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Patent Searching and Data


Title:
CHAIR
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2021/165522
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a chair, comprising a chair base (1), a seat part (5, 6, 7, 8) connected thereto, and a backrest (9, 16, 17) connected thereto, the seat part (5, 6, 7, 8) being pivotable about at least one level or inclined horizontal axis and the backrest (9, 16, 17) being spatially adjustable. The seat part (5, 6, 7, 8) has at least three seat elements (5, 6, 7) that can be adjusted relative to each other and the operating positions of which can be adjusted individually.

Inventors:
SCHÜLLER HANS (DE)
BRAGOI FLAVIU (DE)
DROTLEFF DANIEL (DE)
Application Number:
PCT/EP2021/054279
Publication Date:
August 26, 2021
Filing Date:
February 22, 2021
Export Citation:
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Assignee:
SCHUELLER HANS (DE)
BRAGOI FLAVIU (DE)
DROTLEFF DANIEL (DE)
International Classes:
A47C7/14; A47C7/02; A47C7/38; A47C7/40; A47C7/54; A47C9/00
Foreign References:
US20110101748A12011-05-05
US20150182027A12015-07-02
US20190082848A12019-03-21
US20190125609A12019-05-02
US20060103221A12006-05-18
DE2837558A11980-03-06
DE69200320T21994-12-01
EP3367845B12019-08-28
KR20160096253A2016-08-16
Attorney, Agent or Firm:
JECK, ANTON (DE)
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Claims:
P a t e n t a n s p r ü c h e

1. Stuhl, aufweisend eine Stuhlbasis (1), ein damit verbundenes Sitzteil (5, 6, 7, 8), eine damit verbundene Rückenlehne (17), wobei das Sitzteil (5, 6, 7, 8) um mindestens eine waagerechte oder geneigte horizontale Achse schwenkbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Sitzteil (5, 6, 7, 8) eine Sitzfläche (8) für einen Gesäßbereich und mindestens drei unabhängig voneinander verstellbare Sitzelemente (5, 6, 7) für einen Oberschenkelbereich einer auf dem Stuhl sitzenden Person aufweist, deren Betriebspositionen individuell einstellbar sind und dass die horizontale Schwenkachse des Sitzteils in etwa mittig oberhalb der Sitzfläche (8) des Sitzteils angeordnet ist, wodurch die horizontale Schwenkachse in etwa koaxial zu einer Hüftgelenksachse der Person liegt.

2. Stuhl nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Rückenlehne (17) räumlich verstellbar ist, wobei eine Aufnahme der Rückenlehne, welche sich zumindest bereichsweise entlang der Rückenlehne erstreckt, eine Mehrzahl von übereinander angeordneten Wirbelelementen (16) aufweist, welche gelenkig miteinander verbunden sind.

3. Stuhl nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass entweder das Sitzteil (5, 6, 7, 8) und die Rückenlehne (17) um eine zweite gemeinsame waagerechte oder geneigte horizontale Achse schwenkbar und feststellbar sind, die senkrecht zur ersten gemeinsamen waagerechten oder geneigten horizontalen Achse angeordnet ist, oder das Sitzteil (5, 6, 7, 8) um eine dritte und die Rückenlehne (17) um mindestens eine vierte waagerechte oder geneigte horizontale Achse schwenkbar und feststellbar sind, die unabhängig voneinander und senkrecht zur zweiten und dritten voneinander unabhängigen waagerechten oder geneigten horizontalen Achse angeordnet sind.

4. Stuhl nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Sitzteil (5, 6, 7, 8) eine Sitzschale (5) mit Sitzbeinvertiefungen (5a), ein Sitzkissen (8), eine Sattelwölbung (6) und Beinstützen (7) aufweist, wobei das Sitzkissen (8) in der Sitzschale (5) angeordnet ist und/oder dass die Sattelwölbung (6) und die Beinstützen (7) mit der Sitzschale (5) verbunden sind und/oder dass die Sattelwölbung (6) und die Beinstützen (7) um eine gemeinsame waagerechte oder geneigte horizontale Achse schwenkbar und feststellbar sind, und/oder die Sattelwölbung (6) sowie die Beinstützen (7) unabhängig voneinander schwenkbar und feststellbar sind.

5. Stuhl nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Sitzteil (5, 6, 7, 8) mit der Stuhlbasis (1 ) mittels eines mit der Stuhlbasis (1) an mindestens einem ersten seiner Enden verbundenen Basisarms (2), eines mit mindestens einem ersten seiner Enden mit einem weiteren Ende oder einem Abschnitt des Basisarms (2) verbundenen Neigungsmoduls (3) und eines mit einem ersten Ende oder einem Abschnitt mit einem weiteren Ende oder einem Abschnitt des Neigungsmoduls (3) verbundenen Sitzarms (4) verbunden ist, wobei mindestens ein weiteres Ende des Sitzarms (4) mit mindestens einem ersten Ende eines Rückenarms (10) und wobei das mindestens erste Ende des Rückenarms (10) mit mindestens einem ersten Ende der Sitzschale (5) verbunden ist, und dass ein weiteres Ende oder ein Abschnitt des Rückenarms (10) mit einem Ende der Rückenlehne (17) und einer Kreuzbeinstütze (9) verbunden sind. 6. Stuhl nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Basisarm (2) relativ zur Stuhlbasis (1) um eine waagerechte oder geneigte horizontale Achse schwenkbar und feststellbar ist und/oder dass das Neigungsmodul (3) relativ zum Basisarm (2) um eine waagerechte oder geneigte horizontale Achse schwenkbar und feststellbar ist und/oder dass der Sitzarm (4) relativ zum Neigungsmodul (3) um eine waagerechte oder geneigte horizontale Achse schwenkbar und feststellbar ist, die senkrecht zur Achse zwischen dem Basisarm (2) und dem Neigungsmodul (3) angeordnet ist, und/oder dass der Rückenarm (10) relativ zum Sitzarm (4) und zur Sitzschale (5) unabhängig voneinander oder die Sitzschale (5) relativ zum Sitzarm (4) und zum Rückenarm (10) unabhängig voneinander um eine waagerechte oder geneigte horizontale Achse schwenkbar und feststellbar sind.

7. Stuhl nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Stuhl eine Kopfstütze (18, 19) aufweist, die räumlich verstellbar ist.

8. Stuhl nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Kopfstütze (18, 19) einen mit einem ersten Ende mit einem weiteren Ende der Rückenlehne (17) verbundenen Abschlusswirbel (18) und eine mit einem weiteren Ende des Abschlusswirbels (18) verbundene Kopfhalterung (19) aufweist und dass die Kopfhalterung (19) entlang einer senkrechten oder geneigten vertikalen Führung des Abschlusswirbels (18) verschiebbar und um eine waagereche oder geneigte horizontale Achse senkrecht zur Führung schwenkbar und feststellbar ist.

9. Aufnahme für eine Rückenlehne eines Stuhls, insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Mehrzahl von übereinander angeordneten Wirbelelementen (16), welche gelenkig miteinander verbunden sind, aufweist. 10. Aufnahme nach Anspruch 9 dadurch gekennzeichnet, dass die gelenkige Verbindung zwischen den Wirbelelementen ein Kugel-Pfannen Gelenk (16a, 16h) aufweist. 11. Aufnahme nach einem der Ansprüche 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass jedes Wirbelelement (16) jeweils mindestens eine Kugel (16a) und mindestens eine Pfanne (16h) aufweist. 12. Aufnahme nach einem der Ansprüche 10 oder 11 , dadurch gekennzeichnet, dass die Kugel (16a) und die Pfanne (16h) eines Wirbelelements (16) auf unterschiedlichen Seiten des Wirbelelements (16), bevorzugt gegenüberliegenden Seiten, als individuelle Verbindungsmittel des Wirbelelements (16) zu jeweils einem benachbarten Wirbelelement vorgesehen sind.

13. Aufnahme nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Wirbelelemente (16) mittels elastischer Spannelemente (16e) verbunden sind, welche die gelenkigen Verbindungen zwischen den Wirbelelementen (16) zu einer vordefinierbaren Ausrichtung der Wirbelelemente zueinander, vorzugsweise zu einer senkrechten Gesamtausrichtung der Aufnahme, richtungs- stabilisieren.

