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Patent Searching and Data


Title:
COMPUTER-IMPLEMENTED METHOD AND DEVICE FOR DESIGNING A DATA COLLECTION CAMPAIGN FOR A MOTOR VEHICLE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2023/213477
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a computer-implemented method for designing a data collection campaign for a motor vehicle, the method comprising: determining a maximum storage capacity of a ring memory of a motor vehicle; determining information which is needed to achieve a predefined objective of the data collection campaign; determining data which are present in the motor vehicle; selecting the data to be stored in the ring memory by means of the data collection campaign from the data present in the motor vehicle based on the maximum storage capacity of the ring memory and the information needed to achieve the predefined objective of the data collection campaign; and defining the data collection campaign based on the selected data to be stored in the ring memory by means of the data collection campaign.

Inventors:
BAUMGARTL ANDREAS (DE)
SCHWARZ LOREN (DE)
RAKOWSKI TIM (DE)
Application Number:
PCT/EP2023/057936
Publication Date:
November 09, 2023
Filing Date:
March 28, 2023
Export Citation:
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Assignee:
BAYERISCHE MOTOREN WERKE AG (DE)
International Classes:
G07C5/08
Foreign References:
US20210248842A12021-08-12
US8930402B12015-01-06
EP3208775A12017-08-23
US20210271259A12021-09-02
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Claims:
Patentansprüche Computer-implementiertes Verfahren zur Auslegung einer Datensammelkampagne für ein Kraftfahrzeug (2), wobei das Verfahren umfasst:

- Ermitteln einer maximalen Speicherkapazität eines Ringspeichers eines Kraftfahrzeugs (2),

- Ermitteln von Informationen, die benötigt werden, um ein vordefiniertes Ziel der Datensammelkampagne zu erreichen,

- Ermitteln von Daten, die in dem Kraftfahrzeug (2) vorhanden sind,

Auswahl der in dem Ringspeicher (4) mittels der Datensammelkampagne zu speichernden Daten aus den in dem Kraftfahrzeug (2) vorhanden Daten basierend auf der maximalen Speicherkapazität des Ringspeichers (4) und den Informationen, die benötigt werden, um das vordefinierte Ziel der Datensammelkampagne zu erreichen, und

- Definieren der Datensammelkampagne basierend auf den ausgewählten in dem Ringspeicher (4) mittels der Datensammelkampagne zu speichernden Daten. Computer-implementiertes Verfahren nach Anspruch 1 , wobei die Daten so ausgewählt werden, dass die maximale Speicherkapazität des Ringspeichers (4) nicht überschritten wird. Computer-implementiertes Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei zur Auswahl der in dem Ringspeicher (4) mittels der Datensammelkampagne zu speichernden Daten aus den in dem Kraftfahrzeug (2) vorhanden Daten basierend auf der maximalen Speicherkapazität des Ringspeichers (4) und den Informationen, die benötigt werden, um das vordefinierte Ziel der Datensammelkampagne zu erreichen, ermittelt wird, welche Signalen des Bordnetzes abgegriffen werden müssen, eine Aufzeichnungsdauer der benötigen Signale, eine Signalauflösung der benötigten Signale und/oder ein Sampling der benötigten Signale. Computer-implementiertes Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei das Verfahren ein Senden der definierten Datensammelkampagne, insbesondere mittels drahtloser Kommunikation, von einer Datenverarbeitungsvorrichtung (1 ), die die Datensammelkampagne definiert hat, an das Kraftfahrzeug (2) umfasst. Computer-implementiertes Verfahren nach Anspruch 4, wobei das Verfahren ein Speichern von Daten in dem Ringspeicher (4) des Kraftfahrzeugs (2) gemäß der definierten Datensammelkampagne gesteuert durch eine Datenverarbeitungsvorrichtung (3) des Kraftfahrzeugs (2) umfasst. Computer-implementiertes Verfahren nach Anspruch 5, wobei das Verfahren ein Senden, insbesondere mittels drahtloser Kommunikation, der in dem Ringspeicher (4) des Kraftfahrzeugs (2) gespeicherten Daten von dem Kraftfahrzeug (2) an ein Backend umfasst. System zur Datenverarbeitung, umfassend Mittel zur Ausführung des computer-implementierten Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 6. Kraftfahrzeug (2) aufweisend eine Datenverarbeitungsvorrichtung (3) und einen Ringspeicher (4), wobei die Datenverarbeitungsvorrichtung (3) ausgestaltet ist, um ein Speichern von Daten in dem Ringspeicher (4) des Kraftfahrzeugs (2) gemäß der mittels dem computer-implementierten Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3 definierten Datensammelkampagne zu steuern. Computerprogramm, umfassend Befehle, die bei der Ausführung des Programms durch einen Computer diesen veranlassen, das Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6 auszuführen. Computerlesbares Medium, umfassend Befehle, die bei der Ausführung durch einen Computer diesen veranlassen, das Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6 auszuführen.

