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Title:
COATING DEVICE HAVING SEPARATE CYLINDER DRIVE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2009/083088
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a drive configuration in a printing machine for improving the method of operation of film transfer, wherein at least one plate cylinder (12) has a coating system (2) for film transfer having a direct drive (2). An inking system (61-63) on the plate cylinder and associated with the plate cylinder (12) can further be decoupled from the main drive of the printing machine.

Inventors:
PAUL EVA (DE)
SCHOELZIG JUERGEN (DE)
Application Number:
PCT/EP2008/010247
Publication Date:
July 09, 2009
Filing Date:
December 04, 2008
Export Citation:
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Assignee:
MANROLAND AG (DE)
PAUL EVA (DE)
SCHOELZIG JUERGEN (DE)
International Classes:
B41F16/00; B41F19/06; B65H37/00
Foreign References:
DE102007010204A12007-10-04
DE102005015048A12005-11-17
DE10327423A12004-02-05
EP1676702A12006-07-05
EP0904934A11999-03-31
Attorney, Agent or Firm:
MANROLAND AG (DietmarIntellectual Property Bogen, Postfach 10 12 64 Offenbach, DE)
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Claims:

Patentansprüche

1. Vorrichtung zum Transfer von bildgebenden Schichten von einer Transferfolie

(5) auf mit einer bildmäßigen Beschichtung mit einem Kleber versehene Druckbogen mit einem Beschichtungswerk (2), das einen einen gemeinsamen

Transferspalt (6) bildenden Gegendruckzylinder (4) und eine Presswalze (3) enthält, durch den die Transferfolie (5) von einer Folienvorratsrolle (8) die Presswalze (3) berührend führbar ist, derart, dass sie mit der beschichteten Seite auf den auf dem Gegendruckzylinder (4) geführten Druckbogen auflie- gend und unter Druck zum übertragen der Beschichtung gemeinsam mit dem

Druckbogen durch den Transferspalt (6) geführt wird, dadurch gekennzeichnet, dass dem Auftragwerk (1 ) und/oder dem Beschichtungswerk (2) und/oder wenigstens einem dem Beschichtungswerk (2) nachgeordneten Druckwerk (50) jeweils ein Plattenzylinder (12, 42) zugeordnet ist, derart dass Antrieb oder

Stillsetzung des Plattenzylinders (12, 42) teilweise oder vollständig mechanisch unabhängig von dem Antrieb der weiteren Elemente der Druckmaschine erfolgen

2. Vorrichtung nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass dem Auftragwerk (1 ) und/oder dem Beschichtungswerk (2) und/oder wenigstens einem dem Beschichtungswerk (2) nachgeordneten Druckwerk (50) jeweils ein Plattenzylinder (12, 42) mit einem Direktantrieb (70) zugeordnet ist, derart dass der Antrieb des Plattenzylinders (12, 42) teilweise oder vollständig mechanisch unabhängig von dem Antrieb der weiteren Elemente der Druckmaschine erfolgt.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass dem Auftragwerk (1) und/oder dem Beschichtungswerk (2) und/oder wenigstens einem dem Beschichtungswerk (2) nachgeordneten Druckwerk (50)

jeweils ein Plattenzylinder (12, 42) mit einer Kupplung (71 ) zum Hauptantrieb der Druckmaschine und mit einem den Plattenzylinder (12, 43) wahlweise antreibenden Hilfsantrieb zugeordnet ist, derart dass der Antrieb des Plattenzylinders (12, 42) wahlweise gemeinsam dem Antrieb der weiteren Elemente der Druckmaschine über den Hauptantrieb oder getrennt davon über den Hilfsantrieb erfolgt.

4. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass einem oder mehreren Plattenzylindern (12, 42) jeweils eine Antriebsmo- tor als Direktantrieb (70) zugeordnet ist und dass der Direktantrieb (70) mittels einer elektrischen Steuerung mit dem Hauptantrieb der Druckmaschine synchronisiert wird.

5. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass einem oder mehreren Plattenzylindern (12, 42) jeweils eine Antriebsmotor als Direktantrieb (70) über eine Kuppeleinrichtung zugeordnet ist und dass der Direktantrieb (70) mittels der Kuppeleinrichtung von dem Hauptantrieb der Druckmaschine trennbar oder mit diesem synchronisierbar ist.

6. Vorrichtung nach Anspruch 2, 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass einem Plattenzylinder (12, 42) jeweils wenigstens ein Farbwerk (11.1 ; 47; 61-63) über eine Kuppeleinrichtung zugeordnet ist und dass das Farbwerk (11.1 ; 47; 61-63) mittels einer weiteren Kuppeleinrichtung von dem Hauptantrieb der Druckmaschine trennbar oder mit diesem synchronisierbar ist, derart dass das Farbwerk (11.1 ; 47; 61-63) wahlweise von dem Plattenzylinder (12,

42) oder dem Hauptantrieb der Druckmaschine antreibbar ist.

7. Vorrichtung nach Anspruch 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass einem Plattenzylinder (12, 42) jeweils wenigstens ein Feuchtwerk (11.2; 48; 65) über eine Kuppeleinrichtung zuschaltbar ist.

8. Verfahren zum Betrieb einer Druckmaschine mit einer Vorrichtung zum Transfer von bildgebenden Schichten mit einem Beschichtungswerk (2), das einen einen gemeinsamen Transferspalt (6) bildenden Gegendruckzylinder (4), eine Presswalze (3) und einen Plattenzylinder (12) enthält, nach einem oder allen der Ansprüche 1 bis 7 , dadurch gekennzeichnet, dass bei Verwendung des Beschichtungswerkes (2) für den Folientransfer der Plattenzylinder (12) im Beschichtungswerk (2) unabhängig vom Hauptantrieb angetrieben oder stillgesetzt wird, wobei die wirksame Oberfläche des Plat- tenzylinders (12, 42) von der Presswalze (3) beabstandet positionierbar ist.

