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Title:
CERAMIC COATING FOR COMBUSTION BOILERS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2004/013378
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for the production of ceramic coatings on metallic and/or ceramic surfaces, especially pipe walls and the linings of pipe wall in boilers, in order to protect coated surfaces from corrosion and adhesion problems, in addition to relating to coatings which can be produced according to said method. The ceramic coatings are characterised in that the coating contains boron nitride in order to form a low-energy surface, and ceramic nanoparticles as temperature-stable binding agents which, on account of their high specific powder surfaces, act as binders, or alternatively glass-type binder systems based on metal organyl compounds.

Inventors:
BINKLE OLAF (DE)
FABER STEFAN (DE)
NONNINGER RALPH (DE)
VOLZ ROMEO (DE)
Application Number:
PCT/EP2003/008440
Publication Date:
February 12, 2004
Filing Date:
July 30, 2003
Export Citation:
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Assignee:
ITN NANOVATION GMBH (DE)
BINKLE OLAF (DE)
FABER STEFAN (DE)
NONNINGER RALPH (DE)
VOLZ ROMEO (DE)
International Classes:
C04B41/50; B05D7/24; C04B41/87; C23C24/08; C23C26/00; F28F19/02; (IPC1-7): C23F15/00
Foreign References:
EP0420187A21991-04-03
DE19939686A12001-02-22
EP1122506A12001-08-08
DE3046412A11981-09-10
DE2613588A11976-10-21
DE4411862A11995-10-12
Attorney, Agent or Firm:
Holzmüller, Reinhold (Schmid und Partner Patentanwälte GbR Ruppmannstrasse 27, Stuttgart, DE)
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Claims:
Ansprüche
1. Verfahren zur Herstellung einer keramischen Beschich tung von metallischen und/oder keramischen Oberflä chen und Produkten in Reaktoren, Prozeßanlagen und Verbrennungsanlagen, dadurch gekennzeichnet, daß man auf die metallischen und/oder keramischen Oberflächen oder das Produkt eine Mischung aus feinteiligem Bornitrid, mindestens einem anorganischen Bindemittel mit einer mittleren Teilchengröße im Nanometerbereich und mindestens einem Lösungsmittel und/oder Wasser aufträgt und die aufgetragene Mischung durch Erhitzen zu einer Be schichtung einbrenn.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Oberflächen von metallischen Rohrwänden, keramischen Rohrwandplatten, Steinen und Ausklei dungsmassen in Reaktoren, Prozeßanlagen und Verbren nungsanlagen mit der Beschichtung versieht.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die Oberflächen von Teilen von Müllverbren nungsanlagen mit der Beschichtung versieht.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das anorganische Bindemittel im wesentlichen A1203, AlO (OH), ZrO2, YZrO2, Tir2, Si02, Fe203 und/oder SnO2 oder eine Vorläuferverbin dung hierfür enthält.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß als anorganische Bindemittel eine metallorganische Verbindung eingesetzt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die metallorganische Verbindung eine Silanoder Siloxanverbindung enthält.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Silanverbindung eine Mischung aus Tetra ethoxysilan, Triethoxymethylsilan und Kieselsol ent hält.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das anorganische Bindemittel einer mittleren Teilchengröße von < 100 nm, vorzugs weise < 50 nm, insbesondere < 20 nm aufweist.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Lösungsmittel im wesentlichen Ethanol, 1Propanol, 2Propanol, 2Butoxyethanol und/oder Wasser enthält.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Lösungsmittel eine Mischung aus Ethanol, 2 Butoxyethanol und Wasser enthält.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß man das Einbrennen der aufgetra genen Mischung durch Erhitzen im laufenden Betrieb von Reaktor, Prozeßanlage oder Verbrennungsanlage durchführt.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß man das Einbrennen der aufgetra genen Mischung vor Betriebsaufnahme von Reaktor, Pro zeßanlage oder Verbrennungsanlage durch Erhitzen auf mindestens 400°C durchführt.
13. Verfahren zur Reparatur einer keramischen Beschich tung von metallischen und/oder keramischen Oberflä chen und Produkten in Reaktoren, Prozeßanlagen und Verbrennungsanlagen, dadurch gekennzeichnet, daß man eine beschädigte Beschichtung durch teilweisen oder vollständigen Auftrag der Beschichtung auf die be schädigte Beschichtung nach mindestens einem der An sprüche 1 bis 12 repariert.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß man die Mischung durch Spülen, Rollen, Tauchen und/oder Fluten aufträgt.
15. Keramische Beschichtung von metallischen und/oder keramischen Oberflächen in Reaktoren, Prozeßanlagen und Verbrennungsanlagen, enthaltend eine Schmelze oder ein Sinterprodukt aus feinteiligem Bornitrid und mindestens einem anorganischen Bindemittel einer mittleren Teilchengröße im Nanometerbereich.
16. Keramische Beschichtung nach Anspruch 15, erhältlich durch a) Auftragen einer Mischung aus feinteiligem Bornitrid, mindestens einem anorganischen Bindemittel mit einer mittleren Teilchengröße im Nanometerbereich, und min destens einem Lösungsmittel auf die metallische und/oder keramische Oberfläche und b) Einbrennen der Mischung.
17. Keramische Beschichtung nach Anspruch 15 und/oder 16, dadurch gekennzeichnet, daß das anorganische Binde mittel eine mittlere Teilchengröße von < 100 nm, vor zugsweise < 50 nm, insbesondere < 20 nm aufweist.
18. Schmutzabweisende Beschichtung von metallischen und/ oder keramischen Oberflächen in Reaktoren, Prozeß anlagen und Verbrennungsanlagen, erhältlich durch a) Auftragen einer Mischung aus feinteiligem Bornitrid, mindestens einem anorganischen Bindemittel mit einer mittleren Teilchengröße im Nanometerbereich, und min destens einem Lösungsmittel auf die metallische und/oder keramische Oberfläche und b) Einbrennen der Mischung.
Description:
Beschreibung Keramische Beschichtung für Verbrennungskessel Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer keramischen Beschichtung von metallischen und/oder keramischen Oberflächen und Produkten in Reaktoren, Pro- zeßanlagen und Verbrennungsanlagen, wobei man auf die metallische und/oder keramische Oberfläche oder das Pro- dukt eine Mischung aus feinteiligem Bornitrid und einem anorganischen Bindemittel mit einer mittleren Teilchen- größen im Nanometerbereich und mindestens einem Lösungs- mittel aufträgt und die aufgetragene Mischung durch Erhitzen zu einer Beschichtung einbrennt.

