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Patent Searching and Data


Title:
CIRCUIT BREAKER AND METHOD
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2022/022996
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a circuit breaker (LS) comprising a mechanical isolating contact system for a low-voltage circuit. The circuit breaker (LS) can be switched from a closed state into an open state, in which the current flow is interrupted in the low-voltage circuit, via a first communication interface (COM1). The closed circuit breaker (LS) is switched into the open state via the first communication interface (COM1) using a trigger signal (AS), wherein the output of the trigger signal (AS) is recorded by means of a first time stamp. An acoustic noise of the isolating contact system is recorded by a microphone (MC), wherein, after the output of the trigger signal, a second time stamp is recorded when an amplitude threshold value of the noise is exceeded or when a stored noise pattern of the switching noise is identified. A time difference between the first and second time stamp is determined. The time difference is displayed as the trigger time of the circuit breaker (LS).

Inventors:
HÜNTEMEIER RAINER (DE)
PLÖTT NORBERT (DE)
BÖRZSÖNYI CHRISTOPH (DE)
Application Number:
PCT/EP2021/069210
Publication Date:
February 03, 2022
Filing Date:
July 09, 2021
Export Citation:
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Assignee:
SIEMENS AG (DE)
International Classes:
H01H71/04; H01H1/00
Foreign References:
EP3171473A12017-05-24
US20160180687A12016-06-23
EP1022904A12000-07-26
DE102014217292A12016-03-03
DE102014217332A12016-03-03
DE102015217108A12016-03-24
DE102014218831A12016-03-24
DE102014218910A12016-03-24
DE102016201651A12016-11-03
DE102015226475A12016-11-10
DE102015216981A12016-06-23
DE102016202827A12016-11-10
DE102016201659A12016-12-22
DE102015210479A12016-12-15
DE102014224173A12016-06-02
DE102015216023A12017-02-23
DE102016217425A12018-03-15
DE102016205196A12017-10-05
DE102016221093A12018-04-26
DE102017211900A12019-01-17
DE102017201239A12018-07-26
DE102017205003A12018-09-27
DE102017205004A12018-09-27
DE102017212477A12019-01-24
DE102017214903A12019-02-28
DE102017214907A12019-02-28
DE102017215820A12019-03-07
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Claims:
Patentansprüche

1. Leistungsschalter (LS) für einen Niederspannungsstrom- kreis, der ein mechanisches Trennkontaktsystem für den Niederspan nungsstromkreis und eine leistungsschalterseitige erste Kom munikationsschnittstelle (COM1) aufweist, die mit einer com puterseitigen zweiten Kommunikationsschnittstelle (COM2) ei nes Computers (PC) verbunden ist, wobei der Computer (PC) eine Anzeigeeinrichtung (AE), eine Eingabeeinrichtung (EE) und ein Mikrofon (MC) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass der Leistungsschalter (LS) über die erste Kommunikati onsschnittstelle (COM1) durch ein Auslösesignal (AS) in einen geöffneten Zustand schaltbar ist, bei dem durch das Trennkon taktsystem ein Stromfluss im Niederspannungsstromkreis unter brochen ist, dass der Computer (PC) ein Computerprogrammprodukt aufweist, das derart ausgestaltet ist, dass die folgenden Schritte durchführbar sind,

- dass über die Eingabeeinrichtung (EE) ein Testbefehl für den Leistungsschalter (LS) initiierbar ist,

- dass ein Testbefehl die Abgabe eines Auslösesignals (AS) von der zweiten Kommunikationsschnittstelle (COM2) über die erste Kommunikationsschnittstelle (COM1) an den Leistungs schalter (LS) initiiert, so dass bei einem vorab im geschlos senen Zustand befindlichen Leistungsschalter (LS) in den ge öffneten Zustand geschaltet wird, wobei die Abgabe des Auslö sesignals (AS) durch die zweite Kommunikationsschnittstelle (COM2) mittels eines ersten Zeitstempels erfasst wird,

- dass über das Mikrofon (MC) akustische Geräusche aufnehmbar sind, wobei nach Abgabe des Auslösesignals (AS) bei Über schreitung eines Amplitudenschwellwertes eines aufgenommenen Geräusches oder bei Erkennung eines gespeicherten oder vorab aufgenommenen Geräuschmusters ein zweiter Zeitstempel erfasst wird,

- dass eine zeitliche Differenz zwischen ersten und zweiten Zeitstempel ermittelt wird, - dass die zeitliche Differenz auf der Anzeigeeinrichtung (AE) des Computers (PC) angezeigt wird, um eine Auslösezeit des Leistungsschalters (LS) zu erhalten.

2. Leistungsschalter (LS) nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Entfernung zwischen Leistungsschalter (LS) und Mik rofon (MC) oder Computer (PC) mittels der Eingabeeinrichtung (EE) eingebbar oder einstellbar ist, um die Ermittlung der Auslösezeit zu verbessern.

3. Leistungsschalter (LS) für einen Niederspannungsstrom kreis, der ein mechanisches Trennkontaktsystem für den Niederspan nungsstromkreis und eine leistungsschalterseitige erste Kom munikationsschnittstelle (COM1) aufweist, die mit einer com puterseitigen zweiten Kommunikationsschnittstelle (COM2) ei nes Computers (PC) verbunden ist, wobei der Computer (PC) eine Anzeigeeinrichtung (AE), eine Eingabeeinrichtung (EE) und eine Kamera aufweist, dass das Trennkontaktsystem eine optische Signalisierung (SH) am Leistungsschalter aufweist, die einen geöffneten und einen geschlossenen Zustand des Trennkontaktsystems anzeigt, dadurch gekennzeichnet, dass der Leistungsschalter (LS) über die erste Kommunikati onsschnittstelle (COM1) durch ein Auslösesignal (AS) in den geöffneten Zustand schaltbar ist, bei dem durch das Trennkon taktsystem ein Stromfluss im Niederspannungsstromkreis unter brochen ist, dass der Computer ein Computerprogrammprodukt aufweist, das derart ausgestaltet ist, dass die folgenden Schritte durch führbar sind,

- dass ein Bild eines angezeigten geöffneten Zustandes des Leistungsschalters (LS) gespeichert oder mit der Kamera auf genommen wird,

