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Title:
CHEMICAL FORMULATION FOR CONSTRUCTION
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2016/142365
Kind Code:
A1
Abstract:
The present invention relates to a quick and low-stress setting chemical formulation for construction, containing at least one binding agent on the basis of calcium sulfate, at least an ettringite-forming agent, at least one activator, at least one filler, at least one redispersable dispersion powder and optionally additives and to the use of the chemical formulation for construction for producing thin-layered balancing masses, self running and solid fillers, screed binding agents or screed mortars, tile adhesive mortars, jointing mortars and sealing sludges.

Inventors:
WILDE MARKUS (DE)
SCHILLER SVEN (DE)
GRETZ MARKUS (DE)
HAMBERGER ROBERT (DE)
TSALOS JOHANNIS (DE)
Application Number:
PCT/EP2016/054875
Publication Date:
September 15, 2016
Filing Date:
March 08, 2016
Export Citation:
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Assignee:
UZIN UTZ AG (DE)
International Classes:
C04B28/14; C04B28/16
Domestic Patent References:
WO2014108436A12014-07-17
WO2014108435A12014-07-17
WO2008003672A12008-01-10
WO2014108436A12014-07-17
WO2014108435A12014-07-17
WO2015150319A12015-10-08
Foreign References:
US20080141907A12008-06-19
US20120037046A12012-02-16
Attorney, Agent or Firm:
REITSTÖTTER KINZEBACH (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1 . Bauchemische Formulierung, umfassend

a) 20 bis 80 Gew.-% mindestens eines Bindemittels auf Basis von Calciumsulfat; b) 1 bis 15 Gew.-% mindestens eines Ettringitbildners;

c) 0,01 bis 5 Gew.-% mindestens eines Aktivators; und

d) 8 bis 60 Gew.-% mindestens eines Füllstoffes;

e) 0,1 bis 10 Gew.-% mindestens eines redispergierbaren Dispersionspulvers jeweils bezogen auf die Gesamtmasse der Formulierung.

2. Bauchemische Formulierung nach Anspruch 1 , wobei das Bindemittel auf Basis von Calciumsulfat ausgewählt ist unter Calciumsulfat-a-Hemihydrat, Calciumsulfat-ß- Hemihydrat, Anhydrit, Calciumsulfat-Dihydrat und Mischungen davon.

3. Bauchemische Formulierung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, umfassend 35 bis 60 Gew.-% des Bindemittels auf Basis von Calciumsulfat.

4. Bauchemische Formulierung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, umfassend 41 bis 55 Gew.-% des Bindemittels auf Basis von Calciumsulfat.

5. Bauchemische Formulierung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Ettringitbildner ausgewählt ist unter Calciumsulfoaluminatzement (CSA-Zement), Nat- riumaluminat, Tonerdeschmelzzement, Aluminiumsulfat und Mischungen davon.

6. Bauchemische Formulierung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, umfassend 3 bis 10 Gew.-% des Ettringitbildners.

7. Bauchemische Formulierung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, umfassend 3 bis 8 Gew.-% des Ettringitbildners.

8. Bauchemische Formulierung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Anteil an Calciumsulfatbindemittel und Ettringitbildner an der Gesamtformulierung 40- 60 Gew-% beträgt.

9. Bauchemische Formulierung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Aktivator ausgewählt ist unter Portland Zement, Calciumhydroxid, Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid, Alkaliwassergläser und Mischungen davon.

10. Bauchemische Formulierung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, umfassend 0,01 bis 5 Gew.-%des Aktivators.

1 1 . Bauchemische Formulierung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, zusätzlich enthaltend 0,01 bis 7 Gew.-% mindestens eines Additivs, bezogen auf die Gesamtmasse der Formulierung.

12. Bauchemische Formulierung nach Anspruch 8, wobei das Additiv ausgewählt ist unter Verflüssigern, Abbindeverzögerern, Abbindebeschleunigern, Verdickern, Stabilisato- ren, Kunststoffasern, Dispergiermitteln, Netzmitteln, Entschäumern, Luftporenbildnern und Mischungen davon.

13. Bauchemische Formulierung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, umfassend 0,5 bis 10 Gew.-% eines redispergierbaren Dispersionspulvers.

14. Bauchemische Formulierung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das redispergierbaren Dispersionspulver ausgewählt ist unter Polymeren und Copolyme- ren von Vinylestern von C1-C15 Alkylcarbonsäuren, Copolymeren von Vinylestern von C1-C15 Alkylcarbonsäuren mit Olefinen oder Dienen oder Vinylhalogeniden oder Copo- lymeren von Estern der (Meth)acrylsäure mit Ci-Ci2-Alkanolen mit Styrol.

