorteilhaft für den gewünschten Einsatzzweck, nämlich die Hinterfüllung von Tübbingen.

Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist das latent- hydraulische Bindemittel in einem Anteil von 10 bis 30 Gew.-%, das Tonmineral-Schichtsilikat in einem Anteil von 2 bis 10 Gew.- %, die Gesteinskörnungen in einem Anteil von 20 bis 60 Gew.-% und Wasser in einem Anteil von 20 bis 50 Gew.-% in der

Baustoffmischung enthalten. Es hat sich gezeigt, dass eine derartige Zusammensetzung eine für das Verfüllen eines Ringraums zwischen der Außenfläche eines Tübbingrings und dem ihn

umgebenden Baugrund besonders geeignete Baustoffmischung ergibt. Beispielsweise enthält die Baustoffmischung etwa 15 bis 20 Gew.- % des latent-hydraulischen Bindemittels, 2 bis 4 % des

Tonmineral-Schichtsilikats , 35 bis 45 Gew.-% der

Gesteinskörnungen und 25 bis 25 Gew.-% Wasser. In geringen

Anteilen können übliche Zusatzmittel enthalten sein.

Bei einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Baustoffmischung ist das latent-hydraulische Bindemittel

gemahlener Hüttensand. Dieser ist nicht nur preiswert; sein Abbindevermögen kann außerdem nicht nur basisch, sondern auch sulfatisch aktiviert werden. Bei einer Ausführungsform ist der Aktivator alkalisch, wobei beispielsweise ein Erdalkalioxid und/oder Erdalkalihydroxid, vorzugsweise Calciumoxid und/oder Calciumhydroxid, verwendet werden kann.

Bei einer anderen Ausführungsform ist der zum Aktivieren des latent-hydraulischen gemahlenen Hüttensands verwendete Aktivator ein Alkali-Wasserglas, beispielsweise Natrium- oder

Kaliumwasserglas. Dieses ist vorteilhafterweise hoch alkalisch und enthält auch Siliciumdioxid, welches mit dem Hüttensand reagieren kann. Bei einer Ausführungsform, bei der der verwendete Hüttensand hochbasisch ist und einen hohen Anteil an Aluminiumoxid

aufweist, kann vorzugsweise ein Aktivator verwendet werden, der ein Sulfat, vorzugsweise Calciumsulfat (Gips) enthält. Diese Ausführungsform der Baustoffmischung eignet sich dann

insbesondere für ein Verfüllen eines Ringraums zwischen der Außenfläche eines Tübbingrings und einem ihm umgebenden

Baugrund, der einen hohen Sulfatgehalt aufweist.

Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist die

Baustoffmischung dadurch gekennzeichnet, dass der Anteil der Aktivatorkomponente an der Baustoffmischung unter 25 Gew.-%, vorzugsweise unter 15 Gew.-%, insbesondere bei etwa 5 bis 10 Gew.-%, liegt. Dieser geringe Anteil gestattet es, dass die Aktivatorkomponente am Ort der Herstellung der Baustoffmischung (durch Mischen der Grundkomponente mit der Aktivatorkomponente) bevorratet werden kann.

Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist die Baustoffmischung dadurch gekennzeichnet, dass sie Luft in Form von Schaumbläschen in einem Anteil von 5 bis 50 Vol.-% enthält. Dieses Luftvolumen (Schaum) kann durch ein beliebiges

Aufschäumen hergestellt werden, wobei vorzugsweise der

Baustoffmischung vorab ein Tensid zugegeben wird. Vorzugsweise wird eine solche Baustoffmischung, die einen Luftanteil von 5 bis 50 Vol.-% enthält, durch Verwendung eines Schaumgenerators hergestellt .

Die erfindungsgemäße Baustoffmischung wird insbesondere zum Verfüllen eines Ringraums zwischen der Außenfläche eines

Tübbingrings und dem ihn umgebenden Baugrund verwendet. Wird hierfür eine Baustoffmischung verwendet, die Luft in Form von Schaumbläschen in einem Anteil von 5 bis 50 Vol.-% enthält, so weist die Baustoffmischung außerdem eine Tensidkomponente auf und wird die Baustoffmischung durch eine als Begasungsstrecke ausgebildete rohrförmige Strömungskammer eines Schaumgenerators hindurchgeleitet, wobei der Baustoffmischung über eine

gasdurchlässige poröse Wandung der Begasungsstrecke Luft zugeführt wird, indem einer die rohrförmige Strömungskammer zumindest teilweise umschließenden Druckkammer des Schaumgenerators Druckluft zugeführt, wodurch eine Schaum enthaltende Baustoffmischung gebildet wird. Beispielsweise kann die Grundkomponente als Schaum hergestellt werden, wobei dem Schaum kurz vor dem Einbringen in den Ringspalt die

Aktivatorkomponente zugemischt wird. Der dann in den Ringraum eingebrachte Baustoffschäum erlangt nach kurzer Zeit eine Gel- Konsistenz und kann eine Stützfunktion erfüllen. Anschließend härtet der Baustoffschäum aus. Die Verwendung eines

Baustoffschaums hat den Vorteil, dass die Eigenschaften über den Anteil und die Größenverteilung der Luftbläschen des Schaums eingestellt werden können.