- dass über die Eingabeeinrichtung (EE) ein Testbefehl für den Leistungsschalter (LS) initiierbar ist,

- dass ein Testbefehl die Abgabe eines Auslösesignals (AS) von der zweiten Kommunikationsschnittstelle (COM2) über die erste Kommunikationsschnittstelle (COM1) an den Leistungs schalter (LS) initiiert, so dass bei einem vorab im geschlos senen Zustand befindlichen Leistungsschalter (LS) in den ge öffneten Zustand geschaltet wird, wobei die Abgabe des Auslö- sesignals (AS) mittels eines ersten Zeitstempels erfasst wird,

- dass mittels der Kamera visuelle Veränderungen zeitlich aufnehmbar sind, wobei nach Abgabe des Auslösesignals (AS) das Bild des gespeicherten oder aufgenommenen geöffneten Zu standes des Leistungsschalters fortlaufend mit dem aktuell durch die Kamera aufgenommenen Bildes verglichen wird und bei Erkennung eines angezeigten geöffneten Zustandes des Leis tungsschalters (LS) ein zweiter Zeitstempel erfasst wird,

- dass eine zeitliche Differenz zwischen ersten und zweiten Zeitstempel ermittelt wird,

- dass die zeitliche Differenz auf der Anzeigeeinrichtung (AE) des Computers (PC) angezeigt wird, um eine Auslösezeit des Leistungsschalters (LS) zu erhalten.

4. Leistungsschalter (LS) nach Patentanspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass auch ein Bild des im geschlossen Zustand, bei dem durch das Trennkontaktsystem ein Stromfluss im Niederspannungs stromkreis möglich ist, befindlichen Leistungsschalters (LS) gespeichert oder mit der Kamera aufgenommen wird, so dass die Bilderfassung durch die Kamera auf die optische Signalisierung am Leistungsschalter (LS), die einen geöffne ten Zustand anzeigt, fokussiert werden kann.

5. Leistungsschalter (LS) nach einem der vorhergehenden Pa tentansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass nach Abgabe des Auslösesignals die Erfassung des zweiten Zeitstempels zeitlich begrenzt ist, insbesondere durch einen Erfassungszeitgrenzwert, der spezieller im einstelligen Se kundenbereich ist, dass nach Ablauf des Erfassungszeitgrenzwertes eine Nichterfassungsinformation auf der Anzeigeeinrichtung (AE) angezeigt wird.

6. Leistungsschalter (LS) nach einem der vorhergehenden Pa tentansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an Stelle der Anzeige der zeitlichen Differenz oder zu sätzlich eine durch einen ersten und einen zweiten Zeitgrenz wert bestimmte Zeitspanne vorgesehen ist, die zeitliche Dif ferenz mit der Zeitspanne verglichen wird, bei innerhalb der Zeitspanne liegender zeitlicher Differenz eine erste Informa tion, andernfalls eine zweite Information auf der Anzeigeein richtung (AE) dargestellt wird.

7. Leistungsschalter (LS) nach Patentanspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die erste oder die zweite Information eine Wartungsin formation ist.

8. Leistungsschalter (LS) nach einem der vorhergehenden Pa tentansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Leistungsschalter (LS) ein Kompaktleistungsschalter (MCCB) oder ein Luftleistungsschalter (ACB) ist.

9. Leistungsschalter (LS) nach einem der vorhergehenden Pa tentansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kommunikationsschnittstelle (COM1, COM2) eine draht gebundene oder drahtlose Kommunikationsschnittstelle ist.

10. Leistungsschalter (LS) nach Patentanspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die drahtgebundene Kommunikationsschnittstelle eine USB- Schnittstelle ist.

11. Leistungsschalter (LS) nach Patentanspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die drahtlose Kommunikationsschnittstelle eine Blue- tooth-Schnittstelle oder WLAN-Schnittstelle ist.

12. Leistungsschalter (LS) nach einem der vorhergehenden Pa tentansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Computer (PC) ein mobiler Computer, insbesondere ein Laptop oder ein Smartphone ist.

13. Verfahren für einen Leistungsschalter (LS) mit einem me chanischen Trennkontaktsystem für einen Niederspannungsstrom kreis, dadurch gekennzeichnet, dass der Leistungsschalter (LS) über eine erste Kommunikati onsschnittstelle (COM1) von einem geschlossenen in einen ge öffneten Zustand, bei dem der Stromfluss im Niederspannungs stromkreis unterbrochen ist, schaltbar ist,

- dass der geschlossene Leistungsschalter (LS) über die erste Kommunikationsschnittstelle (COM1) durch ein Auslösesignal (AS) in den geöffneten Zustand geschaltet wird, wobei die Ab gabe des Auslösesignals (AS) mittels eines ersten Zeitstem pels erfasst wird,

- dass über ein Mikrofon (MC) ein akustisches Geräusch des Trennkontaktsystems erfasst wird, wobei nach Abgabe des Aus lösesignals bei Überschreitung eines Amplitudenschwellwertes des Geräusches oder bei Erkennung eines gespeicherten Ge räuschmusters ein zweiter Zeitstempel erfasst wird,

- dass eine zeitliche Differenz zwischen ersten und zweiten Zeitstempel ermittelt wird,

- dass die zeitliche Differenz als Auslösezeit des Leistungs schalters (LS) angezeigt wird.

14. Verfahren für einen Leistungsschalter (LS) mit einem me chanischen Trennkontaktsystem für einen Niederspannungsstrom kreis, wobei das Trennkontaktsystem eine optische Signalisierung (SH) am Leistungsschalter (LS) aufweist, die einen geöffneten und einen geschlossenen Zustand des Trennkontaktsystems anzeigt, dadurch gekennzeichnet, dass der Leistungsschalter (LS) über eine erste Kommunikati onsschnittstelle (COM1) von einem geschlossenen in einen ge öffneten Zustand, bei dem der Stromfluss im Niederspannungs stromkreis unterbrochen ist, schaltbar ist,

- dass der geschlossene Leistungsschalter (LS) über die erste Kommunikationsschnittstelle (COM1) durch ein Auslösesignal (AS) in den geöffneten Zustand geschaltet wird, wobei die Ab gabe des Auslösesignals (AS) mittels eines ersten Zeitstem pels erfasst wird,

- dass über eine Kamera die optische Signalisierung (SH) am Leistungsschalter (LS) erfasst wird und nach Abgabe des Aus lösesignals (AS) bei Erkennung eines geöffneten Zustandes ein zweiter Zeitstempel erfasst wird,

- dass eine zeitliche Differenz zwischen ersten und zweiten Zeitstempel ermittelt wird,

- dass die zeitliche Differenz als Auslösezeit des Leistungs schalters (LS) angezeigt wird.