9. Verfahren nach Anspruch 8 dadurch gekennzeichnet, dass bei Verwendung des Beschichtungswerkes (2) für den Folientransfer das Farbwerk (61-63) im Beschichtungswerk (2) stillgesetzt wird, wobei vorzugsweise wenigstens die Auftragwalze/-n (63) von dem Plattenzylinder (12, 42) beabstandet sind.

10. Verfahren nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass vor Verwendung des Beschichtungswerkes (2) für den Folientransfer wenigstens eine Druckplatte am Plattenzylinder (12) und das Farbwerk (61- 63) im Beschichtungswerk (2) gereinigt werden, dass die Druckplatte von dem

Plattenzylinder (12, 42) entnommen und die Transferfolie (5) in den Transferspalt (6) an der Presswalze (3) eingeführt wird.

11. Verfahren nach Anspruch 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass nach Verwendung des Beschichtungswerkes (2) für den Folientransfer und vor dessen Verwendung für den Farbendruck während der Abrüstvorgänge für den Folientransfer eine Druckplatte am Plattenzylinder (12) im Beschichtungswerk (2) zugeführt und das Farbwerk (61-63) im Beschichtungswerk (2) mit Druckfarbe gefüllt werden, und dass die Transferfolie (5) aus dem Transferspalt (6) an der Presswalze (3) entnommen wird.

12. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass vor Verwendung des Beschichtungswerkes (2) für den Folientransfer wenigstens eine Druckplatte am Plattenzylinder (12) im Auftragwerk (1 ) und das Farbwerk (11.1 ) im Auftragwerk (1 ) gereinigt werden, dass die Druckplatte von dem Plattenzylinder (12, 42) entnommen und eine Druckplatte mit einem Foliensujet für den Kleberauftrag zugeführt wird, und dass dem Farbwerk (11.1 ) ein Kleber für den Folientransfer in einer an das Foliensujet angepass- ten Mengenverteilung zugeführt wird.

Description:

Beschichtungseinrichtung mit separatem Zylinderantrieb

Die Erfindung betrifft eine Einrichtung in einer Maschine zum Transfer bildgebender Schichten von einer Trägerfolie auf Druckbogen nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 in Verbindung mit einem Verfahren nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 6.

Es ist bekannt metallische Schichten auf Druckbogen mittels eines Folientransfer- verfahrens herzustellen. So ist in der EP 0 569 520 B1 ein Druckmaterial und eine Druckvorrichtung, die dieses Material verwendet, beschrieben. Dabei ist eine Bogen verarbeitende Maschine gezeigt, die einen Anleger und einen Ausleger aufweist, wobei zwischen beiden Aggregaten Druckwerke und ein Beschichtungswerk angeordnet sind. In wenigstens einem der Druckwerke wird ein Klebstoffmuster mittels des Flachdruckverfahrens aufgetragen. Dieses Klebstoffmuster ist in einem kalten Druckverfahren aufgebracht und weist ein bestimmtes bildgebendes Sujet auf. In dem dem Druckwerk folgenden Beschichtungswerk mit einem Gegendruckzylinder und einem Presswalze ist eine Folienführung vorgesehen. Diese ist in der Art konzipiert, dass von einer Folienvorratsrolle ein Folienstreifen bzw. eine Transferfolie durch den Transferspalt des Beschichtungswerkes zwischen dem Gegendruckzylinder und der Presswalze geführt wird. Der Folienstreifen wird auf der Auslaufseite nach dem Verlassen des Beschichtungswerkes wieder aufgewickelt. Die Transferfolie weist eine Trägerschicht auf, auf der bildgebende Schichten wie metallische Schichten, beispielsweise aus Aluminium, aufgebracht sein können. Zwischen der metallischen Schicht und der Trägerfolie ist eine Trennschicht vorgesehen, die dafür sorgt, dass die metallische Schicht von der Trägerschicht abziehbar ist. Beim Transport von Druckbogen durch das Druckwerk wird jeder Druckbogen mit einem Klebstoffmuster versehen. Danach wird der Druckbogen durch das Beschichtungswerk geführt, wobei mittels der Presswalze der auf dem Gegendruckzylinder aufliegende Druckbogen mit dem Folienmaterial in Verbindung gebracht

wird. Dabei geht die nach unten liegende metallische Schicht eine enge Verbindung mit den mit Klebstoff versehenen Bereichen auf dem Druckbogen ein. Nach dem Weitertransportieren des Druckbogens haftet die metallische Schicht lediglich im Bereich der mit Klebstoff versehenen Muster an. Der Trägerfolie wird also die metallische Schicht im Bereich der Klebstoffmuster entnommen. Die auf diese Weise verbrauchte Transferfolie wird wieder aufgewickelt. Der Druckbogen wird im beschichteten Zustand ausgelegt.

Es ist bekannt derartige Beschichtungswerke beispielsweise in Druckwerken von Druckmaschinen einzusetzen. Nachteilig an den bekannten Vorrichtungen ist, dass sie oftmals nicht flexibel genug einsetzbar sind.

Weiterhin sind Druckmaschinen bekannt, bei denen ein von dem Antrieb der anderen Zylinder unabhängiger Antrieb eines oder mehrere Plattenzylinder vorgesehen ist. Dabei kann der Plattenzylinder vom Hauptantrieb abgekuppelt und positioniert oder stillgesetzt werden. Der Plattenzylinder kann auch mit einem Hilfsantrieb versehen sein. Weiterhin können die Farbwerke und ggf. die Feuchtwerke separat oder in Verbindung mit dem Plattenzylinder aus- und eingekuppelt werden. Ebenso können Färb- und Feuchtwerke separat antreibbar sein.

Aufgabe der Erfindung ist es daher eine Vorrichtung vorzusehen mittels derer der übertrag einer bildgebenden Schicht auf einen Druckbogen wirtschaftlich und sicher erfolgen kann, wobei die Vorrichtung einfach handhabbar sein soll.

Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich in einer Vorrichtung gemäß den Merkmalen der Patentanspruches 1.