Description:
COMPUTER-IMPLEMENTIERTES VERFAHREN UND VORRICHTUNG ZUR AUSLEGUNG EINER DATENSAMMELKAMPAGNE FÜR EIN KRAFTFAHRZEUG

Die vorliegende Offenbarung betrifft ein computer-implementiertes Verfahren zur Auslegung einer Datensammelkampagne für ein Kraftfahrzeug. Zusätzlich oder alternativ wird eine Datenverarbeitungsvorrichtung bereitgestellt, die ausgestaltet ist, um das Verfahren zumindest teilweise auszuführen. Zusätzlich oder alternativ wird ein (optional automatisiertes) Kraftfahrzeug mit der Datenverarbeitungsvorrichtung bereitgestellt. Zusätzlich oder alternativ wird ein Computerprogramm bereitgestellt, das Befehle umfasst, die bei der Ausführung des Programms durch einen Computer diesen veranlassen, das Verfahren zumindest teilweise auszuführen. Zusätzlich oder alternativ wird ein computerlesbares Medium bereitgestellt, das Befehle umfasst, die bei der Ausführung der Befehle durch einen Computer diesen veranlassen, das Verfahren zumindest teilweise auszuführen.

Aus der US2021271259A1 sind Systeme und Verfahren zur Gewinnung von Trainingsdaten beschrieben. Ein Beispielverfahren umfasst den Empfang von Sensordaten und die Anwendung eines neuronalen Netzwerks auf die Sensordaten. Ein Trigger-Klassifikator wird auf ein Zwischenergebnis des neuronalen Netzwerks angewendet, um eine Klassifikatorbewertung für die Sensordaten zu bestimmen. Zumindest teilweise auf der Grundlage der Klassifikatorbewertung wird entschieden, ob zumindest ein Teil der Sensordaten über ein Computernetzwerk übertragen werden soll. Bei einer positiven Entscheidung werden die Sensordaten übertragen und zur Erzeugung von Trainingsdaten verwendet.

Solche Systeme und Verfahren können in Kraftfahrzeugen als sog. Datensammelmechanismus verwendet werden, um einem Hersteller des Kraftfahrzeugs Sensordaten zur Weiterentwicklung teilautomatisierter oder vollständig automatisierter Fahrfunktionen bereitzustellen.

Das heißt, ein solcher Datensammelmechanismus kann als Software im Kraftfahrzeug implementiert werden. Zweck des Datensammelns ist es, Sensor- und Funktionsinformationen nicht nur direkt am bzw. im Kraftfahrzeug auszulesen, sondern diese Informationen drahtlos, insbesondere über das Mobilfunknetz, in einem Backend eines Herstellers des Kraftfahrzeugs abzulegen, damit eine Funktionsentwicklung des Herstellers des Kraftfahrzeugs die gesammelten Daten verwenden kann.

Getriggert wird ein Datensammelauftrag durch eine Kampagne, die over-the-air bzw. drahtlos an das sich im Feld befindliche Kraftfahrzeug ausgerollt werden kann. Diese Kampagnen sind heterogen, was die benötigten Signale betrifft. Unterscheidungsmerkmale sind z.B. u.a. eine Anzahl der benötigten Signale, eine Aufzeichnungsdauer der Signale, Signalauflösung und/oder ein Sampling der Signale.