15. Computer mit einem Computerprogrammprodukt nach einem der vorhergehenden Patentansprüche 1 bis 12.

16. Computerprogrammprodukt umfassend Befehle, die bei der Ausführung des Programms durch einen Computer diesen veran lassen, die Schritte nach einem der Patentansprüche 1 bis 14 auszuführen .

17. Computerlesbares Speichermedium, auf dem das Computerpro grammprodukt nach einem der vorhergehenden Patentansprüche 1 bis 12 oder 16 gespeichert ist.

18. Datenträgersignal, das das Computerprogrammprodukt nach einem der vorhergehenden Patentansprüche 1 bis 12 oder 16 überträgt .

Description:
Beschreibung

Leistungsschalter und Verfahren

Die Erfindung betrifft einen Leistungsschalter nach dem Ober begriff von Patentanspruch 1 oder 3, ein Verfahren für einen Leistungsschalter nach dem Oberbegriff von Patentanspruch 13 oder 14, ein Computerprogrammprodukt und ein computerlesbares Speichermedium.

Leistungsschalter sind Schutzgeräte, die ähnlich wie eine Si cherung funktionieren. Leistungsschalter überwachen den durch sie mittels eines Leiters hindurchfließenden Strom und unter brechen den elektrischen Strom bzw. Energiefluss zu einer Energiesenke bzw. einem Verbraucher, was als Auslösung be zeichnet wird, wenn Schutzparameter, wie Stromgrenzwerte oder Strom-Zeitspannengrenzwerte, d.h. wenn ein Stromwert für eine gewisse Zeitspanne vorliegt, überschritten werden. Die Unter brechung erfolgt beispielsweise durch Kontakte des Leistungs schalters, die geöffnet werden. Im Unterschied zu einer Si cherung sind diese Schutzparameter bzw. Ansprechwerte bei ei nem Leistungsschalter einstellbar, beispielsweise mittels ei ner Steuereinheit, wie einer elektronischen Auslöseeinheit.

Insbesondere für Niederspannungsstromkreise bzw. -netze gibt es abhängig von der Höhe des vorgesehenen elektrischen Stro mes im elektrischen Stromkreis verschiedene Typen von Leis tungsschaltern. Mit Leistungsschalter im Sinne der Erfindung sind insbesondere Schalter gemeint, wie sie in Niederspan nungsanlagen für Ströme von 63 bis 6300 Ampere eingesetzt werden. Spezieller werden geschlossene Leistungsschalter für Ströme von 63 bis 1600 Ampere, insbesondere von 125 bis 630 oder 1200 Ampere eingesetzt. Offene Leistungsschalter werden insbesondere für Ströme von 630 bis 6300 Ampere, spezieller von 1200 bis 6300 Ampere verwendet.

Offene Leistungsschalter werden auch als Air Circuit Breaker, kurz ACB, und geschlossene Leistungsschalter als Moulded Oase Circuit Breaker oder Kompaktleistungsschalter, kurz MCCB, be zeichnet .

Mit Niederspannung sind Spannungen bis 1000 Volt Wechselspan nung oder 1500 Volt Gleichspannung gemeint. Mit Niederspan nung sind ferner Spannungen gemeint, die größer als die Kleinspannung mit Werten von 50 Volt Wechselspannung oder 120 Volt Gleichspannung sind.

Mit Leistungsschalter im Sinne der Erfindung sind Leistungs schalter mit einer als Steuereinheit dienenden elektronischen Auslöseeinheit, auch als Electronic Trip Unit, kurz ETU, be zeichnet, gemeint. Die Steuereinheit überwacht die Höhe des durch Sensoren, wie einem Rogowski-Transformator (Ro gowskispule), gemessenen elektrischen Stromes bzw. zusätzlich in analoger Weise der Spannung oder/und anderer Parameter des elektrischen Stromkreises und bewirkt eine Unterbrechung des elektrischen Stromkreises, wenn Schwellwerte überschritten werden.

Mit Leistungsschalter im Sinne der Erfindung sind insbeson dere Leistungsschalter mit einer elektromechanischen Unter brechungseinheit, zur Unterbrechung des durch den Leistungs schalter überwachten Niederspannungsstromkreises, gemeint.

Leistungsschalter gemäß dem Stand der Technik sind beispiels weise aus den nachfolgenden Patentanmeldungen bekannt: DE 10 2014 217 292 Al; DE 102014 217 332 Al; DE 102015 217 108 Al; DE 102014 218 831 Al; DE 102014 218 910 Al; DE 102016 201 651 Al; DE 102015 226 475 Al; DE 102015 216 981 Al; DE

10 2016 202 827 Al; DE 102016 201 659 Al; DE 102015 210 479

Al; DE 102014 224 173 Al; DE 102015 216 023 Al; DE 102016 217 425 Al; DE 102016 205 196 Al; DE 102016 221 093 Al; DE

10 2017 211 900 Al; DE 102017 201 239 Al; DE 102017 205 003

Al; DE 102017 205 004 Al; DE 102017 212 477 Al; DE 102017 214 903 Al; DE 102017 214 907 Al; DE 102017 215 820 Al. Bei der Inbetriebnahme und der regelmäßigen Wartung von Leis tungsschaltern werden diese probeweise ausgelöst. Die Messung der Auslösezeit ist von Interesse, um den Zustand der Unter brechungseinheit bzw. des Schalterantriebs beurteilen zu kön nen. Problematisch ist die Erfassung des Zeitpunktes, zu dem der Leistungsschalter die Kontakte geöffnet hat. In vielen Fällen sind die Leistungsschalter nicht mit einem Rückmelde kontakt für die Schalterstellung ausgestattet, so dass auf eine Erfassung der Öffnungszeit verzichtet werden musste. Selbst wenn ein Rückmeldekontakt vorhanden ist, entstehen auf dem Kommunikationsweg mittels der internen Datenübertragung häufig Latenzzeiten, die eine Messung mit ausreichender Ge nauigkeit nicht erlauben.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die Ermittlung von Auslösezeiten eines Leistungsschalters, insbesondere ohne Rückmeldekontakt, zu ermöglichen.

