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Title:
CLEAVABLE ADHESIVE TAPE WITH METERABLE CLEAVABLE LIQUID ADHESIVE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2015/165772
Kind Code:
A1
Abstract:
The present invention relates to the field of adhesive tapes, more particularly to that of cleavable adhesive tapes, for the adhesive bonding and encapsulation of permeate-sensitive surfaces. Specifically the present invention relates to a cleavable adhesive tape which can be kept in storage and which comprises (i) at least one backing layer, (ii) at least one outer layer and (iii) at least one adhesive-bonding layer which is present on at least part of a surface and which has a complex viscosity smaller than or equal to 1000 Pas, measured in accordance with ISO 6721-10 at 23°C and at a frequency of 1 rad/s, comprising at least one hardenable liquid adhesive. The present invention further relates to the provision of the multiply cleavable adhesive tape described, and also of an adhesive tape which has been cleaved at least once, with an adhesive bonding layer that has been cleaved at least once and that has reduced thickness, and also to the, more particularly multiple, use of the adhesive tapes, preferably of the cleavable and/or cleaved adhesive-bonding layers, more particularly for the adhesive bonding and encapsulation of permeate-sensitive surfaces, preferably of optoelectronic arrangements.

Inventors:
SCHERF LESMONA (DE)
KEITE-TELGENBÜSCHER KLAUS (DE)
JUNGHANS MONIKA (DE)
ELLINGER JAN (DE)
BAI MINYOUNG (DE)
Application Number:
PCT/EP2015/058583
Publication Date:
November 05, 2015
Filing Date:
April 21, 2015
Export Citation:
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Assignee:
TESA SE (DE)
International Classes:
C09J7/20
Domestic Patent References:
WO2004009720A22004-01-29
WO2012030494A22012-03-08
WO1998021287A11998-05-22
WO2008144080A12008-11-27
WO2012030494A22012-03-08
Foreign References:
DE102012202377A12013-04-25
US4051195A1977-09-27
US4552604A1985-11-12
DE102008060113A12010-07-29
EP1518912A12005-03-30
US20090026934A12009-01-29
Other References:
"Habenicht", 2009, SPRINGER
VON DONATAS SATAS: "Handbook of Pressure Sensitive Adhesive Technology", SATAS & ASSOCIATES
RÜDIGER BRUMMER: "Rheology Essentials of Cosmetic and Food Emulsions", 2005, SPRINGER, pages: 65 - 67
B. MÜLLER: "Additive Kompakt", 2009
DONATAS SATAS: "Handbook of Pressure Sensitive Adhesive Technology", 1999, SATAS & ASSOCIATES
A.G. ERLAT, 47TH ANNUAL TECHNICAL CONFERENCE PROCEEDINGS-SOCIETY OF VACUUM COATERS, 2004, pages 654 - 659
M. E. GROSS ET AL., 46TH ANNUAL TECHNICAL CONFERENCE PROCEEDINGS-SOCIETY OF VACUUM COATERS, 2003, pages 89 - 92
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Claims:
Patentansprüche

1 . Spaltbares Klebeband umfassend

(i) mindestens eine Trägerschicht (30, 1 1 ),

(ii) mindestens eine Deckschicht (10) und

(iii) mindestens eine zumindest teilflächig vorhandene Verklebungsschicht (20, 21 ) mit einer komplexen Viskosität kleiner gleich 1000 Pas, gemessen nach ISO 6721 -10 bei 23 °C und einer Frequenz von 1 rad/s,

umfassend mindestens einen abbindbaren Flüssigklebstoff,

wobei die mindestens eine Verklebungsschicht (20, 21 ) zwischen der mindestens einen (i) Trägerschicht (30, 1 1 ) und (ii) der mindestens einen Deckschicht (10) angeordnet ist.

2. Klebeband nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass

(i) die mindestens eine Trägerschicht (30) umfasst

a) mindestens eine Haftklebemasse oder

b) ein Gemisch aus mindestens einer Haftklebemasse und mindestens einem abbindbaren Flüssigklebstoff oder

c) mindestens eine aktivierbare Klebemasse mit einer komplexen Viskosität größer gleich 10000 Pas, gemessen nach ISO 6721 -10 bei 23 °C und einer Frequenz von 1 rad/s.

3. Klebeband nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass

(iii) die mindestens eine Verklebungsschicht (20, 21 ) erhältlich ist durch Austreten des mindestens einen Flüssigklebstoffs aus (i) der mindestens einen Trägerschicht (30) umfassend ein Gemisch aus mindestens einem Trägerschichtmaterial, insbesondere einer Haftklebemasse, und mindestens einem Flüssigklebstoff.

4. Klebeband nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass

die mindestens eine Haftklebemasse umfasst mindestens eine Verbindung auf Basis von Acrylaten, (Meth)acrylaten, Polyurethanen, Polyester, Naturkautschuken, Synthesekautschuken, Styrolblockcopolymeren, Styrolblockcopolymeren mit einem Elastomerblock aus ungesättigten oder hydrierten Polydienblöcken, Polyolefinen, Fluorpolymeren und/oder Silikonen oder Mischungen aus mindestens zwei der genannten Verbindungen.

5. Klebeband nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Flüssigklebstoff umfasst Vinylacetat, Polyvinylalkohol, Polyvinylacetal, Polyvinylchlorid, (Meth-)acrylat, Polyamid sowie Copolymeren aus mindestens zwei der vorgenannten Verbindungen, Cellulose, Harnstoff,

Melaminharz, Phenolharz, Epoxid, Polyurethan, Polyester, Polyaromat, Chloropren,

Nitril-Kautschuk, Styrol, Butylkautschuk, Polysulfid und/oder Silikon oder

Mischungen aus mindestens zwei der genannten Verbindungen.

6. Klebeband nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass

der mindestens eine Flüssigklebstoff mindestens ein Epoxidharz umfasst.

7. Klebeband nach einem der Ansprüche 1 , 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass (i) die mindestens eine Trägerschicht d) eine zweite Deckschicht (1 1 ) ist. 8. Klebeband nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass

(iii) die mindestens eine Verklebungsschicht mindestens einmal spaltbar ist.

9. Klebeband nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass

eine mindestens einmal gespaltene, in der Schichtdicke reduzierte, bezogen auf die Schichtdicke (iii) der mindestens einen ursprünglichen Verklebungsschicht (20, 21 ), zumindest teilflächig vorhandene Verklebungsschicht (20', 20", 21 ')

jeweils auf der mindestens einen Trägerschicht (30, 1 1 ) und auf der mindestens einen Deckschicht (10) vorliegt. 10. Klebeband nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass

die mindestens einmal gespaltene Verklebungsschicht (20', 20", 21 ') durch Abziehen

(i) der mindestens einen Trägerschicht (30, 1 1 ) und/oder (ii) der mindestens einen Deckschicht (10) erhältlich ist.

1 1 . Klebeband nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Verklebungsschicht eine komplexe Viskosität aufweist von größer gleich 0,1 Pas bis kleiner gleich 100 Pas, gemessen nach ISO 6721 -10 bei 23 °C und einer Frequenz von 1 rad/s.

12. Klebeband nach einem der Ansprüche 1 bis 1 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Verklebungsschicht (20, 21 ) mit einer komplexen Viskosität von kleiner gleich 10 Pas, gemessen nach ISO 6721 -10 bei 23 °C und einer Frequenz von 1 rad/s, eine Schichtdicke von kleiner gleich 50 μηη aufweist oder die mindestens eine Verklebungsschicht (20, 21 ) mit einer komplexen Viskosität von kleiner gleich 1 Pas, gemessen nach ISO 6721 -10 bei 23 °C und einer

Frequenz von 1 rad/s, eine Schichtdicke von kleiner gleich 10 μηη aufweist.

13. Klebeband nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Kontaktwinkel, gemessen zwischen einem Tropfen des mindestens einen Flüssigklebstoffs und der unter dem Tropfen liegenden Deckschicht (10, 1 1 ) kleiner gleich 90° beträgt, gemessen bei 23 °C und 50% relativer Luftfeuchtigkeit durch Auftropfen von 4 μΙ des Flüssigklebstoffs.

14. Klebeband nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens einmal gespaltene, verklebte und abgebundene Verklebungsschicht (20', 20", 21 ') und/oder die mindestens eine Trägerschicht (1 1 , 30) eine

Wasserdampfpermeationsrate (WVTR), gemessen nach ASTM F-1249 bei 38 °C und 90 % relativer Luftfeuchtigkeit, von kleiner gleich 50 g/m2 pro Tag aufweisen.

15. Klebeband nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass es mindestens zwei Verklebungsschichten (20, 21 ) aufweist, wobei die erste und zweite Verklebungsschicht (20, 21 ) voneinander abweichende oder gleiche

Viskositäten aufweisen.

16. Klebeband nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass es mehrfach verwendbar ist, wobei bei jeder Verwendung durch Abziehen

(i) der mindestens einen Trägerschicht (30, 1 1 ) oder

(ii) der mindestens einen Deckschicht (10)

(iii) die mindestens eine Verklebungsschicht (20, 21 )

mindestens einmal gespalten und dabei ihre Schichtdicke reduziert wird.

17. Klebeband nach einem der Ansprüche 1 bis 16 in Form eines Stanzlings, Blatts, Etiketts, einer Rolle und/oder Banderole.

18. Verfahren zur Herstellung eines Klebebandes nach einem der Ansprüche 1 bis 17 umfassend die Schritte

die mindestens eine Trägerschicht (30, 1 1 ) wird versehen mit mindestens einer Verklebungsschicht (20, 21 ) mit einer komplexen Viskosität kleiner gleich 1000 Pas, gemessen nach ISO 6721 -10 bei 23 °C und einer Frequenz von 1 rad/s, umfassend mindestens einen abbindbaren Flüssigklebstoff und anschließend wird die Verklebungsschicht (20, 21 ) mit mindestens einer Deckschicht (10) in Kontakt gebracht, oder

die mindestens eine Deckschicht (10) wird versehen mit mindestens einer Verklebungsschicht (20, 21 ) mit einer komplexen Viskosität kleiner gleich 1000 Pas, gemessen nach ISO 6721 -10 bei 23 °C und einer Frequenz von 1 rad/s, umfassend mindestens einen abbindbaren Flüssigklebstoff, und anschließend wird die Verklebungsschicht (20, 21 ) mit mindestens einer Trägerschicht (30, 1 1 ) in Kontakt gebracht, und

Erhalten eines Verbundes umfassend (i) mindestens eine Trägerschicht (30, 1 1 ), (ii) mindestens eine Deckschicht (10) und mindestens eine zwischen Trägerschicht (30, 1 1 ) und Deckschicht (10) liegende Verklebungsschicht (20, 21 ) mit einer komplexen Viskosität kleiner gleich 1000 Pas, gemessen nach ISO 6721 -10 bei 23 °C und einer Frequenz von 1 rad/s.

19. Verfahren zur Herstellung eines Klebebandes nach einem der Ansprüche 1 bis 6 oder 8 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass

die mindestens eine Trägerschicht (30) ein Gemisch aus mindestens einer

Haftklebemasse und mindestens einem Flüssigklebstoff umfasst,

die Deckschicht (10) mit dieser Trägerschicht (30, 1 1 ) in Kontakt gebracht wird und in einem weiteren Schritt das Ausbilden einer Verklebungsschicht (20, 21 ) zwischen

Trägerschicht (30) und Deckschicht (10) erfolgt und

ein Klebeband erhalten wird.

20. Gespaltenes Klebeband, erhalten durch Spalten eines spaltbaren Klebebandes nach einem der Ansprüche 1 bis 17 sowie eines Klebebandes erhältlich nach Anspruch 18 oder 19, dadurch gekennzeichnet, dass

beim Spalten

(i) die mindestens eine Trägerschicht (30, 1 1 ) und/oder (ii) die mindestens eine Deckschicht (10) von der zwischen (i) Trägerschicht und (ii) Deckschicht angeordneten

(iii) mindestens einen zumindest teilflächig vorhandenen Verklebungsschicht (20, 21 ) abgezogen wird,

wobei

eine auf (i) der Trägerschicht (30, 1 1 ) und/oder auf (ii) der Deckschicht (10) haftende, mindestens einmal gespaltene, zumindest teilflächig vorhandene

Verklebungsschicht (20', 20", 21 ') erhalten wird,

welche eine reduzierte Schichtdicke, bezogen auf die Schichtdicke (iii) der mindestens einen ursprünglichen Verklebungsschicht (20, 21 ), aufweist.

Verwendung eines Klebebandes nach einem der Ansprüche 1 bis 17 sowie eines Klebebandes erhältlich nach Anspruch 18 oder 19 zur mehrfachen Verwendung und Verklebung, wobei bei jeder Verwendung die Verklebungsschicht gespalten wird und ihre Schichtdicke reduziert wird.

Verwendung eines Klebebandes nach einem der Ansprüche 1 bis 17 sowie eines Klebebandes erhältlich nach Anspruch 18 oder 19 als Barriereklebeband, zur Ausbildung von Barriereschichten, zur Beschichtung, Verklebung und/oder

Verkapselung von Oberflächen, zur Verbindung, Anhaftung und Fixierung mindestens einer ersten Oberfläche an mindestens eine zweite Oberfläche, zum Schutz vor dem Eindringen von Permeaten, in einem Verfahren zur Beschichtung, Verklebung und/oder Verkapselung von Oberflächen, in einem Verfahren zur Beschichtung, Verklebung und/oder Verkapselung von Permeat durchlässigen Materialien, von Oberflächen elektronischer Anordnungen und elektronischer Bauteile, zum strukturellen Verkleben, zum strukturellen Verkleben mit einer Zugscherfestigkeit größer gleich 1 MPa gemessen nach DIN EN 1465 bei 23 °C, zur Herstellung einer Verklebung mit einem hohen Schälwiderstand, zur

Herstellung einer dauerhaften Verbindung zwischen mindestens zwei Werkstoffen und zur Verklebung auf rauen Untergründen mit einer gemittelten Rautiefe rz größer gleich 1 μηη.

Description:
tesa SE

Hamburg

Spaltbares Klebend mit dosierfähigen spaltbaren Flüssigklebstoff

Die vorliegende Erfindung betrifft das Gebiet der Klebebänder, insbesondere der spaltbaren Klebebänder, zur Verklebung und Verkapselung Permeat sensibler Oberflächen. Im Speziellen betrifft die vorliegende Erfindung ein spaltbares lagerfähiges Klebeband umfassend (i) mindestens eine Trägerschicht, (ii) mindestens eine Deckschicht und (iii) mindestens eine zumindest teilflächig vorhandene Verklebungsschicht mit einer komplexen Viskosität kleiner gleich 1000 Pas, gemessen nach ISO 6721 -10 bei 23 °C und einer Frequenz von 1 rad/s, umfassend mindestens einen abbindbaren Flüssigklebstoff. Ferner betrifft die vorliegende Erfindung die Bereitstellung des beschriebenen mehrfach spaltbaren Klebebandes, sowie eines mindestens einmal gespaltenen Klebebandes mit einer mindestens einmal gespaltenen und in der Schichtdicke reduzierten Verklebungsschicht sowie die, insbesondere mehrfache, Verwendung der Klebebänder, vorzugsweise der spaltbaren und/oder gespaltenen Verklebungsschichten, insbesondere zur Verklebung und Verkapselung Permeat sensibler Oberflächen, vorzugsweise von optoelektronischen Anordnungen.

Barriereklebebänder sind überall notwendig, wo Permeat sensible Bauteile, insbesondere elektronische Elemente, geschützt werden müssen. Hierzu sind zahlreiche Barriereklebebänder bekannt, deren Klebemassen permeationshemmend sind. Solche Barriereklebebänder für anorganische und/oder organische (Opto-)Elektronik, insbesondere für die organische (Opto-)Elektronik, müssen eine flexible Verklebung ermöglichen, die gleichzeitig eine Permeationsbarriere für Permeate, wie Sauerstoff und/oder Wasserdampf, darstellen. Die flexiblen Klebelösungen sollen nicht nur eine gute Haftung zwischen zwei Substraten erzielen, sondern zusätzlich Eigenschaften, wie hohe Scherfestigkeit und Schälfestigkeit, chemische Beständigkeit, Alterungsbeständigkeit, hohe Transparenz, einfache Prozessierbarkeit sowie hohe Flexibilität und Biegsamkeit erfüllen.

Für diesen Ansatz werden spezielle Barriereklebemassen verwendet, die eine geringe Permeabilität für Sauerstoff und insbesondere Wasserdampf aufweisen und eine ausreichende Haftung auf der (opto-)elektronischen Anordnung und ihren Bauteilen haben sowie gut auf diese auffließen können. Ein geringes Auffließvermögen auf der (opto-)-elektronischen Anordnung kann durch unvollständige Benetzung der jeweiligen Oberfläche und zurückbleibende Poren die Barrierewirkung an den Grenzflächen verringern, wodurch ein Eindringen von Sauerstoff und Wasserdampf unabhängig von den Eigenschaften der Klebemasse ermöglicht wird. Nur wenn der Kontakt zwischen Masse und Substrat durchgängig ist, sind die Masseeigenschaften der bestimmende Faktor für die Barrierewirkung der Klebemasse. Hierfür werden bisher vor allem Flüssigklebstoffe und Adhäsive auf Basis von Epoxiden verwendet (WO 98/21287 A1 ; US 4,051 , 195 A; US 4,552,604 A). Diese haben durch eine starke Vernetzung einen geringen Diffusionsterm. Eine vollflächige Verklebung ist aufgrund des durch die Aushärtung auftretenden Schrumpfes kaum möglich, da es beim Aushärten zu Spannungen zwischen Klebstoff und Substrat kommt. Die DE 10 2008 060 1 13 A1 beschreibt ein Verfahren zur Kapselung einer elektronischen Anordnung gegen Permeate, bei dem eine Haftklebemasse auf Basis von Butylenblockcopolymeren, insbesondere Isobutylenblockcopolymeren, genutzt wird, und die Verwendung einer solchen Klebemasse in einem Kapselungsverfahren. Die EP 1 518 912 A1 lehrt eine Klebemasse zur Kapselung eines Elektrolumineszenzelements, das eine photokationisch härtbare Verbindung und einen photokationischen Initiator enthält sowie einen Klebstoff auf Epoxy-Basis. Die US 2009/026934 A1 beschreibt Klebemasseschichten zur Verkapselung organischer Elektrolumineszenzelemente, die Polyisobutylen und ein hydriertes Kohlenwasserstoffharz enthalten. Zur Vernetzung nach Applikation können verschiedene Reaktivharze, wie auch Acrylate, eingesetzt werden. WVTR-Werte liegen bei den Beispielen typischerweise zwischen 5 und 20 g/m 2 pro Tag. Die WO 2008/144080 A1 lehrt Aufbauten mit empfindlichen organischen Schichten, die mit einem gehärteten elastomeren Laminierklebstoff gekapselt sind. Als Klebstoff kommen Mischungen aus reaktiven Oligomeren und/oder Polymeren und reaktiven Monomeren, wie (Meth)acrylat-Gruppen, zum Einsatz. WO 2012030494 A2 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung eines Bildschirms, bei dem eine Schicht eines härtbaren Flüssigklebstoffs auf ein Haftklebeband beschichtet wird.

Bislang wurde in keinem Stand der Technik ein Klebeband mit einer Flüssigklebstoffschicht offenbart, das für die Lagerung und den Transport gut geeignet ist und gleichzeitig die Anforderung an die Verklebung und Verkapselung elektronischer Anordnungen erfüllt. Das Problem der Herstellung einer solchen Lager- und Transportfähigkeit wird nicht thematisiert und es werden auch keine Lösungsansätze vorgeschlagen. Der Einsatz konventioneller Release-Liner zur Abdeckung der Flüssigklebstoffschicht aus dem Stand der Technik, wie dies im Bereich der Haftklebebänder üblich ist, ist hier nicht möglich, da beim Ablösen dieser Liner vor der Applikation stets eine signifikante Anhaftung des Flüssigklebstoffs von der Flüssigkeitsschicht auf dem Liner auftritt.

