WO2011064162A2 | 2011-06-03 | |||
WO2009140266A2 | 2009-11-19 | |||
WO1998053301A2 | 1998-11-26 |
US20080238083A1 | 2008-10-02 |
Ansprüche: 1. An einem Mikrotom oder Ultramikrotom schneidbares Material z.B. in Blatt-, Streifen-, Block-, Kasten- oder Röhrenform, dadurch gekennzeichnet, dass es durch eine eindeutige stukturelle oder farbliche Kennzeichnung zur sicheren Identifizierung von Probenmaterial wie z.B. Zell- und/oder Gewebsmaterial eingesetzt werden kann. 2. Material nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass es wie z.B. Celluloseacetat aufgrund von Kapillarkräften und Reibungskräften an das Gewebe adhäriert. 3. Material nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass es mit dem Gewebe eine klebstoffartige oder kohärente Bindung eingeht. 4. Material nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es mit dem Gewebe z.B. durch Agar in einen Materialblock eingegossen werden kann. 5. Material nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kennzeichnung in Form eines ein- oder mehrfarbigen Barcodes erfolgt. 6. Material nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Kennzeichnung sowohl in der wässrigen Phase als auch in der Fettphase stabil und insbesondere auch lösungsmittelresistent ist. 7. Material nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kennzeichnung makroskopisch und/oder mikroskopisch und/oder optoelektronisch z.B. mittels eines Scanners gelesen werden kann. 8. Material nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass es z.B. durch Hinzufugen von Zell- und Gewebsmaterial eine bessere Haftung auf Objektträgern besitzt. 9. Material nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass jedwede dreidimensionale Form zur Gewebsaufhahme genutzt werden kann. ERSXTZBLATT (REGEL 26) |
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Kennzeichnung und Individualisierung von Probenmaterial, insbesondere von Zell- und Gewebeproben, durch ein insbesondere streifen- oder blöckförmiges, an einem Mikrotom oder Ultramikrotom schneidbares, mit einem Kode versehenes Material.
[0002] Insbesondere im Fachgebiet der Humanpathologie werden Zell- und Gewebeproben strukturgebunden u.a. mit Hilfe der Lichtmikroskopie untersucht. Das Probenmaterial durchläuft bis zur endgültigen Untersuchung unter dem Mikroskop mehrere Arbeitsschritte (u.a. Gewebsentnahme durch den klinisch tätigen Arzt, Transport des Gewebes in einem Transportgefäß in die Pathologie, Umbetfung des Gewebes bei der makroskopischen
Probenbegutachtung in ein Verarbeitungsgefäß, Umbettung des Gewebes bei der
Paraffinblockerstellung, Aufbringen des Probenschnittes auf einen Objektträger), wobei das Probenmaterial in unterschiedlichen Gefäßen oder Probenhaltern (z.B. Objektträgern) gelagert wird. Bislang werden immer nur die Gefäße oder die Probenhalter mit eindeutiger, d.h.
individualisierter Kennzeichnung (z.B. Nummer) versehen, aber nicht das Probenmaterial. Aus diesem Grund sind z.B. bei Umbettvorgängen des Probenmaterials zwischen den verschiedenen Gefäßen oder Probenhaltern entstandene Probenverwechslungen leicht möglich und werden zudem kaum erkannt.
[0003] Durch die vorliegende Erfindung wird jedoch das Probenmaterial selbst direkt nach der Entnahme aus dem Körper dadurch eindeutig gekennzeichnet, dass das Probenmaterial mit einem Streifen oder einem Block aus einem, an einem Mikrotom oder Ultramikrotom schneidbaren Material versehen wird. Dieses streifen- oder blockartige Material selbst weist z.B. einen ein- oder mehrfarbigen Barcode oder eine besondere Form und Struktur auf. Das Probenmaterial ist somit bis einschließlich des vom Probenmaterial erstellten
Schnittpräparates eindeutig zu identifizieren. Vorteilhaft ist es, wenn dieses Material je nach Materialart an das Probenmaterial z.B. mittels Kapillarkraft, Reibung oder kovalenter
Bindung adhäriert.