Diese Aufgabe wird durch einen Leistungsschalter mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 oder 3, ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 13 oder 14, einen Computer mit den Merkmalen des Patentanspruchs 15, ein Computerprogramm produkt mit den Merkmalen des Patentanspruchs 16, ein compu terlesbares Speichermedium mit den Merkmalen des Patentan spruchs 17 oder ein Datenträgersignal mit den Merkmalen des Patentanspruchs 18 gelöst.

Ein Leistungsschalter für einen Niederspannungsstromkreis, der ein mechanisches Trennkontaktsystem für den Niederspan nungsstromkreis und eine leistungsschalterseitige erste Kom munikationsschnittstelle aufweist, die mit einer computersei tigen zweiten Kommunikationsschnittstelle eines Computers verbunden ist, wobei der Computer eine Anzeigeeinrichtung, eine Eingabeeinrichtung und ein Mikrofon aufweist, ist erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, dass der Leis tungsschalter über die erste Kommunikationsschnittstelle durch ein Auslösesignal in einen geöffneten Zustand schaltbar ist, bei dem durch das Trennkontaktsystem ein Stromfluss im Niederspannungsstromkreis unterbrochen ist.

Der Computer weist ein Computerprogrammprodukt auf, das der art ausgestaltet ist, dass die folgenden Schritte durchführ bar sind:

(-dass ein Geräuschmuster eines vom geschlossenen in den ge öffneten Zustand schaltendenden Leistungsschalters gespei chert oder mit dem Mikrofon (vorab) aufgenommen wird,)

- dass über die Eingabeeinrichtung ein Testbefehl für den Leistungsschalter initiierbar ist,

- dass ein Testbefehl die Abgabe eines Auslösesignals von der zweiten Kommunikationsschnittstelle über die erste Kommunika tionsschnittstelle an den Leistungsschalter initiiert, so dass bei einem vorab im geschlossenen Zustand befindlichen Leistungsschalter in den geöffneten Zustand geschaltet wird, wobei die Abgabe des Auslösesignals durch die zweite Kommuni kationsschnittstelle mittels eines ersten Zeitstempels er fasst wird,

- dass über das Mikrofon akustische Geräusche aufnehmbar sind, wobei nach Abgabe des Auslösesignals: a) bei Überschreitung eines Amplitudenschwellwertes eines ak tuell durch das Mikrofon erfassten Geräusches oder b) bei Erkennung eines (vorab) aufgenommenen Geräuschmusters (des Schaltgeräusches) oder c) bei Erkennung eines gespeicherten Geräuschmusters (des Schaltgeräusches ) ein zweiter Zeitstempel erfasst wird,

- dass eine zeitliche Differenz zwischen ersten und zweiten Zeitstempel ermittelt wird,

- dass die zeitliche Differenz auf der Anzeigeeinrichtung des Computers angezeigt wird, um eine Auslösezeit des Leistungs schalters zu erhalten.

Dies hat den besonderen Vorteil, dass eine Ermittlung der Auslösezeit eines Leistungsschalter auch bei nicht vorhande nem bzw. fehlendem Rückmeldekontakt der Unterbrechungsein heit, sowie insbesondere bei im Niederspannungsstromkreis verbauten bzw. im Einsatz befindlichen Leistungsschaltern, ermöglicht wird. Dies erfolgt vorteilhaft auf einfache Weise, durch eine akustische Messung. Damit keine eine Beurteilung des Schalterzustandes ermöglicht werden.

Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen an gegeben.

In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die Entfernung zwischen Leistungsschalter und Mikrofon oder Com puter mittels der Eingabeeinrichtung eingebbar oder einstell bar, um die Ermittlung der Auslösezeit zu verbessern.

Dies hat den besonderen Vorteil, dass eine genauere Ermitt lung der Auslösezeit ermöglicht wird.

In einer alternativen Ausgestaltung der Erfindung, mit einem Leistungsschalter für einen Niederspannungsstromkreis, der ein mechanisches Trennkontaktsystem für den Niederspan nungsstromkreis und eine leistungsschalterseitige erste Kom munikationsschnittstelle aufweist, die mit einer computersei tigen zweiten Kommunikationsschnittstelle eines Computers verbunden ist, wobei der Computer eine Anzeigeeinrichtung, eine Eingabeein richtung und eine Kamera aufweist, das Trennkontaktsystem eine optische Signalisierung am Leis tungsschalter aufweist, die einen geöffneten und einen ge schlossenen Zustand des Trennkontaktsystems anzeigt, ist erfindungsgemäß ebenfalls der Leistungsschalter über die erste Kommunikationsschnittstelle durch ein Auslösesignal in den geöffneten Zustand schaltbar ist, bei dem durch das Trennkontaktsystem ein Stromfluss im Niederspannungsstrom kreis unterbrochen ist.

Der Computer weist ein Computerprogrammprodukt auf, das der art ausgestaltet ist, dass die folgenden Schritte durchführ bar sind,

- dass ein Bild eines angezeigten geöffneten Zustandes des Leistungsschalters gespeichert oder mit der Kamera aufgenom men wird,

- dass über die Eingabeeinrichtung ein Testbefehl für den Leistungsschalter initiierbar ist, - dass ein Testbefehl die Abgabe eines Auslösesignals von der zweiten Kommunikationsschnittstelle über die erste Kommunika tionsschnittstelle an den Leistungsschalter initiiert, so dass bei einem vorab im geschlossenen Zustand befindlichen Leistungsschalter in den geöffneten Zustand geschaltet wird, wobei die Abgabe des Auslösesignals mittels eines ersten Zeitstempels erfasst wird,

- dass mittels der Kamera visuelle Veränderungen zeitlich aufnehmbar sind, wobei nach Abgabe des Auslösesignals das Bild des gespeicherten oder aufgenommenen geöffneten Zustan des des Leistungsschalters fortlaufend mit dem aktuell durch die Kamera aufgenommenen Bildes verglichen wird und bei Er kennung eines angezeigten geöffneten Zustandes des Leistungs schalters ein zweiter Zeitstempel erfasst wird,

- dass eine zeitliche Differenz zwischen ersten und zweiten Zeitstempel ermittelt wird,

- dass die zeitliche Differenz auf der Anzeigeeinrichtung des Computers angezeigt wird, um eine Auslösezeit des Leistungs schalters zu erhalten.

