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Title:
CHAIR OR STOOL COMPRISING MOBILE, ELASTIC LEGS, PERMITTING A DYNAMIC SITTING POSITION
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2005/018384
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a chair comprising a seat part (2), at least one leg part (3), at least one foot part (5) that consists of a predetermined plurality of foot elements (4) and at least one spring assembly (6). According to the invention, at least one designated foot element (4) and/or a sub-section (4') of said element is configured to be mobile and is subjected to a restoring moment under the action of a load.

Inventors:
GLOECKL JOSEF (DE)
WALSER THOMAS
Application Number:
PCT/EP2004/009056
Publication Date:
March 03, 2005
Filing Date:
August 12, 2004
Export Citation:
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Assignee:
GLOECKL JOSEF (DE)
International Classes:
A47C3/22; A47C7/00; (IPC1-7): A47C7/00
Domestic Patent References:
WO2001091615A12001-12-06
WO2001091615A12001-12-06
Foreign References:
US1930021A1933-10-10
JPS5538937U1980-03-13
US20010019095A12001-09-06
US3565378A1971-02-23
DE10338549A12005-03-24
EP0808116A11997-11-26
Other References:
PATENT ABSTRACTS OF JAPAN vol. 2000, no. 02 29 February 2000 (2000-02-29)
Attorney, Agent or Firm:
Sperling, Rüdiger (Müllerstrasse 3, München, DE)
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Claims:
Patentansprüche :
1. Pendelstuhl mit einem Sitzteil (2), mindestens einem Beinteil (3), mindestens einem eine vorbestimmten Vielzahl von Fußelementen (4) aufweisenden Fußteil (5), und mit mindestens einer Federanordnung (6), dadurch gekennzeichnet, daß zumindest ein bestimmtes der Fußelemente (4) und/oder ein Teilelement (4') davon beweglich ausgebildet ist und bei Belastung mit einem federnden Rückstellmoment beaufschlagt ist.
2. Stuhl (1) mit mindestens einem Beinteil (3) und mindestens einem eine vorbe stimmte Vielzahl von Fusselementen (4) aufweisenden Fussteil (5), wobei mit jedem der Fusselemente (4) mindestens ein Auflageelement (8) verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eines der Fusselemente (4) und/oder ein Teilelement davon so ausgebildet ist, dass bei Belastung des Stuhls (1) die ser eine federweiche Senkbewegung ausführt, bei der sich mindestens ein Auf lageelement (8) in Bezug auf eine Standfläche (9) bewegt und sich dadurch ein Auflagepunkt des Stuhls (1), der durch die Position des mindestens einen Aufla geelementes (8) in Bezug auf eine zentrale Achse (11) des Stuhls (1) definiert wird, nach aussen verlagert.
3. Stuhl (1) nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Fusselemente (4) federnd gelagert oder aufgehängt sind.
4. Stuhl (1) nach Anspruch 1,2 oder 3, wobei die Fusselemente (4) in sich federnd wirken, wobei die Fusselemente (4) zu diesem Zweck vorzugsweise ein elasti sches Material umfassen.
5. Stuhl (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüchen, wobei die Fussele mente (4) im wesentlichen sternförmig abgeordnet sind, dadurch gekennzeich net, dass die Fusselemente (4) und/oder Teilelemente im wesentlichen einzeln auf und ab schwenkbar sind und dass eine Federanordnung (4.11) an zuminde stens einem bestimmten Fusslement (4), oder Teilelement angreift.
6. Der Stuhl (1) nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei den Auflageelementen (8) um Gleitelemente handelt, die vorzugs weise eine Gleitfläche aufweisen, um eine Gleit/Rutschbewegung entlang der Standfläche (9) zuzulassen.
7. Der Stuhl (1) nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei den Auflageelementen um Rollen (8) handelt, die an Enden der Fus elemente (4) angeordnet sind.
8. Stuhl (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass im unteren Bereich des mindestens einen Beinteil (3) am Fussteil (5) mindestens eine Halteanordnung (4.104. 12) ausgebildet ist, an der mindestens eines der Fusselemente (4) aufgenommen ist.
9. Stuhl (1) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Fus selement (4) an der Halteanordnung (4.104. 12) eingehängt ist und mit min destens einem Gegenstück in Lage gehalten ist.
10. Stuhl (1) nach Anspruch 8 in Kombination mit Anspruch 4, dadurch gekenn zeichnet, dass die mindestens eine Federanordnung an der Halteanordnung ausgebildet ist.
11. Stuhl (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Federanordnung ein Stück Elastomer ist, gegen das ein Bereich des Fusselements (4) oder des Teilelements federnd anliegt.
12. Stuhl (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Federanordnung mindestens eine Zug/Druckfeder aufweist, die an dem Beinteil (3) oder an der Halteanordnung (4.104. 12) ausgebildet ist und zwischen mindestens einem Fusselement (4) und dem Beinteil (3) oder der Halteanordnung (4.104. 12) wirkt.
13. Stuhl (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass für die mindestens eine Federanordnung mit eine Einstelleinrichtung zum Ein stelln desFelerkraftaasgebiidetist.
14. Stuhl (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass an einem beinseitigen Ende des Fusselements (4) ein Widerlager angeformt ist, an dem mindestens ein Federelement der Federanordnung angreift.
15. Der Stuhl (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass an einem beinseitigen Ende mindesten eines der Fusselemente (4) minde stens ein im wesentlichen nach unten offener Schlitz ausgebildet ist.
16. Stuhl (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass das Fusselement (4) nach unten schwenkbar ist und zumindest in der nach un ten geschwenkten Position durch einfaches Aufsetzen montierbar ist.
17. Stuhl (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, gekennzeichnet durch Mittel, die eine unkontrollierte translatorische Bewegung des Pendelstuhls ver hindern.
18. Der Stuhl (1) nach Anspruch 9 in Kombination mit Anspruch 5, dadurch gekenn zeichnet, dass die mindestens eine Federanordnung an dem Gegenstück ausge bildet ist.
19. Der Stuhl (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei den Auflageelementen um ungebremste Rollen (8) handelt, die mit dem Fussele menten (4) verbunden sind, wobei jede der Rollen (8) um eine Radachse (8.1) einer Aufhängung (6) rollbar gelagert ist und über eine Führungsachse (6.5) so frei drehbar mit dem Fusselement (4) verbunden ist, dass bei der Senkbewe gung mindestens eine der Rollen (8) automatisch eine Eintauchbewegung aus führt bei der die Führungsachse (6.5) der mindestens einen Rolle (8) in Bezug auf die Standfläche (9) ihre Neigung (ß) ändert und sich dadurch der Auflage punkt des Stuhls (1) nach aussen verlagert.
20. Der Stuhl (1) nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass bei der Bela stung des Stuhls (1) die Rollen (8) durch die Senkund Eintauchbewegung au tomatisch eine Lage einnehmen, bei der mindestens zwei der Rollen (8) in un terschiedliche Richtungen weisen und den gesamten Stuhl (1) dadurch in Bezug auf die Standfläche (9) bremsen.
21. Der Stuhl (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Fussteil (4) mindestens drei Fusselemente (4) umfasst und das Beinteil (3) eine zentrale Säule aufweist, die sich im wesentlichen parallel zur zentrale Ach se (11) erstreckt, wobei jedes der Fusselemente (4) so mechanisch in Bezug auf die Säule (3) aufgehängt ist, dass die Fusselemente (4) bei der Senkbewegung eine Schwenkbewegung ausführen und sich radial auseinanderbewegen, wobei die Fusselemente (4) mit einer Rückstellkraft beaufschlagt sind.
22. Der Stuhl (1) nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufhängun gen (6) so starr mit den Fusselementen (4) verbunden sind, dass sich die Auf hängungen (6) um die Führungsachsen (6.5) drehen können, sich ihre Neigung (ß) in Bezug auf die Fusselemente (4) jedoch nicht ändert.
23. Der Stuhl (1) nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufhängung (6) so mit dem Fussteil (5) verbunden ist, dass sie sich um die Führungsachse (6.5) drehen kann und sich die Neigung (ß) der Führungsachse (6.5) in Bezug auf das Fussteil (5) bei der Senkbewegung des Stuhls (1) ändert.
24. Der Stuhl (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Fussteil (5) ein Fusselement (4) umfasst, das verformbar ist.
25. Der Stuhl (1) nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei der Eintauchbewegung um eine Bewegung handelt, die sich ergibt aus einer Abroll und Schwenkbewegung mindestens einer der Rollen (8).
26. Der Stuhl (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn zeichnet, dass Rückstellmittel (3.6, 4.1, 4.7, 4.8, 4.9, 4.10, 4.11, 4.12, 4.13, 4.14, 12,14 ; 15) vorgesehen sind, um eine Rückstellkraft aufzubringen.
27. Der Stuhl (1) nach einem der Ansprüche 19 bis 26, dadurch gekennzeichnet, dass die Rollen (8) an sich in jeder Lage ungebremst sind.
28. Der Stuhl (1) nach einem der Ansprüche 19 bis 27, dadurch gekennzeichnet, dass bei einer gewichtszentrierten Belastung des Stuhls (1) alle Rollen (8) ein ander automatisch koordiniert nachlaufen, wenn der Stuhl (1) gesamthaft in Bezug auf die Standfläche (9) bewegt wird.
29. Stuhl (1) nach einem der Ansprüche 19 bis 28, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufhängung (6) der Rollen (8) so ausgeführt ist, dass sich eine exzentrische Lagerung derRollen (8) ergibt, bei der die Führungsachse (6. 5) soausgerichtet ist, dass sie die Radachse (8.1) nicht schneidet.
30. Stuhl (1) nach einem der Ansprüche 19 bis 29, dadurch gekennzeichnet, dass die Radachse (8.1) und die Führungsachse (6.5) in einer Ebene, die zur Radach se (8.1) senkrecht steht einen Abstand (A) aufweisen, der mindestens 0,5 cm und vorzugsweise zwischen 1 cm und 3 cm beträgt.
31. Stuhl (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 30, dadurch gekennzeichnet, dass der Stuhl (1) durch die Senkbewegung bei Belastung eine vergrösserte Standfläche aufweist.
32. Stuhl (1) nach einem der Ansprüche 2 bis 31, dadurch gekennzeichnet, dass die Rollen (8) samt Aufhängung (6) bei Belastung des Stuhls (1) von einer labilen in eine stabile Lage übergehen.
33. Der Stuhl (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 32, dadurch gekennzeichnet, dass er eine aktive Wipp/Kippbewegung erlaubt.
34. Der Stuhl (1) nach einem der Ansprüche 2 bis 33, dadurch gekennzeichnet, dass das Fussteil (3,4) und/oder die Auflageelemente (8) so mechanisch ange ordnet sind, dass in unbelastetem Zustand die Auflageelemente (8) automatisch zu dem Fussteil (3,4) hin zusammengezogen werden und sich durch dieses Zu sammenziehen die Auflagepunkte des Stuhls (1) enger zur zentralen Achse (11) hin verlagern.
35. Stuhl (1) nach einem der Ansprüche 2 bis 34, dadurch gekennzeichnet, dass sich im unbelasteten Zustand mindestens zwei der Rollen (8) automatisch strahlenförmig ausrichten, nach innen hin weisen und den gesamten Stuhl (8) dadurch in Bezug auf die Standfläche (9) bremsen.
36. Stuhl (1) nach einem der Ansprüche 7 bis 35, dadurch gekennzeichnet, dass die Rollen (8) einen die Radachse (8.1) umfassenden Querschnitt haben, der im Wesentlichen Uoder 0förmig ist.
37. Stuhl (1) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass jedes der Fussele mente (4) so an einer zentralen Säule (3) aufgehängt ist, dass sich das Fus selement (4) um seine Längsachse verdrehen kann und dadurch die Führungs achse (6.5) mitgedreht wird, wodurch sich die Lage der Rollen (8) verändert und eine Bremswirkung eintritt.
38. Pendelstuhl nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel einen Stopper (40) aufweisen, der bei einer vorbestimmten Neigung des Beinteil (3) mit dem Boden in Kontakt kommt und aufgrund der Reibung mit dem Boden ei ne translatorische Bewegung des Pendelstuhls (1) verhindert.
39. Pendelstuhl nach Anspruch 38, dadurch gekennzeichnet, dass der Stopper (40) über eine Betätigungs/Gelenkverbindung (42 ; 44) mit der Rolle (8) oder dem Beinteil (3) gekoppelt ist und bei einer vorbestimmten Neigung des Beinteil (3) an den Boden gedrückt wird.
40. Pendelstuhl nach Anspruch 38 oder 29, dadurch gekennzeichnet, dass der Stop per (40) starr am äußeren Ende des Fußes angeordnet ist und in Bezug auf ei nem Umkreis, auf dem alle Rollen (8) angeordnet sind, radial außerhalb des Umkreises liegt.
Description:
Stuhl oder Hocker mit beweglichen, elastischen Beinen, um ein dynamisches Sitzen zu ermöglichen [001] Die Erfindung betrifft Stühle mit einem Fussteil mit mindestens drei be- weglichen, federnden Fusselementen, die mit einem Beinteil des Stuhls verbunden sind.

[002] Es wird die Priorität der deutschen Patentanmeldung DE 10338549.1 beansprucht, die am 19.08. 2003 eingereicht wurde und den Titel"Pendelstuhl" trägt.

[003] Bürostühle sind häufig mit einem sternförmigen Fussteil versehen, an dessen Enden jeweils eine Rolle vorgesehen ist. Die Beweglichkeit eines Bürostuhls ist im Wesentlichen beschränkt auf eine Höhenverstellung mittels einer Gasfeder und die Federung der Rückenlehne oder Sitzfläche. Im Weiteren gibt es komplexe, mechanische Systeme, die in der Herstellung teuer und teilweise aufwendig sind und nur begrenzt ein sogenanntes dynamisches Sitzen ermöglichen.

[004] Ein Pendelhocker, der zum dynamischen Sitzen geeignet ist, ist der Eu- ropäischen Patentanmeldung EP 0 808 116 zu entnehmen. Bei diesem Pendelhocker wird die Pendelbewegung durch ein zwischen dem Fussteil und dem Beinteil ange- ordnetes Gummielement ermöglicht. Dieser bekannte Pendelhocker funktioniert gut und erfüllt die Aufgabe des aktiv dynamischen Sitzens.

[005] Aus der WO 01/91615 Al ist ein Stuhl bekannt, der mit federweichen Stuhifüssen und einer gewichtszentrierten Sitzmechanik ausgestattet ist. In der Schrift ist ein Fünfstern-Fuß offenbart, der an seinen freien Enden mit Rollen aus- gestattet ist, die auf einem Gummiring federnd gelagert sind. Als eine weitere Fe- derung mit weichen Füssen ist statt eines Fünfsterns eine Kreisscheibe aus Feder- stahl beschrieben, die eine seitliche Schwenk-oder Taumelbewegung ermöglicht.

[006] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Hocker oder einen Stuhl vorzuschlagen, der ein dynamisches Sitzen ermöglicht und vor- zugsweise leicht zu bewegen ist.

[007] Der vorliegenden Erfindung liegt weiter die Aufgabe zugrunde, einen Hocker oder einen Stuhl vorzuschlagen, bei dem auf kostengünstige Weise die dem bekannten Pendelhocker innewohnenden günstigen Eigenschaften beibehalten wer- den, der jedoch preisgünstiger und einfacher herzustellen ist.

[008] Der vorliegenden Erfindung liegt schließlich noch die Aufgabe zugrunde, mit einfachen Mitteln roll-oder verschiebbare Stühle so zu konzipieren, dass ohne die Sicherheit zu beinträchtigen bedeutend mehr Bewegungen des Nutzers möglich sind und damit Haltungsschäden, die bei starrem Sitzen entstehen, vermieden wer- den.