Erfindungsgemäß ist wenigstens das Beschichtungswerk als Offsetdruckwerk mit einem Plattenzylinder ausgebildet, wobei wenigstens der Plattenzylinder einen von den anderen Zylindern unabhängigen Antrieb aufweist.

Das Betriebsverfahren kennzeichnet sich dadurch, dass Rüstvorgänge für eine Verwendung des Beschichtungswerkes als Offsetdruckwerk während der Durchführung eines Druckauftrages mit Folientransfer durchgeführt werden.

Bei einem Betrieb der Druckmaschine mit Folientransfer durch Applikation von Funktions- oder Schmuckfolie ist dabei der Plattenzylinder in dem für den Folientransfer vorgesehenen Druckwerk als Beschichtungswerk stillsetzbar. Dies geschieht vorzugsweise in einer den benachbarten Gummizylinder, der dann als Presswalze für den Folientransfer genutzt wird, freigebenden Position. So kann hier der Zylinderkanal des Plattenzylinders dem Gummizylinder gegenübergestellt werden.

Weiterhin können das Feuchtwerk und/oder das Farbwerk ebenfalls separat stillgesetzt werden. Das Beschichtungswerk kann in einem dem Druckprozess mit Fo- lientransfer folgenden normalen Druckprozess wieder als Druckwerk mit Farbauftrag genutzt werden. Ein derartiges Druckwerk ist bevorzugt mit Einrichtungen zum automatisierten Druckplattenwechsel ausgerüstet. Daher kann ein Rüstvorgang dieses Druckwerks mit minimalem Personaleinsatz durchgeführt werden.

Diese Merkmale gelten auch für das für den Kleberauftrag zum Folientransfer genutzte erste Druckwerk als Auftragwerk. Daher ist auch dort ein schnelles Umrüsten vom normalen Druck auf den Kleberauftrag und in umgekehrter Richtung möglich. Hierbei greifen insbesondere die Prozesse, die die Rüstzeit durch Voreinstellungen senken. Zu diesem Zweck sind die Farbdosiersysteme, die auch den KIe- ber im Auftragwerk dosieren, voreinstellbar und im Umfang der Umrüstarbeiten für die Vorbereitung der Druckmaschine zu Folientransfer nutzbar. Gleiches gilt für die Umrüstung des Auftragwerkes und des Beschichtungswerkes auf einen im normalen Farbendruck ablaufenden Druckauftrag nach einem Druckauftrag mit einem integrierten Folientransfer.

Zur weiteren Rüstzeitsenkung kann insbesondere das Auftragwerk mit einer Farbversorgungseinrichtung versehen sein. Zu diesem Zweck sind bereits bekannte

Kartuschensysteme mit auswechselbaren Farbbehältern oder stationäre Farbversorgungseinrichtungen einsetzbar. Damit können Kleber oder Druckfarbe variable dem Auftragwerk zugeordnet werden.

Das Farbwerk kann auch als so genanntes Kurzfarbwerk in Form eines so genannten Aniloxfarbwerkes ausgeführt sein. Dies ist insbesondere für den Kleberauftrag im Auftragwerk von Vorteil. Die Druckmaschine kann daher auch kombiniert mit Aniloxfarbwerken und konventionellen Farbwerken ausgerüstet sein.

Als vorteilhafte Wirkungen sind hier zu nennen:

- höherer Automatisierungsgrad mit geringerem Personaleinsatz möglich

- Rüstzeiten werden gesenkt (Druckplatten automatisiert im Beschichtungs- werk entfernen oder zum Drucken neu zuführen, im Auftragwerk wechseln je nach Auftragsart) - Schneller Auftragswechsel von Folientransfer zum Drucken oder umgekehrt und schneller Auftragswechsel beim Sujetwechsel im Folientransferbetrieb

- Energieeinsparung durch stillgelegte Einheiten (Plattenzylinder und Färb-/ Feuchtwerk im Betrieb mit Folientransfer)

- Keine Schutzmaßnahmen für Färb- / Feuchtwerk beim Betrieb der Druck- maschine mit Folientransfer, wenn keine Farbe oder Feuchtmittel im Be- schichtungswerk zugeführt werden

- Geringe Restmengen von Kleber oder Druckfarbe können in Verbindung mit einem Bogenzähler zielgerichtet aufgebraucht werden

Die Vorrichtung ist in vorteilhafter Weise dann einsetzbar, wenn eine Verbesserung der Folienausnutzung dadurch zu erreicht werden soll, dass die Transferfolie in eine oder mehrere Teilfolienbahnen geringerer Breite aufgeteilt wird. In Kombination mit dem vorgenannten Verfahren können so auch unterschiedliche Folienarten nebeneinander eingesetzt werden.

Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Figuren näher dargestellt.

Dabei zeigt:

Figur 1 : eine übersichtsdarstellung einer Druckmaschine mit einer

Folientransfereinrichtung.

In Figur 1 ist eine Bogen verarbeitende Maschine gezeigt, die aus wenigstens zwei Druckwerken besteht. Die beiden Druckwerke werden für folgende Zwecke eingesetzt:

Ein Druckbogen wird im ersten Druckwerk mit einem bildgebenden Klebstoffmuster versehen (Auftragwerk 1 ). Danach wird im Folgedruckwerk gemeinsam mit ei- nem Druckbogen eine Transferfolie 5 durch einen Transferspalt 6 geführt, wobei die Transferfolie 5 im Transferspalt 6 von einer Presswalze 3 gegen den Druckbogen gepresst wird (Beschichtungswerk 2).

