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Title:
COLD ROOM SYSTEM
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2022/189405
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a cold room system (10) for refrigerating products (11), in particular vaccines, comprising a first walk-in cold room (12) in which a first temperature (T1) is provided, said first cold room (12) being provided for storing the products (11) at the first temperature (T1), and a second walk-in cold room (14), in which a second temperature (T2) is provided, the second cold room (14) being provided as a temperature buffer between the first cold room (12) and the environment (13), the first temperature (T1) being lower than the second temperature (T2), and the first cold room (12) is located, in particular completely, in the second cold room (14).

Inventors:
PLERSCH RUPERT (DE)
Application Number:
PCT/EP2022/055837
Publication Date:
September 15, 2022
Filing Date:
March 08, 2022
Export Citation:
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Assignee:
KTI PLERSCH KAELTETECHNIK GMBH (DE)
International Classes:
F25D13/00
Foreign References:
JP2019052815A2019-04-04
US20030019228A12003-01-30
Attorney, Agent or Firm:
SCHLÖGL, Markus (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Kühl raum System (10) zum Kühlen von Gütern (11), umfassend einen ersten, begehbaren Kühlraum (12), in welchem eine erste Tempera tur (TI) vorgesehen ist, wobei der erste Kühlraum (12) zur Lagerung der Güter (11) bei der ersten Temperatur (TI) vorgesehen ist, und einen zweiten, begehbaren Kühlraum (14), in welchem eine zweite Tem peratur (T2) vorgesehen ist, wobei der zweite Kühlraum (14) als Tempe raturpufferraum zwischen dem ersten Kühlraum (12) und der Umgebung

(13) vorgesehen ist, wobei die erste Temperatur (TI) niedriger als die zweite Temperatur (T2) ist, wobei der erste Kühlraum (12) in dem zweiten Kühlraum (14) angeordnet ist.

2. Kühlraumsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Temperatur (TI) im Bereich -30°C bis -110°C liegt, und/o der dass die zweite Temperatur (T2) im Bereich -10°C bis -30°C liegt.

3. Kühlraumsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Kühlraum (12) und der zweite Kühlraum (14) baulich und/oder thermisch voneinander getrennt sind.

4. Kühlraumsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Kühlraum (12) eine erste Tür (18) aufweist, wobei der erste Kühlraum (12) mittels der ersten Tür (18) vom zweiten Kühlraum

(14) aus begehbar ist, und/oder dass der zweite Kühlraum (14) eine zweite Tür (19) aufweist, wobei der zweite Kühlraum (14) mittels der zweiten Tür (19) von außen und/oder von der Umgebung (13) aus begehbar ist. 5. Kühlraumsystem nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Kühlraum (14) sowie die erste Tür (18) und die zweite Tür (19) eine Schleuse (20) zwischen dem ersten Kühlraum (12) und der Um gebung (13) ausbilden, wobei der zweite Kühlraum (14) einen Tempera- turpufferraum zwischen dem ersten Kühlraum (12) und der Umgebung

(13) ausbildet, so dass im ersten Kühlraum (12) bei der ersten Tempera tur (TI) gelagerte Güter (11) beim Transport aus dem ersten Kühlraum (12) hinaus in die Umgebung (13) zunächst den zweiten Kühlraum (14) passieren und somit zunächst der zweiten Temperatur (T2) ausgesetzt sind, bevor sie der Umgebungstemperatur ausgesetzt werden.

6. Kühlraumsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Kühlraumsystem (10) einen Maschinenraum (21) aufweist, in dem eine dritte Temperatur (T3) vorgesehen ist, wobei die dritte Temperatur

(T3) höher als die erste Temperatur (TI) im ersten Kühlraum (12) und die zweite Temperatur (T2) im zweiten Kühlraum (14) ist, wobei der Ma schinenraum (21) im zweiten Kühlraum (14) angeordnet ist. 7. Kühlraumsystem nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die dritte Temperatur (T3) im Bereich +10°C bis +30°C liegt.

8. Kühl raum System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Kühlraumsystem (10) wenigstens eine Kältemaschine (23a; 23b), auf weist, wobei die Kältemaschine (23a; 23b) zur Kühlung des ersten Kühl raums (12) auf die erste Temperatur (TI) ausgebildet und/oder vorgese hen ist, wobei Luft als Kältemittel eingesetzt wird oder einsetzbar ist.

9. Kühlraumsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass dass das Kühlraumsystem wenigstens ein erstes Kälteaggregat (24a) zur Kühlung des zweiten Kühlraums (14) auf die zweite Temperatur (T2) auf weist, und/oder dass das Kühlraumsystem (10) wenigstens ein zweites Kälteaggregat (24b) zur Kühlung des Maschinenraums (21) auf die dritte Temperatur (T3) aufweist.

10. Kühlraumsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Raumwände (15) des ersten Kühlraums (12) und/oder die Raumwände (27) des zweiten Kühlraums (14) mittels Isolierpaneelen isoliert sind.

11. Kühlraumsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Kühlraumsystem (10) ein mobiles Kühlraumsystem (10) ist, wobei das Kühlraumsystem (10) transportierbar ist.

12. Kühlraumsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Kühlraumsystem (10) als Container (29) und/oder in Containerbau weise ausgebildet ist.

Description:
Kühlra umsystem

Die Erfindung betrifft ein Kühl raum System zum Kühlen von Gütern, insbeson dere Impfstoffen.

Impfstoffe (Vakzine) müssen, beispielsweise bei der Lagerung oder beim Transport, zum Teil gekühlt werden, um die Wirksamkeit und/oder Verträglich keit der Impfstoffe zu gewährleisten. Zum Teil müssen Impfstoffe auch sehr stark, das heißt bei sehr tiefen Temperaturen gekühlt werden. Insbesondere Impfstoffe gegen das Corona-Virus benötigen zum Teil eine Kühlung bei sehr niedrigen Temperaturen.

Besonders in heißen oder sehr heißen Gebieten der Erde gestaltet sich die La gerung von Impfstoffen schwierig. Selbst wenn Kühllösungen wie Kühlräume für Impfstoffe bestehen, besteht ferner das Problem, dass die Impfstoffe beim Herausnehmen aus dem Kühlraum einem sehr starken Temperaturunterschied zwischen der Temperatur des Kühlraums und der Temperatur der Umgebung ausgesetzt werden. Dieser starke Temperaturunterschied kann sich negativ auf die Wirksamkeit und/oder Verträglichkeit der Impfstoffe auswirken.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein neues Kühlraumsystem anzugeben, insbesondere ein Kühlraumsystem mit dem ein schnelles oder zu schnelles Erwärmen der lagernden Güter, insbesondere der Impfstoffe, beim Herausnehmen der Güter aus einem Kühlraum vermieden wird.

Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Kühlraumsystem mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben. Das erfindungsgemäße Kühlraumsystem umfasst einen ersten, begehbaren Kühlraum, in welchem eine erste Temperatur vorgesehen ist, wobei der erste Kühlraum zur Lagerung der Güter bei der ersten Temperatur vorgesehen ist, und einen zweiten, begehbaren Kühlraum, in welchem eine zweite Temperatur vorgesehen ist, wobei der zweite Kühlraum als Temperaturpufferraum zwi schen dem ersten Kühlraum und der Umgebung vorgesehen ist, wobei die erste Temperatur niedriger als die zweite Temperatur ist, wobei der erste Kühlraum, insbesondere vollständig, in dem zweiten Kühlraum angeordnet ist.

Die Vorteile der Erfindung liegen insbesondere darin, dass das Kühlraumsys tem zum Einsatz in Gebieten der Erde geeignet ist, in denen die Umgebungs temperatur üblicherweise höher oder deutlich höher als die zweite Temperatur ist. Besonders bevorzugt ist das Kühlraumsystem zum Einsatz in afrikanischen Staaten oder im arabischen Raum vorgesehen.

Impfstoffe werden üblicherweise in Impfstoffampullen bevorratet. Der erste Kühlraum kann zur Lagerung einer Vielzahl an Impfstoffampullen vorgesehen und/oder ausgebildet sein. Eine Mehrzahl von Impfstoffampullen kann dabei jeweils zu Gebinden zusammengestellt sein. Das Kühlraumsystem eignet sich insbesondere für Impfstoffe, die in großen Mengen bereitgestellt, jedoch ein zeln verimpft werden müssen. Das Kühlraumsystem ist insbesondere ein mehrstufiges Kühlraumsystem, wobei jeder Kühlraum eine Stufe des Kühlsystems ausbildet. Es kann vorgesehen sein, dass das Kühlraumsystem wenigstens zwei, vorzugsweise drei Klimazonen oder Temperaturbereiche aufweist, wobei in jedem Kühlraum eine Klimazone oder ein Temperaturbereich vorgesehen ist. Das Kühlraumsystem ist insbeson- dere ein Box-in-Box-Kühlraumsystem. Die Kühlräume des Kühlraumsystems sind begehbar ausgebildet. Ferner kann vorgesehen sein, dass der erste und/oder der zweite Kühlraum mit Transport oder Rollwagen befahrbar ist.