[009] Im Weiteren wird angestrebt einen Stuhl bereitzustellen, der es ermög- licht sicher und bequem auch auf höherem Niveau zu sitzen. Vor allem soll vermie- den werden, dass ein solcher Stuhl in exponierten Positionen plötzlich umkippen kann.

[0010] Die Aufgaben werden durch die in den selbständigen Ansprüchen 1 und 2 offenbarten Lehren gelöst.

[0011] Erfindungsgemäss wird mit einer bevorzugten Ausführungsform ein Stuhl bereitgestellt, der mehrere Auflageelemente im Bereich der Fusselemente aufweist, die an einem federelastisch wirkenden Fussteil des Stuhles angeordnet sind. Beim Belasten des Stuhles ergibt sich eine Senkbewegung des Stuhles und mindestens eines der Auflageelemente verlagert sich dabei in Bezug auf eine Standfläche.

[0012] Um dies zu erreichen, können Fusselemente des Stuhls entweder federnd gelagert sein oder sie können vom Material und/oder Aufbau her federnd ausge- führt sein. Es ist auch eine Kombination einer federnden Lagerung mit in sich fe- dernd ausgeführten Fusselementen möglich.

[0013] Vorteilhafterweise kann durch eine spezielle Ausführungsform eine ge- wünschte Rückstellkraft über Teilbereiche des 360-Grad Drehbereichs des Fussteils eingestellt werden, so dass beispielsweise ein unbeabsichtigt starkes Pendeln nach hinten durch eine grössere Rückstellkraft reduziert werden kann.

[0014] Ein Stuhl gemäss Erfindung ermöglicht durch den Einsatz eines federela- stisch wirkenden Fussteils beim Sitzen ein Auf-und Abbewegen, das eine dynami-

sche Entlastung der Wirbelsäule ermöglicht. Zusätzlich hat ein Stuhl gemäss Erfin- dung eine unterstützende Wirkung beim Aufstehen und Hinsetzen. Dadurch werden beim Hinsetzen zum Beispiel Schläge auf die Wirbelsäule gedämpft. Das Auf-und Abbewegen wird erzielt ohne dass ein spezielles vertikal angeordnetes Federele- ment, zum Beispiel in Form einer Spiralfeder, im Fussteil des Stuhles erforderlich ist, alleine durch die federnde Lagerung, bzw. die Elastizität der Fusselemente [0015] Da neue ergonomische Erkenntnisse bedeutend höhere Ansprüche an die Variabilität sowie Flexibilität von Stühlen stellen, bietet die vorliegende Erfindung Lösungen zum dynamischen Sitzen auf Stühlen. Insbesondere eignet sich die vor- liegende Erfindung zur Verwendung in Stühlen, die Auflageelemente (Rollen, Gleiter oder dergleichen) aufweisen.

[0016] Es ist ein Vorteil der Erfindung, dass die entsprechenden Stühle eine ak- tive Wipp-/Kippbewegung ermöglichen, die gesund ist.

[0017] Es ist ein weiterer Vorteil der Erfindung, dass die entsprechenden Stühle flexibel einsetzbar, beweglich und doch sicher sind.

[0018] Die Erfindung ist, je nach Ausführungsform, für eine einfache Nachrü- stung bestehender Bürostühle geeignet.

[0019] Günstig ist eine Ausführungsform mit sternförmig angeordneten Fus- selementen bei der die Fusselemente und/oder ein Teilelement davon federbelastet auf-und ab schwenkbar ist, wodurch es möglich wird, die jeweils durch die Pendel- bewegung belastete Richtung durch entsprechende Federstärken vorzugeben.

[0020] Günstig ist eine Ausführungsform bei der im unteren Bereich mindestens eines Beinteil mindestens ein Aufnahmebereich ausgebildet ist, an dem minde- stens eines der Fusselemente aufgenommen ist. Dieses Aufnahmeteil kann günsti- gerweise so ausgestaltet sein, dass ein Fusselement daran einhängbar ist, wobei ein Gegenstück dieses Fusselement in Lage hält.

[0021] Günstig ist eine Ausführungsform bei der an einem Gegenstück minde- stens eine Federanordnung ausgebildet ist, die alternativ hierzu jedoch auch an der Aufnahme ausgebildet sein kann. Hierbei kann die Federanordnung günstigerweise aus einem Stück Elastomer bestehen, gegen das ein Bereich des Fusselements oder des Teilelements federnd anliegt.

[0022] Als eine weitere Ausführungsform kann eine Federanordnung vorgesehen sein, die eine Zug-oder einr Druckfeder umfasst, die an einem Beinteil oder an ei-

nem Aufnahmeteil angeordnet ist und zwischen mindestens einem Fusselement und dem Beinteil oder dem Aufnahmeteil wirkt.

[0023] Zur Einstellung der Federkraft ist an der Federanordnung vorteilhafter- weise eine Einstellvorrichtung vorgesehen.

[0024] Es kann günstig sein, dass an dem beinseitigen Endes des Fusselements ein Widerlager angeordnet ist, an dem mindestens ein Federelement der Feder- anordnung angreift.

Vorteilhaft kann es sein, dass ein dem beinseitigen Ende mindestens eines der Fus- elemente als mindestens ein im wesentlichen nach unten offener Schlitz ausgebil- det ist. Hierdurch wird vorteilhafterweise erreicht, dass man das Fusselement ein- fach einhängen kann, und es kann dabei günstigerweise vorgesehen sein, dass das Fusselement nach unten schwenkbar ist und zumindest in der nach unten ge- schwenkten Position durch einfaches Aufsetzen montierbar ist.

Es kann günstig sein, Mittel vorzusehen, die ein unkontrolliertes translatorisches Bewegen des Stuhls während einer Pendelbewegung verhindern.

[0025] Besonders vorteilhaft ist eine Ausführungsform, bei der das Fussteil Fus- elemente umfasst, die so mechanisch in Bezug auf das Fussteil aufgehängt sind, dass sie durch ein Federelement mit einer Rückstellkraft beaufschlagt sind. Diese Rückstellkraft wirkt einer Spreizschwenkbewegung entgegen, die sich bei Belastung des Stuhls ergibt und versucht die sich radial auseinanderbewegenden Fussele- mente an eine zentrale Achse des Stuhls heran zu ziehen. Vorzugsweise kann man die Rückstellkraft einstell-oder vorgebbar machen.

[0026] In einer bevorzugten Ausführungsform weist der Stuhl mehrere Fussele- mente auf, an deren Fussende je eine als Auflageelement dienende Rolle über eine schräg stehende Führungsachse angebracht ist.

[0027] Es kann günstig sein, Mittel vorzusehen, die ein unkontrolliertes transla- torisches Bewegen des Pendelhockers während der Pendelbewegung verhindern.

[0028] Hierzu kann ein Mittel in Form eines Stoppers vorgesehen sein, der bei einer vorbestimmten Neigung des Beinteil mit dem Boden in Berührung kommt und aufgrund der Reibung mit dem Boden eine translatorische Bewegung des Pen- delhockers verhindert.

[0029] Dieser Stopper kann über eine Gelenkverbindung mit dem Beinteil ge-

koppelt sein, er kann jedoch auch starr an dem Beinteil befestigt sein und bei einer vorbestimmten Neigung des Beinteil in Kontakt mit dem Boden treten.

[0030] Der Stopper kann jedoch auch bei einer anderen Ausführungsform starr am äußeren Ende des Fußes angeordnet sein und in bezug auf einen Umkreis, auf dem alle Berührflächen des Fußes mit dem Boden liegen, sich radial außerhalb die- ses gemeinsamen Umkreises befinden.

[0031] Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen und mit Bezug auf die Zeichnung beschrieben.

Es zeigen : Fig. 1A-1C schematische Schnittansichten eines Teils eines konventionellen Bürostuhls ; Fig. 2A-2B schematische Schnittansichten einer Variante eines Bürostuhls ; Fig. 3 eine schematische Schnittansicht des Fusses eines Stuhls in einer extremen Lage ; Fig. 4A-4B schematische Seitenansichten eines Teils eines ersten Bürostuhls, gemäss Erfindung ; Fig. 4C-4D schematische Draufsichten des ersten Bürostuhis bei zentrischer Belastung, gemäss Erfindung ; Fig. 5A-5B schematische Seitenansichten eines Teils eines zweiten Bürostuhis, gemäss Erfindung ; Fig. 6A-6B schematische Seitenansichten eines Teils eines dritten Bürostuhis, gemäss Erfindung ; Fig. 7A-7B schematische Seitenansichten eines Teils eines vierten Bürostuhls, gemäss Erfindung ; Fig. 8A-8B schematische Seitenansichten eines Teils eines fünften Bürostuhls, gemäss Erfindung ; Fig. 9 eine perspektivische Ansicht eines sechsten Bürostuhls, gemäss Erfindung ; Fig. 10A-10B schematische Seiten-und Schnittansichten eines Teils eines sieb- ten Bürostuhis, gemäss Erfindung ;

Fig. 11A eine perspektivische Ansicht eines Teils eines achten Bürostuhls, gemäss Erfindung ; Fig. 11B-11E schematische Seiten-, Drauf-und Schnittansichten des achten Bürostuhls, gemäss Erfindung ; Fig. 12A-12B schematische Seiten-und Schnittansichten eines neunten Büro- stuhls, gemäss Erfindung ; Fig. 13 eine schematische Seitenansicht eines zehnten Bürostuhls, gemäss Erfindung ; Fig. 14 eine schematische Schnittansicht eines elften Bürostuhls, gemäss Erfindung ; Fig. 15 eine schematische Seitenansicht eines Teils eines zwölften Büro- stuhis, gemäss Erfindung ; Fig. 16 eine perspektivische Ansicht auf ein Fussteil von schräg oben einer weiteren Ausführungsform gemäss Erfindung ; Fig. 17 eine schematische Darstellung einer nächsten Ausführungsform eines Bürostuhls, gemäss Erfindung ; Fig. 18 eine schematische Darstellung einer nächsten Ausführungsform eines Bürostuhls, gemäss Erfindung ; Fig. 19 eine schematische Darstellung einer nächsten Ausführungsform eines Bürostuhls, gemäss Erfindung ; Fig. 20 eine Darstellung eines alternativen Details der Ausführungsform gemäss Fig. 19 ; Fig. 21 eine schematische Darstellung einer nächsten Ausführungsform eines Bürostuhls, gemäss Erfindung ; Fig. 22 eine schematische Darstellung einer nächsten Ausführungsform eines Bürostuhls, gemäss Erfindung ; Fig. 23 eine schematische Darstellung eines Axialschnitts durch einen erfin- dungsgemäßen Pendelhocker, Fig. 24 eine perspektivische Ansicht einer Darstellung von schräg unten auf das Fußteil des Pendelhockers, Fig. 25 eine alternative Ausführungsform des Fußteils mit einer ersten Aus- führungsvariante der Federanordnung, Fig. 26 eine nächste Ausführungsform des Fußteils mit einer Ausführungs- variante der Federanordnung, bei die Fußelemente gegen elastome- res Material anliegen, Fig. 27 eine perspektivische Ansicht der Halteanordnung mit Elastomerfeder gesehen von schräg unten, Fig. 28 ein Ansicht eines Axialschnitts durch das Beinrohr und die Halten- ordnung, Fig. 29 eine perpektivische Ansicht auf ein Fußteil von schräg oben mit einer weiteren Ausführungsform der Rückstellfeder, Fig. 30 eine Schnittansicht auf ein Detail der Ausführungsform gemäß Fig. 7, Fig. 31 eine Ansicht auf den Schnitt A-A in Fig. 8, Fig. 32 eine schematische Darstellung einer nächsten Ausführungsform der Federanordnung, Fig. 33 eine schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsform der Federanordnung, Fig. 34--eine-schematische-Darstellung einer nächsten Ausführungsform der Federanordnung, Fig. 35a eine Darstellung eines alternativen Details der Ausführungsform ge- mäß Fig. 11, Fig. 36 eine schematische Darstellung einer nächsten Ausführungsform der Fußteil-und Federanordnung, Fig. 37 eine schematische Darstellung einer nächsten Ausführungsform der Federanordnung, Fig. 38 eine schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsform der Federanordnung, Fig. 39 eine schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsform der Federanordnung, Fig. 40a eine schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsform der Federanordnung, Fig. 41 b eine perspektivische Ansicht der Ausführungsform nach Fig. 16a, Fig. 42 eine schematische Darstellung im Schnitt einer weiteren Ausfüh- rungsform der Federanordnung, Fig. 43 eine perspektivische Ansicht der Ausführungsform nach Fig. 17, Fig. 44 eine schematische Darstellung im Schnitt einer weiteren Ausfüh- rungsform der Federanordnung mit Federscheibe, Fig. 45 eine perspektivische Ansicht einer Federscheibe gemäß Fig. 19, Fig. 46 eine schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsform der Federanordnung mit Stopper, Fig. 47 eine schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsform der Federanordnung mit Stopper, Fig. 48 eine schematische Darstellung der Ausführungsform nach Fig. 22 mit dem Stopper in Funktionsstellung, Fig. 49 eine schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsform der Federanordnung mit Stopper, Fig. 50 eine schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsform der Federanordnung mit Stopper am Beinrohr, Fig. 51 eine schematische Darstellung einer weiteren Ausführungsform der Federanordnung mit Stopper und Aufrichtmechanik, und Fig. 52 eine schematische Darstellung einer nächsten Ausführungsform, bei welcher ein Teilelement eines Fußelements schwenkbar angeordnet ist.

Detaillierte Beschreibung : [0032] In den Figuren sind für dieselben Elemente dieselben Bezugszeichen

verwendet, wenn nicht ausdrücklich anders erwähnt.

[0033] Im Folgenden werden vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung be- schrieben, wobei es sich um beispielhafte Ausführungsformen handelt. Diese um- fassen sowohl verschiedene Ausbildungen der Gesamterfindung, als auch Baugrup- pen und Einzelteile der Erfindung. Grundsätzlich lassen sich die beschriebenen Bau- gruppen und Einzelteile der verschiedenen Ausführungsformen miteinander kombi- nieren, respektive die Baugruppen und Einzelteile einzelner Ausführungsformen lassen sich durch die Baugruppen und Einzelteile anderer Ausführungsformen erset- zen. Die hierbei gebildeten Kombinationen können kleinere, jedem Fachmann ge- läufige und daher nicht weiter beschriebene Anpassungen bedingen, zum Beispiel um ein Zusammenwirken oder Ineinandergreifen der Baugruppen und Einzelteile zu ermöglichen.

[0034] Im Folgenden ist mehrfach von sogenannten federweichen, elastischen Fusselementen die Rede. Dabei handelt es sich gemäss Erfindung um federweich elastisch gelagerte Fusselemente mit einem Rückstellelement und/oder um Fus- selemente, die durch die ihnen eigene Elastizität federnd und rückstellend wirken.

Die Elastizität der Fusselemente kann durch geeignete Materialwahl, die die Kombi- nation verschiedener Materialien und/oder durch die Formgebung erzielt werden.

[0035] Im Folgenden ist mehrfach von sogenannten Auflageelementen die Rede.