15. Bauchemische Formulierung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, umfassend 35 bis 55 Gew.-% des Füllstoffs. 16. Bauchemische Formulierung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Füllstoff ausgewählt ist unter Quarzsanden, Kalkstein und Kalksteinmehlen, Dolomit, Talk, Glimmer, sowie Leichtfüllstoffen.

17. Bauchemische Formulierung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, die im we- sentlichen frei von Metakaolin, Zeolith oder einem Gemisch davon ist.

18. Verwendung der bauchemischen Formulierung nach einem der vorhergehenden

Ansprüche zur Herstellung von dünnschichtigen Ausgleichsmassen, selbstverlaufenden und standfesten Spachtelmassen, Estrichbindemitteln oder Estrichmörteln, Flie- senklebemörteln, Fugenmörteln und Dichtungsschlämmen.

Description:
Bauchemische Formulierung

Beschreibung Die vorliegende Erfindung betrifft eine bauchemische Formulierung, enthaltend ein Bindemittel auf Basis von Calciumsulfat, einen Ettringitbildner, einen Aktivator und einen Füllstoff, sowie die Verwendung der bauchemischen Formulierung zur Herstellung von dünnschichtigen Ausgleichsmassen, selbstverlaufenden und standfesten Spachtelmassen, Estrichbindemitteln oder Estrichmörteln, Fliesenklebemörteln, Fugenmörteln und Dichtungsschlämmen.

Die Verlegung von Bodenbelägen wie z.B. PVC- oder Kautschukbelägen, stellt besondere Anforderungen an den Untergrund. Zum Ausgleichen von Boden- bzw. Rohbodenunebenheiten werden Ausgleichs-/Spachtelmassen oder Estriche eingesetzt. Diese sorgen unter anderem für eine Nivellierung und für eine konstante Saugfähigkeit des Untergrunds. Die Saugfähigkeit ist insbesondere für die nachfolgende Verklebung von Bodenbelägen mit wässrigen Klebstoffsystemen (z.B. Dispersionsklebstoffen) von großer Bedeutung. Die funktionale, schadensfreie Verklebung von Bodenbelägen auf Ausgleichs-/Spachtelmassen kann über die Bestimmung von Schälwerten geprüft werden. Im Allgemeinen sind für eine funktionale Beklebung Schälwerte größer als 0,6 N/mm nach 24 Stunden notwendig. Des Weiteren sollten sich diese Werte konti- nuierlich erhöhen und vorzugsweise mindestens 1 N/mm (nach ca. 4-7 Tagen) betragen. Darüber zeigt sich eine funktionale, schadensfreie Verklebung durch eine dauerhafte Anhaftung des Belags zum Untergrund (keine Ablösungen des Belags) sowie durch ein homogenes Oberflächenbild (keine Blasenbildung im Belag). Soll ein schneller Baufortschritt realisiert werden, kommen häufig zementäre Spachtel-

/Ausgleichsmassen zum Einsatz, die gegebenenfalls eine Belegung bereits nach 1 h erlauben. Solche zementären Systeme enthalten verschiedene Zemente und Spezialzemente, um überschüssiges Anmachwasser chemisch zu binden. Da mit der Zementhydratation eine Volumenveränderung einhergeht, erhärten solche Systeme teilweise mit starken Spannungen. Daher können zementäre Systeme auf labilen Untergründen nur eingeschränkt eingesetzt werden. Auf Grund der Sprödigkeit der erhärteten Masse besteht die Gefahr der Rissbildung und Ablösung der Ausgleichs- bzw. Spachtelmasse vom Untergrund.

Derartige Zement-basierte Spachtelmassen oder Estrich-Zusammensetzungen, welche die oben genannten Nachteile aufweisen, sind in den nachfolgend aufgeführten Publikationen beschrieben. Die US 2008/0141907 A1 offenbart Estriche, umfassend Sand aus recycliertem Glasmüll, Cal- ciumsulfoaluminat-Zement, Kalksteinpulver, Portland-Zement, Calciumsulfat-Hemihydrat und andere Additive, z.B. Beschleuniger oder Verzögerer.

Die US 2012/0037046 A1 beschreibt eine Estrich-Zusammensetzung, unter anderem umfassend ein zementäres Bindemittel aus Calciumsulfoaluminat-Zement, Portland-Zement und Cal- ciumsulfat. Die WO 2008/003672 A1 betrifft Spachtelmassen, die als essentielle Bestandteile Portland- Zement, Füllstoffe oder Pigmente, sowie eine Bindemittelkomponente enthalten. Dabei werden zwei Ausführungsformen unterschieden, nämlich zum einen Spachtelmassen auf zementarer Basis mit Zement als Hauptbindemittel. Die Spachtelmassen auf zementarer Basis enthalten als Bindemittelkomponente eine Mischung aus Aluminatzement (20 bis 40 Gew.-%, bezogen auf die gesamte Spachtelmasse) und eine Quelle reaktiver Sulfate (z.B. Calciumsulfat) in einer Menge von 2 bis 15 Gew.-%, bezogen auf die gesamte Spachtelmasse. Zum anderen beschreibt die WO 2008/003672 A1 Gips-basierte Spachtelmassen, die als Bindemittelkomponente eine Quelle reaktiver Sulfate, jedoch keinen Aluminatzement enthalten. Spachtelmassen, die Calciumsulfat-basierte Bindemittel als Hauptbindemittelkomponente und zudem Aluminatze- ment enthalten, sind in der WO 2008/003672 A1 somit nicht offenbart.