Das Kühlraumsystem kann Lagersysteme für die Güter umfassen. Beispiels weise sind im ersten Kühlraum Regale vorgesehen, in welchen Impfstoffe la gerbar sind.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsvariante der Erfindung ist vorgesehen, dass die erste Temperatur im Bereich -30°C bis -110°C liegt, bevorzugt im Be reich -40°C bis -90°C liegt, besonders bevorzugt -80°C beträgt. Ferner kann vorgesehen sein, dass die zweite Temperatur im Bereich -10°C bis -30°C liegt, bevorzugt im Bereich -15°C bis -25°C liegt, besonders bevorzugt -20°C be trägt. Der erste Kühlraum ist insbesondere ein sogenannter „ultra-low-tempe- rature"-Kühlraum. Der zweite Kühlraum ist insbesondere ein sogenannter „low- temperature"-Kühlraum. Bevorzugt sind der erste Kühlraum und der zweite Kühlraum baulich und/oder thermisch voneinander getrennt.

Es kann vorgesehen sein, dass zwischen einer Raumwand des ersten Kühl raums und einer Raumwand des zweiten Kühlraums zumindest abschnittsweise ein Zwischenraum, beispielsweise zumindest abschnittsweise, bevorzugt durch gehend, ein Spalt, vorgesehen ist, insbesondere um Eisbildung an der Außen seite der Raumwand des ersten Kühlraums zu vermeiden. Ferner kann sich der Zwischenraum zumindest abschnittsweise, bevorzugt durchgehend, beispiels weise als Spalt, auch zwischen einer als Decke ausgebildeten Raumwand des ersten Kühlraums und einer als Decke ausgebildeten Raumwand des zweiten Kühlraums erstrecken.

Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung weist der erste Kühlraum eine erste Tür auf, wobei der erste Kühlraum mittels der ersten Tür vom zweiten Kühl raum aus begehbar ist. Alternativ oder additiv weist der zweite Kühlraum eine zweite Tür aufweist, wobei der zweite Kühlraum mittels der zweiten Tür von außen und/oder von der Umgebung aus begehbar ist.

Die erste Tür und/oder die zweite Tür können vorzugsweise beidseitig, bei spielsweise manuell, öffenbar sein. Insbesondere müssen die Türen stets kühl raumseitig öffenbar sein, um einer Person das Verlassen des jeweiligen Kühl raums zu jeder Zeit zu ermöglichen, da die in den Kühlräumen vorherrschen den Temperaturen ein dauerhaftes Verweilen von Personen in den Kühlräumen hochgefährlich macht. Die Türen sind beispielsweise als Schwenktüren oder Flügeltüren oder Schiebetüren ausgebildet. Die Türen können beispielsweise derart miteinander verschaltet sein, dass eine Tür jeweils nur öffenbar ist, wenn die jeweils andere Tür geschlossen ist. Eine Ausnahme kann durch einen Notöffnungsmechanismus ermöglicht werden. Im Bereich der ersten Tür kann außerhalb des zweiten Kühlraums eine Rampe vorgesehen sein, wobei mittels der Rampe ein Zugang zum zweiten Kühlraum ermöglicht wird.

Gemäß einer besonderes bevorzugten Ausführungsvariante der Erfindung bil den der zweite Kühlraum sowie die erste Tür und die zweite Tür eine Schleuse, insbesondere eine Luftschleuse, zwischen dem ersten Kühlraum und der Umge bung aus, wobei der zweite Kühlraum einen Temperaturpufferraum zwischen dem ersten Kühlraum und der Umgebung ausbildet, so dass im ersten Kühl raum bei der ersten Temperatur gelagerte Güter beim Transport aus dem ers ten Kühlraum hinaus in die Umgebung zunächst den zweiten Kühlraum passie ren und somit zunächst der zweiten Temperatur ausgesetzt sind, bevor sie der Umgebungstemperatur ausgesetzt werden.

