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Title:
CENTRIFUGE AND METHOD FOR OPERATING A CENTRIFUGE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2024/068564
Kind Code:
A1
Abstract:
A centrifuge has a centrifuge housing (10) and a rotor (12) which is mounted in the centrifuge housing (10) in such a way that it can be rotated about an axis of rotation, wherein the rotor has at least one receptacle (14) for receiving a sample container (30). To improve the operating procedure, it is proposed that a reading device (20) for a data carrier (32) is provided, wherein the reading device (20) is arranged in such a way that it reads data from a data carrier (32) on a sample container (30) received in a receptacle (14).

Inventors:
LANGER DANIEL (DE)
Application Number:
PCT/EP2023/076431
Publication Date:
April 04, 2024
Filing Date:
September 25, 2023
Export Citation:
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Assignee:
THERMO ELECTRON LED GMBH (DE)
International Classes:
B04B5/04
Foreign References:
EP3560592A22019-10-30
DE102013220416A12015-04-16
EP0898699B12002-07-31
CN109598167A2019-04-09
Attorney, Agent or Firm:
ZIERMANN, Oliver (DE)
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Claims:
ANSPRÜCHE

1. Eine Zentrifuge mit einem Zentrifugengehäuse (10) und einem Rotor (12), der in dem Zentrifugengehäuse (10) so angebracht ist, dass er um eine Drehachse drehbar ist, wobei der Rotor mindestens eine Aufnahme (14) zur Aufnahme eines Probenbehälters (30) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass eine Lesevorrichtung (20) für einen Datenträger (32) vorgesehen ist, wobei die Lesevorrichtung (20) so angeordnet ist, dass sie Daten von einem Datenträger (32) auf einem in einer Aufnahme (14) aufgenommenen Probenbehälter (30) liest.

2. Zentrifuge nach Anspruch 1, wobei die Lesevorrichtung (20) am Zentrifugengehäuse (10) befestigt ist.

3. Zentrifuge nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Rotor (12) eine Vielzahl von Aufnahmen (14) umfasst, die jeweils einen Probenbehälter aufnehmen können.

4. Zentrifuge nach Anspruch 3, wobei die Zentrifuge so konfiguriert ist, dass sie den Rotor (12) fortschreitend dreht, so dass die Lesevorrichtung (20) jeweils die Daten von einem Datenträger (32) auf einem in einer Aufnahme aufgenommenen Probenbehälter (30) liest.

5. Zentrifuge nach Anspruch 3 oder Anspruch 4, wobei die Zentrifuge eine Vielzahl von Lesevorrichtungen umfasst, wobei jede Lesevorrichtung so angeordnet ist, dass sie Daten von einem Datenträger auf einem Probenbehälter liest, der in einer entsprechenden Aufnahme aufgenommen ist.

6. Zentrifuge nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei sie ferner einen Prozessor (40) umfasst, der so konfiguriert ist, dass er Daten von der Lesevorrichtung (20) empfängt, die einem Probenbehälter (30) in einer Aufnahme (14) zugehörig sind und wenigstens einen Betriebsparameter der Zentrifuge auf der Grundlage der empfangenen Daten einstellt.

7. Zentrifuge nach Anspruch 6, wobei der Betriebsparameter einer oder mehrere der folgenden ist: Drehzahl des Rotors;

Beschleunigung und Verzögerung des Rotors;

Betriebstemperatur;

Dauer des Betriebs der Zentrifuge;

Separationsgrad;

Umgebungstemperatut;

Informationen über die Bedienperson und/oder Uhrzeit/Datum.

8. Zentrifuge nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Lesevorrichtung (20) ein optisches Lesegerät und der Datenträger (32) ein optischer Datenträger, vorzugsweise ein Barcode ist, oder die Lesevorrichtung (20) eine Lese- und Schreibvorrichtung und der Datenträger (32) ein Lese-/Schreibdatenträger, vorzugsweise ist ein RFID-Tag ist.

9. Zentrifuge nach Anspruch 8, wobei die Lese- und Schreibvorrichtung ferner so eingerichtet ist, dass sie Betriebsparameter auf den Datenträger (32) schreibt, die einem an dem Probenbehälter durchgeführten Betrieb der Zentrifuge entsprechen.

10. Zentrifuge nach Anspruch 9, wobei die Zentrifuge ferner einen Sensor umfasst, der die Betriebsparameter erfasst und die Betriebsdaten an die Lese- und Schreibvorrichtung übermittelt.

11. Verarbeitungssystem, das Folgendes umfasst: eine Zentrifuge (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche und einen Probenbehälter (30) zum Einsetzen in eine Aufnahme, wobei der Probenbehälter einen Datenträger (32) aufweist.

Description:
ZENTRIFUGE UND VERFAHREN ZUM BETRIEB EINER ZENTRIFUGE

Die vorliegende Beschreibung bezieht sich auf eine Zentrifuge und ein Verfahren zum Betrieb einer Zentrifuge. Eine Zentrifuge ist ein Gerät, das eine flüssige Probe mit hoher Geschwindigkeit rotieren lässt, um verschiedene Stoffkomponenten der Probe voneinander zu trennen. Dichtere Substanzen und Partikel bewegen sich radial nach außen und trennen sich so von Komponenten mit geringerer Dichte.

Eine Zentrifuge besteht in der Regel aus einem Rotor, der drehbar in einem Gehäuse gelagert ist. Der Rotor hat ein oder mehrere Aufnahmen zur Aufnahme eines Probenbehälters, in dem sich die flüssige Probe befindet. Der Rotor wird mit hoher Geschwindigkeit gedreht, um die flüssige Probe zu trennen.

Die Zentrifugation ist oft Teil einer komplexen Analyse-/Verarbeitungskette. Je nach Anwendung kann eine sogenannte Standardarbeitsanweisung (SOP) erstellt werden, in der die Abfolge der Schritte sowie die zu beachtenden Parameter festgelegt sind.

Es ist wichtig, dass die Proben nicht verwechselt und somit mit dem falschen Verfahren behandelt werden. Deshalb werden die Proben innerhalb einer Verarbeitungskette gekennzeichnet, so dass die durchgeführten Prozessschritte für jede Probe dokumentiert werden können. Dabei können einzelne Geräte, die innerhalb der Verarbeitungskette eingesetzt werden, mit einer Möglichkeit zum Lesen dieser Etiketten ausgestattet werden, zum Beispiel mit einem Barcode-Handscanner, mit dem ein Barcode auf einer Probe oder einem Probenbehälter ausgelesen werden kann.

Es besteht jedoch die Gefahr, dass ein Benutzer beim Scannen Fehler macht, z. B. die falsche Probe scannt oder die gescannte Probe gegen eine andere austauscht.