Die WO 2014/108436 beschreibt eine Bindemittelzusammensetzung, die Calciumsulfat, Portlandzement, Calciumaluminatzement, Zeolith und/oder Metakaolin umfasst, wobei das Calciumsulfat in einer Menge von > 50 Gew.-Teilen enthalten ist, bezogen auf die Gesamtmenge der Komponenten (a) bis (d). Die Bindemittelzusammensetzung ist nach dem Aushärten wasserbeständig und ergibt einen wasserfesten Baustoff. Die WO 2014/108435 beschreibt ebenfalls eine wasserbeständige Bindemittelzusammensetzung, die Anhydrit, Portlandzement, Calciumaluminatzement, Zeolith und/oder Metakaolin und ein Sulfatsalz umfasst. Die WO 2015/150319 beschreibt eine Gipszusammensetzung, die ein Gemisch aus Calciumaluminat und Calciumsulfat- hemihydrat, Anhydrit oder Calciumsulfat-dihydrat im Gewichtsverhältnis 1 :1 bis 1 :5 sowie Füllstoffe enthält.

Calciumsulfat-basierte Bindemittelsysteme mit einem Calciumsulfat-basierten Bindemittel als Hauptbindemittelkomponente weisen gegenüber zementären Bindemittelsystemen zahlreiche Vorteile auf. Aufgrund der gebildeten Hydratationsprodukte erhärten solche Spachtel-

/Ausgleichsmassen im Allgemeinen dimensionsstabiler als zementäre Produkte. Calciumsulfat- basierte Produkte zeigen darüber hinaus eine verminderte Rissneigung, so dass ein Einsatz auf labilen Untergründen, Altuntergründen oder Renovierungsuntergründen (z.B. Gussasphalt, Altklebstoff) ermöglicht wird.

Nachteilig bei den aus dem Stand der Technik bekannten Calciumsulfat-enthaltenden Baupro- dukten, die Calciumsulfat-basierte Bindemittel als Hauptbindemittelkomponente enthalten, ist außerdem die langsame Trocknung. Dadurch wird die Zeit bis zum Erreichen der Belegreife deutlich verlängert und der Baufortschritt verzögert. Ursächlich für die verlängerte Trocknungszeit von bekannten Calciumsulfat-basierten Bauprodukten mit Calciumsulfat-basierten Bindemittelsystemen ist der Hydratationsprozess. Während in den Hydratationsprodukten zementärer Bindemittel/Bindemittelsysteme Wasser in den Hydratphasen chemisch gebunden wird, kommt es bei der Hydratation von Calciumsulfat-Bindemitteln zu einer Ausfällung der Hydratationsprodukte aus einer übersättigten Lösung. In Calciumsulfat-basierten Systemen muss das überschüssige Anmachwasser überwiegend an die Umgebung abgegeben werden. Ausgleichs- und Spachtelmassen auf Calciumsulfat-Basis, die eine Belegreife in einer Zeit unterhalb von 12-24 Stunden gewährleisten, sind daher nach dem Stand der Technik nicht bekannt. Die Dauer bis zur Belegreife eines Untergrunds entspricht dabei dem Zeitraum zwischen Applikation der Aus- gleichs-/Spachtelmasse und dem Zeitpunkt, ab dem eine funktionale Verklebung von Bodenbelägen möglich ist. Im Allgemeinen sind für eine funktionale Beklebung Schälwerte größer als 0,6 N/mm nach 24 Stunden notwendig. Des Weiteren sollten sich diese Werte kontinuierlich erhö- hen und vorzugsweise mindestens 1 N/mm (nach ca. 4-7 Tagen) betragen. Bei Erreichung der Belegreife ist eine ausreichend geringe Restfeuchte vorhanden bzw. es kann durch die Applikation des Klebstoffs eingebrachtes Wasser kompensiert werden, so dass eine schadensfreie Verklebung möglich wird. Eine schadensfreie Verklebung liegt dann vor, wenn es zu keiner Blasenbildung im Bodenbelag kommt und dieser ohne Ablösungen dauerhaft auf dem Untergrund haftet.