14. Aufnahme nach einem der Ansprüche 9 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Spannelemente (16e) jeweils benachbarte Wirbelelemente (16) mitei- nander verbinden und/oder zueinander stabilisieren.

15. Aufnahme nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Wirbelelemente (16) zusätzlich zu der gelenkigen Verbindung Rastele- mente (16b) und Rastaufnahmen (16i) aufweisen, mittels welcher benachbarte

Wirbelelemente miteinander beweglich führbar und/oder verrastbar sind.

Description:
Stuhl Die Erfindung betrifft einen Stuhl gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Übliche Stühle, insbesondere Bürostühle, weisen oftmals eine Reihe von Einstellmöglichkeiten auf, wie z. B. eine Höhenverstellung der Sitzfläche und der Rückenlehne oder eine Neigungsverstellung der Rückenlehne. Komfortablere Modelle weisen zu- sätzlich noch eine eingeschränkte Neigungsverstellung der Sitzfläche auf, um eine für das Becken optimale Einstellung zu ermöglichen. Zusätzliche Komfortoptionen umfassen oftmals Armlehnen, die ggf. höhenverstellbar sind, und eine Kopfstütze, die ggf. ebenfalls einstellbar ist. Weitere individuelle Einstellmöglichkeiten der Sitzfläche, der Rückenlehne und der Armlehnen sind nichtbekannt. Aus der DE 2 837 558 A1 ist ein Arbeitsstuhl bekannt, dessen Sitzfläche und Rückenlehne höhenverstellbar sind. Weiterhin ist die Sitzfläche gemeinsam mit der Rückenlehne um eine gemeinsame horizontale Achse schwenkbar und gegenüber einer Stuhlbasis drehbar, wobei die Rückenlehne auch unabhängig von der Sitzfläche schwenkbar ist. Bei großer Vorneigung der Sitzfläche kann es dabei zu einem unerwünschten Rutschen des Benutzers nach vorne kommen und eine Unterstützung der Oberschenkel ist nicht gegeben, da die Sitzfläche dafür zu kurz ist.

Die DE 692 00 320 T2 beschreibt einen Stuhl, dessen Sitzfläche zusammen mit der Rückenlehne und Armlehnen gegenüber einer Stuhlbasis höhenverstellbar ist. Die Rückenlehne und die Armlehnen sind zusätzlich zusammen gegenüber der Sitzfläche höhenverstellbar. Weiterhin ist die Sitzfläche in einen hinteren und einen damit verbundenen, die Beine unterstützenden vorderen Teil unterteilt, wobei der vordere Teil in Abhängigkeit von einer Höheneinstellung der Sitzfläche nach unten verschwenkbar ist, um eine Absenkung der Knie gegenüber der Hüfte zu ermöglichen. Ein von der Höheneinstellung unabhängiges Verschwenken des vorderen Teils ist nicht möglich.

In der EP 3 367 845 B1 ist eine Rückenlehne beschrieben, die entlang eines säulenartigen Trägers, der sich ab der Mitte des hinteren Endes der Stuhlsitzfläche nach oben erstreckt, eine Anzahl von beidseits des Trägers angeordneten U-förmigen Querbändern zur Abstützung der Rückenmuskulatur eines auf dem Stuhl sitzenden Benutzers aufweist. Dabei lassen die Querbänder den Bereich der Wirbelsäule frei, wobei die Vorderseiten des säulenartigen Trägers und der Querbänder sich der Form der Wirbelsäule und des Rückens anpassen und wobei der Gegendruck der Vorderseiten einstellbar ist.

Aus der KR 2016 096253 A ist ein Stuhl bekannt, dessen Sitzfläche an ihrem hinteren Ende mit der Rückenlehne verbunden ist, wobei die Sitzfläche um eine horizontale Achse schwenkbar und die Rückenlehne unabhängig davon ebenfalls schwenkbar ist. Weiterhin besteht die Rückenlehne aus miteinander gelenkig verbundenen Segmenten, deren Flächen unabhängig voneinander in ihrer vertikalen Ausrichtung geneigt werden können, um eine Anpassung an den Rücken des Benutzers zu ermöglichen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Stuhl zur Verfügung zu stellen, der ergonomisch auf die Sitzposition des Benutzers einstellbar ist und dabei eine stabile und entspannte Sitzposition ermöglicht. Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.

Diese sind:

Stuhl, aufweisend eine Stuhlbasis, ein damit verbundenes Sitzteil, eine damit verbun- dene Rückenlehne, wobei das Sitzteil um mindestens eine waagerechte oder geneigte horizontale Achse schwenkbar ist und das Sitzteil eine Sitzfläche, insbesondere für den Gesäßbereich aufweist, (und vorzugsweise mindestens drei unabhängig voneinander verstellbare Sitzelemente, insbesondere für den Oberschenkelbereich einer auf dem Stuhl sitzenden Person, deren Betriebspositionen individuell einstellbar sind) und wobei die horizontale Schwenkachse des Sitzteils, welche sich bevorzugt parallel zu einer Oberfläche der Rückenlehne erstreckt, in etwa mittig oberhalb der Sitzfläche des Sitzteils angeordnet ist. Dadurch liegt die horizontale Schwenkachse bevorzugt in etwa koaxial zu einer Hüftgelenksachse der ordnungsgemäß sitzenden Person. Bevorzugt ist vorgesehen, dass das Sitzteil an einem (gabelförmigen) Sitzarm aufgehängt und/oder schwenkbar um die horizontale Schwenkachse des Sitzteils 5, 6, 7, 8 an diesem Sitzarm beweglich gelagert ist. Vorzugsweise umschließt der Sitzarm mit seinen Schwenkachsen (Schwenkgelenk) bildenden/tragenden Enden die Sitzfläche des Sitzteils zumindest teilweise seitlich. Die Umschließung kann sich zumindest bis zu dem Gelenkpunkt in etwa mittig oberhalb der Sitzfläche erstrecken. Die Sitzfläche kann durch die mittige Anordnung oberhalb der Sitzfläche schaukelartig aufgehängt sein, was einer besonders rückenschonenden Sitzposition zuträglich sein kann.

Dabei weist das Sitzteil vorzugsweise mindestens drei unabhängig voneinander verstellbare Sitzelemente auf, deren Betriebspositionen individuell einstellbar sind. Der erfindungsgemäße Stuhl weist gegenüber dem Stand der Technik die Vorteile auf, dass durch die unabhängige Verstellmöglichkeit der Sitzelemente eine den Benutzer stützende und Haltungsprobleme vorbeugende Einstellung des Sitzteils ermöglicht ist.

Weitere Verbesserungen ergeben sich aus den Merkmalen der Unteransprüche.

In einer ersten vorteilhaften Ausführungsform sind entweder das Sitzteil und die Rückenlehne um mindestens eine erste gemeinsame waagerechte oder geneigte hori- zontale Achse schwenkbar und feststellbar oder das Sitzteil um mindestens eine erste und die Rückenlehne um mindestens eine zweite waagerechte oder geneigte horizontale Achse, die unabhängig voneinander sind, schwenkbar und feststellbar.

Besonders bevorzugt ist das/die Sitzteil/Sitzschale um eine oberhalb des Sitzteils be- findliche Schwenkachse, vorzugsweise quer zu einer Sitzrichtung, frei schwenkbar. Die Schwenkachse befindet sich vorzugsweis auf derselben Höhe wie das Gelenk zwischen Oberschenkelknochen und Hüfte einer Person, die auf dem Stuhl sitzt. Besonders bevorzugt befindet sich die Schwenkachse vor der Rückenlehen beziehungsweise ist horizontal von dieser beabstandet. Dadurch ist die Schwenkachse in etwa neben dem Gelenk zwischen Oberschenkelknochen und Hüfte einer Person, die auf dem Stuhl sitzt angeordnet. Die freie Schwenkbarkeit kann in einer beliebigen Position feststellbar sein.

Das Gelenk kann an der Stuhlbasis angeordnet sein und das Sitzteil mit diesem verbinden. Das Sitzteil kann somit um zwei Achsen (frei) verschwenkbar sein, wobei die Achsen vorzugsweise in etwa orthogonal zueinander angeordnet sind.