Die Erfindung betrifft weiterhin eine keramische Be- schichtung von metallischen und/oder keramischen Oberflä- chen in Reaktoren, Prozeßanlagen und Verbrennungsanlagen, die eine Schmelze oder ein Sinterprodukt aus feinteiligem Bornitrid und mindestens einem anorganischen Bindemittel einer mittleren Teilchengröße im Nanometerbereich ent- hält.

In Reaktoren und Verbrennungsanlagen, bevorzugt in Müllverbrennungsanlagen und in Prozeß und Industrieöfen enthalten Kessel-und Ofenräume eine feuerfeste Wandkon- struktion, um den eigentlichen Kesselraum von den Rohr- aggregaten zu trennen. Dies ist nötig, um die aus Stahl gefertigte Rohrwand vor hohen Temperaturen und Angriffen durch korrosive Gase und vor allem durch korrosive Fest- stoffe zu schützen.

Die zu schützenden Stahlrohraggregate werden übli- cherweise großflächig mit z. B. Rohrwandplatten bzw. feuerfesten Massen, Betonen oder Steinen verkleidet und

die Zwischenräume, wie in der deutschen Patentanmeldung 102 06 607.8 beschrieben, mit Beton vergossen, mit Massen verklebt oder mit Luft beaufschlagt. Diese Rohrwandver- kleidungen sind keramische Produkte, insbesondere SiC- Platten, Steine und keramische Massen.

In bestimmten Bereichen der Reaktoren, Verbrennungs- und Abhitzekessel ist es jedoch nicht möglich, die Stahl- rohraggregate durch das Aufbringen von Rohrwandplatten oder Massen bzw. Beton zu schützen. Um auch hier dem kor- rosiven Angriff von Schadgasen entgegenzuwirken, wird der Stahl durch Auftragschweißen von Legierungen (sog. Clad- ding) geschützt. Die Cladding-Arbeiten sind sehr aufwen- dig und insbesondere in bestehenden Kesseln nur mit hohem Aufwand nachträglich durchzuführen.