Das Auftragwerk 1 kann ein bekanntes Offsetdruckwerk mit einem Farbwerk 11.1 , einem Feuchtwerk 11.2, die einem Plattenzylinder 12 zugeordnet sind, einem Drucktuchzylinder 13 und einem Bogen führenden Druckzylinder 4 sein. Ebenso kann hier ein Lackmodul Verwendung finden, wo der Drucktuchzylinder 13 ein Formzylinder ist und mit Farbe oder Kleber etwa von einer Kammerrakel und einer Rasterwalze anstatt des Farbwerkes 11 versorgt wird. Der Transferspalt 6 im Beschichtungswerk 2 wird durch eine Presswalze 3 und einen Gegendruckzylinder 4 gebildet. Hierbei kann die Presswalze 3 dem Drucktuchzylinder und der Gegendruckzylinder 4 dem Gegendruckzylinder eines Offsetdruckwerkes entsprechen. Weiterhin kann die Presswalze 3 dem Formzylinder und der Gegendruckzylinder 4 dem Gegendruckzylinder eines Lackmodules einer Bogendruckmaschine entsprechen.

Die Transferfolien 5 sind mehrschichtig aufgebaut. Sie weisen eine Trägerschicht auf, auf der mittels einer Trennschicht eine bildgebende Schicht aufgebracht ist. Die Trennschicht dient dem erleichterten Abheben der bildgebenden Schicht von der Trägerschicht. Die bildgebende Schicht kann z.B. eine metallisierte Schicht oder eine Glanzschicht oder eine Texturschicht oder eine eingefärbte Schicht oder eine ein oder mehrere Bildmuster enthaltende Schicht sein.

Dem Beschichtungswerk 2 ist vorzugsweise auf der Seite der Bogenzuführung zu dem Beschichtungswerk 2 eine Folienvorratsrolle 8 ist zugeordnet. Die Folienvorratsrolle 8 weist einen Drehantrieb 7 auf. Der Drehantrieb 7 wird zur kontinuierlichen geregelten Zuführung der Transferfolie zum Beschichtungswerk 2 benötigt und ist daher steuerbar. Weiterhin ist im Bereich der Folienzuführung eine Umlenk- bzw. Spannwalze vorgesehen. Damit wird die Folienbahn der Transferfolie 5 immer in gleicher Spannung gegenüber der Presswalze 3 gehalten. Auf der ab- laufseitigen Seite des Beschichtungswerkes 2 bzw. Druckwerkes ist eine Folien- sammelrolle 9 dargestellt. Auf der Foliensammelrolle 9 wird das verbrauchte Fo- lienmaterial wieder aufgewickelt. Auch hier ist für die optimierte Produktion ein

Drehantrieb 7 vorzusehen, der steuerbar ist. Im Wesentlichen könnte die Transferfolie 5 auch durch den Drehantrieb 7 auf der Ablaufseite bewegt und auf der Zulaufseite mittels einer Bremse straff gehalten werden oder durch Schlupfantriebe auf der Ablauf- und/oder der Zulaufseite bewegt werden.

Der Transfervorgang der bildgebenden z.B. metallisierten Schicht auf das Druckpapier erfolgt in dem Transferspalt 6 zwischen der Presswalze 3 und dem Gegendruckzylinder 4.

Ebenso kann eine Presswalze 3 1 , wie in Figur 1 angedeutet im Auftragwerk 1 dem Transferspalt zwischen Drucktuchzylinder 13 und Druckzylinder 4 nachgeordnet und dem Druckzylinder 4 zugeordnet sein. Mittels der Presswalze 3 1 kann eine Transferfolie 5' auf einen am Druckzylinder 4 gehaltenen Bogen aufgelegt werden, so dass die bildgebende oder Metallisierungsschicht dort direkt dem bildgebenden Kleberauftrag nachgeordnet erfolgen kann.

Die Presswalze 3 ist mit einer Pressbespannung 10 z.B. als Kunststoffüberzug, vergleichbar einem Gummituch bzw. Drucktuch, versehen sein. Die Pressbespannung 10 wird in einem Zylinderkanal an Spannvorrichtungen gehalten.

Zur Sicherung der Wirtschaftlichkeit des Beschichtungsverfahrens ist vorgesehen, dass der Folienvorschub der Transferfolie 5 von der Folienvorratsrolle 8 zum

Transferspalt 6 und zur Foliensammelrolle 9 derart steuerbar ist, dass so weit als möglich die Transferfolie 5 dann angehalten wird, wenn keine übertragung der bildgebenden Schicht erfolgen soll. Hierzu kann eine Steuerung der Transferfolie 5 so erfolgen, dass bei Durchlauf eines Greifer des Bogen führenden Gegendruck- Zylinders 4 aufnehmenden Zylinderkanals der Folienvorschub angehalten wird.

Eine verbesserte Folienausnutzung ergibt sich dadurch, dass die Transferfolie 5 in eine oder mehrere Teilfolienbahnen geringerer Breite aufgeteilt wird. Innerhalb des für den Folientransfer genutzten Beschichtungswerkes 2 ist eine Bahnführung für Transferfolien 5 dargestellt, Folienleitwalzen 14 aufweist, mittels derer die Transferfolie 5 dem Transferspalt 6 zugeleitet und von diesem abgeführt wird. Hierbei sind entsprechend der Folienfütirung angeordnete öffnungen in an dem Beschichtungswerk 2 vorhandenen Schützen 15 vorzusehen. Diese öffnungen werden so gestaltet, dass die Folienbahnen 5 leicht zu- und abführbar sind und dass gleichzeitig die Schutzfunktion in vollem Umfang erhalten bleibt.

Sind die Folienrollen 7, 8 wie in Figur 1 auf zwei Drucktürme verteilt, kann die Führung der Folienbahn 5 nach Austritt aus dem Transferspalt 6 parallel zur Vorderseite des Beschichtungswerkes 2 bzw. den dort angebrachten Verschutzungen 15 angeordnet sein. So bleibt der Gang zwischen Beschichtungswerk 2 und einem diesem nachgeordneten Druckwerk 50 weiterhin zugänglich. Gleiches gilt für den Zugangsbereich zwischen dem Auftragwerk 1 und dem Be- Schichtungswerk 2, wenn die Folienbahn 5' über die Presswalze 3' dem Auftragwerk 1 in der zuvor beschriebenen Weise zugeordnet ist und dabei parallel zu ei- ner vorderseitigen Verschutzung 15 des Auftragwerkes 1 angeordnet ist.

