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Title:
COMPRESSOR FOR A POWER/HEAT MACHINE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2015/090881
Kind Code:
A1
Abstract:
A compressor (1) for a power/heat machine is proposed, set up for the compression of a refrigerant which is gaseous under normal conditions, having a drive shaft (3) and a seal device (5) which engages around the drive shaft (3) and has two sealing elements, namely a sliding ring (7) and a counter-ring (9, 309) which bear with in each case one sealing surface (11, 13, 313) against one another sealingly, with the result that a sealing gap (17) is formed between the sealing surfaces (11, 13, 313), wherein a centrifugal force lubricating device (25) is provided for lubricating the seal device (5). The compressor (1) is distinguished by the fact that one of the sealing elements (7, 9, 309) has a greater diameter in the region of the sealing surfaces (11, 13, 313) than the other sealing element (7, 9, 309), wherein the sealing element (7, 9, 309) with the greater diameter in the sealing surface (11, 13, 313) thereof has at least one radial groove (29, 329) which extends in the direction towards the sealing gap (17).

Inventors:
HINRICHS JAN (DE)
JENNAOUI SAID (DE)
Application Number:
PCT/EP2014/075716
Publication Date:
June 25, 2015
Filing Date:
November 26, 2014
Export Citation:
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Assignee:
MAGNA POWERTRAIN BAD HOMBURG GMBH (DE)
International Classes:
F04B39/02; F04B39/06; F04B53/08; F04B53/18; F16J15/34
Domestic Patent References:
WO2001011276A12001-02-15
WO2010049077A12010-05-06
WO2001011276A12001-02-15
Foreign References:
DE102010024289A12011-10-27
EP1024319A22000-08-02
DE102007050349A12009-04-23
US20090096175A12009-04-16
Attorney, Agent or Firm:
RAUSCH, Gabriele (DE)
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Claims:
Patentansprüche

Kompressor (1 ) für eine Kraft-Wärme-Maschine, eingerichtet zur Kompression eines unter Normalbedingungen gasförmigen Kältemittels, mit einer Antriebswelle (3) und einer die Antriebswelle (3) umgreifenden Dichtungseinrichtung (5), die zwei Dichtelemente, nämlich einen Gleitring (7) und einen Gegenring (9, 309) aufweist, die mit je einer Dichtfläche (1 1 , 13, 313) dichtend aneinander liegen, sodass zwischen den Dichtflächen (1 1 , 13, 313) ein Dichtspalt (17) ausgebildet ist, wobei eine Fliehkraft-Schmiereinrichtung (25) zur Schmierung der Dichtungseinrichtung (5) vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass eines der Dichtelemente (7, 9, 309) im Bereich der Dichtflächen (1 1 , 13, 313) einen größeren Durchmesser aufweist als das andere Dichtelement (7, 9, 309), wobei das Dichtelement (7, 9, 309) mit dem größeren Durchmesser in seiner Dichtfläche (1 1 , 13, 313) mindestens eine Radialnut (29, 329) aufweist, die sich in Richtung zu dem Dichtspalt (17) hin erstreckt.

Kompressor (1 ) nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der Gegenring (9, 309) im Bereich der Dichtfläche (1 1 , 13, 313) einen größeren Durchmesser aufweist als der Gleitring (7).

Kompressor (1 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Gleitring (7) drehfest mit der Antriebswelle (3) gekoppelt ist, wobei der Gegenring (9, 309) drehfest mit einem Gehäuse (21 ) des Kompressors (1 ) gekoppelt ist.

Kompressor (1 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Gleitring (7) mit seiner Dichtfläche (1 1 ) gegen die Dichtfläche (13, 313) des Gegenrings (9, 309) vorgespannt ist.

5. Kompressor (1 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Radialnut (29, 329) zu einer Umfangsfläche (31 , 331 ) des Dichtelements (7, 9, 309) hin randoffen ausgebildet ist.

6. Kompressor (1 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Radialnut (29) - in Draufsicht gesehen - im Wesentlichen rechteckförmig, vorzugsweise rechteckförmig, bevorzugt mit abgerundeten Ecken, ausgebildet ist.

7. Kompressor (1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Radialnut (329) - in Draufsicht gesehen - schaufeiförmig ausgebildet ist.

8. Kompressor (1 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich die wenigstens eine Radialnut (29, 329) - in radialer Richtung gesehen - bis zu dem Dichtspalt (17) oder bereichsweise in diesen hinein erstreckt.