Es besteht daher ein Bedarf an einer verbesserten Zentrifuge und einem verbesserten Verfahren zum Betrieb einer Zentrifuge.

Eine Zentrifuge wird gemäß Anspruch 1 bereitgestellt. Diese Zentrifuge ermöglicht eine einfache Identifizierung der darin aufgenommenen Proben, was dazu beiträgt, Fehler bei der Verarbeitung zu vermeiden und die Rückverfolgung der Proben zu verbessern. Das Lesegerät kann am Zentrifugengehäuse befestigt werden. Dies ist eine effektive Anordnung für das Lesegerät. Sie kann zum Beispiel an einer Seitenwand, einem Deckel oder einem Boden des Zentrifugengehäuses befestigt werden.

Der Rotor kann eine Vielzahl von Aufnahmen umfassen, von denen jeder einen Probenbehälter aufnehmen kann. Somit kann eine Vielzahl von Probenbehältern gleichzeitig eingesetzt werden, um eine entsprechende Anzahl von Proben zu verarbeiten. Dabei kann es sich um dieselbe oder um eine andere Art von Probe handeln.

Die Zentrifuge kann so konfiguriert sein, dass sie den Rotor schrittweise dreht, wobei die Lesevorrichtung so angeordnet ist, dass sie jeweils Daten von einem Datenträger auf einem in einer aufgenommenen Probenbehälter liest. Auf diese Weise kann die Zentrifuge den Datenträger eines jeden Probenbehälters lesen. Mit schrittweise oder fortschreitend ist gemeint, dass dann, wenn die Lesevorrichtung einen Datenträger gelesen hat, der Rotor so gedreht wird, dass ein weiterer Datenträger von der Lesevorrichtung gelesen werden kann.

Die Zentrifuge kann auch eine Vielzahl von Lesevorrichtungen umfassen, wobei jede Lesevorrichtung so angeordnet ist, dass sie Daten von einem Datenträger auf einem Probenbehälter liest, der in einem entsprechenden Behälter aufgenommen wurde. Mehrere Lesegeräte können die gleichzeitige Verarbeitung einer großen Anzahl von Datenträgern ermöglichen.

Daneben ist es denkbar, dass die Zentrifuge nur eine Lesevorrichtung aufweist, die in der Lage ist, mehrere Tags gleichzeitig zu lesen. Bei einem Scanner lässt sich dies dadruch realisieren, dass das optische Feld des Detektors (Kamera) alle Probenröhrchen gleichzeitig erfasst. Bei der Verwendung von RF-ID gibt es die Möglichkeit, dies mit einer geeigneten Auswahl an Tags und Lesechips und einer Software (Anti-Collision-Protocol), gleichzeitig mehrere Tags zu lesen (Pulkerfassung).

Die Zentrifuge kann ferner einen Prozessor umfassen, der so konfiguriert ist, dass er: Daten von der Lesevorrichtung empfängt, die einer Probe in einer Aufnahme entsprechen; und einen Betriebsparameter der Zentrifuge auf der Grundlage der empfangenen Daten einstellt. Dies bedeutet, dass der Betrieb der Zentrifuge auf der Grundlage der erfassten Proben eingestellt werden kann, ohne dass ein Benutzer die Betriebsparameter eingeben muss.

Der Betriebsparameter kann einer oder mehrere der folgenden sein:

Drehzahl des Rotors;

Beschleunigung und Verzögerung des Rotors;

Betriebstemperatur;

Dauer des Betriebs der Zentrifuge;

Separationsgrad;

Umgebungstemperatut;

Informationen über die Bedienperson und/oder Uhrzeit/Datum.

Das Lesegerät kann ein visuelles Lesegerät sein und der Datenträger kann ein visueller Datenträger sein, wobei der Datenträger vorzugsweise ein Barcode ist. Visuelle Datenlesegeräte und -träger sind eine wirksame Methode zur Durchführung der Datenlesung. Der visuelle Datenträger kann auf dem Probenbehälter angebracht, aufgedruckt oder geätzt werden oder auf jede andere geeignete Weise ausgebildet sein.

Das Lesegerät kann ein Lese- und Schreibgerät sein und der Datenträger kann ein Lese- /Schreibdatenträger sein. Vorzugsweise ist der Datenträger ein RFID-Tag. Dies ermöglicht es, durch die Zentrifuge aktiv Daten auf dem Datenträger zu speichern.

Das Lese- und Schreibgerät kann ferner so eingerichtet sein, dass es Betriebsdaten auf den Datenträger schreibt, die einem an dem Probenbehälter durchgeführten Vorgang der Zentrifuge entsprechen. Dabei kann es sich um einen Datensatz handeln, der sich auf den an dem Probenbehälter durchgeführten Vorgang bezieht und auf den später Bezug genommen werden kann. Dies kann besonders nützlich sein, wenn die IT-Infrastruktur eines Zentrifugenstandorts nicht zugänglich ist, wenn die Probe weiterverarbeitet wird, zum Beispiel, wenn die Probe an ein anderes Labor oder ein anderes Verarbeitungszentrum weitergegeben wird. Auch aus Gründen der Qualitätssicherung kann die nachträgliche Überprüfung der tatsächlichen Betriebsparameter gewünscht sein.

Die Zentrifuge kann ferner einen Sensor umfassen, der so angeordnet ist, dass er die Betriebsdaten erfasst und die Betriebsdaten an das Lese- und Schreibgerät übermittelt. Mit einem solchen Sensor kann ein tatsächlicher Vorgang (oder diesbezügliche Daten) am Probenbehälter aufgezeichnet werden. Dies kann z. B. als Aufzeichnung dessen, was tatsächlich am Probenbehälter durchgeführt wurde, im Vergleich zu dem, was beabsichtigt war, nützlich sein.

Ein Verarbeitungssystem bestehend aus einer zuvor erörterten Zentrifuge und einem zum Einsatz in dieser geeigneten Probenbehälter wird gemäß Anspruch 11 bereitgestellt.

Es ergibt sich der folgende Verfahrensablauf beim Einsatz einer erfindungsgemäßen Zentrifuge:

Der Rotor kann eine Vielzahl von Aufnahmen umfassen, von denen jede zur Aufnahme eines Probenbehälters dient, wobei das Verfahren ferner die folgenden Schritte umfassen kann: Einsetzen eines Probenbehälters mit einem Datenträger in jede Aufnahme; und fortschreitendes Drehen des Rotors und Lesen jedes Datenträgers mit der Lesevorrichtung. Eine Vielzahl von Probenbehältern kann eingesetzt werden, um eine Vielzahl von Proben zu verarbeiten. Dabei kann es sich um die gleiche oder eine andere Art von Proben handeln. Dadurch kann die Zentrifuge den Datenträger jedes Probenbehälters auslesen. Mit fortschreitend ist auch hier gemeint, dass nach dem Auslesen eines Datenträgers durch die Lesevorrichtung der Rotor so gedreht wird, dass ein weiterer Datenträger von der Lesevorrichtung ausgelesen werden kann.