Zum Betrieb der Druckmaschine mit integriertem Folientransfer sind in Figur 1 drei Varianten zur Führung der Transferfolienbahn 5 gezeigt. a. Führung am Beschichtungswerk 2 auf der Seite des Auftragwerks 1 zum Trans- ferspalt 6 und etwa tangential zur Presswalze 3 durch den Transferspalt 6. b. Zu- und Abführung (hier strichliiert) auf der gleichen Seite des Beschichtungswerkes 2 zu und um die Presswalze 3 herum durch den Transferspalt 6.

c. Transferfolie 5' (strichliiert) im Auftragwerk 1 auf von Bogenzufuhr abgewandter Seite des Druckwerks zum / vom Transferspalt 6' (Presswalze 3' / Druckzylinder 4) geführt; Transferspalt 6' ist dem Färb- bzw. Kleberdruck dienendem Druckspalt zwischen Drucktuchzylinder 13 und Druckzylinder 4 nachgeordnet.

In Figur 1 ist eine in etwa tangentiale Folienführung zwischen der Presswalze 3 und dem Gegendruckzylinder 4 in Bezug auf die Presswalze 3 bzw. die Umschlingung der Presswalze 3 um weniger als 90 Grad vorgesehen. So können eine definierte Anlage der Folienbahn 5 an der Presswalze 3 erreicht und gleichzeitig not- wendige Voraussetzungen für eine Folientaktung im Transferspalt 6 z.B. auch während eines Kanaldurchlaufes und auch für die Verwendung schmaler Folienbahnen 5 geschaffen werden.

Der Transport der Transferfolie 5 kann an oder zwischen Folienleitwalzen der Folienbahn 5 überwacht werden, indem eine oder mehrere Bahnspannungsmessvor- richtung vorgesehen, die Kraftmesseinrichtungen aufweisen.

Elektrische Signale der Bahnspannungsmesseinrichtungen werden ausgewertet. Die zusätzlich gewonnene Information über die Bahnspannung als Istwert, insbesondere im Zusammenhang der genannten Auswertungen, kann für die Steuerung des Druck- bzw. Transferprozesses verwendet werden. Dazu ist das System an einen Leitstand der Druckmaschine koppelbar. über den Leitstand sind die Sollwerte für maximale und minimale Bahnspannung abhängig von der Art der verwendeten Transferfolie 5 und von Druck- bzw. Transferbedingungen im Beschich- - tungsmodul 2 abhängig von den Eigenschaften des Bedruckstoffes, des Klebers oder der Pressbespannung einstellbar. Notwendige Daten können über Schnitt- stellen direkt von Datenträgem an Folienvorratsrollen eingelesen werden.

An den Verschutzungen 15 oder in die Verschutzungen 15 integriert sind vorzugsweise jeweils eine Einrichtung zur automatischen oder halbautomatischen Auswechselung von Druckformen / Druckplatten am jeweiligen Plattenzylinder 12 des Auftragwerkes 1 oder des Beschichtungswerkes 2 vorgesehen.

In der Ausführungsform gemäß Figur 1 ist weiterhin im Beschichtungswerk 2 ein Druckwerk mit einem so genannten Kurzfarbwerk dargestellt. Das Kurzfarbwerk weist eine Kammerrakel 61 , eine Rasterwalze 62 und eine Auftragwalze 62 auf. Die Kammerrakel 61 nimmt Druckfarbe (oder auch Lack oder Kleber oder ander- weitige Beschichtungsmedien) auf und überträgt diese an die Rasterwalze 62. Diese ist dazu in ihrer Oberfläche gleichmäßig mit sehr feinen näpfchenförmigen Vertiefungen ausgestattet, die das jeweilige Beschichtungsmedium zur kontinuierlichen übertragung aufnehmen. Aus den Vertiefungen wird das Beschichtungsmedium auf die Auftragwalze 63 übertragen, die dieses dann an die Druckplatte / Druckform auf dem Plattenzylinder 12 abgibt. Je nach Art des Druckverfahrens erfolgt die übertragung auf die Druckplatte unter Zuhilfenahme eines Feuchtwerkes 65 oder durch die Art der Oberflächeneigenschaften gesteuert im Trockenoffsetverfahren oder im Hochdruckverfahren. Das so beschriebene Aniloxfarbwerk hat den Vorteil, dass auf sehr kurzem Weg eine kontinuierliche Farbversorgung mittels der Rasterwalze 62 sichergestellt wird. Ein derartiges Aniloxfarbwerk kann auch in dem Auftragwerk 1 oder weiteren der Druckmaschine zugeordneten Druckwerken angeordnet sein.

Weiterhin ist vorgesehen, in einem dem Beschichtungswerk 2 folgenden Druck- werk 50 einen weiteren Farbdruck auf den mit einer metallisierten Schicht bildmäßig beschichteten Druckbogen aufzubringen. Hierbei wird der Druckbogen aus dem Beschichtungswerk 2 von dem Gegendruckzylinder 4 über eine Bogentrans- fertrommel oder eine Bogentransfereinheit an einen Gegendruckzylinder 40 des Druckwerkes 50 überführt. Das Druckwerk 50 weist wie üblich in Offsetdruckwerken den Gegendruckzylinder 40, einen diesem zugeordneten Gummi- oder Drucktuchzylinder 41 und einen diesem zugeordneten Plattenzylinder 43 auf. Dem Plattenzylinder 43 sind hier schematisch dargestellt ein Farbwerk 47 und ein Feuchtwerk 48 zugeordnet. Zwischen dem Gegendruckzylinder 40 und dem Drucktuchzylinder 41 wird ein weiterer Druckspalt 60 gebildet. In diesem Druckspalt 60 wird ein Farbbild mittels Druckfarbe von einer auf dem Plattenzylinder 43 aufgespannten Druckplatte 44

aus über einen auf dem Drucktuchzylinder 41 angeordneten Bezug (Drucktuch) 42 auf den zuvor bedruckten oder beschichteten Druckbogen aufgebracht. Auch dem Druckwerk 50 ist bedienungsseitig eine Verschutzung 15 zugeordnet, in der eine Einrichtung zur automatischen oder halbautomatischen Auswechselung von Druckformen / Druckplatten angeordnet sein kann.