[0004] Diese grundsätzlichen Überlegungen gelten auch für pflanzliche oder tierische oder anorganische Probenmaterialien. [0005] Als Beispiel für ein solches schneidbares, an das Probenmaterial adhärierendes und eindeutig zu markierendes und identifizierendes Material kann Celluloseacetat dienen. Von der Firma BioOptica aus Mailand, Italien, wird bereits ein sogenannter EndoKit vertrieben. Dieser EndoKit besteht u.a. aus 30 x 5 x 0,1 mm großen Streifen aus Celluloseacetat, an welches sich z.B. frische, nur gering angefeuchtete Gewebeproben anheften. Nach
Formalinfixierung können diese Gewebeproben mit dem anhaftenden Celluloseacetatstreifen im Rahmen der sog. makroskopischen Eingangsuntersuchung in Kunststoffkassetten zur Paraffinierung des Gewebes gelegt werden. Bei der Erstellung des Paraffinblockes nach der Paraffinierung des Gewebes können die Gewebeproben mit Hilfe des Celluloseacetatstreifens genau orientiert und insbesondere identifiziert werden. Der Celluloseacetatstreifen läßt sich wie das Gewebe anschließend im Mikrotom schneiden und u.a. lichtmikroskopisch detektieren,
[0006] Das Neue an der vorliegenden Erfindung ist das Aufbringen einer eindeutigen
Markierung auf dem Celluloseacetatstreifen z.B. in Form eines ein- oder mehrfarbigen Barcodes. Dieser Barcode läßt sich dann z.B. mittels des bloßen Auges oder eines Scanners mit entsprechender Software in allen Phasen der Präparatebearbeitung lesen. So kann z,B. unter Einsatz von geeigneten Scannern und entsprechender Software bei jedem Arbeitsschritt an der jeweiligen Arbeitsstation sichergestellt werden, dass das durch den
Celluloseacetatstreifen eindeutig gekennzeichnete Gewebe in die entsprechend
gekennzeichneten Gefäße zur weiteren Bearbeitung gelegt wird. Ferner ist z.B. der Barcode auch auf den Schnittpräparaten zu scannen, so dass die Schnitte sicher den richtig
beschrifteten Objektträgern zugeführt werden können.
[0007] Eine Gewebeverwechslung kann damit von der der Gewebsentnahme aus dem Körper bis zum letzten Arbeitsablauf, z.B. der histologischen Gewebsbegutachtung unter dem Mikroskop, durch die eindeutige Kennzeichnung des Gewebes und der jeweiligen Gefäße oder Objektträger vermieden werden.
[0008] Andere Materialien, welche für die Kennzeichnung von Geweben verwendet werden könnten, sind z.B. weiteres biologisches Material (z.B. Tiergewebe, Agar) und schneidbare Kunststoffe. Um die Haftung des Kennzeichnungsmaterials am Objektträger insbesondere bei besonderen Gewebsvorbehandlungsbedingungen z.B. im Rahmen der Immunhistologie zu verbessern, können z.B. der Agar und das Celluloseacetat mit Zellen oder bestimmten Fremdgewebsanteilen versetzt oder eben andere biologische Materialien wie z.B. tierisches Gewebe benutzt werden.
[0009] Je nach Bedarf kann das zur Kennzeichnung verwendete Material z.B. eine
Streifenform, eine Blockform, eine Kastenform, eine U-Form, eine Winkelform oder eine Röhrenform aufweisen.
[0010] So sind in den Abbildungen 1 (Streifen-/Blockform), 4 (Winkelform), 7 (U-Form), 9
(Blattform) und 11 (Röhrenform) mögliche Formvarianten dieses Materials dargestellt, welche mit einem einfarbigen (Abbildungen 2, 5, 6, 8, 10, 1 1) oder mehrfarbigen (hier unterschiedlich schraffierten) (Abbildung 3) Barcode versehen werden können.
[001 1] Für die in den Abbildungen verwendeten Abkürzungen gilt:
b Breite
d Dicke
h Höhe
t Tiefe
1 Länge
bc Barcode
dm Durchmesser