Es kann vorgesehen sein, dass das Kühlraumsystem einen Maschinenraum auf weist, in dem eine dritte Temperatur vorgesehen ist, wobei die dritte Tempe ratur höher als die erste Temperatur im ersten Kühlraum und die zweite Tem peratur im zweiten Kühlraum ist. Der Maschinenraum weist vorzugsweise eine dritte Tür auf, wobei der Maschinenraum mittels der dritten Tür von außen und/oder von der Umgebung aus betretbar ist. Der Maschinenraum ist bevor zugt baulich und/oder thermisch von dem ersten Kühlraum und/oder dem zwei ten Kühlraum getrennt. Der Maschinenraum ist bevorzugt ein separater dritter Raum. Die dritte Temperatur liegt vorzugsweise im Bereich +10°C bis +30°C, besonders bevorzugt beträgt die dritte Temperatur +20°C. Die dritte Tempera tur kann insbesondere niedriger als die Umgebungstemperatur sein.

Der erste Kühlraum und der zweite Kühlraum und der Maschinenraum sind be vorzugt in einem gemeinsamen Rahmen, vorzugsweise einem Stahlrahmen, an geordnet.

Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass das Kühlraumsystem wenigs tens eine Kältemaschine, vorzugsweise zwei Kältemaschinen, aufweist, wobei die Kältemaschine zur Kühlung des ersten Kühlraums auf die erste Temperatur ausgebildet und/oder vorgesehen ist, wobei Luft als Kältemittel eingesetzt wird oder einsetzbar ist.

Es kann vorgesehen sein, dass das Kühlraumsystem zwei Kältemaschinen, auf weist, wobei eine erste Kältemaschine zur Kühlung des ersten Kühlraums auf die erste Temperatur ausgebildet und/oder vorgesehen ist, und wobei eine zweite Kältemaschine ebenfalls zur Kühlung des ersten Kühlraums auf die erste Temperatur ausgebildet und/oder vorgesehen und als Reserve für die erste Kältemaschine, beispielsweise bei einem Ausfall der ersten Kältemaschine, und/oder zur Unterstützung der ersten Kältemaschine vorgesehen ist.

Die Kältemaschine oder die Kältemaschinen arbeiten beispielsweise auf Basis des Joule-/Brayton-Prozesses. Jede Kältemaschine kann wenigstens einen Ver dichter und wenigstens einen Expander, insbesondere eine Turbine, aufweisen. Die Kältemaschine oder die Kältemaschinen verwenden, beispielsweise aus schließlich, Luft als Kältemittel. Alternativ ist auch die Verwendung anderer Kältemittel möglich. Die Luft könnte auch mittels einer dreistufigen Kaskaden kühlung gekühlt werden. Der Vorteil von Luft als natürlichem Kältemittel liegt insbesondere darin, dass Luft nicht toxisch und nicht brennbar ist und das Kühlraumsystem ferner ohne hohen Druck auskommt. Ferner ist Luft im Ge gensatz zu vielen weiteren Kältemitteln keinen gesetzlichen Regulierungen un terworfen. Es kann vorgesehen sein, dass die mittels der Kältemaschine oder der Kältemaschinen gekühlte Luft, beispielsweise über eine oder mehrere Lei tungen und an der oder den Leitungen vorgesehene Düsen, in den ersten Kühl raum geleitet wird. Ferner wird vorzugsweise Luft aus dem ersten Kühlraum, beispielsweise durch eine Ansaugvorrichtung, der Kältemaschine oder den Käl temaschinen zugeführt. Zwischen Kältemaschine und erstem Kühlraum besteht bevorzugt ein, vorzugsweise offener, Luftkreislauf.

Es kann vorgesehen sein, dass die Kältemaschine oder die Kältemaschinen je eine Filtervorrichtung zum Filtern der Luft aus dem ersten Kühlraum aufwei sen. Die Filtervorrichtung oder Filtervorrichtungen können insbesondere zwei redundante Filter aufweisen. Notwendig sind die Filtervorrichtungen beispiels weise, sofern sich in der Luft, die der oder den Kältemaschinen zugeführt wird, Eiskristalle und/oder Schmutz aus dem Inneren des ersten Kühlraums befin den.

Gemäß einer Ausführungsvariante der Erfindung weist das Kühlraumsystem wenigstens ein erstes Kälteaggregat zur Kühlung des zweiten Kühlraums auf die zweite Temperatur auf. Alternativ oder additiv weist das Kühlraumsystem wenigstens ein zweites Kälteaggregat zur Kühlung des Maschinenraums auf die dritte Temperatur auf.

Die Kältemaschine oder die Kältemaschinen und/oder das erste Kälteaggregat und/oder das zweite Kälteaggregat sind vorzugsweise im Maschinenraum ange ordnet.

