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Title:
CONDITIONING DEVICE AND METHOD FOR DRYING AND CONTROLLING THE TEMPERATURE OF A BALLAST BED
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2011/134967
Kind Code:
A1
Abstract:
Conditioning device (24) and method for drying and/or controlling the temperature of a ballast bed (12) of a railway track system (10), wherein the railway track system (10) has sleepers (14) resting on the ballast bed (12) and rails (16) resting on the sleepers, wherein the conditioning device has a bogie (30) for moving the conditioning device (24). An outlet nozzle (36) for blowing temperature-controlled air into the ballast bed (12) via at least one blowing-in region (26) positioned between two adjacent sleepers (14) is connected to the bogie (30), as is at least one cover plate (42) for essentially air-tight coverage of an upper side, pointing essentially in the direction counter to the direction of gravity, of a side strip (20), provided next to the sleepers (14) in the direction of travel, of the ballast bed (12). In a method for drying and controlling the temperature of a ballast bed (12) of a railway track system (10), an upper side of the ballast bed (12) and/or at least one sleeper (14) and at least one rail (16) are sealed in an essentially air-tight fashion outside a blowing-in region (26) before temperature-controlled air is blown into the ballast bed (12) via the blowing-in region (26).

Inventors:
BRUENING DIRK (DE)
MAIER UDO (DE)
Application Number:
PCT/EP2011/056592
Publication Date:
November 03, 2011
Filing Date:
April 26, 2011
Export Citation:
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Assignee:
BAYER MATERIALSCIENCE AG (DE)
BRUENING DIRK (DE)
MAIER UDO (DE)
International Classes:
E01B1/00; E01B27/06
Domestic Patent References:
WO2007090901A22007-08-16
WO2009068169A12009-06-04
WO2008128665A12008-10-30
Foreign References:
EP1619305A22006-01-25
EP1619305B12009-05-06
US20080173724A12008-07-24
Attorney, Agent or Firm:
LIPTAU, Patrick (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Konditiomervomchtung zum Trocknen und/oder Temperieren eines Schotterbetts (12) einer Eisenbahngleisanlage (10), wobei die Eisenbahngleisanlage (10) auf dem Schotterbett (12) aufliegende Schwellen (14) und auf den Schwellen (14) aufliegende Schienen (16) aufweist, mit einem Fahrgestell (30) zur Fortbewegung der Konditiomervomchtung (24), insbesondere auf den Schienen (16), einer mit dem Fahrgestell (30) verbundenen Auslassdüse (36) zum Einb lasen von temperierter Luft in das Schotterbett (12) über mindestens einen zwischen zwei benachbarten Schwel- len (14) positionierten Einblasbereich (26) und mindestens einer mit dem Fahrgestell (30) verbundenen Abdeckplatte (42) zur im Wesentlichen luftdichten Abdeckung einer im Wesentlichen entgegen der Schwerkraftrichtung weisenden Oberseite eines in Fahrtrichtung neben den Schwellen (14) vorgesehenen Seitenstreifens (20) des Schotterbetts (12). 2. Konditiomervomchtung nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine Abschotteinrichtung (38) zum im Wesentlichen luftdichten Abdichten an einer Schwelle (14) und/oder an einer Schiene (16) und/oder an einer im Wesentlichen entgegen der Schwerkraftrichtung weisenden Oberseite eines in Fahrtrichtung vor oder hinter der Schwelle (14) vorgesehenen Tragstreifens (18) des Schotterbetts (12) mit dem Fahrgestell (30) verbunden ist. 3. Konditiomervomchtung nach Anspruch 2 dadurch gekennzeichnet, dass die Abschotteinrichtung (38) derart ausgestaltet ist, dass die Abschotteinrichtung (38) an einer zu einer den Einblasbereich (26) begrenzenden Schwelle (14) beabstandeten Schwelle (14) im Wesentlichen luftdicht abdichtet, wobei die Abschotteinrichtung (38) insbesondere an einer in Fahrtrichtung oder entgegen der Fahrtrichtung weisenden Seitenfläche der Schwelle (14) abdichtet. 4. Konditiomervomchtung nach Anspruch 2 oder 3 dadurch gekennzeichnet, dass die Abschotteinrichtung (38) mindestens ein quer zur Fahrtrichtung bewegbares Schottblech (48) zum seitlichen im Wesentlichen luftdichten Abdichten an der Schiene (16) und/oder an der Abdeckplatte (42) aufweist.

5. Konditiomervomchtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4 dadurch gekennzeichnet, dass eine mit dem Fahrgestell (30) verbundene Haube (34) vorgesehen ist, wobei die Haube (34) insbesondere im Wesentlichen luftdicht mit der Abdeckplatte (42) und/oder mit der Abschotteinrichtung (38) verbunden ist.

6. Konditioniervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5 dadurch gekennzeichnet, dass zum im Wesentlichen luftdichten Abdichten die Abdeckplatte (42) und/oder die Abschottein- richtung (38) und/oder die Haube (34) mit einem formflexiblen Abdichtmaterial (50) versehen ist, wobei das Abdichtmaterial (50) insbesondere ein Luftkissen und/oder Bürsten und/oder gummiartige Beläge und/oder Schaumstoff aufweist, wobei das Abdichtmaterial (50) insbesondere mit einer abriebbeständigen Folie und/oder Textil bedeckt ist.

7. Konditioniervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6 dadurch gekennzeichnet, dass mindestens zwei Auslassdüsen (36) zum Einblasen von temperierter Luft in das Schotterbett

(12) über mindestens zwei zu einander beabstandete Einblasbereiche (26) vorgesehen sind, wobei vorzugsweise die zwei Einblasbereiche (26) über eine mit dem Fahrgestell (30) verbundene Trenneinrichtung, die insbesondere vergleichbar zur Abschotteinrichtung (38) ausgestaltet ist, im Wesentlichen luftdicht voneinander getrennt sind. 8. Konditioniervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7 dadurch gekennzeichnet, dass die Auslassdüse (36) derart ausgestaltet ist, dass der Einblasbereich (26) mindestens zwei zwischen zwei Schwellen (14) angeordnete Schwellenfächer umfasst.

9. Konditioniervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8 dadurch gekennzeichnet, dass die Abdeckplatte (42) zwischen einer Gebrauchsposition und einer Transportposition schwenk- bar mit dem Fahrgestell (30) verbunden ist, wobei die Erstreckung der Konditioniervorrichtung (24) in der Transportposition der Abdeckplatte (42) zum Transport in einem Eisenbahnwagen geringer als in der Gebrauchsposition der Abdeckplatte (42) ist.

10. Verfahren zum Trocknen und Temperieren eines Schotterbetts (12) einer Eisenbahngleisanlage (10), wobei die Eisenbahngleisanlage (10) auf dem Schotterbett (12) aufliegende Schwellen (14) und auf den Schwellen (14) aufliegende Schienen (16) aufweist, bei dem insbesondere mit Hilfe einer Konditioniervorrichtung (24) nach einem der Ansprüche 1 bis 9 außerhalb eines Einblasbereichs (26) eine Oberseite des Schotterbetts (12) und/oder mindestens eine Schwelle (14) und/oder mindestens eine Schiene (16) im Wesentlichen luftdicht abgedichtet wird bevor über den Einblasbereich (26) temperierte Luft in das Schotterbett (12) eingeb lasen wird.

Description:
Konditioniervomchtung und Verfahren zum Trocknen und Temperieren eines Schotterbetts

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Konditioniervomchtung und ein Verfahren zum Trocknen und/oder Temperieren eines Schotterbetts, mit deren Hilfe das Gleisbett einer Eisenbahngleisanlage getrocknet und temperiert werden kann, um nachfolgend das Schotterbett zumindest teilweise ver- schäumen zu können.

Um das Gleisbett einer Eisenbahngleisanlage zu stabilisieren und höhere Lasten abtragen zu können, ist es bekannt, die Hohlräume eines Schotterbetts einer Eisenbahngleisanlage mit Polyurethan (PU) auszuschäumen. Hierzu werden die Edukte Isocyanat und Polyol in die Hohlräume des Schotterbetts eingespritzt, wo sie zu Polyurethanschaum reagieren. Um eine definierte Reaktion zu erreichen, ist es erforderlich, die entsprechenden Reaktionsbedingungen innerhalb des Schotterbetts definiert einzustellen. Insbesondere soll das Schotterbett möglichst trocken und frei von Wasser sein. Beispielsweise aus EP 1 619 305 Bl ist es bekannt vor dem Ausschäumen des Schotterbetts eine Heizglocke auf die Gleise abzusenken und mit Heißluft das Schotterbett zu trocknen. Diese Maßnahme hat sich im praktischen Betrieb, insbesondere wenn die Eisenbahngleisanlage vorher einem Regenschauer ausgesetzt war, als nicht effektiv erwiesen. Vergleichbare Vorschläge sind aus WO 2009/068169 AI, WO 2008/128665 AI und US 2008/0173724 AI bekannt.

Es ist die Aufgabe der Erfindung, eine Konditioniervomchtung zum Trocknen und Temperieren eines Schotterbetts sowie ein Verfahren zum Trocknen und Temperieren eines Schotterbetts zu schaffen, mit deren Hilfe beabsichtigte Reaktionsbedingungen innerhalb des Schotterbetts, insbeson- dere hinsichtlich des Feuchtigkeitsgehalts, eingestellt werden können.