9. Kompressor (1 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Mehrzahl von Radialnuten (29, 329) vorgesehen ist, vorzugsweise vier, sechs, acht, zehn oder zwölf Radialnuten (29, 329), besonders bevorzugt acht Radialnuten (29, 329), wobei die Radialnuten (29, 329) vorzugsweise - in Umfangsrichtung gesehen - symmetrisch verteilt angeordnet sind.

Description:
Kompressor für eine Kraft- Wärme-Masch ine

Die Erfindung betrifft einen Kompressor für eine Kraft-Wärme-Maschine gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1 . Kompressoren der hier angesprochenen Art sind bekannt. Aus der internationalen Patentanmeldung mit der Veröffentlichungsnummer WO 01 /1 1276 A1 geht ein Kompressor hervor, der eingerichtet ist zur Kompression eines unter Normalbedingungen gasförmigen Kältemittels, nämlich Kohlendioxid. Der Kompressor weist eine Antriebswelle und eine die Antriebswelle umgreifende Dichtungseinrichtung auf, die zwei Dichtelemente, nämlich einen Gleitring und einen Gegenring aufweist.

Die beiden Dichtelemente liegen mit je einer Dichtfläche dichtend aneinander, sodass zwischen den Dichtflächen ein Dichtspalt ausgebildet ist. Es ist eine Fliehkraft-Schmiereinrichtung vorgesehen, die eingerichtet ist zur Schmierung der Dichtungseinrichtung. Der Gleitring und der Gegenring weisen im Bereich der Dichtflä- chen einen identischen Durchmesser auf, wobei keine der Dichtflächen radial über die andere Dichtfläche vorsteht. Um die Reibung im Bereich des Dichtspalts nicht zu groß werden zu lassen, ist der Durchmesser der Dichtelemente im Bereich des Dichtspalts vergleichsweise klein ausgebildet. Daher weisen auch die Dichtflächen eine vergleichsweise kleine Ausdehnung auf. Solch kleine Flächen sind allerdings schwierig zu bearbeiten, insbesondere nur mit sehr großem Aufwand oder gar nicht mit der eigentlich gewünschten Präzision plan zu läppen. Es besteht die Gefahr, dass zumindest eine der Dichtflächen ballig ausgebildet wird, wodurch keine vollflächige Anlage mehr möglich ist, sodass letztlich die Dichtwirkung der Dichtungseinrichtung nicht optimal ist. Werden jedoch die Dichtflächen bezüglich ihres Durchmessers vergrößert, steigt die Reibung in der Dichtungseinrichtung, was nicht zuletzt deren thermische Belastung unzulässig erhöhen kann. Schließlich ergibt sich auch das Problem, dass mit einem vergrößerten Durch-messer im Bereich des Dichtspalts eine erhöhte Schleuderwirkung für das Schmiermittel auftritt, was in Hinblick auf eine effiziente Kühlung und Schmierung des Dichtspalts Probleme bereitet.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Kompressor zu schaffen, bei welchem die genannten Nachteile nicht auftreten.

Die Aufgabe wird gelöst, indem ein Kompressor mit den Merkmalen des An- spruchs 1 geschaffen wird. Dieser zeichnet sich dadurch aus, dass eines der Dichtelemente im Bereich der Dichtflächen einen größeren Durchmesser aufweist als das andere

Dichtelement. Das Dichtelement mit dem größeren Durchmesser weist in seiner Dichtfläche mindestens eine Radialnut auf, die sich in Richtung zu dem Dichtspalt hin erstreckt. Dasjenige Dichtelement, welches den größeren Durchmesser aufweist, kann mit vergleichsweise geringem Aufwand und hoher Qualität plangeläppt werden, sodass sich eine verbesserte Dichtwirkung ergibt. Dadurch, dass nur eines der Dicht-elemente einen größeren Durchmesser aufweist, wird eine erhöhte Reibung im Bereich des Dichtspalts vermieden. Dem Problem einer größeren Schleuderwirkung für das Schmiermittel wird dadurch begegnet, dass das Dichtelement mit dem größeren Durchmesser in seiner Dichtfläche die wenigstens eine Radialnut aufweist, die sich in Richtung zu dem Dichtspalt hin erstreckt, sodass Schmiermittel in die Radialnut gelangen kann, wo seine schleuderbedingte Tan- gentialbewegung in eine radial nach innen gerichtete Bewegung umgelenkt wird, sodass es effizient zu dem Dichtspalt hin gefördert wird. Eine effiziente Kühlung und Schmierung ist damit gewährleistet.