Zusammenfassend können also die Nachteile von bauchemischen Formulierungen aus dem Stand der Technik wie folgt beschrieben werden: Zementäre Systeme führen zwar zu einer schnellen Erhärtung, diese erfolgt jedoch nicht spannungsfrei. Sprödigkeit und die Gefahr der Rissbildung sind die Folgen. Rein Calciumsulfat-basierte Systeme erhärten zu langsam, um schnell die erforderliche Belegreife für einen zügigen Baufortschritt zu ergeben.

Aufgabe der Erfindung ist es somit Formulierungen für Bauprodukte bereitzustellen, die eine schnelle Trocknung und somit das schnelle Erreichen der Belegreife (insbesondere bereits nach weniger als 6 h) ergeben. Auf diese Weise sollen die Formulierungen einen zügigen Baufortschritt ermöglichen. Weiterhin ist es Aufgabe der Erfindung Formulierungen für die Herstellung von Ausgleichsmassen, selbstverlaufenden und standfesten Spachtelmassen, Estrichbin- demitteln oder Estrichmörteln sowie Fliesenklebemörtel, Fugenmörtel und Dichtungsschlämmen, bereitzustellen, die die oben genannten Eigenschaften aufweisen.

Die vorliegende Aufgabe wird gelöst durch eine bauchemische Formulierung, umfassend a) 20 bis 80 Gew.-% mindestens eines Bindemittels auf Basis von Calciumsulfat;

b) 1 bis 15 Gew.-% mindestens eines Ettringitbildners;

c) 0,01 bis 5 Gew.-% mindestens eines Aktivators; und

d) 8 bis 60 Gew.-% mindestens eines Füllstoffes;

e) 0,1 bis 10 Gew.-% mindestens eines redispergierbaren Dispersionspulvers

jeweils bezogen auf die Gesamtmasse der Formulierung, wobei sich die Mengen zu 100 Gew.- % ergänzen.

Gemäß einer Ausführungsform enthält die Formulierung im Wesentlichen kein Metakaolin und/oder im Wesentlichen keinen Zeolith (Alumosilikat, insbesondere der Zusammensetzung M n+ x/ n [(AI0 2 ) " x (Si0 2 ) y ] z H2O, worin M ein Kation eines Alkali- oder Erdalkalimetalls, NH 4 + und/oder H + ist, n für 1 oder 2 steht, x und y für eine Zahl von 1 bis 200 stehen). Der Ausdruck im Wesentlichen" bedeutet hier weniger als 2 Gew.-%, insbesondere weniger als 1 Gew.-% oder weniger als 0,5 Gew.-% und insbesondere 0 Gew.-%, an Metakaolin oder Zeolith oder eines Gemisches davon.

In einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen bauchemischen Formulierung ist das Bindemittel ausgewählt unter Calciumsulfat-Hemihydrat (Calciumsulfat-a-Hemihydrat und/oder Calciumsulfat-ß-Hemihydrat), Calciumsulfat-Anhydrit, Calciumsulfat-Dihydrat und Mischungen von zwei oder mehreren davon. Vorzugsweise ist das Bindemittel Calciumsulfat- Hemihydrat. Das Bindemittel ist in einer Menge von 20 bis 80 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmasse der Formulierung, in der erfindungsgemäßen bauchemischen Formulierung enthalten, insbesondere bevorzugt ist ein Gehalt von 35 bis 60 Gew.-%, ganz besonders bevorzugt ist ein Gehalt von 40 bis 55 Gew.-%, insbesondere 41 bis 55 Gew.-%. Weiterer Bestandteil der erfindungsgemäßen Formulierung ist mindestens ein Ettringitbildner. Der Ettringitgitbildner ist in einer Menge von 1 bis 15 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmasse der Formulierung, in der Formulierung enthalten. Bevorzugt ist ein Gehalt an Ettringitbildner von 3 bis 10 Gew.-%, insbesondere 3 bis 8 Gew.-%. Vorzugsweise ist der Ettringitbildner ausgewählt unter Calciumsulfoaluminatzement (CSA-Zement), Natriumaluminat, Tonerdeschmelzze- ment, Aluminiumsulfat und Mischungen davon. Ganz besonders bevorzugt ist die Verwendung von Calciumsulfoaluminatzement, Tonerdeschmelzzement oder Mischungen davon als Ettringitbildner. Bevorzugt ist ein Tonerdeschmelzzement der chemischen Zusammensetzung 35-71 Gew.-% Al 2 0 3 , 27-40 Gew.-% CaO, 0,5-5 Gew.-% Si0 2 und 0,1 -20 Gew.-% Fe 2 0 3 oder CSA-Zement der chemischen Zusammensetzung 27-31 Gew.-% Al 2 0 3 , 36-41 Gew.-% CaO, 2-7 Gew.-% Si0 2 , < 1 ,5 Gew.-% Fe 2 0 3 , 12-16 Gew.-% S0 3 und < 5 Gew.-% MgO.