Die Rückenlehne kann vorzugsweise mit dem Sitzteil seitlich (lateral) und/oder nach vorne/hinten (frontal) neigbar sein aber auch zusätzlich in sich verformbar sein.

Diese Verformbarkeit kann sich insbesondere in einer Veränderung der Neigung einzelner Wirbelmodule zueinander manifestieren, wodurch eine frontale, laterale aber auch eine Mischneigung dieser beiden bewirkt werden kann. In einer zweiten vorteilhaften Ausführungsform sind entweder das Sitzteil und die Rückenlehne um eine zweite gemeinsame waagerechte oder geneigte horizontale Achse schwenkbar und feststellbar, die senkrecht zur ersten gemeinsamen waagerechten oder geneigten horizontalen Achse angeordnet ist, oder das Sitzteil um eine dritte und die Rückenlehne um mindestens eine vierte waagerechte oder geneigte horizontale Achse schwenkbar und feststellbar, die unabhängig voneinander und senkrecht zur zweiten und dritten voneinander unabhängigen waagerechten oder geneigten horizontalen Achse angeordnet sind.

In einer dritten vorteilhaften Ausführungsform weist das Sitzteil, eine Sitzschale mit Sitzbeinvertiefungen, ein Sitzkissen, eine Sattelwölbung und Beinstützen auf, wobei das Sitzkissen in der Sitzschale angeordnet ist. Dabei sind die Sattelwölbung und die Beinstützen mit der Sitzschale verbunden, wobei die Sattelwölbung und die Beinstützen um eine gemeinsame waagerechte oder geneigte horizontale Achse schwenkbar und feststellbar sind und wobei die Sattelwölbung sowie die Beinstützen unabhängig voneinander schwenkbar und feststellbar sind.

In einer vierten vorteilhaften Ausführungsform ist das Sitzteil mit der Stuhlbasis mittels eines mit der Stuhlbasis an mindestens einem ersten seiner Enden verbundenen Basisarms verbunden, eines mit mindestens einem ersten seiner Enden mit einem weiteren Ende oder einem Abschnitt des Basisarms verbundenen Neigungsmoduls verbunden und eines mit einem ersten Ende oder einem Abschnitt mit einem weiteren Ende oder einem Abschnitt des Neigungsmoduls verbundenen Sitzarms verbunden. Dabei kann mindestens ein weiteres Ende des Sitzarms mit mindestens einem ersten Ende eines Rückenarms verbunden sein, wobei das mindestens erste Ende des Rückenarms vorzugsweise mit mindestens einem ersten Ende der Sitzschale verbunden ist und wobei ein weiteres Ende oder ein Abschnitt des Rückenarms mit einem Ende der Rückenlehne und einer Kreuzbeinstütze (Lordosenstütze) verbunden ist.

In einer fünften vorteilhaften Ausführungsform ist der Basisarm relativ zur Stuhlbasis um eine waagerechte oder geneigte horizontale Achse schwenkbar und feststellbar, wobei das Neigungsmodul relativ zum Basisarm um eine waagerechte oder geneigte horizontale Achse schwenkbar und feststellbar sein kann.

Der Sitzarm kann relativ zum Neigungsmodul um eine waagerechte oder geneigte horizontale Achse schwenkbar und feststellbar sein, welche vorzugsweise senkrecht zur Achse zwischen dem Basisarm und dem Neigungsmodul angeordnet ist. Außerdem kann der Rückenarm relativ zum Sitzarm und zur Sitzschale unabhängig voneinander oder die Sitzschale relativ zum Sitzarm und zum Rückenarm unabhängig voneinander um eine waagerechte oder geneigte horizontale Achse schwenkbar und feststellbar sein.

In einer sechsten vorteilhaften Ausführungsform ist das Sitzteil mit der Rückenlehne relativ zur Stuhlbasis drehbar, höhenverstellbar und feststellbar, wobei die Rückenlehne relativ zum Sitzteil höhenverstellbar und feststellbar ist.

In einer siebten vorteilhaften Ausführungsform ist die Rückenlehne um mindestens eine senkrechte oder geneigte vertikale Achse schwenkbar und feststellbar. In einer achten vorteilhaften Ausführungsform weist der Stuhl, insbesondere seine Rückenlehne, einzelne, miteinander verbundene Wirbelmodule und vorzugsweise mit diesen jeweils verbundene Rückenlamellen auf. Die Wirbelmodule können Stellmittel aufweisen, welche einstellbar sind und mit angrenzenden Modulen im betriebszustand des Stuhls bewegungsbegrenzend wechselwirken können, wodurch eine Begrenzung der Neigung der Module zueinander einstellbar und begrenzbar ist. Diese Einsteilbarkeit ist vorzugsweise in mehreren Raumrichtungen ermöglicht, insbesondere lateral und frontal, jedoch vorteilhafter weise auch seitlich. Folglich sind Neigungswinkel zwischen zwei Modulen zu einzelnen Neigungsrichtungen vorzugsweise individuell ein- stellbar.

Die Neigung kann beispielsweise über eine Kugel-Pfanne-Gelenkverbindung zwischen zwei benachbarten Modulen veränderbar sein. Ein einzelnes Stellmittel kann insbesondere als Zapfen oder sonstiges Begrenzungsmittel bereitgestellt sein, wel- ches in einer oder mehreren Raumrichtungen die Neigung der Module zueinander durch beispielsweise ein Blockieren der Bewegung beschränkt.

Je weiter das Stellmittel von einem Modul in Richtung des zweiten zugestellt ist, desto kleiner ist der Abstand zwischen zweitem Modul und Stellmittel und folglich ist auch der mögliche Neigungswinkel des zweiten Moduls zum ersten kleiner.

Die Wirbelmodule können demnach eine Neigung der Rückenlehne in beliebige Raumrichtungen frei und stufenlos ermöglichen, wodurch die Rückenlehne auch eine komplexe Bewegung, wie beispielsweise zur Seite, von dort nach hinten, in der hinteren Position zur anderen Seite und von dort wieder nach vorne, also in etwa eine Kreisbewegung oder elliptische Bewegung nachvollziehen kann. Dies kann einer besonders rückenschonenden Unterstützung durch die Rückenlehne zuträglich sein. In einer neunten vorteilhaften Ausführungsform weist der Stuhl Armlehnen auf, die räumlich verstellbar sind.

In einer zehnten vorteilhaften Ausführungsform sind die Armlehnen relativ zum Sitzteil unabhängig voneinander höhenverstellbar und/oder um jeweils zwei senkrechte oder geneigte vertikale Achsen und/oder um eine waagerechte oder geneigte horizontale Achse schwenkbar und feststellbar.

In einer elften vorteilhaften Ausführungsform weisen die Armlehnen einen gemeinsa- men Hauptarm und/oder jeweils eine Armstütze und/oder eine Halterung und/oder eine Höhenjustierung und/oder einen Dreharm auf, wobei die Armstütze an einem ersten Ende der Halterung gelagert sein kann. Dabei ist die Halterung mit einem zweiten Ende an der Höhenjustierung gelagert, wobei die Höhenjustierung an einem ersten Ende des Dreharms gelagert sein kann. Außerdem kann ein zweites Ende des Dreharms an einem ersten oder zweiten Ende des Hauptarms gelagert sein, wobei ein Abschnitt des Hauptarms mit einem Wirbelmodul verbunden sein kann.

In einer zwölften vorteilhaften Ausführungsform ist die Armstütze relativ zur Halterung um eine senkrechte und/oder geneigte vertikale Achse schwenkbar und/oder feststell- bar, wobei die Halterung entlang einer senkrechten und/oder geneigten vertikalen Führung der Höhenjustierung verschieblich und/oder feststellbar sein kann. Dabei kann die Höhenjustierung relativ zum Dreharm um eine waagerechte und/oder geneigte horizontale Achse schwenkbar und feststellbar sein, wobei ein zweites Ende des Dreharms relativ zum Hauptarm um eine senkrechte oder geneigte vertikale Achse schwenkbar und/oder feststellbar ist.