Während des Betriebes der Reaktoren und Kessel, ins- besondere in Müllverbrennungsanlagen, scheiden sich auf den keramischen Rohrwandplatten, Massen oder Steinen, wie auch auf den aufgeschweißten Legierungen oder Stahlrohren korrosive Feststoffe und Asche ab, die den Wärmeübergang von Brennraum zu Rohrwand hemmen. Diese Abscheidungen müssen in regelmäßigen Abständen entfernt werden, entwe- der während des Betriebs durch Wasserstrahlen oder häufi- ger bei Betriebsstillstand durch Sandstrahlen, Bürsten usw. Beide Verfahren sind sehr aufwendig und mit hohen Kosten verbunden. Die Reinigung im Betriebsstillstand erfordert neben einer hohen Ausfallzeit der Anlage auch höchste Sicherheitsmaßnahmen für den Reinigungsdienst.

Oberflächen, die eine schmutzabweisende Wirkung be- sitzen, bzw. die die Anhaftung von Feststoffen verhin- dern, werden als Easy-to-clean-Oberflächen (Niederenergieoberflächen durch Ausnutzen des Teflonef- fektes) oder als Lotus-Oberflächen (Mikrostrukturierung

von Pflanzen) bezeichnet. Diese Beschichtungen sind im Stand der Technik bekannt ; da aber alle diese Beschich- tungen ein organisches Grundgerüst besitzen, sind diese Schichten nicht hochtemperaturstabil und können im vor- liegenden Fall nicht eingesetzt werden.

Die der vorliegenden Erfindung zugrundeliegenden Auf- gaben liegen darin, eine Beschichtung sowohl für die Stahlrohraggregate direkt als auch für die feuerfesten Rohrwandverkleidungen zu finden, die die beschriebenen Anhaftungen deutlich verringert und somit z. B. einen auf Dauer gleichmäßigen Wärmeübergang gewährleistet. Bei dem direkten Auftrag auf die Stahlrohraggregate muß die Schicht zusätzlich noch korrosionshemmende Eigenschaften aufweisen. Neben dem direkten Einbaubereich beschichteter Stahlrohre und feuerfester Stahlrohrverkleidungen sollte die keramische Schicht auch direkt im Kessel oder Reaktor auftragbar sein und sich durch die Temperaturen im be- triebenen Kessel verfestigen lassen, um so aufwendige Re- paraturarbeiten zu vermeiden. Diese Forderungen gehen weit über den Stand der Technik hinaus.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die bean- spruchte keramische Beschichtung sowie das beanspruchte Verfahren zur Herstellung einer keramischen Beschichtung gelöst.

Durch einen keramischen Versatz, der feinteiliges Bornitrid-Pulver, vorzugsweise mit einer Primärteilchen- größe zwischen 50 nm und 50 Am, insbesondere zwischen 500 nm und 5 Am, sowie ein anorganisches Bindersystem und mindestens ein Lösungsmittel enthält, gelingt die Herstellung eines Beschichtungsmaterials, das sich in dem Fachmann bekannter Art, insbesondere über Sprühen, Rakeln, Rollen, Tauchen oder Fluten sowohl auf

metallische als auch auf keramische Oberflächen applizieren läßt. Oberhalb 400°C läßt sich eine so applizierte Schicht verfestigen. Wie bereits in der deutschen Patentanmeldung 101 27 494.7 beschrieben, können solche Schichten als Hochtemperatur-easy-to-clean- Schichten eingesetzt werden.

Die Easy-to-clean-Eigenschaft der erfindungsgemäßen Schicht beruht auf der Anwesenheit von Bornitridparti- keln, die in der obersten Schicht der Beschichtung auf- konzentriert vorliegen. Als anorganisches Bindersystem dienen anorganische Nanoteilchen, insbesondere der Ver- bindungen A1203, AlO (OH), ZrO2, Y-ZrO2, Tir2, Si02, Fe203 und SnO2, oder eine Vorläuferverbindung hierfür, welche sich im Laufe des Herstellungsverfahrens zu Nanoteilchen einer der genannten Verbindungen umsetzt. Alternativ kön- nen auch glasartige Bindersysteme auf Basis von Metallor- ganyl-Verbindungen verwendet werden.

Als Lösungsmittel können alle dem Fachmann bekannten Alkohole und Wasser, bevorzugt aber Butoxyethanol, Etha- nol und Wasser, und insbesondere bevorzugt eine Kombina- tion dieser Lösungsmittel eingesetzt werden.