Die Zentrifuge kann ferner einen bereits angesprochenen Prozessor umfassen, wobei ferner die folgenden Schritte durchgeführt werden können: Empfangen von Daten von der Lesevorrichtung am Prozessor; und Einstellen eines Betriebsparameters der Zentrifuge auf der Grundlage der empfangenen Daten. Dies bedeutet, dass der Betrieb der Zentrifuge auf der Grundlage der empfangenen Proben eingestellt werden kann, ohne dass ein Benutzer die Betriebsparameter eingeben muss.

In einer Weiterbildung des Verfahrens können ferner die folgenden Schritte vorgesehen sein: Bestimmen der gewünschten Betriebsbedingungen für jeden Probenbehälter und Vergleichen der gewünschten Betriebsbedingungen mit Vorgaben, um durch Vergleich gegenseitig akzeptable Betriebsbedingungen zu identifizieren, wobei das Verfahren ferner den folgenden Schritt umfassen kann: (i) Verhindern des Betriebs der Zentrifuge, wenn keine für beide Seiten akzeptablen Betriebsbedingungen identifiziert werden; oder (ii) Erzeugen der Betriebsparameter auf der Grundlage der für beide Seiten akzeptablen Betriebsbedingungen. Verschiedene Proben können unterschiedliche gewünschte Betriebsbedingungen haben. Durch die Bestimmung einer für beide Seiten akzeptablen Betriebsbedingung ermöglicht das Verfahren die gleichzeitige Verarbeitung verschiedener Proben. Kann keine solche für beide Seiten akzeptable Betriebsbedingung ermittelt werden, wird der Betrieb der Zentrifuge verhindert, um zu verhindern, dass eine Probe in ungeeigneter Weise bearbeitet wird.

Schritt (ii) kann ferner die Erzeugung einer Benachrichtigung umfassen, um anzuzeigen, dass die gewünschten Betriebsbedingungen voneinander abweichen. Die Benachrichtigung kann einen Benutzer darüber informieren, dass unterschiedliche Proben vorhanden sind, und wenn dies nicht beabsichtigt ist, kann der Benutzer die Probenbehälter überprüfen, um festzustellen, warum dies der Fall ist und ob dies überhaupt gewünscht ist.

Schritt (ii) kann ferner Folgendes umfassen: Vorlegen des generierten Betriebsparameters für einen Benutzer; und Empfangen einer Benutzereingabe zur Bestätigung des generierten Betriebsparameters. Durch die Bestätigung des generierten Betriebsparameters durch den Benutzer wird geprüft, ob dieser Parameter angemessen ist.

Bei der Lesevorrichtung kann es sich um eine Lese- und Schreibvorrichtung handeln, passend hierzu kann der Datenträger ein Lese-/Schreibdatenträger sein, so dass das Verfahren ferner den folgenden Schritt umfassen kann: Schreiben von Betriebsdaten auf den Datenträger, die einem an dem Probenbehälter durchgeführten Vorgang der Zentrifuge entsprechen.

Bei den Betriebsdaten kann es sich um Betriebsdaten handeln, die von einem Sensor der Zentrifuge erfasst werden. Mit einem solchen Sensor kann ein tatsächlicher Vorgang (oder diesbezügliche Daten) am Probenbehälter aufgezeichnet werden. Dies kann z. B. als Aufzeichnung dessen, was tatsächlich am Probenbehälter durchgeführt wurde, im Vergleich zu dem, was beabsichtigt war, nützlich sein.

Nachfolgend wird anhand der beiliegenden Zeichnungen, die nur als Beispiel dienen, auf Ausführungsbeispiele der Erfindung eingegangen. Es zeigen:

Fig. 1 eine Querschnittsansicht einer ersten Beispielzentrifuge; Fig. 2 eine Querschnittsansicht einer zweiten Beispielzentrifuge;

Fig. 3 eine Querschnittsansicht einer dritten Beispielzentrifuge;

Fig. 4 eine Querschnittsansicht einer vierten Beispielzentrifuge;

Fig. 5 ein Flussdiagramm zur Veranschaulichung möglicher Verfahrensabläufe.

Die Abbildungen 1 bis 4 zeigen verschiedene Beispielzentrifugen 100. Obwohl jede Abbildung eine andere Beispielzentrifuge zeigt, können die allgemeinen Funktionsprinzipien jeder Zentrifuge 100 gleich sein. Sofern nicht ausdrücklich anders angegeben, kann jedes Merkmal oder jeder Vorgang, das bzw. der in Bezug auf eine Beispielzentrifuge 100 offenbart wird, auch auf jede andere Beispielzentrifuge 100 angewendet werden.

Die Zentrifuge 100 jeder Figur umfasst ein Zentrifugengehäuse 10, in dem ein Rotor 12 montiert ist. Das Zentrifugengehäuse 10 kann z. B. eine Rotorkammer sein. Der Rotor 12 ist um eine Drehachse X drehbar, d. h. der Rotor 12 kann im Zentrifugengehäuse 10 drehbar gelagert sein. Im Gebrauch wird der Rotor 12 um diese Achse X gedreht. Die Zentrifuge 100 kann beispielsweise einen Motor, z. B. einen Elektromotor, zum Antreiben der Drehung des Rotors 12 um diese Achse X umfassen. Es kann auch jeder andere geeignete Mechanismus zum Antreiben der Drehung des Rotors 12 verwendet werden, z. B. ein magnetisches Rotationssystem.

Der Rotor 12 umfasst eine oder mehrere Aufnahmen 14 zur Aufnahme eines Probenbehälters 30. In bestimmten Beispielen kann der Rotor 12 eine Vielzahl von Aufnahmen 14 umfassen. Die Aufnahmen können im Allgemeinen identisch ausgebildet sein. Zum Beispiel kann der Rotor 12 in der Draufsicht allgemein kreisförmig sein, zentriert um die Achse X. Die Vielzahl von Aufnahmen 14 kann in der Draufsicht in einem oder mehreren Kreisen angeordnet sein, ebenfalls zentriert um die Achse X. Die Vielzahl von Aufnahmen 14 kann also auch in einer Vielzahl von konzentrischen Kreisen angeordnet sein.

Neben einem solchen Festwinkelrotor, der sicher die am häufigsten anzutreffende Ausführung darstellt, gibt es auch sogenannte Ausschwingrotoren, die im Ergebnis einen horizontalen Gradienten erzeugen. Dies ist für einige Anwendungen erforderlich. Auch mit diesem Typ Rotor lässt sich eine erfindungsgemäße Zentrifuge aufbauen bzw. ist das beschriebene Verfahren anwendbar.