Bei einer anderen Verwendung einer Baustoffmischung, die gemahlenen Hüttensand enthält und bei der der Hüttensand

hochbasisch ist und einen hohen Anteil von Aluminiumoxid

aufweist und/oder der Aktivator ein Sulfat, vorzugsweise

Calciumsulfat , enthält, wird ein Ringraum zwischen der

Außenfläche eines Tübbingrings und einem ihn umgebenden Baugrund verfüllt, wobei der Baugrund einen hohen Sulfatgehalt aufweist.

Vorteilhafte und/oder bevorzugte Weiterbildungen der

Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.

Im Folgenden wird die Erfindung anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels näher beschrieben.

Die bevorzugte Ausführungsform ist eine Baustoffmischung, welche zum Verfüllen eines Ringraums zwischen der Außenfläche eines Tübbingrings und den ihm umgebenden Baugrund eingesetzt wird. Die Baustoffmischung besteht aus im Wesentlichen

zementklinker-freien Komponenten. „Im Wesentlichen" bedeutet hier, dass Zementklinker allenfalls in Form von Verunreinigungen oder Spuren enthalten sein kann. Die Baustoffmischung wird durch Mischen einer Grundkomponente mit einer Aktivatorkomponente hergestellt, wobei das Mischen kurz vor dem Einbringen in den Ringraum erfolgt. Die Grundkomponente besteht aus

Hüttensandmehl , Bentonit, Feinstsand, Wasser und Zusatzmitteln, wobei es sich bei den Zusatzmitteln insbesondere um

Dispergiermittel handelt, die ein gutes Fließverhalten

gewährleisten. Die Aktivatorkomponente enthält einen alkalischen Anreger, vorzugsweise Wasserglas. Nach dem Mischen von Grund- und Aktivatorkomponente setzt sich eine vorgegebene Menge der Baustoffmischung beispielsweise aus 300 kg Hüttensandmehl , 50 kg Bentonit, 700 kg Feinstsand und 10 kg Zusatzmittel zusammen, wobei 510 1 Waser hinzugemischt sind. Hinzu kommen 170 kg

Aktivator .

Beim Einsatz als Füllmaterial für den Ringspalt zwischen der Außenfläche eines Tübbingrings und einem ihm umgebenden Baugrund wird vorzugsweise die Grundkomponente über eine lange Zuleitung, die mehrere Kilometer lang sein kann, zum Ort einer

Tunnelvortriebsmaschine herangeführt. Die Aktivatorkomponente befindet sich in Vorratsbehältern vor Ort. Das Vermischen kann mit Hilfe einer Mischschnecke oder einer Mischdüse vorgenommen werden. Zusätzlich wird dem Gemisch vorzugsweise eine

Tensidkomponente zugemischt, wobei die Tensidkomponente entweder bereits der herantransportierten Grundkomponente zugemischt sein kann oder der Aktivatorkomponente zugemischt ist. Es ist auch denkbar, dass die Tensidkomponente erst dem hergestellten

Gemisch aus Grundkomponente und Aktivatorkomponente zugemischt oder dass die drei Komponenten gleichzeitig vermischt werden. Das dabei gebildete Gemisch aus Grundkomponente,

Aktivatorkomponente und Tensidkomponente wird durch einen

Schaumgenerator hindurchgeführt. Insbesondere wird das Gemisch durch eine als Begasungsstrecke ausgebildete rohrförmige

Strömungskammer mit vorzugsweise zylindrischem Querschnitt hindurchgeführt. Die Außenwand der Strömungskammer ist durch ein poröses Material gebildet. Die Außenwand wird umgeben von einer Druckkammer, welcher Druckluft eines vorgegebenen Drucks

zugeführt wird. Der Druck ist dabei so eingestellt, dass eine vorgegebene Menge Luft pro Zeiteinheit durch eine poröse Wandung in die Strömungskammer eindringt und dort Luftbläschen

vorgegebener Größe und Verteilung bildet. Die

Luftbläschenverteilung und -große ist einstellbar, so dass die Eigenschaften der entstehenden Baustoffmischung gezielt

beeinflusst werden können.