Ferner kann eine Steuereinheit zur Steuerung der Kälteaggregate und/oder der Kältemaschine oder Kältemaschinen, insbesondere ein Control-Switch-Board, im Maschinenraum angeordnet sein. Es kann vorgesehen sein, dass das Kühl raum System ein Warnsystem aufweist, wobei das Warnsystem bei Unter- oder Überschreiten der in den Kühlräumen und dem Maschinenraum vorgesehenen Temperaturen ein Warnsignal abgibt.

Ferner kann vorgesehen sein, dass wenigstens eine, vorzugsweise zwei, Ent feuchtungsvorrichtungen im ersten Kühlraum vorgesehen oder angeordnet ist, wobei vorzugsweise je eine Entfeuchtungsvorrichtung je einer Kältemaschine zugeordnet ist.

Besonders bevorzugt sind die Raumwände des ersten Kühlraums und/oder die Raumwände des zweiten Kühlraums mittels Isolierpaneelen isoliert. Die Isolier paneele sind bevorzugt, insbesondere feuerfeste, Polyurethan-Tieftemperatur paneele. Die Raumwände sind zumindest raumseitig vorzugsweise aus rost- freiem Stahl, insbesondere Edelstahl, gebildet. Unter Raumwänden werden ins besondere auch Decken und Böden des oder der Kühlräume verstanden.

Das Kühlraumsystem weist einen Stahlrahmen auf, der beispielsweise aus feu erverzinktem oder kunststoffbeschichtetem Stahl gebildet ist.

Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass das Kühlraumsystem ein mo biles Kühlraumsystem ist, wobei das Kühlraumsystem, insbesondere mittels LKW oder Schwerlasttransporter oder Schiff, transportierbar ist. Das Kühl raumsystem ist bevorzugt, insbesondere vollständig, als Container und/oder in Containerbauweise ausgebildet. Die Ausbildung des Kühlraumsystems als Con tainer und/oder in Containerbauweise ermöglicht und/oder vereinfacht insbe sondere den Transport des Kühlraumsystems zum Einsatzort.

Das Kühlraumsystem benötigt zur Inbetriebnahme am Einsatzort lediglich ei- nen festen und/oder ebenen Untergrund, beispielsweise ein Betonfundament. Ferner ist vorzugsweise ein Stromanschluss zur Inbetriebnahme notwendig. Zusätzliche Konstruktionsarbeiten oder Aufbauarbeiten sind vorzugsweise nicht notwendig. Das Kühl raum System ist insbesondere eine sogenannte „plug-and- play"-Lösung.

Das Kühlraumsystem weist bevorzugt eine Länge zwischen 10m und 20m auf, besonders bevorzugt eine Länge von 15m. Das Kühlraumsystem weist bevor zugt eine Breite zwischen 3m und 8m auf, besonders bevorzugt eine Breite von im Wesentlichen 5m. Die Höhe des Kühlraumsystems liegt vorzugsweise zwi schen 2m und 6m, besonders bevorzugt von im Wesentlichen 4m. Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsvariante weist das Kühlraumsystem, insbe sondere einschließlich des Rahmens, eine Länge von 15m auf, eine Breite von 5m und eine Höhe von 4m. Der erste Kühlraum kann eine Länge im Bereich 8m bis 12m, bevorzugt eine Länge von 10m, aufweisen. Die Breite des ersten Kühlraums liegt vorzugsweise im Bereich 2m bis 6m, besonders bevorzugt be trägt die Breite 4m. Die Länge des zweiten Kühlraums beträgt insbesondere lm bis 4m, bevorzugt 2m.

Der Container ist insbesondere länger als breit und hoch. Der erste Kühlraum ist in Längsrichtung gesehen vorzugsweise im Wesentlichen mittig im Contai ner angeordnet. Der zweite Kühlraum und/oder der Maschinenraum sind bevor zugt an der Breitseite des Containers angeordnet, besonders bevorzugt sich gegenüberliegend jeweils an einer Breitseite des Containers. Die zweite Tür und/oder die dritte Tür sind an der, vorzugsweise jeweils an einer, Breitseite des Containers angeordnet.

Das erfindungsgemäße Kühlraumsystem wird nachstehend auch hinsichtlich weiterer Merkmale und Vorteile anhand der Beschreibung von Ausführungsbei spielen und unter Bezugnahme auf die beiliegenden, schematischen Zeichnun gen näher erläutert. Dabei zeigen

FIG 1 ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Kühl raumsystems in einer schematischen dreidimensionalen Darstel lung; FIG 2 einen Ausschnitt eines zweiten Ausführungsbeispiels eines erfin dungsgemäßen Kühlraumsystems in einer schematischen Schnitt darstellung in Draufsicht.