Dabei h-ändelt es-sich-im-vorliegenden Zusammenhang-um-Elemente ;-die an einem- Fussteil eines Stuhls befestigbar sind und die sich einfach entlang einer Standfläche verschieben oder bewegen lassen. Besonders als Auflageelemente geeignet sind Gleitfüsse, oder andere Gleitelemente, und Rollen. Als Gleitelemente kommen vor- zugsweise Elemente zum Einsatz, deren Gleitfläche an die Beschaffenheit der Standfläche angepasst sind. Soll der Stuhl zum Beispiel auf einem Teppich verwen- det werden, so ist die Gleitfläche mit einer entsprechenden Schicht versehen, die ein Gleiten auf dem Teppich ermöglicht. Besonders geeignet ist eine Teflon-oder Nylonbeschichtung. Bei einer glatten Standfläche (Parkett, Steinfussboden, oder dergleichen) kommt vorzugsweise eine andere Gleitfläche zum Einsatz, zum Bei- spiel Kunststoff oder Filz.

[0036] Im Folgenden ist anstatt von Auflageelementen verschiedentlich speziell von Rollen die Rede. Unter dem Begriff Rolle ist in diesem Zusammenhang ein Rad oder eine Walze zu verstehen, das/die sich um eine Radachse drehen kann. Beson- ders vorteilhaft sind Rollen, die abgerundet sind. Auch Zwillingsrollen werden als Rollen bezeichnet.

[0037] Bevor verschiedene Ausführungsformen der Erfindung beschrieben wer- den, wird zuerst auf die verschiedenen Bewegungsabläufe eingegangen, die sich bei konventionellen Stühlen ergeben können. Damit wird die Grundlage für das Ver- ständnis der komplexen dynamischen Zusammenhänge gelegt, die bei einem Teil der erfindungsgemässen Stühlen zielgerichtet eingesetzt werden, wobei sich ge- mäss Erfindung-wie beschrieben werden wird-verschiedene Effekte und Bewe- gungen in komplexer Art und Weise überlagern und nur bei entsprechender Dimen- sionierung, respektive Konfigurierung überhaupt auftreten. Die verschiedenen Ef- fekte und Bewegungen wirken positiv zusammen, wie im Zusammenhang mit den verschiedenen Ausführungsformen erläutert wird.

[0038] In den Figuren 1A bis 1C ist das Verhalten eines konventionellen Büro- stuhls dargestellt. Es ist der Ausschnitt eines Fusselements 4 eines sternförmigen Fusskreuzes (Fussteil) gezeigt. Am freien Ende des Fusselements 4 ist eine Radauf- hängung 6 angeordnet, die eine Rolle 8 trägt. Die Radaufhängung 6 umfasst im gezeigten einfachen Beispiel eine Gabel 6.1 mit einer Aufnahme 6.3 (zum Beispiel ein Bohrloch) für einen Führungsstift 6.2. Der Führungsstift 6.2 sitzt wiederum in einer Aufnahme 6.4, die in dem Fusselement 4 vorgesehen ist. Typischerweise wird eine Hülse in die Aufnahme 6.4 eingesetzt. Diese Hülse ist jedoch der Einfachheit halber nicht in den Figuren gezeigt. Der Führungsstift 6.2 definiert eine Führungs- achse 6.5, die im gezeigten Beispiel senkrecht zu einer Standfläche 9 verläuft. Zwi- schen der Führungsachse-6. 5 und der Radachse 8.1 besteht ein kleiner Versatz, der hier als exzentrische Lagerung bezeichnet wird.

[0039] Wird nun der Stuhl in positive X-Richtung gezogen, so läuft die Rolle 8 dem Fusselement 4 hinterher, wie in Fig. 1A gezeigt. Die Rolle dreht sich im Uhr- zeigersinn, wie durch den Pfeil 8.2 dargestellt. Falls der Stuhl in die entgegenge- setzte Richtung bewegt wird, d. h. parallel zur negativen X-Achse, so ergibt sich kurzzeitig der in Fig. 1B gezeigte Zustand, bei dem die Rolle 8 dem Fusselement 4 vorausläuft. Die Rol-le dreht sich entgegen dem Uhrzeigersinn, wie durch den Pfeil 8.2 dargestellt. Dieser Zustand ist jedoch labil. Die Rolle 8 hat die Tendenz sofort umzukehren, sobald eine kleine"störende"Kraft seitlich auf die Rolle einwirkt. Da- bei schnellt die Rolle aus dem geschobenen Zustand (Fig. 1B) in eine Lage um, die in Fig. 1C angedeutet ist. Dieser Effekt ist bei konventionellen Bürostühlen zu beob- achten. Vom Prinzip her ähnelt dieses Verhalten dem Verhalten eines LKWs, bei dem ein Auflieger von einem Zugwagen rückwärts geschoben wird.

[0040] Eine weitere denkbare Variante eines Stuhles ist in den Figuren 2A und 2B dargestellt. Die gezeigte Variante des Stuhls unterscheidet sich im Wesentlichen

dadurch von dem Stuhl der Figuren 1A bis 1C, dass die Führungsachse 6.5 schräg steht. Wird nun der Stuhl in positive X-Richtung gezogen, so läuft die Rolle 8 dem Fusselement 4 hinterher, wie in Fig. 2A gezeigt. Die Rolle dreht sich im Uhrzeiger- sinn, wie durch den Pfeil 8.2 dargestellt. Diese Lage ist relativ stabil, da der virtu- elle Ansatzpunkt AI näher zur Standfläche 9 liegt als bei der Anordnung in den Fi- guren 1A bis 1C. Falls der Stuhl nun in die entgegengesetzte Richtung bewegt wird, d. h. parallel zur negativen X-Achse, so ergibt sich der in Fig. 2B gezeigte Zustand, wo die Rolle 8 dem Fusselement 4 hinterherläuft. Um diesen Zustand einzunehmen, muss jedoch ein Widerstand gegen die Schwerkraft überwunden werden, da sich beim Übergang in diesen Zustand der Abstand A zwischen Fusselement 4 und Standfläche 9 vergrössern muss. Um von der in Fig. 2A gezeigten Lage in die in Fig.

2B gezeigte Lage zu gelangen, muss die Rolle 8 eine 180 Grad Rotation um die Führungsachse 6.5 vollziehen. Dabei verlagert sich der virtuelle Ansatzpunkt AI nach oben. Dieser Effekt ist in Fig. 1B übertrieben dargestellt. Ist die Neigung der Führungsachse 6.5 in Bezug auf die vertikale Lage gering, so reicht eine kleine Störung (zum Beispiel eine Unebenheit der Standfläche 9 oder eine unsymmetri- sche Belastung), um ein Herumschnellen in die in Fig. 2A gezeigte Lage auszulösen.

Eine zunehmende Neigung der Führungsachse 6.5 in Bezug auf die vertikale Lage führt zu einer kontinuierlichen Verschlechterung der Rundum-Drehfähigkeit (Dre- hung um die Führungsachse 6.5) der Rolle 8, da der Widerstand gegen die Schwer- kraft überwunden werden muss. Je nach Art der Rollen und abhängig von der Nei- -gung-sowie dem Versatz-zwischen der-Führungsachse 6. 5-und der Radachse 8. 1 ;- ergeben sich zwei Exzenterwirkungen, die mehr oder weniger stark ausgeprägt sein können. Die erste Exzenterwirkung zeigt sich, wie beschrieben, als Vergrösserung des Abstands A. Die zweite Exzenterwirkung tritt auf, da die Rollen beim Herum- schnellen über ihre Kante"kippen". Diese zweite Exzenterwirkung tritt um so stär- ker auf, umso kantiger die Rollen ausgeführt sind. Bei Zwillingsrollen zeigt sich die- se Wirkung weniger stark.

[0041] Wie in Fig. 3 stark schematisiert dargestellt, kann die Rolle 8 in dem ge- zeigten Extremfall (die Führungsachse 6.5 verläuft parallel zum Untergrund 9 und schneidet die Radachse 8.1) nicht mehr herumschnellen. Um so flacher die Füh- rungsachse 6.5 steht, um so mehr nähert man sich diesem Extremfall an.

[0042] Ein weiterer Extremfall ist der, bei dem die Führungsachse 6.5 senkrecht oberhalb der Radachse 8.1 angeordnet ist und sich die beiden Achsen schnei- den. Der Richtungswechsel ist nur kontinuierlich möglich, da die Rollen sich nicht in der Laufrichtung nachstellen. Dieser Fall ist nicht zeichnerisch dargestellt.

[0043] Die bisher im Zusammenhang mit den Figuren 1A bis 1C und 2A, 2B be- schriebenen Stühle weisen Anordnungen der Rollen auf, bei der die Neigung der Führungsachsen starr ist in Bezug auf die Standfläche.

[0044] Um einen Stuhl bereit zu stellen, der situativ reagiert, wird gemäss Er- findung das Fussteil des Stuhls so ausgeführt, dass es bei Belastung federelastisch wirkt. Diese Wirkung kann erzielt werden entweder durch federnde, elastische La- gerung der Fusselemente, oder dadurch, dass die Fusselememente selbst federnd wirken. Es ist auch eine Kombination beider Effekte möglich.

[0045] Mit anderen Worten ausgedrückt, ist es wichtig, dass ein Fussteil gemäss Erfindung mindestens teilweise beweglich und/oder federweich ausgeführt ist. Zu diesem Zweck kann ein solcher Stuhl zum Beispiel beweglich gelagerte Fussele- mente (Stuhlbeine), federelastische Fusselemente (Stuhlbeine) oder eine Kombina- tion solcher Fusselemente aufweisen.

[0046] Es sind Auflageelemente an dem Fussteil vorgesehen, die sich gegenüber der Standfläche verlagern können wenn die Fusselemente sich bewegen und/oder verformen. Zu diesem Zweck kann ein solcher Stuhl zum Beispiel Gleiter oder Rol- len an beweglich gelagerte Fusselementen (Stuhlbeine), an federelastischen Fus- elementen (Stuhlbeine) oder an einer Kombination solcher Fusselemente aufwei- sen.

[0047] Im Folgenden werden primär Ausführungsformen der Erfindung be- schrieben, bei denen Rollen als Auflageelemente dienen, wobei diese Fokussierung auf rollen-basierte Ausführungsformen nicht einschränkend ausgelegt werden soll.

[0048] Um einen Stuhl bereit zu stellen, der situativ reagiert, wird in bevor- zugten Ausführungsformen der Erfindung die Lage (Neigung) der Führungsachsen der Rollen veränderbar ausgeführt. Die Veränderung der Lage (Neigung) der Füh- rungsachsen der Rollen wird durch die federnde, elastische Lagerung der Fussele- mente (Stuhlbeine) erreicht, bzw. durch die Elastizität der Beine selbst, oder durch die bewegliche, elastische Lagerung der Führungsstifte der Rollen im Fusselement.

Der Stuhl wird so ausgeführt, dass er die folgenden Zustände einnimmt oder an- strebt : (1) im unbelasteten Zustand stehen die Führungsachsen der einzelnen Rol- len des Stuhles steil, vorzugsweise nahezu senkrecht zur Standfläche oder leicht negativ geneigt, um eine Anfangsblockierung zu bewirken ;

(2) im belasteten Zustand stehen die Führungsachsen der einzelnen Rollen des Stuhles flach (im Sinne von positiv geneigt), d. h. der Neigungswinkel ist grösser als im unbelasteten Zustand.

[0049] Durch dieses situationsabhängige Neigen der Führungsachsen werden die Freiheitsgrade des Rollensystems reduziert, was zur Folge hat, dass ein koordi- niertes Laufen aller Rollen eines solchen erfindungsgemässen Stuhls unmöglich wird. Beim Belasten des Stuhls erfolgt ein Auflösen der ansonsten koordinierten Laufrichtung der einzelnen Rollen und es ergibt sich aus dem Wechselspiel minde- stens zweier Rollen eine Bremswirkung. Diese Bremswirkung entsteht, ohne dass ein Bremsmedium erforderlich ist, das die Rollen einzeln bremst. Durch diese Bremswirkung wird der Stuhl als ganzes gebremst und kann nicht mehr in Bezug auf die Standfläche verschoben werden.

[0050] Die einzelnen Rollen 8 des Stuhls 1 sind jedoch weiterhin beweglich- sprich ungebremst-und können radial zu einer zentralen Achse 11 des Stuhls 1 rollen, um ein (federndes) Auf-und Abbewegen des Stuhls 1 zu ermöglichen, wie in den Figuren 4A bis 4D schematisch angedeutet. Ein dynamisches Sitzen ist also gemäss Erfindung weiterhin möglich, auch wenn die Bremswirkung, wie beschrie- ben, eintritt.

[0051] Falls Gleitelemente aus Auflageelemente zum Einsatz kommen, können --sich-diese auch radial zu einer zentralen Achse des Stuhls ausrichten.

[0052] Gemäss Erfindung stehen die Führungsachse und die Radachse einer Rollenaufhängung so zueinander in Bezug, dass die Rolle bei Belastung des Stuhles aus einer sogenannten labilen Lage in eine sogenannte stabile Lage übergeht. Die- ser Übergang wird hierin als Eintauchbewegung bezeichnet. Diese Eintauchbewe- gung ist am Stuhl, je nach Ausführungsform, deutlich spürbar und umfasst eine Abroll-und Schwenkbewegung der Rollen (2-fache Exzenterwirkung). Eine Rolle vollführt bei der Eintauchbewegung eine kleine Abrollbewegung um die Radachse und die Rolle schwenkt um ca. 180 Grad um die Führungsachse. Bei dem Schwen- ken um die Führungsachse kippt die Rolle über eine ihrer Kanten, die den Übergang der Lauffläche in die Seitenwand der Rolle definieren. Diese Effekte wurden bereits im Zusammenhang mit Fig. 2B beschrieben.

[0053] Die genannten Effekte, die auftreten wenn die Rollen aus einer Lage in eine andere, stabilere Lage schnellen, werden von verschiedenen Parametern be- einflusst, die aber im Wesentlichen die Effekte entweder unterstützen oder ab-

schwächen. Ein Beispiel ist die Form der Rollen. Kommen zylinderförmige Walzen oder Zwillingsrollen zum Einsatz, deren Zylinderachse der Radachse entspricht, so ist je nach Dimensionierung ein Umkehren der Rollen schwieriger. Dünnere Rollen oder kugelförmige Rollen hingegen lassen sich einfacher um die Führungsachse schwenken, da ihre Lauffläche parallel zur Radachse eine geringere Ausdehnung hat. Ein weiterer Parameter ist die Exzentrizität (eingangs als Versatz bezeichnet), d. h. der Abstand der Führungsachse 6.5 in Bezug auf die Radachse 8.1. Eine wei- tere Möglichkeit auf die genannten Effekte Einfluss zu nehmen ergibt sich durch die Lagerung der Rollen. Leichtlaufend gelagerte Rollen folgen den Bewegungen des Stuhles schneller und man kann dem Stuhl in seinem Verhalten Agilität geben.

Durch eine leicht gebremste Lagerung der Rollen kann das Verhalten gedämpft werden. Der Stuhl verhält sich weniger aggressiv.

[0054] Analog gilt für Gleitelemente mit guter Gleitfähigkeit, dass sie den Bewe- gungen des Stuhles schneller und leichter folgen. Weniger gut gleitende Gleitele- mente führen zu einem Stuhl, der sich weniger aggressiv verhält.

[0055] Es ergibt sich-je nach Anordnung und je nach Wahl der einzelnen Pa- rameter der Auflageelemente und deren Aufhängung/Lagerung (wie zum Beispiel Exzentrizität, Rollengrösse, Reibungswiderstände, Geometrie und Beschaffenheit der Oberflächen und der Standfläche, etc. )-eine verzerrende Wirkung des be- schriebenen Bewegungsverhaltens.

[0056] Es wird als ein weiteres wesentliches Element der Erfindung angesehen, dass sich die Auflagepunkte der Auflageelemente des Stuhls bei Belastung von ei- ner zentralen Achse des Stuhls aus betrachtet radial nach aussen verlagern und dadurch den Radius der Auflagefläche erhöhen. Das führt automatisch zu einer Er- höhung der Standsicherheit des Stuhls.