Die Lösung der Aufgabe erfolgt durch eine Konditioniervomchtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie einem Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 10. Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.

Die erfindungsgemäße Konditioniervomchtung zum Trocknen und/oder Temperieren eines Schotterbetts einer Eisenbahngleisanlage, wobei die Eisenbahngleisanlage auf dem Schotterbett aufliegende Schwellen und auf den Schwellen aufliegende Schienen aufweist, weist ein Fahrgestell zur Fortbewegung der Konditioniervomchtung, insbesondere auf den Schienen, auf. Mit dem Fahrgestell ist eine Auslassdüse zum Einblasen von temperierter Luft in das Schotterbett über mindestens einen zwischen zwei benachbarten Schwellen positionierten Einblasbereich verbunden. Erfindungsgemäß ist mit dem Fahrgestell mindestens eine Abdeckplatte zur im Wesentlichen luftdichten Abdeckung einer im Wesentlichen entgegen der Schwerkraftrichtung weisenden Oberseite eines in Fahrtrichtung neben den Schwellen vorgesehenen Seitenstreifens des Schotterbetts verbunden. Durch die Konditioniervorrichtung wird nicht nur das Einblasen der temperierten Luft, sondern auch das Austreten der temperierten Luft aus dem Schotterbett kontrolliert. Durch die Abdeckplatte wird verhindert, dass die temperierte Luft kurz nach dem Eindringen in das Schotterbett, direkt neben dem Einblasbereich über den Seitenstreifen des Schotterbetts wieder austreten kann. Mit Hilfe der min- destens einen Abdeckplatte kann das Schotterbett insbesondere um den Einblasbereich herum umlaufend das Schotterbett abdichten und einen entsprechenden Kurzschlussstrom unterbinden. Durch die Abdeckplatte wird im Bereich der Oberseite des Schotterbetts ein so hoher Strömungswiderstand bereitgestellt, dass die temperierte Luft zumindest bis zu den schräg abfallenden Böschungsflächen des Schotterbetts strömen muss, um seitlich aus dem Schotterbett austreten zu können. Dies führt dazu, dass die temperierte Luft, vergleichsweise tief in das Schotterbett eindringt, bevor die temperierte Luft das Schotterbett verlassen kann. Dies ermöglicht es, das Schotterbett bis zum Planum oder einer zwischen dem Schotterbett und dem Planum angeordneten Drainagematte zu trocknen und eine definierte Temperatur, vorzugsweise eine Temperatur von 20°C bis 50°C einzustellen. Hierbei wird insbesondere berücksichtigt, dass der Seitenstreifen des Schotterbetts eine definierte Mindest- breite aufweist, damit auftretende Druckkräfte zuverlässig abgeleitet werden können und die Gleise der Eisenbahngleisanlage ihre Lage beibehalten. Die Abdeckplatte kann in ihrer quer zur Fahrtrichtung weisenden Erstreckung somit im Wesentlichen dieser Mindestbreite des Seitenstreifens entsprechen. Die im Wesentlichen luftdichte Abdeckung des Seitenstreifens im Bereich der Mindestbreite des Seitenstreifens reicht im Wesentlichen aus, damit die temperierte Luft ca. 350 mm in das Schot- terbett eindringen kann. Diese Eindringtiefe ist in der Regel ausreichend, um das gesamte Schotterbett mit temperierter Luft zu durchdringen.