Jede Aufnahme 14 kann eine Einführungsachse definieren, entlang der ein Probenbehälter 30 bewegt wird, um ihn in die Aufnahme 14 einzuführen. Die Aufnahme kann zum Beispiel allgemein zylindrisch sein, wobei die Einsetzachse der axialen Zylinderrichtung entspricht. Diese Einsetzachse kann geneigt zur Drehachse X verlaufen. Dies führt dazu, dass sich der Probenbehälter 30 im Gebrauch in einer schrägen Position befindet, da die Drehachse X im Allgemeinen vertikal verläuft. Wenn sich der Rotor 12 dreht, werden daher die dichteren Bestandteile in den unteren Teil des Probenbehälters 30 gedrückt.

Bei dem Probenbehälter 30 kann es sich um jede geeignete Art von Probenbehälter 30 zur Verwendung in einer Zentrifuge 100 handeln. Der Probenbehälter 30 kann zum Beispiel ein Zentrifugenröhrchen sein. Der Probenbehälter 30 kann für die Aufnahme einer flüssigen Probe geeignet sein, die möglicherweise suspendierte Feststoffe enthält. Bei der flüssigen Probe kann es sich beispielsweise um eine Blutprobe handeln.

Der Probenbehälter muss aber nicht als starres Behältnis ausgebildet sein. Bei der Verarbeitung von Blut sind auch Blutbeutel sehr weit verbreitet, die ein entsprechend ausgebildeten Aufnahmen der Zentrifuge aufgenommen werden können. Diese sind insbesondere beim Einsatz der zuvor bereits angesprochenen Ausschwingrotoren verbreitet.

Jede Beispielzentrifuge 100 umfasst eine Lesevorrichtung 20, die so angeordnet ist, dass sie Daten von einem Datenträger 32 auf einem in der Aufnahme 14 des Rotors 12 aufgenommenen Probenbehälter 30 abliest. Das heißt, die Lesevorrichtung 20 kann allgemein auf eine Aufnahme 14 des Rotors 12 ausgerichtet sein, um Daten von dem Datenträger 32 auf einem in dieser Aufnahme 14 aufgenommenen Probenbehälter 30 zu lesen. Zwischen der Lesevorrichtung 20 und dem Datenträger 32 des in der Aufnahme 14 des Rotors 12 aufgenommenen Probenbehälters 30 kann ein optischer und/oder elektromagnetischer Signalweg bestehen. Zwischen der Lesevorrichtung 20 und dem Datenträger 32 kann ein übertragbares Element vorhanden sein. Dabei kann es sich um ein beliebiges Element, wie z. B. ein Fenster, handeln, durch das die Lesevorrichtung 20 den Datenträger 32 lesen kann. Natürlich ist der Rotor 12 drehbar in der Zentrifuge 100 gelagert und kann sich daher drehen, um die Aufnahme 14 in und aus der Ausrichtung mit der Lesevorrichtung 20 zu bewegen. Es kann eine definierte Position des Rotors 12 und eines Behälters 14 geben, in der die Lesevorrichtung 20 in der Lage ist, Daten vom Datenträger 32 des in diesem Behälter 14 aufgenommenen Probenbehälters zu lesen. An dieser definierten Position kann der optische und/oder elektromagnetische Signalweg zwischen der Lesevorrichtung 20 und dem Datenträger 32 des in der Aufnahme 14 des Rotors 12 aufgenommenen Probenbehälters 30 hergestellt werden.

Die Zentrifuge 100 kann auch eine Vielzahl von Lesegeräten 20 umfassen, wobei jede Lesevorrichtung 20 so eingerichtet sein kann, dass sie Daten von einem Datenträger 32 auf einem Probenbehälter 30 liest, der in einer entsprechenden Aufnahme 14 aufgenommen ist. Die Anzahl der Lesevorrichtungen 20 kann mit der Anzahl der Aufnahmen 14 identisch sein. Alternativ kann es weniger Lesevorrichtungen 20 als Aufnahmen 14 geben, und jede Lesevorrichtung 20 kann so konfiguriert sein, dass sie einen Datenträger 32 auf einem Probenbehälter 30 liest, der in einer Vielzahl von Aufnahmen aufgenommen wurde. Beispielsweise kann der Rotor 12 so gedreht werden, dass nach und nach alle Datenträger 32 mit den Lesegeräten 20 gelesen werden.

Bei dem Datenträger 32 kann es sich um einen beliebigen Typ von Datenträger 32 handeln, wobei das Lesegerät 20 ein entsprechendes Lesegerät ist, das auf dem Typ des Datenträgers 32 basiert. Der Datenträger 32 kann auf jede geeignete Weise an dem Probenbehälter 30 angebracht werden. Beispielsweise kann der Datenträger 32 direkt auf den Probenbehälter 30 aufgedruckt, in den Probenbehälter 30 eingebettet, am Probenbehälter 30 befestigt, in den Probenbehälter 30 geätzt oder auf jede andere geeignete Weise angebracht werden.

Die Abbildungen 1 und 2 zeigen eine erste Beispielzentrifuge 100 bzw. eine zweite Beispielzentrifuge 100, die jeweils ein visuelles Lesegerät 20 als Lesevorrichtung 20 enthalten. Der Datenträger 32 ist in diesen Beispielen also ein entsprechender visueller Datenträger 32. Bei dem Datenträger 32 kann es sich zum Beispiel um einen Barcode handeln. Dabei kann es sich um einen eindimensionalen Barcode, wie z.B. einen Universal Product Code, oder einen zweidimensionalen Barcode (Matrixcode), wie z.B. einen QR- Code, handeln. Das visuelle Lesegerät 20 kann eine Kamera, ein Scanner oder ein anderes geeignetes visuelles Lesegerät 20 sein. In solchen Anordnungen kann die Zentrifuge 100 außerdem ein Stroboskoplicht umfassen, das mit der Drehung des Rotors 12 synchronisiert ist. Das heißt, wenn sich der Rotor 12 in einer Position befindet, in der er eine Aufnahme 14 mit dem optischen Lesegerät 20 ausrichtet, kann das Stroboskoplicht blinken. Dies kann auf einer Drehposition des Rotors 12 beruhen, die z. B. mit einem Rotationsgeber erfasst werden kann. Alternativ oder zusätzlich kann eine Lichtschranke vorgesehen sein, die ein Lichtsignal unterbricht, um die Drehstellung des Rotors 12 anzuzeigen, und/oder ein Hall-Sensor mit einem entsprechenden Magneten am Rotor 12 Zusammenwirken, oder umgekehrt.

