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Title:
COMBINED BLEACHING TREATMENT FOR TEXTILES
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2022/184584
Kind Code:
A1
Abstract:
The present invention relates to a method for brightening a dyed textile by an at least partial destruction of a dye, characterized in that the method comprises the steps (A) and (B) in the following order: step (A) consists in bringing the dyed textile into contact with a composition comprising a peroxycarboxylic acid or a salt thereof, and step (B) consists in bringing the textile obtained in step (A) into contact with a composition comprising a peroxidase, a mediator and a hydrogen peroxide source. The invention further relates to a textile that can be obtained by this method.

Inventors:
GRUBER MARTIN (DE)
APLAS THOMAS (DE)
Application Number:
PCT/EP2022/054806
Publication Date:
September 09, 2022
Filing Date:
February 25, 2022
Export Citation:
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Assignee:
CHT GERMANY GMBH (DE)
International Classes:
D06L4/10; D06L4/40; D06L4/70; D06M16/00; D06P5/02
Domestic Patent References:
WO1991005839A11991-05-02
WO1996012846A11996-05-02
WO2013040991A12013-03-28
WO1992013987A11992-08-20
WO2014124927A22014-08-21
WO1997043388A21997-11-20
WO2012125685A12012-09-20
WO2004065683A12004-08-05
WO1995025195A11995-09-21
WO1995020643A11995-08-03
WO1992013987A11992-08-20
WO2015162042A12015-10-29
WO1996012846A11996-05-02
WO1994012620A11994-06-09
WO1996010079A11996-04-04
WO2013040991A12013-03-28
Foreign References:
DE102004019138A12005-11-10
CN102965904A2013-03-13
EP0654557A11995-05-24
EP0554648A11993-08-11
EP3143193A12017-03-22
US5851233A1998-12-22
Other References:
SHU ZHENGYU ET AL: "Decolorization of Remazol Brilliant Blue R using a novel acyltransferase-ISCO (in situchemical oxidation) coupled system", BIOCHEMICAL ENGINEERING JOURNAL, ELSEVIER, AMSTERDAM, NL, vol. 115, 24 August 2016 (2016-08-24), pages 56 - 63, XP029755913, ISSN: 1369-703X, DOI: 10.1016/J.BEJ.2016.08.008
KIRO MOJSOV: "Bioscouring and bleaching process of cotton fabrics - an opportunity of saving water and energy", THE JOURNAL OF THE TEXTILE INSTITUTE, TAYLOR & FRANCIS, GB, vol. 107, no. 7, 1 January 2016 (2016-01-01), pages 905 - 911, XP001596777, ISSN: 0040-5000, [retrieved on 20150727], DOI: 10.1080/00405000.2015.1070603
Attorney, Agent or Firm:
MAIWALD PATENTANWALTS- UND RECHTSANWALTSGESELLSCHAFT MBH (DE)
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Claims:
Patentansprüche:

1. Verfahren zum Aufhellen eines gefärbten Textils durch eine zumindest partielle Zerstörung eines Farbstoffs, dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren die Schritte (A) und (B) in dieser Reihenfolge umfasst und

Schritt (A) ein Inkontaktbringen des gefärbten Textils mit einer Zusammensetzung umfassend eine Peroxocarbonsäure oder ein Salz davon umfasst und

Schritt (B) ein Inkontaktbringen des aus Schritt (A) erhaltenen Textils mit einer Zusammensetzung umfassend eine Peroxidase, einen Mediator und eine Wasserstoffperoxidquelle umfasst.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Peroxocarbonsäure aus

(a) aliphatischen Peroxocarbonsäuren und

(b) aromatischen Peroxocarbonsäuren ausgewählt ist, wobei die aliphatische Peroxocarbonsäure vorzugsweise ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Peroxoameisensäure, Peroxoessigsäure und Peroxopropionsäure, und wobei die aromatische Peroxocarbonsäure vorzugsweise ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Peroxobenzoesäure und Monoperoxophthalsäure; wobei die Peroxocarboncarbonsäure besonders bevorzugt Peroxoessigsäure ist.

3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass in Schritt (A) die Peroxocarbonsäure (a) als solche oder in Form eines Salzes daraus eingesetzt wird oder

(b) in situ durch die Kombination einer geeigneten, aktiven Carboxylverbindung mit Wasserstoffperoxid oder einer Wasserstoffperoxidquelle erzeugt wird.

4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass in Schritt (A) die Peroxocarbonsäure in situ durch die Kombination einer geeigneten, aktiven Carboxylverbindung mit Wasserstoffperoxid oder einer Wasserstoffperoxidquelle erzeugt wird und

(a) die aktive Carboxylverbindung ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus N-Acetylcaprolactam, N, N, l\T, l\T- Tetraacetylethylendiamin (TAED) und 1,2,3- Propantrioltriacetat (Triacetin) und/oder

(b) die Wasserstoffperoxidquelle ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Percarbonaten, Perboraten und Carbamidperoxid.

5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Peroxocarbonsäure in situ durch Kombination von Triacetin und Wasserstoffperoxid erzeugt wird.

6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass in Schritt (A) das gefärbte Textil mit einer Zusammensetzung umfassend Peroxocarbonsäure oder ein Salz davon und Wasser in Kontakt gebracht wird, wobei die Zusammensetzung vorzugsweise einen pH-Wert im Bereich von 5 bis 11, weiter bevorzugt von 6 bis 10, noch weiter bevorzugt von 7 bis 9,5 und besonders bevorzugt von 7,5 bis 9,0 aufweist.

7. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass in Schritt (B) das Textil mit einer

Zusammensetzung umfassend eine Peroxidase, einen Mediator, eine Wasserstoffperoxidquelle und Wasser in Kontakt gebracht wird, wobei die Zusammensetzung vorzugsweise einen pH-Wert im Bereich von 2,5 bis 10,0, weiter bevorzugt 3,0 bis 7,0, noch weiter bevorzugt 3,0 bis 6,0 und besonders bevorzugt 3,5 bis 5,5 aufweist.

8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass in Schritt (A) das Textil mit der verwendeten Zusammensetzung in Kontakt gebracht wird, indem

(i) die Zusammensetzung auf das Textil gesprüht wird,

(ii) die Zusammensetzung in einem Behandlungsraum, enthaltend das Textil, vernebelt wird,

(iii) das Textil in die Zusammensetzung eingetaucht wird,

(iv) die Zusammensetzung auf das Textil aufgestrichen wird, oder

(v) eine Kombination von zwei oder mehr der Verfahren (i)-(iv) angewendet wird; und/oder in Schritt (B) das Textil mit der verwendeten Zusammensetzung in Kontakt gebracht wird, indem

(i) die Zusammensetzung auf das Textil gesprüht wird, (ii) die Zusammensetzung in einem Behandlungsraum, enthaltend das Textil, vernebelt wird,

(iii) das Textil in die Zusammensetzung eingetaucht wird,

(iv) die Zusammensetzung auf das Textil aufgestrichen wird, oder

(v) eine Kombination von zwei oder mehr der Verfahren (i)-(iv) angewendet wird.

9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Peroxidase eine Peroxidase der Enzymklasse EC 1.11.1.7 ist und der Mediator ein 5- (Hydroxyimino)barbitursäurederivat ist, bevorzugt Violursäure, 1- Alkylviolursäure, 1,3 Dialkylviolursäure oder ein Ester, Ether, Salz oder Hydrat von Violursäure, 1-Alkylviolursäure, 1,3 Dialkylviolursäure ist.