Einander entsprechende Teile und Komponenten sind auch über die verschie denen Figuren und Ausführungsbeispiele hinweg jeweils mit den gleichen Be zugszeichen bezeichnet. FIG. 1 und FIG. 2 zeigen jeweils ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsge mäßen Kühlraumsystems 10 zum Kühlen von Gütern 11 wie Impfstoffen. Wie FIG. 1 zeigt ist das erfindungsgemäße Kühlraumsystem 10 ein mobiles Kühl raumsystem 10, welches als Container 29 bzw. in Containerbauweise bereitge stellt wird. Folglich ist das Kühlraumsystem 10 einfach, beispielsweise mittels LKW oder Schwerlasttransporter oder Schiff, transportierbar. Ferner ist das Kühlraumsystem 10 am Einsatzort sofort einsetzbar.

Das Kühlraumsystem 10 benötigt zur Inbetriebnahme am Einsatzort lediglich einen festen und/oder ebenen Untergrund, beispielsweise ein Betonfundament, und einen Stromanschluss. Zusätzliche Konstruktionsarbeiten oder Aufbauar beiten sind nicht notwendig. Bei dem Kühlraumsystem 10 handelt es sich um eine sogenannte „plug-and-play"-Lösung.

Das Kühlraumsystem 10 umfasst, wie FIG. 2 zeigt, einen ersten Kühlraum 12, in welchem eine erste Temperatur TI vorgesehen ist, wobei der erste Kühl raum 12 zur Lagerung der Güter 11 bei der ersten Temperatur TI vorgesehen ist, und einen zweiten Kühlraum 14, in welchem eine zweite Temperatur T2 vorgesehen ist. Der zweite Kühlraum 14 ist als Temperaturpufferraum zwi schen dem ersten Kühlraum 12 und der Umgebung 13 vorgesehen ist, wobei die erste Temperatur TI niedriger als die zweite Temperatur T2 ist. Der erste Kühlraum 12 ist vollständig in dem zweiten Kühlraum 14 angeordnet. Die erste Temperatur TI im ersten Kühlraum liegt im Bereich -40°C bis -90°C, bevorzugt beträgt die Temperatur TI -80°C. Die zweite Temperatur T2 im zweiten Kühl raum beträgt -20°C. Der erste Kühlraum 12 und der zweite Kühlraum 14 sind baulich und thermisch voneinander getrennt.

Die Kühlräume 12, 14 des Kühlraumsystems 10 sind begehbar ausgebildet. Ferner kann vorgesehen sein, dass der erste Kühlraum 12 und der zweite Kühl raum 14 mit Transport- oder Rollwägen befahrbar ist. Das Kühlraumsystem 10 umfasst Lagersysteme für die Güter, wobei im ersten Kühlraum 12 beispiels weise Regale vorgesehen sind, in welchen Impfstoffe lagerbar sind.

Der erste Kühlraum 12 weist eine erste Tür 18 auf, wobei der erste Kühlraum 12 mittels der ersten Tür 18 vom zweiten Kühlraum 14 aus begehbar ist. Fer ner weist der zweite Kühlraum 14 eine zweite Tür 19 auf, wobei der zweite Kühlraum 14 mittels der zweiten Tür 19 von außen bzw. von der Umgebung 13 aus begehbar ist.

Der zweite Kühlraum 14 sowie die erste und die zweite Tür 18, 19 bilden eine Schleuse 20, insbesondere eine Luftschleuse, zwischen dem ersten Kühlraum

12 und der Umgebung 13 aus, wobei der zweite Kühlraum 14 einen Tempera turpufferraum zwischen dem ersten Kühlraum 12 und der Umgebung 13 ausbil det, so dass im ersten Kühlraum 12 bei der ersten Temperatur TI gelagerte Güter 11 bzw. Impfstoffe beim Transport aus dem ersten Kühlraum 12 hinaus in die Umgebung 13 zunächst den zweiten Kühlraum 14 passieren und somit zunächst der zweiten Temperatur T2 ausgesetzt sind, bevor sie der Umge bungstemperatur ausgesetzt werden. Ein starker Temperaturunterschied, dem die Impfstoffe somit beim Transport vom ersten Kühlraum 12 in die Umgebung

13 ausgesetzt wären und der sich unter Umständen negativ auf die Wirksam keit und/oder Verträglichkeit der Impfstoffe auswirkt, kann somit effektiv ver mieden werden.