Da die Signale mit einem zeitlichen Verzug ins Backend versendet werden, ist ein Ringspeicher im Kraftfahrzeug zu implementieren, der jedoch nicht beliebig erweiterbar ist, d.h. der wegen einer Hardware-Auslegung eine maximale Größe hat.

Vor dem Hintergrund dieses Standes der Technik besteht die Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, eine Vorrichtung und ein Verfahren anzugeben, welche jeweils geeignet ist, zumindest die oben genannten Nachteile des Standes der Technik zu überwinden. Insbesondere soll eine Lösung dafür angegeben werden, dass der Ringspeicher optimal für jede Kampagne ausgenutzt wird.

Gelöst wird die Aufgabe durch die Merkmale des unabhängigen Anspruchs. Die Unteransprüche haben bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung zum Inhalt.

Danach wird die Aufgabe durch ein computer-implementiertes Verfahren zur Auslegung einer Datensammelkampagne für ein Kraftfahrzeug gelöst.

Unter einem computer-implementierten Verfahren kann ein Verfahren verstanden werden, das zumindest teilweise von einer Datenverarbeitungsvorrichtung bzw. einem Computer ausgeführt wird.

Das Verfahren umfasst ein Ermitteln einer maximalen Speicherkapazität eines Ringspeichers eines Kraftfahrzeugs und ein Ermitteln von Informationen, die benötigt werden, um ein vordefiniertes Ziel der Datensammelkampagne zu erreichen. Unter der maximalen Speicherkapazität des Ringspeichers kann eine Datenmenge verstanden werden, die ein leerer Ringspeicher maximal speichern kann. Das heißt, die maximale Speicherkapazität ist erreicht, wenn bei neu hinzukommenden bzw. im Ringspeicher abzuspeichernde Daten andere bereits im Ringspeicher gespeicherte Daten überschrieben werden müssen.

Das vordefinierte Ziel kann z.B. anhand einer Nutzereingabe ermittelt werden. Das heißt, ein Nutzer, z.B. ein Entwickler in einer Entwicklungsabteilung eines Fahrzeugherstellers, kann beispielsweise über eine Programmierschnittstelle (auch Anwendungsschnittstelle oder Schnittstelle zur Programmierung von Anwendungen genannt, engl. application programming interface (API)) angeben, welche Fahrassistenzfunktion mit der Datensammelkampagne auf ihre Funktionalität überprüft werden soll.

Das Verfahren umfasst ferner ein Ermitteln von Daten, die in dem Kraftfahrzeug vorhanden sind.

Unter den Daten, die in dem Kraftfahrzeug vorhanden sind, kann eine Summe an Informationen verstanden werden, die in dem Kraftfahrzeug in Form von Signalen vorhanden ist, welche über ein Bordnetz abgegriffen werden können oder innerhalb von Steuergeräten als Variablen zur Programmausführung dienen. Dabei kann es sich z.B. um eine Ausgabe von ganzen Fahrassistenzsystemen handeln und/oder einzelnen Sensoren handeln.

Das Verfahren umfasst ferner eine Auswahl der in dem Ringspeicher mittels der Datensammelkampagne zu speichernden Daten aus den in dem Kraftfahrzeug vorhanden Daten basierend auf der maximalen Speicherkapazität des Ringspeichers und den Informationen, die benötigt werden, um das vordefinierte Ziel der Datensammelkampagne zu erreichen.

Basierend auf der oben beschriebenen Nutzereingabe kann also mittels dem Verfahren, z.B. basierend auf Expertenwissen oder anhand bereits definierter Datensammelkampagnen, definiert werden, welche Daten bzw. Signale aus der gesamten Menge an vorhandenen Daten gesammelt werden sollen. Soll beispielsweise die Funktionalität der von dem Nutzer vorgegeben Fahrassistenzfunktion mit den mittels der Datensammelkampagne gesammelten Daten überprüft werden, so kann mittels des Verfahrens ermittelt werden, welche Daten von der Fahrassistenzfunktion empfangen und welche Daten von der Fahrassistenzfunktion ausgegeben werden. Diese können dann als die zu sammelnden Daten ausgewählt werden.