Dies hat den besonderen Vorteil, dass eine Ermittlung der Auslösezeit eines Leistungsschalter auch bei nicht vorhande nem bzw. fehlendem Rückmeldekontakt der Unterbrechungsein heit, sowie insbesondere bei im Niederspannungsstromkreis verbauten bzw. im Einsatz befindlichen Leistungsschaltern, durch eine optische Erfassung ermöglicht wird. Damit keine eine Beurteilung des Schalterzustandes ermöglicht werden.

In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird auch ein Bild des im geschlossen Zustand, bei dem durch das Trenn kontaktsystem ein Stromfluss im Niederspannungsstromkreis möglich ist, befindlichen Leistungsschalters gespeichert oder mit der Kamera aufgenommen, so dass die Bilderfassung durch die Kamera auf die optische Signalisierung am Leistungsschalter, die einen geöffneten Zu stand anzeigt, fokussiert werden kann.

Dies hat den besonderen Vorteil, dass eine verbesserte und sichere Erfassung der Auslösezeit gegeben ist. In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist nach Abgabe des Auslösesignals die Erfassung des zweiten Zeitstem- pels zeitlich begrenzt.

Insbesondere durch einen Erfassungszeitgrenzwert. Dieser liegt insbesondere im einstelligen Sekundenbereich, bei spielsweise bei ein, zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben, acht oder neun Sekunden.

Nach Ablauf des Erfassungszeitgrenzwertes wird eine Nichter fassungsinformation auf der Anzeigeeinrichtung angezeigt.

Dies hat den besonderen Vorteil, dass eine Begrenzung der Meßzeit bzw. Erfassungszeit gegeben ist.

In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist an Stelle der Anzeige der zeitlichen Differenz oder zusätzlich eine durch einen ersten und einen zweiten Zeitgrenzwert be stimmte Zeitspanne vorgesehen, die zeitliche Differenz wird mit der Zeitspanne verglichen, bei innerhalb der Zeitspanne liegender zeitlicher Differenz wird eine erste Information, andernfalls eine zweite Information auf der Anzeigeeinrich tung dargestellt.

Dies hat den besonderen Vorteil, dass bereits eine einfache Bewertung der Auslösezeit vorgenommen wird. Eine Information „In Ordnung" / „Nicht in Ordnung" bzw. „Wartung erforderlich" kann vorteilhaft angezeigt werden.

In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die erste oder die zweite Information eine Wartungsinformation. Dies hat den besonderen Vorteil, dass ein bewerteter War tungshinweis angezeigt wird.

In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist der Leistungsschalter ein Kompaktleistungsschalter oder ein Luft leistungsschalter .

Die Erfindung ist vorteilhaft besonders gut für derartige Leistungsschalter einsetzbar, da diese ein signifikantes und lautes Schaltgeräusch / Auslösegeräusch aufweisen bzw. eine optische Anzeige aufweisen. In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die Kommunikationsschnittstelle eine drahtgebundene oder draht lose Kommunikationsschnittstelle.

Die drahtgebundene Kommunikationsschnittstelle ist vorteil haft eine USB-Schnittstelle, die standardisiert und weit ver breitet ist.

Die drahtlose Kommunikationsschnittstelle ist vorteilhaft eine Bluetooth-Schnittstelle oder WLAN-Schnittstelle, die standardisiert und weit verbreitet sind.

Dies hat den besonderen Vorteil, dass auf standardisierte und vorhandene Komponenten zurückgegriffen werden kann.

In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist der Computer ein mobiler Computer, insbesondere ein Laptop oder ein Smartphone.

Dies hat den besonderen Vorteil, dass eine Messung in einer installierten Anlage ohne größeren Aufwand, insbesondere bei einem Smartphone, ermöglicht wird.

Erfindungsgemäß wird ferner ein paralleles Verfahren bean sprucht. Das erfindungsgemäße Verfahren für einen Leistungs schalter mit einem mechanischen Trennkontaktsystem für einen Niederspannungsstromkreis ist dadurch gekennzeichnet, dass der Leistungsschalter über eine erste Kommunikationsschnitt stelle von einem geschlossenen in einen geöffneten Zustand, bei dem der Stromfluss im Niederspannungsstromkreis unterbro chen ist, schaltbar ist. Der geschlossene Leistungsschalter wird über die erste Kommunikationsschnittstelle durch ein Auslösesignal in den geöffneten Zustand geschaltet, wobei die Abgabe des Auslösesignals mittels eines ersten Zeitstempels erfasst wird. Über ein Mikrofon wird ein akustisches Geräusch des Trennkontaktsystems erfasst, wobei nach Abgabe des Auslö sesignals a) bei Überschreitung eines Amplitudenschwellwertes des er fassten Geräusches oder b) bei Erkennung eines gespeicherten Geräuschmusters ein zweiter Zeitstempel erfasst wird. Das gespeicherte Geräuschmuster eines vom geschlossenen in den geöffneten Zustand schaltendenden Leistungsschalters kann vorab mit dem Mikrofon aufgenommen werden.

Eine zeitliche Differenz zwischen ersten und zweiten Zeit stempel wird ermittelt. Die zeitliche Differenz wird als Aus- lösezeit des Leistungsschalters angezeigt.

Erfindungsgemäß wird ferner ein alternatives paralleles Ver fahren beansprucht. Das alternative erfindungsgemäße Verfah ren für einen Leistungsschalter mit einem mechanischen Trenn kontaktsystem für einen Niederspannungsstromkreis, wobei das Trennkontaktsystem eine optische Signalisierung am Leistungs schalter aufweist, die einen geöffneten und einen geschlosse nen Zustand des Trennkontaktsystems anzeigt, ist dadurch ge kennzeichnet, dass der Leistungsschalter über eine erste Kom munikationsschnittstelle von einem geschlossenen in einen ge öffneten Zustand, bei dem der Stromfluss im Niederspannungs stromkreis unterbrochen ist, schaltbar ist.