In einer dreizehnten vorteilhaften Ausführungsform weist der Stuhl eine Kopfstütze auf, die räumlich verstellbar ist. In einer vierzehnten vorteilhaften Ausführungsform weist die Kopfstütze einen mit einem ersten Ende mit einem weiteren Ende der Rückenlehne verbundenen Abschlusswirbel und/oder eine mit einem weiteren Ende des Abschlusswirbels verbundene Kopfhalterung auf. Dabei kann die Kopfhalterung entlang einer senkrechten oder geneigten vertikalen Führung des Abschlusswirbels verschiebbar und/oder um eine waagereche oder geneigte horizontale Achse senkrecht zur Führung schwenkbar und feststellbar sein.

In einer fünfzehnten vorteilhaften Ausführungsform sind das Sitzteil und/oder die Rü- ckenlehne frei beweglich gelagert.

In einer sechzehnten vorteilhaften Ausführungsform ist die Stuhlbasis auf Rollen gelagert. In einer siebzehnten vorteilhaften Ausführungsform ist der Basisarm mit dem Neigungsmodul zusätzlich mittels einer Getriebekette verbunden. Dabei läuft die Getriebekette um die waagerechten oder geneigten horizontalen Achsen zwischen der Stuhlbasis und dem Basisarm sowie zwischen dem Basisarm und dem Neigungsmodul. Dadurch ist eine gleichzeitige Verschwenkung des Basisarms und des Neigungsmo- duls bewirkbar.

In einer achtzehnten vorteilhaften Ausführungsform sind die Stuhlbasis mit dem Basisarm und/oder der Sitzarm mit dem Rückenarm zusätzlich jeweils mittels eines Dämpfungsmechanismus, wie z. B. einer Gasdruckfeder verbunden.

In einer neunzehnten vorteilhaften Ausführungsform sind die Wirbelmodule gelenkig und/oder federbelastet zueinander einstellbar miteinander verbunden, wobei die Rückenlamellen mit den Wirbelmodulen jeweils mittels eines Dämpfungsmechanismus, wie z. B. Federn oder elastischen Werkstoffen verbunden sein können. In einer zwanzigsten vorteilhaften Ausführungsform weisen das Sitzkissen und die Rückenlamellen elastische Werkstoffe auf, wie z. B. Gummi oder Schaumstoff. In einer einundzwanzigsten vorteilhaften Ausführungsform weist das Sitzkissen einen Abschnitt auf, der sich mit der Sitzbeinvertiefung überdeckt und mit seinen Materialeigenschaften an die Sitzbeinvertiefung angepasst ist.

Einzelne Ausführungsformen und einzelne Merkmale von Ausführungsformen können in beliebiger Weise kombinierbar sein.

Die Erfindung wird nun anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 eine perspektivische Explosions-Vorderansicht einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Stuhls,

Fig. 2 eine perspektivische Explosions-Rückansicht der Ausführungsform nach Fig. 1 ,

Fig. 3 eine perspektivische Vorderansicht der Ausführungsform nach Fig. 1 ,

Fig. 4 eine perspektivische Rückansicht der Ausführungsform nach Fig.

1

Fig. 5 eine perspektivische Vorderansicht der Ausführungsform nach Fig. 1 mit voneinander unabhängig bewegten Sitzelementen des Sitzteils,

Fig. 6 eine Seitenansicht der Ausführungsform nach Fig. 1 ,

Fig. 7 eine seitliche Schnittansicht der Ausführungsform nach Fig. 1 und

Fig. 8 eine weitere seitliche Schnittansicht der Ausführungsform nach

Fig. 1 ,

Fig. 9 Darstellung zweier miteinander wirkverbundener Wirbelelemente,

Fig. 10 Verbindung von Wirbelelementanordung und Sitzbereich. Die Fig. 1 bis 8 zeigen eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Stuhls mit allen wesentlichen Merkmalen.

Fig. 1 und 2 zeigen die Ausführungsform in einer perspektivischen Explosions-Vorder- und -Rückansicht. Die Ausführungsform kann dabei Komponenten aufweisen, die wie folgt bezeichnet sind: 1 Stuhlbasis, 2 Basisarm, 2a Getriebekette (Fig. 7), 3 Neigungsmodul (seitlich), 4 Sitzarm, 5 Sitzschale, 5a Sitzbeinvertiefung, 6 Sattelwölbung, 7 Beinstütze, 8 Sitzkissen, 9 Kreuzbeinstütze, 10 Rückenarm, 11 Armstütze, 12 Halterung, 13 Höhenjustierung, 14 Dreharm, 15 Hauptarm, 16 Wirbelmodule, 17 Rückenlamellen, 18 Abschlusswirbel, 19 Kopfhalterung.

Die Fig. 3 und 4 zeigen die Ausführungsform in einer perspektivischen Vorder- und Rückansicht in einer ersten Betriebsposition. Die wesentlichen Komponenten des Stuhls können sein: eine Stuhlbasis 1 , ein damit verbundenes Sitzteil 5, 6, 7, 8, eine damit verbundene Rückenlehne 9, 16, 17, wobei das Sitzteil 5, 6, 7, 8 um mindestens eine waagerechte oder geneigte horizontale Achse schwenkbar und die Rückenlehne 9, 16, 17 räumlich verstellbar ist. Dabei weist das Sitzteil 5, 6, 7, 8 mindestens drei unabhängig voneinander verstellbare Sitzelemente auf, deren Betriebspositionen individuell einstellbar sind. Durch die unabhängige Verstellmöglichkeit der Sitzelemente ist eine den Benutzer stützende und Haltungsprobleme vorbeugende Einstellung des Sitzteils 5, 6, 7, 8 ermöglicht.

Grundsätzlich kann das Sitzteil 5, 6, 7, 8 und die Rückenlehne 9, 16, 17 um mindestens eine erste gemeinsame waagerechte und/oder geneigte horizontale Achse schwenkbar und feststellbar sein und/oder das Sitzteil 5, 6, 7, 8 um mindestens eine erste und die Rückenlehne 9, 16, 17 um mindestens eine zweite waagerechte oder geneigte horizontale Achse, die unabhängig voneinander sind, schwenkbar und feststellbar sein. Damit ist es möglich entweder die Rückenlehne 9, 16, 17 gemeinsam mit dem Sitzteil 5, 6, 7, 8 oder die Rückenlehne 9, 16, 17 und das Sitzteil 5, 6, 7, 8 unabhängig voneinander vor oder zurück zu kippen. Die Kipp- beziehungsweise Schwenkbewegungen können insbesondere frei und/oder widerstandsarm erfolgen, wodurch sowohl hinsichtlich der seitlichen Neigung und/oder der frontalen Kipp- beziehungsweise Schwenkbewegung eine selbständige Einstellung für eine Rückenschonende Haltung erreichbar ist.

Die richtige Neigung des Sitzteils wird dabei durch die natürliche Form der Wirbelsäule des Benutzers und folglich die Haltung der Hüfte verursacht. Dies kann durch die Lendenwirbelstützen noch positiv verstärkt werden.

Die freie Verstellbarkeit der beiden voranstehend genannten Winkel (frontal, lateral) kann eine erste wesentliche Voraussetzung für eine frei einstellbare und während des Betriebs veränderbare Einstellung sein und eine schonende Haltung des Beckens und des Rückens des Benutzers während einersitzenden Tätigkeit ermöglichen. Aufgrund neuester Untersuchungen ist es bekannt, dass eine mehrmalige Veränderung der Sitzposition während der Arbeitszeit eine notwendige Voraussetzung für ein ermüdungs- und verspannungsfreies Arbeiten in sitzender Position ist.