Weiterhin bekannt sind mit Flüssigharz imprägnierte Flächengebilde, wie zum Beispiel Prepregs zur Herstellung von Leiterplatten oder Bauteilen aus Faserverbund kunststoffen. Es handelt sich dabei um textile Flächengebilde, die mit einem Reaktivharz imprägniert sind. Zur Herstellung der Lager- und Transportfähigkeit werden die Reaktivharze in der Regel angeliert, d.h. die Härtungsreaktion wird initiiert und in einem frühen Stadium gestoppt (sog. B-Zustand). Dabei tritt eine deutliche Viskositätserhöhung des Harzes auf, was das imprägnierte Gebilde handhabbar macht. Prepregs dieser Art sind haftklebrig und können somit bei Raumtemperatur zusammenlaminiert werden. Wie Klebebänder werden sie in der Regel mit Release-Linern eingedeckt, um sie stapelbar oder aufwickelbar zu gestalten. Nachteilig an diesem Stand der Technik ist, dass die angelierten Prepregs gekühlt gelagert werden müssen, um ein Weiterlaufen der Härtungsreaktion zu verhindern. Die Viskositätserhöhung vermindert zudem die Benetzungsfähigkeit der Substratoberfläche bei einer Verklebung.

Weitere mit Flüssigharz imprägnierte Flächengebilde sind elektrische Isolationsfolien, die in der Regel aus harzgetränktem Papier oder Fasergebilden bestehen. Diese Materialien sind unter den Bezeichnungen Hartpapier oder Hartgewebe bekannt, wobei sich auch in diesen Materialien das Harz in einem B-Zustand befindet, in der Regel aber nicht mehr klebrig ist und ohne Liner gestapelt oder aufgewickelt werden kann. Nachteilig ist, dass diese Materialien nur unter Wärme und/oder hohem Druck laminiert werden können. Bekannt sind auch Klebebänder oder Klebepads, die zumindest eine Schicht aus einem stark angedickten reaktiven Flüssigklebstoff enthalten (zum Beispiel Henkel Powerknete - 2K-System). Die Andickung wird vor allem durch einen hohen Zusatz von Füllstoffen erreicht, wodurch diese Art der Klebstoffe im Wesentlichen plastisch verformbar wird, aber nur noch in geringem Maße fließfähig ist. Dies ist nachteilig für das Auffließverhalten auf eine Substratoberfläche, insbesondere bei elektronischen Anordnungen. Solche Klebebänder oder Pads können mit konventionellen Linern für den Transport und die Lagerung eingedeckt werden.

Daher ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein transportfähiges, lagerfähiges Klebeband umfassend eine Flüssigklebstoffschicht ohne die Nachteile aus dem Stand der Technik bereitzustellen. Bevorzugt soll ein Klebeband bereitgestellt werden, das zusätzlich zu einer Rolle wickelbar ist. Weiter bevorzugt soll ein Klebeband zur Herstellung einer Verklebung auf einem Substrat zum Schutz des Substrats vor einem Eindringen von Permeaten bereitgestellt werden. Besonders bevorzugt soll ein permeationshemmendes Klebeband mit guten Barriereeigenschaften bereitgestellt werden. Es soll ebenfalls ein Klebeband mit den vorbeschriebenen Eigenschaften bereitgestellt werden, welches mehrfach verwendbar (also applizierbar, wieder ablösbar, erneut applizierbar usw.) ist und vorzugsweise dosierbar ist. Eine weitere Aufgabe ist die Bereitstellung eines Verfahrens zur Herstellung des vorbeschriebenen Klebebandes.

Um die Aufgaben lösen zu können, wurde herausgefunden, dass ein Klebeband mit Barriereeigenschaften nicht nur eine permeationshemmende Klebemasse umfassen muss, sondern auch an der Grenzfläche zwischen Klebemasse und Verklebungssubstrat hervorragend abgedichtet werden muss. Die Lösung der vorliegenden Erfindung wird durch die Gegenstände der unabhängigen Patentansprüche beschrieben sowie in konkreter Ausgestaltung in den Unteransprüchen als auch detailliert in der Beschreibung, den Beispielen und den Figuren, dargestellt. Die Figuren sind schematische Zeichnungen, die nicht zwingend maßstabsgetreu sein müssen und lediglich die wesentlichen Merkmale sowie die beanspruchte Anordnung aufzeigen.

Ein Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein, insbesondere mehrfach, spaltbares Klebeband, insbesondere lagerfähiges und zu einer Rolle wickelbares und transportfähiges Klebeband (Figuren 1 , 3 und 5), umfassend

(i) mindestens eine Trägerschicht,

wobei die Trägerschicht insbesondere umfasst a) mindestens eine Haftklebemasse oder b) ein Gemisch aus mindestens einer Haftklebemasse und mindestens einem abbindbaren Flüssigklebstoff,

(ii) mindestens eine Deckschicht, vorzugsweise eine temporäre Abdeckschicht, insbesondere ein Liner, bevorzugt umfassend mindestens einen Träger, wie Papier, Vlies oder Folie, besonders bevorzugt ist der Träger eine Folie aus einem biaxial verstreckten Polyethylenterephthalat, Polybuten, Polypropylen, Polyethylen, monoaxial verstreckten Polypropylen, biaxial verstreckten Polypropylen oder Polyethylen, vorzugsweise Polyolefinfolien (Polypropylen- und Polyethylenfolien) oder Polyesterfolien, und

(iii) mindestens eine zumindest teilflächig vorhandene fluide Verklebungsschicht mit einer komplexen Viskosität kleiner gleich 1000 Pas, gemessen nach ISO 6721 -10 bei 23 °C und einer Frequenz von 1 rad/s, und umfassend mindestens einen abbindbaren Flüssigklebstoff, wobei die Verklebungsschicht zwischen der mindestens einen (i) Trägerschicht und (ii) der mindestens einen Deckschicht angeordnet ist.

Bevorzugt weist (iii) die mindestens eine Verklebungsschicht eine komplexe Viskosität, gemäß obiger Definition, kleiner gleich 100 Pas, besonders bevorzugt kleiner gleich 10 Pas auf und insbesondere größer gleich 0,1 Pas, bevorzugt größer gleich 1 Pas. Eine Viskosität kleiner gleich 100 Pas, insbesondere kleiner gleich 10 Pas ist besonders bevorzugt, da bei höheren Viskositäten das Spalten der Verklebungsschicht weniger zuverlässig ist. Bei niedrigen Viskositäten ist eine mindestens teilflächige, vorzugsweise vollflächige, homogene Spaltung möglich. Eine Viskosität größer gleich 0,1 Pas, insbesondere größer gleich 1 Pas ist besonders bevorzugt, da bei niedrigeren Viskositäten die Gefahr besteht, dass die Verklebungsschicht aus dem Schichtverbund ausläuft. Bevorzugte Bereiche sind größer gleich 0,1 Pas bis kleiner gleich 1 Pas, größer gleich 10 Pas bis kleiner 500 Pas, größer gleich 0,5 Pas bis kleiner gleich 5 Pas, größer gleich 1 Pas bis kleiner gleich 10 Pas. Besonders bevorzugt weist das erfindungsgemäße Klebeband mindestens eine Verklebungsschicht mit einer komplexen Viskosität von größer gleich 0,1 Pas bis kleiner gleich 100 Pas auf, gemessen nach ISO 6721 -10 bei 23 °C und einer Frequenz von 1 rad/s.

Als Schicht wird im Sinne der Erfindung eine flächenförmige Anordnung eines Systems einheitlicher Funktionalität bezeichnet, deren Abmessungen in einer Raumrichtung, wie Dicke oder Höhe, signifikant kleiner sind als in den beiden anderen Raumrichtungen, wie Länge oder Breite, welche die Hauptausdehnung einer Schicht definieren. Eine derartige Schicht kann kompakt oder auch durchbrochen ausgebildet sein und aus einem einzigen Material oder aus unterschiedlichen Materialien bestehen, insbesondere wenn diese zur einheitlichen Funktionalität dieser Schicht beitragen. Eine Schicht kann eine über ihre gesamte Flächenausdehnung konstante Dicke innerhalb eines Schwankungsbereiches mit einer Standardabweichung von bis zu plus/minus kleiner gleich 5 % aufweisen oder aber unterschiedliche Dicken. Darüber hinaus kann eine Schicht natürlich auch mehr als eine einzige Funktionalität aufweisen. Insbesondere können mehrere unterschiedliche Schichten nebeneinander und/oder aufeinander angeordnet sein und sich zu einer großen Schicht zusammenfügen. Dies gilt sowohl für die erfindungsgemäße Verklebungsschicht als auch für das erfindungsgemäße Klebeband, welches jeweils mindestens einen Flüssigklebstoff umfasst sowie für die erfindungsgemäße Trägerschicht. Somit kann gemäß Definition die mindestens eine Verklebungsschicht, aus mehreren Teilschichten nebeneinander und/oder aufeinander aufgebaut sein. Bevorzugt sind diese nebeneinander angeordnet und fügen sich zu einer Verklebungsschicht zusammen. In einer besonderen Ausführungsform kann die erfindungsgemäße Verklebungsschicht alternativ oder zusätzlich aus mehreren, insbesondere verschiedenen, Schichten variabler Flüssigklebstoffe aufgebaut sein, wobei diese übereinander angeordnet sind. Die unterschiedlichen Flüssigklebstoffschichten können im direkten Kontakt aneinander anliegen oder aber insbesondere in der mindestens einen Verklebungsschicht mit Zwischenschichten getrennt voneinander.

Bevorzugt besteht die mindestens eine, insbesondere spaltbare, zumindest teilflächig vorhandene Verklebungsschicht aus genau einer Schicht.

Ein Flüssigklebstoff umfasst zumindest eine abbindbare Komponente. Darüber hinaus können weitere Komponenten enthalten sein, zum Beispiel weitere abbindbare Komponenten, Polymere, Lösungs- oder Dispergiermittel, Initiatoren, Vernetzer, Härter, Beschleuniger, Katalysatoren, Weichmacher, Harze, Wachse, Tackifier, Füllstoffe, Stabilisatoren, Antioxidantien, Entlüfer, Entschäumer, Emulgatoren, Schutzkolloide, Haftvermittler und/oder Primer. Komponenten von Flüssigklebstoffen sind zum Beispiel in Habenicht: Kleben 6. Auflage, 2009, Berlin, Springer, ausführlich beschrieben.

In einer besonderen Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Klebebandes umfasst (i) die mindestens eine Trägerschicht

a) mindestens eine Haftklebemasse (zum Beispiel Tabelle 1 , T3; Tabelle 2 und 3, Muster K1 1 ), insbesondere umfassend eine Haftklebemasse enthaltend mindestens ein Polymer basierend auf mindestens einem Vinyl-Monomer und mindestens einem Dien-Monomer, wobei die Dien-Monomere ausgewählt werden aus Acrylat, Methacrylat, Isopren, Isoprenderivaten und die Vinyl-Monomere ausgewählt werden aus aromatischen Vinylen, bevorzugt Styrol, bevorzugt sind Copolymere aus mindestens zwei der vorgenannten Monomeren, besonders bevorzugt aus Styrol und Isopren,

b) ein Gemisch aus mindestens einer Haftklebemasse und mindestens einem abbindbaren Flüssigklebstoff (zum Beispiel Tabelle 1 , T1 und T2),

c) mindestens eine aktivierbare Klebemasse mit einer komplexen Viskosität größer gleich 10000 Pas, gemessen nach ISO 6721 -10 bei 23 °C und einer Frequenz von 1 rad/s, die insbesondere bei 23 °C in einem festen Aggregatzustand vorliegt, oder d) eine zweite Deckschicht, insbesondere eine temporäre Abdeckschicht, vorzugsweise ein Liner, besonders bevorzugt eine PET-Folie.

Die Dicke der mindestens einen Trägerschicht entspricht den im Bereich der Klebebänder üblichen Dicken in einem Bereich von größer gleich 1 μηη bis kleiner gleich 3000 μηη, vorzugsweise größer gleich 10 μηη bis kleiner gleich 250 μηη, größer gleich 10 μηη bis kleiner gleich 200 μηη, größer gleich 15 μηη bis kleiner gleich 200 μηη, größer gleich 15 μηη bis kleiner gleich 150 μηη, vorzugsweise größer gleich 15 μηη bis kleiner gleich 100 μηη.

In einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Klebebandes ist die mindestens eine Trägerschicht eine Schicht aus c) mindestens einer aktivierbaren Klebemasse, die bei Raumtemperatur in festem (nicht in einem flüssigen) Aggregatzustand vorliegt. Die Wahl einer aktivierbaren Klebemasse ermöglicht vorteilhaft die Herstellung eines beidseitig klebenden Klebebandes, wobei die mindestens eine Trägerschicht umfassend mindestens eine aktivierbare Klebemasse vor deren Aktivierung nicht klebt und somit leicht handzuhaben ist.

Somit ist ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ein beidseitig klebendes, insbesondere spaltbares, Klebeband umfassend (i) mindestens eine aktivierbare Klebemasse in Form einer Trägerschicht, (ii) mindestens eine Deckschicht und (iii) mindestens eine erfindungsgemäße Verklebungsschicht. Das erfindungsgemäße beidseitig klebende Klebeband kann zur einen Seite durch die mindestens eine erfindungsgemäße Verklebungsschicht und zur zweiten Seite durch die aktivierbare Klebemasse verklebt werden. Alternativ kann auf beiden Seiten der mindestens einen Trägerschicht, umfassend mindestens eine aktivierbare Klebemasse, jeweils eine erfindungsgemäße Verklebungsschicht vorliegen. In dieser Ausführungsform dient die aktivierbare Klebemasse als Träger ohne mit einer Oberfläche eines Substrates in direkten Kontakt zu treten.

Als aktivierbare Klebemasse können grundsätzlich alle üblichen aktiviert verklebenden Klebemassesysteme zum Einsatz gelangen. Die Aktivierung erfolgt in der Regel über einen Energieeintrag, zum Beispiel durch aktinische Strahlung oder Wärme. Hitzeaktiviert verklebende Klebemassen lassen sich grundsätzlich in zwei Kategorien einordnen: thermoplastische hitzeaktiviert verklebende Klebemassen (Schmelzklebstoffe) und reaktive hitzeaktiviert verklebende Klebemassen (Reaktivklebstoffe). Diese Einteilung enthält auch solche Klebemassen, die sich beiden Kategorien zuordnen lassen, nämlich reaktive thermoplastische hitzeaktiviert verklebende Klebemassen (reaktive Schmelzklebstoffe). Thermoplastische Klebemassen basieren auf Polymeren, die bei einem Erwärmen reversibel erweichen und während des Erkaltens wieder erstarren. Als thermoplastische Klebemassen haben sich insbesondere solche auf der Basis von Polyolefinen und Copolymeren von Polyolefinen sowie von deren säuremodifizierten Derivaten, von lonomeren, von thermoplastischen Polyurethanen, von Polyamiden sowie Polyestern und deren Copolymeren und auch von Blockcopolymeren, wie Styrol- Blockcopolymeren als vorteilhaft herausgestellt. Im Gegensatz dazu enthalten reaktive, hitzeaktiviert verklebende, Klebemassen reaktive Komponenten. Letztere Bestandteile werden auch als "Reaktivharze" bezeichnet, in denen durch das Erwärmen ein Vernetzungsprozess eingeleitet wird, der nach Beenden der Vernetzungsreaktion eine dauerhafte stabile Verbindung gewährleistet. Bevorzugt enthalten derartige Klebemassen auch elastische Komponenten, zum Beispiel synthetische Nitrilkautschuke oder Styrolblockcopolymere. Derartige elastische Komponenten verleihen der hitzeaktiviert verklebenden Klebemasse infolge ihrer hohen Fließviskosität eine auch unter Druck besonders hohe Dimensionsstabilität. Somit wird ein Gemisch aus mindestens einer aktivierbaren Klebemasse und mindestens einem Flüssigklebstoff, insbesondere Reaktivharz, im Sinne der Erfindung ebenfalls als (i) Trägerschicht eingesetzt.

Strahlungsaktivierte Klebemassen basieren ebenfalls auf reaktiven Komponenten. Letztere Bestandteile können zum Beispiel Polymere oder Reaktivharze umfassen, in denen durch die Bestrahlung ein Vernetzungsprozess eingeleitet wird, der nach Beenden der Vernetzungsreaktion eine dauerhafte stabile Verbindung gewährleistet. Bevorzugt enthalten derartige Klebemassen auch elastische Komponenten, wie sie oben ausgeführt sind.

Besonders bevorzugt sind reaktive aktivierbare Klebemassen in der Kombination mit chemisch härtendem Flüssigklebstoff, da diese gleichzeitig aktiviert werden können und damit chemische Bindungen zwischen diesen Schichten entstehen können, die einen besonders guten Schichtverbund herstellen. In einer bevorzugten Ausführung enthält die reaktive aktivierbare Klebemasse Reaktivharze oder reaktive Polymere aus der gleichen oder einer ähnlichen Klasse wie die Verklebungsschicht.

Die Trägerschicht kann eine Klebemasseschicht sein.

Trägerschichten im Sinne der Erfindung umfassen insbesondere auch d) alle flächigen Gebilde, beispielsweise in zwei Dimensionen ausgedehnte Folien oder Folienabschnitte, Bänder mit ausgedehnter Länge und begrenzter Breite, Bandabschnitte, Stanzlinge (beispielsweise in Form von Umrandungen oder Begrenzungen einer (optoelektronischen Anordnung), Mehrschichtanordnungen und dergleichen. Dabei sind für verschiedene Anwendungen unterschiedlichste Träger, wie zum Beispiel Folien, textile Flächengebilde, wie etwa Gewebe oder Vliese und Papiere mit verschiedenen Klebstoffen kombinierbar.

In einer besonderen Ausführungsform werden als Trägerschichten für das erfindungsgemäße Klebeband d) Folien, bevorzugt Polymerfolien, oder Folienverbunde eingesetzt. Folien weisen eine geringe Rauheit der Oberfläche auf, was vorteilhaft für eine gleichmäßige Schichtdicke einer Verklebungsschicht ist, insbesondere nach dem Spalten und Dosieren. Derartige Folien/Folienverbunde können aus allen gängigen zur Folienherstellung verwendeten Kunststoffen bestehen, beispielhaft aber nicht einschränkend erwähnt seien: Polyethylen, Polypropylen - insbesondere das durch mono-oder biaxiale Streckung erzeugte orientierte Polypropylen (OPP), Cyclische Olefin Copolymere (COC), Polyvinylchlorid (PVC), Polyester - insbesondere Polyethylenterephthalat (PET) und Poylethylennaphtalat (PEN), Ethylenvinylalkohol (EVOH), Polyvinylidenchlorid (PVDC), Polyvinylidenfluorid (PVDF), Polyacrylnitril (PAN), Polycarbonat (PC), Polymethylmethacrylat (PMMA), Polyamid (PA), Polyethersulfon (PES) oder Polyimid (PI). Auch Verbünde mit Metallfolien oder reine Metallfolien sind bevorzugt.

Die erfindungsgemäße Trägerschicht, insbesondere die als Trägerschicht eingesetzte vorbeschriebene Folie, kann zudem mit organischen oder anorganischen Beschichtungen oder Schichten kombiniert sein. Dies kann durch übliche Verfahren, wie zum Beispiel Lackieren, Drucken, Bedampfen, Sputtern, Co-Extrusion oder Lamination geschehen. Beispielhaft, aber nicht einschränkend erwähnt seien hier etwa Oxide oder Nitride des Siliziums und des Aluminiums, Indium-Zinn-Oxid (ITO) oder Sol-Gel- Beschichtungen.

In einer besonderen Ausführung ist die mindestens eine Trägerschicht d) ein zweiter Liner, vorzugsweise ist der zweite Liner eine Folie. Besonders bevorzugt ist die Folie ausgewählt aus Folien umfassend ein biaxial verstrecktes Polyethylenterephthalat, Polybuten, Polypropylen, Polyethylen, monoaxial verstrecktes Polypropylen, biaxial verstrecktes Polypropylen oder Polyethylen, vorzugsweise Polyolefinfolien (Polypropylen- und Polyethylenfolien) oder Polyesterfolien.