10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Textil Fasern ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Naturfasern und Synthesefasern umfasst, und mit mindestens einem Farbstoff ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Küpenfarbstoffen, Direktfarbstoffen, Reaktivfarbstoffen und Schwefelfarbstoffen gefärbt ist.

11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Textil aus Cellulosefasern ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus natürlichen Cellulosefasern und synthetischen Cellulosefasern oder aus Cellulosefasern in Mischung mit Synthesefasern ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Polyesterfasern, Polyamidfasern, Polyether- und Polyesterurethanfasern, Polyacrylnitrilfasern und Celluloseacetatfasern besteht.

12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Textil mit Indigo, indigoiden Farbstoffen oder Schwefelschwarz oder mit Kombinationen dieser Farbstoffe gefärbt ist.

13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der in dem gefärbten Textil vorliegende

Farbstoff

(a) einen erwünschten oder

(b) unerwünschten Farbeindruck beim Betrachter hervorruft.

14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die in Schritt (A) verwendete Zusammensetzung keine Peroxidase enthält. 15. Textil, das durch das Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis

14 erhältlich ist.

Description:
Kombinierte Bleichbehandlung für Textilien

Technisches Gebiet der Erfindung

Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum Aufhellen von gefärbten Textilien sowie die damit hergestellten Textilien.

Hintergrund der Erfindung

Der unvermindert anhaltende modische Trend zu wash-out und used- look Effekten bedingt, dass ein Großteil aller mit Indigo oder anderen Farbstoffen gefärbten Denimartikel in weiteren Verarbeitungsschritten durch Waschprozesse, oft in Kombination mit chemischen Behandlungen, ganz oder lokal, meist an beim Tragen exponierten Stellen, aufgehellt beziehungsweise gebleicht werden.

Der Bleichbehandlung geht oftmals eine abrasive Wäsche mit Enzymen (Cellulasen) und/oder Bimssteinen voraus. Die Bleichbehandlung selbst kann in einem zweiten Bad, das ein Bleichmittel enthält, erfolgen, um die Färbung des kompletten Artikels zusätzlich aufzuhellen und Hell- Dunkel-Kontraste zu verstärken. Daneben wird aber auch die gezielte, lokale Aufhellung der Artikel an entsprechend exponierten Stellen als wesentliches Mittel eingesetzt, um beispielsweise einer Jeans eine wirklich authentische Optik zu verleihen. Dazu wird die Denimoberfläche zuerst lokal begrenzt, beispielsweise an den Oberschenkeln und im Gesäßbereich, mechanisch durch Schleifen aufgeraut. Anschließend wird gezielt an diesen Stellen mit einer Bleichlösung besprüht, die den Farbstoff mehr oder weniger, je nach gewünschter Intensität des Aufhelleffekts, zerstört. Da seitens des Konsumenten ein großer Bedarf besteht,

Kleidungsstücke mit Gebrauchsoptik als Neuware zu erwerben, ist die Bereitstellung des sogenannten Used- oder Vintage-Looks mittlerweile einer der kommerziell wichtigsten Modeeffekte im Freizeit-Bereich.

Lange Zeit war es allgemein gebräuchlich, die Behandlung zur flächigen Aufhellung von gefärbten Textilien in einem wässrigen Bad in langer Flotte, d.h. bei einem Verhältnis des Trockengewichts der Textilmenge zu dem Gewicht der Flotte vonl:10 oder weniger, mit Hypochloriten, beispielsweise Chlorbleichlauge, durchzuführen. Mit Chlorbleichlauge stand ein einfach erhältliches, kostengünstiges und effizientes Bleichagens zur Verfügung, mit dem eine große Zahl an Farbstoffen, u.a. auch Indigo oder indigoide Farbstoffe, oxidativ entfärbt werden können. Diese Vorgehensweise hat jedoch den Nachteil, dass große Mengen an (adsorbierbaren organisch gebundenen Halogenen) AOX- belastetem Abwasser anfallen, die oftmals zur Einhaltung von behördlich verordneten Grenzwerten nachbehandelt werden müssen. Chlorbleichlauge ist zudem sehr giftig für Wasserorganismen. Der Einsatz chlorbasierter Chemikalien steht daher aufgrund des gestiegenen Umweltbewusstseins stark in der Kritik.

Ein weiteres, sehr häufig eingesetztes Bleichmittel zur Erzielung solcher Aufhelleffekte ist Kaliumpermanganat. Speziell für die partielle Bleiche von Denimartikeln im Sprühverfahren stellt die Verwendung dieses Bleichmittels ein gängiges Verfahren dar.

Die Verwendung von Permanganat als verdünnte, wässrige Lösung hat in der praktischen Anwendung Vorteile: Die Bleichwirkung erfolgt sehr rasch innerhalb weniger Minuten, es sind keine erhöhten Temperaturen notwendig; das Bleichmittel selbst ist lagerstabil und der erzielte Bleicheffekt ist gut reproduzierbar. Allerdings sind auch hier gravierende Nachteile bekannt. So zeigt Kaliumpermanganat eine hohe Toxizität für Wasserorganismen und sein massiver Einsatz führt zu hohen Schwermetallgehalten im Abwasser, zudem wird Kaliumpermanganat in der EU seit 2018 als cmr-Stoff (reproduktionstoxisch Kat.2) eingestuft. Darüber hinaus ist bei entsprechender Behandlung ein weiterer Prozessschritt mit zusätzlichem Wasser- und Energieverbrauch zur Entfernung des entstehenden Mangandioxids notwendig.

Als Alternativen für Hypochlorit und Kaliumpermanganat wurden in den vergangenen Jahren eine Reihe von Ansätzen vorgeschlagen, die aber in der Regel selbst gravierende Nachteile besitzen und sich in der Praxis deshalb nicht durchsetzen konnten.

Beispiele sind u.a. Überführung von Indigo durch Reduktionsmittel wie Glucose (EP 0 654 557 Al) oder Hydroxyaceton in die lösliche Leukoform, die Verwendung von Ozon (EP 0 554 648 Al), der Einsatz einer Wasserstoffperoxidquelle in Kombination mit einem Eisensalz (WO 95/25195 Al) oder die Verwendung von Peroxodisulfaten als Sauerstoffquelle in Kombination mit einem Übergangsmetallkatalysator (WO 95/20643 Al).

Auch die Verwendung von Wasserstoffperoxid oder Peressigsäure bei der Aufhellung ist bekannt. Diese Substanzen wurden aber nicht als primäres Bleichagens beschrieben, sondern beispielsweise zur Neutralisierung bzw. zur Entfernung von Mn0 2 -Anschmutzungen nach einer KMn0 4 -Bleiche (WO 92/13987 Al). Eine in der Praxis eingesetzte und effektive Methode ist die Verwendung bestimmter aromatischer Peroxycarbonsäuren (WO 2015/162042 Al,

EP 3 143 193 AO). Ein im Vergleich zu Chlorbleichlauge oder KMnÜ4 höherer Preis für das Bleichagens sowie die Einstufung als organisches Peroxid, d.h. als Gefahrgut, das nur mit restriktiven Auflagen im internationalen Transport befördert werden kann, haben aber bisher den breiten Durchbruch erschwert.

Weiterhin bekannt ist die Aufhellung von gefärbten Textilien in Gegenwart eines Enzyms. Beispiele sind die Verwendung von Peroxidasen oder Laccasen, zusammen mit einem Mediator und einer Wasserstoffperoxidquelle, als Oxidationsmittel (US 5,851,233 C, WO 96/12846 Al). Auch diese Verfahren haben in der Praxis vereinzelt Anwendung gefunden, konnten sich aber bisher vornehmlich aus Effizienzgründen nicht am Markt durchsetzen, denn zur Erzielung einer starken Aufhellung sind hohe Mengen des vergleichsweise teuren Enzym/Mediator-Komplexes notwendig, was diesen Prozess unökonomisch macht. Weiterhin muss auch diese Behandlung in langer Flotte erfolgen, ein partielles Aufhellen beispielsweise durch Sprühen ist nicht möglich.

Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, ein Verfahren zum Aufhellen von gefärbten Textilien im Sinne einer möglichst selektiven, zumindest partiellen Zerstörung der Farbstoffe bzw. Pigmente, mit denen die Textilien gefärbt sind, bereitzustellen, das es einerseits ermöglicht, das Textil flächig bzw. gleichmäßig in der gewünschten Nuance aufzuhellen, andererseits den Bleicheffekt aber auch lokal begrenzt beispielsweise durch Sprüh- oder Pinselauftrag in variabler Intensität zu verstärken. Das Verfahren sollte in seiner aufhellenden Wirkung vergleichbare Ergebnisse wie unter Verwendung anderer Bleichmittel nach dem Stand der Technik ermöglichen. Es sollte ökonomisch sein und universell und problemlos zur Verfügung gestellt werden können, dabei aber mögliche Belastungen und Gefahren sowohl für die Umwelt als auch in der Anwendung signifikant verringern.

Von besonderem Interesse ist dabei die Aufhellung von Textilien, die mit Küpenfarbstoffen, insbesondere mit Indigo oder indigoiden Farbstoffen, gefärbt sind.

Es ist allgemein bekannt, dass Peroxidasen der Enzymklasse EC 1.11.1.7, neben anderen Enzymen wie Laccasen, in der Lage sind, in Gegenwart von Wasserstoffperoxid oder molekularem Sauerstoff organische Verbindungen, die phenolische Gruppen im Molekül eingebaut haben, oxidieren können. Einerseits ist dabei die oxidierende Wirkung weitgehend auf phenolische Gruppierungen beschränkt, andererseits ist sie diesbezüglich wenig spezifisch, d.h. die meisten Phenolgruppen enthaltenden Moleküle können entsprechend oxidiert werden. Es ist schon länger bekannt, dass man die oxidierende Wirkung von Peroxidasen daher durch Zugabe sogenannter „Enhancer" oder Mediatoren auch auf andere, nicht-phenolische Moleküle erweitern kann. Diese Mediatoren, die typischerweise phenolische Strukturen enthalten, stellen das primäre Substrat für das Enzym dar und werden unter Bildung von Radikalen oxidiert, die ihrerseits wieder die eigentlichen Zielsubstanzen oxidieren.

Als Mediatoren wurden bereits eine Reihe von Molekülklassen beschrieben, darunter substituierte Phenole, Benzidin-, Azino-, Phenothiazin- und Phenoxazinverbindungen (WO 94/12620 Al, WO 96/12846 Al), 2,6-Dimethoxyphenolderivate (WO 96/10079 Al) und 5- (Hydroxyimino)barbitursäurederivate (WO 2013/040991 Al). Überraschenderweise wurde nun gefunden, dass eine Bleichbehandlung von gefärbten Textilien (wie beispielsweise mit Indigo gefärbten Denimartikeln) mit Peroxidasen der Enzymklasse EC 1.11.1.7, in Kombination mit einer Wasserstoffperoxidquelle und einem Mediator, durch eine vorgelagerte Behandlung mit einer organischen Persäure oder einem eine derartige Persäure erzeugenden System in seiner Effektivität bzw. aufhellenden Wirkung signifikant gesteigert werden kann.

Dabei ist diese Behandlung als eigenständiger Schritt zu sehen, der das behandelte Substrat vorbereitet und die anschließende Bleichbehandlung mit Peroxidase synergistisch verstärkt. Sie wirkt nicht im Sinne einer zusätzlichen Wasserstoffperoxidquelle gemäß WO 96/12846 Al (Anspruch 7), denn eine analoge vorgelagerte Behandlung mit reinem Wasserstoffperoxid zeigt diese synergistische Verstärkung nicht (siehe Vergleichsbeispiel 1).

Kurzbeschreibuna der Erfindung

Ein erster Aspekt der vorliegenden Erfindung ist somit ein Verfahren zum Aufhellen von gefärbten Textilien durch eine zumindest partielle Zerstörung der Farbstoffe, dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren die Schritte (A) und (B) in dieser Reihenfolge umfasst und Schritt (A) eine Behandlung des gefärbten Textils mit einer Peroxocarbonsäure umfasst und Schritt (B) eine Behandlung des gefärbten Textils mit einer Peroxidase, einem Mediator und einer Wasserstoffperoxidquelle umfasst. Die vorliegende Erfindung umfasst gemäß dem ersten Aspekt insbesondere die folgenden Ausführungsformen [xl] bis [xl6].

[1] Verfahren zum Aufhellen eines gefärbten Textils durch eine zumindest partielle Zerstörung eines Farbstoffs, dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren die Schritte (A) und (B) in dieser Reihenfolge umfasst und

Schritt (A) ein Inkontaktbringen des gefärbten Textils mit einer Zusammensetzung umfassend eine Peroxocarbonsäure oder ein Salz davon umfasst und

Schritt (B) ein Inkontaktbringen des aus Schritt (A) erhaltenen Textils mit einer Zusammensetzung umfassend eine Peroxidase, einen Mediator und eine Wasserstoffperoxidquelle umfasst.

[2] Verfahren nach Ausführungsform [1], dadurch gekennzeichnet, dass die Peroxocarbonsäure aus

(a) aliphatischen Peroxocarbonsäuren und

(b) aromatischen Peroxocarbonsäuren ausgewählt ist, wobei die aliphatische Peroxocarbonsäure vorzugsweise ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Peroxoameisensäure, Peroxoessigsäure und Peroxopropionsäure, und wobei die aromatische Peroxocarbonsäure vorzugsweise ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Peroxobenzoesäure und Monoperoxophthalsäure; wobei die Peroxocarboncarbonsäure besonders bevorzugt Peroxoessigsäure ist. [3] Verfahren nach Ausführungsform [1] oder [2], dadurch gekennzeichnet, dass in Schritt (A) die Peroxocarbonsäure

(a) als solche oder in Form eines Salzes daraus eingesetzt wird oder

(b) in situ durch die Kombination einer geeigneten, aktiven Carboxylverbindung mit Wasserstoffperoxid oder einer Wasserstoffperoxidquelle erzeugt wird.

[4] Verfahren nach Ausführungsform [3], dadurch gekennzeichnet, dass in Schritt (A) die Peroxocarbonsäure in situ durch die

Kombination einer geeigneten, aktiven Carboxylverbindung mit Wasserstoffperoxid oder einer Wasserstoffperoxidquelle erzeugt wird und

(a) die aktive Carboxylverbindung ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus N-Acetylcaprolactam, N, N, l\T, N'-

Tetraacetylethylendiamin (TAED) und 1,2,3- Propantrioltriacetat (Triacetin) und/oder

(b) die Wasserstoffperoxidquelle ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Percarbonaten, Perboraten und

Carbamidperoxid.

[5] Verfahren nach Ausführungsform [3], dadurch gekennzeichnet, dass die Peroxocarbonsäure in situ durch Kombination von Triacetin und Wasserstoffperoxid erzeugt wird.

[6] Verfahren nach einer der Ausführungsformen [1] bis [5], dadurch gekennzeichnet, dass in Schritt (A) das gefärbte Textil mit einer Zusammensetzung umfassend Peroxocarbonsäure oder ein Salz davon und Wasser in Kontakt gebracht wird, wobei die Zusammensetzung vorzugsweise einen pH-Wert im Bereich von 5 bis 11, weiter bevorzugt von 6 bis 10, noch weiter bevorzugt von 7 bis 9,5 und besonders bevorzugt von 7,5 bis 9,0 aufweist.

[7] Verfahren gemäß einer der Ausführungsformen [1] bis [6], dadurch gekennzeichnet, dass in Schritt (B) das Textil mit einer Zusammensetzung umfassend eine Peroxidase, einen Mediator, eine Wasserstoffperoxidquelle und Wasser in Kontakt gebracht wird, wobei die Zusammensetzung vorzugsweise einen pH-Wert im Bereich von 2,5 bis 10,0, weiter bevorzugt 3,0 bis 7,0, noch weiter bevorzugt 3,0 bis 6,0 und besonders bevorzugt 3,5 bis 5,5 aufweist.

[8] Verfahren nach einer der Ausführungsformen [1] bis [7], dadurch gekennzeichnet, dass in Schritt (A) das Textil mit der verwendeten Zusammensetzung in Kontakt gebracht wird, indem

(i) die Zusammensetzung auf das Textil gesprüht wird,

(ii) die Zusammensetzung in einem Behandlungsraum, enthaltend das Textil, vernebelt wird,

(iii) das Textil in die Zusammensetzung eingetaucht wird,

(iv) die Zusammensetzung auf das Textil aufgestrichen wird, oder

(v) eine Kombination von zwei oder mehr der Verfahren (i)-(iv) angewendet wird.

[9] Verfahren nach einer der Ausführungsformen [1] bis [8], dadurch gekennzeichnet, dass in Schritt (B) das Textil mit der verwendeten Zusammensetzung in Kontakt gebracht wird, indem (i) die Zusammensetzung auf das Textil gesprüht wird, (ii) die Zusammensetzung in einem Behandlungsraum, enthaltend das Textil, vernebelt wird,

(iii) das Textil in die Zusammensetzung eingetaucht wird,

(iv) die Zusammensetzung auf das Textil aufgestrichen wird, oder

(v) eine Kombination von zwei oder mehr der Verfahren (i)-(iv) angewendet wird.

[10] Verfahren nach einer der Ausführungsformen [1] bis [10], dadurch gekennzeichnet, dass die in Schritt (A) und/oder Schritt (B) verwendete Zusammensetzung ferner Verdickungsmittel, Salze, Markierungsfarbstoffe, Netzmittel, Emulgatoren, Feuchthaltemittel, Dispergiermittel und/oder weitere Hilfsmittel enthält.

[11] Verfahren nach einer der Ausführungsformen [1] bis [10], dadurch gekennzeichnet, dass die Peroxidase eine Peroxidase der Enzymklasse EC 1.11.1.7 ist und der Mediator 5- (Hydroxyimino)barbitursäure oder ein Derivat davon ist, bevorzugt Violursäure, 1-Alkylviolursäure, 1,3-Dialkylviolursäure oder ein Ester, Ether, Salz oder Hydrat von Violursäure, 1- Alkylviolursäure, oder 1,3-Dialkylviolursäure ist, weiter bevorzugt Violursäure, l-(Ci- 6 -Alkyl)-Violursäure, l,3-Di(Ci- 6 -Alkyl)- Violursäure oder ein Ester, Ether, Salz oder Hydrat von Violursäure, l-(Ci- 6 -Alkyl)-Violursäure, oder l,3-Di(Ci- 6 -Alkyl)- Violursäure ist, noch weiter bevorzugt Violursäure, l-(Methyl)- Violursäure, l,3-Di(Methyl)-Violursäure oder ein Ester, Ether, Salz oder Hydrat von Violursäure, l-(Methyl)-Violursäure, 1,3- Di(Methyl)-Violursäure ist. [12] Verfahren nach einer der Ausführungsformen [1] bis [11], dadurch gekennzeichnet, dass das Textil Fasern ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Naturfasern und Synthesefasern umfasst, und mit mindestens einem Farbstoff ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Küpenfarbstoffen, Direktfarbstoffen, Reaktivfarbstoffen und Schwefelfarbstoffen gefärbt ist.

[13] Verfahren nach einer der Ausführungsformen [1] bis [12], dadurch gekennzeichnet, dass das Textil aus Cellulosefasern ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus natürlichen Cellulosefasern und synthetischen Cellulosefasern oder aus Cellulosefasern in Mischung mit Synthesefasern ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Polyesterfasern, Polyamidfasern, Polyether- und Polyesterurethanfasern, Polyacrylnitrilfasern und Celluloseacetatfasern besteht.

[14] Verfahren nach einer der Ausführungsformen [1] bis [13], dadurch gekennzeichnet, dass das Textil mit Indigo, indigoiden Farbstoffen (d.h. Farbstoffen mit einer chemischen Substruktur, die der des Indigo entspricht, wie etwa beispielsweise Selenindigo, Thioindigo, Oxindigo, Indirubin, Indigokarmin, 6,6'-Dibromindigo, 5,5',7,7'-Tetrabromindigo, 2-(5-Bromindol)-5-brom-2'- thionaphthenindigo, 4,7,4',7 ,_ Tetrachlorthioindigo, Indanthrenbrillantrosa R, Tetrachlorindigo) oder Schwefelschwarz (C.I. Sulphur Black 1) oder mit Kombinationen dieser Farbstoffe gefärbt ist. [15] Verfahren nach einer der Ausführungsformen [1] bis [14], dadurch gekennzeichnet, dass der in dem gefärbten Textil vorliegende Farbstoff

(a) einen erwünschten oder

(b) unerwünschten Farbeindruck beim Betrachter hervorruft.

[16] Verfahren nach einer der Ausführungsformen [1] bis [15], dadurch gekennzeichnet, dass die in Schritt (A) verwendete Zusammensetzung keine Peroxidase enthält.

Ein zweiter Aspekt der vorliegenden Erfindung ist ein Textil, das gemäß dem Verfahren des ersten Aspekts der Erfindung erhältlich ist. Insbesondere umfasst die vorliegende Erfindung gemäß dem zweiten Aspekt ein Textil, das durch ein Verfahren gemäß einer der Ausführungsformen [1] bis [16] erhältlich ist.

Nachfolgend wird die Erfindung im Detail beschrieben.

Detaillierte Beschreibung der Erfindung

Schritt (A):

Diese erfindungsgemäße, vorgelagerte Behandlung (Schritt (A)) kann auf unterschiedliche Art und Weise erfolgen. Sie kann in Form einer Waschbehandlung in langer Flotte, z.B. in einer üblichen Trommelwaschmaschine (wie in Beispiel 5 bzw. 6 veranschaulicht) erfolgen. Sie kann aber auch in speziellen Maschinen mithilfe einer sogenannten Vernebelungstechnik mit sehr kurzen Flottenverhältnissen durchgeführt werden. Solche Maschinen werden derzeit von einer Reihe von Fierstellern angeboten wie beispielsweise CORE von Tonello, E-Flow von Jeanologia, ECO Finish von CareApplications oder TECHNO FLOW von VAV Technology (wie in den Beispielen 1 bis 3 veranschaulicht). Möglich ist auch eine vorgelagerte Applikation durch Sprühauftrag, z.B. mittels einer gebrauchsüblichen Sprühpistole, wobei die Behandlung flächig (auch als „all over" bezeichnet) oder gezielt lokal (z.B. an beim Gebrauch exponierten Stellen) erfolgen kann (wie im Beispiel 4 veranschaulicht).

Die vorgelagerte Behandlung (Schritt (A)) kann mit aliphatischen Peroxocarbonsäuren wie Peroxoameisensäure, Peroxoessigsäure oder Peroxopropionsäure oder mit aromatischen Peroxocarbonsäuren wie Peroxobenzoesäure oder Monoperoxophthalsäure erfolgen. Bevorzugt ist dabei aus Gründen der Verfügbarkeit sowie aus ökonomischen Gründen Peroxoessigsäure.

Die erfindungsgemäße Peroxocarbonsäure kann dabei bereits als solche vorliegen bzw. im Behandlungsschritt eingesetzt werden. Üblicherweise sind Peroxocarbonsäuren in reiner Form bzw. als wässrige Verdünnung nicht stabil, d.h. sie zersetzen sich mehr oder weniger spontan bzw. hydrolysieren zur korrespondierenden Carbonsäure und Wasserstoffperoxid. Daher werden üblicherweise sogenannte Gleichgewichts-Persäuren verwendet, die aus Peroxocarbonsäure, Carbonsäure, Wasserstoffperoxid und Wasser in einer Mischung bestehen, die dem Gleichgewicht aus Hydrolyse und Bildung aus den Edukten entspricht. Sie kann aber auch durch Kombination von Wasserstoffperoxid und einer geeigneten, aktiven Carboxylverbindung wie z.B. N-Acetylcaprolactam, N,N,N',N'-Tetraacetylethylendiamin (TAED) oder 1,2,3-Propantrioltriacetat (Triacetin) in der Behandlungsflotte in situ erzeugt werden, wobei das Wasserstoffperoxid seinerseits als solches eingesetzt oder aus Precursoren wie z.B. Percarbonat, Perborat oder Carbamidperoxid freigesetzt werden kann.

Schritt (A) wird typischerweise in wässriger Lösung durchgeführt, d.h. die verwendete Peroxocarbonsäure und/oder die zur Bildung der Peroxocarbonsäure verwendeten Substanzen (sowie ggf. verwendete Hilfsstoffe) werden in Wasser gelöst oder dispergiert.

Dabei weist die wässrige Lösung bzw. Dispersion typischerweise einen pH-Wert > 5, bevorzugt > 6, weiter bevorzugt > 7 und noch weiter bevorzugt > 7,5 auf. Bevorzugt wird der Schritt (A) bei einem pH-Wert von 5 bis 11, weiter bevorzugt von 6 bis 10, noch weiter bevorzugt von 7 bis 9,5 und besonders bevorzugt bei einem pH-Wert von 7,5 bis 9 durchgeführt. Um den pH-Wert einzustellen können Basen wie etwa Natriumhydroxid oder Kaliumhydroxid verwendet werden.

Schritt (A) kann bei einer beliebigen Temperatur, bei der die verwendete wässrige Lösung flüssig ist, durchgeführt werden. Typischerweise liegt die Temperatur im Bereich von 20 °C bis 70 °C oder auch 25 °C bis 60 °C.

Dem Fachmann ist geläufig, dass eine höhere Konzentration der Peroxocarbonsäure oder eines Salzes davon in der Regel zu einer stärkeren Bleichwirkung bzw. zu einer Bleichwirkung in kürzerer Zeit führt. Andererseits kann mit einer erhöhten Konzentration ein Materialeinsatz verbunden sein, der so hoch ist, dass er auch angesichts der erzielten Bleichwirkung nicht wirtschaftlich und somit nicht wünschenswert sein kann. Dementsprechend kann es erforderlich sein, die Konzentration der Peroxocarbonsäure oder eines Salzes davon zu optimieren, um ein besonders vorteilhaftes Ergebnis zu erzielen. Der Fachmann kann auf die in den Beispielen der vorliegenden Anmeldung beschriebenen Konzentrationen Bezug nehmen, um entsprechende Anhaltspunkte zur Optimierung zu erhalten.

Schritt (B):

Die anschließende Behandlung (Schritt (B)) mit der Peroxidase/Mediator-Kombination kann ebenfalls entweder in langer Flotte oder mittels Vernebelungstechnik in einer geschlossenen Maschine erfolgen. Ein Sprühauftrag ist zwar grundsätzlich ebenfalls möglich, da in diesem Fall aber die Freisetzung enzymhaltiger Aerosole wegen der Gefahr einer Sensibilisierung der Atemwege vermieden werden muss, wird diese Variante aufgrund des Gefährdungspotentials und der daher vorzusehenden Schutzvorrichtungen nicht bevorzugt.

Grundsätzlich können alle möglichen Applikationsformen der vorgelagerten Behandlung in beliebiger Weise mit allen möglichen Formen der anschließenden Peroxidasebehandlung kombiniert werden. Durch geeignete Kombinationen kann dabei das Erscheinungsbild des resultierenden Aufhellungseffekts (z.B. hinsichtlich Kontrast oder Farbton) gesteuert werden.

Die anschließende Behandlung (Schritt B) wird mit Peroxidasen der Enzymklasse EC 1.11.1.7, in Kombination mit einer Wasserstoffperoxidquelle und einem Mediator, durchgeführt. Bevorzugt werden als Mediatoren Verbindungen aus der Gruppe der 5- (Flydroxyimino)barbitursäurederivate wie z.B. Violursäure, 1- Alkylviolursäure, 1,3 Dialkylviolursäure oder deren Ester, Ether, Salze oder Flydrate eingesetzt. Besonders bevorzugt ist dabei 5- (Flydroxyimino)-barbitursäure (Violursäure). Als Peroxidquelle kann Wasserstoffperoxid als solches eingesetzt werden, es kann aber auch aus Precursoren wie z.B. Alkalipercarbonaten, Alkaliperboraten oder Carbamidperoxid freigesetzt werden.

Schritt (B) wird typischerweise in wässriger Lösung durchgeführt, d.h. die verwendete Kombination von Peroxidase und Mediator (sowie ggf. verwendete Hilfsstoffe) und Wasserstoffperoxid werden in Wasser gelöst oder dispergiert. Der pH-Wert der wässrigen Lösung hängt vom Aktivitätsoptimum der verwendeten Peroxidase ab und muss unabhängig von Schritt (A) entsprechend eingestellt werden. Kommerziell erhältliche Peroxidasen haben oftmals ein Aktivitätsoptimum im sauren pH-Bereich. In diesem Fall kann der pH- Wert mit geeigneten organischen und anorganischen Säuren wie Adipinsäure, Maleinsäure, Zitronensäure, Phosphorsäure,

Phosphonsäure oder Organonophosphonaten eingestellt und gegebenenfalls mit Basen wie etwa Natriumhydroxid oder Kaliumhydroxid abgepuffert werden. Liegt das Aktivitätsoptimum der Peroxidase bei pH-Werten oberhalb des Neutralpunkts, kann der pH- Wert entsprechend mit Basen eingestellt werden. Dafür in Frage kommen beispielsweise Alkalicarbonate, -hydrogencarbonate, -acetate, -Citrate, -phosphate oder -phosphonate sowie Ammoniak oder Amine. Dabei weist die wässrige Lösung typischerweise einen pH-Wert < 10,0, bevorzugt < 7,0, weiter bevorzugt < 6,0, noch weiter bevorzugt < 5,5 auf. Typischerweise liegt der pH-Wert in einem Bereich von 2,5 bis 10,0, bevorzugt aufgrund der allgemeinen Verfügbarkeit geeigneter Peroxidasen in einem Bereich von 3,0 bis 7,0, weiter bevorzugt in einem Bereich von 3,0 bis 6,0, noch weiter bevorzugt in einem Bereich von 3,5 bis 5,5.

Schritt (B) kann bei einer beliebigen Temperatur, bevorzugt beim Aktivitätsoptimum der verwendeten Peroxidase, durchgeführt werden. Typischerweise liegt die Temperatur im Bereich von 20 °C bis 70 °C oder auch 30 °C bis 60 °C.

Es versteht sich für den Fachmann von selbst, dass die eingesetzten Konzentrationen von Peroxidase, Mediator und Wasserstoffperoxidquelle zur Erzielung einer Bleichwirkung, die hinsichtlich des erforderlichen Materialeinsatzes und der benötigten Zeit besonders effizient ist, aufeinander abgestimmt sein sollten. Der Fachmann kann beispielsweise auf die im Stand der Technik wie etwa WO 2013/040991 Al und in den Beispielen der vorliegenden Anmeldung beschriebenen Konzentrationen Bezug nehmen, um entsprechende Anhaltspunkte zu erhalten.

Das Textil ist hinsichtlich seiner Zusammensetzung nicht sonderlich beschränkt, d.h. es kann aus gängigen Natur- oder Synthetikfasern oder einer Kombination von beidem bestehen, sofern die aufgebrachten Farbstoffe einer Bleiche in wässrigem Medium unter atmosphärischen Bedingungen zugänglich sind. Bevorzugt handelt es sich um Textilien aus Cellulosefasern wie z.B. Baumwolle, Viskose- oder Lyocellfasern, allein oder in Mischung, oder in Mischung mit Synthetikfasern wie z.B. Polyester- oder Elasthanfasern Das Textil kann gewebt, gestrickt, gewirkt oder ein Vliesmaterial sein. Eine bevorzugte Textilform ist dabei Denim.

Das Textil kann mit einem beliebigen Farbstoff oder Pigment gefärbt sein, d.h. der Farbstoff oder das Pigment ist nicht beschränkt, vorausgesetzt, dass der Farbstoff oder das Pigment durch Einwirken einer Peroxoxcarbonsäure in wässriger Lösung und/oder durch Einwirken einer Peroxidase in Kombination mit Wasserstoffperoxid zerstört werden kann. Es ist bevorzugt, dass das Textil mit einem Direkt-, Reaktiv-, Schwefel- oder Küpenfarbstoff gefärbt ist, wie etwa C.I. Direct Red 75, C.I. Direct Blue 71, C.I. Direct Black 62, C.I. Sulphur Black 1 oder C.I. Pigment Blue 66 (Indigo). In besonders bevorzugten Ausführungsformen ist das Textil mit Indigo gefärbt.

Im direkten Vergleich zu einer alleinigen Peroxidasebleiche (entsprechend Schritt (B) des erfindungsgemäßen Verfahrens) zeigt die Kombination von Schritt (A) und Schritt (B) in dem Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung eine verbesserte Wirkung, d.h. eine stärker ausgeprägte Aufhellung des Textils.

Die Erfindung wird durch die im Folgenden beschriebenen Beispiele weiter veranschaulicht.

Beispiele:

Verwendete Materialien:

BEISOL T 2090-G: Bakterienamylase zum Abbau von Stärkeschlichte bei 20 - 105 °C (CHT Germany GmbH)

DENIMCOL CLEAN SMX-2: Hilfsmittel zur Verringerung der Rück- Anschmutzung durch abgelösten Indigo in Denim-Waschprozessen (CHT Germany GmbH) organlQ BIOPOWER: Cellulasemischung für Nebelauftragstechnik zur Erzielung von Stonewashoptiken mit Biopolisheffekt (CHT Germany GmbH) Novozym 59127: Peroxidase zur Oxidation von Phenolen und anderen redox-aktiven Verbindungen in Chinone und andere oxidierte Spezies (Novozymes).

Mengenangaben in % beziehen sich (sofern nicht anders angegeben) stets auf das jeweilige Warengewicht

Verfahren zur Vorbereitung der Textilproben:

Denim-Jeanshosen aus Serienproduktion zweier unterschiedlicher Hersteller (Denim 1 und Denim 2) wurden nach einem üblichen Verfahren auf einer Trommelwaschmaschine in langer Flotte (1,0 % BEISOL T 2090-G und 0,8 g/l DENIMCOL CLEAN SMX-2,

Flottenverhältnis 1:8, 10 min bei 40 °C) enzymatisch entschlichtet und nach Zwischenspülen und Trocknen einer Biopolish-Cellulasebehandlung (Sprühflotte mit 30,0 g/l organlQ BIOPOWER (und 0,1 g/l Zitronensäure, Flottenaufnahme in Relation zum Warengewicht (Pick- up): 30 %, 30 min bei Raumtemperatur) mittels Nebelauftragstechnik (Tonello Gl 70 LW1 mit CORE-Verneblungssystem) unterzogen, danach wurde gespült und getrocknet.

Von den so erhaltenen Mustern wurde jeweils an 3 Stellen (Hosenvorderseite, mittlerer Oberschenkelbereich) der Y-Wert nach CIE (wie unter „Bestimmung des Bleicheffekts" beschrieben) als Basiswert für die Beurteilung der nachfolgend aufgeführten Anwendungsbeispiele bestimmt.

Dabei ergab sich ein Mittelwert für Denim 1 von Y = 16,5 und für Denim 2 von Y = 15,2.

In allen im Folgenden beschriebenen Ausführungsbeispielen wurden nur Materialien mit dieser Standardvorbehandlung verwendet. Bestimmung des Bleicheffekts:

Zur Charakterisierung des visuellen Eindrucks der Artikel nach erfolgter Behandlung wurden auf beiden Denim-Waren jeweils die Y-Werte nach CIE mittels Datacolor International SF 600 Plus-CT, Blende 30 mm LAV, 4-fach-Messung, Kalibrierung Normlicht D 65 bestimmt.

Als Maß für den erhaltenen Bleicheffekt wurde ein Wert DU berechnet. Dieser ergibt sich aus dem Y-Wert nach Behandlung gemäß Ausführungsbeispiel, von dem der Y-Wert des Referenzbeispiels in der entsprechenden Behandlungsart (Lange Flotte oder

Vernebelungstechnik) subtrahiert wurde (Ausnahme Vergleichsbeispiel 2, siehe dort).

Eine Übersicht der Ausführungsbeispiele und der zugehörigen Y-Werte ist in den Tabellen 1 und 2 zusammengefasst.

Tabelle 1 Tabelle 2

Referenzbeispiel 1: Zunächst wurde eine Blindbehandlung (Simulation des

Behandlungsschritts A ohne Chemikalien) durchgeführt: Denim-Jeans mit Standardvorbehandlung (Denim 1 und Denim 2) wurden zunächst nur mit Wasser ohne Zusätze in Vernebelungstechnik (Pick-Up 25%, 25 min) behandelt, um eine Vergleichbarkeit des Ergebnisses hinsichtlich mechanischer Belastung und Behandlungsdauer mit den erfindungsgemäßen Beispielen zu gewährleisten.

Anschließend erfolgte unmittelbar eine 2-stufige Behandlung mit Peroxidase (Behandlungsschritt B) bei Raumtemperatur (15 g/l Novozym 59127, pH 4,5 mit Na-Hydrogenphosphat-Adipinsäure-Puffer, 45 % Pick-Up, danach 3,2 g/l H2O2, 30 % Pick-Up, 10 min Nachlauf), gefolgt von einer alkalischen Nachwäsche bei 40 °C in langer Flotte (2,5 g/l Na2C03, FV 1:8, 10 min), abschließend Spülen, Schleudern und Trocknen im Tumbler.

Von den so erhaltenen Mustern wurde jeweils an 3 Stellen (Hosenvorderseite, mittlerer Oberschenkelbereich) der Y-Wert nach CIE wie beschrieben bestimmt.

Dabei ergab sich ein Mittelwert für Denim 1 von Y = 26,2 und für Denim 2 von Y = 22,0.

Beispiel 1:

Denim-Jeans mit Standardvorbehandlung (Denim 1 und Denim 2) wurden zunächst einem erfindungsgemäßen Behandlungsschritt A mit Triacetin und Wasserstoffperoxid in Vernebelungstechnik (3,0 ml/l Triacetin, 6,0 ml/l H2O2 35%, pH 8,5 mit NaOH eingestellt, 25% Pick- Up, 25 min) unterzogen.

Anschließend erfolgte unmittelbar eine 2-stufige Behandlung (Behandlungsschritt B) analog dem Referenzbeispiel 1 (Peroxidase, Na- Hydrogenphosphat-Adipinsäure-Puffer, H2O2) mit alkalischer Nachwäsche, Spülen, Schleudern und Trocknen im Tumbler.

Von den so erhaltenen Mustern wurde der Y-Wert nach CIE analog zum Referenzbeispiel 1 bestimmt.

Dabei ergab sich ein Mittelwert für Denim 1 von Y = 34,1 und für Denim 2 von Y = 28,6.

Im Vergleich zum Referenzbeispiel (nur Schritt (B)) führt der zusätzliche Schritt (A) zu einer deutlichen Steigerung des Bleicheffekts (Denim 1: D Y = 7,9; Denim 2: DU = 6,6). Beispiel 2:

Denim-Jeans mit Standardvorbehandlung (Denim 1 und Denim 2) wurden zunächst einem erfindungsgemäßen Behandlungsschritt A mit Triacetin und Wasserstoffperoxid in Vernebelungstechnik (1,5 ml/l Triacetin, 3,0 ml/l H2O2 35%, pH 8,5 mit NaOH eingestellt, 25% Pick- Up, 25 min) unterzogen.

Anschließend erfolgte unmittelbar eine 2-stufige Behandlung (Behandlungsschritt B) analog dem Referenzbeispiel 1 (Peroxidase, Na- Hydrogenphosphat-Adipinsäure-Puffer, H2O2) mit alkalischer Nachwäsche, Spülen, Schleudern und Trocknen im Tumbler.

Von den so erhaltenen Mustern wurde der Y-Wert nach CIE analog zum Referenzbeispiel 1 bestimmt.

Dabei ergab sich ein Mittelwert für Denim 1 von Y = 31,3 und für Denim 2 von Y = 27,0.

Entsprechend der geringeren Menge an Peroxocarbonsäure in Schritt (A) fällt die Steigerung des Bleicheffekts geringer aus (Denim 1: D Y = 5,1; Denim 2: DU = 5,0).

Beispiel 3:

Denim-Jeans mit Standardvorbehandlung (Denim 1 und Denim 2) wurden zunächst einem erfindungsgemäßen Behandlungsschritt A mit N-Acetylcaprolactam und Wasserstoffperoxid in Vernebelungstechnik (3,0 ml/l N-Acetylcaprolactam, 6,0 ml/l H 2 0 35%, pH 8,5 mit NaOH eingestellt, 25% Pick-Up, 25 min) unterzogen.

Anschließend erfolgte unmittelbar eine 2-stufige Behandlung (Behandlungsschritt B) analog dem Referenzbeispiel 1 (Peroxidase, Na- Hydrogenphosphat-Adipinsäure-Puffer, H2O2) mit alkalischer Nachwäsche, Spülen, Schleudern und Trocknen im Tumbler. Von den so erhaltenen Mustern wurde der Y-Wert nach CIE analog zum Referenzbeispiel 1 bestimmt.

Dabei ergab sich ein Mittelwert für Denim 1 von Y = 33,8 und für Denim 2 von Y = 28,4.

Die Verwendung von N-Acetylcaprolactam anstelle von Triacetin als Precursor zur Erzeugung der Percarbonsäure führt zu einer vergleichbaren Steigerung des Bleicheffekts (Denim 1: D U = 7,6;

Denim 2: DU = 6,4)

Beispiel 4:

Denim-Jeans mit Standardvorbehandlung (Denim 1 und Denim 2) wurden zunächst auf der Vorderseite eines Hosenbeins im Oberschenkelbereich zur lokalen Verstärkung des Effekts mittels einer Standard-Sprühpistole mit einer erfindungsgemäßen Flotte (6,0 ml/l Triacetin, 12,0 ml/l H 2 0 2 35%, 0,5 g/l NaOH 50 %) besprüht (20% Pick-Up) und anschließend ohne weitere Wartezeit einer analogen Behandlung wie im Beispiel 1 unterzogen.

Von den so erhaltenen Mustern wurde der Y-Wert nach CIE analog zum Referenzbeispiel 1 bestimmt.

Dabei ergab sich auf dem Hosenbein ohne lokale Sprühvorbehandlung ein Mittelwert für Denim 1 von Y = 33,8 und für Denim 2 von Y = 28,7. Auf dem Hosenbein mit lokaler Sprühvorbehandlung ergab sich im Zentrum der Sprühfläche ein Mittelwert für Denim 1 von 44,8 und für Denim 2 von 37,2

Durch den lokal stark erhöhten Sprühauftrag in Schritt (A) wird der Bleicheffekt in der Sprühfläche nochmals deutlich verstärkt (Denim 1: D Y = 18,6; Denim 2: DU = 15,2) Veraleichsbeispiel 1:

Denim-Jeans mit Standardvorbehandlung (Denim 1 und Denim 2) wurden zunächst einer nicht erfindungsgemäßen Behandlung, analog Schritt (A) aber nur mit Wasserstoffperoxid, in Vernebelungstechnik (6,0 ml/l H2O2 35%, 25% Pick-Up, 25 min) unterzogen.

Anschließend erfolgte unmittelbar eine 2-stufige Behandlung analog dem Referenzbeispiel 1 (Peroxidase, Na-Hydrogenphosphat- Adipinsäure-Puffer, H2O2) mit alkalischer Nachwäsche, Spülen, Schleudern und Trocknen im Tumbler.

Von den so erhaltenen Mustern wurde der Y-Wert nach CIE analog zum Referenzbeispiel 1 bestimmt.

Dabei ergab sich ein Mittelwert für Denim 1 von Y = 26,8 und für Denim 2 von Y = 22,8.

Eine Vorbehandlung analog Schritt (A) ohne Gegenwart einer Peroxocarbonsäure führt demnach nicht zu einer signifikanten Steigerung des Bleicheffekts der Peroxidasebehandlung (Denim 1: D Y = 0,6; Denim 2: DU = 0,8)

Veraleichsbeispiel 2:

Denim-Jeans mit Standardvorbehandlung (Denim 1 und Denim 2) wurden zunächst nur mit Wasser ohne Zusätze in Vernebelungstechnik (Pick-Up 25%, 25 min) analog dem Referenzbeispiel 1 behandelt. Anschließend erfolgte unmittelbar eine Behandlung mit Triacetin und Wasserstoffperoxid (entsprechend einem Behandlungsschritt A) in Vernebelungstechnik (3,0 ml/l Triacetin, 6,0 ml/l H2O2 35%, 0,25 g/l NaOH 50 %, 25% Pick-Up, 25 min), gefolgt von einer alkalischen Nachwäsche bei 40 °C in langer Flotte (2,5 g/l Na2C03, 10 min), abschließend Spülen, Schleudern und Trocknen im Tumbler.

Von den so erhaltenen Mustern wurde der Y-Wert nach CIE analog zum Referenzbeispiel 1 bestimmt.

Dabei ergab sich ein Mittelwert für Denim 1 von Y = 18,2 und für Denim 2 von Y = 17,3.

Der Bleicheffekt des alleinigen Behandlungsschritts (A) analog zu Beispiel 1 ist vergleichsweise schwach. Die Steigerung zur Warenvorbereitung (Enzymvorbehandlung) ist deutlich geringer (Denim 1: D Y = 1,7; Denim 2: DU = 2,1) als der synergistische Effekt der Kombination von Schritt (A) und (B) in Beispiel 1.

Denim-Jeans mit Standardvorbehandlung (Denim 1 und Denim 2) wurden direkt (ohne Behandlungsschritt A) einer 2-stufige Behandlung (Behandlungsschritt B) analog dem Referenzbeispiel 1 (Peroxidase, Na- Hydrogenphosphat-Adipinsäure-Puffer, H2O2) mit alkalischer Nachwäsche, Spülen, Schleudern und Trocknen im Tumbler unterzogen. Diese Behandlung wurde ein zweites Mal wiederholt (Doppelbehandlung).

Von den so erhaltenen Mustern wurde der Y-Wert nach CIE analog zum Referenzbeispiel 1 bestimmt.

Dabei ergab sich ein Mittelwert für Denim 1 von Y = 37,5 und für Denim 2 von Y = 31,8.

Wird anstelle der Kombinationsbehandlung aus Schritt (A) und (B) eine Doppelbehandlung mit Peroxidase durchgeführt, führt dies zu einem vergleichbaren bzw. leicht stärkeren Bleicheffekt. Da eine Peroxidasebehandlung aber gleichzeitig einem Mehrfachen der Kosten des erfindungsgemäßen Schritts (A) entspricht, ist die erfindungsgemäße Kombination wesentlich ökonomischer.

Referenzbeispiel 2:

Denim-Jeans mit Standardvorbehandlung (Denim 1 und Denim 2) wurden zunächst nur mit Wasser ohne Zusätze (Simulation des Behandlungsschritts A ohne Chemikalien) in einer Trommelwaschmaschine (Flottenverhältnis 1:7, 20 min bei 35 °C) behandelt, um eine Vergleichbarkeit des Ergebnisses hinsichtlich mechanischer Belastung und Behandlungsdauer mit den erfindungsgemäßen Beispielen zu gewährleisten.

Nach Badwechsel erfolgte unmittelbar eine 3-stufige Behandlung in langer Flotte (Flottenverhältnis 1:7) mit Peroxidase (Behandlungsschritt B) bei 35 °C (5 min Vorlauf mit Na-Flydrogenphosphat-Adipinsäure- Puffer bei pH 3,5, Zugabe von 5 g/l Novozym 59127, nach 15 min Zugabe von 3,2 g/l FI2O2, 15 min Nachlauf), gefolgt von einer alkalischen Nachwäsche bei 40 °C in langer Flotte (FV 1:8, 2,5 g/l Na2CÜ3, 10 min), abschließend Spülen, Schleudern und Trocknen im Tumbler.

Von den so erhaltenen Mustern wurde der Y-Wert nach CIE analog zum Referenzbeispiel 1 bestimmt.

Dabei ergab sich ein Mittelwert für Denim 1 von Y = 29,2 und für Denim 2 von Y = 25,7.

Beispiel 5: Denim-Jeans mit Standardvorbehandlung (Denim 1 und Denim 2) wurden zunächst einem erfindungsgemäßen Behandlungsschritt A in einer Trommelwaschmaschine mit Triacetin und Wasserstoffperoxid unterzogen (3,0 ml/l Triacetin, 6,0 ml/l H 2 0 2 35%, 0,25 g/l NaOH 50 %, Flottenverhältnis 1:7, 20 min bei 35 °C). Nach Badwechsel erfolgte unmittelbar eine 3-stufige Behandlung (Behandlungsschritt B) analog dem Referenzbeispiel 2 (Peroxidase, Na-Hydrogenphosphat- Adipinsäure-Puffer, H 2 0 2 ) mit alkalischer Nachwäsche, Spülen, Schleudern und Trocknen im Tumbler.

Von den so erhaltenen Mustern wurde der Y-Wert nach CIE analog zum Referenzbeispiel 1 bestimmt.

Dabei ergab sich ein Mittelwert für Denim 1 von Y = 36,0 und für Denim 2 von Y = 31,7.

Die signifikante Steigerung des Bleicheffekts (Denim 1: D Y = 6,8;

Denim 2: DU = 6,0) durch eine Kombination von Schritt (A) und (B) ist demnach unabhängig von der gewählten Behandlungsart.

Beispiel 6:

Denim-Jeans mit Standardvorbehandlung (Denim 1 und Denim 2) wurden zunächst einem erfindungsgemäßen Behandlungsschritt A in einer Trommelwaschmaschine mit 15 %iger

Gleichgewichtsperessigsäure unterzogen (7,0 ml/l BEIBLEACH PE 15,

5,0 ml/l NaOH 50 %, Flottenverhältnis 1:7, 20 min bei 35 °C). Nach Badwechsel erfolgte unmittelbar eine 3-stufige Behandlung (Behandlungsschritt B) analog dem Referenzbeispiel 2 (Peroxidase, Na- Hydrogenphosphat-Adipinsäure-Puffer, H 2 0 2 ) mit alkalischer Nachwäsche, Spülen, Schleudern und Trocknen im Tumbler. Von den so erhaltenen Mustern wurde der Y-Wert nach CIE analog zum Referenzbeispiel 1 bestimmt.

Dabei ergab sich ein Mittelwert für Denim 1 von Y = 35,6 und für Denim 2 von Y = 31,6.

Die direkte Verwendung der Percarbonsäure anstelle der Erzeugung aus einem Precursor führt zu einer vergleichbaren Steigerung des Bleicheffekts (Denim 1: D Y = 6,4; Denim 2: DU = 5,9)