Die Richtung des Bogentransportes ist auf allen Gegendruckzylindern 4, 40 jeweils durch einen Richtungspfeil angegeben. Der Bogentransport führt zwischen den Gegendruckzylindern 4, 40 zusätzlich über Bogentransportzylinder oder Transfertrommeln 45, die auch als Skeletttrommeln ausgeführt sein können.

In dem Pressspalt 60 wird eine annähernd linienförmige Pressung auf den Druckbogen ausgeübt, die auch auf die Bildteile der metallischen Beschichtung einwirkt. Es hierbei vorgesehen, dass die Pressung im Pressspalt 60 auf die im Transfer- spalt 6 vorgesehene Pressung abgestimmt ist.

Zur Verbesserung der Anhaftung der transferierten Folienteile in Verbindung mit einem qualitativ hochwertigen Druck im Druckwerk 50 wird die Pressung jeweils in Abhängigkeit von der Art und elastischen Eigenschaft des auf dem Drucktuchzylinder 41 angeordneten Bezuges 42 und der auf der Presswalze 3 angeordneten Pressbespannung 10 gewählt. Einerseits wird auf der Presswalze 3 vorzugsweise ein hart-elastischer und in seiner Oberfläche gegenüber Folie wenig adhäsiver, aber dabei ggf. sehr fein profilierter Bezug gewählt.

Andererseits wird auf dem Drucktuchzylinder 41 ein für den normalen Farbendruck geeigneter Bezug als Gummituch gewählt, das farbannehmend ausgebildet und hinsichtlich seiner Elastizität weicher als der Bezug der Presswalze 3 ist.

Die Pressung des Bedruckstoffes (Druckbeistellung) in einem der Spalte 6 oder 60 ergibt sich dadurch, dass dort eine Abstandseinstellung für die Funktionseinstellung der beteiligten Elemente (also für den Folientransfer oder Farbendruck) so erfolgt, dass der Spalt um ein bestimmtes Maß kleiner ist als die Dicke des Be- druckstoffes. Damit wird der Bedruckstoff bei Durchlaufen des Transferspaltes 6 oder des Druckspalte 60 zusammengepresst, indem die Bespannungen (Pressbespannung 10 und Gummituch 42) sich infolge ihrer Elastizität verformen.

Die Druckbeistellung / Druckpressung ist also ein Relativmaß zwischen der Bedruckstoffdicke und der Größe des in Funktionsstellung der beteiligten Walzen / Zylinder sich einstellenden Transferspalts 6 oder des Druckspalts 60. Im Beschichtungswerk 2 sind Bedruckstoff, Trägerfolie, Trennschicht, Transfer- schicht und am Bedruckstoff aufliegende Kleberschicht durch den Transferspalt 6 zu führen. Es liegt also ein dickerer, gleichmäßigerer Schichtaufbau gegenüber dem Druckwerk 50 vor, in dem beschichteter Bedruckstoff und zu druckende Farbschicht den Pressspalt 60 durchlaufen und im Bereich der aufgebrachten Transferfolie eine geringfügig stärkere Pressung stattfindet. Die Druckeinwirkung wird zwischen Transferspalt 6 und Druckspalt 60 so abgestimmt, dass bei Folientransfer im Beschichtungswerk 2 die zusammenwirkenden Oberflächen im Transferspalt 6 vorzugsweise den gleichen oder einen nur wenig größeren Abstand haben als die Oberflächen im Druckspalt 60. Damit ergibt sich bei der Beschichtung in dem Transferspalt 6 vorzugsweise eine stärkere Pressung als im Druckspalt 60, der auf einen im Druckspalt 60 des Druckwerkes 50 für den Farbendruck günstigen Wert abgestimmt werden kann. Damit wird die Vorrichtung vereinfacht und damit eine gute Druckqualität gewährleistet.

Kennzeichnend für die erfindungsgemäße Ausführung ist, dass Auftragwerk 1 und/oder Beschichtungswerk 2 und/oder Druckwerk 50 sowie ggf. weitere Druckwerke jeweils einen Plattenzylinder 12, 43 aufweisen, der mit einem Direktantrieb 70 versehen ist. Der Direktantrieb 70 dient jeweils dazu den Plattenzylinder 12, 43 unabhängig von den weiteren Zylindern der Druckmaschine anzutreiben. Die Synchronisation erfolgt durch Erfassung der Drehlage eines der weiteren Zylinder der Druckmaschine und entsprechende Nachführung des Antriebs des Plattenzylinders 12, 43. Hierbei werden in der bevorzugten Ausführungsform alle mit dem Bedruckstoff in Berührung kommenden Zylinder, nämlich die Gegendruckzylinder 4, 40 und Gummizylinder bzw. Presswalzen 3, 13, 41 und die Gegendruckzylinder 4, 40 in Transportrichtung des Bedruckstoffes verbindende Transfertrommeln 45 gemeinsam von einem Hauptantrieb der Druckmaschine angetrieben. Auch die gesamte Betriebsweise der hier betroffenen Druckmaschine ist dadurch bestimmt, dass ein oder mehrere Plattenzylinder 12, 42 mittels jeweils eines Direktantriebes

70 unabhängig von den weiteren Zylindern des Druckwerkes 50 und/oder Be- schichtungswerkes 2 und/oder Auftragwerkes 1 antreibbar sind. Alternativ kann der Direktantrieb 70 auch als Hilfsantrieb ausgebildet sein, wobei der Plattenzylinder 12, 42 mittels einer Kuppeleinrichtung wahlweise am Hauptan- trieb der Druckmaschine oder am Hilfsantrieb angekuppelt werden kann. Der Hilfsantrieb kommt zum Einsatz, wenn der Plattenzylinder 12, 42 vom Hauptantrieb der Druckmaschine abgekuppelt ist, um Rüstvorgänge oder Funktionen der Druckmaschine durch unabhängiges Bewegen des Plattenzylinders 12, 42 auszuführen.