In dem erfindungsgemäßen Klebeband ist (iii) die mindestens eine Verklebungsschicht erhältlich durch Austreten, insbesondere Diffusion, des mindestens einen Flüssigklebstoffs aus (i) der mindestens einen Trägerschicht (zum Beispiel Tabelle 1 , T2) umfassend ein Gemisch aus mindestens einem Trägerschichtmaterial, insbesondere einer Haftklebemasse, und mindestens einem Flüssigklebstoff (Beispiele, Tabelle 2, Muster K10). Insbesondere erfolgt das Austreten beziehungsweise das Ablagern des mindestens einen Flüssigklebstoffs während der Lagerung des erfindungsgemäßen Klebebandes, vorzugsweise über einen Zeitraum von vorzugsweise größer gleich

24 Stunden bei Raumtemperatur, insbesondere bei größer gleich 19 °C bis kleiner gleich

25 °C, vorzugsweise 23 °C. Während der Lagerung des Klebebandes, insbesondere innerhalb größer gleich 24 Stunden bis kleiner gleich 3 Tagen, kann der mindestens eine Flüssigklebstoff zumindest teilflächig zu einem Anteil von vorzugsweise größer gleich 0,5 Gew.-% austreten, vorzugsweise größer gleich 5 Gew.-%, größer gleich 10 Gew.-%, größer gleich 20 Gew.-%, besonders bevorzugt größer gleich 50 Gew.-%, jeweils bezogen auf den Anteil des mindestens einen Flüssigklebstoffs in (i) der mindestens einen Trägerschicht. Als Haftklebemassen werden Klebemassen bezeichnet, die bereits unter relativ schwachem Andruck eine dauerhafte Verbindung mit dem Haftgrund, insbesondere einem Substrat, erlauben und nach Gebrauch im Wesentlichen rückstandsfrei vom Haftgrund wieder abgelöst werden können. Haftklebemassen wirken bei Raumtemperatur permanent haftklebrig, weisen also eine hinreichend geringe Viskosität und eine hohe Anfassklebrigkeit auf, so dass sie die Oberfläche des jeweiligen Klebegrunds bereits bei geringem Andruck benetzen. Die Verklebbarkeit der Klebemassen beruht auf ihren adhäsiven Eigenschaften und die Wiederablösbarkeit auf ihren kohäsiven Eigenschaften. Als Basis für Haftklebemassen kommen verschiedene Verbindungen in Frage.

Die mindestens eine Haftklebemasse, insbesondere allein oder in einem Gemisch mit mindestens einem Flüssigklebstoff, in dem erfindungsgemäßen Klebeband, insbesondere in (i) der mindestens einen Trägerschicht, umfasst mindestens eine Verbindung auf Basis von Acrylaten, (Meth)acrylaten, Polyurethanen, Polyester, Naturkautschuken, Synthesekautschuken, Styrolblockcopolymeren, Styrolblockcopolymeren mit einem Elastomerblock aus ungesättigten oder hydrierten Polydienblöcken, insbesondere Polybutadien, Polyisopren, Copolymeren aus beiden sowie weitere, dem Fachmann geläufige Elastomerblöcke, Polyolefinen, Fluorpolymeren und/oder Silikonen oder Mischungen aus mindestens zwei der genannten Verbindungen.

Haftklebemassen, wie sie (i) als Trägerschicht alleine oder in einem Gemisch mit mindestens einem Flüssigklebstoff im Sinne der Erfindung eingesetzt werden, umfassen ebenfalls Elastomere, wie sie im„Handbook of Pressure Sensitive Adhesive Technology" von Donatas Satas (Satas & Associates, Warwick 1 -999) beschrieben sind. Insbesondere umfassen Elastomere Verbindungen auf Basis von Acrylaten und/oder Methacrylaten, Polyurethanen, Naturkautschuken, Synthesekautschuken, wie Butyl-, (Iso)Butyl-, Nitril- oder Butadienkautschuke, Styrolblockcopolymeren mit einem Elastomerblock aus ungesättigten oder teilweise oder vollständig hydrierten Polydienblöcken (Polybutadien, Polyisopren, Poly(iso)butylen, Copolymeren aus diesen sowie weitere, dem Fachmann geläufige Elastomerblöcke), Polyolefinen, Fluorpolymeren und/oder Silikonen. Wird Kautschuk oder Synthesekautschuk oder daraus erzeugte Verschnitte als Basismaterial für die Haftklebemasse eingesetzt, dann kann der Naturkautschuk grundsätzlich aus allen erhältlichen Qualitäten gewählt werden, wie zum Beispiel Crepe-, RSS-, ADS-, TSR- oder CV-Typen, je nach benötigtem Reinheits- und Viskositätsniveau, und der Synthesekautschuk oder die Synthesekautschuke aus der Gruppe der statistisch copolymerisierten Styrol-Butadien-Kautschuke (SBR), der Butadien-Kautschuke (BR), der synthetischen Polyisoprene (IR), der Butyl-Kautschuke (HR), der halogenierten Butyl- Kautschuke (XIIR), der Acrylat-Kautschuke (ACM), der Ethylenvinylacetat-Copolymere (EVA) oder der Polyurethane und/oder deren Verschnitten. Diese Elastomere haben gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung eine Molmasse, die größer ist als ihre 5-fache, vorzugsweise 25-fache Entanglementmolmasse.

Im Rahmen der vorliegenden Erfindung bedeutet „Auf der Basis von", dass die Eigenschaften der Polymermischung zumindest stark von den grundlegenden Eigenschaften dieses Polymers (dem sogenannten „Basispolymer") bestimmt werden, wobei selbstverständlich nicht ausgeschlossen ist, dass diese durch Verwendung von modifizierenden Hilfs- oder Zusatzstoffen oder von weiteren Polymeren in der Zusammensetzung zusätzlich beeinflusst werden. Insbesondere kann dies bedeuten, dass der Anteil des Basispolymers an der Gesamtmasse der elastomeren Phase mehr als 50 Gew.-% beträgt. Ebenfalls im Sinne der Erfindung sind Kombinationen und Blends mehrerer Basispolymere sowie mit Klebharzen, Füllstoffen, Alterungsschutzmitteln und Vernetzern additivierte Klebemassen, wobei die Aufzählung der Additive nur beispielhaft und nicht einschränkend zu verstehen ist. Weitere Zusätze für Zusammensetzungen von Haftklebemassen sowie aktivierbaren Klebemassen sind dem Fachmann bekannt und umfassen unter anderem geeignete Photoinitiatoren, rheologische Additive und andere bekannte technische Additive.

Das Polymer kann von linearer, verzweigter, sternförmiger oder gepfropfter Struktur sein, um nur einige Beispiele zu geben, und als Homopolymer, als statistisches Copolymer, als alternierendes oder als Blockcopolymere aufgebaut sein. Die Bezeichnung "statistisches Copolymer" beinhaltet im Sinne dieser Erfindung nicht nur solche Copolymere, in denen die bei der Polymerisation eingesetzten Comonomere rein statistisch eingebaut sind, sondern auch solche, bei denen Gradienten in der Comonomerzusammensetzung und/oder lokale Anreicherungen einzelner Comonomersorten in den Polymerketten vorkommen. Einzelne Polymerblöcke können als Copolymerblock (statistisch oder alternierend) aufgebaut sein.

Die vorbeschriebenen Haftklebemassen werden bevorzugt allein (siehe Tabelle 1 , T3) oder in Kombination als Gemisch mit mindestens einem Flüssigklebstoff (siehe Tabelle 1 , T1 und T2) als erfindungsgemäße (i) Trägerschichten eingesetzt, wobei bevorzugt der mindestens eine Flüssigklebstoff während der Lagerung austritt, insbesondere an die Grenzfläche zwischen (i) Trägerschicht und (ii) Deckschicht, und so (iii) eine Verklebungsschicht zwischen (i) Trägerschicht und (ii) Deckschicht bildet. Vorteilhaft ist es für diese Ausführungsform, wenn der mindestens eine Flüssigklebstoff eine hohe Affinität zur Deckschicht, vorzugsweise zum Liner aufweist, was die Bildung der Verklebungsschicht positiv beeinflusst. Der Flüssigklebstoff kann aber auch in der Haftklebemasse verbleiben, etwa wenn zumindest eine separate Verklebungsschicht umfassend zumindest einen Flüssigklebstoff aufgebracht ist. Eine bevorzugte (i) erfindungsgemäße Trägerschicht umfasst b) ein Gemisch aus mindestens einer Haftklebemasse enthaltend mindestens ein Polymer basierend auf mindestens einem Vinyl-Monomer und mindestens einem Dien-Monomer, wobei Dien- Monomere ausgewählt werden aus Acrylat, Methacrylat, Isopren, Isoprenderivate und Vinyl-Monomere ausgewählt werden aus aromatischen Vinylen, bevorzugt Styrol, bevorzugt sind Copolymere aus mindestens zwei der vorgenannten Monomeren, besonders bevorzugt aus Styrol und Isopren, und mindestens einem Flüssigklebstoff, wobei der mindestens eine Flüssigklebstoff umfasst Vinylacetat, Polyvinylalkohol, Polyvinylacetal, Polyvinylchlorid, (Meth-) Acrylat, Polyamid sowie Copolymeren aus mindestens zwei der vorgenannten Verbindungen, Cellulose, Harnstoff, Melaminharz, Phenolharz, Epoxid, Polyurethan, Polyester, Polyaromat, Chloropren, Nitril-Kautschuk, Styrol, Butylkautschuk, Polysulfid und/oder Silikon oder Mischungen aus mindestens zwei der genannten Verbindungen. Besonders bevorzugt umfasst das Gemisch mindestens ein Epoxidharz. Bevorzugt wird für die oben beschriebene Ausführungsform des erfindungsgemäßen Klebebandes (i) als Trägerschicht eine Haftklebemasse eingesetzt, welche bevorzugt die Komponenten umfasst mindestens ein Copolymer basierend auf Vinyl- und Dien- Monomeren, vorzugsweise Styrol und Isopren, besonders bevorzugt ein Polystyrol-block- Polyisobutylen-Blockcopolymer, mindestens ein Klebharz, vorzugsweise ein vollhydriertes Kohlenwasserstoffharz, und mindestens ein Flüssigklebstoff, bevorzugt ein Reaktivharz, vorzugsweise ein Epoxidharz, besonders bevorzugt ein cycloaliphatisches Epoxidharz. Bevorzugt ist (i) eine Trägerschicht umfassend eine Haftklebemasse, vorzugsweise ein Polystyrol-block-Polyisobutylen-Blockcopolymer, ein cycloaliphatisches Diepoxid, ein vollhydriertes Kohlenwasserstoffharz und einen kationischen Fotoinitiator (Tabelle 1 ). In einer besonderen Ausführungsform umfasst (i) die mindestens eine Trägerschicht eine Haftklebemasse, vorzugsweise ein Polystyrol-Block-Polyisobutylen- Blockcopolymer, mindestens einen Flüssigklebstoff ausgewählt aus einem cycloaliphatisches Diepoxid, ein vollhydriertes Kohlenwasserstoffharz und einen kationischen Fotoinitiator (siehe Tabelle 1 ).

Der mindestens eine Flüssigklebstoff in dem erfindungsgemäßen Klebeband, insbesondere in der mindestens (i) einen Trägerschicht und/oder (iii) Verklebungsschicht, umfasst Vinylacetat, Polyvinylalkohol, Polyvinylacetal, Polyvinylchlorid, (Meth-)acrylat, Polyamid sowie Copolymere aus mindestens zwei der vorgenannten Verbindungen, Cellulose, Harnstoff, Melaminharz, Phenolharz, Epoxide, Polyurethan, Polyester, Polyaromat, Chloropren, Nitril-Kautschuk, Styrol, Butylkautschuk, Polysulfid und/oder Silikon oder Mischungen aus mindestens zwei der genannten Verbindungen.

Insbesondere werden Reaktivharze als Flüssigklebstoffe eingesetzt, wie Reaktivharze auf Basis eines Acrylats und/oder Methacrylats für die strahlenchemische und gegebenenfalls thermische Vernetzung mit einer Erweichungstemperatur von kleiner gleich 40 °C, bevorzugt kleiner gleich 20 °C. Bei den Reaktivharzen auf Basis von Acrylaten oder Methacrylaten handelt es sich insbesondere um aromatische oder insbesondere aliphatische oder cycloaliphatische Acrylate oder Methacrylate. Geeignete Reaktivharze tragen zumindest eine (Meth)acrylat-Funktion, bevorzugt zumindest zwei (Meth)acrylat-Funktionen. Weitere Verbindungen mit zumindest einer (Meth)acrylat- Funktion, bevorzugt höherer (Meth)acrylat-Funktionalität, können ebenfalls eingesetzt werden.

Reaktivharze auf Basis von Acrylat und/oder Methacrylat umfassen Acryl- und Methacrylsäureester mit Alkylgruppen bestehend aus 4 bis 18 C-Atomen. Spezifische Beispiele für entsprechende Verbindungen sind, ohne sich durch diese Aufzählung einschränken zu wollen, n-Butylacrylat, n-Butylmethacrylat, n-Pentylacrylat, n-Pentyl- methacrylat, n-Hexylacrylat, n-Hexylmethacrylat, n-Heptylacrylat, n-Heptylmethacrylat, n-Octylacrylat, n-Octylmethacrylat, n-Nonylacrylat, n-Nonylmethacrylat, Laurylacrylat, Laurylmethacrylat, Hexadecylacrylat, Hexadecylmethacrylat, Stearylacrylat, Stearylmethacrylat, Behenylacrylat, Behenylmethacrylat, deren jeweilige verzweigte Isomere wie zum Beispiel 2-Ethylhexylacrylat, 2-Ethylhexylmethacrylat, iso-Octylacrylat, iso- Octylmethacrylat, iso-Decylacrylat, iso-Decylmethacrylat, Tridecylacrylat, Tridecylmethacrylat sowie cyclische Monomere wie zum Beispiel Cyclohexylacrylat, Cyclohexylmethacrylat, Tetrahydrofurfurylacrylat, Tetrahydrofurfurylmethacrylat, Dihydrodicyclopentadienylacrylat, Dihydrodicyclopendadienylmethacrylat, 4-tert-Butyl- cyclohexylacrylat, 4-tert-Butylcyclohexylmethacrylat, Norbornylacrylat,

Norbornylmethacrylat, Isobornylacrylat und Isobornylmethacrylat. Weiterhin einsetzbar sind Acryloylmorpholin, Methacryloylmorpholin, Trimethylolpropanformalmonoacrylat, Trimethylolpropanformalmonomethacrylat, propoxyliertes Neopentylmethylethermonoacrylat, propoxyliertes Neopentylmethylether- monomethacrylat, Tripropylenglykolmethylethermonoacrylat, Tripropylenglykolmethylethermonomethacrylat, ethoxyliertes Ethylacrylat wie Ethyldiglykolacrylat, ethoxyliertes Ethylmethacrylat wie Ethyldiglykolmethacrylat, propoxyliertes Propylacrylat und propoxyliertes Propylmethacrylat.

Ebenfalls einsetzbar als Reaktivharze sind Acryl- und Methacrylsäureester, die aromatische Reste enthalten wie zum Beispiel Phenylacrylat, Benzylacrylat, Phenylmethacrylat, Benzylmethacrylat, Phenoxyethylacrylat, Phenoxyethylmethacrylat, ethoxyliertes Phenolacrylat, ethoxyliertes Phenolmethacrylat, ethoxyliertes Nonylphenolacrylat oder ethoxyliertes Nonylphenolmethacrylat.

Weiterhin können aliphatische oder aromatische insbesondere ethoxylierte oder propoxylierte Polyethermono(meth)acrylate, aliphatische oder aromatische Polyester- mono(meth)acrylate, aliphatische oder aromatische Urethanmono(meth)acrylate oder aliphatische oder aromatische Epoxymono(meth)acrylate als Verbindungen, die eine (Meth)acrylat-Funktion tragen, eingesetzt werden.

Bevorzugt werden als Verbindungen eingesetzt, die zumindest zwei (Meth)acrylat- Funktionen tragen, eine oder mehrere Verbindungen aus der Liste umfassend difunktionelle aliphatische (Meth)acrylate wie 1 ,3-Propandioldi(meth)acrylat, 1 ,4- Butandioldi(meth)acrylat, 1 ,6-Hexandioldi(meth)acrylat, 1 ,5-Neopentyldi(meth)acrylat, Dipropylenglykoldi(meth)acrylat, Tricyclodecandimethyloldi(meth)acrylat, Cyclohexandimethanoldi(meth)acrylat, trifunktionelle aliphatische (Meth)acrylate wie Trimethylolpropantri(meth)acrylat, tetrafunktionelle aliphatische (Meth)acrylate wie Ditrimethylolpropantetra(meth)acrylat oder Ditrimethylolpropantetra(meth)acrylat, pentafunktionelle aliphatische (Meth)acrylate wie Dipentaerythritolmono- hydroxypenta(meth)acrylat, hexafunktionelle aliphatische (Meth)acrylate wie Dipentaerythritolhexa(meth)acrylat. Ferner, wenn höherfunktionalisierte Verbindungen eingesetzt werden, können aliphatische oder aromatische, insbesondere ethoxylierte und propoxylierte Polyether(meth)acrylate mit insbesondere zwei, drei, vier oder sechs (Meth)acrylat-Funktionen genutzt werden wie ethoxyliertes Bisphenol A Di(meth)acrylat, Polyethylenglykoldi(meth)acrylat, propoxyliertes Trimethylolpropantri(meth)acrylat, propoxyliertes Glyceroltri(meth)acrylat, propoxyliertes Neopentylglyceroldi(meth)acrylat, ethoxyliertes Trimethyloltri(meth)acrylat, ethoxyliertes Trimethylolpropandi(meth)acrylat, ethoxyliertes Trimethylolpropantri(meth)acrylat, Tetraethylenglykoldi(meth)acrylat, ethoxyliertes Neopentylglykoldi(meth)acrylat, propoxyliertes Penta- erythritoltri(meth)acrylat, Dipropylenglykoldi(meth)acrylat, ethoxyliertes Trimethylol- propanmethyletherdi(meth)acrylat, aliphatische oder aromatische Polyester(meth)acrylate mit insbesondere zwei, drei, vier oder sechs (Meth)acrylat-Funktionen, aliphatische oder aromatische Urethan(meth)acrylate mit insbesondere zwei, drei, vier oder sechs (Meth)acrylat-Funktionen, aliphatische oder aromatische Epoxy(meth)acrylate mit insbesondere zwei, drei, vier oder sechs (Meth)acrylat-Funktionen.

Bevorzugt werden als Flüssigklebstoff Reaktivharze auf Basis cyclischer Ether, insbesondere Epoxide, also Verbindungen, die zumindest eine Oxiran-Gruppe tragen, oder Oxetane. Sie können aromatischer oder insbesondere aliphatischer oder cycloaliphatischer Natur sein. Einsetzbare Reaktivharze können monofunktionell, difunktionell, trifunktionell, tetrafunktionell oder höher funktionell bis zu polyfunktionell gestaltet sein, wobei sich die Funktionalität auf die cyclische Ethergruppe bezieht.

Beispiele, ohne sich einschränken zu wollen, sind 3,4-Epoxycyclohexylmethyl-3',4'- epoxycyclohexancarboxylat (EEC) und Derivate, Dicyclopendadiendioxid und Derivate, 3- Ethyl-3-oxetanmethanol und Derivate, Tetrahydrophthalsäurediglycidylester und Derivate, Hexahydrophthalsäurediglycidylester und Derivate, 1 ,2-Ethandiglycidylether und Derivate, 1 ,3-Propandiglycidylether und Derivate, 1 ,4-Butandioldiglycidylether und Derivate, höhere 1 ,n-Alkandiglycidylether und Derivate, Bis-[(3,4- epoxycyclohexyl)methyl]-adipat und Derivate, Vinylcyclohexyldioxid und Derivate, 1 ,4- Cyclohexandimethanol-bis-(3,4-epoxycyclohexancarboxylat) und Derivate, 4,5- Epoxytetrahydrophthalsäurediglycidylester und Derivate, Bis-[1 -ethyl(3- oxetanyl)methyl)ether und Derivate, Pentaerythritoltetraglycidylether und Derivate, Bisphenol-A-Digylcidylether (DGEBA), hydriertes Bisphenol-A-Diglycidylether, Bisphenol- F-Diglycidylether, hydriertes Bisphenol-F-Diglycidylether, Epoxyphenol-Novolaks, hydrierte Epoxyphenol-Novolaks, Epoxycresol-Novolaks, hydrierte Epoxycresol- Novolaks, 2-(7-Oxabicyclospiro(1 ,3-dioxan-5,3'-(7oxabicyclo[4.1 .0]-heptan)), 1 ,4-Bis((2,3- epoxypropoxy)methyl)cyclohexan.