Schließlich umfasst das Verfahren ein Definieren der Datensammelkampagne basierend auf den ausgewählten in dem Ringspeicher mittels der Datensammelkampagne zu speichernden Daten.

Das Definieren der Datensammelkampagne erfolgt also auf den bereits ausgewählten Daten und wird in Form von Regeln, d.h. in Form eines Algorithmus, in die Datensammelkampagne, welche selbst einen Algorithmus bzw. eine Softwarekomponente darstellt, übernommen. Die Datensammelkampagne kann z.B. mit einem sog. LUA-Skript (eine leichtgewichtige High-Level-Programmiersprache mit mehreren Paradigmen, die hauptsächlich für eingebettete Anwendungen entwickelt wurde) spezifiziert werden. In diesen Skripten können die zu sammelnden Daten definiert werden.

Das Verfahren bietet den Vorteil, dass Datensammelkampagnen definiert werden können, die eine Speicherkapazität eines Ringspeichers möglichst optimal ausnutzt, ohne dass dafür die Datensammelkampagne bereits zur Entwicklungszeit des Kraftfahrzeugs bekannt sein muss.

Nachfolgend werden mögliche Weiterbildungen des oben beschriebenen Verfahrens im Detail erläutert.

Die Daten können so ausgewählt werden, dass die maximale Speicherkapazität des Ringspeichers nicht überschritten wird. Zur Auswahl der in dem Ringspeicher mittels der Datensammelkampagne zu speichernden Daten aus den in dem Kraftfahrzeug vorhanden Daten basierend auf der maximalen Speicherkapazität des Ringspeichers und den Informationen, die benötigt werden, um das vordefinierte Ziel der Datensammelkampagne zu erreichen, kann ermittelt werden, welche internen Signale des Kraftfahrzeugs und/oder des Bordnetzes abgegriffen werden müssen, eine Aufzeichnungsdauer der benötigen Signale, eine Signalauflösung der benötigten Signale und/oder ein Sampling der benötigten Signale.

Das heißt, in den oben genannten Skripten können nicht nur die Daten bzw. Signale die benötigt werden definiert werden, sondern auch welche Signale konkret intern sowie vom Bordnetz abzugreifen sind und auch in welcher Form. Dabei kann es z.B. sein, dass die Signale nur dann über einen vorbestimmten Zeitraum aufgezeichnet bzw. gesammelt werden müssen, wenn eine vorbestimmte Bedingung erfüllt ist (z.B. die zu prüfende Fahrassistenzfunktion einen Fehler ausgibt). Zudem kann es ausreichend sein, dass nur jeder Xte Frame eines Signals gesammelt wird oder die gesammelten Frames herunterskaliert werden, um einen für den jeweiligen Frame benötigten Speicherplatz zu reduzieren. Das Verfahren bietet also eine Lösung dafür, wie die vorherig genannten Attribute zu belegen sind, damit die Ringspeicherkapazität nicht überschritten wird.

Das Verfahren kann ein Senden der definierten Datensammelkampagne, insbesondere mittels drahtloser Kommunikation, von einer Datenverarbeitungsvorrichtung, die die Datensammelkampagne definiert hat, an das Kraftfahrzeug umfassen.

Bei der Datenverarbeitungsvorrichtung, die die Datensammelkampagne definiert hat, kann es sich z.B. um ein Backend des Kraftfahrzeugherstellers handeln. Die Kampagnen können z.B. per sog. CDC-Mechanismus (engl. Crowd-Data-Collection, CDC) auf eine Kunden- und/oder Entwicklungsflotte verteilt werden, das heißt, das Kraftfahrzeug kann Teil einer Fahrzeugflotte sein, an die die definierte Datensammelkampagne verteilt wird. Das Verfahren kann ein Speichern von Daten in dem Ringspeicher des Kraftfahrzeugs gemäß der definierten Datensammelkampagne gesteuert durch eine Datenverarbeitungsvorrichtung des Kraftfahrzeugs umfassen.

Das Verfahren kann ein Senden, insbesondere mittels drahtloser Kommunikation, der in dem Ringspeicher des Kraftfahrzeugs gespeicherten Daten von dem Kraftfahrzeug an ein Backend umfassen. Das Backend kann auch als Cloud bezeichnet werden und eine von dem Kraftfahrzeughersteller betriebene Datenverarbeitungsvorrichtung umfassen.