Grundsätzlich kann entweder das Sitzteil 5, 6, 7, 8 und die Rückenlehne 9, 16, 17 um eine zweite gemeinsame waagerechte oder geneigte horizontale Achse schwenkbar und feststellbar sein, die senkrecht zur ersten gemeinsamen waagerechten oder geneigten horizontalen Achse angeordnet ist, oder das Sitzteil 5, 6, 7, 8 um eine dritte und die Rückenlehne 9, 16, 17 um mindestens eine vierte waagerechte oder geneigte horizontale Achse schwenkbar und feststellbar sein, die unabhängig voneinander und senkrecht zur zweiten und dritten voneinander unabhängigen waagerechten oder geneigten horizontalen Achse angeordnet sind. Durch die damit zusätzliche frei einstellbare und während des Betriebs veränderbare entweder gemeinsame seitliche Verstellung des Sitzteils 5, 6, 7, 8 und der Rückenlehne 9, 16, 17 oder voneinander unabhängige seitliche Verstellung des Sitzteils 5, 6, 7, 8 und der Rückenlehne 9, 16, 17 können weitere ermüdungs- und verspannungsfreie Positionen eingenommen werden. Fig. 5 zeigt die Ausführungsform in einer zweiten Betriebsposition. Das Sitzteil 5, 6, 7, 8 kann dabei eine Sitzschale 5 mit Sitzbeinvertiefungen 5a und/oder ein Sitzkissen 8 und/oder eine Sattelwölbung 6 und/oder Beinstützen 7 aufweisen, wobei das Sitzkissen 8 in der Sitzschale 5 angeordnet sein kann. Weiterhin können die Sattelwölbung 6 und die Beinstützen 7 mit der Sitzschale verbunden sein, wobei die Sattelwölbung 6 und die Beinstützen 7 um eine gemeinsame waagerechte oder geneigte horizontale Achse schwenkbar und feststellbar sein können und wobei die Sattelwölbung 6 sowie die Beinstützen 7 unabhängig voneinander schwenkbar und feststellbar sein können.

Dies ist insbesondere hilfreich, wenn die Höhe des Sitzteils 5, 6, 7, 8 relativ zur Stuhl- basis 1 verstellt wird und die Oberschenkel des Benutzers deshalb einen anderen als einen horizontalen Winkel einnehmen. Durch die Verstellbarkeit der Beinstützen 7 ist in jeder Höhe eine ausreichende Unterstützung der Oberschenkel gegeben. Die Verstellbarkeit der Sattelwölbung 6 hingegen unterstützt den Benutzer beispielsweise bei einem nach vorne gekippten Sitzteil 5, 6, 7, 8 und verhindert ein nach vorne Rutschen des Benutzers durch eine nach oben gedrehte Sattelwölbung 6. Die Sitzbeinvertiefungen 5a ermöglichen außerdem ein entspanntes längeres Sitzen ohne die Ausbildung von Druckstellen an den Sitzbeinen bzw. dem dieses umgebenden Hautgewebes des Benutzers. Die Verbindung des Sitzteils 5, 6, 7, 8 mit der Stuhlbasis 1 kann, wie in dieser Ausführungsform, mittels eines mit der Stuhlbasis 1 an mindestens einem ersten seiner Enden verbundenen Basisarms 2, eines mit mindestens einem ersten seiner Enden mit einem weiteren Ende oder einem Abschnitt des Basisarms 2 verbundenen Neigungsmoduls 3 und eines mit einem ersten Ende oder einem Abschnitt mit einem weiteren Ende oder einem Abschnitt des Neigungsmoduls 3 verbundenen Sitzarms 4 hergestellt sein.

Dabei kann mindestens ein weiteres Ende des Sitzarms 4 mit mindestens einem ersten Ende eines Rückenarms 10 verbunden sein, wobei das mindestens erste Ende des Rückenarms 10 mit mindestens einem ersten Ende der Sitzschale 5 verbunden sein kann und wobei ein weiteres Ende oder ein Abschnitt des Rückenarms 10 mit einem Ende der Rückenlehne 9, 16, 17 und einer Kreuzbeinstütze 9 verbunden sein kann. Insbesondere eine U-förmige Ausbildung des Basisarms 2 und/oder des Sitzarms 4 und/oder des Rückenarms 10 verleiht dem Aufbau größtmögliche Stabilität. Diese Komponenten können jedoch auch in Form einer einarmigen Schwinge ausgeführt sein, um Gewicht einzusparen. Je nach Ausführungsform weisen diese Komponenten deshalb, vorzugsweise entweder drei oder zwei, Enden zur Verbindung mit weiteren Komponenten des erfindungsgemäßen Stuhls auf, wobei im Falle von drei Enden, das mittlere Ende durch einen Abschnitt der jeweiligen Komponente gebildet ist.

Der Basisarm 2 kann, wie in dieser Ausführungsform, relativ zur Stuhlbasis 1 um eine waagerechte oder geneigte horizontale Achse schwenkbar und feststellbar sein, wobei das Neigungsmodul 3 relativ zum Basisarm 2 um eine waagerechte oder geneigte horizontale Achse schwenkbar und feststellbar sein kann. Dabei kann der Sitzarm 4 relativ zum Neigungsmodul 2 um eine waagerechte oder geneigte horizontale Achse, die senkrecht zur Achse zwischen dem Basisarm 2 und dem Neigungsmodul 3 angeordnet ist, schwenkbar und feststellbar sein. Außerdem kann der Rückenarm 10 relativ zum Sitzarm 4 und zur Sitzschale 5 unabhängig voneinander oder die Sitzschale 5 relativ zum Sitzarm 4 und zum Rückenarm 10 unabhängig voneinander um eine waagerechte oder geneigte horizontale Achse schwenkbar und feststellbar sein. Durch eine solche verstellbare Verbindung des Basisarms 2 mit der Stuhlbasis 1 und die Verbindung des Basisarms 2 mit dem Sitzarm 4 mittels des Neigungsmoduls 3 kann eine leichte Einsteilbarkeit der Höhe des Sitzteils 5, 6, 7, 8 ermöglicht werden. Durch die oben ebenfalls beschriebene verstellbare Verbindung des Sitzarms 4 mit dem Basisarm 2 mittels des Neigungsmoduls 3 kann außerdem die Schwenkbarkeit des Sitzteils 5, 6, 7, 8 und ggf. der Rückenlehne 9, 16, 17 sowohl vor und zurück als auch seitlich ermöglicht werden. Beide Verstellmöglichkeiten dienen der bereits beschriebenen Einnahme einer ermüdungs- und verspannungsfreien Position in zwei Raumrichtungen. Eine Verlagerung des Schwerpunkts durch eine Person die auf dem Stuhl Platz nimmt kann daher eine direkte Veränderung der Neigungswinkel des Stuhls in Reaktion auf die Verlagerung bewirken.

Weiterhin kann, wie in dieser Ausführungsform, das Sitzteil 5, 6, 7, 8 mit der Rückenlehne 9, 16, 17 relativ zur Stuhlbasis 2 drehbar, höhenverstellbar und feststellbar sein, wobei die Rückenlehne 9, 16, 17 relativ zum Sitzteil 5, 6, 7, 8 zusätzlich höhenverstellbar und feststellbar sein kann. Durch die relative Einsteilbarkeit des Sitzteils 5, 6, 7, 8 mit der Rückenlehne 9, 16, 17 zur Stuhlbasis 2 kann den unterschiedlichen Größen der Benutzer Rechnung getragen werden und deren relative Drehbarkeit zueinander ermöglicht eine größtmögliche Bewegungsfreiheit des Benutzers am Arbeitsplatz. Die relative Höhenverstellbarkeit der Rückenlehne 9, 16, 17 zum Sitzteil 5, 6, 7, 8 dient ebenfalls der Anpassung an unterschiedliche Körperproportionen der Benutzer.

Außerdem kann, wie in dieser Ausführungsform, die Rückenlehne 9, 16, 17 um mindestens eine senkrechte und/oder geneigte vertikale Achse schwenkbar und feststellbar sein. Dies ermöglicht zusätzlich eine durch die Rückenlehne 9, 16, 17 unterstütze Drehung des Benutzers, insbesondere seines Oberkörpers gegenüber dem Sitzteil 5, 6, 7, 8 bzw. seinem Becken.

Grundsätzlich kann die Rückenlehne 9, 16, 17 einzelne, miteinander verbundene Wir- belmodule 16 und vorzugsweise mit diesen jeweils verbundene Rückenlamellen 17 aufweisen. Dadurch ist eine besonders effektive Unterstützung der einzelnen Wirbelkörper der Wirbelsäule und der Rückenmuskulatur des Benutzers möglich.