[0057] Diesem nach aussen Verlagern wirkt eine Rückstellkraft entgegen, die auf verschiedene Art und Weise zustande kommen kann. Bei starren Fusselementen 4 (Beinen), die beweglich an einer zentralen Säule 3 des Stuhls 1 befestigt sind, kann eine Rückstellkraft durch das Anbringen von Federelementen erzeugt werden.

Es können Zug-, Blatt, Torsions-oder Druckfedern eingesetzt werden, um die Rückstellkraft aufzubringen. Es ist aber auch denkbar, dass die Fusselemente 4 ela- stisch gelagert werden. Eine elastische Lagerung führt bei Belastung des Stuhls 1 zu einer Rückstellkraft, die auf das jeweilige Fusselement 4 einwirkt.

[0058] Die Rückstellkraft kann sich aber auch dadurch ergeben, dass die Fus-

elemente 4 selbst, oder Teilelemente davon, federnd ausgeführt sind. So kann ein Fusselement aufgrund seiner Form und/oder der verwendeten Materialien eine fe- dernde Wirkung zeigen. Typischerweise verformen sich die Fusselemente 4, oder Teilelemente davon, wenn der Stuhl 1 belastet wird. Mit zunehmender Verformung stellt sich eine Kraft ein (Rückstellkraft), die der Verformung entgegen wirkt.

[0059] Die Rückstellkraft kann sich auch durch ein Zusammenwirken mehrerer der genannten Effekte ergeben.

[0060] Details einer ersten Ausführungsform werden im Zusammenhang mit den Figuren 4A bis 4D beschrieben. In Fig. 4C ist eine schematisierte Draufsicht eines Stuhls 1 gezeigt, der lediglich vier Rollen 8 aufweist, die sternförmig in Bezug auf eine vertikale Achse 11 des Stuhls 1 angeordnet sind. Der Stuhl 1 ist in Fig. 4C in einem unbelasteten Zustand gezeigt. Der Stuhl 1 definiert durch die Auflage- punkte der Rollen 8 mit der Standfläche 9 eine Auflagefläche, die durch einen Kreis mit dem Durchmesser AI angedeutet ist.

[0061] Die Figuren 4A und 4B zeigen eine Schnittdarstellung, die zwei der vier Rollen 8 schneidet, die in der Zeichenebene liegen. Die beiden Rollen 8 weisen je eine Gabel 6.1 mit einem Führungsstift 6.2 auf. Der Stift 6.2 definiert die Füh- rungsachse 6.5. Die Führungsachsen 6.5 aller Rollen 8 schneiden sich bei zentri- scher Belastung in der vertikalen Achse 11. Die Führungsachsen 6.5 sind in dem in Fig. 4A und 4C-gezeigten Zustand relativ steil gestellt. Der Neigungswinkel ß-be- trägt typischerweise in diesem Zustand zwischen 0 und 30 Grad und vorzugsweise zwischen 0 und 10 Grad. Je nach Ausführungsform ist es jedoch auch denkbar, dass die Führungsachse 6.5 im unbelasteten Zustand einen negativen Winkel ß aufwei- sen. Bei vertikalem Druck in Richtung der Achse 11 von oben nach unten ändert sich durch die elastisch wirkenden Fusselemente der negative Winkel ß über eine Nullstellung in einen positiven Winkel ß. Durch die elastisch wirkenden Beine ent- fernen sich die Führungsachsen 6.5 mit zunehmendem vertikalem Druck auf der Standfläche 9 von der vertikalen Achse 11. Der negative Winkel ß kann zwischen- 5 Grad und 0 Grad liegen. Ist der Winkel ß im unbelasteten Zustand negativ einge- stellt, so ergibt sich eine Bremswirkung (Anfangsblockierung genannt) des Stuhles 1. Ausserdem wird durch die negative Anstellung der Rollen 8 die Auflagefläche verkleinert, da alle Rollen 8 sternförmig nach innen gerichtet sind. Wird die Exzen- trizität, d. h. der Versatz zwischen Führungsachse 6.5 und Drehachse 8.1 vergrö- ssert, so vergrössert sich auch der Winkel ß des Rades 8.

[0062] Wird der Stuhl 1 nun zentrisch belastet, wie durch den Pfeil 10 in Fig. 4B

angedeutet, so bewegen sich die Rollen 8 strahlenförmig nach aussen, wie man in Fig. 4D anhand des vergrösserten Kreises erkennen kann. Eine solche Senkbewe- gung des Stuhls 1 kombiniert mit einer Spreizbewegung des Fussteils des Stuhles 1 ist problemlos möglich, da die vier Rollen 8 unabhängig voneinander auf radial ge- richteten Bahnen nach aussen laufen können. Dadurch findet eine Vergrösserung der Auflagefläche statt (A2 ist grösser als A1), was eine erhöhte Stabilität des Stuhls 1 zur Folge hat. Die Vergrösserung der Auflagefläche ist eine wichtige Cha- rakteristik der erfindungsgemässen Stühle. Es sei angemerkt, dass sich bei einer asymmetrischen Belastung des Stuhls 1 eine ovale oder andersartige Form der Auflagefläche A2 ergibt.

[0063] Durch die beschriebene Spreizbewegung können Laststösse durch ein Auseinanderrollen der Rollen 8 aufgefangen werden und es ist ein Auf-und Abbe- wegen möglich. Eine solche Spreizbewegung tritt bei Verwendung von Gleitele- menten analog auf.

[0064] Voraussetzung für die Neigung der Führungsachse (n) der Rollen sind federnd, elastische gelagerte Beine mit Rückstellkraft, oder in sich federnde Beine.

[0065] Es gibt gemäss Erfindung die folgenden Ansätze, um eine situationsab- hängige Neigung der Führungsachse (n) der Rollen zu erzielen : (1) Die Aufhängung der Rollen 8 an den Fusselementen 4 erfolgt so, dass sich die Führungsachse 6.5 jeder einzelnen Rolle 8 in Bezug auf das Fus- selement 4 je nach Belastung neigen kann (siehe Fig. 5A und 5B) ; (2) Die Aufhängung der Rollen 8 an den Fusselementen 4 ist starr, aber die Fusselemente 4 sind beweglich am Stuhl 1 befestigt und zwar so, dass sich durch eine Bewegung eines Fusselements 4 die Neigung der Führungsachse 6.5 in Bezug auf die Standfläche 9 ändert (siehe Fig. 6A und 6B) ; (3) Die Aufhängung der Rollen 8 an den Fusselementen 4 ist starr, aber die Fusselemente 4 sind flexibel und zwar so, dass sich durch eine Verformung des Fusselemente 4 die Neigung der Führungsachsen 6.5 in Bezug auf die Standfläche 9 ändert (siehe Fig. 7A und 7B) ; (4) Eine Kombination einer oder mehrere der obigen Ansätze.

[0066] Details einer zweiten Ausführungsform werden im Zusammenhang mit den Figuren 5A und 5B beschrieben. Gezeigt ist eine schematische Seitenansicht eines Stuhls 1. Der Stuhl 1 ist im Wesentlichen spiegelsymmetrisch aufgebaut. Der

Einfachheit halber ist nur ein Teil des Stuhls 1 gezeigt. Der Stuhl 1 umfasst eine Sitzfläche (nicht gezeigt) und eine zentrale Säule 3, die starr mit den Fusselemen- ten 4 verbunden ist. Es kann zum Beispiel ein starres Fusskreuz mit drei, vier oder fünf Fusselementen 4 vorgesehen sein. Es kann aber auch ein scheiben-, ring-oder topfförmiges Fusselement eingesetzt werden in dessen Mitte die Säule 3 befestigt ist. Die Säule 3 kann am unteren Ende einen Konus aufweisen, der zum Beispiel in einem zentralen Loch eines solchen Fusskreuzes oder Fusselements sitzt. Die Rolle 8 wird von einer Aufhängung getragen, die eine Gabel 6.1 umfasst. Am oberen En- de der Gabel 6.1 ist ein Führungsstift 6.2 angeordnet, der neigbar in dem Fussele- ment 4 gelagert ist. Wird der Stuhl 1 belastet, so senkt sich dieser und die Rollen 8 vollziehen eine Eintauchbewegung, wie in Fig. 5B dargestellt, bei der sich die Füh- rungsachse 6.5 um einen Neigungswinkel ß neigt. Je nach Belastung neigen sich die Führungsachsen 6.5 unterschiedlich weit wenn sich der Stuhl 1 senkt. Die Auflage- fläche vergrössert sich. Durch das Neigen der Führungsachsen 6.5 ergibt sich ein federelastisches Verhalten des Fussteils des Stuhles 1.

[0067] Details einer dritten Ausführungsform werden im Zusammenhang mit den Figuren 6A und 6B beschrieben. Gezeigt ist eine schematische Seitenansicht eines Stuhls 1. Der Stuhl 1 ist im Wesentlichen spiegelsymmetrisch aufgebaut. Der Einfachheit halber ist nur ein Teil des Stuhls 1 gezeigt. Der Stuhl 1 umfasst eine Sitzfläche 2 und eine zentrale Säule 3. Die Sitzhöhe kann zum Beispiel wie bei kon- ventionellen Stühlen dadurch in der Höhe verstellt werden, dass eine Hubspindel 13 in einem Gewinde der Säule 3 gelagert ist. Die Aufhängung der Rollen 8 an den Fusselementen 4 ist starr. Die Fusselemente 4 sind jedoch beweglich am Stuhl 1 befestigt und zwar so, dass sich durch eine Bewegung eines Fusselements 4 die Neigung der Führungsachse 6.5 in Bezug auf die Standfläche 9 ändert. Bei der ge- zeigten Ausführungsform ist das Fusselement 4 an seinem oberen Ende über eine horizontale Achse 3.4 schwenkbar mit der Säule 3 verbunden. Diese Anlenkung an der Säule 3 ist rein schematisch dargestellt. Im unbelasteten Zustand (Fig. 6A) ist die Führungsachse 6.5 der Rolle 8 leicht geneigt. Vorzugsweise liegt der Neigungs- winkel ß im Ruhezustand zwischen-5 und 10 Grad. Wird der Stuhl 1 zentral bela- stet, wie in Fig. 6B gezeigt, so bewegen sich die Rollen 8 radial nach aussen. Das Fusselement 4 wird ausgelenkt, wobei der Neigungswinkel ß grösser wird. Dadurch neigt sich auch die Führungsachse 6. 5 der Rollen, wie in Fig. 6B zu erkennen ist.

Der Neigungswinkel ß kann dabei eine Neigung von bis zu 60 Grad einnehmen.

[0068] Damit diese Spreizbewegung der Fusselemente 4 kontrolliert erfolgt, wird vorzugsweise ein Rückstellelement eingesetzt oder eine Anordnung gewählt,

die mit einem Rückstellmoment der Spreizbewegung entgegen wirkt. Ein stark ver- einfachtes Rückstellelement 12 ist in Fig. 6B angedeutet. Es beaufschlagt das Fus- selement 4 mit einer Rückstellkraft R, die radial zur Achse 11 hin gerichtet ist. Mit- tels dem Rückstellelement 12 kann man die Charakteristik der Schwenkbewegung beeinflussen und es kann verhindert werden, dass die Fusselemente 4 komplett gespreizt werden und das untere Ende der Säule 3 des Stuhls 1 auf der Standfläche 9 aufsetzt. Das Bewegungsverhalten der Fusselemente 4, das durch die Art der Aufhängung und das Vorsehen von Rückstellelementen vorgegeben wird, wird als federelastisch bezeichnet.

[0069] Gemäss Fig. 6A, 6B weist das Fussteil des Stuhls 1 mindestens drei Fus- elemente 4 und eine zentrale Säule 3 auf, wobei jedes der Fusselemente 4 so me- chanisch in Bezug auf die Säule 3 aufgehängt ist, dass die Fusselemente 4 bei Bela- stung des Stuhls 1, wie im Zusammenhang mit den Figuren 6A und 6B beschrieben, eine Schwenkbewegung ausführen und sich radial auseinanderbewegen. Vorzugs- weise sind die Fusselemente 4 mit einer Rückstellkraft R beaufschlagt.

[0070] Bevorzugt wird bei einer solchen Ausführungsform eine starre Aufhän- gung der Rollen 8 an den Fusselementen 4, bei der sie sich um die Führungsachse 6.5 drehen können, sich ihre Neigung in Bezug auf die Fusselemente 4 jedoch nicht ändert. Eine solche Ausführungsform, wie in den Fig. 6A, 6B gezeigt, kann abge- wandelt werden, indem auch die Führungsachse 6.5 neigbar gelagert wird, was bei Belastung des Stuhls 1 zu einer Überlagerung zweier Neigungsbewegungen führt.

Damit ändert sich auch die federelastische Wirkung.

[0071] Details einer vierten Ausführungsform werden im Zusammenhang mit den Figuren 7A und 7B beschrieben. Gezeigt ist eine schematische Seitenansicht eines Stuhls 1. Der Stuhl 1 ist im Wesentlichen spiegelsymmetrisch aufgebaut. Der Einfachheit halber ist nur ein Teil des Stuhls 1 gezeigt. Der Stuhl 1 umfasst eine Sitzfläche (nicht gezeigt) und eine zentrale Säule 3. Es sind Fusselemente 4 vorge- sehen, die starr mit der Säule 3 verbunden sind. Die Aufhängung der Rollen 8 an den Fusselementen 4 ist starr. Wird der Stuhl 1 zentral belastet, wie in Fig. 7B ge- zeigt, so bewegen sich die Rollen 8 radial nach aussen, da die Fusselemente 4 einer Verformung unterliegen. Je nach Steifigkeit der Fusselemente 4 kann diese Verfor- mung mehr oder weniger ausgeprägt sein. Anstatt mehrere individuelle Fussele- mente 4 vorzusehen, kann auch ein scheiben-, ring-oder topfförmiges Fusselement 4 eingesetzt werden, wobei dieses Element 4 elastisch ausgeführt ist. Die federela- stische Wirkung ergibt sich bei dieser Ausführungsform im Wesentlichen aus der elastischen Verformbarkeit der Fusselemente 4.

[0072] In Fig. 7A betrug der Neigungswinkel ß ca. 0 Grad. Bei Belastung vergrö- ssert sich der Neigungswinkel ß, wie in Fig. 7B angedeutet. Mit elastisch verform- baren Fusselementen 4 können Änderungen des Neigungswinkels ß zwischen-5 und 30 Grad erzeugt werden. Vorzugsweise liegt der Neigungswinkel zwischen-5 und 10 Grad.

[0073] In den Figuren 8A und 8B ist eine weitere Ausführungsform gezeigt.

Dargestellt ist eine schematische Seitenansicht eines Stuhls 1. Der Stuhl 1 ist im Wesentlichen spiegelsymmetrisch aufgebaut. Der Einfachheit halber ist nur ein Teil des Stuhls 1 gezeigt. Der Stuhl 1 umfasst eine Sitzfläche (nicht gezeigt) und eine zentrale Säule 3. Es ist ein scheibenförmiges elastisches Fusselement 4 vorgese- hen, das starr mit der Säule 3 verbunden ist. Die Säule 3 steckt im gezeigten Bei- spiel mit seinem unteren Ende, das vorzugsweise konisch ausgeführt ist, in dem Fusselement 4, wie schematisch durch eine gestrichelte Linie angedeutet. Die Auf- hängung der Rollen 8 an dem Fusselement 4 ist starr. Wird der Stuhl 1 zentral be- lastet, so bewegen sich die Rollen 8 radial nach aussen, da das Fusselement 4 einer Verformung unterliegt. Je nach Steifigkeit des Fusselements 4 kann diese Verfor- mung mehr oder weniger ausgeprägt sein. Das Fusselement 4 kann auch ring-oder topfförmig ausgeführt sein.