Ferner wird ein System zur Datenverarbeitung beschrieben, umfassend Mittel zur Ausführung des oben beschriebenen computer-implementierten Verfahrens.

Das System kann ein verteiltes System sein, das eine Datenverarbeitungsvorrichtung umfasst, die z.B. von dem Kraftfahrzeughersteller betrieben wird, und falls erforderlich eine dazu (insbesondere drahtlos) verbundene Datenverarbeitungsvorrichtung umfassen.

Letztere Datenverarbeitungsvorrichtung kann Teil eines Kraftfahrzeugs sein. Bei der Datenverarbeitungsvorrichtung kann es sich beispielsweise um einen Datenlogger und/oder eine elektronische Steuereinheit (engl. ECU = electronic control unit) handeln. Die Datenverarbeitungsvorrichtung kann eine intelligente prozessorgesteuerte Einheit sein, die z.B. über ein Central Gateway (CGW) mit anderen Modulen kommunizieren kann und die ggf. über Feldbusse, wie den CAN-Bus, LIN- Bus, MOST-Bus und FlexRay oder über Automotive-Ethernet, z.B. zusammen mit Telematiksteuergeräten das Fahrzeugbordnetz bilden kann.

Denkbar ist, dass die Datenverarbeitungsvorrichtung eine Speichereinheit umfasst, in der Signale des Bordnetzes sowie interne Signale des Kraftfahrzeugs gemäß der mit obigen Verfahren definierten Datensammelkampagne gespeichert werden. Denkbar ist, dass die Datenverarbeitungsvorrichtung die gesammelten Daten an die von dem Kraftfahrzeughersteller betriebene Datenverarbeitungsvorrichtung sendet. Das oben mit Bezug zum Verfahren Beschriebene gilt analog auch für das System zur Datenverarbeitung und umgekehrt.

Ferner wird ein Kraftfahrzeug aufweisend eine Datenverarbeitungsvorrichtung und einen Ringspeicher bereitgestellt, wobei die Datenverarbeitungsvorrichtung ausgestaltet ist, um ein Speichern von Daten in dem Ringspeicher des Kraftfahrzeugs gemäß der mittels dem oben beschriebenen computer-implementierten Verfahren definierten Datensammelkampagne zu steuern.

Bei dem Kraftfahrzeug kann es sich um einen Personenkraftwagen, insbesondere ein Automobil, handeln. Bei dem Kraftfahrzeug kann es sich um ein automatisiertes Kraftfahrzeug handeln, das ausgestaltet ist, um eine Längsführung und/oder eine Querführung bei einem automatisierten Fahren des Kraftfahrzeugs zumindest teilweise und/oder komplett zu übernehmen. Das automatisierte Fahren kann so erfolgen, dass die Fortbewegung des Kraftfahrzeugs (weitgehend) autonom erfolgt.

Das Kraftfahrzeug kann ein Kraftfahrzeug der Autonomiestufe 0 sein, d.h. der Fahrer übernimmt die dynamische Fahraufgabe, auch wenn unterstützende Systeme (z. B. ABS oder ESP) vorhanden sind.

Das Kraftfahrzeug kann ein Kraftfahrzeug der Autonomiestufe 1 sein, d.h. bestimmte Fahrerassistenzsysteme aufweisen, die den Fahrer bei der Fahrzeugbedienung unterstützen, wie beispielsweise der Abstandsregeltempomat (ACC).

Das Kraftfahrzeug kann ein Kraftfahrzeug der Autonomiestufe 2 sein, d.h. so teilautomatisiert sein, dass Funktionen wie automatisches Einparken, Spurhalten bzw. Querführung, allgemeine Längsführung, Beschleunigen und/oder Abbremsen von Fahrerassistenzsystemen übernommen werden.