Der geschlossene Leistungsschalter wird über die erste Kommu nikationsschnittstelle durch ein Auslösesignal in den geöff neten Zustand geschaltet, wobei die Abgabe des Auslösesignals mittels eines ersten Zeitstempels erfasst wird. Über eine Ka mera wird die optische Signalisierung am Leistungsschalter erfasst und nach Abgabe des Auslösesignals bei Erkennung ei nes geöffneten Zustandes ein zweiter Zeitstempel erfasst.

Eine zeitliche Differenz zwischen ersten und zweiten Zeit stempel wird ermittelt. Die zeitliche Differenz wird als Aus- lösezeit des Leistungsschalters angezeigt.

Erfindungsgemäß wird ferner ein Computer, Computerprogramm produkt, computerlesbares Speichermedium und Datenträgersig nal beansprucht.

Alle Ausgestaltungen, sowohl in abhängiger Form rückbezogen auf den Patentanspruch 1 oder 3, als auch rückbezogen ledig lich auf einzelne Merkmale oder Merkmalskombinationen von Pa tentansprüchen, bewirken eine Verbesserung der Ermittlung von Auslösezeiten eines (Niederspannungs-)Leistungsschalters. Die beschriebenen Eigenschaften, Merkmale und Vorteile dieser Erfindung sowie die Art und Weise, wie diese erreicht werden, werden klarer und deutlicher verständlich im Zusammenhang mit der folgenden Beschreibung der Ausführungsbeispiele, die im Zusammenhang mit der Zeichnung näher erläutert werden.

Dabei zeigt die Zeichnung:

Figur 1 eine schematische Darstellung mit einem Leistungs schalter.

Figur 1 zeigt eine schematische Darstellung mit einem Leis tungsschalter LS und einem Computer PC. Ein Leistungsschalter LS für einen Niederspannungsstromkreis, der ein nicht darge stelltes mechanisches Trennkontaktsystem für den Niederspan nungsstromkreis und eine leistungsschalterseitige erste Kom munikationsschnittstelle COM1 aufweist, ist mit einer compu terseitigen zweiten Kommunikationsschnittstelle COM2 eines Computers PC verbunden. Der Computer ist beispielsweise ein mobiler Computer, wie ein Laptop oder ein Smartphone. In Fi gur 1 ist ein Smartphone als Computer PC dargestellt.

Der Computer PC weist eine Anzeigeeinrichtung AE, eine Einga beeinrichtung EE und ein Mikrofon MC auf. Die Anzeigeeinrich tung AE und die Eingabeeinrichtung EE können als kombinierte Einrichtung ausgeführt sein.

Der Leistungsschalter LS ist erfindungsgemäß über die erste Kommunikationsschnittstelle COM1 durch ein Auslösesignal AS in einen geöffneten Zustand schaltbar, bei dem durch das Trennkontaktsystem ein Stromfluss im Niederspannungsstrom kreis unterbrochen ist.

Der Computer PC weist ein Computerprogrammprodukt auf, das derart ausgestaltet ist, dass die folgenden Schritte durch führbar sind. 1.) Dass über die Eingabeeinrichtung EE ein Testbefehl für den Leistungsschalter initiierbar ist.

2.) Dass ein Testbefehl die Abgabe eines Auslösesignals AS von der zweiten Kommunikationsschnittstelle COM2 über die erste Kommunikationsschnittstelle COM1 an den Leistungsschal ter LS initiiert, so dass bei einem vorab im geschlossenen Zustand befindlichen Leistungsschalter LS in den geöffneten Zustand geschaltet wird, wobei die Abgabe des Auslösesignals AS durch die zweite Kommunikationsschnittstelle COM2 mittels eines ersten Zeitstempels (im Computerprogrammprodukt / Com puter) erfasst wird.

3.) Dass über das Mikrofon MC akustische Geräusche erfassbar sind, wobei nach Abgabe des Auslösesignals AS: a) bei Überschreitung eines Amplitudenschwellwertes eines er fassten Geräusches oder b) bei Erkennung eines vorab aufgenommenen Geräuschmusters o- der c) bei Erkennung eines gespeicherten Geräuschmusters (des Schaltgeräusches ) ein zweiter Zeitstempel erfasst wird.

Die Varianten a), b) oder c) können einzeln, in beliebigen Kombinationen oder gemeinsam (z.B. als Alternativen) im Com puterprogrammprodukt implementiert sein.

4.) Dass eine zeitliche Differenz zwischen ersten und zweiten Zeitstempel ermittelt wird.

5.) Dass die zeitliche Differenz auf der Anzeigeeinrichtung AE des Computers PC angezeigt wird, um eine Auslösezeit des Leistungsschalters LS zu erhalten.

In einem dem ersten Schritt 1.) vorgelagerten Schritt kann ein Geräuschmuster eines vom geschlossenen in den geöffneten Zustand schaltendenden Leistungsschalters (vorab) mit dem Mikrofon MC aufgenommen werden, dass dann im Schritt 3 b) zum Vergleich herangezogen wird. Mit vorab kann hier eine vor der Ermittlung der Auslosezeit, d.h. vor der Eingabe eines Test befehls, durchgeführte Aufnahme gemeint sein. Alternativ kann ein anderweitig aufgenommenes Geräuschmuster, welches Beispiele im Zuge der Fertigung des Leistungsschalter ermittelt bzw. aufgenommen wurde, im Computerprogrammprodukt gespeichert sein. Dieses würde dann im Schritt 3 c) zum Ver gleich herangezogen.

In einer Alternative kann die Entfernung zwischen Leistungs schalter LS und Mikrofon MC oder Computer PC mittels der Ein gabeeinrichtung EE eingebbar oder einstellbar sein, um die Ermittlung der Auslösezeit durch eine Berücksichtigung der Laufzeit des Schalls zu verbessern.

In einer alternativen Variante weist der Computer PC eine An zeigeeinrichtung AE, eine Eingabeeinrichtung EE und eine Ka mera auf. Das Trennkontaktsystem weist eine optische Signali sierung am Leistungsschalter LS auf, beispielsweise durch ei nen Schalthebel SH, gemäß Figur 1 an der Vorderseite des Leistungsschalters LS, der (synchron) einen geöffneten und einen geschlossenen Zustand des Trennkontaktsystems anzeigt.