- [0074] Wird-der Stuhl-1 asymmetrisch-belastet, so verformt sich das Fussele- ment 4 und die Führungsachse 6.5 der Rolle 8 neigt sich in Bezug auf die Standflä- che 9, wie in Fig. 8B ausschnittsweise dargestellt. Der Neigungswinkels ß liegt bei belastetem Stuhl 1 zwischen 0 und 30 Grad. Vorzugsweise liegt der Neigungswinkel zwischen 0 und 10 Grad. Die federelastische Wirkung ergibt sich bei dieser Aus- führungsform im Wesentlichen aus der elastischen Verformbarkeit des Fussele- ments 4.

[0075] Eine weitere Ausführungsform ist in der Fig. 9 gezeigt. Es ist ein Stuhl 1 gezeigt, der ein Fussteil umfasst, das eine vertikale Säule 3 und ein Fusselement mit sechs Beinen 4 umfasst. An jedem der sechs Beine 4 ist eine Rolle 8 ange- bracht, wobei jede der Rollen 8 um eine Radachse 8.1 einer Aufhängung rollbar gelagert und über eine Führungsachse 6.5 frei drehbar mit dem jeweiligen Bein 4 verbunden ist. Die Aufhängung der Rollen 8 ist starr mit den Beinen 4 verbunden, d. h. die Rollen 8 können sich samt ihrer Aufhängung um die Führungsachse 6.5 drehen, aber die Neigung der Führungsachse 6.5 in Bezug auf die Beine 4 ist nicht veränderlich. Die gezeigte Ausführungsform zeichnet sich dadurch aus, dass die

Beine 4 so mechanisch in Bezug auf die Säule 3 aufgehängt sind, dass sie bei Bela- stung des Stuhls 1 eine Schwenkbewegung ausführen und sich radial auseinander- bewegen. Die Lagerung umfasst ein elastisches Ringelement 4.1, das am unteren Ende der Säule 3 angeordnet ist. Die Beine 4 erstrecken sich radial durch das Rin- element 4.1 hindurch. Durch das Ringelement 4.1 wird die mechanische Aufhän- gung der Beine 4 geschützt und das Ringelement 4.1 bewirkt eine Rückstellkraft auf die Beine 4. Bei einer Belastung des Stuhls 1 führt mindestens eine der Rollen 8 automatisch eine Eintauchbewegung aus, bei der die Führungsachse 6.5 dieser ei- nen Rolle 8 in Bezug auf eine Standfläche ihre Neigung ß ändert. Dadurch verlagert sich mindestens ein Auflagepunkt des Stuhls 1 nach aussen.

[0076] Der Stuhl 1 nach Fig. 9 ist in einem unbelasteten Zustand gezeigt und die Rollen 8 nehmen eine Stellung ein, bei der die Führungsachsen 6.5 im Wesentli- chen senkrecht stehen, oder, falls eine Anfangsblockierung gewünscht ist, leicht negativ geneigt sind. Durch die senkrechte oder leicht negative Neigung sind die Freiheitsgrade der Rollen 8 nicht wesentlich eingeschränkt und die Rollen 8 folgen problemlos jeder Bewegung des Stuhls 1.

[0077] Die federelastische Wirkung ergibt sich bei dieser Ausführungsform im Wesentlichen aus der speziellen elastischen Lagerung der Beine 4.

[0078] Vorzugsweise sind die Beine 4 aus einem Kunststoff, idealer Weise aus einem-faserverstärkten-Kunststoff, oder aus Aluminiumdruckguss gefertigt. Es ist jedoch auch eine Fertigung aus anderen Werkstoffen, wie zum Beispiel Holz mög- lich. Auch durch die geeignete Kombination von Materialien, oder durch eine geeig- nete Formgebung kann eine elastische Wirkung erzielt werden.

[0079] In einer bevorzugten Ausführungsform ist eine Sitzfläche 2 und eine Rückenlehne 2.2 vorgesehen, die mit einer Halterung 2.1 unterhalb der Sitzfläche 2 angebracht ist.

[0080] Zusätzlich oder alternativ können die Beine 4 selbst elastisch verformbar ausgeführt sein. Die Verformbarkeit kann zum Beispiel durch eine seitliche Torsion der Achsen der Beine 4 erzielt werden.

[0081] Vorzugsweise kann über ein Federelement (zum Beispiel eine Feder), die an der Säule 3 angebracht ist die Rückstellkraft eingestellt werden, die auf die Bei- ne 4 des Stuhls 1 wirkt. Eine solche Feder 14 ist in Fig. 9 gezeigt. Diese Feder 14 ist optional. Mittels einer solchen Feder können die Freiheitsgrade der Bewegung über eine Beeinflussung eines elastischen Elements, das im Bereich der Säule 3

angeordnet ist, kontrolliert werden.

[0082] In den Figuren 10A und 10B sind Details einer weiteren Ausführungsform gezeigt. Fig. 10A ist eine Seitenansicht des Fussteils eines Stuhls und Fig. 10B ist ein Schnitt entlang der Linie A-A. Der Stuhl weist eine zentrale Säule 3 auf, die im gezeigten Beispiel eine Gasdruckfeder konventioneller Bauart umfasst. Die Gas- druckfeder besteht aus den Elementen 3.1, 3.2 und 3.3. Durch die Gasdruckfeder kann eine Sitzfläche des Stuhls in der Höhe verstellt werden. Es sind insgesamt fünf gebogene Beine 4 vorgesehen. An jedem der fünf Beine 4 ist eine Rolle 8 ange- bracht, wobei jede der Rollen 8 um eine Radachse 8.1 einer Aufhängung 6.1 rollbar gelagert ist und über eine Führungsachse 6.5 frei drehbar mit dem jeweiligen Bein 4 verbunden ist. Die Aufhängung 6.1 der Rollen 8 ist starr mit den Beinen 4 ver- bunden, d. h. die Rollen 8 können sich samt ihrer Aufhängung 6.1 um die Führungs- achse 6.5 drehen, aber die Neigung der Führungsachse 6.5 in Bezug auf die Beine 4 ist nicht veränderlich. Die gezeigte Ausführungsform zeichnet sich dadurch aus, dass die Beine 4 so mechanisch in Bezug auf die Säule 3 aufgehängt sind, dass sie bei Belastung des Stuhls eine Schwenkbewegung ausführen und sich radial ausein- anderbewegen. Die Lagerung umfasst ein Ringelement 4. 1, das am unteren Ende der Säule 3 angeordnet ist. Jedes der Beine 4 sitzt in einer Hülse 4.2, wie in Fig.

10B zu erkennen. Für jedes der Beine 4 ist eine eigene Schwenkachse 4.3 vorgese- hen. Diese Schwenkachsen 4.3 sind vorzugsweise tangential zum zylinderförmigen Umfang der Säule 3 angeordnet und verlaufen senkrecht zur zentralen Achse 11 des Stuhls. Das Ringelement 4.1 weist in der gezeigten Ausführungsform einen oberen Ring 4.4 und einen unteren Ring 4.5 auf. Zwischen diesen beiden Ringen ist ein elastisches Ringelement 4.6 angeordnet, das eine Rückstellkraft auf die Enden der Beine 4 ausübt, falls die Beine 4 um die Schwenkachsen 4.3 geschwenkt wer- den. Die Rückstellkraft entsteht dadurch, dass beim Schwenken eines Beines 4 ein Teil des elastischen Ringelements 4.6 gestaucht (deformiert) wird. Optional können mittels einer Feder oder Scheibe die Freiheitsgrade der Bewegung über eine Beein- flussung des elastischen Ringelements 4.6 kontrolliert werden. Eine solche Beein- flussung kann zum Beispiel so realisiert werden, dass sich das elastische-Ringele- ment 4.6 bei Belastung durch eines der Beine 4 nicht oder nur begrenzt nach oben hin verformen kann. Die Rollen 8 sitzen in einer Aufhängung, die gabelförmig aus- geführt ist, wie man in Fig. 10B erkennen kann. Die Lagerung der Rollen 8 ist auch hier exzentrisch, d. h. die Führungsachsen 6.5 und die Radachsen 8.1 schneiden einander nicht. Die federelastische Wirkung ergibt sich bei dieser Ausführungsform im Wesentlichen aus der speziellen Lagerung/Aufhängung der Beine 4.

[0083] Eine weitere Ausführungsform beweglich gelagerter Stuhlbeine 4, die im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung in vorteilhafter Weise eingesetzt werden kann, ist in den Figuren 11A-11E in verschiedenen Ansichten gezeigt. Die Rollen sind in den Figuren 11A-11E nicht dargestellt. Fig. 11A ist eine perspektivi- sche Ansicht des Fussteils eines Stuhls. Der Stuhl weist ein Fussteil mit fünf Beinen 4 und einer zentralen Säule 3 auf. Fig. 11B zeigt einen Teilschnitt durch einen un- teren Bereich des Stuhis. In Fig. 11C ist eine Draufsicht auf den Fuss gezeigt, in dem die radiale Anordnung der Beine 4 zu erkennen ist. Jedes Bein 4 ist über eine mechanische Aufhängung 4.7 einzeln mit einem ringförmigen Element 4.1 verbun- den. Fig. 11D ist ein Schnitt entlang der Linie A-A und Fig. 11E ist ein Schnitt ent- lang der Linie C-C. In diesen Schnittdarstellungen sind Details der mechanischen Aufhängung 4.7 zu erkennen. Jedes der Beine 4 wird über ein Spannelement 4.7, zum Beispiel in Form eines Stahlseils, gelenkig mit dem ringförmigen Element 4.1 verbunden. Das Spannelement 4.7 sitzt in einer elastischen Hülle, die in den Figu- ren dunkelgrau dargestellt ist. Je nach Spannung des Spannelements 4.7, kann die "Elastizität"der Aufhängung eingestellt werden.

[0084] Durch das Ringelement 4.1 und die spezielle Ausführung der Spannele- mente 4.7 wirkt eine Rückstellkraft auf die Beine 4. Die federelastische Wirkung ergibt sich bei dieser Ausführungsform im Wesentlichen aus der speziellen Lage- rung/Aufhängung der Beine 4.

[0085] Vorzugsweise sind die Beine 4 aus einem Kunststoff, idealer Weise aus einem faserverstärkten Kunststoff, oder aus Aluminiumdruckguss, oder aus Holz gefertigt.

[0086] Ein Schnitt durch einen weiteren erfindungsgemässen Stuhl 1 ist in Fig.

12A gezeigt. Eine schematische Seitenansicht ist der Fig. 12B zu entnehmen. Der Stuhl 1 weist mehrere Beine 4 auf, die mechanisch mit Bezug auf eine zentrale Säule 3 aufgehängt sind. Am oberen Ende der Säule 3 ist ein Sitz 2 angeordnet. Die Säule 3 umfasst einen Federmechanismus, dessen einzelne Elemente hier nicht weiter beschrieben sind. Es sei lediglich angemerkt, dass man durch Verstellen der Haube 14.1 auf die Feder 14.2 so einwirken kann, dass die Freiheitsgrade der Be- wegung über eine Beeinflussung eines elastischen Ringelements 4.11 kontrolliert werden. Eine solche Beeinflussung kann zum Beispiel so realisiert werden, dass sich das elastische Ringelement 4.11 bei Belastung durch eines der Beine 4 nicht oder nur begrenzt nach oben hin verformen kann. Die mechanische Aufhängung der Stuhlbeine ist wie folgt ausgeführt. Es sind elastische Elemente/Segmente 4.8 und 4.11 zwischen einem unteren ringförmigen Element 4.10 und einem oberen ring-

förmigen Element 4.9 eingeklemmt. Das ringförmige Element 4.9 ist vorzugsweise so ausgeführt, dass es nachgibt wenn eines der Beine 4 sich nach oben bewegt, wie ansatzweise in Fig. 12B zu erkennen ist. Die Rückstellkraft, die auf die Beine 4 wirkt kann durch den Druck der Feder 14.2, der auf das elastische Ringelement 4.11 einwirkt, verstellt werden. Die Beine 4 sind schwenkbar mit einem tragenden Teil der Säule 3 verbunden. Bei der Montage können die Beine 4 einfach eingehängt werden, bevor das untere ringförmige Element 4.10 und das obere ringförmige Element 4.9 eingesetzt wird. Eine solche Verbindung der Beine 4 mit der Säule 3 kann zum Beispiel mittels einer Steckachse oder dergleichen erfolgen. Die elasti- schen Elemente/Segmente 4.8 und 4.11 bilden, wie in Fig. 12B gezeigt, Aufnah- metaschen für die Beine 4. Wird nun ein Bein 4 in Bezug auf die Säule 3 nach oben gedrückt, zum Beispiel bei einer Belastung des Stuhles 1 durch einen Nutzer, so drückt das Stuhlbein 4 das Element/Segment 4.11 zusammen und es stellt sich eine Rückstellkraft ein. Im gezeigten Beispiel ist das Element/Segment 4.11 mit einer schrägen Fläche 4.12 versehen, die schräg von der zentralen Achse 11 der Säule 3 wegweist. Abhängig von der Neigung dieser Fläche 4.12, vom Material des elastischen Elements/Segments 4.11, dessen Dicke und der Einwirkung der Feder 14.2, kann die Rückstellkraft beeinflusst werden. Vorzugsweise wird ein Elastomer- ring 4.11 eingesetzt, der im unteren Bereich zylindrisch und im oberen Bereich ko- nisch geformt ist, wobei der konische Teil die Fläche 4.12 definiert. Die federelasti- sche Wirkung ergibt sich bei dieser Ausführungsform im Wesentlichen aus der spe- ziellen Lagerung/Aufhängung der Stuhlbeine 4.

[0087] Weitere Details eines solchen Stuhls sind der eingangs genannten deut- schen Patentanmeldung DE 10338549.1 zu entnehmen, die am 19.08. 2003 einge- reicht wurde und den Titel"Pendelstuhl"trägt.

[0088] In Fig. 13 ist eine weitere bevorzugte Ausführungsform dargestellt. Es ist der Fuss eines Stuhles gezeigt, der eine zentrale Säule 3 aufweist. Der Stuhl hat sechs Beine 4, von denen in der Ansicht vier zu erkennen sind. Jedes der Beine 4 hat eine L-Form, wobei das L liegt und der kurze Schenkel 4.16 des L's parallel zur zentralen Achse 11 der Säule 3 verläuft. Der lange Schenkel 4. 15 des L's verläuft im Wesentlichen parallel zu einer Standfläche 9. Am kurzen Schenkel 4.16 sind mehrere voneinander beabstandete Ausnehmungen 4.13 vorgesehen. Die Beine 4 werden so um die Säule 3 herum angeordnet, dass ein elastisches, ringförmiges Element 4.14 die sechs Beine 4 umfassen kann und in den Ausnehmungen 4.13 zu liegen kommt. Bei der gezeigten Ausführungsform liegt das ringförmige Element 4.14 in der zweiten Ausnehmung von oben gesehen. Nach oben und/oder unten hin

können die Beine 4 durch Scheiben 3.4, 3.5 oder dergleichen eingeklemmt sein. Je nach Lage des, oder Anzahl der ringförmigen Elemente 4.14 verändert man den Hebelarm und dadurch die Härte der Einstellung. Die Beine 4 können sich radial in Ebenen bewegen, die senkrecht zur zentralen Achse 11 stehen. Diese Ebenen bil- den einen Winkel von 60 Grad untereinander, falls sechs Beine 4 vorgesehen sind.