Der Gleitring und/oder der Gegenring weisen bevorzugt ein keramisches Material auf, besonders bevorzugt besteht wenigstens eines der Dichtelemente aus einem keramischen Material. Besonders bevorzugt weisen sowohl der Gleitring als auch der Gegenring ein keramisches Material auf beziehungsweise bestehen aus einem solchen. Ein keramisches Material ist dabei besonders geeignet, um einerseits eine wirksame Dichtung auch gegenüber einem unter Normalbedingungen gasför- migen Kältemittel bereitzustellen, und andererseits die im Bereich des Dichtspalts auftretende thermische Belastung aufgrund einer Relativbewegung zwischen dem Gleitring und dem Gegenring unbeschädigt auszuhalten.

Eine axiale Richtung spricht hier und im Folgenden eine Richtung an, entlang derer sich die Antriebswelle erstreckt, beziehungsweise die parallel zu einer Dreh- achse der Antriebswelle verläuft. Eine radiale Richtung spricht eine Richtung an, die senkrecht auf der Axialrichtung steht. Eine Umfangsrichtung spricht eine Richtung an, welche die Axialrichtung konzentrisch umgreift.

Der Kompressor ist vorzugsweise eingerichtet zur Verwendung in einer Kraft- Wärme-Maschine, die als Klimaanlage oder als Wärmepumpe ausgebildet ist. Be- sonders bevorzugt ist der Kompressor eingerichtet zur Verwendung in einer

Klimaanlage eines Kraftfahrzeugs. Der Kompressor ist vorzugsweise eingerichtet zur Kompression von Kohlendioxid als Kältemittel, insbesondere als Kältemittel einer Klimaanlage eines Kraftfahrzeugs. Vorzugsweise ist der Kompressor als Axialkolbenpumpe ausgebildet. Die Radialnut weist vorzugsweise - in axialer Richtung gemessen - eine Tiefe auf, die mindestens 5 % bis höchsten 20 %, vorzugsweise mindestens 10 % bis höchstens 15 %, besonders bevorzugt 13 % einer - ebenfalls in axialer Richtung gemessenen - Dicke des Dichtelements beträgt, welches die Radialnut aufweist. Auf diese Weise wird das Dichtelement durch die Radialnut höchstens in vernachläs- sigbarem Maße geschwächt, wobei zugleich eine effiziente Versorgung des Dichtspalts mit Schmiermittel gewährleistet ist.

Es wird auch ein Kompressor bevorzugt, der sich dadurch auszeichnet, dass der Gegenring im Bereich seiner Dichtfläche einen größeren Durchmesser aufweist als der Gleitring. Alternativ ist es auch möglich, dass der Gleitring im Bereich seiner Dichtfläche einen größeren Durchmesser aufweist als der Gegenring. Es wird auch ein Ausführungsbeispiel eines Kompressors bevorzugt, das sich dadurch auszeichnet, dass der Gleitring drehfest mit der Antriebswelle gekoppelt ist, wobei der Gegenring drehfest mit einem Gehäuse des Kompressors gekoppelt ist. Im Betrieb des Kompressors bleibt dann der Gegenring raumfest angeordnet, während der Gleitring sich gemeinsam mit und synchron zu der Antriebswelle in dem Kompressorgehäuse dreht. Dabei reibt die Dichtfläche des Gleitrings auf der Dichtfläche des Gegenrings. Vorzugsweise ist eine erste Kopplungseinrichtung vorgesehen, durch welche der Gleitring mit der Antriebswelle drehfest gekoppelt ist. Es ist eine zweite Kopplungseinrichtung vorgesehen, durch welche der Gegenring drehfest mit dem Gehäuse gekoppelt ist. Besonders bevorzugt wird ein Ausführungsbeispiel, bei welchem der Gleitring gemeinsam mit der Antriebswelle drehbar gelagert ist, wobei der Gegenring drehfest mit einem Gehäuse des Kompressors gekoppelt ist, und wobei der Gegenring im Bereich der Dichtfläche einen größeren Durchmesser aufweist als der Gleitring. Hierdurch ist dasjenige Dichtelement bezüglich seines Durchmessers größer aus- gebildet, welches drehfest in dem Gehäuse und somit bei einem Betrieb des Kompressors raumfest angeordnet ist. Dies ist unter konstruktionstechnischen Aspekten, aber auch bei Betrachtung der im Betrieb des Kompressors wirkenden Kräfte, insbesondere der Fliehkräfte, eine besonders günstige Ausgestaltung, weil das rotierende Dichtelement den kleineren Durchmesser aufweist, somit kleiner baut und kleineren Fliehkräften unterliegt.