Das Aufbringen der Hochtemperatur-easy-to-clean- Schicht auf die metallische Rohrwand gelingt, indem z. B. der Stahlkessel zunächst, z. B. durch Sandstrahlen, ge- reinigt wird. Die erfindungsgemäße Beschichtung wird z.

B. durch Sprühen oder Rollen aufgebracht. Anschließend wird der Kessel im Normalbetrieb erhitzt, so daß die Ver- festigung der Schicht auf dem metallischen Substrat er- folgt. Da sich die erfindungsgemäße Schicht auch eignet, um beschädigte Stellen einer einmal applizierten Schicht im Stahlkessel nachträglich zu reparieren, können Repara- turarbeiten sehr einfach durchgeführt werden. Die ange-

sprochenen Arbeiten können bei jeder Revision oder ein- fach nach Bedarf durchgeführt werden.

Das Aufbringen der Hochtemperatur-easy-to-clean- Schicht auf die keramisch abgekleidete Rohrwand gelingt ebenfalls, indem der Stahlkessel zunächst, z. B. durch Sandstrahlen, gereinigt und dann über Sprühen oder Rollen beschichtet wird. Auch hier reicht die normale Temperatur eines betriebenen Kessels aus, um die Schicht zu verdich- ten. Die Beschichtung der keramischen Platten kann aber auch bereits bei der Herstellung, also bei dem Brand der keramischen Platten, Steine oder Massen, insbesondere der SiC-Platten, erfolgen. Hierzu wird die erfindungsgemäße Schicht über Sprühen, Rakeln, Tauchen oder Rollen auf die Steine aufgetragen, bevor diese zur Fertigstellung ge- brannt werden.

Beispiel 1 7,5 g Bornitrid werden in 14,55 g 2-Butoxyethanol aufgenommen. Zu dieser Mischung werden 16, 62 g einer zweiten Mischung gegeben, bestehend aus 2,88 g Tetra- etoxysilan, 9,86 g Methyltriethoxysilan, 2,26 g nanoskaliges Si02 (Teilchendurchmesser 5 bis 15 nm) und 1,62 g Wasser.

Nach erfolgter Zugabe wird 30 Minuten gerührt. Nach Reinigung des Kesselraumes erfolgt der Auftrag des Be- schichtungsmaterials mittels Sprühen, Rakeln oder Rollen.

So applizierte Schichten werden während des Kesselbetrie- bes"in situ"verdichtet. Alternativ kann die Schicht auch vor dem Kesselbetrieb mittels einer Flamme verdich- tet werden.

Beispiel 2 Zu 700 g einer salpetersauren wässrigen Lösung werden portionsweise 100 g nanoskaliges ZrO2 (Partikeldurch-

messer 10 nm) gegeben, dann werden portionsweise unter Rühren 200 g Bornitrid zugesetzt. Der Schlicker wird ca. eine Stunde gründlich gerührt und dann mit 88 g einer 30 Gew.-%-igen PVA-Lösung versetzt. Die Keramiksuspension kann über einen Sprühprozess auf das Substrat appliziert werden. Nach Trocknen bei Raumtemperatur erfolgt die thermische Verfestigung.

Die erfinderische Tätigkeit der vorliegenden Erfin- dung kann z. B. in den hervorragenden Eigenschaften der vorgeschlagenen keramischen Beschichtung gesehen werden.

Auch das hier vorgeschlagene Verfahren läuft überraschend glatt und unter geringem Arbeitsaufwand ab, was hier anhand des nanoskaligen Zirkonoxids erläutert wird, sinn- gemäß aber auch für die anderen als Bindemittel vorge- schlagenen anorganischen Verbindungen gilt.

Die Nanoteilchen von Zirkonoxid besitzen eine große Oberfläche bis 250 m2/g und beim Produkt liegt die Hälfte ihrer Atome an der Oberfläche. Dies bedeutet, daß die Diffusion (die Ursache für das Sintern bzw. Brennen einer Keramik ist) deutlich früher beginnt, als die Diffusion von größeren Teilchen. Nanoskaliges Zirkonoxid ist be- reits bei 1000°C, y-groles Zirkonoxid erst bei 1600°C zu seiner theoretischen Dichte gesintert. Für einen Binder bedeutet dies, daß sich die Schicht bereits mehrere 100°C früher zu verfestigen beginnt.