Optional kann ein elastischer Ring oder ein anderer elastischer Körper von unten zwischen den Beinen 4 positioniert werden. Durch ein solches Element kann eine Initialspreizung der Beine 4 vorgegeben werden. Die federelastische Wirkung ergibt sich bei dieser Ausführungsform im Wesentlichen aus der speziellen Lagerung der Beine 4 und dem Federelement 4.14.

[0089] Alternativ, oder zusätzlich können die Beine 4 selbst elastisch ausgeführt sein und sich bei Belastung verbiegen. In diesem Fall kann der Ring 4.14 unela- stisch ausgeführt sein und bewirkt eine Veränderung der Länge der elastischen Bei- ne 4 (Hebellänge).

[0090] In einer weiteren Ausführungsform sind die Beine 4 so ausgelegt, dass ihre Länge verändert werden kann. Die Beine 4 können zum Beispiel teleskopartig ausziehbar sein.

[0091] Eine andere Ausführungsform ist in der Detailansicht der Fig. 14 gezeigt.

Eine zentrale Säule 3 weist am unteren Ende einen zylinderförmigen Fortsatz 3.7 auf, der konzentrisch zur-zentralen Achse 11 angeordnet ist. Um diesen zylinder- förmigen Fortsatz 3.7 herum angeordnet ist ein elastisches, bauchiges Element 3.6, das in dem gezeigten Beispiel einen Hohlraum 3.9 bildet. Die Beine sind mit dem elastischen, bauchigen Element 3.6 verbunden, wie anhand eines einzigen Beines 4 dargestellt. Am freien Ende des Beines 4 ist eine Ausnehmung 6.4 zur Aufnahme des Führungsstiftes einer Rollenaufhängung vorgesehen. Bei einer Belastung des Stuhles verformt sich das Element 3.6 und verleiht dadurch dem Bein 4 die gefor- derte Beweglichkeit. Durch das Bewegen des Beines 4 ändert sich der Neigungs- winkel der Führungsachse 6.5. Das Element 3.6 kann mit einem Ventil 3.8 versehen sein, was es erlaubt den Druck im Hohlraum 3.9 zu verändern und dadurch die Fe- dercharakteristik des Elements 3.6 zu beeinflussen. Statt einem bauchigen Element 3.6 kann zum Beispiel auch ein zylinderförmiges, oder ein anders geformtes Ele- ment eingesetzt werden. Die federelastische Wirkung ergibt sich bei dieser Aus- führungsform im Wesentlichen aus der speziellen Aufhängung der Beine 4.

[0092] In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Stuhl mit als Auflageele- menten dienenden Rollen so ausgelegt, dass

(1) er in unbenutztem Zustand gebremst wird, um beim Aufsitzen oder Ansto- ssen des Stuhls nicht davon zu rollen. Das wird dadurch erreicht, dass die Führungsachse eine leichte negative Neigung (-5 < ß< 0 Grad) aufweist ; (2) er beim zentrierten Sitzen (symmetrische Belastung) frei rollen kann ; (3) er bei einseitiger Belastung (asymmetrische Belastung) eine Bremswirkung entfaltet.

[0093] Allen Ausführungsformen ist gemeinsam, dass durch die federelastische Wirkung des Fussteils ein dynamisches Sitzen gewährleistet werden kann. Dabei wird die Bewegung des Sitzens in allen drei Dimensionen (Dynamisches Sitzen) durch die Bewegung der Beine und gegebenenfalls in Kombination mit dem Glei- ten/Rollen der Auflageelemente des Stuhls erzielt.

[0094] Allen rollen-basierten Ausführungsformen ist gemeinsam, dass die Füh- rungsachse und die Radachse einer Rollenaufhängung so zueinander in Bezug ste- hen, dass die Rollen bei asymmetrischer Belastung des Stuhles aus einer soge- nannten labilen Lage in eine sogenannte stabile Lage übergehen. Durch diesen Übergang (Eintauchbewegung), werden die Freiheitsgrade des Bewegungsapparates des Stuhls reduziert. Dadurch kommt es zu der Bremswirkung, durch die sich die erfindungsgemässen Stühle auszeichnen.

[0095] Bei asymmetrischer Belastung eines erfindungsgemässen Stuhls 1 mit Rollen 8, nehmen die Rollen 8 durch die Eintauchbewegung automatisch eine Lage ein, bei der mindestens zwei der Rollen 8 in unterschiedliche Richtungen weisen und den gesamten Stuhl 1 dadurch in Bezug auf die Standfläche 9 bremsen.

[0096] Die Effekte von denen die vorliegende Erfindung Gebrauch macht-können besonders deutlich beobachtet werden, wenn die Rollen des Stuhls an sich unge- bremst sind, da die Rollen bei der Eintauchbewegung des Stuhls dann frei nachlau- fen, bevor sie von einer labilen in eine stabile Lage umkehren (Eintauchbewegung).

Ausserdem erlauben die an sich ungebremsten Rollen ein besonders ausgeprägtes dynamisches Auf-und Abbewegen.

[0097] Es sind zum Erzeugen der erfindungsgemässen Bremswirkung keine Si- lentgummis, Bremspads oder die Rolle teilweise umgreifenden Bremsglocken erfor- derlich. Im Gegenteil, eine Verwendung solcher Bremsmedien kann unter Umstän- den die erfindungsgemässen Effekte unterdrücken.

[0098] Die Eintauchbewegung tritt auf, wenn sich der Neigungswinkel, d. h. der

Winkel der Führungsachse 6.5 in Bezug auf die vertikale Stuhlachse 11, je nach Belastung des Stuhls 1 verändert.

[0099] Vorzugsweise beträgt der Neigungswinkel ß der Führungsachsen 6.5 der Rollen 8 in Bezug auf die vertikale Achse 11 zwischen-5 und 30 Grad. Besonders vorteilhaft ist ein Neigungswinkel ß zwischen-5 und 10 Grad. Bei abgerundete Rol- len 8 (wie zum Beispiel in Fig. 12A gezeigt) kann der Neigungswinkel ß kleiner sein als bei Rollen 8 oder Walzen, deren Randbereiche weniger rund ausgebildet sind.

[00100] Es können Stühle mit einer beliebigen Anzahl von Beinen realisiert wer- den. Typischerweise kommen zwischen drei und sechs Beine zum Einsatz.

[00101] In einer weiteren Ausführungsform, die nicht in einer der Figuren gezeigt ist, da es sich um eine Variante der verschiedenen Ausführungsformen handeln kann, wird der Stuhl so ausgeführt, dass er eine definierte Sitzrichtung zugewiesen bekommt. Das kann zum Beispiel dadurch erreicht werden, dass die Sitzfläche ge- genüber dem Unterbau der Stuhls, der die Elemente 3,4, 6 und 8 umfasst, nicht gedreht werden kann. Zu diesem Zweck kann zum Beispiel der Sitz 2 mit einer ver- tikalen Nut in der Säule 3 geführt werden, die eine vertikale Auf-und Abbewegung aber kein Drehen um die vertikale Achse 11 erlaubt. Ist die Sitzrichtung festgelegt, so kann die federnde Wirkung der Fusselemente 4 vorne anders eingestellt sein als hinten. Damit kann man mit den Stuhl zum Beispiel leichter nach vorne als nach hinten-wippen.

[00102] Eine weitere Ausführungsform zeichnet sich dadurch aus, dass zwischen der vertikalen Säule 3 und den Beinen 4 ein Verstellmittel 15 angeordnet ist, des- sen Ansatzpunkte vertikal entlang der Säule 3 und/oder horizontal entlang der Bei- ne 4 verschoben werden können, wie in Fig. 15 schematisch durch Doppelpfeile angedeutet. Dadurch kann, je nach Lage der Ansatzpunkte die Initialspreizung ein- gestellt und/oder die Stärke der Spannung eingestellt werden. Vorzugsweise kann die Länge des Verstellmittels 15 oder die Härte/Elastizität desselben verändert wer- den und es sind Schlitze 15.1, 15.2 zum Verschieben vorgesehen. Im Bereich der Ansatzpunkte kann das Verstellmittel 15 zum Beispiel nach dem Verschieben mit- tels Schrauben oder dergleichen fixiert werden. Ein solches Verstellmittel 15 kann auch in die Säule 3 integriert werden, um die Verletzungsgefahr durch Einklemmen zu reduzieren.

[00103] Eine weitere Ausführungsform ist in Fig. 16 gezeigt. Zu sehen ist eine

perspektivische Ansicht auf ein Fussteil 5. gezeigt ist eine Ausführungsform einer Federanordnung für die Fusselemente 4. Bei dieser Ausführungsform greifen die Fusselemente 4 mittels Schlitzen oder dergleichen an einem Federstahlring 20 an.

Der Federstahiring 20 ist über einen ringförmigen Ansatz einer Elastomerfeder 17 gestülpt, die nach oben hin ein Scheibenförmiges Element 18 aufweist. Bei dieser Ausführungsform kann eine Beilagscheibe vorgesehen sein, die von unten die Ela- stomerfeder 17 und den Federstahlring 20 abdeckt. Die Beilagscheibe kann zum Beispiel mittels einer Verschraubung an dem Beinrohr 15, das Teil einer Säule 3 ist, oder and einem Beinrohr gesichert sein. Die federelastische Wirkung ergibt sich bei dieser Ausführungsform im Wesentlichen aus der speziellen Aufhängung der Beine 4. Die Beine 4 an sich können starr oder in sich federelastisch sein.

[00104] In Fig. 17 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Federanorndung für das Fussteil 5 dargestellt. Bei dieser Ausführungsform ist die Federanordnung 17 als eine Blattfederanordnung ausgebildet, bei der ein oder mehrere Blattfedern 19 in den Fusselementen 4 angeordnet sind. In Fig. 17 sind schematisch vier Blattfe- dern 19 unterschiedlicher Länge einem Fusselement 4 zugeordnet. Die Gestaltung, Form und Anzahl der Blattfedern 19 steht im Ermessen des Fachmanns, da diese den entsprechenden Bedürfnissen angepasst werden. Zur Befestigung kann die dargestellte Konstruktion aus einer Bolzenplatte 24 mit Spannscheibe 25 vorgese- hen sein. Hierbei klemmt die Bolzenplatte 24 mit ihrem oberen Flansch 24'und die untere Spannscheibe 25 das innenliegende Ende der Blattfedern 19 zusammen. Am freien Ende des Bolzens 24"ist ein Gewinde vorgesehen, auf das eine Mutter auf- geschraubt wird, um die nötige Haltekraft aufzubringen. Das Gesamt paket kann in einer hohlen Ausformung eine Fusselements 4 angeordnet sein. Dadurch ist es möglich, die Blattfederanordnung 19 in Kunststoff oder ein Elastomer einzubetten.

Die federelastische Wirkung ergibt sich bei dieser Ausführungsform im Wesentlichen aus der speziellen Ausführungsform der Beine 4, die in sich federnd wirken.

[00105] Fig. 18 zeigt eine Anordnung, bei der eine konisch ausgebildete Blattfe- der 19 in einem Fusselement 4 vollständig von Kunststoffmaterial mit elastischen Eigenschaften eingegossen ist. Die federelastische Wirkung ergibt sich bei dieser Ausführungsform im Wesentlichen aus der speziellen Ausführungsform der Beine 4, die in sich federnd wirken.

[00106] Fig. 19 zeigt eine nächste Ausführungsform, bei der das Fusselement 4 mittels eines Gelenks 26 an einem Gelenklagerelement 27 am unteren Ende des Beinteil 3 gehalten ist. Bei dieser Ausführungsform kann ein Schlitz 16 des Fus- elements 4 einen federelastischen Ring übergreifen, der der Einfachheit halber

nicht dargestellt ist. Die federelastische Wirkung ergibt sich bei dieser Ausfüh- rungsform im Wesentlichen aus der speziellen Aufhängung der Beine 4. Die Beine 4 an sich können starr oder in sich federelastisch sein.

[00107] Eine nächste Ausführungsform ist in Fig. 20 dargestellt, bei der die Ge- lenkstreben 26 durch eine oder mehrere Federn 26'ersetzt sind. Bei dieser Variante kann das Fusselement 4 mit einem Schlitz eine Lagerung übergreifen, beispeilswei- se wie in Fig. 12A dargestellt, einen Achsbolzen 14', der ortsfest oder mittels einer Aufhängung 14"beweglich gehalten sein kann. Die Abdeckkappe 17 kann ein Ein- klemmen verhindern. Die federelastische Wirkung ergibt sich bei dieser Ausfüh- rungsform im Wesentlichen aus der speziellen Aufhängung der Beine 4. Die Beine 4 an sich können starr oder in sich federelastisch sein.

[00108] Eine nächste Ausführungsform ist in Fig. 21 dargestellt. Hier wird eine Rückstellkraft von Druckfedern 19 erzeugt, die zwischen einem senkrechten Schen- kel eines Fusselements 4 und einem Beinrohr 3 angeordnet sind. Bei einer Schwenkbewegung wird die Druckfeder 19 komprimiert und erzeugt somit eine Rückstellkraft. Bei dieser Ausführungsform kann statt einer Druckfeder auch ein elastomeres Material verwendet werden. Die federelastische Wirkung ergibt sich bei dieser Ausführungsform im Wesentlichen aus der speziellen Aufhängung der Beine 4. Die Beine 4 an sich können starr oder in sich federelastisch sein.

[00109] In Fig.-22-ist-eine weiter-Ausführungsform-der Erfindung-dargestellt.-Bei-- dieser Ausführungsform ist das Fusselement 4 unterteilt in einen beweglichen Teil 4'und einen starren Teil 4". Der bewegliche Teil 4'ist gelenkig an dem starren Teil 4"angeordnet. Zwischen den beiden Tilen 4'und 4"ist eine Federanordnung 19 ausgebildet. In dem dargestellten Beispiel ist auf der Unterseite des Fusselements 4 ein Gelenk 44 vorgesehen, das als Scharnier zwischen dem beweglichen Teil 4'und dem starren Teil 4"dient. Die sich einander gegenüberliegenden Flächen der Teil 4' und 4"bilden zusammen einen V-förmigen Ausschnitt, in welchem die Druckfeder 19 eingesetzt ist. Bei einer Belastung des Stuhls 1 schwenkt der bewegliche Teil 4' gegen die Federkraft der Druckfeder 19 und erfährt auf diese Weise eine Rückstell- kraft. Die federelastische Wirkung ergibt sich bei dieser Ausführungsform im We- sentlichen aus der speziellen Ausführungsform der Beine 4, die in sich federnd wir- ken.

[00110] Der Versatz zwischen der Führungsachse 6.5 und der Radachse 8.1, der hier als exzentrische Lagerung bezeichnet wird, beträgt gemäss Erfindung typi- scherweise zwischen 0.5 cm und 5 cm. Besonders vorteilhaft ist ein Versatz zwi-

schen 1 cm und 3 cm. Die Wahl des geeigneten Versatzes ist wichtig, da weder bei zu kleinem noch bei zu grossem Versatz die erfinderischen Effekte der Bremswir- kung eintreten. Bei einem zu grossen Versatz können Sicherheitsprobleme auftre- ten, insbesondere wenn die Führungsachsen eine zu grosse negative Neigung ß aufweisen, da in diesem Fall die Rollen im unbelasteten Zustand zu nahe beieinan- der sind. Besonders geeignet sind Rollen, die einen Durchmesser zwischen 1 und 8 cm aufweisen. Dabei sind Rollen mit einem Durchmesser zwischen 2 und 5 cm be- sonders vorteilhaft.