Ettringit ist ein Mineral aus der Mineralklasse der wasserhaltigen Sulfate mit fremden Anionen. Es kristallisiert mit der chemischen Zusammensetzung Ca 6 AI 2 [(OH) 12 |(S0 4 ) 3 ]-26 H 2 0 und entwickelt meist gut ausgeprägte, prismatische oder nadelige Kristalle. Nach der in der Bauchemie üblicheren Schreibweise lautet die oxidische Summenformel: 3CaO Al 2 0 3 3CaS0 4 32H 2 0. Unter Ettringitbildung ist im Kontext dieser Erfindung die Entstehung von Ettringit, ausgehend von den Bestandteilen a) und b) der erfindungsgemäßen Formulierung zu verstehen. Die Bildung von Ettringit aus den genannten Komponenten a) und b) stellt eine vorteilhafte Möglichkeit dar, Wasser zu binden. Der Anteil an Calciumsulfatbindemittel und Ettringitbildner an der Gesamtformulierung beträgt vorzugsweise etwa 40-60 Gew.-%.

Durch die Zugabe eines Ettringitbildners zur erfindungsgemäßen Formulierung kann, mittels der oben aufgezeigten Bindung von Wasser, eine schnelle Trocknung und Abbinden der aufgetragenen Ausgleichsmassen, selbstverlaufenden und standfesten Spachtelmassen, Estrichbindemitteln oder Estrichmörteln sowie Fliesenklebemörteln, Fugenmörteln und

Dichtungsschlämmen sichergestellt werden. Die erfindungsgemäßen Formulierungen ermöglichen eine rasche Belegreife von weniger als 6 h. Die erfindungsgemäße bauchemische Formulierung enthält mindestens einen Aktivator, der vorzugsweise ausgewählt ist unter Portland-Zement, Calciumhydroxid, Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid, Alkaliwassergläsern und Mischungen davon. Insbesondere bevorzugt ist Portland-Zement oder Calciumhydroxid oder Mischungen davon. Der oder die Aktivatoren werden zugegeben, um den pH-Wert der bauchemischen

Formulierung zu steuern, vorzugsweise zu erhöhen. Beispielsweise wird eine Menge an Aktivator zur bauchemischen Formulierung gegeben, die ausreichend ist, um einen pH-Wert von 9 bis 14 einzustellen. Insbesondere bevorzugt ist es, wenn durch die Zugabe des Aktivators ein pH-Wert von 1 1 bis 14 eingestellt werden kann. Die Einstellung des pH-Werts durch die Aktivatorzugabe auf einen Wert von 9 bis 14, insbesondere 10 bis 14, hat den Effekt, dass bei einem pH-Wert im genannten Bereich die Ettringitbildung in der bauchemischen Formulierung erfolgt. Vorteilhafterweise erfolgt die Ettringitbildung also nicht spontan, sondern gesteuert durch Aktivatorzugabe.

Der Aktivator ist in der bauchemischen Formulierung in einer Menge von 0,01 bis 5 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmasse der Formulierung, enthalten. Vorzugsweise ist der Aktivator in einer Menge von 0,1 bis 2 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmasse der Formulierung, in der Formulierung enthalten.

In der erfindungsgemäßen Formulierung sind neben den Komponenten a) bis c) Füllstoffe in einer Menge von 8 bis 60 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmasse der Formulierung, enthalten. Die Menge an Füllstoffen beträgt vorzugsweise 30 bis 60 Gew.-%, insbesondere 35 bis 55 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmasse der Formulierung. Beispiele für Füllstoffe sind

Quarzsande, Kalkstein und Kalksteinmehle, Dolomit, Talk, Glimmer, sowie Leichtfüllstoffe wie z.B. Blähglasgranulate oder Blähtone. Darüber hinaus sind auch latent hydraulische

Bestandteile wie Puzzolane, Flugaschen oder Hochofenschlacke geeignet. Die mittlere

Korngröße des Füllstoffs beträgt vorzugsweise 0,001 bis 10 mm, insbesondere 0,005 bis 8 mm. Bevorzugte Füllstoffe sind Sand oder Kalksteinmehl und Mischungen davon.

In der erfindungsgemäßen Formulierung sind neben den Komponenten a) bis d)

redispergierbare Dispersionspulver in einer Menge von 0,1 bis 10 Gew.-%, bezogen auf die

Gesamtmasse der Formulierung, enthalten. Die Menge an redispergierbarem Dispersionspulver beträgt vorzugsweise 0,5 bis 10 Gew.-%, insbesondere 1 ,0 bis 10 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmasse der Formulierung. Redispergierbare Dispersionspulver können Polymere oder Copolymere auf Basis von

Vinylaromaten, wie Styrol, Vinylestern von C1-C15 Alkylcarbonsäuren, Dienen, Estern der (Meth)acrylsäure mit CrCi2-Alkanolen, Vinylhalogeniden und/oder Olefinen sein. Bevorzugt sind Vinylestern von C1-C15 Alkylcarbonsäuren, Copolymeren von Vinylestern von C1-C15 Alkylcarbonsäuren mit Olefinen oder Copolymeren von Estern der (Meth)acrylsäure mit C1-C12- Alkanolen mit Styrol. Als Beispiele seien Ethylen-Vinylacetat-Copolymere, Ethylen- Vinylversatat-Copolymere oder Styrolacrylate genannt.