Die erste Tür 18 und/oder die zweite Tür 19 sind beidseitig, beispielsweise ma nuell, öffenbar. Die Türen 18, 19 müssen jedoch ferner stets kühlraumseitig öffenbar sein, um einer Person das Verlassen des jeweiligen Kühlraums 12, 14 zu jeder Zeit zu ermöglichen, da die in den Kühlräumen 12, 14 vorherrschen den Temperaturen ein dauerhaftes Verweilen von Personen in den Kühlräumen 12, 14 hochgefährlich machen. Die Türen 18, 19 sind beispielsweise als Schwenktüren oder Flügeltüren oder Schiebetüren ausgebildet.

Das Kühlraumsystem 10 weist neben den beiden Kühlräumen 12, 14 einen Ma schinenraum 21 auf, in dem eine dritte Temperatur T3 vorgesehen ist, wobei die dritte Temperatur T3 höher als die erste Temperatur TI im ersten Kühl raum 12 und die zweite Temperatur T2 im zweiten Kühlraum 14 ist. Der Ma schinenraum 21 ist vollständig im zweiten Kühlraum 14 angeordnet. Der Ma schinenraum 21 weist eine dritte Tür 22 auf, wobei der Maschinenraum 21 mit tels der dritten Tür 22 von außen bzw. von der Umgebung 13 aus betretbar ist. Das heißt, es muss keiner der Kühlräume 12, 14 betreten werden, um den Ma schinenraum 21 zu betreten. Der Maschinenraum 21 ist baulich und thermisch von dem ersten Kühlraum 12 sowie dem zweiten Kühlraum 14 getrennt. Die dritte Temperatur T3 im Maschinenraum 21 beträgt +20°C und ist dazu vorge sehen eine für die im Maschinenraum angeordneten Maschinen zweckmäßige Arbeitstemperatur bereitzustellen. Dies ist insbesondere dann notwendig, wenn das erfindungsgemäße Kühlraumsystem 10 in besonders heißen Regionen der Welt, beispielsweise in Afrika oder im arabischen Raum, eingesetzt wird. Die dritte Temperatur T3 ist somit niedriger als die dortige Umgebungstemperatur, welche sich unter Umständen negativ auf die Arbeitsleitung der Maschinen auswirken würde.

Zwischen einer Raumwand 15 des ersten Kühlraums 12 und einer Raumwand 27 des zweiten Kühlraums 14 ist ein Zwischenraum 16 vorgesehen, um Eisbil dung an der Außenseite 17 der Raumwand 15 des ersten Kühlraums 12 zu ver meiden. An der Längsseite des Containers 21 ist ein Spalt zwischen der Raum wand 15 des ersten Kühlraums 12 und der Raumwand 27 des zweiten Kühl raums 14 vorgesehen. Der Spalt kann Teil des zweiten Kühlraums 14 sein. Das Kühl raum System 10 weist zwei Kältemaschinen 23a, 23b auf, wobei die Kältemaschinen 23a, 23b zur Kühlung des ersten Kühlraums 12 auf die erste Temperatur TI ausgebildet sind. Als Kältemittel für die Kältemaschinen 23a, 23b wird ausschließlich Luft eingesetzt. Eine erste Kältemaschine 23a ist zur Kühlung des ersten Kühlraums 12 auf die erste Temperatur TI ausgebildet und vorgesehen. Eine zweite Kältemaschine 23b ist ebenfalls zur Kühlung des ers ten Kühlraums 12 auf die erste Temperatur TI ausgebildet und als Reserve für die erste Kältemaschine 23a vorgesehen, beispielsweise bei einem Ausfall der ersten Kältemaschine 23a oder zur Unterstützung der ersten Kältemaschine 23a. Die Kältemaschinen 23a, 23b arbeiten auf Basis des Joule-/Brayton-Pro- zesses. Jede Kältemaschine 23a, 23b weist einen Verdichter und einen Expan der, insbesondere eine Turbine, auf. Der Vorteil von Luft als natürlichem Kälte mittel liegt insbesondere darin, dass Luft nicht toxisch und nicht brennbar ist und das Kühlraumsystem 10 ferner ohne hohen Druck auskommt. Ferner ist Luft im Gegensatz zu vielen weiteren Kältemitteln keinen gesetzlichen Regulie rungen unterworfen. Es ist vorgesehen, dass die mittels der Kältemaschinen 23a, 23b gekühlte Luft über Leitungen und an den Leitungen vorgesehenen Düsen in den ersten Kühlraum 12 geleitet wird. Ferner wird Luft aus dem ers ten Kühlraum 12, beispielweise durch eine Ansaugvorrichtung, den Kältema schinen 23a, 23b zugeführt. Zwischen den Kältemaschinen 23a, 23b und ers tem Kühlraum 12 besteht ein offener Luftkreislauf.