Es wird ein Ausführungsbeispiel des Kompressors bevorzugt, das sich dadurch auszeichnet, dass der Gleitring mit seiner Dichtfläche gegen die Dichtfläche des Gegenrings vorgespannt ist. Insbesondere ist bevorzugt ein Federelement vorgesehen, welches den Gleitring gegen den Gegenring drängt. Alternativ ist es auch möglich, dass das Federelement auf den Gegenring wirkt und diesen gegen den Gleitring drängt. Die Vorspannung bewirkt in vorteilhafter Weise eine erhöhte Dichtwirkung im Bereich der Dichtflächen insbesondere gegenüber dem unter Normalbedingungen gasförmigen Kältemittel. Es wird auch ein Ausführungsbeispiel des Kompressors bevorzugt, das sich dadurch auszeichnet, dass die Radialnut zu einer Umfangsfläche des Dichtelements hin randoffen ausgebildet ist. Auf diese Weise kann über die Fliehkraft- Schmiereinrichtung an die Umfangsfläche herangeführtes Schmiermittel ungehindert in die Radialnut eindringen, wo es zu dem Dichtspalt weitertransportiert wird. Dadurch weist diese Ausgestaltung sehr günstige Schmier- und Kühleigenschaften für den Dichtspalt auf.

Es wird auch ein Ausführungsbeispiel des Kompressors bevorzugt, das sich dadurch auszeichnet, dass die Radialnut - in Draufsicht gesehen - im Wesentlichen rechteckförmig ausgebildet ist. Bevorzugt ist die Radial nut rechteckförmig ausgebildet. Vorzugsweise erstreckt sie sich mit einer langen Seite des Rechtecks parallel zu der radialen Richtung, weist also radial nach innen. Eine im Wesentlichen rechteckförmige oder rechteckförmige Radialnut ist besonders einfach in die Dichtfläche einbringbar, insbesondere durch Sintern ohne mechanische Bearbeitung. Vorzugsweise weist die im Wesentlichen rechteckförmige oder rechteckför- mige Radialnut abgerundete Ecken auf, insbesondere zwei radial nach innen weisende, abgerundete Ecken an einer Schmalseite des Rechtecks, weil dies die Vorteile des Sinterverfahrens optimal ausnutzt, wobei eine mechanische Nachbearbeitung entfällt. Dabei sind abgerundete Ecken fertigungstechnisch im Sinterverfahren, insbesondere für keramische Werkstoffe, einfacher herzustellen als scharfkan- tige Ecken, insbesondere im radial inneren Bereich der Radialnut. Vorzugsweise geht auch eine Bodenfläche der Radialnut über abgerundete Bereiche in Wandflächen derselben über.

Es wird auch ein Ausführungsbeispiel des Kompressors bevorzugt, bei welchem die Radialnut - in Draufsicht gesehen - schaufeiförmig ausgebildet ist. Die Drauf- sieht spricht dabei eine Blickrichtung entlang der Axialrichtung auf die Dichtfläche an. Die schaufeiförmig ausgebildete Radialnut weist vorzugsweise quer zur Radialrichtung gekrümmte Wandflächen auf. Besonders bevorzugt öffnet sich die schaufeiförmige Radialnut nach radial außen. Dies spricht an, dass eine - senkrecht zur Radialrichtung gemessene - Breite der Radialnut mit zunehmendem radialen Abstand zur Längsachse der Antriebswelle zunimmt. Die Schaufelform der Radialnut unterstützt in besonders geeigneter Weise eine Förderung des Schmiermittels in der Radialnut zu dem Dichtspalt hin, also nach radial innen. Dabei wird das Schmiermittel insbesondere durch die gekrümmten Wandflächen abgelenkt, so- dass seine Tangentialbewegung sehr effizient in eine radial nach innen gerichtete Bewegung umgelenkt wird, wodurch sich die Effizienz der Kühlung und Schmierung des Dichtspalts weiter verbessert.