Auch kann, wie in dieser Ausführungsform, der Stuhl Armlehnen 11 , 12, 13, 14, 15 aufweisen, die räumlich verstellbar sind. Dadurch ist eine einfache Einstellung der Armlehnen 11 , 12, 13, 14, 15 an die Körperproportionen des Benutzers und eine bevorzugte Armhaltung möglich.

Die räumliche Verstellbarkeit der Armlehnen 11, 12, 13, 14, 15 relativ zum Sitzteil 5, 6, 7, 8 kann, wie in dieser Ausführungsform, dabei unabhängig voneinander höhenverstellbar um jeweils zwei senkrechte oder geneigte vertikale Achsen und um eine waagerechte oder geneigte horizontale Achse schwenkbar und feststellbar möglich sein.

Nach der vorliegenden Erfindung soll räumlich verstellbar, was auch als Verlagerung bezeichnet werden kann, insbesondere bedeuten, dass z. B. die Rückenlehne oder das Kopfteil in mehreren Raumrichtungen vorzugsweise gleichzeitig verstellbar ist, bzw. beim Verstellen/Verlagern (von oben auf den Stuhl gesehen) eine Ellipse oder eine Kreisbahn beschreiben kann.

Eine räumliche Verstellbarkeit soll insbesondere eine komplexe und/oder dynamische Beweglichkeit/Verstellbarkeit des Bauteils beschreiben. Diese ermöglicht es dem Bauteil (Rückenlehne, Kopfteil, ...), einer beliebigen Oberkörperbewegung einer Person, die auf dem Stuhl sitzt, zu folgen (seitliches Neigen, Vor- und Zurückbeugen, Kreisbewegung des Oberkörpers oberhalb der Lendenwirbel bzw. oberhalb der Hüfte, Verdrehung des Oberkörpers gegenüber einer Hüftausrichtung). Diese kann beispielsweise in Abhängigkeit von einem auf das Bauteil ausgeübten Druck bewirkt werden (z. B. beim Vor- und Zurücklehnen oder beim Zurseitedrehen). Die Rückenlehne bzw. eine Aufnahme für eine Rückenlehne oder für Rückenlehnenelemente, welche eine Rückenlehne bilden, können eine Mehrzahl von Wirbelelementen aufweisen, welche gelenkig miteinander verbunden sind. Dadurch kann eine komplexe Beweglichkeit der Aufnahme bzw. der Rückenlehne bereitgestellt sein. Die gelenkige Verbindung kann insbesondere eine Kugel-Pfannen-Gelenkverbindung sein. Auf die Ausgestaltung der Gelenkverbindung soll es jedoch erfindungsgemäß nicht ankommen. Wesentlich kann es jedoch sein, dass das Gelenk eine Verstellbarkeit von Wirbelelementen in mehreren Raumrichtungen zueinander (gleichzeitig) ermöglicht.

Grundsätzlich können die Armlehnen 11 , 12, 13, 14, 15 einen gemeinsamen Hauptarm 15 und/oder jeweils eine Armstütze 11 und/oder eine Halterung 12 und/oder eine Höhenjustierung 13 und/oder einen Dreharm 14 aufweisen, wobei die Armstütze 11 an einem ersten Ende der Halterung 12 gelagert ist. Dabei kann die Halterung 12 mit einem zweiten Ende an der Höhenjustierung 13 gelagert sein, wobei die Höhenjustierung 13 an einem ersten Ende des Dreharms 14 gelagert ist. Außerdem kann ein zweites Ende des Dreharms 14 an einem ersten oder zweiten Ende des Hauptarms 15 gelagert sein, wobei ein Abschnitt des Hauptarms 15 mit einem Wirbelmodul 16 verbunden ist.

Zusätzlich kann, wie in dieser Ausführungsform, die Armstütze 11 relativ zur Halterung 12 um eine senkrechte oder geneigte vertikale Achse schwenkbar und feststellbar sein, wobei die Halterung 12 entlang einer senkrechten oder geneigten vertikalen Führung der Höhenjustierung 13 verschieblich und feststellbar sein kann. Dabei kann die Höhenjustierung 13 relativ zum Dreharm 14 um eine waagerechte oder geneigte horizontale Achse schwenkbar und feststellbar sein, wobei ein zweites Ende des Dreharms 14 relativ zum Hauptarm 15 um eine senkrechte oder geneigte vertikale Achse schwenkbar und feststellbar sein kann.

ZweckmäßigerWeise kann es vorgesehen sein, dass der Stuhl eine Kopfstütze 18, 19 aufweist, die räumlich verstellbar ist. Damit kann ebenfalls eine Anpassung an die Körperproportionen des Benutzers ermöglicht werden, wobei die Kopfstütze 18, 19 auch an eine jeweilige Arbeitsposition des Kopfes angepasst werden kann.

Dabei kann, wie in dieser Ausführungsform, die Kopfstütze 18, 19 einen mit einem ersten Ende mit einem weiteren Ende der Rückenlehne 9, 16, 17 verbundenen Abschlusswirbel 18 und/oder eine mit einem weiteren Ende des Abschlusswirbels 18 verbundene Kopfhalterung 19 aufweisen. Weiterhin kann die Kopfhalterung 19 entlang einer senkrechten oder geneigten vertikalen Führung des Abschlusswirbels 18 verschiebbar und um eine waagereche oder geneigte horizontale Achse senkrecht zur Führung schwenkbar und feststellbar sein. Damit kann sichergestellt werden, dass die Kopfhalterung 19 die optimale Position am Hinterkopf des Benutzers unterstützt und eine dafür geeignete Neigung aufweist.

Die Fig. 6 zeigt die Ausführungsform in einer Seitenansicht, wobei die Verstellbarkeit der Rückenlehne 9, 16, 17 nach vorne und/oder hinten entweder gemeinsam mit dem Sitzteil 5, 6, 7, 8 oder unabhängig davon mittels der Doppelpfeile angedeutet ist. Deutlich zu sehen ist die Unterstützung der Oberschenkel und/oder der Arme und/oder des Rückens und/oder des Kopfes des Benutzers durch die Beinstützen 7, die Armstützen 11 , die an den Wirbelmodulen 16 angeordneten Rückenlamellen 17 beziehungsweise die Kopfhalterung 19.

Um eine besonders flexible und kontinuierliche Veränderung der Körperposition des Benutzers zu ermöglichen können, wie in dieser Ausführungsform, das Sitzteil 5, 6, 7, 8 und/oder die Rückenlehne 9, 16, 17 frei beweglich gelagert sein. Dadurch ist es seitens des Benutzers nicht nötig, bei veränderter Körperhaltung ständig eine neue Einstellung und Festlegung der verschiedenen Komponenten des Stuhls zueinander vornehmen zu müssen. Für eine besonders freie Bewegung am Arbeitsplatz kann, wie in dieser Ausführungsform, die Stuhlbasis 1 auf Rollen gelagert sein. Bevorzugt kann die Stuhlbasis 1 dabei auf fünf Rollen gelagert sein, um ein Kippen des Stuhls während eines Verschiebevorgangs zu verhindern.

Um eine gleichzeitige Verschwenkung des Basisarms 2 und des Neigungsmoduls 3 zu ermöglichen kann der Basisarm 2 mit dem Neigungsmodul 3 zusätzlich mittels einer Getriebekette 2a verbunden sein. Dabei läuft die Getriebekette 2a um die waagerechten oder geneigten horizontalen Achsen zwischen der Stuhlbasis 1 und dem Basisarm 2 und/oder zwischen dem Basisarm 2 und dem Neigungsmodul 3. Der Basisarm 2 und das Neigungsmodul 3 können aber auch unabhängig voneinander verschwenkt werden, z. B. mittels einer in die jeweilige Achse integrierten Freilauffunktion.

Die Fig. 7 und 8 zeigen die Ausführungsform mit dem Benutzer in einer seitlichen Schnittansicht in einer ersten und zweiten Betriebsposition, wobei die um die Achsen zwischen der Stuhlbasis 1 und dem Basisarm 2 sowie dem Basisarm 2 und dem Neigungsmodul 3 umlaufende Getriebekette 2a gezeigt ist. In Fig. 7 ist außerdem eine nach oben geschwenkte Sattelwölbung 6 vor einem nach unten Schwenken der Sitzschale 5 mit dem Sitzkissen 8 gezeigt.