Die Abbildungen 3 und 4 zeigen eine dritte Beispielzentrifuge 100 bzw. eine vierte Beispielzentrifuge 100, die jeweils ein Lese- und Schreibgerät (Lese-/Schreibgerät) 20 als Lesegerät 20 enthalten. Der Datenträger 32 ist in diesen Beispielen ein hierzu passender Lese-/Schreib-Datenträger 32. Das heißt, die Lese-/Schreibvorrichtung 20 kann nicht nur Daten auf dem Datenträger 32 lesen, sondern auch Daten auf den Lese- /Schreibdatenträger 32 schreiben. In weiteren Beispielen kann der Datenträger 32 auch ein Lese-/Schreib-Datenträger 32 sein, während die Lesevorrichtung 20 nur eine Lesevorrichtung 20 ohne Schreibfunktionen sein kann.

In den Beispielen der Abbildungen 3 und 4 ist der Datenträger 32 ein RFID-Etikett 32 (Radio Frequency Identification). Dabei kann es sich um einen aktiven oder passiven RFID-Tag 32 handeln. Das Lesegerät 20 kann dann ein entsprechendes RFID-Lesegerät 20 sein. Das RFID-Lesegerät 20 kann beispielsweise eine oder mehrere Antennen zur Erfassung eines RFID-Tags 32 am Probenbehälter 30 aufweisen. Die Verwendung eines RFID-Tags 32 kann beispielsweise in Übereinstimmung mit ISO/IEC 15961 AI DC RFID Data Protocol - Application interface; und/oder ISO/IEC 15962 AI DC RFID Data Protocol - Encoding Rules erfolgen.

Bei den Beispielzentrifugen 100 kann sich das Lesegerät 20 an jeder geeigneten Stelle befinden. Beispielsweise kann das Lesegerät 20 fest mit dem Zentrifugengehäuse 10 verbunden sein. Das heißt, die Ablesevorrichtung 20 kann in Bezug auf das Zentrifugengehäuse 10 befestigt sein. Dies kann z.B. in einem oberen Bereich der Zentrifuge 100, wie dem Deckel, geschehen. Der Deckel kann geschlossen werden, um das Zentrifugengehäuse 10 im Wesentlichen abzudichten. Dieser obere Bereich kann sich auf einen Abschnitt der Zentrifuge beziehen, der im Gebrauch oberhalb des Rotors 12 angeordnet ist. Eine solche Anordnung ist in den Beispielzentrifugen 100 der Figuren 1 und 3 dargestellt.

Alternativ kann die Ablesevorrichtung 20 auch in einem unteren Bereich der Zentrifuge 100 angeordnet sein, beispielsweise an einem unteren Ende der Zentrifuge 100. Dies ist in den Beispielzentrifugen 100 der Figuren 2 und 4 dargestellt. Jede andere Anordnung der Lesevorrichtung 20 kann ebenfalls in Betracht gezogen werden, beispielsweise an einer Seitenwand der Zentrifuge 100.

Im Hinblick auf die Beispielzentrifugen 100 im Allgemeinen werden auch weitere Anordnungen in Betracht gezogen.

Wie bereits erwähnt, kann der Rotor 12 eine Vielzahl von Aufnahmen 14 umfassen, die jeweils zur Aufnahme eines Probenbehälters 30 geeignet sind. Die Lesevorrichtung 20 kann so eingerichtet sein, dass sie Daten von einem Datenträger 32 auf einem Probenbehälter 30 in einer Aufnahme 14 liest, die sich in ihrer Drehbewegung um die Achse X in einer ersten Position befindet. Diese erste Position kann einer Stelle entsprechen, an der die Aufnahme 14 im Allgemeinen mit der Lesevorrichtung 20 ausgerichtet ist. Die Zentrifuge 100 kann so konfiguriert sein, dass sie den Rotor 18 schrittweise so dreht, so dass sich nach und nach jede Aufnahme 14 in der ersten Position befindet. Die Lesevorrichtung 20 kann daher den Datenträger 32 jedes Probenbehälters 30 lesen, wenn die Aufnahme 14, in der er sich befindet, in die erste Position bewegt wird. Alternativ oder zusätzlich kann es mehrere Lesevorrichtungen 20 geben, die jeweils so angeordnet sind, dass sie den Datenträger 32 eines Probenbehälters 30 in einer Aufnahme 14 lesen, die sich in seiner Drehbewegung um die Achse X in einer entsprechenden Position befindet. So kann die Zentrifuge 100 beispielsweise N Lesevorrichtungen 20 umfassen, die N-fach rotationssymmetrisch um die Drehachse X angeordnet sind.

Die Zentrifuge 100 kann ferner einen Prozessor 40 umfassen, der mit der Lesevorrichtung 20 verbunden ist. Der Prozessor 40 kann zunächst mit einem Motor in Verbindung stehen, der so angeordnet ist, dass er die Drehbewegung des Rotors 12 antreibt, so dass der Prozessor 40 den Betrieb des Motors und damit die Drehung des Rotors 12 steuern kann. Dabei kann es sich um eine drahtgebundene oder drahtlose Verbindung handeln. Der Prozessor 40 kann Daten von der Lesevorrichtung 20 empfangen, wenn die Lesevorrichtung 20 einen Datenträger 32 liest. Bei den Daten von der Lesevorrichtung 20 kann es sich zum Beispiel um eine Kennung für eine Probe im Probenbehälter 30 handeln. Alternativ oder zusätzlich können die Daten weitere Informationen enthalten, wie z. B. ein Betriebsprotokoll für die Verarbeitung der Probe im Probenbehälter 30. Ein Betriebsprotokoll kann einen oder mehrere Betriebsparameter definieren, die die Zentrifuge 100 bei der Verarbeitung der Probe verwenden soll. In jedem Fall beziehen sich die Daten auf die Probe im Probenbehälter 30. Dabei kann es sich um direkte Daten handeln, die angeben, um welche Probe es sich handelt - z. B. um eine Blutprobe. Es kann sich aber auch um ein Betriebsprotokoll für die Zentrifuge 100 handeln, das keine Angaben über die Art der Probe enthält.