Vorzugsweise verwendet man als redispergierbares Dispersionspulver ein Polymer oder Copolymer mit einer Mindestfilmbildetemperatur (MFT) im Bereich von etwa -5 °C bis etwa +10 °C. In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst die bauchemische Formulierung zusätzlich mindestens ein Additiv in einer Menge von 0,01 bis 7 Gew.-%, vorzugsweise 0,1 bis 5 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmasse der Formulierung. Vorzugsweise ist das Additiv ausgewählt unter Verflüssigern, Abbindeverzögerern, Abbindebeschleunigern, Verdickern, Stabilisatoren, Kunststofffasern, Entschäumern, Luftporenbildnern, Dispergier-/Netzmitteln,

Hydrophobierungsmittel und Mischungen davon.

Verflüssiger sind beispielsweise Casein, Melaminformaldehydkondensate oder Kammpolymere auf Basis von Poly(meth)acrylsäure mit Polyethylenoxidseitenketten (PCEs, Polycarboxylat- ether). Beispiele für Verdicker sind mineralische Schichtsilikate wie Bentonit oder Talkum.

Stabilisatoren können organische Stabilisatoren beispielsweise Polysaccharide wie Stärkeether, Guar Gum, Xanthan Gum und Celluloseether und modifizierte Celluloseether, zum Beispiel Methylcellulose, Ethylcellulose, Propylcellulose und Methylethylcellulose, Hydroxylalkylcellulose wie Hydroxyethylcellulose (HEC), Hydroxypropylcellulose (HPC) und Hydroxyethylhydroxy- propylcellulose, Alkylhydroxyalkylcellulose wie Methylhydroxyethylcellulose (MHEC),

Methylhydroxypropylcelluose (MHPC) und Propylhydroxypropylcellulose, oder Polycarbon- säuren wie Polyacrylsäure sowie Polyvinylalkohole sein. Abbindeverzogerer sind beispielsweise Fruchtsäuren (Weinsäure oder Zitronensäure), Phosphate, Polyphosphate, Alkaligluconate, Saccharide oder Alkali-Tartrate. Geeignete Abbindebeschleuniger sind zum Beispiel

Alkalicarbonate, Natriumsulfat, Kaliumsulfat oder Calciumsulfat-Dihydrat. Beispiele für

Kunststofffasern sind Polyolefinfasern mit einer Länge von 0,1 bis 1 mm, insbesondere

Polypropylenfasern. Weitere Beispiele hierfür sind Polyacrylnitrilfasern. Beispiele für

Entschäumer sind modifizierte Siloxane auf anorganischen Trägermaterialien.

Hydrophobierende Additive sind beispielsweise Salze langkettiger Fettsäuren oder

Organosiliciumverbindungen.

Die Herstellung der erfindungsgemäßen bauchemischen Formulierungen (Pulverformulierung) erfolgt durch sukzessives Vermischen der Bestandteile in beliebiger Reihenfolge oder durch gleichzeitiges Vermischen in einer für diese Zwecke üblichen Mischvorrichtung.

Gegenstand der Erfindung ist auch die Verwendung der erfindungsgemäßen bauchemischen Formulierung zur Herstellung von dünnschichtigen Ausgleichsmassen (beispielsweise mit einer Schichtdicke von 0,5 bis 5 mm), selbstverlaufenden und standfesten Spachtelmassen,

Estrichbindemitteln oder Estrichmörteln sowie als Fliesenklebemörtel, Fugenmörtel, oder Dichtungsschlämmen. Bei Anwendung der erfindungsgemäßen bauchemischen Formulierung sind folgende vorteilhafte Vorteile zu erzielen: Schnelle Trocknung der Massen durch Ettringitbildung, bei der das freie Wasser einer Zusammensetzung (vor allem das Anmachwasser) als Kristallwasser in Ettringit gebunden wird. Durch die Steuerung der Ettringitbildung über einen Aktivator, kann das Abbinden der Bauprodukte zu einem definierten Zeitpunkt erfolgen. Bauprodukte basierend auf der erfindungsgemäßen bauchemischen Formulierung erhärten spannungsarm und innerhalb von weniger als 6 h wird die Belegreife erreicht.

Die folgenden Figuren und Beispiele dienen zur Erläuterung und Veranschaulichung der Erfin- dung.