[00111] Es ergibt sich je nach Ausführungsform und Wahl der verschiedenen Pa- rameter ein synergistischer Effekt durch das positive Zusammenwirken der einzel- nen Komponenten des Stuhls. Die einzelnen Komponenten des Stuhls sind die fe- dernd wirkenden Beine, zum Beispiel hervorgerufen durch die im Zusammenhang mit den Zeichnungen 5A, 5B, 6A, 6B, oder 7A, 7B beschriebene Wirkung.

[00112] Zusätzlich kann ein Stuhl gemäss Erfindung Auflageelemente (zum Bei- spiel Rollen) aufweisen, die erst durch die federelastisch wirkenden Beine die be- schriebene Bremswirkung zeigen.

[00113] Ein erfindungsgemässer Stuhl zeigt nicht nur den beschriebenen Brem- seffekt, falls Rollen verwendet werden, sondern er vergrössert generell bei Bela- stung seine Auflagefläche und er ermöglicht durch die Lauffähigkeit der Rollen oder die Gleitfähigkeit der Gleitelemente ein nahezu reibungsfreies und abgesichertes Auf-und Abbewegen parallel zur vertikalen Achse 11. Durch die Kombination und das Zusammenwirken dieser Effekte kann ein Stuhl bereit gestellt werden, der in Punkto Sicherheit, Dynamik, Gesundheit und Komfort sämtlichen Ansprüchen ge- nügt.

[00114] Fig. 23 zeigt in axialer Schnittdarstellung ein weiteres Ausführungsbei- spiel eines Pendelhockers 1 mit einem Sitzteil 2, einem Beinteil 3 und mit Fußele- menten 4, die von einem Fußteil 5 radial abstehen. In der Darstellung sind drei sol- cher Fußelemente 4 zu erkennen. Bei verwirklichten Ausführungsformen können eine beliebige Anzahl solcher Fußelemente an einem Fußteil angeordnet sein, üblich sind zwischen vier und sechs. An dem Beinteil 3 ist eine Federanordnung 6 befe- stigt, welche ein Auf-und Abschwingen des Sitzteils 2 auf dem Fußteil 5 ermöglicht.

In der dargestellten Ausführungsform sind die Fußelemente an ihren freien Enden mit Rollen 8 versehen. Dies ist jedoch eine Ausführungsvariante, die nicht zwingend

ist, da es auch solche Pendelhocker gibt, die auf Gleitknöpfen stehen. Das im un- teren Bereich des Beinteil 3 angeordnete Fußteil 5 weist eine Halteanordnung 10 auf, an denen die Fußelemente 4 im wesentlichen einzeln aufgehängt und auf-und abschwenkbar gelagert sind.

[00115] Im Fußteil 5 ist eine zweite Federanordnung 9 vorgesehen, die mit der Halteanordnung 10 zusammenwirkt. Die Halteanordnung 10 weist im dargestellten Ausführungsbeispiel über einen Umfang von 360° verteilt Haltesegmente 10'auf, die einen freien Querschnitt definieren und untereinander einen Abstand voneinan- der aufweisen. Die Federanordnung 9 besteht im dargestellten Ausführungsbeispiel aus einem in den freien Querschnitt eingesetzten Elastomerring, der im unteren Bereich zylindrisch und im oberen Bereich sich konisch nach außen erweitert. Hier- zu weisen die Haltesegmente 10'eine entsprechende konische Abflachung auf. Im Abstandsraum zwischen den Segmenten 10'ist ein Achsbolzen 14 eingebaut, an dem, wie später näher erläutert werden wird, die Fußelemente 4 eingehakt werden können. In den freien Öffnungsquerschnitt des Elastomerrings in dem Fußteil 5 ist der untere Teil des Beinteil 3 eingeschoben und auf seiner dem Boden zugewand- ten Seite mit einem Verschlußstück 13 mit dem Fußteil verbunden.

[00116] In dem in Fig. 23 dargestellten Ausführungsbeispiel weist das Beinteil eine Widerlagerplatte 11 auf, auf der sich die erste Federanordnung 6 abstützen kann. Diese Widerlagerplatte ist an dem Rohr 10 des Beinteil 3 fest angeordnet.

[00117] Die Federkraft der Federanordnung 6 ist mittels der Einstelleinrichtung 7 an einen Benutzer anpaßbar. Bei der in Verbindung mit dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 26 und 28 verwendeten Federanordnung dient diese Einstelleinrichtung 7 auch der Anpassung der Rückstellkraft an das Ausmaß der gewünschten Pendel- bewegung.

[00118] Fig. 24 zeigt einen Pendelho. cker in perspektivischer Ansicht von schräg unten. Man schaut somit von unten auf das Fußteil 5 mit dem Verschlußstück 13.

[00119] Fig. 25 zeigt eine schematische Darstellung der Anordnung von Fußele- menten 4. In den Fußelementen 4 sind an den beinseitigen Enden Schlitz 16 aus- gebildet, die sich nach unten öffnen. Mit diesem Schlitz 16 werden die Fußelemente 4 an dem Achsbolzen 14 eingehängt. Die inneren Stirnflächen der Fußelemente 4 sind mit einer Schräge 4'versehen, mit der sie an der konischen Außenfläche 9'des angeformten Konus des Federelements 9 anliegen. Im vorbestimmten Abstand über den Rücken der Fußelemente 4 ist eine Abdeckkappe 17 aus federelastischem Ma-

terial angeordnet. Unter der Kappe sind Rollen 38 vorgesehen, an denen die Rücken der Fußelemente 4 anliegen und bei ihrer Schwenkbewegung entlang rollen. Da die Abdeckkappe 17 in axialer Richtung des Beinteil im wesentlichen translatorisch festgelegt ist, übt sie ein Rückstellmoment auf die jeweiligen Fußelemente 4 aus, wenn diese eine Schwenkbewegung nach oben durchführen.

[00120] Fig. 26 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Federanordnung 9.

Bei dieser Anordnung wirkt auch die Federanordnung 6, die hauptsächlich für die Auf-und Abschwingbewegung des Hockers zuständig ist, mit bei der Bereitstellung der Federkräfte für die Rückstellmomente, die auf die Fußelemente 4 einwirken.

Hierzu stützt sich die Feder 6 über die Platte 11 auf eine Übertragungsplatte 6'auf dem Ring aus Haltesegmenten 10'ab. Wenn ein Fußelement 4 eine Schwenkbewe- gung nach oben ausführt, so drückt dessen Schrägfläche 4'gegen die konische Fe- dermasse des Rings 9 und drängt dieses Material nach oben, und das Material möchte sich ausdehnen und drückt seinerseits gegen die Übertragungsplatte 6', die sich gegen die Widerlagerplatte 11 abstützt. Da diese Widerlagerplatte 11 jedoch federbelastet ist, wirkt auf ein Federelement 4, das nach oben geschwenkt ist, so- wohl die Rückstellkraft der Federanordnung aus dem Material 9 als auch die Kraft der Feder 6, um somit das Federelement 4 in die ursprüngliche Richtung zurückzu- drängen. Bei dieser Ausführungsform ist die Widerlagerplatte 11 entlang des Rohrs 15 des Beinteil 3 axial verschieblich. Die Widerlagerkraft, die vorher von der axia- ) en festen Platte 11 bereitgestellt worden ist, wird bei diesem Ausführungsbeispiel von der Haltesegmentanordnung 10 bereitgestellt.

[00121] In Fig. 27 ist eine perspektivische Ansicht der Halteanordnung 10 mit sechs Haltesegmenten 10'und einer eingesetzten ringförmigen elastomeren Feder- anordnung 9 dargestellt.

[00122] Die Halteanordnung besteht, wie bereits im Zusammenhang mit Fig. 23 erläutert, im dargestellten Ausführungsbeispiel aus ringförmig angeordneten Halte- segmenten 10', die jeweils einen vorbestimmten Abstand, gemessen in Winkelgra- den, voneinander aufweisen. Zwischen den einzelnen Haltesegmenten ist jeweils eine Halteanordnung ausgebildet, im dargestellten Ausführungsbeispiel ein Achsbol- zen 14. Diese jeweils in die Abstandsbereiche eingesetzten Achsbolzen 14 fügen die Haltesegmente 10'zu einem Haltering zusammen. Am Innenrand weist dieser Hal- tering an den Haltesegmenten 10'jeweils eine Schrägfläche 10"auf, die in der Ge- samtheit aller Halteelemente betrachtet eine konische Auflagefläche für den koni- schen oberen Bereich 9"des elastomeren Federring 9 bilden. Dementsprechend ist der eiastomere Federring 9 bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel als ein ein-

stückiger elastomerer Ring ausgebildet, der in seinem unteren Bereich von den zy- lindrischen Teilabschnitten der Haltesegmente 10'umschlossen ist, also an den zy- lindrischen Teilabschnitt der Halteelemente 10'anliegt und im oberen Bereich eine konische Erweiterung besitzt, die auf den konischen Flächen 9'aufliegt.

[00123] Bei dem in Fig. 26 dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Platte 6'im Durchmesser im wesentlichen so gestaltet, dass sie im Bereich der oberen Innen- kanten der Haltesegmente 10'aufliegt.

[00124] Hingegen ist bei dem in Fig. 28 dargestellten Ausführungsbeispiel, bei dem die Rohranordnung des Beinteil 3 und das Fußteil 5 im Schnittdetail darge- stellt sind, die Abstützfläche der Feder 6 auf dem gummielastischen Material der Federanordnung 9 wesentlich geringer. Der Durchmesser der Übertragungsplatte 6' ist geringfügig kleiner als eine Ausnehmung in der darüber befindlichen Widerlager- platte 11. In der Widerlagerplatte 11 ist eine Bohrung, deren lichte Weite so be- messen ist, dass das Rohr 15 des Beinteil 3 hindurchtreten kann und bei entspre- chender Belastung ein Aufsitzen auf der Übertragungsplatte 6'möglich ist. Hier- durch erfährt das Beinteil bei maximaler Komprimierung der Feder eine federweiche Anschlagposition.

[00125] Im Falle einer Pendelbewegung, d. h. einem Anheben eines Fußteils (in diesem Beispiel nicht dargestellt) drückt sich das elastische Material 9 nach oben --und-folglich-die Übertragungsplatte-6'in die Ausnehmung der Widerlagerplatte 11 : Zwischen der Übertragungsplatte 6'und der Widerlagerplatte 11 kann eine elasti- sche Zwischenlage angeordnet sein. Diese Ausführungsform ermöglicht eine karda- nische Halterung des Beinrohrs, das mit einem Rohransatz 15'durch den elasti- schen Ring 9 hindurchführt und an der unteren Seite des Halteanordnung 10 mittels einer Verschraubung 19 an der Halterung festgelegt ist. Hierbei stützt sich eine nicht dargestellte Verschraubung über eine Beilagscheibenkonstruktiön an der Hal- teanordnung 10 ab.

[00126] Fig. 29 zeigt eine nächste Ausführungsform einer Federanordnung für die Fußelemente 4. Bei dieser Ausführungsform greifen die Fußelemente mittels der Schlitze 16 an einem Federstahiring 20 an. Der Federstahlring 20 ist, wie aus Fig.

30 zu erkennen ist, über den ringförmigen Ansatz der Elastomerfeder 9 gestülpt und schließt mit diesem an der Unterkante bündig ab. Bei dieser Ausführungsform ist eine Beilagscheibe 21 vorgesehen, die von unten die Elastomerfeder 9 und den Federstahlring 20 abdeckt. Die Beilagscheibe ist mittels einer Verschraubung an dem Beinrohr 15 oder an einem Beinrohr 15'gesichert. An dem Beinrohr 15'eine

Konterscheibe 11"festgelegt, die ein Widerlager für das ausweichende Elastomer- material 9 bietet.

[00127] Das Fußelement 4 weist vorzugsweise an seiner zwischen dem Schlitz 16 und dem beinseitigen Ende liegenden Unterkante eine Abschrägung 22 auf, die es erlaubt, das Fußelement 4 nach oben zu schwenken, ohne dass die Beilagscheibe 21 entgegenwirkt.

[00128] Bei einer nicht dargestellten Ausführungsform kann an dem Fußelement 4 ein an dem beinseitigen Ende angeformter radial vortretenden Vorsprung ausge- bildet sein, der statt mit Schrägflächen mit einer nach unten gerichteten Fläche eine im wesentlichen senkrecht nach unten gerichtet Schwenkkraft auf den Elastomer- ring 9 ausübt. Bei einer solchen Ausführungsform kann der Elastomerring 9 als eine einfache elastische Rohrhülse mit entsprechend dicker Wandstärke ausgebildet sein, die die Schwenkkraft mittels ihrer nach oben gerichteten Stirnwand aufnimmt.

[00129] An den Stellen, an denen ein Fußelement 4 den Stahifederring 16 über- greift, ist an dem Elastomerring eine entsprechende Ausnehmung 23 vorgesehen, um das Übergreifen des Stahifederrings 20 durch den Schlitz 16 zu ermöglichen.

[00130] In Fig. 31 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Federanordnung für das Fußteil 5 dargestellt. Bei dieser Ausführungsform ist die zweite Federanordnung 9 als eine Blattfederanordnung ausgebildet, bei der ein oder mehrere Blattfedern 9" in den Fußelementen angeordnet sind. In Fig. 31 sind schematisch vier Blattfedern 9"unterschiedlicher Länge einem Fußelement 4 zugeordnet. Die Gestaltung Form und die Anzahl der Blattfedern 9"steht im Ermessen des Fachmanns, da diese den entsprechenden Bedürfnissen angepaßt werden. Zur Befestigung kann die darge- stellte Konstruktion aus einer Bolzenplatte 24 mit Spannscheibe. 25 vorgesehen sein. Hierbei klemmt die Bolzenplatte 24 mit ihrem oberen Flansch 24'und die un- tere Spannscheibe 25 das innen liegende Ende der Blattfedern 9"zusammen. Am freien Ende des Bolzens 24"ist ein Gewinde vorgesehen, auf das eine Mutter aufge- schraubt wird, um die nötige Haltekraft aufzubringen. Das Gesamtpaket kann in einer hohlen Ausformung eines Fußelements 4 angeordnet sein. Dadurch ist es möglich, die Blattfederanordnung 9 in Kunststoff oder einem Elastomer einzubet- ten.

[00131] Fig. 32 zeigt eine Anordnung, bei der eine konisch ausgebildete Blattfe- der 9 in einem Fußelement vollständig von Kunststoffmaterial mit elastischen Ei- genschaften eingegossen ist.

[00132] Fig. 33 zeigt eine nächste Ausführungsform, bei der das Fußelement 4 mittels eines Gelenks 26 an einem Gelenklagerelement 27 am unteren Ende des Beinteil 3 gehalten ist. Bei dieser Ausführungsform kann der Schlitz 16 des Fuße- lements 4 einen federelastischen Ring übergreifen ;, der der Einfachheit halber nicht dargestellt ist.

[00133] Eine nächste Ausführungsform ist in Fig. 33a dargestellt, bei der die Ge- lenkstreben 26 durch eine oder mehrere Federn 26'ersetzt sind. Bei dieser Variante kann das Fußelement 4 mit dem Schlitz 16 eine Lagerung übergreifen, beispielswei- se wie in Fig. 23 dargestellt, einen Achsbolzen 14, der ortsfest oder mittels einer Aufhängung 14'beweglich gehalten sein kann.