Fig. 8 hingegen zeigen das mit der Rückenlehne 9, 16, 17 nach oben höhenverstellten Sitzteil 5, 6, 7, 8 und die nach unten geschwenkte Sitzschale 5 mit dem Sitzkissen 8, wobei die nach oben geschwenkte Sattelwölbung 6 ein nach vorne Rutschen des Benutzers verhindert.

Zur Gewährleistung einer leichten und gedämpften Verstellbarkeit können, wie in dieser Ausführungsform, die Stuhlbasis 1 mit dem Basisarm 2 und / oder der Sitzarm 4 mit dem Rückenarm 10 zusätzlich jeweils mittels eines Dämpfungsmechanismus, wie z. B. einer Gasdruckfeder verbunden sein. Dadurch kann insbesondere die Höhenverstellung des Sitzteils 5, 6, 7, 8 gegenüber der Stuhlbasis 1 leichtgängig unterstützt werden. Bei frei beweglich zueinander gelagerter Rückenlehne 9, 16, 17 und Sitzteil 5, 6, 7, 8 wird damit jederzeit und in jeder Position der Rücken des Benutzers unterstützt.

Eine besonders bevorzugte Anpassung der Rückenlehne 9, 16, 17 an die Proportionen des Benutzers und dessen Körperhaltung, insbesondere des Oberkörpers, wird dadurch unterstützt, dass die Wirbelmodule 16 gelenkig und/oder federbelastet zueinandereinstellbar miteinander verbunden sein können. Dadurch wird es insbesondere möglich, dass der Benutzer seinen Oberkörper nach vorne, hinten oder seitlich neigen kann und die Wirbelmodule 16 mit den damit verbundenen Rückenlamellen 17 dieser Bewegung jeweils folgen können. Dabei sind die Gelenke zwischen den Wirbelmodulen 16 so ausgebildet, dass sie waagerechte und/oder geneigte horizontale Achsen und senkrechte und/oder geneigte vertikale Achsen ausbilden, um welche die Wirbelmodule 16 und die damit verbundenen Rückenlamellen 17 relativ zueinander in zwei Raumrichtungen schwenkbar sein können. Vorzugsweise sind die Module durch Kugelgelenke verbunden. Die Rückenlamellen 17 können mit den Wirbelmodulen 16 jeweils, beispielsweise mittels eines Dämpfungsmechanismus, wie z. B. Federn oder elastischen Werkstoffen verbunden sein.

Der Sitzkomfort kann dadurch erhöht sein, dass das Sitzkissen 8 und die Rückenlamellen 17 elastische Werkstoffe, wie z. B. Gummi oder Schaumstoff, insbesondere einem sogenannten Memoryschaum aufweisen können.

Das Sitzkissen 8 kann außerdem einen Abschnitt aufweisen, der sich mit der Sitzbeinvertiefung 5a überdeckt und mit seinen Materialeigenschaften an die Sitzbeinvertiefung 5a angepasst ist. Dabei kann der Abschnitt z. B. gegenüber der restlichen Sitzfläche des Sitzkissens 8 eine höhere oder geringere Festigkeit aufweisen. Figur 9 zeigt eine Aufnahme eines erfindungsgemäßen Moduls 16, welches mit einem weiteren Modul 16 betriebsgemäß verbunden ist. Das untere Modul 16 ist in einer Querschnittsansicht dargestellt.

Ein Modul 16 kann einen oder mehrere Aufnahmen 16c für Rückenlehnenelemente, welche als Lamellen 17 ausgebildet sein können, aufweisen.

Jedes Modul kann eine Gelenkskugel 16a und/oder eine entsprechende Gelenkspfanne auf einer der Gelenkskugel gegenüberliegenden Seite aufweisen.

Im betriebsgemäßen Verbindungszustand zwischen 2 Modulen ist eine Gelenkskugel 16a in einer entsprechenden Gelenkspfanne des darüberliegenden Moduls 16 gelagert.

Dadurch ist eine Winkelveränderung zwischen jeweils zwei in dieser Weise verbundenen Modulen ermöglicht. Zur Beschränkung der Neigungswinkel zwischen 2 Modulen können Stellmittel beispielsweise in Form von Abstandstiften 16f vorgesehen sein, welche von einem Modul 16 in Richtung des damit verbundenen nächsten Moduls 16 zustellbar sein kann. Dadurch kann ein Abstand zwischen dem Stellmittel und dem nächsten Modul einstellbar sein, wodurch der Neigungswinkel in Abhängigkeit vom Abstand begrenzbar sein kann.

Zum Einstellen des Stellmittels kann ein Einstellmittel beispielsweise in Form einer Abstandsschraube 16g bereitgestellt sein, über welches das Stellmittel aus dem Modul 16 ein- und ausfahrbar sein kann. Je weiter das Stellmittel aus dem Modul 16 ausgefahren ist, desto geringer kann der Winkel sein, um welchen das Modul 16 gegenüber einem mit dem ersten Modul verbundenen weiteren Modul auf der Seite des Stellmittels neigbar ist. Insbesondere zur Stabilisierung der Position der einzelnen Module 16 zueinander kann eine elastische Verbindung zwischen jeweils 2 benachbarten Modulen vorgesehen sein. Diese kann auch als elastische Partie bezeichnet werden. Die elastische Verbindung kann insbesondere in Form eines Spannmaterials 16e bereitgestellt sein. Besonders bevorzugt ist das Spannmaterial 16e an einem Ende einem Modul 16 zugeordnet und an diesem fixiert sein.

Die Fixierung 16d kann beispielsweise über eine Spannschraube erfolgen, mittels wel- eher eine Spannung des Spannmaterials 16e einstellbar und/oder nachstellbar sein kann.

An einem gegenüberliegenden Ende kann das Spannmaterial 16e eine Verbindung oderein Verbindungsmittel 16b zu einem benachbarten Wirbelmodul, insbesondere in der Streckungsrichtung des Spannmaterials 16e, aufweisen.

Insbesondere kann dieses weitere, distale Ende des Spannmaterials 16e mit einem Spannkopf 16b oder einem sonstigen Verbindungs- oder Rastmittel ausgebildet sein, welches mit einem benachbarten Wirbelmodul 16 verbindbar sein kann.

Für eine Verbindung des Verbindung- oder Rastmittels des Spannmaterials 16e mit dem nächsten Wirbelmodul 16 kann dieses nächste Wirbelmodul 16 eine dem Spannmaterial 16e des ersten Moduls 16 zugewandte Öffnung oder eine Verbindungspartie aufweisen, in oder mit welcher das Verbindungs- oder Rastmittel verbindbar ist. Über eine solche Verbindung über das erfindungsgemäße Spannmaterial 16e kann eine elastische Verbindung zwischen einem ersten und einem zweiten Wirbelmodul, welche zueinander benachbart sind gebildet sein. Der Spannkopf 16b kann beabstandet zu seinem Wirbelmodul 16 vorgesehen sein und/oder aus diesem herausragen. In einem Übergangsbereich zwischen dem Spannkopf 16b und einem Grundkörper des Wirbelmoduls 16, in welchem das Spannmaterial 16e festgelegt sein kann, kann ein elastisches Verkleidungsmaterial vorgesehen sein. Das Verkleidungsmaterial kann brückenbildend zwischen dem Wirbelmodul und dem distalen Ende des Spannmaterials vorgesehen sein, so dass der Spannkopf gegenüber dem Grundkörper des Moduls beweglich gelagert sein kann, obwohl er gleichwohl an diesem befestigt sein kann. Besonders bevorzugt ist der Spannkopf 16b, beziehungsweise das Verbindung- oder Rastmittel, mit der zugewandten Öffnung oder der Verbindungspartie des nächsten Wirbelmoduls 16 verrastbar.

Besonders bevorzugt sind mehrere Verbindungen über entsprechende Spannmateri- alien 16e zwischen 2 Wirbelmodulen 16 bereitgestellt. Zweckmäßigerweise sind diese, vorzugsweise zumindest zu 4 Seiten in einer Ebene, gegenüber der Gelenkskugel 16a, vorgesehen. Dadurch kann die Position eines Wirbelmoduls 16 gegenüber einem weiteren Wirbelmodul 16 in einer Grundposition, insbesondere durch einen gleichförmigen Zug der Spannmaterialien untereinander, stabilisiert sein, in welcher sich die Zug- kräfte der einzelnen Spannmaterialien 16e gegenseitig aufheben/neutralisieren können.