Es wird auch ein Ausführungsbeispiel des Kompressors bevorzugt, das sich dadurch auszeichnet, dass die Radialnut sich - in radialer Richtung gesehen - bis zu dem Dichtspalt erstreckt. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass Schmiermittel, welches in die Radialnut gelangt, bis an den Dichtspalt herangefördert wird, wo es diesen effizient kühlen und schmieren kann.

Es ist auch ein Ausführungsbeispiel möglich, bei welchem sich die Radialnut - in radialer Richtung gesehen - bereichsweise in den Dichtspalt hineinerstreckt. Um dabei die Dichtwirkung zwischen den Dichtflächen nicht zu verringern, ist in diesem Fall vorzugsweise auch der Durchmesser der Dichtfläche desjenigen Dichtelements, das den kleineren Durchmesser aufweist, im Vergleich zu einer herkömmlichen Gleitringdichtung wenigstens um den Betrag vergrößert, um den die Radialnut sich in den Dichtspalt hinein erstreckt. Somit bleibt die Dichtwirkung ra- dial innerhalb der Radialnut dieselbe, wobei allerdings zugleich eine besonders effiziente Förderung des Schmiermittels zu dem Dichtspalt hin und sogar teilweise in diesen hinein erreicht wird, was dessen Kühl- und Schmierwirkung erhöht.

Schließlich wird ein Ausführungsbeispiel des Kompressors bevorzugt, das sich dadurch auszeichnet, dass eine Mehrzahl von Radialnuten in der Dichtfläche vor- gesehen ist. Bevorzugt sind vier, sechs, acht, zehn oder zwölf Radialnuten vorgesehen, besonders bevorzugt acht Radialnuten. Die Radialnuten sind vorzugsweise - in Umfangsrichtung gesehen - symmetrisch verteilt angeordnet. Dies bedeutet insbesondere, dass die Radialnuten - in Umfangsrichtung gesehen - paarweise gleiche Winkel-abstände zueinander aufweisen, beziehungsweise dass sie gleichmäßig über den Umfang des Dichtelements verteilt angeordnet sind. Eine Mehrzahl von Radialnuten erhöht die Effizienz der Kühlung und Schmierung des Dichtspalts, wobei eine symmetrische Anordnung einerseits aus fertigungstechni- sehen Gesichtspunkten vorteilhaft ist und andererseits eine besonders gleichmäßige Kühlung und Schmierung entlang der Umfangsrichtung gewährleistet.

Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Zeichnung näher definiert. Dabei zeigen:

Figur 1 eine schematische Teilschnittdarstellung eines Ausführungsbeispiels ei- nes Kompressors;

Figur 2a) eine Darstellung eines ersten Ausführungsbeispiels eines Dichtelements in Draufsicht;

Figur 2b) eine Schnittdarstellung des Dichtelements entlang der Linie A-A gemäß Figur 2a), und Figur 3 eine Darstellung eines zweiten Ausführungsbeispiels eines Dichtelements in Draufsicht.

Figur 1 zeigt eine schematische Teilschnittdarstellung eines Ausführungsbeispiels eines Kompressors 1 . Der Kompressor 1 , der eingerichtet ist zur Kompression eines unter Normalbedingungen gasförmigen Kältemittels und zum Einsatz in einer Kraft-Wärme-Maschine weist eine Antriebswelle 3 auf, die zum Antrieb des Kompressors um eine Drehachse D drehbar gelagert ist. Dabei ist in Figur 1 nur ein Teilausschnitt des Kompressors 1 oberhalb der Drehachse D dargestellt. Es ist eine die Antriebswelle 3 umgreifende Dichtungseinrichtung 5 vorgesehen, die genau zwei Dichtelemente, nämlich einen Gleitring 7 und einen Gegenring 9 aufweist. Der Gleitring 7 weist eine erste Dichtfläche 1 1 auf, wobei der Gegenring 9 eine zweite Dichtfläche 13 aufweist. Der Gleitring 7 wird durch ein Federelement 15 gegen den Gegenring 9 gepresst, sodass die Dichtflächen 1 1 , 13 im Bereich eines Dichtspalts 17 dicht aneinander liegen. Dabei ist der Dichtspalt 17 definiert durch den Bereich, in dem die Dichtflächen 1 1 , 13 aneinander anliegen und fest aufeinander gepresst werden.