[00134] Fig. 34 zeigt ein nächstes Ausführungsbeispiel einer Federanordnung 9 an dem Fußteil 5. Bei diesem Ausführungsbeispiel weisen die Fußelemente 4 im wesentlichen die Form eines L mit einem Bodenschenkel 29 und einem senkrechten Schenkel 29'auf, wobei der waagerechte Bodenschenkel 29 länger ausgebildet ist als die senkrechte Schenkel 29'. Im Winkelbereich des Fußelements ist eine Feder- anordnung 9 vorgesehen, die zum einen an einem entsprechenden Haltevorsprung 30 unter dem waagerechten Schenkel des Fußelements 4 und zum anderen an dem Beinteil 3 angreift. Des weiteren ist ein jedes der Fußelemente 4 über eine Aufhän- gung 28 in diesem Winkelbereich schwenkbar gehalten. Bei einer Schwenkbewe- gung wird das Fußelement 4 nach oben gedrückt und dreht sich um die Aufhängung 28. Dabei wirkt gleichzeitig die von der Federanordnung 9 aufgebrachte Rückstell- kraft, die ein Moment gegen die Schwenk-oder Pendelbewegung des Stuhls her- vorruft.

[00135] Alle nach oben gerichteten Schenkel werden von der Abdeckkappe 17 abgedeckt und gegen unbeabsichtigtes Einklemmen von Gegenständen gesichert.

[00136] In Fig. 35 ist eine Variante der Ausführungsform aus Fig. 12 dargestellt.

Hier wird das rückstellende Moment nicht von unter den Fußelementen 4 angeord- neten Zugfedern, sondern von Druckfedern 9 erzeugt, die zwischen dem senkrech- ten Schenkel eines Fußelements 4 und dem Beinrohr 3 angeordnet sind. Bei einer Schwenkbewegung wird die Zugfeder komprimiert und erzeugt somit ein Rück- stellmoment. Bei dieser Ausführungsform kann statt einer Druckfeder auch ein ela- stomeres Material verwendet werden.

[00137] Fig. 36 zeigt eine nächste Ausführungsvariante des Ausführungsbeispiels gem. Fig. 34. Bei dieser Variante sind die nach oben ragenden Schenkel der Fuß-

elemente 4 an ihrem oberen Ende mittels einer Aufhängung 28'gehalten. Die rück- stellende Federkraft wird durch einen federnden Zugring 9"'bereitgestellt, der am nach außen gerichteten Rücken des senkrechten Schenkels 29'des Fußelements 4 in dort angeordnete Lagernuten 31 eingesetzt ist. Um die Stärke des Rückstellmo- ments zu verändern, kann der Ring 9"'auf unterschiedlichen Ebenen angeordnet werden. Durch den größeren oder kleineren Abstand zur Aufhängung 28'ergibt sich ein größeres oder kleineres Rückstellmoment. Je näher der Ring an der Aufhängung 28'angeordnet ist, desto geringer ist das Rückstellmoment ; umgekehrt erhöht es sich mit der Entfernung zu dieser Aufhängung.

[00138] Zusätzlich zu dem elastischen Ring 9"'kann, wie in Fig. 34 dargestellt, eine aus einem elastischem Material bestehende Kappe 17 ein federndes Rückstell- moment bewirken, wenn sie bei dem Ausführungsbeispiel gem. Fig. 36 über die nach oben ragenden Schenkel 29'der Fußelemente 4 geschraubt wird. Bei einem Auslenken eines Fußelements 4 stößt dieses an den Rand der Kappe 17 und muß bei weiterem Fortschreiten der Pendelbewegung das von dieser elastischen Kappe bewirkte Rückstellmoment überwinden.

[00139] Fig. 37 zeigt eine nächste Ausführungsform, in welcher die nach oben ragenden Schenkel der L-förmigen Fußelemente 4 an ihren nach innen gerichteten Rändern an einem Zentralkeil 32 anliegen. Dieser Zentralkeil ist axial entlang des Beinteil verschieblich und ermöglicht eine präzise Anfangswinkelstellung der Rollen an den Fußteilen 4. Eine geeignete Aufhängung hält die Fußelemente in Lage.

[00140] Eine weitere Ausführungsform mit L-förmigen Fußelementen 4 ist in den Fig. 38a und 38b wiedergegeben. Bei dieser Ausführungsform wird die Federkraft für das Rückstellmoment der Fußelemente 4 von einem Federring glV bereitgestellt, der im wesentlichen als Fußring ausgebildet auf den Rücken der waagerechten Schenkel 29 angeordnet ist. Der Durchmesser dieses Federrings glV ist so gewählt, dass dieser im wesentlichen an den Außenbereichen der Fußelemente 4 zur Auflage kommt.

[00141] Der Querschnitt des Fußrings glV kann in besonderer Weise gestaltet sein, um eine gewünschte Rückstellkraft bereitzustellen. Im Ausführungsbeispiel gem. Fig. 38a besitzt der Federring glV im Querschnitt eine z. B. annähernd eiförmi- ge Form, die ein im Verhältnis zum Querschnitt hohes Rückstellmoment des Ringes an sich bereitstellt. Es kann jedoch auch ein flach liegender Ring Verwendung fin- den, der eine weichere Rückstellcharakteristik besitzt.

[00142] Eine nächste Ausführungsform ist in den Fig. 39 und 40 dargestellt. Bei dieser Ausführungsvariante wird das Fußteil 5 von einem elastischen Hohlkörper 33 gebildet, an dessen Außenseiten die Fußelemente 4 im wesentlichen starr befestigt sind. Bei dieser Ausführungsform weist der Hohlkörper 33 bevorzugt eine kugelför- mige Gestalt auf. Der Hohlraum 34 des Hohlkörpers 33 wird über ein Ventil 35 un- ter Druck gesetzt, und die Außenwand des Hohlkörpers 33 ist elastisch verformbar, wodurch es einem daran befestigten Fußelement 4 ermöglicht ist, eine im wesentli- chen räumliche Schwenkbewegung auszuführen.

[00143] Fig. 41 zeigt eine nächste Ausführungsform eines Fußteils 5. Bei dieser Ausführungsform ist die Halteanordnung an einem Rohransatz 15'des Beinteil 3 unmittelbar befestigt. Der Rohransatz 15'weist eine Haltescheibe 36 auf, an deren Unterseite Haltestege 37 vorgesehen sind, zwischen denen der Achsbolzen 14 befe- stigt ist. Im Bereich des äußeren Umfangs ist unter der Haltescheibe 36 eine schei- benförmige Federanordnung 9 befestigt, gegen die der Rücken 4'eines Fußele- ments 4 anliegt. In einem Abstand über dem Achsbolzen 14 ist unter der Halte- scheibe 36 ein Anschlag 38 vorgesehen, durch den sichergestellt wird, dass sich das Fußelement 4 während dynamischer Wippbewegungen nicht aus dem Achsbolzen 14 aushängen kann.

[00144] Die Federanordnung 9 besteht in dem dargestellten Ausführungsbeispiel aus einem Federrings 9, der einen dreischichtigen Aufbau aufweist. Es kann sich bei diesen drei Schichten um eine beliebige Kombination unterschiedlich harter bzw. weicher Elastomere handeln, es kann beispielsweise die unterste Schicht aus einem nicht elastomeren Material bestehen, und es kann, wie in Fig. 20 dargestellt, eine bestimmte Geometrie der Berührungsflächen zumindest zweier Schichten vorgese- hen sein, die es gestattet, durch Drehen der beiden betreffenden Schichten um ei- nen vorbestimmten Winkel eine jeweils andere Federcharakteristik einzustellen.

[00145] In der in Fig. 42 dargestellten Einstellung weist der Elastomerring 9, der aus einem elastischem Material besteht, die größte Federstärke auf. Dreht man nun die oberste Lage um so viel Winkelgrade, dass sich beide Schichten um eine halbe Rampenlänge versetzt gegenüberliegen ; so ermöglicht man dem elastomeren Material der einen Schicht, oder, wenn es sich bei beiden Schichten um ein solches elastomeres Material handelt, auch der anderen Schicht, teilweise in den geschaffe- nen Freiraum hinein auszuweichen, was eine weichere Federkonstante des Gesam- trings zur Folge hat.

[00146] Bei einer besonderen Ausführungsform können diese besonders ausge-

stalteten Berührflächen, die in Fig. 42 ein grobes Sägezahnmuster aufweisen, zu- sätzlich mit einem sehr feinen Sägezahnmuster, vergl. Detail, ausgestattet sein, wodurch verhindert wird, dass eine in eine vorbestimmte Position verdrehte Feder- scheibe sich aufgrund der dynamischen Bewegung wieder zurückdreht.

[00147] Eine alternative Ausbildung zu einem solchen Elastomerring 9, wie er in den Ausführungsbeispielen gemäß Fig. 41 und 42 verwendet wird, kann darin be- stehen, dass ein Gummischlauch verwendet wird, dessen Härte durch höheren oder niedrigeren Luftdruck reguliert werden kann.

[00148] Fig. 43 zeigt eine nächste Ausführungsform der Erfindung. Bei dieser Ausführungsvariante ist die Halteanordnung 10 ebenfalls an einer Hülse an dem Rohrteil 15'des Beinrohrs 3 ausgebildet. An der Hülse sind die Fußelemente 4 um den Achsbolzen 14 schwenkbar angeordnet. Auf der beinseitigen Stirnfläche des Fußelements 4 eine Druckplatte 39 angeordnet. Bei einer Aufwärtsschwenkbewe- gung des Fußelements 4 schwenkt diese Druckplatte 39 in Richtung auf den Rohr- abschnitt 15. Auf Höhe des Arbeitsbereiches der Druckplatte 39 ist ein Elastomer- ring um das Rohrteil 15 herum gelegt, so dass die Druckplatte 39 je nach Ausmaß der Schwenkbewegung diesen Ring 9 mehr oder weniger stark zusammendrückt.

Die elastische Verformung übt ein Rückstellmoment auf die Druckplatte und somit auf das Fußelement 4 aus.

[00149] An den radial außen liegenden Enden der Fußelemente 4 sind in dem in Fig. 43-45 dargestellten Ausführungsbeispielen Stopper 40 angeordnet, die sich radial außerhalb der Berührflächen zwischen Boden und Rolle 8 befinden.

[00150] Während bei dem in Fig. 43 dargestellten Ausführungsbeispiel der Stop- per 40 starr an dem Fußelement 4 angeordnet ist, ist der Stopper 40 bei dem in den Fig. 44 und 45 dargestellten Ausführungsbeispiel integraler Bestandteil der Rollenaufhängung, d. h. der Stopper 40 bildet eine Verlängerung der Drehachse 42, um die die Rolle 8 geschwenkt werden kann. Hierdurch verändert sich die relative Position des Stoppers 40 zu der Rolle, d. h. wenn die Rolle nach radial außen ge- schwenkt ist, befindet sich der Stopper zwischen dem Berührpunkt 43 Rolle/Boden und Zentrum des Hockers ; ist die Rolle nach innen geschwenkt, so befindet sich der Stopper 40 außerhalb dieses Maßes. Der Endbereich des Fußelements 4 oder die Rollenaufnahme können derart weich oder bis zu einem bestimmten Ausmaß gelen- kig ausgebildet sein, daß bei der Pendelbelastung die Rollen 8"ausdrehen"und so- mit die Stopper 40 in Berührung mit dem Boden treten können. Hierdurch wird ein Bremseffekt erzielt und der Stuhl kann nicht wegrollen.

[00151] Bei dem in Fig. 46 dargestellten Ausführungsbeispiel befindet sich der Stopper 40 starr stets innerhalb des Abstands Hockerzentrum/Rolle. Hierdurch kann der Stopper 40 mit seiner Gumminoppe 41 stets dann in Berührung mit dem Boden treten, wenn die Pendelneigung in Richtung auf das Fußelement 4 eine bestimmte Gradzahl überschreitet. Der Grund hierfür liegt darin, dass beim Pendeln nach vor- ne sich der Gelenkpunkt der Aufhängung des Fußelements 4 an der Halteanordnung 10 dem Boden nähert eine relative Aufwärtsschwenkbewegung eines Fußelement 4 erfolgt, der Winkel zwischen Fußelement 4 und Boden jedoch geringer wird. Auch bei in Fig. 47 dargestellten Ausführungsbeispiel befindet sich der Stopper 40 inner- halb des Abstands Hockerzentrum/Rolle, nämlich in unmittelbarer Nähe des Bein- teilrohrs 15. Der Stopper 40 besitzt hier die Form einer Schürze, deren Außenrand sich bei entsprechender Neigung des Beinteil (3) auf dem Boden abstützt.

[00152] Diese besondere Stopperanordnung stellt eine Sicherheitseinrichtung dar, die verhindert, dass während zu starker Pendelbewegung der Hocker unter dem Benutzer in die dem Pendelausschlag entgegengesetzte Richtung weg rollt.

Demgegenüber bewirkt die Stopperanordnung, die radial außerhalb des Berühr- punkts 43 liegt, einen größeren Winkel zwischen dem Fußelement 4 und dem Bo- den, so dass aufgrund dieser Schrägstellung der außen liegende Stopper 40 in Be- rührung mit dem Boden tritt und somit den Hocker an Ort und Stelle festhält. Die- ser Effekt tritt auch bei den Fußelementen auf, die demjenigen gegenüberliegen, in dessen Richtung die Pendelbewegung ausgeführt wird. Auch diese abgewandten Fußelemente nehmen einen steileren Winkel der Bodenfläche ein, wodurch es zu einer Berührung des außen liegenden Stoppers 40 mit dem Boden kommt.

[00153] Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass beliebige Kombinationen der in der Beschreibung dargestellten Ausführungsbeispiele möglich sind und somit bei Verwirklichung nicht beschriebener Ausführungskombinationen der Schutzbe- reich des Patentes nicht verlassen wird. So ist es beispielsweise möglich, dass die Stoppereinrichtung mit jeder beliebigen Konstruktion einer Federanordnung zu- sammenwirkt, sie ist also nicht beschränkt auf das Ausführungsbeispiel aus Fig. 43.

[00154] In Fig. 48 ist eine Ausführungsform dargestellt, bei der der Stopper 40 mittels einer Betätigungskonstruktion 44 während des Pendels nach vorne ge- schwenkt wird und einen Berührkontakt mit dem Boden herstellt. Hierzu ist der Stopper 40 schwenkbar gelagert.

[00155] In Fig. 49 ist eine weitere Ausführungsvariation der Erfindung darge- stellt. Bei dieser Ausführungsform ist das Fußelement unterteilt in einen bewegli-

chen Teil 4'und einen starren Teil 4". Der bewegliche Teil 4'ist gelenkig an dem starren Teil 4"angeordnet. Zwischen den beiden Teilen ist die zweite Federanord- nung 9 ausgebildet. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist auf der Unterseite des Fußelements 4 ein Gelenk 44 vorgesehen, das als Scharnier zwischen dem be- weglichen Teil 4'und dem festen Teil 4"dient. Die sich einander gegenüberliegen- den Trennflächen der Teile 4'und 4"bilden zusammen einen V-förmigen Aus- schnitt, in welchen eine Druckfeder 9"eingesetzt ist. Bei einer Pendelbelastung schenkt der bewegliche Teil 4'gegen die Widerstandskraft der Druckfeder 9"und erfährt auf diese Weise ein Rückstellmoment.

[00156] Es versteht sich, daß diese Ausführungsform nicht auf die in dem V Aus- schnitt angeordnete Druckfeder 9"beschränkt ist. So kann statt einer Druckfeder eine Blattfeder vorgesehen sein. In einem solchen Fall ermöglicht der V Ausschnitt das ungehinderte relative verdrehen der beiden Teile 4'und 4"gegeneinander.

[00157] Grundsätzlich kann jede andere Federkonstruktion gewählt werden, die- es gestattet, zwischen den Teilen 4'und 4"ein Rückstellmoment auszuüben, wenn das bewegliche Teil 4'infolge der Pendelbewegung bezüglich des festen Teils 4" eine relative Schwenkbewegung durchführt.




 
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