Weiterhin sind die den Plattenzylindern 12, 42 zugeordneten Feuchtwerke 11.2, 48, 65 und/oder Farbwerke 11.1 , 61 - 63, 47 entweder separat angetrieben oder sie sind an die Plattenzylindern 12, 42 an- / abkuppelbar. Damit kann auch der Betrieb der Feuchtwerke 11.2, 48, 65 und/oder Farbwerke 11.1 , 61 - 63, 47 in Bezug auf den Druckwerkszustand unabhängig, in Bezug auf den Funktionszustand der Plattenzylinder 12, 42 aber abhängig ausgeführt werden.

Die Feuchtwerke 11.2, 48, 65 und/oder Farbwerke 11.1 , 61-63, 47 werden vorzugsweise im Produktionsbetrieb vom Plattenzylinder 12, 42 abgekoppelt, an den Hauptantrieb angekuppelt und von diesem aus angetrieben.

Die Grundfunktionen einer derartigen Ausführungsform sind folgende:

I. Die mit einem Direktantrieb 70 ausgerüsteten Plattenzylinder 12, 42 können in allen für das Rüsten der Druckmaschine anfallenden Vorgängen unabhängig vom Rest der Druckmaschine bewegt werden.

II. Die Plattenzylinder 12, 42 können für Reinigungsarbeiten, Farbvoreinstellungen oder Farbwechsel gemeinsam mit oder getrennt von den Farbwerken 11.1 , 61 - 63, 47 bewegt werden.

IM. Die Plattenzylinder 12, 42 können vom Rest der Druckmaschine unabhängige Funktionen wie Druckplattenentnahme / -zufuhr oder andere Rüstvorgänge während des Drückens oder eines Beschichtungsvorganges ausführen.

Damit ergeben sich neue Produktionsmöglichkeiten.

a) Im Betrieb der Druckmaschine mit Folientransfer durch Applikation von Funkti- ons-/Schmuckfolie ist zunächst der Plattenzylinder 12 in dem für den Folientransfer vorgesehenen Druckwerk (Beschichtungswerk 2) stillsetzbar. Dies erfolgt etwa in einer den benachbarten Gummizylinder (Presswalze 3 für den Folientransfer) freigebenden Position, so dass dieser frei ohne Berührung des Plattenzylinders 12 rotieren kann. Hierfür kann ein zur Druckplattenspannung vorgesehener Zylinderkanal 46 des Plattenzylinders 12 im Beschichtungswerk 2 dem Gummizylinder bzw. der Presswalze 3 gegenübergestellt werden.

b) Weiterhin kann vorgesehen sein, dass Feuchtwerke 11.2, 48, 65 und/oder Farbwerke 11.1 , 47, 61-63 ebenfalls separat antreibbar und/oder stillsetzbar sind. Damit kann die Zufuhr von Druckfarbe, Kleber oder Beschichtungsmedien variabel gestaltet werden, indem die Druckwerksvorbereitung frei steuerbar ist. Weiterhin kann die Zufuhr von Beschichtungsmedien abgeschaltet werden. Alle genannten Betriebsweisen sind bei Verwendung der Druckmaschine zum Folientransfer von Bedeutung. Hierzu ist im Auftragwerk 1 die Zufuhr des Klebers gemeinsam oder unabhängig von der Farbzufuhr in weiteren Druckwerken nach dem Beschichtungswerk vorzubereiten und zu steuern. Weiterhin ist in dem Beschichtungswerk 2 ein unabhängiger Reinigungsvorgang durchführbar, wenn dort der Folientransfer vorbereitet und durchgeführt werden soll.

c) Das Beschichtungswerk 2 kann in einem dem Produktionsprozess mit einem Folientransfer folgenden normalen Druckprozess wieder als Druckwerk mit Farbauftrag genutzt werden. Dazu ist auch dieses Druckwerk bevorzugt mit Einrichtungen zum automatisierten Druckplattenwechsel ausgerüstet. Daher kann ein Umrüstvorgang dieses Druckwerks nach dem Folientransfer mit minimalem Personaleinsatz durchgeführt werden. Dabei wird die gewünschte Druckplatte unter Einsatz des Direktantriebs 70 im Druckwerk (Beschichtungswerk 2) automatisiert zugeführt, während in anderen Druckwerken (Auftragwerk 1 , Druck-

werk 50) andere Umrüstvorgänge wie Plattenwechsel ausgeführt werden. Weiterhin kann das leere Farbwerk 61 - 63 nun mit einer gewünschten Druckfarbe gefüllt werden. Alle Vorgänge können unter Berücksichtigung sicherheitstechnischer Belange auch während der Entnahme der Transferfolie 5 aus dem Be- Schichtungswerk 2 ausgeführt werden.

Auch der umgekehrte Rüstvorgang vom Farbendruck auf den Folientransfer ist so im Beschichtungswerk 2 schneller ausführbar.

d) Die Variabilität gilt auch für das für den Kleberauftrag zum Folientransfer ge- nutzte erste Druckwerk als Auftragwerk 1. Daher ist im Auftragwerk 1 ein schnelles Umrüsten vom normalen Druck auf den Kleberauftrag und in umgekehrter Richtung möglich. Hierbei greifen insbesondere auch die Prozesse, die die Rüstzeit durch Voreinstellungen am Farbwerk 11.1 senken. Zu diesem Zweck sind die Farbdosiersysteme, die auch den Kleber im Farbwerk 11.1 des Auftragwerkes 1 dosieren, voreinstellbar und im Umfang der Umrüstarbeiten für die Vorbereitung der Druckmaschine zum Folientransfer nutzbar. Die gleichen Vorteile gelten auch für die Umrüstung des Auftragwerkes 1 auf einen im normalen Farbendruck ablaufenden Druckauftrag nach einem Druckauftrag mit einem integrierten Folientransfer.

e) Zur weiteren Rüstzeitsenkung kann insbesondere das Auftragwerk 1 mit einer Farbversorgungseinrichtung versehen sein. Zu diesem Zweck sind bereits bekannte Kartuschensysteme mit auswechselbaren Farbbehältern oder stationäre Farbversorgungseinrichtungen einsetzbar. Damit können Kleber oder Druckfar- be auf einfache Weise und variabel dem Auftragwerk 1 zugeordnet, zur Zufuhr vorbereitet und wieder entnommen werden.