Auch hier ist erfindungsgemäß der Leistungsschalter LS über die erste Kommunikationsschnittstelle COM1 durch ein Auslöse- signal AS in den geöffneten Zustand schaltbar, bei dem durch das Trennkontaktsystem ein Stromfluss im Niederspannungs stromkreis unterbrochen ist.

Der Computer weist ein Computerprogrammprodukt auf, das der art ausgestaltet ist, dass die folgenden Schritte durchführ bar sind.

1.) Das ein Bild eines angezeigten geöffneten Zustandes des Leistungsschalters LS gespeichert oder mit der Kamera aufge nommen wird.

2.) Das über die Eingabeeinrichtung ein Testbefehl für den Leistungsschalter LS initiierbar ist.

3.) Das ein Testbefehl die Abgabe eines Auslösesignals AS von der zweiten Kommunikationsschnittstelle COM2 über die erste Kommunikationsschnittstelle COM1 an den Leistungsschalter LS initiiert, so dass bei einem vorab im geschlossenen Zustand befindlichen Leistungsschalter LS in den geöffneten Zustand geschaltet wird, wobei die Abgabe des Auslösesignals AS mit tels eines ersten Zeitstempels erfasst wird.

4.) Das mittels der Kamera visuelle Veränderungen zeitlich aufnehmbar sind, wobei nach Abgabe des Auslösesignals AS das Bild des gespeicherten oder aufgenommenen geöffneten Zustan des des Leistungsschalters fortlaufend mit dem aktuell durch die Kamera aufgenommenen Bildes verglichen wird und bei Er kennung eines angezeigten geöffneten Zustandes des Leistungs schalters ein zweiter Zeitstempel erfasst wird.

5. Das eine zeitliche Differenz zwischen ersten und zweiten Zeitstempel ermittelt wird.

6. Das die zeitliche Differenz auf der Anzeigeeinrichtung AE des Computers PC angezeigt wird, um eine Auslösezeit des Leistungsschalters zu erhalten.

Es versteht sich von selbst, dass während der erfindungsgemä ßen Ermittlung der Auslösezeit die Kamera des Computers PC auf den Leistungsschalter LS bzw. den Schalthebel SH ausge richtet / fokussiert sein muss.

Alternativ kann auch ein Bild des im geschlossen Zustand, bei dem durch das Trennkontaktsystem ein Stromfluss im Nieder spannungsstromkreis möglich ist, befindlichen Leistungsschal ters gespeichert oder mit der Kamera aufgenommen sein, so dass die Bilderfassung durch die Kamera auf die optische Signalisierung am Leistungsschalter (i.B. den Schalthebel SH), die einen geöffneten Zustand anzeigt, fokussiert werden kann.

Nach Abgabe des Auslösesignals AS kann die Erfassung des zweiten Zeitstempels zeitlich begrenzt werden, insbesondere durch einen Erfassungszeitgrenzwert. Nach Ablauf des Erfas sungszeitgrenzwertes kann eine Nichterfassungsinformation o- der Nichtauslöseinformation auf der Anzeigeeinrichtung AE an gezeigt werden. An Stelle der Anzeige der zeitlichen Differenz oder zusätz lich, kann eine durch einen ersten und einen zweiten Zeit grenzwert bestimmte Zeitspanne vorgesehen sein. Die zeitliche Differenz wird mit der Zeitspanne verglichen. Bei innerhalb der Zeitspanne liegender zeitlicher Differenz wird eine erste Information, wie beispielsweise „Schalteinrichtung in Ord nung", andernfalls eine zweite Information, wie beispiels weise „Schalteinrichtung defekt" oder „Schalteinrichtung / Leistungsschalter überprüfen" auf der Anzeigeeinrichtung AE dargestellt werden.

Die erste und zweite Kommunikationsschnittstelle kann eine drahtgebundene oder drahtlose Kommunikationsschnittstelle sein. Die drahtgebundene Kommunikationsschnittstelle kann eine USB-Schnittstelle sein. Die drahtlose Kommunikations schnittstelle kann eine Bluetooth-Schnittstelle oder WLAN- Schnittstelle sein. Wesentlich ist, dass erste und zweite Kommunikationsschnittstelle miteinander kommunizieren können, d.h. dass ein Auslösesignal AS vom Computer PC zum Leistungs schalter LS übertragen werden kann.

Das Auslösesignal AS bzw. die Befehle können über eine Ver bindung mit einer Frontschnittstelle des Leistungsschalters (USB-Kabel oder Bluetooth - drahtlose Übertragung) übertragen bzw. gegeben werden.

Allgemein ist das Verfahren durch die folgenden Schritte ge kennzeichnet :

- dass der Leistungsschalter LS über eine erste Kommunikati onsschnittstelle COM1 von einem geschlossenen in einen geöff neten Zustand, bei dem der Stromfluss im Niederspannungs stromkreis unterbrochen ist, schaltbar ist,

- dass der geschlossene Leistungsschalter LS über die erste Kommunikationsschnittstelle COM1 durch ein Auslösesignal AS in den geöffneten Zustand geschaltet wird, wobei die Abgabe des Auslösesignals AS mittels eines ersten Zeitstempels er fasst wird,

- dass über ein Mikrofon MC ein akustisches Geräusch des Trennkontaktsystems erfasst wird, wobei nach Abgabe des Auslösesignals bei Überschreitung eines Amplitudenschwellwer tes des Geräusches oder bei Erkennung eines gespeicherten Ge räuschmusters ein zweiter Zeitstempel erfasst wird,

- dass eine zeitliche Differenz zwischen ersten und zweiten Zeitstempel ermittelt wird,

- dass die zeitliche Differenz als Auslösezeit des Leistungs schalters angezeigt wird.