Der Prozessor 40 kann so konfiguriert sein, dass er einen oder mehrere Betriebsparameter der Zentrifuge 100 auf der Grundlage der empfangenen Daten einstellt. Wenn die empfangenen Daten ein Betriebsprotokoll für die Zentrifuge 100 enthalten, kann der Betriebsparameter direkt auf der Grundlage dieses Betriebsprotokolls eingestellt werden. Geben die Daten lediglich an, um welche Probe es sich handelt, kann der Prozessor 40 einen entsprechenden Betriebsparameter z. B. in einer Datenbank nachschlagen. Dabei kann es sich um eine lokale Datenbank oder eine entfernte Datenbank handeln. Bei dem Betriebsparameter kann es sich um einen beliebigen Parameter der Zentrifuge 100 handeln, der verändert werden kann. Dies kann zum Beispiel die Drehzahl des Rotors 12 und/oder die Beschleunigung des Rotors 12 sein. Dies kann in Form einer Winkelgeschwindigkeit und -beschleunigung und/oder einer linearen Geschwindigkeit und Beschleunigung, die der Probenbehälter 30 erfährt, definiert werden. Alternativ oder zusätzlich kann als Betriebsparameter eine Betriebsdauer der Zentrifuge 100 hinterlegt sein. In bestimmten Beispielen kann die Zentrifuge 100 ferner eine Heiz- und/oder Kühlvorrichtung umfassen, wobei ein weiterer Betriebsparameter eine Betriebstemperatur der Zentrifuge 100 sein kann. Der Prozessor 40 kann mit der Heiz- und/oder Kühlvorrichtung in Verbindung stehen, um die Heizung und/oder Kühlung der Zentrifuge 100 zu steuern. Jede Kombination der zuvor angesprochenen Betriebsparameter ist ebenfalls möglich.

Die Zentrifuge 100 kann ferner einen oder mehrere Sensoren 50 umfassen, die so angeordnet sind, dass sie die oben genannten Betriebsparameter oder andere Betriebsdaten erfassen oder ablesen. Betriebsdaten können alle Daten sein, die sich auf den Betrieb der Zentrifuge 100 beziehen, einschließlich aller aufgeführten Betriebsparameter. Bei den Betriebsdaten kann es sich um eine Aufzeichnung der Betriebsparameter oder anderer bekannter Daten handeln, die nicht erfasst wurden. Die Betriebsdaten können einfach aufzeichnen, dass die Probe von der Zentrifuge 100 verarbeitet wurde.

Der Prozessor 40 kann ferner so konfiguriert sein, dass er ein Signal von dem einen oder den mehreren Sensoren 50 empfängt, das Betriebsdaten anzeigt, und diese Betriebsdaten für die jeweilige Probe aufzeichnet. In Beispielen mit einem Lese-/Schreibdatenträger 32 und einer Lese-/Schreibvorrichtung 20 kann der Prozessor 40 beispielsweise so konfiguriert sein, dass er die Betriebsdaten auf dem Lese-/Schreibdatenträger 32 aufzeichnet, indem er über die Lese-/Schreibvorrichtung 20 auf den Datenträger 32 schreibt. Die Sensoren 50 können die erfassten Betriebsdaten an die Schreib- /Lesevorrichtung 20 übertragen, z. B. über den Prozessor 40. Alternativ kann auch ein separates Schreibgerät vorhanden sein, das einen Schreib-/Lese-Datenträger 32 beschreiben kann. In weiteren Beispielen kann der Probenbehälter 30 eine Vielzahl von Datenträgern 32 enthalten. Ein Datenträger 32 kann zur reinen Identifikation der Probe dienen und ein weiterer Datenträger 32 kann zur Aufzeichnung der Betriebsdaten verwendet werden. Alternativ oder zusätzlich können die Betriebsdaten auch in einer separaten Datenbank gespeichert werden. Dabei kann es sich z. B. um eine entfernte Datenbank handeln, auf die über ein beliebiges Verbindungsprotokoll, wie z. B. eine Direktverbindung und/oder über das Internet, zugegriffen wird. Die Zentrifuge 100 kann einen Sender zur Übertragung der Betriebsdaten aufweisen. Die Betriebsdaten können aufgezeichnet werden, bevor ein Deckel der Zentrifuge 100 geöffnet wird.

In bestimmten Beispielen kann ein Roboterarm verwendet werden, um die Probenbehälter 30 in die Behälter 14 zu setzen. Dies kann zum Beispiel ein Pick-and-Place-Roboter, ein Roboterarm wie ein SCARA oder ein anderer geeigneter Roboter sein.

Ferner wird ein Verarbeitungssystem bereitgestellt, das eine Zentrifuge 100 und einen oder mehrere Probenbehälter 30 umfasst, wobei jeder Probenbehälter 30 einen Datenträger 32 aufweist. Die Zentrifuge 100 kann in Übereinstimmung mit der vorliegenden Offenbarung sein.

Ein Verfahren zum Betrieb einer Zentrifuge ist ebenfalls vorgesehen. Nachfolgend werden bevorzugte und mögliche Verfahrensvarianten unter Bezugnahme auf Fig. 5 näher erläutert. Die Probenbehälter 30 können z.B. Blut, Urin, Abwasserproben oder Sonstiges enthalten. Diese werden in den Probenbehälter gefüllt (Schritt I in Fig. 5). Die Informationen (DI) zu der Probe werden im Schritt II in einer Datenbank/Cloud gespeichert. Schritt I und II des Verfahrens können auch in vertauschter Folge durchgeführt werden.

Auch hier kann die Zentrifuge 100 im Übrigen in Übereinstimmung mit einer der vorliegenden Offenbarungen sein. Im Einzelnen umfasst die Zentrifuge 100 ein Zentrifugengehäuse 10 und einen Rotor 12, der in diesem Zentrifugengehäuse 10 in der in der vorliegenden Beschreibung beschriebenen Weise drehbar gelagert ist. Der Rotor 12 weist mindestens eine Aufnahme 14 zur Aufnahme eines Probenbehälters 30 auf. Die Zentrifuge 100 umfasst ferner eine Lesevorrichtung 20, die zum Lesen von Daten von einem Datenträger 32 auf einem in der Aufnahme 14 aufgenommenen Probenbehälter 30 eingerichtet ist. Die Zentrifuge 100 kann einen Deckel oder ein anderes Element umfassen, das das Zentrifugengehäuse 10 im Wesentlichen abdichtet. Die Lesevorrichtung 20 kann Daten von dem Datenträger 30 ablesen, nachdem dieser Deckel geschlossen wurde.

Das Verfahren umfasst das Einsetzen von Probenbehältern 30 in die Aufnahmen 14 (Schritt III in Fig. 5). Der Probenbehälter 30 trägt einen Datenträger 32. Der Datenträger 32 wird dann von der Lesevorrichtung 20 gelesen.

In bestimmten Beispielen kann der Rotor 12, wie oben beschrieben, eine Vielzahl von Aufnahmen 14 umfassen. In diesen Beispielen kann in jede Aufnahme 14 ein Probenbehälter 30 mit einem Datenträger 32 eingesetzt werden. Das heißt, es gibt eine entsprechende Anzahl von Probenbehältern 30, so dass es für jeden Probenbehälter 30 eine entsprechende Aufnahme 14 gibt. Jeder Probenbehälter 30 wird dann in der entsprechenden Aufnahme 14 aufgenommen.