Das Farbwerk kann auch als so genanntes Kurzfarbwerk in Form eines so genannten Aniloxfarbwerkes ausgeführt sein. Dies ist insbesondere für den Kleber- auftrag im Auftragwerk von Vorteil. Die Druckmaschine kann daher auch kombiniert mit Aniloxfarbwerken und konventionellen Farbwerken ausgerüstet sein.

Als vorteilhafte Wirkungen sind hier zu nennen:

- höherer Automatisierungsgrad mit geringerem Personaleinsatz möglich

- Rüstzeiten werden gesenkt (Druckplatten automatisiert im Beschichtungs- werk entfernen oder zum Drucken neu zuführen, im Auftragwerk wechseln je nach Auftragsart)

- Schneller Auftragswechsel von Folientransfer zum Drucken oder umgekehrt und schneller Auftragswechsel beim Sujetwechsel im Folientransferbetrieb

- Energieeinsparung durch stillgelegte Einheiten (Plattenzylinder und Färb-/ Feuchtwerk im Betrieb mit Folientransfer) - Keine Schutzmaßnahmen für Färb- / Feuchtwerk beim Betrieb der Druckmaschine mit Folientransfer, wenn keine Farbe oder Feuchtmittel im Be- schichtungswerk zugeführt werden

- Geringe Restmengen von Kleber oder Druckfarbe können in Verbindung mit einem Bogenzähler zielgerichtet aufgebraucht werden

Die Vorrichtung ist in vorteilhafter Weise dann einsetzbar, wenn eine Verbesserung der Folienausnutzung dadurch zu erreicht werden soll, dass die Transferfolie in eine oder mehrere Teilfolienbahnen geringerer Breite aufgeteilt wird. In Kombination mit dem vorgenannten Verfahren können so auch unterschiedliche Folien- arten nebeneinander eingesetzt werden.

Alternativ ist es möglich, wenn keine Direktantriebe eingesetzt werden sollen, einen, mehrere oder alle Plattenzylinder 12, 43 mittels einer Kupplung mit dem Getriebe der Druckmaschine zu verbinden. Eine solche Kupplung ist so ausgeführt, dass sie eine im Bezug auf die weiteren Zylinder der Druckmaschine positionsgerechte Ankuppelung des Plattenzylinders 12, 46 an den Hauptantrieb ermöglicht. Die Positionierung kann dann über einen Hilfsantrieb erfolgen. Ein derartiger Hilfs- antrieb ist auch geeignet, um den Plattenzylinder 12, 43 für Rüstzwecke wie einen Plattenwechsel oder Reinigungsvorgänge zu bewegen.

Damit kann jeder Plattenzylinder 12, 43 für Rüstzwecke oder in bestimmten Betriebssituationen vom Hauptantrieb der Druckmaschine abgekuppelt werden. Bei-

spielsweise kann in besonders vorteilhafter Weise der Plattenzylinder 12 des Be- schichtungswerkes 2 während eines Applikationsvorganges mit integriertem Folientransfer stillgesetzt werden. Damit ist Antriebsenergie einsparbar. Weiterhin ist eine Gefahrenstelle reduziert. Weiterhin können Reinigungsarbeiten von vorher- gehenden Produktionsvorgängen oder Rüstarbeiten für nachfolgende Produktionsvorgänge ausgeführt werden.

Die Produktionsweise der Druckmaschine ist dann wie folgt:

- Bei normaler Druckproduktion im Mehrfarbendruck erfolgt mit allen oder ausgewählten eingekuppelten Plattenzylindern 12, 43 die Farbübertragung von den Farbwerken zum Druckbogen; stillgesetzte Plattenzylinder 12, 43 können gereinigt oder gerüstet werden.

- in einer Betriebsweise mit integrierter Folienapplikation werden der oder die Plattenzylinder 12, 43 in dem oder den Beschichtungswerken 2 ausgekup- pelt (je nach dem wo das eine oder die mehreren Beschichtungswerke 2 in der Druckmaschine angeordnet sind), stillgesetzte Plattenzylinder 12, 43 können gereinigt oder gerüstet werden.

- bei einem Wechsel der Druckplatten auf einem oder mehreren Plattenzylindern 12, 43 werden die betroffenen Plattenzylinder 12, 43 vom Hauptan- trieb abgekuppelt und mittels Hilfsantrieben bewegt; derartige Rüstarbeiten können ggf. auch während einer der vorher genannten Betriebsweisen durchgeführt werden.

Bezugszeichenliste

1 Auftragwerk

2 Beschichtungswerk

3 Presswalze (3 1 )

4 Gegendruckzylinder

5 Transferfolie / Folienbahn (5 1 )

6 Transferspalt (6 1 )

7 Rollenantrieb

8 Folienvorratsrolle

9 Foliensammelrolle

10 Pressbespannung

11.1 Farbwerk

11.2 Feuchtwerk

12 Plattenzylinder

13 Gummizylinder

14 Folienleitwalze

15 Druckwerksschutz

16 Trockner

17 Inspektionseinrichtung

- 18 Tänzerwalze

40 Gegendruckzylinder

41 Drucktuchzylinder

42 Drucktuch / Gummituch

43 Plattenzylinder

44 Druckform / Druckplatte

45 Transfertrommel

46 Zylinderkanal

50 Druckwerk

60 Druckspalt

61 Kammerrakel

62 Rasterwalze 63 Auftragwalze

64.1 Farbwerk

64.2 Feuchtwerk

70 Direktantrieb 71 Kupplung

FA Folienapplikationswerk

DB1 Druckbeistellung / Druckpressung

DB2 Druckbeistellung / Druckpressung