Der Gleitring 7 ist drehfest mit der Antriebswelle 3 gekoppelt und rotiert daher im Betrieb des Kompressors 1 mit dieser gemeinsam und synchron zu ihr um die Drehachse D. Weiterhin ist der Gleitring 7 gegenüber der Antriebswelle 3 durch eine erste O-Ring-Dichtung 19 gedichtet. Der Gegenring 9 ist drehfest mit einem Gehäuse 21 des Kompressors 1 gekoppelt, sodass er auch im Betrieb des Kompressors 1 jedenfalls relativ zu dem Gehäuse 21 raumfest angeordnet ist. Weiterhin ist der Gegenring 9 gegenüber dem Gehäuse 21 durch eine zweite O-Ring- Dichtung 23 gedichtet.

Der Gleitring 7 ist über eine nicht dargestellte erste Kopplungseinrichtung mit der Antriebswelle 3 drehfest gekoppelt, wobei der Gegenring 9 über eine nicht dargestellte zweite Kopplungseinrichtung mit dem Gehäuse 21 drehfest gekoppelt ist.

Es ist eine Fliehkraft-Schmiereinrichtung 25 vorgesehen, über die in an sich be- kannter Weise im Betrieb des Kompressors entlang eines Pfeils P dem Dichtspalt 17 Schmiermittel zur Kühlung und Schmierung zuführbar ist.

Der Gegenring 9 weist im Bereich seiner Dichtfläche 13 einen größeren Durchmesser auf als der Gleitring 7. Dadurch ist es möglich, die Dichtfläche 13 des Gegenrings 9 mit hoher Qualität und Güte sehr plan zu läppen, wodurch eine beson- ders gute Dichtwirkung im Bereich des Dichtspalts 17 erzielt wird. Die Dichtfläche 1 1 des Gleitrings 7 ist dagegen nicht oder bevorzugt nur in geringem Maß bezüg- lieh ihres Durchmessers größer ausgebildet, als dies bei einer herkömmlichen

Gleitringdichtung der Fall ist. Dadurch ist es möglich, die erhöhte Dichtwirkung zu erhalten, ohne zugleich die Reibung im Bereich des Dichtspalts 17 unnötig zu vergrößern.

Es zeigt sich allerdings, dass radial außen an dem Gegenring 9 eine erhöhte Schleuderwirkung für das Schmiermittel auftritt, wodurch dieses tendenziell von dem Dichtspalt 17 weggedrängt wird, was ohne zusätzliche Maßnahmen die Effizienz der Kühlung und Schmierung des Dichtspalts 17 herabsetzen würde.

Um diese negativen Auswirkungen zu vermeiden, ist in die Dichtfläche 13 des Gegenrings 9 wenigstens eine Radialnut eingebracht, die sich in Richtung zu dem Dichtspalt 17 hin erstreckt.

Figur 2a) zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel eines Dichtelements, hier konkret des Gegenrings 9 in Draufsicht auf die Dichtfläche 13. Gleiche und funktionsgleiche Elemente sind mit gleichen Bezugszeichen versehen, sodass insofern auf die vorangegangene Beschreibung verwiesen wird. Der Gegenring 9 weist eine Zent- ralbohrung 27 auf, durch die sich in montiertem Zustand die Antriebswelle 3 erstreckt. In Figur 2a) ist erkennbar, dass das hier dargestellte Ausführungsbeispiel des Gegenrings 9 acht Radialnuten aufweist, von denen der besseren Übersichtlichkeit wegen nur eine mit dem Bezugszeichen 29 gekennzeichnet ist. Klar erkennbar ist, dass sich die Radialnuten 29 von einer Umfangsfläche 31 des Gegen- rings 9 ausgehend - in radialer Richtung gesehen - nach innen und damit zu dem Dichtspalt 17 hin erstrecken. Dabei sind sie hier zu der Umfangsfläche 31 hin randoffen ausgebildet. Weiterhin sind die Radialnuten 9 bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel rechteckförmig mit abgerundeten Ecken 33 ausgebildet. Aus der Darstellung gemäß Figur 2a) wird auch klar, dass Bodenflächen 35 der Radialnu- ten 29 über gekrümmte Bereiche in Wandflächen 37 übergehen. Dabei erstrecken sich die rechteckförmigen Radialnuten 29 in radialer Richtung und sind somit zu der Drehachse D hin ausgerichtet. Es zeigt sich auch, dass die acht Radialnuten 29 symmetrisch entlang der Umfangsrichtung verteilt angeordnet sind.