Reaktivharze können in ihrer monomeren oder auch dimeren, trimeren, usw. bis hin zu ihrer oligomeren Form eingesetzt werden.

Gemische von Reaktivharzen untereinander aber auch mit anderen coreaktiven Verbindungen, wie Alkoholen (monofunktionell oder mehrfach funktionell) oder Vinylethern (monofunktionell oder mehrfach funktionell) sind ebenfalls möglich. Bevorzugte Flüssigklebstoffe basieren auf Epoxiden, besonders bevorzugte Reaktivharze sind Diepoxide, insbesondere cycloalipahtische Diepoxide (zum Beispiel Uvacure 1500).

Die vorbeschriebenen als Flüssigklebstoff geeigneten Verbindungen sind bei einer Temperatur von größer gleich 19 °C bis kleiner gleich 23 °C flüssig oder pastös und weisen bei diesen Temperaturen Fließfähigkeit auf. Insbesondere in einem Gemisch in Kombination mit mindestens einer Haftklebemasse oder aktivierbaren Klebemasse, können die vorbeschriebenen Flüssigklebstoffe aus (i) der Trägerschicht gut austreten und (iii) die erfindungsgemäße Verklebungsschicht ausbilden. Die Fließfähigkeit wird nachfolgend durch die komplexe Viskosität ausgedrückt und beschrieben.

Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist das vorbeschriebene Klebeband (Fig. 1 , Fig. 3) umfassend (iii) mindestens eine Verklebungsschicht enthaltend mindestens einen Flüssigklebstoff, der einen Verlustfaktor tan delta (Quotient Verlustmodul G7 Speichermodul G ' ) von größer gleich 2 aufweist, vorzugsweise größer gleich 3, größer gleich 4 besonders bevorzugt größer gleich 5. Ein höherer Verlustfaktor ist bevorzugt, da mit steigendem tan δ die Spaltung der Verklebungsschicht leichter herbeigeführt werden kann.

In einer besonderen Ausführungsform liegt (iii) die mindestens eine Verklebungsschicht in Form einer Schicht vor, welche insbesondere mindestens einen Flüssigklebstoff mit einem thixotropen oder strukturviskosen Fließverhalten mit einer Nullviskosität von kleiner gleich 1000 Pas aufweist. Die Nullviskosität wird durch Extrapolation von Messungen der komplexen Viskosität nach ISO 6721 -10 bei 23 °C bei verschiedenen Frequenzen für eine Schergeschwindigkeit von Null abgeleitet. Bei mindestens zwei Verklebungsschichten kann die jeweilige Verklebungsschicht jeweils mindestens einen Flüssigklebstoff mit gleichem Fließverhalten oder eine Kombination aus mindestens zwei Flüssigklebstoffen mit unterschiedlichem Fließverhalten aufweisen. Insbesondere können Flüssigklebstoffgemische unterschiedlicher Flüssigklebstoffe eingesetzt werden. Der Vorteil eines Flüssigklebstoffs mit strukturviskosem Fließverhalten ist die erleichterte Lagerung, da der Klebstoff im Ruhezustand eine höhere Viskosität aufweist und damit in Ruhe die Gefahr des Austretens des Flüssigklebstoffs aus dem Verbund, insbesondere aus dem erfindungsgemäßen Klebeband, geringer ist. Aufgrund der Viskositätserniedrigung unter Scherung oder Dehnung lässt sich eine solche Verklebungsschicht trotz höherer Ruheviskosität (Nullviskosität) noch leicht spalten.

Der Vorteil eines Flüssigklebstoffs mit thixotropem Fließverhalten ist die erleichterte Lagerung, da der Klebstoff im Ruhezustand eine höhere Viskosität aufweist. Vor dem Spalten versetzt man den Klebstoff durch Einbringen von mechanischer Energie, zum Beispiel von Schwingungen, in einen niedrigerviskosen Zustand, welcher durch die Thixotropie zunächst beibehalten wird, so dass das Spalten erleichtert wird.

Auch ein Flüssigklebstoff mit dilatantem Fließverhalten kann vorteilhaft sein, da ein solcher Flüssigklebstoff bei der Lagerung unter Druck, zum Beispiel dem Wickeldruck in einer Klebebandrolle, weniger leicht ausfließt. Bei einem dilatanten Flüssigklebstoff ist bevorzugt die Nullviskosität unterhalb von 100 Pas, da anderenfalls die Spaltkräfte zu hoch werden können.

In einer besonderen Ausführungsform umfasst (iii) die mindestens eine Verklebungsschicht mindestens zwei Schichten, welche jeweils mindestens einen Flüssigklebstoff mit entgegen gerichteten Fließverhalten aufweist. Somit umfasst eine Ausführungsform eine Verklebungsschicht umfassend eine Schicht mindestens eines strukturviskosen Flüssigklebstoffs und eine Schicht mindestens eines dilatanten Flüssigklebstoffs. Dies hat den Vorteil, dass bei einer ersten Spaltung die resultierende gespaltene Verklebungsschicht umfassend den gespaltenen strukturviskosen Flüssigklebstoff vorteilhaft schnell verklebt werden kann. Während die zurückgebliebene Verklebungsschicht umfassend eine Schicht mindestens eines dilatanten Flüssigklebstoffs weiterhin gelagert werden kann. Auch die kombinierte Nutzung von Flüssigklebstoffen mit zeitunabhängigem, newtonschem, thixotropem und/oder rheopexem Fließverhalten ist möglich. Bevorzugt sind Flüssigklebstoffe mit einer Fließgrenze, insbesondere einer Fließgrenze oberhalb von 10 Pa, gemessen bei einer Temperatur von 23 °C.

Die Fließgrenze ist in der Rheologie diejenige aufzubringende grenzwertige Spannung, ab der ein Stoff vom "elastischen Gedehntwerden" zum "Fließen" (das heißt von einer nicht bleibenden zu einer bleibenden Verformung) übergeht. Der Schubspannungszeitrampentest (Stress Ramp Test) dient der Ermittlung einer eventuell vorhandenen Fließgrenze. Dabei wird eine Probe mit einer Schubspannung beaufschlagt, die kontinuierlich mit der Zeit ansteigt. Die Schubspannung, bei der die Probe anfängt zu fließen, wird als Fließgrenze (Yield Point, Yield Stress) bezeichnet. Der Test ist ausführlich in Rüdiger Brummer„Rheology Essentials of Cosmetic and Food Emulsions", Springer, 2005, Seite 65 bis 67 beschrieben.

Zwischen den jeweiligen unterschiedlichen Flüssigklebstoffschichten kann eine Trennschicht vorliegen, oder aber sie liegen in direktem Kontakt aufeinander. Somit kann (iii) die mindestens eine Verklebungsschicht mindestens eine Flüssigklebstoffschicht oder mehrere umfassen, welche nebeneinander und/oder übereinander angeordnet sein können. Um die Viskosität des Flüssigklebstoffs einzustellen, können alle dem Fachmann bekannten rheologisch wirksamen Additive zugesetzt werden, also zum Beispiel Verdicker newtonischer und nicht-newtonischer Art, Fließverbesserer auf der Basis von Silikonen oder solche, die kein Silikon enthalten. Solche und weitere Additive werden zum Beispiel in B. Müller: Additive Kompakt, Hannover, Vincentz, 2009 beschrieben.

Die Dicke der mindestens einen Verklebungsschicht im erfindungsgemäßen Klebeband beträgt insbesondere größer gleich 0,5 μηη bis kleiner gleich 1000 μηη, vorzugsweise größer gleich 0,5 μηη bis kleiner gleich 500 μηη, größer gleich 1 μηη bis kleiner gleich 500 μηη, größer gleich 2 μηη bis kleiner gleich 200 μηη (Beispiele, Tabelle 2). Die Dicke der Verklebungsschicht ist abhängig von den verwendeten Flüssigklebstoffen, der Art des Herstellungsverfahrens, insbesondere Masseauftrag oder durch Diffusion während Lagerung, und der beabsichtigten Verwendung.

In einem bevorzugten erfindungsgemäßen Klebeband weist (iii) die mindestens eine, insbesondere ursprüngliche und/oder die mindestens eine, insbesondere mindestens einmal gespaltene, Verklebungsschicht in abgebundenem Zustand eine Kohäsion von größer gleich 150 N/cm 2 auf, gemessen im dynamischen Schertest nach ISO 29862 mit einer Schichtdicke von 100 μηη, wobei das Versagen kohäsiv erfolgt. Insbesondere weist die mindestens eine Verklebungsschicht mindestens einen Flüssigklebstoff mit einer Kohäsion in abgebundenem Zustand von größer gleich 150 N/cm 2 auf. Der Verklebungsuntergrund ist dabei so zu wählen, dass die Verklebungsschicht kohäsiv versagt.

Der Vorteil der vorbeschriebenen Ausführung des erfindungsgemäßen Klebebandes mit (iii) mindestens einer Verklebungsschicht, insbesondere mit der vorbeschriebenen Kohäsion, ist das verbesserte Auffließen des Klebebands und damit eine hervorragende Barrierewirkung, wie anhand der Wasserdampfpermeationsrate gezeigt (siehe Tabelle 3). Das verbesserte Auffließen zeigt sich in einer verbesserten Benetzung der Oberfläche eines Substrates und in einem vorzugsweise durchgängigen Kontakt zwischen Klebeband und Oberfläche des Substrats ohne Entstehen von Poren an der Grenzfläche zwischen Verklebungsschicht und Oberfläche des Substrates.

In einer besonderen Ausführung eines erfindungsgemäßen Klebebandes, insbesondere in der erfindungsgemäßen Verwendung zur Beschichtung, Verkapslung und/oder Schutz vor Permeaten von Oberflächen umfasst der Klebebandabschnitt (i) mindestens eine Trägerschicht, vorzugsweise eine Haftklebemasse, und (iii) zwei Verklebungsschichten, wobei die erste Verklebungsschicht auf der ersten Oberfläche der mindestens einen Trägerschicht und die zweite Verklebungsschicht auf der zweiten Oberfläche der mindestens einen Trägerschicht angeordnet ist und die gegenüber liegende Oberfläche der jeweiligen Verklebungsschicht jeweils mit (ii) einer Deckschicht, vorzugsweise einem Liner, abgedeckt ist (Fig. 5). Die zwei Verklebungsschichten können jeweils den gleichen Flüssigklebstoff oder unterschiedliche Flüssigklebstoffe aufweisen. In dieser Ausführung ist es besonders vorteilhaft, wenn die Viskositäten der Flüssigklebstoffe unterschiedlich sind. Dadurch kann der Liner auf der einen Seite der Trägerschicht unter Spalten der Verklebungsschicht mit einer Kraft abgezogen werden, die geringer ist, als die Kraft die zum Abziehen des Liners auf der anderen Seite benötigt wird. Bevorzugt beträgt der Unterschied in der Viskosität zumindest einen Faktor 2, insbesondere zumindest einen Faktor 5. Somit ist ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ein Klebeband umfassend (iii) mindestens zwei Verklebungsschichten (Fig. 5), wobei die erste Verklebungsschicht mindestens einen Flüssigklebstoff mit einer Viskosität aufweist, die von der Viskosität des Flüssigklebstoffs der zweiten Verklebungsschicht abweicht. Vorzugsweise weicht die Viskosität der jeweiligen Flüssigklebstoffe in den zwei Verklebungsschichten um Faktor 2 voneinander ab, besonders bevorzugt um Faktor 5. Ein dem gemäßer Viskositätsunterschied kann auch durch Einbringen oder Entzug von Energie erreicht werden, Beispielsweise kann eine Seite des Klebebands vor dem Spalten gekühlt oder erwärmt werden.

In einer bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Klebebandes umfasst der mindestens eine Flüssigklebstoff, insbesondere in der mindestens einen Verklebungsschicht und/oder Trägerschicht, mindestens ein Epoxidharz, insbesondere mindestens ein Diepoxid. Bevorzugt umfasst die mindestens eine Verklebungsschicht des erfindungsgemäßen Klebebandes mindestens einen Flüssigklebstoff, der mindestens ein Epoxidharz umfasst, wobei das Klebeband weiter bevorzugt a) die vorbeschriebene Haftklebemasse als Trägerschicht aufweist,

b) das vorbeschriebene Gemisch aus Haftklebemasse und Flüssigklebstoff als Trägerschicht aufweist, und das Epoxidharz sowohl in der Verklebungsschicht als auch in dem Gemisch oder nur in einer der beiden Schichten enthalten ist, c) die vorbeschriebene aktivierbare Klebemasse als Trägerschicht aufweist, oder d) eine zweite Deckschicht, insbesondere temporäre Abdeckschicht, als Trägerschicht aufweist.

In einer Ausgestaltung umfasst das erfindungsgemäße Klebeband mindestens eine Deckschicht, mindestens eine Verklebungsschicht gemäß obiger Definition und mindestens eine Haftklebemasse, wie in Fig. 1 gezeigt, und optional mindestens eine zweite Deckschicht, insbesondere zur temporären Abdeckung und Schutz der Haftklebemasse während Lagerung und Transport. Ein Beispiel für eine erfindungsgemäße Haftklebemasse ist T3, wie in Tabelle 1 und den Beispielen beschrieben.

In einer weiteren Ausgestaltung umfasst das erfindungsgemäße Klebeband (ii) mindestens eine Deckschicht, (i) in Form einer Trägerschicht ein Gemisch aus mindestens einer Haftklebemasse und mindestens einem abbindbaren Flüssigklebstoff, vorzugsweise umfassend ein Epoxidharz, und (i) optional mindestens eine zweite Deckschicht. Der Aufbau dieser Ausführungsform entspricht der in Fig. 3 dargestellten Anordnung, wobei, insbesondere vor Lagerung, anstelle der Verklebungsschicht das vorbeschriebene Gemisch vorliegt. Nach Austreten des mindestens einen Flüssigklebstoffs aus dem erfindungsgemäßen Gemisch, insbesondere während Lagerung, entsteht eine Verklebungsschicht. Beispiele für solche Gemische sind T1 und T2, wie in Tabelle 1 und den Beispielen beschrieben.

In einer weiteren Ausgestaltung umfasst das erfindungsgemäße Klebeband (ii) mindestens eine Deckschicht, (i) mindestens eine aktivierbare Klebemasse als Trägerschicht, (iii) mindestens eine Verklebungsschicht gemäßen obiger Definition, analog in Fig. 1 gezeigt, und (i) optional mindestens eine zweite Deckschicht.

Als (ii) Deckschicht im Sinne der Erfindung werden bevorzugt Liner eingesetzt, vorzugsweise PET-Folien. Haftklebebänder, die ein- oder beidseitig mit Klebstoffen beschichtet sind, werden am Ende des Herstellungsprozesses zumeist zu einer Rolle in Form einer archimedischen Spirale aufgewickelt. Um bei doppelseitig klebenden Klebebändern zu verhindern, dass die Klebemassen miteinander in Kontakt kommen, oder um bei einseitig klebenden Klebebändern eine Verklebung der Klebemasse auf dem Träger beziehungsweise auf der jeweiligen Trägerschicht zu verhindern, werden die Klebebänder vor dem Wickeln mit einem Abdeckmaterial (auch als Trennmaterial bezeichnet) beziehungsweise einer Deckschicht eingedeckt, das zusammen mit dem Klebeband aufgewickelt wird. Dem Fachmann sind derartige Abdeckmaterialien unter den Namen Liner oder Releaseliner bekannt. Neben der Abdeckung von ein- oder doppelseitig klebenden Klebebändern werden Liner auch zur Eindeckung von reinen Klebemassen (Transferklebeband) und Klebebandabschnitten (zum Beispiel Etiketten) eingesetzt. Eine weitere Funktion solcher Liner ist der Schutz der jeweiligen Klebemasse, insbesondere der mindestens einen Verklebungsschicht, vor Verschmutzung bis zur zielgerichteten Verwendung des jeweiligen Klebebandes, insbesondere des erfindungsgemäßen Klebebandes. In der vorliegenden Erfindung wird die mindestens eine Deckschicht, insbesondere der mindestens eine Liner, nicht nur für die bislang im Stand der Technik bekannten Funktionen eingesetzt, sondern bevorzugt als Dosierhilfe und Applikationshilfe. Eine Deckschicht, insbesondere ein Liner, im Sinne der Erfindung wird zur Spaltung der mindestens einen Verklebungsschicht verwendet, wobei der Liner von der mindestens einen Verklebungsschicht abzogen wird. Somit umfassen Deckschichten im Sinne der Erfindung temporäre Abdeckschichten, welche bei der Verwendung des erfindungsgemäßen Klebebandes abgezogen werden. In einer besonderen Ausführungsform der Verwendung wird ein Liner auf eine bereits mindestens einmal gespaltene erfindungsgemäße Verklebungsschicht aufgebracht. Anschließend wird der, als Dosierhilfe und Applikationshilfe, neu aufgebrachte Liner abgezogen und damit die Verklebungsschicht erneut gespalten und gleichzeitig dosiert. Die an dem neuen Liner anhaftende gespaltene Verklebungsschicht kann anschließend erneut auf ein weiteres Substrat appliziert werden. Somit ist im engeren Sinne ein Liner nicht Bestandteil eines Klebebandes, sondern nur ein temporäres Hilfsmittel zu dessen Herstellung, Lagerung oder für die Weiterverarbeitung, insbesondere der erfindungsgemäßen Verwendung als Dosierhilfe und Applikationshilfe. Ebenso ist der Verbund nur temporär und nicht dauerhaft, da der Liner vorzugsweise mit mindestens einem Teil des Flüssigklebstoffs der mindestens einen Verklebungsschicht abgezogen wird.

Ein Liner nach dem Stand der Technik besteht aus zumindest einer abhäsiven Schicht (Trennschicht), um die Adhäsionsneigung von adhärierenden Produkten gegenüber diesen Oberflächen zu verringern (trennwirksame Funktion). Diese Schicht kann auf einem Trägermaterial aufgebracht sein.