Ein erster Probenbehälter 30 aus der Vielzahl von Probenbehältern 30 kann in einer ersten Aufnahme 14 aus der Vielzahl von Aufnahmen 14 aufgenommen werden. Ein zweiter Probenbehälter 30 aus der Vielzahl von Probenbehältern 30 kann in einer zweiten Aufnahme 14 aus der Vielzahl von Aufnahmen 14 aufgenommen werden. Der erste Probenbehälter 30 und/oder die erste Aufnahme 14 können auf die Lesevorrichtung 20 ausgerichtet werden. Die Lesevorrichtung 20 kann dann den Datenträger 32 des ersten Probenbehälters 30 lesen. Der Rotor 12 kann dann gedreht werden, bis der zweite Probenbehälter 30 und/oder die zweite Aufnahme 14 auf die Lesevorrichtung 20 ausgerichtet ist. Die Lesevorrichtung 20 kann dann den Datenträger 32 des zweiten Probenbehälters 30 einlesen. Dies kann so lange wiederholt werden, bis bei jedem Probenbehälter 30 der Datenträger 32 von der Lesevorrichtung 20 gelesen wurde, siehe Schritt IV in Fig. 5. Die Daten können in wiederum im Schritt DU in der Datenbank gespeichert werden, ggf. kann hier auch bereits ein Abgleich mit den Daten aus DI erfolgen.

Die Lesevorrichtung 20 kann in der Lage sein, den Datenträger 32 von mehr als einem Probenbehälter 30 zu lesen, ohne den Rotor 12 zu bewegen. Beispielsweise kann die Lesevorrichtung 20 ein Sichtfeld so ausrichten, dass mehrere Datenträger 32 gelesen werden können.

Die Zentrifuge 100 kann mit einem Prozessor 40 ausgestattet sein. Der Prozessor 40 steht in Verbindung mit dem Lesegerät 20. Dabei kann es sich um eine drahtgebundene oder drahtlose Verbindung handeln. Das Verfahren kann dann den Empfang von Daten von der Lesevorrichtung 20 am Prozessor 40 und die Einstellung eines Betriebsparameters für die Zentrifuge 100 auf der Grundlage der empfangenen Daten umfassen, wie dies in Schritt VII von Fig. 5 verdeutlicht ist. Wie oben dargelegt, können die Daten nicht nur reine Betriebsparameter umfassen. Alternativ kann das Verfahren auch umfassen, dass die Daten in einer Datenbank referenziert werden und der Betriebsparameter abgerufen wird.

Der Betriebsparameter kann jeder beliebige Parameter der Zentrifuge 100 sein, der variiert werden kann. Dies könnte zum Beispiel eine Drehzahl des Rotors 12 und/oder eine Beschleunigung des Rotors 12 sein. Dies kann in Form einer Winkelgeschwindigkeit und - beschleunigung und/oder einer linearen Geschwindigkeit und Beschleunigung, die der Probenbehälter 30 erfährt, definiert werden. Alternativ oder zusätzlich kann der Betriebsparameter eine Betriebsdauer der Zentrifuge 100 sein. In bestimmten Beispielen kann die Zentrifuge 100 ferner eine Heiz- oder Kühleinrichtung umfassen, wobei ein weiterer oder alternativer Betriebsparameter die Betriebstemperatur der Zentrifuge 100 sein kann. Jede Kombination der genannten Betriebsparameter ist ebenfalls möglich.

In bestimmten Beispielen können verschiedene Proben gleichzeitig in die Zentrifuge 100 gegeben werden. In diesem Fall kann es für jede Probe unterschiedliche Betriebsprotokolle geben. Es kann daher erforderlich sein, zu bestimmen, ob die Zentrifuge 100 auf der Grundlage der verschiedenen Betriebsprotokolle arbeiten kann. Beispielsweise kann Probe A einem Betriebsprotokoll mit einer Drehzahl von 8.000 bis 10.000 Umdrehungen pro Minute (U/min) entsprechen, während Probe B einem Betriebsprotokoll mit einer Drehzahl von 10.000 bis 13.000 U/min entsprechen kann. Diese oder beliebige andere Komponenten des Betriebsprotokolls können als gewünschte Betriebsbedingungen bezeichnet werden. Natürlich kann es eine beliebige Anzahl von verschiedenen Proben oder sich wiederholenden, d.h. sich entsprechenden Proben geben. Bei den gewünschten Betriebsbedingungen kann es sich um einen oder mehrere der oben genannten Betriebsparameter handeln.

Das Verfahren kann die Bestimmung der gewünschten Betriebsbedingungen für jeden Probenbehälter 30 umfassen. Auch hier kann dies entweder direkt über Daten erfolgen, die vom Datenträger 32 jedes Probenbehälters 30 gelesen werden, oder durch Abrufen dieser Daten aus einer Datenbank. Das Verfahren kann dann den Vergleich der gewünschten Betriebsbedingungen umfassen, um für beide Seiten akzeptable Betriebsbedingungen zu ermitteln, das heißt, Betriebsbedingungen, die die Anforderungen für jeden Probenbehälter 30 erfüllen. In dem oben genannten Beispiel wäre eine für beide Varianten akzeptable Betriebsbedingung 10.000 U/min, da dies den Betriebsprotokollen von Probe A und Probe B entspricht. In diesem einfachen Fall wäre der Betriebsparameter lediglich die Drehzahl. In komplexeren Fällen muss der Betriebsparameter möglicherweise abgeleitet werden, um die für beide Seiten akzeptable Betriebsbedingung zu erreichen. Die Zentrifuge 100 kann dann unter Verwendung dieser generierten Betriebsparameter betrieben werden.

Das Verfahren kann die Erzeugung einer Benachrichtigung für den Benutzer beinhalten, um anzuzeigen, dass die gewünschten Betriebsbedingungen unterschiedlich sind. Dies kann z. B. nützlich sein, wenn der Benutzer erwartet, dass jede Probe gleich ist, so dass unterschiedliche gewünschte Betriebsbedingungen nicht zu erwarten wären. Das Verfahren kann ferner den Empfang einer Benutzereingabe zur Bestätigung des erzeugten Betriebsparameters umfassen. Dieser Zwischenschritt vor der eigentlichen Einstellung der Betriebsparameter für das Zentrifugieren ist in Schritt VI in Fig. 5 veranschaulicht. Der generierte Betriebsparameter kann dem Benutzer zur Genehmigung und/oder Anpassung vorgelegt werden. Die Zentrifuge 100 kann dann in Betrieb genommen werden, sobald die Benutzereingabe eingegangen ist (Schritt VIII in Fig. 5). Die Benachrichtigung kann in jedem geeigneten Format erfolgen, einschließlich einer visuellen Benachrichtigung, wie z. B. einer auf einem Bildschirm angezeigten Meldung, und/oder einer akustischen Benachrichtigung, wie z. B. einem Ton.