Die Kältemaschinen 23a, 23b weisen je eine Filtervorrichtung zum Filtern der Luft aus dem ersten Kühlraum 12 auf. Diese Filtervorrichtungen umfassen je zwei redundante Filter. Notwendig sind die Filtervorrichtungen für Luft aus dem ersten Kühlraum 12, welche Eiskristalle und/oder Schmutz aus dem Inne ren des ersten Kühlraums 12 beinhalten kann.

Das Kühlraumsystem weist ferner ein erstes Kälteaggregat 24a zur Kühlung des zweiten Kühlraums 14 auf die zweite Temperatur T2 auf, und ein zweites Kälteaggregat 24b zur Kühlung des Maschinenraums 21 auf die dritte Tempera tur T3. Die Kältemaschinen 23a, 23b und die Kälteaggregate 24a, 24b sind im Maschinenraum 21 angeordnet. Ferner umfasst das Kühlraumsystem eine Steu ereinheit 25 zur Steuerung der Kälteaggregate 24a, 24b und der Kältemaschi nen 23a, 23b, insbesondere ein Control-Switch-Board, welches ebenfalls im Maschinenraum 21 angeordnet ist.

Im ersten Kühlraum 12 sind zwei Entfeuchtungsvorrichtungen 26 vorgesehen, wobei je eine Entfeuchtungsvorrichtung 26 je einer Kältemaschine 23a, 23b zugeordnet ist.

Das Kühlraumsystem 10 weist auch ein Warnsystem auf, wobei das Warnsys tem bei Unter- oder Überschreiten der in den Kühlräumen 12, 14 und dem Ma schinenraum 21 vorgesehenen Temperaturen TI, T2, T3 ein Warnsignal abgibt.

Die Raumwände 15 des ersten Kühlraums 12 sowie die Raumwände 27 des zweiten Kühlraums 14 und des Maschinenraums 21 sind mittels Isolierpaneelen isoliert. Bei den Isolierpaneelen handelt es sich Polyurethan-Tieftemperaturpa neele. Die Raumwände 15, 27 sind raumseitig aus rostfreiem Stahl, insbeson dere Edelstahl, gebildet. Unter Raumwänden 15, 27 werden auch Decken und Böden 28 des oder der Kühlräume verstanden. Die Raumwände 15, 27 sind Schichtverbundbauteile, die jeweils wenigstes ein Isolierpaneel und eine Stahl platte als Abdeckung für das Paneel aufweisen.

Das Kühlraumsystem 10 in Containerbauweise weist eine Länge von 15m auf, eine Breite von 5m und eine Höhe von 4m. Der erste Kühlraum 12 weist eine Länge von 10m auf. Die Breite des ersten Kühlraums 12 beträgt 4m. Der Con tainer 29 ist länger als breit und hoch. Der erste Kühlraum 12 ist in Längsrich tung gesehen vorzugsweise im Wesentlichen mittig im Container 29 angeord net. Der zweite Kühlraum 14 und der Maschinenraum 21 sind sich gegenüber liegend jeweils an einer Breitseite des Containers 29 angeordnet. Die zweite Tür 19 und die dritte Tür 22 sind jeweils an einer Breitseite des Containers 29 angeordnet. Der erste Kühlraum 12, der zweite Kühlraum 14 und der Maschi nenraum 21 sind in einem gemeinsamen Stahlrahmen 30 angeordnet. Bezugszeichen liste

10 Kühl raum System

11 Güter 12 erster Kühlraum

13 Umgebung

14 zweiter Kühlraum

15 Raumwand des ersten Kühlraums

16 Zwischenraum 17 Außenseite

18 erste Tür

19 zweite Tür

20 Schleuse

21 Maschinenraum 22 dritte Tür

23a erste Kältemaschine für den ersten Kühlraum 23b zweite Kältemaschine für den ersten Kühlraum 24a erstes Kälteaggregat für den zweiten Kühlraum 24b zweites Kälteaggregat für den Maschinenraum 25 Steuereinheit

26 Entfeuchtungsvorrichtung

27 Raumwand des zweiten Kühlraums

28 Boden

29 Container 30 Stahlrahmen

TI erste Temperatur T2 zweite Temperatur T3 dritte Temperatur