Figur 2b) zeigt eine Schnittansicht des Ausführungsbeispiels des Gegenrings 9 gemäß Figur 2a) entlang der Linie A-A. Gleiche und funktionsgleiche Elemente sind mit gleichen Bezugszeichen versehen, sodass insofern auf die vorangegangene Beschreibung verwiesen wird. Dabei wird insbesondere deutlich, dass eine Tiefe t der Radialnuten 29 vorzugsweise mindestens 5 % bis höchstens 20 %, vorzugsweise mindestens 10 % bis höchstens 15%, besonders bevorzugt 13 % einer Dicke d des Gegenrings 9 beträgt.

Figur 3 zeigt eine Darstellung eines zweiten Ausführungsbeispiels eines Dichtelements, hier konkret des Gegenrings 309 in Draufsicht. Gleiche und funktionsgleiche Elemente sind mit den zuvor verwendeten Bezugszeichen vermehrt um 300 dargestellt, soweit das abgewandelte Ausführungsbeispiel des Gegenrings 309 be- troffen ist. Im Übrigen sind gleiche und funktionsgleiche Elemente mit identischen Bezugszeichen bezeichnet. Es wird insoweit auf die vorangegangene Beschreibung verwiesen. Auch hier weist der Gegenring 309 acht Radialnuten 329 auf, die jedoch im Unterschied zu dem Ausführungsbeispiel des Gegenrings 9 gemäß Figur 2 - in Draufsicht gesehen - schaufeiförmig ausgebildet sind. Insbesondere weisen die Radialnuten 329 quer zur Radialrichtung gekrümmte Wandflächen 337 auf. Es zeigt sich außerdem, dass eine Breite b, nämlich ein Abstand zwischen gegenüberliegenden Wandflächen 337 der Radialnuten 329 mit zunehmendem radialen Abstand zu der Drehachse D größer wird. Die Radialnuten 329 öffnen sich also nach außen zu der Umfangsfläche 331 . Dabei zeigt sich, dass die in Figur 3 dargestellten Radialnuten 329 aufgrund ihrer schaufeiförmigen Geometrie besonders geeignet sind, das Schmiermittel effizient zu dem Dichtspalt 17 hinzuleiten. Generell bewirken die Radialnuten 29, 329 eine Umlenkung des auf die Dichtfläche 13 und/oder die Umfangsfläche 31 , 331 auftreffenden Schmiermittels und insbesondere eine Umlenkung der Tangentialbewegung des Schmiermittels in eine radial nach innen gerichtete Bewegung zu dem Dichtspalt 17 hin. Somit ergibt sich aufgrund der Radialnuten 29, 329 eine Gegenwirkung zu der rotationsbedingten Schleuderwirkung. Damit tragen die Radialnuten 29, 329 zur Verbesserung der Funktionssicherheit des Kompressors 1 , zu einer verbesserten Wärmeabfuhr aus dem Bereich des Dichtspalts 17 und zu einer verbesserten Dichtheit der Dichtungseinrichtung 5 bei.

Durch die Radialnuten 29, 329 reduziert sich außerdem ein Materialeinsatz im Be- reich der Dichtungseinrichtung 5.

Insgesamt zeigt sich, dass der Kompressor 1 insbesondere aufgrund der besonders planen Dichtfläche 13 eine Dichtungseinrichtung 5 mit erhöhter Dichtwirkung aufweist, wobei zugleich eine effiziente Kühlung und Schmierung des Dichtspalts 17 durch die Radialnuten 29, 329 gewährleistet ist.

Bezuaszeichenliste

1 Kompressor 337 Wandfläche

3 Antriebswelle

5 Dichteinrichtung

7 Gleitring

9 Gegenring

1 1 erste Dichtfläche

13 zweite Dichtfläche

15 Federelement

17 Dichtspalt

19 erste O-Ring-Dichtung

21 Gehäuse

23 zweite O-Ring-Dichtung

25 Fliehkraft-Schmiereinrichtung

27 Zentralbohrung

29 Radialnut

31 Umfangsfläche

33 Ecken

35 Bodenfläche

37 Wandfläche

D Drehachse

P Pfeil

d Dicke

t Tiefe

b Breite

309 Gegenring

313 Dichtfläche

329 Radialnut

331 Umfangsfläche