Das Kraftfahrzeug kann ein Kraftfahrzeug der Autonomiestufe 3 sein, d.h. so bedingungsautomatisiert, dass der Fahrer das System Fahrzeug nicht durchgehend überwachen muss. Das Kraftfahrzeug führt selbstständig Funktionen wie das Auslösen des Blinkers, Spurwechsel und/oder Spurhalten durch. Der Fahrer kann sich anderen Dingen zuwenden, wird aber bei Bedarf innerhalb einer Vorwarnzeit vom System aufgefordert die Führung zu übernehmen.

Das Kraftfahrzeug kann ein Kraftfahrzeug der Autonomiestufe 4 sein, d.h. so hochautomatisiert, dass die Führung des Fahrzeugs dauerhaft vom System Fahrzeug übernommen wird. Werden die Fahraufgaben vom System nicht mehr bewältigt, kann der Fahrer aufgefordert werden, die Führung zu übernehmen.

Das Kraftfahrzeug kann ein Kraftfahrzeug der Autonomiestufe 5 sein, d.h. so vollautomatisiert, dass der Fahrer zum Erfüllen der Fahraufgabe nicht erforderlich ist. Außer dem Festlegen des Ziels und dem Starten des Systems ist kein menschliches Eingreifen erforderlich.

Das oben mit Bezug zum Verfahren und zur Datenverarbeitungsvorrichtung Beschriebene gilt analog auch für das Kraftfahrzeug und umgekehrt.

Ferner kann ein Computerprogramm bereitgestellt werden. Das Computerprogramm zeichnet sich dadurch aus, dass dieses Befehle umfasst, die bei der Ausführung des Programms durch einen Computer diesen veranlassen, das oben beschriebene Verfahren zumindest teilweise auszuführen.

Denkbar ist, dass das Computerprogramm, insbesondere ausschließlich, Befehle umfasst, die bei der Ausführung des Programms durch einen Computer diesen veranlassen, eine mittels des oben beschriebenen Verfahrens definierte Datensammelkampagne auszuführen.

Ein Programmcode des Computerprogramms kann in einem beliebigen Code, insbesondere in einem Code, der für Steuerungen von Kraftfahrzeugen geeignet ist, z.B. umfassend LUA-Skripte, vorliegen.

Ferner wird ein computerlesbares Medium, insbesondere ein computerlesbares Speichermedium, bereitgestellt. Das computerlesbare Medium zeichnet sich dadurch aus, dass dieses Befehle umfasst, die bei der Ausführung des Programms durch einen Computer diesen veranlassen, das oben beschriebene Verfahren zumindest teilweise auszuführen.

Denkbar ist, dass das computerlesbare Medium, insbesondere ausschließlich, Befehle umfasst, die bei der Ausführung der Befehle durch einen Computer diesen veranlassen, eine mittels des oben beschriebenen Verfahrens definierte Datensammelkampagne auszuführen.

Das heißt, es kann ein computerlesbares Medium bereitgestellt werden, das ein oben definiertes Computerprogramm umfasst. Bei dem computerlesbaren Medium kann es sich um ein beliebiges digitales Datenspeichergerät handeln, wie zum Beispiel einen USB-Stick, eine Festplatte, eine CD-ROM, eine SD-Karte oder eine SSD-Karte.

Das Computerprogramm muss nicht zwingend auf einem solchen computerlesbaren Speichermedium gespeichert sein, um dem Kraftfahrzeug zur Verfügung gestellt zu werden, sondern kann auch über das Internet oder anderweitig extern bezogen werden.

Ferner betrifft die vorliegende Offenbarung eine Verwendung einer Datensammelkampagne in einem Kraftfahrzeug, die mit dem oben beschriebenen Verfahren definiert wurde.

Das oben mit Bezug zum Verfahren, zur Datenverarbeitungsvorrichtung und zum Kraftfahrzeug Beschriebene gilt analog auch für das Computerprogramm, das computerlesbare Medium sowie die Verwendung und umgekehrt.

Nachfolgend wird eine Ausführungsform mit Bezug zu Figuren 1 und 2 beschrieben.

Fig. 1 zeigt schematisch ein System zur Datenverarbeitung, umfassend Mittel zur Ausführung eines computer-implementierten Verfahrens zur Auslegung einer Datensammelkampagne für ein Kraftfahrzeug, und Fig. 2 zeigt schematisch ein Ablaufdiagramm des computer-implementierten Verfahrens zur Auslegung der Datensammelkampagne für das Kraftfahrzeug.