Als Trennschicht eingesetzt werden können alle dem Fachmann bekannten Systeme, insbesondere solche, welche im„Handbook of Pressure Sensitive Adhesive Technology" von Donatas Satas (Satas & Associates, Warwick 1999) genannt sind. Das Material der abhäsiven Trennschicht ist nach dem Stand der Technik bevorzugt ausgewählt aus der Gruppe umfassend Silikone, fluorierte Silikone, Silikon-Copolymere, Wachse, Carbamate, Fluorpolymere und Polyolefine oder Mischungen aus zwei oder mehr der genannten Stoffe. Im erfindungsgemäßen Klebeband wird bevorzugt als (ii) die mindestens eine Deckschicht ein Liner ohne Trennschicht eingesetzt, welche ausgewählt wird aus der Gruppe umfassend Papier, polymerbeschichtetes Papier, Vlies, polymerbeschichtetes Vlies, Folie, Folie umfassend biaxial verstrecktes Polyethylenterephthalat, Polybuten, Polypropylen, Polyethylen, monoaxial verstrecktes Polypropylen, biaxial verstrecktes Polypropylen oder Polyethylen, Polyolefin und Polyester und Kombinationen aus mindestens zwei der genannten Verbindungen. Vorzugsweise wird Polyolefinfolien (Polypropylen- und Polyethylenfolien) oder Polyesterfolien verwendet. Wo erforderlich kann zusätzlich, insbesondere bei mindestens zwei Deckschichten, oder anstelle einer Deckschicht ohne Trennschicht, eine Liner mit mindestens einer Trennschicht eingesetzt werden. In solchen Fällen wird die abhäsive Trennschicht ausgewählt aus Silikone, fluorierte Silikone, Silikon-Copolymere, Wachse, Carbamate, Fluorpolymere und Polyolefine oder Mischungen aus mindestens zwei der genannten Verbindungen. Besonders bevorzugt ist eine geätzte PET-Folie. Besonders bevorzugt wird erfindungsgemäß als die mindestens eine Deckschicht ein Liner ohne abhäsive Schicht eingesetzt. Ein solcher Liner hat einen positiven Einfluss auf den Spaltvorgang der mindestens einen Verklebungsschicht. Bevorzugt wird dadurch eine homogene Spaltung der Verklebungsschicht erleichtert. Besonders bevorzugt wird die Verklebungsschicht beim Abziehen der mindestens einen Deckschicht, vorzugsweise eines Liners ohne abhäsive Schicht, in ihrer mittleren Schichtdicke (Standardabweichung plus/minus kleiner gleich 20 %) mindestens teilflächig, vorzugsweise vollflächig, homogen gespalten. Homogen gespalten bedeutet, dass eine, in ihrer Schichtdicke, homogen gespaltene Verklebungsschicht auf dem abgezogenen Liner (Deckschicht), einem Substrat und/oder auf einer Trägerschicht erhalten wird. Eine, insbesondere mindestens einmal gespaltene, Verklebungsschicht weist nach Spaltung eine homogene Schichtdicke auf, wenn sich ihre Schichtdicke über die Fläche des verwendeten Klebebandabschnittes eine Standardabweichung von plus/minus kleiner gleich 20 %, vorzugsweise kleiner gleich 10 %, besonders bevorzugt kleiner gleich 5 %, nicht übersteigt. In einer vorteilhafte Ausführung, insbesondere für die erfindungsgemäße Verwendung des erfindungsgemäßen Klebebandes umfassend mindestens eine Verklebungsschicht sowie zumindest einen Liner, ist die Trennkraft, die erforderlich ist die Verklebungsschicht vom Liner zu lösen höher als die Kraft, die zum Spalten der Verklebungsschicht benötigt wird. Dies wird insbesondere durch einen Liner erreicht, der bei 23 °C und einer relativen Luftfeuchtigkeit von 50 % eine Oberflächenenergie von mehr als 30 mN/m, vorzugsweise mehr als 38 mN/m aufweist. Vorliegend wurde die Oberflächenenergie als Benetzungswinkel, wie in den Beispielen erläutert, gemessen. Somit ist ein spaltbares Klebeband im Sinne der Erfindung umfassend mindestens eine Deckschicht mit einer Oberflächenenergie von größer gleich 30 mN/m, gemessen bei 23 °C und einer relativen Luftfeuchtigkeit von 50 %, vorzugsweise größer gleich 38 mN/m ebenfalls Gegenstand der vorliegenden Erfindung. Dadurch wird eine zur Trennung der erfindungsgemäßen Verklebungsschicht von der mindestens einen Deckschicht höhere erforderliche Trennkraft erreicht, als die zur Spaltung der Verklebungsschicht erforderliche Trennkraft. Folglich wird beim Abziehen der Deckschicht und/oder Trägerschicht die Verklebungsschicht gespalten und nicht von der Deckschicht oder Trägerschicht abgezogen.

In dem erfindungsgemäßen Klebeband ist (iii) die mindestens eine Verklebungsschicht mindestens einmal spaltbar, insbesondere durch Abziehen der mindestens einen Trägerschicht und/oder der mindestens einen Deckschicht, wie in den Figuren 2 und 4 schematisch gezeigt. Bevorzugt ist die mindestens eine Verklebungsschicht mehrfach spaltbar, vorzugsweise mindestens zweimal spaltbar, wie in Fig. b schematisch gezeigt, wobei das Spalten jedes Mal durch Abziehen einer Trägerschicht oder einer Deckschicht erfolgt.

Die Spaltung der mindestens einen Verklebungsschicht kann mindestens einmal oder mehrfach erfolgen. Wobei die Spaltung jedes Mal von der gleichen Seite, zum Beispiel bei einer einseitig zur Verklebung vorgesehen Verklebungsschicht, insbesondere bei Ausgestaltung der mindestens einen Trägerschicht als Haftklebemasse (Fig. 2), erfolgen kann. Alternativ kann erfindungsgemäß die Spaltung auch von beiden Seiten der Verklebungsschicht erfolgen, zum Beispiel bei einer zweiseitig spaltbaren und zur Verklebung vorgesehenen Verklebungsschicht, insbesondere mit zwei Linern abgedeckte Verklebungsschicht (Fig. 4).

Um die mindestens einmal gespaltene Verklebungsschicht wiederholt zu spalten, kann eine dritte, vierte und weitere Deckschicht, insbesondere temporäre Abdeckschicht, auf die mindestens einmal gespaltene freigelegte Verklebungsschicht neu aufgebracht werden. Nach Aufbringen der weiteren Deckschicht kann der Spaltvorgang, wie bereits beschrieben, wiederholt werden. Bevorzugt ist ein erfindungsgemäßes Klebeband, in dem eine mindestens einmal gespaltene, in der Schichtdicke reduzierte, bezogen auf die Schichtdicke (iii) der mindestens einen ursprünglichen Verklebungsschicht, zumindest teilflächig vorhandene Verklebungsschicht jeweils auf der mindestens einen Trägerschicht und auf der mindestens einen Deckschicht vorliegt.

Die mindestens einmal gespaltene Verklebungsschicht in dem erfindungsgemäßen Klebeband ist durch Abziehen (i) der mindestens einen Trägerschicht und/oder (ii) der mindestens einen Deckschicht erhältlich, insbesondere durch Abziehen von der ursprünglichen Verklebungsschicht oder der bereits mindestens einmal gespaltenen Verklebungsschicht. Bevorzugt kann das Spalten mehrfach wiederholt werden, mindestens ein zweites, drittes, viertes und fünftes Mal. Das Spalten ist in Figuren 2 und 4 schematisch gezeigt. Die mögliche Häufigkeit des Spaltens ist von der Ausgangsschichtdicke und der komplexen Viskosität der Verklebungsschicht abhängig.

Bevorzugt weist im erfindungsgemäßen Klebeband die mindestens eine Verklebungsschicht mit einer komplexen Viskosität von kleiner gleich 10 Pas, gemessen nach ISO 6721 -10 bei 23 °C und einer Frequenz von 1 rad/s, eine Schichtdicke von kleiner gleich 50 μηη auf, vorzugsweise kleiner gleich 40 μηη, kleiner gleich 30μη"ΐ, kleiner gleich 25 μηη, kleiner gleich Ι δ μηη, besonders bevorzugt kleiner gleich 10 μηη, insbesondere kleiner gleich 5 μηη, 4 μηη, 3 μηη, 2 μηη und besonders bevorzugt kleiner gleich 1 μηη, zum Beispiel 500 nm, 400 nm, 300 nm und 200 nm, da bei zu großer Schichtdicke der Verklebungsschicht die Gefahr des Austretens des Flüssigklebstoffs mit niedriger Viskosität aus dem Verbund besteht.

Weiterhin weist die mindestens eine Verklebungsschicht mit einer komplexen Viskosität von kleiner gleich 1 Pas, gemessen nach ISO 6721 -10 bei 23 °C und einer Frequenz von 1 rad/s, eine Schichtdicke von kleiner gleich 10 μηη auf, vorzugsweise kleiner gleich 5 μηη, kleiner gleich 3 μηη, besonders bevorzugt kleiner gleich 1 μηη, zum Beispiel 500 nm, 400 nm, 300 nm und 200 nm. Somit haben niedrigviskose Klebstoffe den Vorteil, dass auch leichter sehr dünne Verklebungsschichten hergestellt werden können. Da bei sehr dünnen Schichtdicken die Klebkräfte abnehmen können, liegt die bevorzugte Schichtdicke einer Verklebungsschicht mit einer komplexen Viskosität von kleiner gleich 10 Pas zwischen größer gleich 1 μηη und kleiner gleich 25 μηη.

Umfasst das erfindungsgemäße Klebeband mindestens zwei Verklebungsschichten so kann die erste und zweite Verklebungsschicht voneinander abweichende oder gleiche Viskositäten aufweisen.

Verklebungsschichten umfassend zumindest einen hochviskosen beziehungsweise pastösen Flüssigklebstoff können allein oder in Kombination mit Verklebungsschichten umfassend niedrigviskose Flüssigklebstoffe eingesetzt werden. Hochviskose beziehungsweise pastöse Flüssigklebstoffe weisen eine komplexe Viskosität von größer gleich 10 5 mPas auf, und/oder haben insbesondere einen tan delta kleiner gleich 2, und können Schichtdicke größer gleich 10 μηι aufweisen, vorzugsweise größer gleich 50 μηι, bevorzugt größer gleich 200 μηι, besonders bevorzugt größer gleich 500 μηι. Bevorzugt weist die mindestens eine Verklebungsschicht, enthaltend mindestens einen hochviskosen Flüssigklebstoff eine Schichtdicke größer gleich 25 μηη bis kleiner gleich 200 μηη auf. Mit hochviskosen oder pastösen Flüssigklebstoffen lassen sich somit dickere Verklebungsschichten herstellen. Diese weisen gegenüber den dünneren Verklebungsschichten, insbesondere solchen mit niedrigviskosen Flüssigklebstoffen, eine höhere Klebkraft auf. Ferner wird mit dickeren Verklebungsschichten, insbesondere solchen mit hochviskosen Flüssigklebstoffen, eine bessere Anpassung an unebene, insbesondere raue, Substrate erreicht. Dadurch kann auch auf Substraten mit rauen Oberflächen eine gute Verklebung und damit sehr gute Verkapselung im Sinne der Erfindung gewährleistet werden. Da hochviskose Flüssigklebstoffe eine geringe Fließfähigkeit aufweisen, werden sie bevorzugt für sehr dicke Verklebungsschichten verwendet, insbesondere für Schichtdicken größer gleich 200 μηη, 300 μηη, 400 μηη und besonders bevorzugt größer gleich 500 μηη. Um in dem erfindungsgemäßen Klebeband, insbesondere in der erfindungsgemäßen Verwendung, einen Klebstoffaustritt zu vermeiden, beträgt die bevorzugte Schichtdicke größer gleich 25 μηη bis kleiner gleich 200 μηη. Bei Verklebungsschichten größer gleich 200 μηη kann es bei zu geringer Viskosität zum Klebstoffaustritt aus dem Verbund kommen.

In einer besonderen Ausgestaltung umfasst die mindestens eine Verklebungsschicht und/oder Trägerschicht des erfindungsgemäßen Klebebandes, mindestens einen Flüssigklebstoff, , der einen Kontaktwinkel, gemessen zwischen einem Tropfen des mindestens einen Flüssigklebstoffs und (ii) der unter dem Tropfen liegenden Deckschicht kleiner gleich 90° beträgt, gemessen bei Raumtemperatur von 23 °C und 50 % relativer Luftfeuchtigkeit durch Auftropfen von 4 μΙ des Flüssigklebstoffs. Bevorzugt beträgt der Kontaktwinkel kleiner gleich 70°, kleiner gleich 50°, besonders bevorzugt kleiner gleich 30°, insbesondere gemessen zwischen mindestens einem Flüssigklebstoff und einer PET-Folie als Deckschicht. Ein solcher Kontaktwinkel zeigt eine hohe Affinität des Flüssigklebstoffs zur Deckschicht und beeinflusst bei einer latenten Unverträglichkeit des Flüssigklebstoffs in der Trägerschicht eine Diffusion des mindestens einen Flüssigklebstoffs zur Deckschicht positiv. Dies wiederum begünstigt das Austreten des Flüssigklebstoffs aus der Trägerschicht während Lagerung. Weiter führt dies zu einer guten Benetzung des Liners durch den Flüssigklebstoff, insbesondere während der Lagerung, und nachfolgend zu einem guten Spalten, insbesondere homogenen Spalten beim Abziehen der mindestens einen Deckschicht, insbesondere des Liners, von der mindestens einen Verklebungsschicht.

Das erfindungsgemäße Klebeband ist gut lagerfähig, insbesondere über einen Zeitraum von größer gleich 3 Tagen, vorzugsweise größer gleich 5 Tagen, größer gleich 10 Tage insbesondere bis kleiner gleich 3 Jahren, bevorzugt kleiner gleich 2 Jahren, kleiner gleich 1 Jahr, besonders bevorzugt kleiner gleich 6 Monate. Die Lagerung kann bei Temperaturen von 0 °C bis 150 °C erfolgen. Bei Temperaturen von mehr als 120 °C besteht die Gefahr, dass der Flüssigklebstoff bereits aushärtet. Bevorzugt wird eine Lagerung bei Temperaturen größer gleich 15 °C bis kleiner gleich 80 °C, vorzugsweise größer gleich 15 °C bis kleiner gleich 60 °C, größer gleich 20 °C bis kleiner gleich 40 °C, besonders bevorzugt größer gleich 20 °C bis kleiner gleich 30 °C.

Die angegebenen Lagerzeiträume definieren nicht die Dauer des Austretens des mindestens einen Flüssigklebstoffs, sondern lediglich die kleinstmögliche Lagerzeit des erfindungsgemäßen Klebebandes ohne Beeinträchtigung der Eigenschaften des Klebebandes, insbesondere der mindestens einen ausgetretenen Verklebungsschicht.

Die mindestens einmal gespaltene, verklebte und abgebundene Verklebungsschicht und/oder die mindestens eine Trägerschicht des erfindungsgemäßen Klebebandes weisen eine Wasserdampfpermeationsrate (WVTR), gemessen nach ASTM F-1249 bei 38 °C und 90 % relativer Luftfeuchtigkeit und bezogen auf eine Schichtdicke von 50 μηη, von kleiner gleich 50 g/m 2 pro Tag auf, vorzugsweise kleiner gleich 40 g/m 2 pro Tag, kleiner gleich 30 g/m 2 pro Tag, besonders bevorzugt kleiner gleich 20 g/m 2 pro Tag (siehe Tabelle 3). Diese Wasserdampfpermeationsrate weist insbesondere eine auf mindestens einem Substrat verklebte, mindestens einmal gespaltene Verklebungsschicht nach dem Abbinden des mindestens einen Flüssigklebstoffs in der mindestens einen Verklebungsschicht und/oder Trägerschicht auf. Folglich wird erfindungsgemäß ein Substrat, insbesondere ein elektronisches Bauteil, unter Verwendung des erfindungsgemäßen Klebebandes, insbesondere der Verklebungsschicht, hervorragend verkapselt, so dass ein gemäß der Erfindung verkapseltes elektronisches Bauteil eine erhöhte Lebensdauer aufweist (Beispiele, Tabelle 3).

Das Abbinden, insbesondere Vernetzen, erfolgt nach dem Spalten und Verkleben der erfindungsgemäßen Verklebungsschicht. Unter Abbinden wird verstanden, dass der Flüssigklebstoff in eine feste Phase übergeht, damit seine Kohäsionsfestigkeit überwiegt und die Klebung ihre physikalischen und chemischen Eigenschaften entwickelt. Das Abbinden kann durch physikalische Vorgänge (Gelbildung, Hydratation, Abkühlung, Verdunsten flüchtiger Bestandteile) und/oder chemische Reaktion (Polymerisation, Vernetzung, Oxidation, Vulkanisation) bewirkt werden.

Bei den physikalisch abbindenden Systemen befinden sich die Klebstoffschichtmoleküle zum Zeitpunkt des Auftragens in der Regel bereits in ihrem makromolekularen Endzustand, von den Parametern Temperatur und Zeit abhängige chemische Reaktionen finden nicht mehr statt. Die Endfestigkeit ergibt sich direkt nach dem Ablauf der physikalischen Abbindevorgänge. Bei den chemisch reagierenden Systemen ist die Endfestigkeit sowie das werkstoffmechanische Verhalten eine zeit- und temperaturabhängige Funktion, die für den jeweiligen Härtungsmechanismus spezifisch ist.

In einer bevorzugten Ausführung des erfindungsgemäßen Klebebandes ist der mindestens eine Flüssigklebstoff ein chemisch abbindendes System, welchem der Initiator für die chemische Reaktion (unterhalb von 200 °C, insbesondere unterhalb von 130 °C, da viele Reaktionen bei genügend hoher Temperatur auch ohne Initiator ablaufen) fehlt, zum Beispiel ein flüssiges Reaktivharz. Da Initiatoren oft Feststoffe sind, die in den Reaktivharzen oft nicht gut löslich sind, können solche initiatorfreien Flüssigklebstoffe leichter ohne störende Partikel oder zusätzliche Lösemittel zu dünnen Schichten ausgestrichen werden. In dieser Ausführung geht das Abbinden der Verklebungsschicht von der Trägerschicht aus. Dies kann dadurch gelöst werden, in dem die Trägerschicht einen (latenten) Initiator für die Abbindereaktion des Flüssigklebstoffs enthält. Erst durch einen Trigger, wie Wärme oder Strahlung, vorzugsweise UV, wird die Abbindereaktion initiiert.

In einer besonderen Ausführungsform wird das Abbinden des mindestens einen Flüssigklebstoffs durch die mindestens eine Trägerschicht initiiert. Dies ist möglich, wenn die Trägerschicht eine Zusammensetzung aufweist, die durch eine gleichartige oder ähnliche chemische Reaktion initiiert wird, die über die Schichtgrenze in die Verklebungsschicht propagiert. Besonders bevorzugt ist hier die kationische Vernetzung, wie sie zum Beispiel bei Epoxiden eingesetzt wird, da dieser Reaktionstyp eine ausgeprägte Dunkelreaktion zeigt. Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Klebeband umfassend (iii) mindestens eine Verklebungsschicht mit mindestens einem chemisch abbindenden Flüssigklebstoff ohne Initiator und mindestens eine Trägerschicht umfassend mindestens eine aktivierbare Klebemasse, bevorzugt eine reaktive aktivierbare Klebemasse umfassend mindestens eine vernetzende Verbindung, wie Polymere und/oder Reaktivharze, welche das Abbinden des mindestens einen Flüssigklebstoffs in der mindestens eine Verklebungsschicht auslöst. Bevorzugt wird das Abbinden durch einen Trigger, wie Wärmezufuhr oder Strahlung, ausgelöst, wobei diese Reaktion in die Verklebungsschicht hineinstrahlt und über die Schichtgrenzen in die Verklebungsschicht propagiert. Bevorzugt ist die kationische Vernetzung, wie zum Beispiel bei Epoxiden. Bevorzugt werden dadurch chemische Bindungen zwischen den jeweiligen Schichten erzeugt, die einen guten Schichtverbund mindestens zwischen Trägerschicht und Verklebungsschicht herstellen.

Bei der erfindungsgemäßen Verwendung, insbesondere Verkapselung von Oberflächen (Figuren 2, 4 und 6), erfolgt das Abbinden, insbesondere das Vernetzen, des mindestens einen, insbesondere flüssigen oder pastösen, Flüssigklebstoffs vorzugsweise durch Verdunsten oder Ablüften von Wasser beziehungsweise organischen Lösungsmitteln (zum Beispiel Lösungsmittelklebstoffe, Dispersionsklebstoffe), Gelatinierung (zum Beispiel Piastisole), Reaktion unter Luftabschluss und Metallkontakt (zum Beispiel anaerobe Klebstoffe), Reaktion durch Luftfeuchtigkeit (zum Beispiel Cyanacrylate, Einkomponenten-Polyurethane), Reaktion durch Wärmezufuhr (zum Beispiel Einkomponenten-Reaktionsklebstoffe), Reaktion durch Einfluss von Strahlen (zum Beispiel UV- oder elektronenstrahlhärtende Acrylate), Reaktion nach dem In-Kontakt- bringen von zwei oder mehreren Komponenten (zum Beispiel kalt- und warmhärtende Reaktionsklebstoffe), Verdunsten oder Ablüften organischer Lösungsmittel und anschließende Reaktion von zwei Komponenten (zum Beispiel lösungsmittelhaltige Reaktionsklebstoffe), wobei diese Abbindemechanismen bei normaler oder erhöhter Temperatur stattfinden können. Bevorzugt wird das Abbinden durch UV-Strahlung ausgelöst.