Figur 1 zeigt Schälwerte nach 1 , 4, 7, 21 und 28 Tagen bei einer Verklebung von PVC auf verschiedene Spachtelmassen (Beispiel 1 , sowie Vergleichsbeispiele Vgl. 1 bis Vgl. 4) 4 Stunden nach Applikation.

Figur 2 zeigt Schälwerte nach 1 , 4, 7, 21 und 28 Tagen bei einer Verklebung von Kautschuk auf verschiedene Spachtelmassen (Beispiel 1 , sowie Vergleichsbeispiele Vgl. 1 und Vgl. 4) 4 Stunden nach Applikation. Figur 3 zeigt Schälwerte nach 1 und 4 Tagen bei einer Verklebung von PVC auf verschiedene Spachtelmassen (Beispiel 1 , sowie Vergleichsbeispiele Vgl. 5 bis Vgl. 8) 4 Stunden nach Applikation.

Figur 4 zeigt Schälwerte nach 1 und 4 Tagen bei einer Verklebung von Kautschuk auf ver- schiedene Spachtelmassen (Beispiel 1 , sowie Vergleichsbeispiele Vgl. 5 bis Vgl. 8) 4 Stunden nach Applikation.

Beispiele 1. Formulierungen

In Tabelle 1 sind Formulierungen für Spachtel-/Ausgleichsmassen auf Calciumsulfat-Basis angegeben. Dem erfindungsgemäßen Beispiel 1 sind die Vergleichsformulierungen Vgl. 1 , Vgl. 2, Vgl. 3 und Vgl. 4 gegenübergestellt.

Tabelle 1 : Formulierungen und Anmachwasserbedarf für Spachtel-/Ausgleichsmassen auf Calciumsulfat- Basis. Beispiel 1 Vgl. 1 Vgl. 2 Vgl. 3 Vgl. 4

Anteil [Gew.-%]

Bindemittelsystem

Calciumsulfat-

46 50 50 46 46

Halbhydrat

CSA-Zement 7 10

OPC 1 10

Sand 15 17 17 18 18

Kalksteinmehl 28,5 30,5 30,5 23,5 23,5

Verzögerer 0, 15 0, 15 0, 15

Dispersionspulver 1 ,5 1 ,5 1 ,5 1 ,5 1 ,5

Sonstige Bestandteile 1 0,85 1 ,0 1 ,0 0,85 0,85

Anmachwasserbedarf

19 24 19 19 19

[%] bez. auf Pulvermasse

Additive: Verflüssiger, Verdicker

OPC steht für Ordinary Portland Cement. Als CSA-Zement wurde CS10 der Firma Beiith verwendet. Der Sand wies eine mittlere Korngröße von 0,01 bis 10 mm bei einem Quartzgehalt von mehr als 99% auf. Unter Kalksteinmehl ist natürliches, gemahlenes Calciumcarbonat mit einer Korngröße kleiner als 500 μηη zu verstehen. Als Dispersionspulver wurde ein

Ethylen-Vinylacetat-Copolymer mit einer MFT von 4°C eingesetzt. Als Verzögerer wurde Weinsäure eingesetzt. 2. Beurteilung der Belegreife

Die Belegreife eines Untergrunds entspricht dem Zeitraum zwischen Applikation der Aus- gleichs-/Spachtelmasse und dem Zeitpunkt, ab dem eine funktionale Verklebung von Bodenbelägen möglich ist. Im Allgemeinen sind für eine funktionale, schadensfreie Beklebung Schälwer- te größer als 0,6 N/mm nach 24 Stunden notwendig. Des Weiteren sollten sich diese Werte kontinuierlich erhöhen und vorzugsweise mindestens 1 N/mm (nach ca. 4-7 Tagen) betragen.

Zur Beurteilung der Belegreife wurden die Spachtel-/Ausgleichsmassen in einer Schichtstärke von 2,5 mm appliziert. Als Untergrund wurde ein trockener Betonuntergrund gewählt, welcher mit einer sperrenden 1 -komponentigen Schnellgrundierung (UZIN PE 414 Turbo) und einem dispersionsbasierten Haftvermittler (Uzin PE 280) vorbehandelt wurde. Die Beklebung mit dampfdichten Bodenbelägen erfolgte 4 Stunden nach Applikation der Spach- tel-/Ausgleichsmasse. Zur Verklebung von PVC (Armstrong DLW Royal) wurde ein dispersions- basierter Universalklebstoff (UZIN KE 2000 S) eingesetzt. Kautschuk-Beläge (Nora Noraplan Mega) wurden mit einem Nassbett-Dispersionsklebstoff (z.B. UZIN KE 66) verklebt. Anschlie- ßend wurden zu verschiedenen Zeiten nach der Verklebung Streifen (Breite: 5 cm) mittels einer Federwaage vom Untergrund abgeschält und so die Schälwerte (in N/mm) ermittelt.