Das in Figur 1 dargestellte verteilte System zur Datenverarbeitung 5 umfasst eine Datenverarbeitungsvorrichtung 1 , vorliegend in der Cloud, und ein Kraftfahrzeug 2 aufweisend eine Datenverarbeitungsvorrichtung 3 und einen Ringspeicher 4. Das System zur Datenverarbeitung 5 ist eingerichtet, um das computer-implementierte Verfahren zur Auslegung einer Datensammelkampagne für das Kraftfahrzeug 2 umfassend das Sammeln der Daten mit den Kraftfahrzeug 2 auszuführen. Dies wird nachfolgend im Detail auch mit Bezug zu Figur 2 beschrieben.

In einem ersten Schritt S1 des Verfahrens erfolgt ein Ermitteln einer maximalen Speicherkapazität des Ringspeichers 4 des Kraftfahrzeugs 2 in der Cloud 1 . Denkbar ist, dass diese Information in einer Datenbank der Cloud 1 hinterlegt ist und/oder von dem Kraftfahrzeug 2 abgerufen wird.

In einem zweiten Schritt S2 des Verfahrens erfolgt in der Cloud 1 ein Ermitteln von Informationen, die benötigt werden, um ein vordefiniertes Ziel der Datensammelkampagne zu erreichen.

In einem dritten Schritt S3 des Verfahrens erfolgt in der Cloud 1 ein Ermitteln von Daten, die in dem Kraftfahrzeug 2 vorhanden sind. Denkbar ist auch hier, dass diese Information in einer Datenbank der Cloud 1 hinterlegt ist und/oder von dem Kraftfahrzeug 2 abgerufen wird.

In einem vierten Schritt S4 des Verfahrens erfolgt in der Cloud 1 eine Auswahl der in dem Ringspeicher 4 mittels der Datensammelkampagne zu speichernden Daten aus den in dem Kraftfahrzeug 2 vorhanden Daten basierend auf der maximalen Speicherkapazität des Ringspeichers 4 und den Informationen, die benötigt werden, um das vordefinierte Ziel der Datensammelkampagne zu erreichen. Die Daten werden dabei so ausgewählt, dass die maximale Speicherkapazität des Ringspeichers 4 nicht überschritten wird. Insbesondere wird dazu ermittelt, welche Signale des Bordnetzes des Kraftfahrzeugs 2 abgegriffen werden müssen, eine Aufzeichnungsdauer der benötigen Signale, eine Signalauflösung der benötigten Signale und/oder ein Sampling der benötigten Signale.

In einem fünften Schritt S5 des Verfahrens erfolgt in der Cloud 1 ein Definieren der Datensammelkampagne basierend auf den ausgewählten in dem Ringspeicher 4 mittels der Datensammelkampagne zu speichernden Daten.

In einem sechsten Schritt S6 des Verfahrens erfolgt ein Senden der definierten Datensammelkampagne, insbesondere mittels drahtloser Kommunikation, von der Cloud 1 , die die Datensammelkampagne definiert hat, an das Kraftfahrzeug 2.

In einem siebten Schritt S7 des Verfahrens erfolgt ein Speichern von Daten in dem Ringspeicher 4 des Kraftfahrzeugs gemäß der definierten Datensammelkampagne gesteuert durch die Datenverarbeitungsvorrichtung 3 des Kraftfahrzeugs 2.

In einem achten Schritt S8 des Verfahrens erfolgt ein Senden, insbesondere mittels drahtloser Kommunikation, der in dem Ringspeicher 4 des Kraftfahrzeugs 2 gespeicherten Daten gesteuert durch die Datenverarbeitungsvorrichtung 3 des Kraftfahrzeugs 2 von dem Kraftfahrzeug 2 an die Cloud 1 .

Bezugszeichenliste

1 Cloud 2 Kraftfahrzeug

3 Datenverarbeitungsvorrichtung

4 Ringspeicher

5 System zur Datenverarbeitung S1 - S8 Schritte des computer-implementierten Verfahrens