Das erfindungsgemäße Klebeband ist bevorzugt mehrfach verwendbar, wobei bei jeder Verwendung durch Abziehen (Figuren 2, 4 und 6)

(i) der mindestens einen Trägerschicht oder (ii) der mindestens einen Deckschicht,

(iii) die mindestens eine Verklebungsschicht mindestens einmal gespalten und dabei ihre Schichtdicke reduziert wird. Die mindestens einmal gespaltenen Verklebungsschichten können jeweils in einer zweiten und weiteren Verwendung erneut gespalten werden, wobei insbesondere ein Anteil der ursprünglichen Verklebungsschicht von größer gleich 1 Gew.-% bis kleiner gleich 99 Gew.-% an (i) der mindestens einen Trägerschicht, (ii) Deckschicht und/oder einem Substrat haften bleibt, vorzugsweise von größer gleich 10 Gew.-% bis kleiner gleich 90 Gew.-%, größer gleich 15 Gew.-% bis kleiner gleich 80 Gew.-%, besonders bevorzugt größer gleich 20 Gew.-% bis kleiner gleich 70 Gew.-%, jeweils bezogen auf die Schichtdicke der ursprünglichen Verklebungsschicht.

Das erfindungsgemäße Klebeband kann in Form eines Stanzlings, Blatts, Etiketts, einer Rolle und/oder Banderole vorliegen und in jede gewünschte Form geschnitten und anschließend verwendet, insbesondere gespalten und verklebt, werden. Ebenfalls Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Klebebandabschnitt, insbesondere in Form eines Blatts, Stanzlings oder Rolle jeweils umfassend mindestens eine erfindungsgemäße (i) Trägerschicht, (ii) Deckschicht und (iii) Verklebungsschicht. Er kann die von seinem äußeren Umfang eingegrenzte Fläche vollständig bedecken oder auch Teile davon freilassen, wie zum Beispiel bei einem rahmenformigen Stanzling oder einem perforierten Abschnitt. Weitere Schichten, wie sie dem Fachmann im Bereich der Klebebänder geläufig sind, können ebenfalls enthalten sein, wie zum Beispiel weitere Klebstoff- oder Trägerschichten, Primer oder Releaseschichten oder Schichten mit spezifischen physikalischen Funktionen (zum Beispiel optisch wirksame Schichten, permeationshemmende oder fördernde Schichten, thermisch oder elektrisch leitfähige Schichten).

Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung des erfindungsgemäßen Klebebandes umfassend die Schritte

- Bereitstellen (i) mindestens einer Trägerschicht, (ii) mindestens einer Deckschicht, und optional (iii) mindestens einer Verklebungsschicht mit einer komplexen Viskosität kleiner gleich 1000 Pas, gemessen nach ISO 6721 -10 bei 23 °C und einer Frequenz von 1 rad/s, umfassend mindestens einen abbindbaren Flüssigklebstoff, insbesondere Anordnen der mindestens einen Trägerschicht und der mindestens einen Deckschicht übereinander und optional der mindestens einen Verklebungsschicht zwischen Trägerschicht und Deckschicht,

in Kontaktbringen der angeordneten Schichten und

- Erhalten eines Verbundes umfassend (i) mindestens eine Trägerschicht, (ii) mindestens eine Deckschicht und (iii) optional mindestens eine zwischen Trägerschicht und Deckschicht liegende Verklebungsschicht mit einer komplexen Viskosität kleiner gleich 1000 Pas, gemessen nach ISO 6721 -10 bei 23 °C und einer Frequenz von 1 rad/s.

Alternativ zur Bereitstellung der einzelnen Schichten und anschließenden Anordnen dieser übereinander, kann die mindestens Deckschicht oder Trägerschicht mit mindestens einer Verklebungsschicht versehen werden und die Verklebungsschicht anschließend mit mindestens einer Deckschicht oder Trägerschicht abgedeckt werden.

Daher umfasst das Verfahren zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Klebebandes bevorzugt einen Schritt

worin mindestens eine Trägerschicht versehen wird mit mindestens einer Verklebungsschicht mit einer komplexen Viskosität kleiner gleich 1000 Pas, gemessen nach ISO 6721 -10 bei 23 °C und einer Frequenz von 1 rad/s, umfassend mindestens einen abbindbaren Flüssigklebstoff, und anschließend die Verklebungsschicht (20, 21 ) mit mindestens einer Deckschicht in Kontakt gebracht wird, insbesondere sind die vorgenannten Schichten übereinander angeordnet, oder

worin mindestens eine Deckschicht versehen wird mit mindestens einer Verklebungsschicht mit einer komplexen Viskosität kleiner gleich 1000 Pas, gemessen nach ISO 6721 -10 bei 23 °C und einer Frequenz von 1 rad/s, umfassend mindestens einen abbindbaren Flüssigklebstoff, und anschließend die Verklebungsschicht (20, 21 ) mit mindestens einer Trägerschicht in Kontakt gebracht wird, insbesondere sind die vorgenannten Schichten übereinander angeordnet,

und insbesondere wird ein Verbund erhalten, umfassend (i) mindestens eine Trägerschicht, (ii) mindestens eine Deckschicht und mindestens eine zwischen Trägerschicht und Deckschicht liegende Verklebungsschicht mit einer komplexen Viskosität kleiner gleich 1000 Pas, gemessen nach ISO 6721 -10 bei 23 °C und einer Frequenz von 1 rad/s. In einer besonderen Ausführung der vorbeschriebenen Varianten des Verfahrens umfasst die mindestens eine Trägerschicht nach einer bevorzugten Alternative b) ein Gemisch aus mindestens einer Haftklebemasse und mindestens einem Flüssigklebstoff und die Deckschicht wird mit dieser Trägerschicht in Kontakt gebracht. In einem weiteren Schritt erfolgt das Ausbilden einer Verklebungsschicht zwischen Trägerschicht und Deckschicht, insbesondere durch Austreten des mindestens einen Flüssigklebstoffs aus der Trägerschicht, vorzugsweise während der Lagerung. Das Austreten des Flüssigklebstoffs erfolgt insbesondere an der Grenzfläche zwischen Trägerschicht und Deckschicht. Anschließend wird ein erfindungsgemäßes Klebeband erhalten.

In weiteren Alternativen des erfindungsgemäßen Verfahrens

a) wird die mindestens eine Trägerschicht umfassend mindestens eine Haftklebemasse und die mindestens eine Verklebungsschicht zwischen der Haftklebemasse und der mindestens einen Deckschicht angeordnet, wobei ein

Verbund erhalten wird, indem

eine Seite der Verklebungsschicht mit der Haftklebemasse und die der Haftklebemasse abgewandte Seite der Verklebungsschicht mit der Deckschicht in Kontakt gebracht wird, oder

c) die mindestens eine Trägerschicht ist eine zweite Deckschicht und die mindestens eine Verklebungsschicht wird zwischen der zweiten Deckschicht und der mindestens einen Deckschicht angeordnet, wobei ein Verbund erhalten wird, indem die Unterseite und Oberseite der Verklebungsschicht mit je einer Deckschicht in Kontakt gebracht werden, und

jeweils ein erfindungsgemäßes Klebeband erhalten wird (Figuren 1 , 3 oder 5), insbesondere umfassend mindestens eine Deckschicht, eine Trägerschicht und mindestens eine zwischen Trägerschicht und Deckschicht liegende Verklebungsschicht mit einer komplexen Viskosität kleiner gleich 1000 Pas, gemessen nach ISO 6721 -10 bei 23 °C und einer Frequenz von 1 rad/s.

Insbesondere ist die mindestens eine zumindest teilflächig vorhandene Verklebungsschicht die ursprüngliche, nicht gespaltene, Verklebungsschicht, welche nach dem erfindungsgemäßen Verfahren nach einer Alternative a) oder c) durch Masseauftrag auf einem Hilfsträger, vorzugsweise auf eine Deckschicht und/oder Trägerschicht, oder nach einer Alternative b) durch Diffusion aus der mindestens einen Trägerschicht erhalten wird. Diese Verklebungsschicht wird in der erfindungsgemäßen Verwendung zur Verklebung, Verkapselung und zum Schutz von Oberflächen vor Permeaten eingesetzt, insbesondere zur Verwendung als Schutz von elektronischen Bauteilen vor Permeaten.

Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein gespaltenes Klebeband, insbesondere mindestens einmal gespaltenes Klebeband, erhalten durch Spalten eines erfindungsgemäßen spaltbaren Klebebandes der vorbeschriebenen Art sowie erhältlich nach dem vorbeschriebenen Verfahren, wobei beim Spalten (i) die mindestens eine Trägerschicht und/oder (ii) die mindestens eine Deckschicht von der zwischen (i) Trägerschicht und (ii) Deckschicht angeordneten (iii) mindestens einen zumindest teilflächig vorhandenen Verklebungsschicht abgezogen wird, wobei eine auf (i) der Trägerschicht und/oder auf (ii) der Deckschicht haftende, mindestens einmal gespaltene, zumindest teilflächig vorhandene Verklebungsschicht erhalten wird, welche eine reduzierte Schichtdicke, bezogen auf die Schichtdicke (iii) der mindestens einen ursprünglichen Verklebungsschicht, aufweist.

Ebenfalls Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein, insbesondere mindestens einmal, gespaltenes Klebeband, vorzugsweise eine mindestens einmal gespaltene Verklebungsschicht, welches beziehungsweise welche jeweils eine in der Schichtdicke reduzierte zumindest teilflächig vorhandene Verklebungsschicht aufweist (zum Beispiel Fig. 2 b) und Fig. 4 b) oder d)), bezogen auf die Schichtdicke der mindestens einen ursprünglichen Verklebungsschicht. Diese ist erhältlich durch Abziehen (Fig. 2 und Fig. 4) der (i) mindestens einen Trägerschicht und/oder (ii) der mindestens einen Deckschicht, wobei jeweils mindestens ein Teil des mindestens einen Flüssigklebstoffs an der Trägerschicht und/oder Deckschicht haften bleibt. Insbesondere bleibt ein Anteil der ursprünglichen Verklebungsschicht von größer gleich 10 Gew.-% bis kleiner gleich 90 Gew.-%, vorzugsweise von größer gleich 20 Gew.-% bis kleiner gleich 80 Gew.-%, größer gleich 30 Gew.-% bis kleiner gleich 70 Gew.-%, besonders bevorzugt größer gleich 40 Gew.-% bis kleiner gleich 60 Gew.-%, jeweils bezogen auf die Schichtdicke (iii) der ursprünglichen Verklebungsschicht.

Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung des erfindungsgemäßen Klebebandes der vorbeschriebenen Art sowie erhältlich nach dem erfindungsgemäßen Verfahren, und insbesondere eines mindestens einmal gespaltenen Klebebandes, zur mehrfachen Verwendung und Verklebung, wobei bei jeder Verwendung die Verklebungsschicht gespalten wird und ihre Schichtdicke reduziert wird. Insbesondere erfolgt die Verwendung durch Abziehen (i) der mindestens einen Trägerschicht und/oder (ii) der mindestens einen Deckschicht, wobei bei jeder Verwendung eine mindestens teilflächige, vorzugsweise vollflächige, mindestens zweimal gespaltene Verklebungsschicht erhalten wird.

Die erfindungsgemäße Verwendung des erfindungsgemäßen Klebebandes der vorbeschriebenen Art sowie erhältlich nach dem erfindungsgemäßen Verfahren, und insbesondere eines mindestens einmal gespaltenen Klebebandes, umfasst die Verwendung als Barriereklebeband, zur Ausbildung von Barriereschichten, zur Beschichtung, Verklebung und/oder Verkapselung von Oberflächen, zur Verbindung, Anhaftung und Fixierung mindestens einer ersten Oberfläche an eine mindestens zweite Oberfläche, zum Schutz von Oberflächen vor dem Eindringen von Permeaten, in einem Verfahren zur Beschichtung, Verklebung und/oder Verkapselung von Oberflächen, in einem Verfahren zur Beschichtung, Verklebung und/oder Verkapselung von Permeat durchlässigen Materialien, von Oberflächen elektronischer Anordnungen und elektronischer Bauteile, insbesondere von Displays, Monitoren, LEDs, OLEDS und anderen optoelektronischen Anordnungen, zum strukturellen Verkleben, zum strukturellen Verkleben mit einer Zugscherfestigkeit größer gleich 1 MPa gemessen nach DIN EN 1465 bei Raumtemperatur von 23 °C und einer relativen Luftfeuchte von 50 %, zur Herstellung einer Verklebung mit einem hohen Schälwiderstand, zur Herstellung einer dauerhaften Verbindung zwischen mindestens zwei Werkstoffen und zur Verklebung auf rauen Untergründen mit einer gemittelten Rautiefe r z größer gleich 1 μηη, insbesondere mehr als 10 μηη. Unter solche rauen Untergründe fallen auch Untergründe mit Stufen, zum Beispiel mit Leitstrukturen für elektrischen Strom versehene Substrate, deren Stufenhöhe größer gleich 1 μηη, insbesondere größer gleich 10 μηη beträgt.

(Opto-)Elektronische Anordnungen umfassen anorganische oder organische elektronische Strukturen, beispielsweise organische, metallorganische oder polymere Halbleiter oder auch Kombinationen dieser. Diese Anordnungen und Produkte sind je nach gewünschter Anwendung starr oder flexibel ausgebildet. Als Beispiele für (opto-) elektronische Anwendungen seien hier elektrophoretische oder elektrochrome Aufbauten oder Displays, organische oder polymere Leuchtdioden (OLEDs oder PLEDs) in Anzeige- und Display-Vorrichtungen oder als Beleuchtung genannt, Elektrolumineszenzlampen, lichtemittierende elektrochemische Zellen (LEECs), organische Solarzellen, bevorzugt Farbstoff- oder Polymersolarzellen, anorganische Solarzellen, bevorzugt Dünnschichtsolarzellen, insbesondere auf der Basis von Silizium, Germanium, Kupfer, Indium und/oder Selen, Perowskitsolarzellen, organische Feldeffekt-Transistoren, organische Schaltelemente, organische optische Verstärker, organische Laserdioden, organische oder anorganische Sensoren oder auch organisch- oder anorganisch basierte RFID-Transponder angeführt.

Das erfindungsgemäße Klebeband, insbesondere die mindestens eine erfindungsgemäße Verklebungsschicht, ist für die Realisierung einer ausreichenden Lebensdauer und Funktion von (opto-)-elektronischen Anordnungen im Bereich der anorganischen und/oder organischen (Opto-)-Elektronik, ganz besonders im Bereich der organischen (Opto-)-Elektronik, sehr gut geeignet. Durch die Verklebung und Verkapselung im Sinne der Erfindung werden (opto-)-elektronische Anordnungen, insbesondere im Bereich der anorganischen und/oder organischen (Opto-)Elektronik, ganz besonders sowohl gegen Wasserdampf als auch gegen Sauerstoff geschützt. Die erfindungsgemäße Verkapselung gewährleistet während der erhöhten Lebensdauer der elektronischen Anordnung einen Schutz, der den Abfall der Leistung über den Anwendungszeitraum vermindert oder sogar hindert. Bevorzugt wird eine luftblasenfreie Verkapslung erzielt. Weiter wird durch die erfindungsgemäße Verklebungsschicht, die erfindungsgemäß auf eine Oberfläche eines Substrates, insbesondere mit der Abdeckung bei einem Verkapselungsaufbau für eine elektronische Anordnung, in Kontakt gebracht wird, vorteilhaft eine besonders gute Benetzung dieser Oberfläche hergestellt, wobei die Grenzflächenpermeation vermindert wird. Gleichzeitig wird durch die Applikation der erfindungsgemäßen Verklebungsschicht in Kombination mit der mindestens einen Trägerschicht die Handhabung vereinfacht sowie eine einfache und genaue Dosierung der Menge des Flüssigklebstoffs erreicht.

Substrat im Sinne der Erfindung umfasst jedes Material, an dem die erfindungsgemäße Verklebungsschicht anhaftet. Insbesondere umfasst das Substrat mindestens ein Material oder Werkstoff oder zumindest Teilbereiche, die verkapselt werden können und vor Eindringen von Permeaten, wie Sauerstoff und/oder Wasser beziehungsweise Wasserdampf geschützt werden sollen. Solche Substrate sind insbesondere in elektronischen Bauteilen und Anordnungen, insbesondere in optoelektronischen Einheiten, zu finden. Bei Verwendung des erfindungsgemäßen Klebebandes werden solche Bereiche verkapselt. Bevorzugt werden im Sinne der Erfindung Substrate mit einer gemittelten Rautiefe r z oder Stufen von mehr als 1 μηη, insbesondere mehr als 10 μηη, verstanden.

Verkapselung im Sinne der Erfindung bedeutet die mindestens teilweise Umhüllung zumindest eines Bereiches des Substrates. Insbesondere die Umhüllung solcher Materialien und/oder Oberflächen eines Substrates, die eine erhöhte Empfindlichkeit gegenüber physikalischen Einwirkungen, insbesondere Eindringen und/oder Durchdringen von Permeaten, aufweisen. Bevorzugt ist eine permeationsdichte Verkapselung des Substrates, besonders bevorzugt ohne Poren und ohne Luftblasen.

Permeate umfassen eine Vielzahl von niedermolekularen organischen oder anorganischen Verbindungen, die durch Sorption an der Grenzfläche, wie Gase, Dämpfe oder in Flüssigkeiten gelöste Chemikalien oder suspendierte Stoffe, durch Diffusion oder durch Desorption, wie ein Adsorbat, welches als Gas auf der anderen Seite des Feststoffes entweichen. Permeate durchdringen den Festkörper beziehungsweise das feste Material durch Poren beziehungsweise molekulare Zwischenräume. Permeate umfassen insbesondere Wasserdampf und Sauerstoff.

Verklebung im Sinne der Erfindung ist eine Verbindung, die durch die erfindungsgemäße Verklebungsschicht hergestellt wird und zwar zwischen Verklebungsschicht und einem Substrat, einer Trägerschicht, Deckschicht und/oder einem zweiten Substrat (Figuren 1 - 6).

Klebeband im Sinne der Erfindung umfasst transport- und lagerfähige, aufgewickelte Rollen und Banderolen sowie Klebebandabschnitte in den üblichen Formen und Dimensionen, wie Stanzlinge, Blätter und Etiketten, insbesondere von einer Rolle oder Banderole abgeschnittene Stücke, Stanzlinge, Blätter und Etiketten.

In einer besonderen Verwendung wird das erfindungsgemäße Klebeband zur strukturellen Verklebung verwendet. Der Begriff „strukturelles Kleben" ist nicht einheitlich definiert. Allerdings wird im Allgemeinen und im Sinne der Erfindung darunter eine durch das Kleben mögliche konstruktive Gestaltung mit hoher Festigkeit beziehungsweise Steifigkeit bei weitgehend gleichmäßiger und günstiger Spannungsverteilung verstanden. Weiterhin charakterisiert dieser Begriff auch die Forderung an eine Klebung, die an sie gestellten mechanischen und durch Alterungsvorgänge bedingten Beanspruchungen dauerhaft ohne Versagen zu erfüllen (nach Habenicht: Kleben, 6. Auflage, 2009, Berlin, Springer, Seite 4). Strukturelle Haftklebstoffe verfügen insbesondere über sehr hohe Schälwiderstände. Um dies zu erreichen besitzen sie in der Regel (zum Beispiel thermisch) vernetzende Komponenten (Habenicht, Seite 194). Insbesondere ist die oben formulierte Definition„strukturelles Kleben" im Hinblick auf den Fahrzeugbau zu erweitern auf: „Dauerhaftes Verbinden steifer Werkstoffe mittels hochmoduliger und hochfester Klebstoffe unter Berücksichtigung eines größtmöglichen Crashverhaltens." (Habenicht, Seite 745). Ferner hat sich in der Praxis die Einteilung nach der Zugscherfestigkeit der Klebverbindung im überlappenden Zugscherversuch nach DIN EN 1465 durchgesetzt. Dabei wird in der Regel eine Zugscherfestigkeit bei Raumtemperatur von mehr als 10 MPa als strukturell fest angesehen, sowie zwischen 1 MPa und 10 MPa als semistrukturell oder elastisch bezeichnet.