Wurde eine konventionelle Calciumsulfat-basierte Spachtel-/Ausgleichsmasse (Vgl. 1 ) 4 Stunden nach Applikation mit einem PVC-Belag beklebt, zeigte sich auch 28 Tage nach Verklebung ein maximaler Schälwert von nur ca. 0,4 N/mm (vgl. Figur 1 ). Dieser Wert ist für eine dauerhaft funktionale Verklebung nicht ausreichend. Eine weitere Indikation, dass ein solches Produkt 4 Stunden nach Applikation nicht belegreif ist, waren die äußerst geringen Schälwerte 24 Stunden bzw. 7 Tage nach Verklebung. Noch deutlicher wird dies bei der Verklebung von Kautschukbelägen (vgl. Figur 2). Hier wurden auch nach 28 Tagen kaum messbare Schälwerte (< 0,4 N/mm) erreicht.

Vergleichsbeispiel Vgl. 2 unterscheidet sich von der konventionellen Calciumsulfat-basierten Spachtel-/Ausgleichsmasse Vgl. 1 durch einen reduzierten Anmachwasserbedarf. Hierdurch wurde die Trocknung beschleunigt. Dies wurde durch die geringfügig höheren Schälwerte nach Verklebung von PVC ersichtlich. Die für eine funktionale, schadensfreie Beklebung notwendigen Schälwerte von größer als 0,6 N/mm nach 24 Stunden wurden für das Vergleichsbeispiel nicht erreicht.

Die Vergleichsbeispiele Vgl. 3 und Vgl. 4 zeigen, dass eine Belegreife von 4 Stunden nach Ap- plikation erst durch den Einsatz des erfindungsgemäßen Bindemittelsystems (Beispiel 1 ) erreicht werden konnte. Der Zusatz von Portlandzement (Vgl. 3) und die damit einhergehende Erhöhung des pH-Werts im System führte zu keiner signifikanten Verbesserung der Schälwerte (Figur 1 ). Durch die mangelnde Konzentration an Al 3+ bzw. AI(OH) 3 konnte nicht genügend Ett- ringit zur Bindung von überschüssigem Wasser gebildet werden.

Die Kombination eines Calciumsulfat-Bindemittels mit Calciumsulfoaluminatzement (Vgl. 4) führte in Abwesenheit von Portland Zement ebensowenig zu einer Belegreife nach 4 Stunden.

Die erfindungsgemäße Spachtelmasse (Beispiel 1 ), zeigte sowohl bei der Verklebung von PVC als auch Kautschuk deutlich höhere Schälwerte (Figur 1 und 2) als die Produkte der Vergleichsbeispiele. Durch die Kombination von Calciumsulfat-Halbhydrat mit Calciumsulfoaluminatzement und Portlandzement zur Einstellung des pH-Werts > 9 konnte eine schnellere Trock- nung der Spachtelmasse erreicht werden. Überschüssiges Wasser konnte fast vollständig in den sich bildenden Ettringitkristallen gebunden werden und musste nicht an die Umgebung abgegeben werden. Dadurch wurde die Restfeuchte in der Spachtelmasse rasch reduziert, so dass Wasser, welches durch den Klebstoff eingetragen wurde, kompensiert werden konnte.

Dadurch war eine funktionale Verklebung bereits 4 Stunden nach Applikation der Spachtelmasse möglich. Bereits 24 Stunden nach Verklebung wurden ausreichend hohe Schälwerte erreicht, welche sich im weiteren zeitlichen Verlauf weiter erhöhten. Sowohl bei der Verklebung von PVC als auch Kautschuk wurden Schälwerte > 1 N/mm bereits ca. 4 Tage nach der Verkle- bung erreicht.

In einem weiteren Experiment wurden die Formulierung des Beispiels 1 und weitere Vergleichsformulierungen nach den oben beschriebenen Verfahren hergestellt und getestet. Als Bodenbelag wurden die oben beschriebenen PVC- und Kautschukbeläge verwendet. Die Vergleichsfor- mulierungen repräsentieren die in der WO 2014/108435 und WO 2014/108436 beschriebenen Bindemittelzusammensetzungen. Die Zusammensetzungen der getesteten Formulierungen sind in der Tabelle 2 zusammengestellt, die Ergebnisse sind in den Figuren 3 und 4 graphisch dargestellt.

Tabelle 2

Additive: Verflüssiger, Verdicker Den Figuren 3 und 4 ist zu entnehmen, dass bei Verwendung der erfindungsgemäßen Formulierung die Belegreife (Schälwert > 0,6 N/mm 2 ) sowohl bei der Verklebung von PVC- als auch Kautschukbelägen nach 1 Tag erreicht wird. Dagegen bei Verwendung der Formulierungen gemäß Stand der Technik die Belegreife bei der Verklebung von PVC-Belägen erst nach 4 Tagen und bei der Verklebung von Kautschukbelägen selbst nach 4 Tagen nicht erreicht.