In einem weiteren Beispiel kann es auch ein Muster C geben, das einem Betriebsprotokoll mit einer Drehzahl von 4.000 bis 6.000 U/rnin entspricht. In diesem Fall gibt es keine für alle Varianten akzeptablen Betriebsbedingungen. Infolgedessen kann das Verfahren dann vorsehen, den Betrieb der Zentrifuge 100 zu verhindern.

Nach dem Zentrifugieren können die tatsächlich eingesetzten Betriebsparameter/ Rahmenbedingungen auch unter Zuordnung zu die Proben IDs in der Datenbank/Cloud gespeichert werden (siehe Schritt DIV in Fig. 5)

Der Prozessor 40 kann hierbei wiederum eine Rotationsposition des Rotors 12 bestimmen, wenn die Lesevorrichtung 20 einen Datenträger 32 liest. Dies kann auch bereits vorher beim erstmaligen Lesen gespeichert werden, um die Positionen jedes Datenträgers 32 und damit jedes Probenbehälters 30 zu erfassen, so dass eine Karte der Position jedes Probenbehälters 30 zur späteren Zuordnung innerhalb der Zentrifuge 100 gespeichert werden kann.

In Beispielen, in denen das Lesegerät 20 ein Lese- und Schreibgerät 20 und der Datenträger 32 ein Lese-/Schreibdatenträger 32 ist, kann das Verfahren außerdem das Schreiben von Betriebsdaten auf den Datenträger 32 umfassen. Bei den Betriebsdaten kann es sich um beliebige Daten handeln, die sich auf den Betrieb der Zentrifuge 100 beziehen, wie z. B. Betriebsparameter. Bei den Betriebsdaten kann es sich um eine Aufzeichnung der Betriebsparameter oder andere bekannte Daten handeln, die nicht erfasst werden. Die Betriebsdaten können von einem oder mehreren Sensoren 50 der Zentrifuge 100 erfasst werden. In weiteren Beispielen können die Betriebsdaten gespeichert werden, zum Beispiel in einer Datenbank. Der Schritt des Speicherns ist unter DV in Fig. 5 veranschaulicht.

Jedes Verfahren kann jeden der aufgelisteten optionalen Schritte umfassen und kann gegebenenfalls unter Verwendung jeder hier beschriebenen Zentrifuge 100 durchgeführt werden. Es versteht sich von selbst, dass die oben erwähnte Funktionalität als ein oder mehrere entsprechende Module in Hardware und/oder Software implementiert werden kann. Beispielsweise kann die oben erwähnte Funktionalität als eine oder mehrere Softwarekomponenten zur Ausführung durch einen Prozessor des Systems implementiert werden. Alternativ kann die oben erwähnte Funktionalität als Hardware implementiert werden, z. B. auf einem oder mehreren Field-Programmable-Gate-Arrays (FPGAs) und/oder einer oder mehreren anwendungsspezifischen integrierten Schaltungen (ASICs) und/oder einem oder mehreren Digital-Signal-Prozessoren (DSPs) und/oder anderen Hardware-Anordnungen. Verfahrensschritte, die in den hierin enthaltenen oder oben beschriebenen Flussdiagrammen implementiert sind, können jeweils durch entsprechende Module implementiert werden. Darüber hinaus können mehrere Verfahrensschritte, die in den hierin enthaltenen Flussdiagrammen oder wie oben beschrieben, implementiert sind, zusammen durch ein einziges Modul implementiert werden.

Sofern Ausführungsformen der Offenbarung durch ein Computerprogramm implementiert werden, bilden ein Speichermedium und ein Übertragungsmedium, das das Computerprogramm trägt, Aspekte der Offenbarung. Das Computerprogramm kann eine oder mehrere Programmanweisungen oder einen Programmcode enthalten, der, wenn er von einem Computer ausgeführt wird, die Ausführung einer Ausführungsform der Offenbarung bewirkt. Der hier verwendete Begriff "Programm" kann eine Folge von Anweisungen sein, die zur Ausführung auf einem Computersystem bestimmt sind, und kann ein Unterprogramm, eine Funktion, eine Prozedur, ein Modul, eine Objektmethode, eine Objektimplementierung, eine ausführbare Anwendung, ein Applet, ein Servlet, Quellcode, Objektcode, eine gemeinsam genutzte Bibliothek, eine dynamisch verknüpfte Bibliothek und/oder andere Folgen von Anweisungen umfassen, die zur Ausführung auf einem Computersystem bestimmt sind. Bei dem Speichermedium kann es sich um eine Magnetplatte (z. B. eine Festplatte oder eine Diskette), eine optische Platte (z. B. eine CD- ROM, eine DVD-ROM oder eine Blu-Ray-Disk) oder einen Speicher (z. B. ein ROM, ein RAM, EEPROM, EPROM, Flash-Speicher oder ein tragbares/entfernbares Speichergerät) usw. handeln. Das Übertragungsmedium kann ein Kommunikationssignal, eine Datenübertragung, eine Kommunikationsverbindung zwischen zwei oder mehreren Computern usw. sein.

Alle in dieser Beschreibung beschriebenen Schritte können in beliebiger Reihenfolge oder gleichzeitig durchgeführt werden, sofern nicht anders angegeben oder aus dem Kontext ersichtlich. Wenn ein Schritt als nach einem anderen Schritt ausgeführt beschrieben wird, schließt dies nicht aus, dass dazwischen liegende Schritte durchgeführt werden.

Alle in dieser Beschreibung offengelegten Aspekte und/oder Merkmale können in jeder beliebigen Kombination kombiniert werden, mit Ausnahme von Kombinationen, bei denen sich zumindest einige dieser Merkmale und/oder Schritte gegenseitig ausschließen. Insbesondere sind die bevorzugten Merkmale der Offenbarung auf alle Aspekte und Ausführungsformen der Offenbarung anwendbar und können in jeder Kombination verwendet werden. Ebenso können Merkmale, die in nicht wesentlichen Kombinationen beschrieben sind, separat (nicht in Kombination) verwendet werden.

Ein Verfahren zur Herstellung und/oder zum Betrieb einer der hierin offenbarten Vorrichtungen wird ebenfalls bereitgestellt. Das Verfahren kann die Schritte der Bereitstellung jedes der offengelegten Merkmale und/oder der Konfiguration oder Verwendung des jeweiligen Merkmals für seine angegebene Funktion umfassen.