Strukturelle Haftklebebänder schlagen eine Brücke zwischen den Vorteilen der konventionellen Haftklebebänder und den Reaktionsklebstoffen. Das Prinzip besteht zum Beispiel in der Zugabe latent-reaktiver Polyadditionsverbindungen, zum Beispiel Epoxidharz/Härter-Mischungen, zum haftklebenden Polymer. Erforderlich ist eine (zum Beispiel thermische) Härtung nach Herstellung der Haftklebung (Ofen, Heißluft, Kontaktwärme, IR-Strahlung, dielektrische Erwärmung), die zum Beispiel bei Anwendungen in der Karosseriefertigung gegeben ist. Der Vorteil dieser Formulierungen liegt in der Soforthaftung nach der Fügeteilfixierung und den hohen Festigkeiten, die bei entsprechender Dimensionierung der Klebeflächen die Verformungsfestigkeiten der Fügeteile überschreiten können. Durch die zusätzliche Vernetzung entfällt ergänzend der Nachteil des Kriechens bei Zeitstandbelastungen. Bei Klebebändern auf Kautschukbasis können die erwähnten strukturellen Eigenschaften zum Beispiel durch eine Polyveresterung von dem als Grundstoff eingesetzten, mit OH- und COOH-Gruppen funktionalisiertem Polybutadien, erfolgen (Habenicht Seite 246).

Daher ist ebenfalls Gegenstand der Erfindung die Verwendung des erfindungsgemäßen Klebebandes zur strukturellen und semi-strukturellen Verklebung, wobei das erfindungsgemäße Klebeband umfasst (i) mindestens eine Trägerschicht enthaltend mindestens eine Haftklebemasse, (iii) mindestens eine Verklebungsschicht umfassend mindestens einen Flüssigklebstoff und (ii) mindestens eine Deckschicht, vorzugsweise einen Liner. Insbesondere umfasst die mindestens eine Trägerschicht eine Haftklebemasse, bevorzugt basierend auf mindestens einem Polymer enthaltend mindestens ein Vinyl-Monomer und mindestens ein Dien-Monomer, wobei Dien- Monomere ausgewählt werden aus Acrylat, Methacrylat, Isopren, Isoprenderivate und Vinyl-Monomere ausgewählt werden aus aromatischen Vinylen, bevorzugt Styrol, besonders bevorzugt sind Copolymere aus mindestens zwei der vorgenannten Monomeren, besonders bevorzugt aus Styrol und Isopren. Die mindestens eine Verklebungsschicht umfasst mindestens einen Flüssigklebstoff, vorzugsweise ausgewählt aus Epoxidharzen sowie Mischungen aus Epoxidharzen/Härter-Mischungen. In einer Alternative ist der beschriebene Flüssigklebstoff der Zusammensetzung der Haftklebemasse enthaltend in der mindestens einen Trägerschicht, vorzugsweise umfassend Copolymere basierend auf Styrol und Dien, beigemischt.

Eine bevorzugte Verwendung des erfindungsgemäßen Klebebandes ist die Verklebung auf rauen Untergründen. Verklebungen auf rauen Untergründen stellen besonders hohe Anforderungen an die Fließfähigkeit von Klebemassen in Haftklebebändern. Durch die bei der erfindungsgemäßen Verwendung, insbesondere beim Spalten der mindestens einen Verklebungsschicht, freigelegte Verklebungsschicht umfassend mindestens einen Flüssigklebstoff, wird eine sehr fließfähige Verankerungsschicht zur Verfügung gestellt. Somit ist eine vorteilhafte Verwendung die Verklebung auf einem Substrat mit einer gemittelten Rautiefe r z oder Stufen von mehr als 1 μηη, insbesondere mehr als 10 μηη.

Daher ist ein weiterer Gegenstand ein elektronisches Bauteil, insbesondere eine elektronische vorbeschriebene Anordnung, welche in einer erfindungsgemäßen Verwendung mit einem erfindungsgemäßen Klebeband, insbesondere der mindestens einen mindestens einmal gespaltenen Verklebungsschicht verkapselt worden ist, wobei das elektronische Bauteil mindestens an einer Oberfläche vor dem Eindringen von Permeaten verkapselt ist, vorzugsweise die komplette für Permeate zugängliche, insbesondere empfindliche, Oberfläche verkapselt ist (Beispiele, Tabelle 3).

Beschreibung der Figuren

Die Figuren erläutern die Erfindung näher, ohne die Erfindung auf die Darstellungen in den Figuren zu beschränken

Fig. 1 zeigt einen schematischen Aufbau eines erfindungsgemäßen Klebebandes umfassend mindestens eine Trägerschicht 30 oder 1 1 , mindestens eine Verklebungsschicht 20 und mindestens eine Deckschicht 10. Fig. 2 zeigt einen schematischen Ablauf einer Ausführung der erfindungsgemäßen Verwendung und Verklebung des erfindungsgemäßen Klebebandes, wie in Fig. 1 gezeigt. In einem Schritt a) erfolgt bei einer ersten Verwendung die erste Spaltung (iii) der erfindungsgemäßen ursprünglichen Verklebungsschicht 20 durch Abziehen der Deckschicht 10 und/oder Trägerschicht 30 und 1 1 , wobei jeweils an der mindestens einen Deckschicht 10 und der mindestens einen Trägerschicht 30, 1 1 zumindest ein Teil der Verklebungsschicht 20 mindestens teilflächig, vorzugsweise vollflächig, in Form einer einmal gespaltenen Verklebungsschicht 20 ' anhaftet und dabei zwei einmal gespaltene und in der Schichtdicke reduzierte Verklebungsschichten 20 ' entstehen. In einem Schritt b) erfolgt wahlweise das Aufbringen und Verkleben auf einem Substrat 40 der einmal gespaltenen und in der Schichtdicke reduzierten Verklebungsschicht 20 ' , welche entweder an der Deckschicht 10 oder Trägerschicht 30, 1 1 anhaftet. Das Aufbringen der Verklebungsschicht und Verkleben kann unter Verwendung eines Hilfsmittels 50, wie einer Walze, erfolgen. In einem Schritt c) erfolgt das

Abbinden des mindestens einen abbindbaren Flüssigklebstoffs in der gespaltenen Verklebungsschicht 20 ' und insbesondere auch in der verklebten Trägerschicht 30, vorzugsweise durch UV-Bestrahlung. Die auf der nicht verklebten Deckschicht 10 oder Trägerschicht 30, 1 1 ) verbliebene und mindestens einmal gespaltene Verklebungsschicht 20 ' kann für weitere analoge

Verklebungen verwendet werden (nicht gezeigt).

Fig. 3 zeigt einen schematischen Aufbau eines erfindungsgemäßen Klebebandes umfassend mindestens eine Verklebungsschicht 20, mindestens eine Deckschicht 10, vorzugsweise einen ersten Liner, und mindestens eine

Trägerschicht 1 1 , hier ausgeführt als eine zweite Deckschicht 1 1 , vorzugsweise eine temporäre Abdeckschicht, insbesondere ein zweiter Liner 1 1 .

Fig. 4 zeigt einen schematischen Ablauf einer Ausführung der erfindungsgemäßen Verwendung des erfindungsgemäßen Klebebandes, wie in Fig. 3 gezeigt. In einem Schritt a) erfolgt bei einer ersten Verwendung die erste Spaltung (iii) der erfindungsgemäßen ursprünglichen Verklebungsschicht 20 durch Abziehen der Deckschicht 10 und/oder der zweiten, insbesondere temporären, Abdeckschicht 1 1 , wobei jeweils an der mindestens einen Deckschicht 10 und der mindestens zweiten, insbesondere temporären, Abdeckschicht 1 1 zumindest ein Teil der

Verklebungsschicht 20 mindestens teilflächig, vorzugsweise vollflächig, in Form einer einmal gespaltenen Verklebungsschicht 20 ' anhaftet und dabei zwei einmal gespaltene und in der Schichtdicke reduzierte Verklebungsschichten 20 ' entstehen. In einem Schritt b) erfolgt wahlweise das Aufbringen und Verkleben auf einem Substrat 40 der einmal gespaltenen und in der Schichtdicke reduzierten Verklebungsschicht 20 ' , welche entweder an der Deckschicht 10 oder der zweiten temporären Abdeckschicht 1 1 anhaftet. Das Aufbringen der Verklebungsschicht und das Verkleben können unter Verwendung eines Hilfsmittels 50, wie einer Walze, erfolgen. In einem Schritt c) erfolgt ein erneutes Spalten, wie in Schritt a) beschrieben, wobei auf dem Substrat 40 eine zweimal gespaltene Verklebungsschicht 20 " erhalten wird und an dem Substrat 40 anhaftet. Gleichzeitig wird mit der Deckschicht 10 oder der zweiten temporären Abdeckschicht 1 1 eine einmal gespaltene Verklebungsschicht 20 ' gebildet und abgezogen. In einem Schritt d) erfolgt das Aufbringen eines zweiten Substrates 41 , insbesondere unter Verwendung eines Hilfsmittels 50. In Schritt e) erfolgt das Abbinden des mindestens einen Flüssigklebstoffs in der zweimal, insbesondere beidseitig, gespaltenen und zweimal in ihrer Schichtdicke reduzierten Verklebungsschicht 20 " , vorzugsweise durch UV-Bestrahlung. Die auf der Deckschicht 10 und der mindestens zweiten, insbesondere temporären, Abdeckschicht 1 1 verbliebenen, einmal und zweimal gespaltenen, Verklebungsschichten 20 ' oder 20" können für weitere analoge Verklebungen verwendet werden (nicht gezeigt).

Fig. 5 zeigt einen schematischen Aufbau einer Ausführung des erfindungsgemäßen Klebebandes umfassend mindestens eine Trägerschicht 30, eine jeweils auf der Trägerschicht 30 angeordnete erste Verklebungsschicht 20 und zweite Verklebungsschicht 21 , wobei die Verklebungsschichten 20/21 jeweils mit einer Deckschicht 10 und der mindestens zweiten, insbesondere temporären, Abdeckschicht 1 1 , vorzugsweise einem Liner, abgedeckt sind.

Fig. 6 zeigt einen schematischen Aufbau einer Anordnung umfassend ein erstes Substrat 40 auf dem eine zweite gespaltene und in der Schichtdicke reduzierte Verklebungsschicht 21 ' verklebt ist, die zur gegenüberliegenden Seite mit einer Trägerschicht 30 in Kontakt steht. Die der zweiten Verklebungsschicht abgewandte Seite der Trägerschicht 30 steht in Kontakt mit der ersten gespaltenen und in der Schichtdicke reduzierten Verklebungsschicht 20 ' , welche mit einem zweiten Substrat 41 , insbesondere eines anderen Werkstoffs, verklebt ist. Diese Anordnung wird unter Verwendung eines Klebebandes, wie in Fig. 5 gezeigt, bei analoger Durchführung der Schritte, wie in Fig. 4 gezeigt und beschrieben, erzielt.

Fig. 7 zeigt einen skizzierten Aufbau zur Durchführung des Lebensdauertests 60 umfassend eine Glasplatte 61 , eine darauf angeordnete Calciumschicht 63, eine auf der Calciumschicht 63 angeordnete zu testende Klebemasse 62 in einem Klebeband, eine auf der Klebemasse 62 angeordnete Dünnglasscheibe 64, ein auf der Dünnglasschreibe 64 angeordnetes Transferklebeband 65 und eine auf dem Transferklebeband 65 angeordnete PET-Folie 66.

Fig. 8 zeigt das Diagramm zu Beispiel 4, was die bestimmte komplexe Viskosität Eta * und den bestimmten Verlustfaktors tan delta des Flüssigklebstoffs Uvacure 1500 bei 23 °C und verschiedenen Frequenzen beschreibt.

Bezugszeichen

10 Deckschicht, insbesondere temporäre Abdeckschicht, vorzugsweise ein Liner 1 1 Trägerschicht, ausgeführt als zweite Deckschicht (Liner), insbesondere temporäre Abdeckschicht

20 Verklebungsschicht 1 umfassend mindestens einen abbindbaren Flüssigklebstoff

21 Verklebungsschicht 2 umfassend mindestens einen abbindbaren Flüssigklebstoff 20 " einmal gespaltene Verklebungsschicht 1

20 " zweimal gespaltene Verklebungsschicht 1

2 mindestens einmal gespaltene Verklebungsschicht 2

30 Trägerschicht, insbesondere als Haftklebemasse, Gemisch aus Haftklebemasse und Flüssigklebstoff oder aktivierbare Klebemasse

40 Substrat 1 , insbesondere mit einer gegenüber Permeaten empfindlichen Oberfläche 41 Substrat 2, insbesondere mit einer gegenüber Permeaten empfindlichen Oberfläche

50 Hilfsmittel, insbesondere Walze oder Handrolle

60 Aufbau des Lebensdauertests

61 Glasplatte

62 zu testende Klebemasse in einem Klebeband

63 Calciumschicht

64 Dünnglasscheibe

65 Transferklebeband

66 PET-Folie

Beispiele Messmethoden

Erweichungstemperatur / Glasübergangstemperatur:

Die Erweichungstemperatur von Copolymeren, Hart- und Weichblöcken und ungehärteten Reaktivharzen wird kalorimetrisch über die Differential Scanning Calorimetry (DSC) nach DIN 53765:1994-03 bestimmt. Aufheizkurven laufen mit einer Heizrate von 10 K/min. Die Muster werden in AI-Tiegeln mit gelochtem Deckel und Stickstoffatmosphäre vermessen. Es wird die zweite Aufheizkurve ausgewertet. Bei amorphen Stoffen treten Glasübergangstemperaturen auf, bei (semi)kristallinen Stoffen Schmelztemperaturen. Ein Glasübergang ist als Stufe im Thermogramm erkennbar. Die Glasübergangstemperatur wird als Mittelpunkt dieser Stufe ausgewertet. Eine Schmelztemperatur ist als Peak im Thermogramm erkennbar. Als Schmelztemperatur wird diejenige Temperatur notiert, bei der die höchste Wärmetönung auftritt.

Molekulargewicht:

Die Molekulargewichtsbestimmungen der zahlenmittleren Molekulargewichte M n und der gewichtsmittleren Molekulargewichte M w erfolgten mittels

Gelpermeationschromatographie (GPC). Als Eluent wurde THF (Tetrahydrofuran) mit 0,1 Vol.-% Trifluoressigsäure eingesetzt. Die Messung erfolgte bei 25 °C. Als Vorsäule wurde PSS-SDV, 5 μ, 10 3 Ä, ID 8,0 mm x 50 mm verwendet. Zur Auftrennung wurden die Säulen PSS-SDV, 5 μ, 10 3 sowie 10 5 und 10 6 mit jeweils ID 8,0 mm x 300 mm eingesetzt. Die Probenkonzentration betrug 4 g/l, die Durchflussmenge 1 ,0 ml pro Minute. Es wurde gegen Polystyrol-Standards gemessen.

MMAP und DACP:

MMAP ist der gemischte-Methylcyclohexan-Anilin-Trübungspunkt, der unter Verwendung eines modifizierten ASTM C 61 1 -Verfahrens bestimmt wird. Methylcyclohexan ist für das in dem Standard-Prüfverfahren verwendete Heptan eingesetzt. Das Verfahren verwendet Harz/Anilin/Methylcyclohexan in einem Verhältnis von 1/2/1 (5 g/10 ml/5 ml) und der Trübungspunkt wird durch Abkühlen einer erhitzten, klaren Mischung der drei Komponenten, bis die vollständige Trübung gerade eintritt, bestimmt. Der DACP ist der Diaceton-Trübungspunkt und wird durch Abkühlen einer erhitzten Lösung von 5 g Harz, 5 g Xylol und 5 g Diacetonalkohol bis zu dem Punkt bestimmt, bei welchem die Lösung trübe wird. Klebharzerweichungstemperatur:

Die Klebharzerweichungstemperatur wird nach der einschlägigen Methodik durchgeführt, die als Ring and Ball bekannt und nach ASTM E28 standardisiert ist.

Zur Bestimmung der Klebharzerweichungstemperatur der Harze kommt ein Ring-Kugel- Automat HRB 754 der Firma Herzog zum Einsatz. Harzmuster werden zunächst fein gemörsert. Das resultierende Pulver wird in einen Messingzylinder mit Bodenöffnung (Innendurchmesser am oberen Teil des Zylinders 20 mm, Durchmesser der Bodenöffnung des Zylinders 16 mm, Höhe des Zylinders 6 mm) gefüllt und auf einem Heiztisch geschmolzen. Die Befüllmenge wird so gewählt, dass das Harz nach dem Schmelzen den Zylinder ohne Überstand voll ausfüllt. Der resultierende Probekörper wird samt Zylinder in die Probehalterung des HRB 754 eingelegt. Zur Befüllung des Temperierbads wird Glycerin verwendet, sofern die Klebharzerweichungstemperatur zwischen 50 °C und 150 °C liegt. Bei niedrigeren Klebharzerweichungstemperaturen kann auch mit einem Wasserbad gearbeitet werden. Die Prüfkugeln haben einen Durchmesser von 9,5 mm und wiegen 3,5 g. Entsprechend der HRB 754 Prozedur wird die Kugel oberhalb des Probekörpers im Temperierbad angeordnet und auf dem Probekörper abgelegt. 25 mm unter dem Zylinderboden befindet sich eine Auffangplatte, 2 mm über dieser eine Lichtschranke. Während des Messvorgangs wird die Temperatur mit 5 °C/min erhöht. Im Temperaturbereich der Klebharzerweichungstemperatur beginnt sich die Kugel durch die Bodenöffnung des Zylinders zu bewegen, bis sie schließlich auf der Auffangplatte zum Stehen kommt. In dieser Position wird sie von der Lichtschranke detektiert und zu diesem Zeitpunkt die Temperatur des Temperierbads registriert. Es findet eine Doppelbestimmung statt. Die Klebharzerweichungstemperatur ist der Mittelwert aus den beiden Einzelmessungen.

Bestimmung der komplexen Viskosität mittels DMA nach ISO 6721 -10:

Die komplexe Viskosität, und damit das Speichermodul und Verlustmodul, für Klebemassen wird im oszillatorischen Scherexperiment (Dynamisch mechanische Analyse, DMA) unter Torsionsbelastung bei einer Temperatur von 23 °C und einer Frequenz von 1 rad/s bestimmt. Der Test ist in ISO 6721 -10 ausführlich beschrieben. Er wird in einem schergeschwindigkeitskontrollierten Rheometer unter Torsionsbelastung gefahren, wobei eine Platte-Platte-Geometrie mit einem Plattendurchmesser von 25 mm verwendet wird. Aus Verlustmodul G" und dem Speichermodul G ' wird durch den Quotienten G7G ' der Verlustfaktor tan δ ermittelt. Ist der Verlustmodul G" größer als der Speichermodul G ' und damit tan δ größer gleich 1 , so liegt ein fließfähiger beziehungsweise flüssiger Klebstoff vor. Bevorzugt ist tan δ jedoch größer als 2, besonders bevorzugt größer als 5 (siehe Fig. 8).

Kontaktwinkelmessung beziehungsweise Benetzungswinkel nach Habenicht Seite 342: In dieser Methode wird der Benetzungswinkel α zwischen dem Flüssigklebstoff und einem Fügeteil gemessen. Hierbei wird ein Tropfen eines definierten Volumens in Anlehnung an die DIN EN 828 von 4 μΙ des zu testenden Flüssigklebstoffs bei Raumtemperatur und einer relativen Luftfeuchtigkeit von 50 % in Anlehnung an DIN EN 828 auf eine zu untersuchende gereinigte Oberfläche, wie Deckschicht, Trägerschicht oder Liner, aufgetropft und der Benetzungswinkel unter Verwendung einer Kamera gemessen. Wie vorliegend durchgeführt, wird nach dem Stand der Technik (Habenicht, Seite 342) der Benetzungswinkel, den der Flüssigklebstoff mit einem Fügeteil bildet, als Maß für die Benetzbarkeit der Fügeteiloberfläche mit dem Klebstoff und somit der Güte der möglichen Klebeverbindung ermittelt. Vorteil dieser Methode gegenüber der Methode nach DIN ISO 8296 oder DIN EN 828 ist, dass das reale System mit den sich tatsächlich aufeinander treffenden Substraten (Fügeteiloberfläche) und Flüssigklebstoff untersucht und gemessen wird. Dieses Maß wird erfindungsgemäß auch für die Verbindung zwischen Deckschicht (Liner) und Flüssigklebstoff verwendet.