Das alternative Verfahren ist durch die folgenden Schritte gekennzeichnet :

- das Trennkontaktsystem weist eine optische Signalisierung am Leistungsschalter LS auf, die einen geöffneten und einen geschlossenen Zustand des Trennkontaktsystems anzeigt,

- der Leistungsschalter LS ist über eine erste Kommunikati onsschnittstelle COM1 von einem geschlossenen in einen geöff neten Zustand, bei dem der Stromfluss im Niederspannungs stromkreis unterbrochen ist, schaltbar,

- der geschlossene Leistungsschalter LS wird über die erste Kommunikationsschnittstelle COM1 durch ein Auslösesignal AS in den geöffneten Zustand geschaltet, wobei die Abgabe des Auslösesignals AS mittels eines ersten Zeitstempels erfasst wird,

- dass über eine Kamera die optische Signalisierung am Leis tungsschalter LS erfasst wird und nach Abgabe des Auslösesig nals bei Erkennung eines geöffneten Zustandes ein zweiter Zeitstempel erfasst wird,

- dass eine zeitliche Differenz zwischen ersten und zweiten Zeitstempel ermittelt wird,

- dass die zeitliche Differenz als Auslösezeit des Leistungs schalters angezeigt wird.

Das Verfahren bzw. die (Verfahrens-)Schritte können vorteil haft in einem Computerprogrammprodukt, umfassend Befehle, die bei der Ausführung des Programms durch einen Computer diesen veranlassen, die genannten Schritte bzw. Teilschritte auszu führen, realisiert sein. Das Computerprogrammprodukt wird er findungsgemäß auf einem Computer PC, der über die Kommunikationsschnittstellen COM1, COM2 mit dem Leistungs schalter LS verbunden ist, ausgeführt.

Das Computerprogrammprodukt kann erfindungsgemäß vorteilhaft auf einem computerlesbaren Speichermedium, wie einem USB- Stick, einer CD, einer DVD, etc., gespeichert sein.

Das Computerprogrammprodukt kann erfindungsgemäß vorteilhaft durch ein Datenträgersignal übertragen werden, beispielsweise von einem zentralen Server zum Computer PC, beispielsweise über ein Kommunikationsnetz, wie ein Telekommunikationsnetz bzw. das Internet. Beispielsweise kann ein oder mehrere Ge räuschmuster eines Leistungsschalters vom Sever zum Computer PC übertragen werden, um eine Ermittlung der Auslösezeit zu ermöglichen.

Die Erfindung eignet sich besonders gut für Kompaktleistungs- schalter oder Luftleistungsschalter eingangs genannter Art, da diese signifikante Schaltgeräusche aufweisen. Ferner wei sen diese meist eine optische Signalisierung in Form eines Schalthebels SH auf.

Im Folgenden wird die Erfindung noch einmal mit anderen Wor ten erläutert.

Ein Testbefehl / Auslösebefehl wird von einem Computer PC, wie einem Notebook oder Smartphone, mit einem Computerpro grammprodukt, wie einer Testsoftware abgegeben.

Das Computerprogrammprodukt greift auf das meist ohnehin vor handene im Computer eingebaute oder ansteckbare Mikrofon MC zu. Es erfolgt eine Detektion hinsichtlich eines Knalls, d.h. ein entsprechender eingestellter Amplitudenschwellwert wird überschritten. Der Knall bzw. das Schaltgeräusch bzw. Auslö- segeräusch wird durch das Auslösen des Schalters verursacht. Der Schaltvorgang eines Leistungsschalters LS, insbesondere Kompaktleistungsschalter oder Luftleistungsschalter, ist so laut, dass er von anderen Umgebungsgeräuschen im Allgemeinen klar zu unterscheiden ist. Darüber hinaus hat das akustische Schaltgeräusch eine sehr dedizierte Charakteristik, die relativ leicht zu erkennen / von anderen Geräuschquellen zu unterscheiden ist.

Bei der akustischen Erfassung der Auslösung spielen eine Reihe von Latenzzeiten eine Rolle:

- Absenden des Befehls auf dem Computer PC, Übertragung auf z.B. drahtgebundene USB-Schnittstelle. Die Latenzzeit könnte mit Laborversuchen / Geschwindigkeitsmessungen direkt auf dem Computer PC ermittelt werden.

- Entgegennehmen des Befehls im Leistungsschalter, Betätigung der Unterbrechungseinheit, z.B. eines Auslösemagneten. Diese interne Schalterlaufzeit kann durch Messungen im Systemtest ermittelt werden, beispielsweise ein Mittelwert.

- Mechanische Zeit bis zum Öffnen des Schalters, die eigent lich gemessen werden soll.

- Laufzeit des Schalls vom Leistungsschalter LS bis zum Mik rofon MC des Computers PC. Häufig bedingt durch die typische Länge des z.B. USB-Kabels, z.B. ca. Im, das entspricht i.B. einer Laufzeit von 3ms. Die Entfernung vom Schalter kann eine Benutzereingabe sein.

- Erkennung des Knalls auf dem Computer PC. Im wesentlichen Computerprogrammprodukt / Software-bedingt. Diese könnte mit Laborversuchen und Geschwindigkeitsmessungen mit Computer PC ermittelt werden.

Insgesamt dauert eine Auslösung typischerweise ca. 60 ms (Millisekunden). Eine Messgenauigkeit von ca. 5 ms würde be reits ausreichende Ergebnisse für die Einschätzung des Zu standes des z.B. Antriebs eines Leistungsschalters erlauben.

Die erfindungsgemäße Lösung benötigt keine aufwendige zusätz liche Hardware. Sie nutzt im wesentlichen Komponenten, die ohnehin vorhanden sind.

Es wird der durch die Schaltung erzeugte Knall erfasst. Nach einschlägigen Normen müssen Auslösetests regelmäßig vorgenom men werden. Durch die erfindungsgemäße quantitative Erfassung der Auslösezeiten als Messreihe können Schlüsse für die Wartung des Leistungsschalters gezogen werden. Durch die Er findung kann eine vorausschauende Wartung geplant werden. Er- findungsgemäß wird eine Kombination von Software (rechneri sche Eliminierung der Latenzzeiten, Erkennen des Knallgeräu- sches) mit vorhandener Hardware (Mikrophone) und Leistungs schalter vorgeschlagen.

Erfindungsgemäß wird der Einbau bzw. das Vorsehen eines Rück meldekontakt vorteilhaft vermieden.

Obwohl die Erfindung im Detail durch das Ausführungsbeispiel näher illustriert und beschrieben wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele eingeschränkt und an dere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet wer- den, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen.