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Title:
COMPOSITE BOARD
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2008/141634
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a composite board comprising a plurality of layers (2, 3, 4), of which a first layer is a carrier board (2) and a second layer is a decorative layer (4). The first and second layers are glued together to form a composite under surface pressure and simultaneous heat, using a heat-curable adhesive material. According to the invention, the carrier board is a non-flammable board.

Inventors:
MAIER MELANIE (DE)
BAUR ULI (DE)
HEINIG BERND (DE)
VESER STEFAN (DE)
Application Number:
PCT/DE2008/000865
Publication Date:
November 27, 2008
Filing Date:
May 21, 2008
Export Citation:
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Assignee:
THERMOPAL GMBH (DE)
MAIER MELANIE (DE)
BAUR ULI (DE)
HEINIG BERND (DE)
VESER STEFAN (DE)
International Classes:
B32B13/08; B32B27/04; B32B33/00
Domestic Patent References:
WO2006111458A12006-10-26
Foreign References:
US20030124397A12003-07-03
DE3139053A11983-04-21
DE2604483A11976-08-19
GB1403620A1975-08-28
DE2130276A11972-01-05
Attorney, Agent or Firm:
DOBLER, Markus et al. (Ravensburg, DE)
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Claims:

Ansprüche

1. Verbundplatte (1) bestehend aus mehreren Schichten (3, 4), wovon eine erste Schicht eine Trägerplatte und eine zweite Schicht eine dekorative Schicht ist, wobei die erste und zweite Schicht unter Flächendruck und gleichzeitiger Hitze zu einem Verbund verklebt sind, mit einem unter Hitze aushärtbaren Klebermaterial, das in einer Schicht bereits enthalten ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Trägerplatte (2) eine nicht brennbare Platte ist.

2. Verbundplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass unter der dekorativen Schicht (4) wenigstens ein Glasfaservlies (3) als Unterlage vorgesehen ist.

3. Verbundplatte nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die nicht brennbare Platte (2) einschichtig ist.

4. Verbundplatte nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die nicht brennbare Platte mehrschichtig vorkonfektioniert ist.

5. Verbundplatte nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die dekorative Schicht mehrschichtig ist.

6. Verbundplatte nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass unter und/oder über der dekorativen Schicht wenigstens eine weitere Schicht vorgesehen ist.

7. Verbundplatte nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die nichtbrennbare Platte (2), die dekorative Schicht (4) und jede weitere zusätzliche Schicht (3) in einem Schritt unter Druck und Hitze zur

Verbundplatte (1) verbunden sind.

8. Verbundplatte nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbundplatte einen zur Trägerplatte beidseitigen, insbesondere symmetrischen Aufbau besitzt .

Description:

"Verbundplatte"

Die Erfindung betrifft eine Verbundplatte nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Stand der Technik

Verbundplatten der einleitend bezeichneten Art werden beispielsweise in einem Direktbeschichtungsverfahren hergestellt. Hierzu werden auf eine Trägerplatte, in der Regel eine Spanplatte, eine oder mehrere Lagen aus kunstharzgetränkten Papieren inklusive einer Dekorschicht in einem Schritt unter Druck und Hitze aufgebracht. Dabei verkleben z.B. kunstharzgetränkte Papiere und eine kunstharzgetränkte Dekorschicht zusammen zu einer Verbundplatte .

Die gesetzlichen Vorgaben und Marktanforderungen im Hinblick auf Brandschutzforderungen, insbesondere für Flucht- und Rettungswege in Sonderbauten lassen sich mit einem derartigen Schichtaufbau jedoch nicht erfüllen.

Um Brandschutzforderungen zu erfüllen, werden beispielsweise Holzwerkstoffplatten mit nicht brennbaren Vliesen versehen, die z.B. als wesentliche Schicht eine Glasfaserschicht umfassen. Ein solches Vlies ist beispielsweise aus der US- amerikanischen Offenlegungsschrift US 2006/0234026 Al bekannt. In dieser Schrift wird ein Hochdrucklaminat

beschrieben, das eine erste Lage aus einem harzgetränkten Papier und wenigstens eine Lage aus einem faserverstärkten Vlies umfasst. Das Vlies besitzt eine

Bruttoverbrennungsenergie nach ISO 1716 von kleiner als 3,0 MJ/kg.

Aufgabe und Vorteile der Erfindung

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine alternative Verbundplatte bereitzustellen, die als nicht brennbar unter Brandschutzgesichtspunkten eingestuft werden kann.

Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.

In den abhängigen Ansprüchen sind vorteilhafte und zweckmäßige Weiterbildung der Erfindung angegeben.

Die Erfindung geht von einer Verbundplatte aus, die aus mehreren Schichten besteht, wovon eine erste Schicht eine Trägerplatte und eine zweite Schicht eine dekorative Schicht ist, wobei die erste und zweite Schicht unter Flächendruck und gleichzeitiger Hitze verbunden sind, mit einem unter Hitze aushärtbaren Klebermaterial, das in einer Schicht bereits enthalten ist, also nicht auf eine Schicht vor dem Verbindungsvorgang separat aufgebracht wird. Der Kern der Erfindung liegt darin, dass die Trägerplatte eine nicht brennbare Platte ist.

Diesem Ansatz liegt die Erkenntnis zugrunde, dass eine Verbundplatte eine ausreichend nicht brennbare Qualität erreichen kann, wenn der substantielle Bestandteil der Verbundplatte, nämlich eine Trägerplatte, aus nicht brennbarem Material besteht. Insbesondere ist ein Material im Sinne der oben stehenden Norm nicht brennbar, wenn die Bruttoverbrennungsenergie kleiner als 3,0 MJ/kg beträgt. Dann

kann gegebenenfalls eine dekorative Schicht auch aus einem grundsätzlich brennbaren Material bestehen, wenn diese ausreichend dünn ist, z.B. nur aus einem einzigen bedruckten Papier besteht. Als eine solche nicht wesentliche Schicht im Hinblick auf Brandeigenschaften hat diese vorzugsweise eine Dicke von kleiner 1 mm und ein spezifisches Gewicht von kleiner 1 kg/m 2 . Vorzugsweise besitzt eine solche dünne Schicht im Sinne der genannten ISO-Norm als nicht substantieller Anteil, eine Bruttoverbrennungsenergie von weniger als 4 MJ/m 2 . Des Weiteren ist wesentlich bei der Erfindung, dass die Trägerplatte und alle weiteren Schichten in einem Schritt unter Druck und Hitze miteinander verbunden werden, im Sinne eines Direktbeschichtungsverfahrens . Das soll allerdings nicht ausschließen, dass eine Dekorschicht vor dem Verbinden nicht bereits aus mehreren dünnen Einzellagen aufgebaut ist. Insgesamt soll der Aufbau aber "dünn" bleiben und sich nicht auf ein sogenanntes "High Pressure Laminate" erstrecken, das für ein nachträgliches Aufbringen auf eine Trägerplatte dem Fachmann in vielfältigen Ausführungsformen als vorkonfektionierte Handelsware bereits bekannt ist.

Die nicht brennbare Platte kann aus Stein, Silikat, Kohlefasern bestehen. Es lassen sich nicht brennbare Materialien mit oder ohne organischen Anteile einsetzen. Auch mineralische Materialien lassen sich mit oder ohne organische Bestandteile einsetzen. Entscheidend ist bei einer Beimengung von organischen Bestandteilen, dass nach wie vor die nicht brennbare Eigenschaft erhalten bleibt, insbesondere im Sinne der ISO 1716. Mineralische Materialien können fasrig, z.B. in Form einer Faser-Zement-oder Gipsfaserplatte oder nicht fasrig aufgebaut sein. Auch metallische Materialien sind denkbar, z.B. massiv, geschäumt, in Form von Fasern mit oder ohne Bindemittel. Solche Eigenschaften können auch die Faser- Zement- oder Gipsfaserplatten aufweisen. Außerdem kann Glas zum Einsatz kommen, z.B. in Form von Fasern oder Gewebe,

geschäumt, massiv, gebrochen mit oder ohne Bindemittel.

Grundsätzlich können alle Materialien einschichtig homogen ausgeführt sein oder aber einen mehrschichtigen Aufbau aufweisen, z.B. in Form eines Sandwichs.

Als dekorative Schicht können generell nicht brennbare Materialien, z.B. Metallfolien, Glasfasergewebe, Glasfaservlies, Glasfasermatten, gegebenenfalls bedruckt, zum Einsatz kommen. Mit einer nicht brennbaren Trägerplatte sind jedoch auch brennbare Materialien, wie Papiere, z.B. kunstharzgetränkte Papiere, Textilien oder Folien verwendbar. Die dekorative Schicht kann bereits direkt bedruckt sein. Sie kann aus Teflon, Kohlefasern, Keflar oder Silikat bestehen. Auch keramische Tapeten sind denkbar.

Beispielsweise werden auf die nichtbrennbare Platte mehrere kunstharzgetränkte Papiere aufgebaut, wovon eines eine Dekorschicht darstellt.

Beim Pressvorgang kann die Struktur der entstehenden Verbundplatte durch entsprechende strukturgebende Folien oder Pressbleche beeinflusst werden.

Der Pressvorgang als Direktbeschichtungsverfahren kann bei 50 bis 250 °C erfolgen und für z.B. 5 bis 200 Sekunden unter einem spezifischen Druck von 5 bis 90 bar. Es kann allerdings auch ein Pressvorgang zum Einsatz kommen, bei welchem die Presse nicht ständig auf Temperatur ist, sondern das Produkt in die kalte Presse eingelegt wird, dann ein Aufheizvorgang stattfindet und anschließend die Presse abgekühlt wird, um dann das Produkt abgekühlt herauszunehmen. Die Warmphase kann dabei in einem Bereich von 50 bis 250 0 C durchgeführt werden, wobei ein spezifischer Druck von 5 bis 90 bar anwendbar ist. Die Zykluszeiten können sich in einem Bereich von z.B. 2 bis 20 Minuten bewegen.

Um die Eigenschaften im Hinblick auf nicht Brennbarkeit noch weiter zu verbessern, kann unter die dekorative Schicht wenigstens ein Glasfaservlies als Unterlage eingelegt sein, wobei Trägerplatte, Glasfaserfließ und dekorative Schicht in ■ einem Pressenschritt verbunden sind. Der Gesamtaufbau kann ' • eine Dicke von 5 bis 40 mm aufweisen. Die dekorative Schicht ist bevorzugt 0,1 bis 0,2 mm dick. Die dekorative Schicht besteht z.B. aus kunstharzgetränkten Papieren mit einem Flächengewicht des rohen Papiers von insgesamt 60 - 160 g/m 2 . Die Dicke von dekorativer Schicht und Glasfaserschicht ist bevorzugt kleiner als 1 mm.

Im Schichtaufbau können weitere Schichten enthalten. sein, z.B. unter und/oder über der dekorativen Schicht. Entscheidend ist jedoch, dass die beteiligten Schichten in einem Schritt unter Druck und Hitze miteinander verbunden sind.

Durch den erfindungsgemäßen Aufbau lässt sich eine denkbar einfache Verbundplatte realisieren, die den höchsten Anforderungen an den Brandschutz genügt, wobei bekannte dekorative Oberflächen, z.B. Holz oder Stein , nachbilden, wie bei bekannten Direktbeschichtungsplatten.

Ebenfalls möglich ist ein Aufbau einer Verbundplatte, bei welcher die nicht brennbare Trägerplatte eine beidseitige Beschichtung aufweist. Der beidseitige Schichtaufbau kann symmetrisch oder unsymmetrisch sein. Grundsätzlich bietet- ein beidseitiger Schichtaufbau die Möglichkeit, Dekorations- bzw. Designanforderungen zu erfüllen, wenn eine Platte von beiden Seiten sichtbar ist. Außerdem lassen sich dadurch Platten mit hoher Ebenheit erzeugen, insbesondere wenn ein beidseitiger Aufbau symmetrisch zur Trägerplatte ist. Denn dann werden Kräfte des Schichtaufbaus, die von den aufgebrachten Schichten auf die Trägerplatte wirken können, kompensiert.

Beschreibung des Ausführungsbeispiels

Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden nachstehend unter Angabe von weiteren Vorteilen und Einzelheiten näher .erläutert.

Figur 1 zeigt in einem schematisierten Schnitt einen Aufbau einer Verbundplatte mit einseitiger BeSchichtung; in

Figur 2 ist ein zweiseitiger Schichtaufbau dargestellt.

Eine Verbundplatte 1 in Figur 1 besteht aus einer Trägerplatte 2 aus nicht brennbarem Material. Beispielsweise ist eine Gipsfaserplatte eingesetzt.

Auf die Gipsfaserplatte 2 ist eine Zwischenschicht 3 sowie eine Dekorschicht 4 in einem Direktbeschichtungsverfahren aufgebracht. Dazu werden die drei Schichten 2, 3, 4 unter Druck und Hitze bei einer vorgegebenen Temperatur und einem vorgegebenen Druck verpresst. Zum Einsatz kommen kann ein Kurztakt-Direktbeschichtungsverfahren, bei welchem die Presse immer auf einer Prozesstemperatur bleibt oder ein Rückkühl-. Direktbeschichtungsverfahren, bei welchem die Presse mit • ■ eingelegtem Produkt abgekühlt wird, so dass dieses abgekühlt entnommen werden kann bzw. ein neues Schichtsystem .in eine abgekühlte Presse einlegbar ist.

Grundsätzlich kann die Zwischenschicht 3 aus mehreren Einzelschichten bestehen, die im Beschichtungsschritt der nicht brennbaren Platte miteinander verbunden werden. Gleiches kann für die dekorative Schicht 4 zutreffen.

Die Schichten sind vorzugsweise mit einem Kleber imprägniert bzw. beschichtet, damit sich ein verklebter Verbund im

Beschichtungsschritt ausbilden kann. Die Zwischenschicht 3 kann ein Glasfaservlies sein, das imprägniert ist. Darauf folgt die dekorative Schicht.

In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung werden mehrere kunstharzgetränkte Papiere zusammen mit einer Dekorlage und der Trägerplatte 2 mit einem Pressvorgang zu einer Verbundplatte verpresst.

In Figur 2 ist eine zweite Verbundplatte 5 dargestellt, die ebenfalls eine Trägerplatte 2 aus nicht brennbarem Material umfasst. In gleicher Weise wie bei der Verbundplatte 1 ist auf einer Seite eine Zwischenschicht 3 und eine Dekbrschicht 4 vorhanden.

Auf der gegenüberliegenden Seite der Trägerplatte 2 ist auch eine Zwischenschicht 6 und eine Dekorschicht 7 vorgesehen. Wie bei der Verbundplatte 1 wurde in einem

Direktbeschichtungsverfahren ein Verbund der Schichten 2, 3, 4, 6 und 7 zur Verbundplatte 5 erzeugt.

Der beidseitige Aufbau zur Trägerplatte 2 kann unsymmetrisch- oder symmetrisch ausgestaltet werden. Ein symmetrischer Aufbau hat den Vorzug, dass Verbundplatten mit einer hohen . Planarität erzeugbar sind, da Aufwölbungen durch unsymmetrischen Schichtaufbau zugunsten eines Schichtsystems im Wesentlichen nicht auftreten.

Bezugszeichenliste

1 Verbundplatte

2 Trägerplatte

3 Zwischenschicht

4 Dekorschicht

5 Verbundplatte

6 Zwischenschicht

7 Dekorschicht