Bevorzugt weist der erfindungsgemäße Flüssigklebstoff unter den obigen Bedingungen einen Benetzungswinkel von kleiner gleich 90 ° auf der Deckschicht auf. Bestimmung Scherzugfestigkeit mittels dynamischem Schertest nach ISO 29862:

Ein Klebeband wird zwischen zwei Glasplatten verklebt und abgebunden, in den Beispielen insbesondere mittels UV-Licht gehärtet (UV-Dosis: Summe UV-A+B+C, ermittelt mit dem Power Puck der Firma EIT, von 2000 mJ/cm 2 ). Danach wurden die verklebten Prüfkörper eine Stunde bei 80 °C gelagert. Der Verbund wird in einer Zugprüfmaschine mit 50 mm/min bei 23 °C und 50 % relativer Feuchte so getrennt, dass die beiden Glasplatten unter einem Winkel von 180° auseinander gezogen wurden, und die Maximalkraft in N/cm 2 ermittelt. Dabei wird ein quadratisches Prüfmuster mit einer Kantenlänge von 25 mm untersucht. Zusätzlich wird die Bruchart bestimmt. Es wird zwischen einem kohäsiven Bruch (K), adhäsiven Bruch (A) und einem Mischbruch (M) unterschieden.

Bestimmung der Wasserdampfpermeationsrate (WVTR) nach ASTM F-1249:

Die Wasserdampfpermeationsrate (WVTR) wurde nach ASTM F-1249 bei einer Temperatur von 38 °C und einer relativen Luftfeuchtigkeit von 90 % gemessen und in g/m 2 pro Tag bestimmt. Als Testflächen wurden abgebundener Flüssigklebstoff beziehungsweise Trägermaterial jeweils mit einer Schichtdicke von 50 μηη eingesetzt. Bevorzugt liegt die Wasserdampfpermeationsrate bei kleiner gleich 50 g/m 2 pro Tag, besonders bevorzugt bei kleiner gleich 20 g/m 2 pro Tag. Bestimmung der Lebensdauer (WVTR-Ca):

Als ein Maß für die Lebensdauer eines elektronischen Aufbaus und zur Bestimmung der Permeationsrate von Wasserdampf (WVTR) wurde ein Calciumtest durchgeführt. Dieser ist in der Figur 7 gezeigt. Dazu wird im Vakuum eine 10 x 10 mm 2 große, dünne Calciumschicht 63 auf eine Glasplatte 61 abgeschieden und danach unter Stickstoffatmosphäre gelagert. Die Dicke der Calciumschicht 63 liegt bei etwa 100 nm. Für die Verkapselung der Calciumschicht 63 wird ein Klebeband (23 x 23 mm 2 ) mit der zu testenden Klebemasse 62 sowie einer Dünnglasscheibe 64 (35 μηη, Firma Schott) als Trägermaterial verwendet. Zur Stabilisierung war die Dünnglasscheibe 64 mit einer 100 μηη dicken PET-Folie 66 mittels eines 50 μηη dicken Transferklebebandes 65 und einer optisch hochtransparenten Acrylathaftklebemasse laminiert. Die Klebemasse 62 wird so auf die Glasplatte 61 appliziert, dass die Klebemasse 62 den Calciumspiegel 63 mit einem allseitig überstehenden Rand von 6,5 mm (A-A) abdeckt. Aufgrund des undurchlässigen Glasträgers 64 wird nur die Permeation durch das Klebeband oder entlang der Grenzflächen ermittelt.

Der Test basiert auf der Reaktion von Calcium mit Wasserdampf und Sauerstoff, wie sie beispielsweise von A.G. Erlat et. al. in„47th Annual Technical Conference Proceedings— Society of Vacuum Coaters", 2004, Seiten 654 bis 659, und von M. E. Gross et al. in „46th Annual Technical Conference Proceedings— Society of Vacuum Coaters", 2003, Seiten 89 bis 92, beschrieben ist. Dabei wird die Lichttransmission der Calciumschicht überwacht, welche durch die Umwandlung in Calciumhydroxid und Calciumoxid zunimmt. Diese erfolgt beim beschriebenen Prüfaufbau vom Rand her, so dass sich die sichtbare Fläche des Calciumspiegels verringert. Es wird die Zeit bis zur Halbierung der Lichtabsorption des Calciumspiegels als Lebensdauer bezeichnet. Durch die Methode werden dabei sowohl der Abbau der Fläche des Calciumspiegels vom Rand aus und durch punktuellen Abbau in der Fläche als auch die homogene Verringerung der Schichtdicke des Calciumspiegels durch vollflächigen Abbau erfasst.

Als Messbedingungen wurden 60 °C und 90 % relative Luftfeuchte gewählt. Die Muster wurden mit der jeweils angegebenen Schichtdicke vollflächig und blasenfrei verklebt. Danach wurde durch den Dünnglasträger mittels UV-Licht abgebunden (Dosis: 120 mJ/cm 2 ; UV-C gemessen zwischen 250 und 260 nm; Lampentyp: undotierter Quecksilberstrahler). Der Messwert (in h) ergab sich als Mittelwert aus drei Einzelmessungen.

Aus der Zeit (d = Tag) bis zum vollständigen Abbau des Calciumspiegels wird zudem eine Wasserdampfpermeationsrate (Ca-WVTR) berechnet. Dazu wird die Masse des aufgedampften Calciums mit dem Faktor 0,9 multipliziert (Massenverhältnis H 2 0/Ca für die Umsetzungsreaktion von metallischem Calcium zu transparentem Calciumhydroxid) um die Masse des einpermeierten Wasserdampfes zu ermitteln. Diese wird auf den Permeationsquerschnitt (Umfangslänge des Testaufbaus x Klebemassedicke) sowie die Zeit bis zum vollständigen Abbau des Calciumspiegels bezogen. Der errechnete Messwert wird weiterhin durch die Breite des allseitig überstehenden Rands (in mm) geteilt und somit auf eine Permeationsstrecke von 1 mm normiert. Die Angabe des Ca- WVTR erfolgt in g/m 2 pro Tag.

Bestimmung der Schichtdicke (gravimetrisch, geometrisch):

Die Schichtdicke der Verklebungsschicht wird gravimetrisch bestimmt. Hierzu wird der bekannte Masseauftrag auf die beschichtete Fläche umgerechnet in g/m 2 oder g/cm 2 . Um die Schichtdicke in [μηη] zu bestimmen wird dieser Wert durch die angenäherte Dichte von 1 g/cm 3 geteilt, oder es kann zum Beispiel eine mikroskopische Analyse erfolgen. Im Folgenden soll die Erfindung anhand mehrerer Beispiele näher erläutert werden, ohne mit diesen die Erfindung in irgendeiner Weise beschränken zu wollen.

Beispiele

Verwendete Bestandteile:

Sofern nicht anders angegeben, sind alle Mengenangaben in den nachfolgenden Beispielen Gewichtsprozente beziehungsweise Gewichtsteile bezogen auf die Gesamtzusammensetzung ohne Photoinitiator. Die Photoinitiatormenge bezieht sich auf die Menge des eingesetzten Epoxidharzes.

SibStar 62 M: SiBS (Polystyrol-block-Polyisobutylen-Blockcopolymer) der Firma

Kaneka mit 20 Gew.-% Blockpolystyrolgehalt.

Uvacure 1500: cycloaliphatisches Diepoxid der Firma Cytec

Viskosität bei 23 °C etwa 300 mPas

Escorez 5300: ein vollhydriertes Kohlenwasserstoffharz der Firma Exxon

(Ring and Ball Erweichungstemperatur 105 °C, DACP = 71 , MMAP =

72),

Triarylsulfonium- kationischer Fotoinitiator von der Firma Sigma-Aldrich

hexa-fluoro- Der Photoinitiator weist ein Absorptionsmaximum im Bereich 320 nm antimonat: bis 360 nm auf und lag als 50 Gew.-%-ige Lösung in

Propylencarbonat vor

Herstellung von Haftklebemassen als Trägerschicht

Für eine Haftklebemasse, die in den Beispielen K1 bis K1 1 als Trägerschicht dient, wurde ein Polystyrol-Block-Polyisobutylen-Blockcopolymer (Sibstar 62M, Firma Kaneka) als Polymerbasis ausgewählt. Der Anteil an Styrol im Gesamtpolymer beträgt 20 Gew.-%. Die Molmasse beträgt 60.000 g/mol. Die Glasübergangstemperatur der Polystyrol blocke beträgt 100 °C und die der Polyisobutylenblöcke -60 °C.

Tabelle 1

Trägerschicht (Haftklebemasse) T1 T2 T3

Gew.-% Gew.-% Gew.-%

Sibstar 62M 37,5 33,4 46,0

Uvacure 1500 25 33,3 0,0

Escorez 5300 37,5 33,3 54,0

Triarylsulfoniumhexafluoroantimonat 1 1 1 Als Klebharz wurde Escorez 5300 (Firma Exxon), ein vollhydriertes Kohlenwasserstoffharz, ausgewählt.

Als Reaktivharz, insbesondere Flüssigklebstoff, wurde Uvacure 1500 (Firma Dow) ausgewählt, das ein cycloaliphatisches Diepoxid (3,4-Epoxycyclohexylmethyl 3,4- epoxycyclohexanecarboxylate) ist und eine Glasübergangstemperatur von -53 °C aufweist. Diese Bestandteile wurden bei Raumtemperatur in einem Gemisch aus Toluol (300 Teile), Aceton (150 Teile) und Siedegrenzenbenzin 60/95 (550 Teile) gelöst, so dass eine 50 Gew.-% Lösung entstand. Anschließend wurde der Lösung der Photoinitiator Triarylsulfoniumhexafluoroantimonat zugesetzt.

Mittels eines Rakelverfahrens wurden die Formulierungen aus Lösung auf einen silikonisierten PET-Liner als eine Trägerschicht beschichtet und bei 120 °C für 15 min getrocknet. Der Masseauftrag der Haftklebemassen T1 , T2 oder T3, als eine bevorzugte Ausführung einer Trägerschicht betrug 50 g/m 2 . Die Muster wurden mit einer weiteren Lage eines silikonisierten, aber leichter trennenden, PET-Liners als eine Deckschicht eingedeckt.

Herstellung erfindungsgemäßer Klebebänder

Es wurden verschiedene erfindungsgemäße Klebebänder hergestellt. Für die Muster K1 bis K8 und K1 1 wurde eine konventionelle, nicht silikonisierte PET-Folie mit einer Dicke von etwa 25 μηη als ein erster Liner (Deckschicht) für einen Klebebandaufbau nach Fig. 1 verwendet. Diese Folie wurde mittels einer Corona-Entladung mit einer Dosis von etwa 80 Wmin/m vorbehandelt. Auf die vorbehandelte Folie wurde als Verklebungsschicht der Flüssigklebstoff Uvacure 1500 (einschließlich 1 % Fotoinitiator) in den Schichtdicken 4 μηη, 6 μηη, 12 μηη, 24 μηη, 36 μηη, 50 μηη und 60 μηη mittels entsprechender Drahtrakel oder einem Streichbalken ausgestrichen. Als weitere Deckschicht wurde eine geätzte PET-Folie als ein erster Liner mit einer Dicke von 50 μηη verwendet, wie sie von der Firma Coveme (Italien) hergestellt wird. Auf die geätzte Folie wurde als Verklebungsschicht der Flüssigklebstoff Uvacure 1500 (in einer 25 %-igen Lösung in Toluol, ohne Fotoinitiator) ausgestrichen, so dass sich eine getrocknete Schichtdicke von 0,8 μηη ergab. Von der Haftklebemasse T1 (Trägerschicht T1 ), wurde der leichter zu trennende Liner entfernt und die auf den Linern (Deckschichten) jeweils ausgestrichene Verklebungsschicht des Flüssigklebstoffs mittels einer Handrolle auf die Trägerschicht T1 laminiert. Bei Schichtdicken von mehr als 25 μηη zeigt sich dabei zunehmend ein Herausquetschen des Flüssigklebstoffs aus dem Verbund, so dass Schichtdicken unterhalb von 25 μηι, insbesondere von weniger als 10 μηι bei niedrigviskosen Flüssigklebstoffen mit einer komplexen Viskosität von kleiner gleich 10 Pas, insbesondere weniger als 1 Pas,, gemessen nach ISO 6721 -10 bei 23 °C und einer Frequenz von 1 rad/s, bevorzugt werden. Weiterhin zeigt das Herausfließen des Flüssigklebstoffs bei dickeren Verklebungsschichten der hier vorliegenden Viskosität von etwa 300 mPas, dass bevorzugt die Viskosität oberhalb von 500 mPas, besonders bevorzugt für sehr dicke Schichten oberhalb von 5000 Pas, liegt, da darunter die Gefahr besteht, dass der Flüssigklebstoff aus dem Schichtverbund ausläuft. Die Herstellung des Musters K1 1 umfassend eine Trägerschicht T3 (Haftklebemasse ohne Flüssigklebstoff), eine Verklebungsschicht (Uvacure) und eine Deckschicht (PET-Folie) erfolgte analog.

Der Laminationsvorgang wurde bei den Mustern für den Lebensdauertest und die Zugscherversuche für die zweite Seite wiederholt. Es zeigte sich überraschend, dass trotz gleichen Flüssigklebstoffs und gleichen Liners ein Liner von einer Seite wieder unter Spalten der Verklebungsschicht entfernt werden kann, ohne dass sich der Liner von der zweiten Seite dabei löst. Somit wurden Klebebänder im Sinne der Erfindung umfassend eine Trägerschicht (Haftklebemasse) mit Flüssigklebstoff (T1 , T2) oder ohne Flüssigklebstoff (T3), eine Verklebungsschicht (Uvacure) unterschiedlicher Schichtdicke und eine Deckschicht (PET-Folie oder geätzte PET-Folie) hergestellt (Tabelle 2).

Für das Muster K9 (Fig. 3) wurde auf die Trägerschicht in Form einer geätzten PET-Folie der Flüssigklebstoff Uvacure 1500 (mit 1 % Fotoinitiator) als Verklebungsschicht ausgestrichen, sodass sich eine Schichtdicke von 24 μηη ergab. Auf diese Verklebungsschicht wurde eine weitere geätzte Folie (Deckschicht) des gleichen Typs laminiert. Somit wurde ein Klebeband im Sinne der Erfindung umfassend eine Trägerschicht (geätzte PET-Folie) ohne Flüssigklebstoff, eine Verklebungsschicht (Uvacure) und eine Deckschicht (geätzte PET-Folie) hergestellt (Tab. 2). Für das Muster K10 wurde die Haftklebemasse T2 als Trägerschicht mit der oben genannten geätzten PET-Folie als Liner laminiert und für 7 Tage bei 23 °C gelagert. Im Lauf der Lagerung reicherte sich der Flüssigklebstoff ausschließlich zwischen Deckschicht und Trägerschicht, insbesondere an der Grenzfläche zum geätzten PET-Liner (Deckschicht), an und bildete so die erfindungsgemäße Verklebungsschicht. Auf der mit dem silikonisierten Liner abgedeckten Seite des Trägermaterials bildete sich kein Flüssigklebstofffilm. Tabelle 2

Tabelle 3

Bruchart: K=kohäsiv; A=adhäsiv; M=Mischbruch. Als Vergleichsmuster wurden die Haftklebebänder T1 und T2 gewählt. Tabelle 2 fasst die im Sinne der Erfindung (K1 bis K1 1 ) hergestellten Muster zusammen. In Tabelle 3 sind die im Schertext und Lebensdauertest geprüften Muster dargestellt. Aus Tabelle 3 ist ersichtlich, dass in K2 bis K4 mit zunehmender Schichtdicke die Kohäsion [N/cm 2 ] abnimmt. Ein Klebeband K10, das nach 24 Stunden Lagerung bei Raumtemperatur, insbesondere größer gleich 19 °C bis kleiner gleich 23 °C, eine Verklebungsschicht von 0,5 μηη an der Grenzfläche zwischen Trägerschicht T2 und Deckschicht (PET-Folie) aufweist, zeigt eine hohe Kohäsion von 340 N/cm 2 . Während sich unmittelbar nach der Lamination die geätzte PET-Folie aufgrund ihrer unmittelbaren Haftung an der Trägerschicht T2 nur mit großem Kraftaufwand abziehen ließ, spaltete nach der Lagerzeit die ausgebildete Verklebungsschicht erfindungsgemäß bei geringem Kraftaufwand. Da eine mikroskopische Bestimmung der Schichtdicke nicht möglich war, wurde die Schichtdicke aus Äquivalenzbetrachtungen von Spaltkraft und Spaltverhalten im Vergleich zu den weiteren Versuchen (insbesondere zu K8) mit etwa 0,5 μηη abgeschätzt.

Die dynamischen Schertests zeigen ferner, dass sich zwar die Festigkeit der Verklebung für die Muster K1 - K4 nicht gegenüber dem Vergleichsmuster T1 erhöht, aber das Bruchbild sich bei der erfindungsgemäßen Verwendung ändert. Der Übergang vom Adhäsionsbruch beim Muster T1 zum Kohäsionsbruch bei den erfindungsgemäß hergestellten Verklebungen zeigt das verbesserte Auffließen und damit die verbesserte Verbindung zum Substrat. Die Kohäsionsbruchstelle lag in der Regel an der Grenzfläche der Verklebungsschicht zur Trägerschicht. Das Muster K8 zeigt, dass auch ohne Initiierung des Abbindens in der Verklebungsschicht eine Aushärtung erreicht wird, was hier auf das Propagieren der kationischen Vernetzung von der Trägerschicht in die Verklebungsschicht zurückgeführt wird. Die untersuchten Muster K3 und K8 weisen zudem eine verbesserte Wasserdampfbarriere im Lebensdauertest (WVTR) auf, was auf die verbesserte Benetzung der Substratoberfläche mit der Verklebungsschicht bei der erfindungsgemäßen Verwendung zurückgeführt wird. Damit sind das erfindungsgemäße Klebeband sowie die erfindungsgemäße Verwendung vorteilhaft für die Verkapselung gegenüber Permeaten empfindlicher elektronischer Aufbauten. Das Muster K9 zeigt, dass auch eine Verwendung nach Fig. 3 und Fig. 4 zu einer erfolgreichen Verklebung führt, die hier semi-strukturelle Festigkeit (> 1 MPa) aufweist. Dies zeigt die besondere Eignung des erfindungsgemäßen Klebebandes sowie Verwendung zur Herstellung von Verklebungen mit semistruktureller und je nach Auswahl des Flüssigklebstoffs auch struktureller Festigkeit (> 10 MPa).

Das Muster K10 zeigt, dass sich hier eine wirksame Schicht eines Flüssigklebstoffs bildet, die sowohl eine höhere Festigkeit als auch eine verbesserte Wasserdampfbarriere (WVTR) ermöglicht. Benetzungswinkelmessungen des Flüssigklebstoffs auf dem geätzten PET ergaben einen Winkel von 20° während Vergleichsmessungen des Flüssigklebstoffs auf dem silikonisierten PET-Liner einen Randwinkel von 85° zeigten. Dies weist auf eine bevorzugte selbsttätige Ausbildung einer Verklebungsschicht bei einem Benetzungswinkel zwischen Flüssigklebstoff und Liner von weniger als 30° hin.

Bestimmung des Verlustfaktors tan delta von Uvacure 1500

Der Verlustfaktor tan delta δ des Flüssigklebstoffs Uvacure 1500 wurde (ohne Initiatorzusatz) bestimmt zu 10,0. Das einwandfreie Spaltverhalten zeigt, dass ein Verlustfaktor tan δ von mehr als 5 günstig für den Spaltvorgang ist, wie in Fig. 8 gezeigt.