In der Grundposition sind zwei benachbarte Wirbelmodule vorzugsweise planparallel zueinander ausgerichtet. Mehrere Wirbelmodule können gemeinsam eine Rückenlehne bilden an welcher Rückenlehnenelemente eine Auflageoberfläche für den Rü- cken einer auf dem Stuhl sitzenden Person bilden können.

Die voranstehenden Ausführungen zum Spannmaterial und seinen Wechselwirkungen mit weiteren Einrichtungen des Wirbelmoduls/ der Wirbelmodule gelten gleichermaßen für die allgemein beschriebene elastische Verbindung oder elastische Partie. Das Spannmaterial kann auch als Gummizug beschrieben sein.

Figur 10 zeigt eine Rückansicht eines Ausschnitts des erfindungsgemäßen Stuhls mit der Stuhlbasis 1, welche frei schwingend an einer Aufnahme, insbesondere an dem Rückenarm 10 des Stuhls, angeordnet sein kann. Der Rückenarm 10/ die Aufnahme kann eine Schlittenführung 10a aufweisen, an welchem die Rückenlehne, insbesondere die Module 16, vorzugsweise überein Verbindungselement, lateral beweglich gelagert ist/sind. Über die Schlittenführung 10a kann somit die Rückenlehne entlang einer Trajektorie in einer horizontalen Ebene verschoben werden. Eine solche Ebene kann auch eine Krümmung aufweisen. Bevorzugt bewegt sich dabei die Rückenlehne entlang eines Kreisbogenabschnitts in der Ebene. Die Art der Bewegung der Rückenlehne kann maßgeblich durch die Form der Schlittenführung 10a bestimmt sein. Bevorzugt ist die Schlittenführung in einer horizontalen Ebene so gebogen, dass der Kreismittelpunkt, welcher zu dem Kreisbogenabschnitt des Schlittens 10a gehört, im Inneren, vorzugsweise im Bauchbereich eine auf dem Stuhl sitzenden Person oder vor ihr befindet. Der Kreismittelpunkt, welcher zu dem Kreisbogenabschnitt der Schlittenführung 10a gehört, kann somit vorder Rückenlehne, bevorzugt in derselben Ebene wie die Schlittenführung 10a liegen.

Insbesondere zum Einstellen einer Neigung der Rückenlehne kann ein Einstellmittel beispielsweise in Form einer Gasfeder 4a vorgesehen sein, welche mit dem Rücken- arm 10 verbunden sein kann. Das Einstellmittel 4a kann wiederum am Sitzarm 4 des Stuhls, oder an einem anderen Bereich der Basis des Stuhls befestigt sein.

Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung ist eine Aufnahme für eine Rückenlehne eines Stuhls, die eine Mehrzahl von übereinander angeordneten Wirbelelementen 16 aufweist, welche gelenkig miteinander verbunden sind. Bevorzugt ist es vorgesehen, dass die gelenkige Verbindung zwischen den Wirbelelementen ein Kugel-Pfannen-Gelenk 16a, 16h aufweist. Bevorzugt ist es vorgesehen, dass jedes Wirbelelement 16 jeweils mindestens eine Kugel 16a und mindestens eine Pfanne 16h aufweist.

Zweckmäßigerweise ist es vorgesehen, dass die Kugel 16a und die Pfanne 16h eines Wirbelelements 16 auf unterschiedlichen Seiten des Wirbelelements 16, bevorzugt gegenüberliegenden Seiten, des Wirbelelements (16) als individuelle Verbindungsmittel des Wirbelelements 16 zu zwei benachbarten Wirbelelementen vorgesehen sind.

Bevorzugt ist es vorgesehen, dass die Wirbelelemente 16 über elastische Spannelemente 16e verbunden sind, welche die gelenkigen Verbindungen zwischen den Wirbelelementen 16 vorzugsweise zu einer senkrechten Gesamtausrichtung der Aufnahme richtungs-stabilisieren.

Bevorzugt ist es vorgesehen, dass die Spannelemente 16e jeweils benachbarte Wirbelelemente 16 miteinander verbinden und/oder zueinander stabilisieren.

Bevorzugt ist es vorgesehen, dass die Spannelemente 16e zumindest an einem der verbundenen Wirbelelemente 16 mit einem Spannmittel, insbesondere einer Spannschraube oder einem Spannhebel, bereitgestellt sind, über welches eine Spannung bzw. eine Zugkraft der Spannelemente zwischen den Wirbelelementen einstellbar ist.

Bevorzugt ist es vorgesehen, dass die Wirbelelemente 16 zusätzlich zu der gelenkigen Verbindung Rastelemente 16b und Rastaufnahmen 16i aufweisen, mittels welcher benachbarte Wirbelelemente miteinander beweglich führbar und/oder verrastbar sind.

Bevorzugt ist es vorgesehen, dass die Spannelemente 16e eines Wirbelelements in die Rastaufnahmen eines benachbarten Wirbelelements verbindend eingreifen.

Bevorzugt ist es vorgesehen, dass an mindestens einem, bevorzugt an dem/den Wir- belelement(en) 16 (jeweils) mindestens ein, bevorzugt 2, 3, Stellglied(er) 16f bereitgestellt ist (sind), welches/welche im betriebsgemäßen Verbindungszustand der Wirbelelemente einem benachbarten Wirbelelement (mit einstellbarem Abstand oder ohne Abstand, also einstellbar) zustellbar ist/sind, wodurch eine Neigungsbewegung der gelenkigen Verbindung zwischen dem Wirbelelement mit den benachbarten Wirbelelementen einstellbar begrenzbar ist. Grundsätzlich können Wirbelelemente zueinander in mehreren Raumrichtungen neigbar sein (z.B. vorne, hinten, rechts, links, eine Kombination der vorhergenannten). Dabei kann die Neigung zwischen den Wirbelelementen zumindest in einer Ebene, die parallel zu zwei Oberflächen der benachbarten Wirbelelemente verlaufen kann (in einer (senkrechten) Ausgangsposition/Ausgangsausrichtung der Wirbelelemente), mit beliebiger Winkelgradzahl zu der Ebene und/oder in beliebiger Neigungsrichtung zu der Ebene erfolgen. Es kann also auch eine Winkelveränderung der Wirbel eine Neigung der damit verbundenen Rückenlehne beispielsweise nach schräg rechts vorne oder schräg links hinten mit beliebiger Gradzahl der Ausrichtung der Neigung in der Ebene erfolgen. Auch können die Wirbelelemente gegeneinander (begrenzt) verdrehbar sein, Insbesondre soweit die Spannmaterialien 16e zwischen den Wirbelelementen dies zulassen Dadurch kann eine an den Wirbelelementen befestigte Rückenlehne eine beliebige Oberkörperbewegung (seitliches Neigen, Neigen nach hinten, vorne, schräg vorne, schräg hinten), und/oder sogar Verdrehungen frei nachvollziehen.

Bevorzugt ist das Sitzkissen (5) und/oder die Kreuzbeinstütze (9) gegenüber der Sitzschale 5 veränderlich lagerbar und/oder feststellbar, also in seiner Position einstellbar.

Bezugszeichenliste

1 Stuhlbasis

2 Basisarm

2a Getriebekette

3 Neigungsmodul

4 Sitzarm

5 Sitzschale

5a Sitzbeinvertiefung

6 Sattelwölbung

7 Beinstütze

8 Sitzkissen

9 Kreuzbeinstütze

10 Rückenarm

10a Schlittenführung

11 Armstütze

12 Halterung

13 Höhenjustierung

14 Dreharm

15 Hauptarm

16 Wirbelmodule

16a Gelenkskugel

16b Verbindungsmittel/Spannkopf

16c Aufnahme für Rückenlehnenelemente/Lamellen

16d Fixierung für Spannmaterial

16e Spannmaterial

17 Rückenlamellen

18 Abschlusswirbel

19 Kopfhalterung