Der Einblasbereich kann insbesondere ein zwischen zwei benachbarten Schwellen ausgebildetes Schwellenfach umfassen. Vorzugsweise umfasst der Einblasbereich zwei zueinander benachbarte Schwellenfächer. Der Einblasbereich kann insbesondere seitlich durch die Schienen begrenzt sein. Dadurch kann die Auslassdüse bis zur Oberseite der Schwellen abgesenkt werden, um die temperierte Luft einzublasen. Die Auslassdüse kann als einfaches Rohrende ausgebildet sein und beispielsweise einen im Wesentlichen rechtwinkeligen Querschnitt aufweisen, der im Wesentlichem dem Einblasbereich entspricht. Die Auslassdüse kann auch als Lanze ausgebildet sein, die insbesondere in das Schotterbett eintauchen kann. Der Einblasbereich und ggf. der den Einblasbereich umgebende Be- reich kann durch die Konditioniervorrichtung im Wesentlichen luftdicht gegenüber der Umgebung abgedeckt werden, so dass sich die eingeblasene temperierte Luft innerhalb der Konditioniervorrichtung sammeln und dort einen entsprechend hohen Druck ausbilden kann, um ein weiteres Austreten der temperierten Luft im Bereich der Konditioniervorrichtung zu vermeiden. Insbesondere ist mindestens eine Abschotteinrichtung zum im Wesentlichen luftdichten Abdichten an einer Schwelle und/oder an einer Schiene und/oder an einer im Wesentlichen entgegen der Schwerkraftrichtung wei- senden Oberseite eines in Fahrtrichtung vor oder hinter der Schwelle vorgesehenen Tragstreifens des Schotterbetts mit dem Fahrgestell verbunden. Durch die Abdeckplatte kann ein seitliches Austreten der temperierten Luft vermieden werden, während durch die Abschotteinrichtung ein Austreten der temperierten Luft vor und hinter dem Einblasbereich vermieden werden kann. Hierbei wird insbeson- dere ausgenutzt, dass die Schwelle selber eine luftdichte Abdeckung des Schotterbetts bereitstellt, so dass es ausreichend ist, die Konditioniervorrichtung im Wesentlichen luftdicht an der Schwelle und ggf. an der mit der Schwelle verbundenen Schiene abzudichten. Zusätzlich oder alternativ kann auch ein Schwellenfach durch die Abschotteinrichtung vergleichbar zur Abdeckplatte flächig und im Wesentlichen luftdicht abgedeckt werden. Vorzugsweise ist die Abschotteinrichtung derart ausgestaltet, dass die Abschotteinrichtung an einer zu einer den Einblasbereich begrenzten Schwelle beabstandeten Schwelle im Wesentlichen luftdicht abdichtet, wobei die Abschotteinrichtung insbesondere an einer in Fahrtrichtung oder entgegen der Fahrtrichtung weisenden Seitenfläche der Schwelle abdichtet. Insbesondere bei einem ausgeräumten Schwellenfach ergibt sich an einer in Fahrtrichtung oder entgegen der Fahrtrichtung weisenden Seite einer Schwelle eine im Wesentlichen ebene Fläche, die besonders einfach ein im Wesentlichen luftdichtes Abdichten ermöglicht. Hierzu wird insbesondere nicht eine der Schwellen verwendet, die den Einblasbereich begrenzen, sondern eine Schwelle, die vorzugsweise ein Schwellenfach weiter angeordnet ist. Dies ermöglicht es, das in Fahrtrichtung vor dem Einblasbereich angeordnete Schwellenfach durch die Konditioniervorrichtung bereits vorzuwärmen, und einen Teil des neben dem Einblas- bereich im Schotterbett befindlichen Wassers zu verdampfen. Insbesondere kann der innerhalb der Konditioniervorrichtung vorherrschenden Druck der temperierten Luft ausreichen, ein Austreten der temperierten Luft im Bereich des zum Einblasbereich beabstandeten Schwellenfachs zu verhindern. Dies ermöglicht an der Oberseite des Schotterbetts in einem vergleichsweise großen Bereich einen entsprechend hohen Strömungswiderstand, der zu einer besonders großen Eindringtiefe der tempe- rierten Luft in das Schotterbett führt.

Besonders bevorzugt weist die Abschotteinrichtung mindestens ein quer zur Fahrtrichtung bewegbares Schottblech zum seitlichen im Wesentlichen luftdichten Abdichten an der Schiene und/oder an der Abdeckplatte auf. Dies ermöglicht es, die Abschotteinrichtung im Wesentlichen vertikal an den Gleisen vorbei abzusenken und anschließend durch eine im Wesentlichen horizontale Bewegung des Schottblechs eine seitliche Abdichtung zur Schiene beziehungsweise zur Abdeckplatte zu erreichen. Dies ermöglicht eine im Wesentlichen luftdichte Abdichtung auch bei auftretenden abzudichtenden Hinterschneidungen, wie beispielsweise bei einer als Doppel-T-Träger ausgestalteten Schiene. Dies ermöglicht besonders einfach eine den Einblasbereich, vorzugsweise beabstandet umlaufende Abdichtung der Konditioniervorrichtung mit der Umgebung, wobei die Abdichtung sowohl an horizon- talen Flächen und/oder vertikalen Flächen und/oder schräg beziehungsweise hinterschnitten verlaufende Flächen erfolgen kann.

Insbesondere ist eine mit dem Fahrgestell verbundene Haube vorgesehen, wobei die Haube insbesondere im Wesentlichen luftdicht mit der Abdeckplatte und/oder mit der Abschotteinrichtung verbunden ist. Durch die Haube kann ein Austreten temperierter Luft über einen oberen Bereich der Konditio- niereinrichtung vermieden werden. Dies ermöglicht es unterhalb der Haube innerhalb der Konditio- niervorrichtung mit Hilfe der über die Auslassdüse eingebrachten temperierten Luft ein erhöhtes Druckniveau bereitzustellen, das ein Austreten temperierter Luft aus dem Schotterbett zurück in die Konditioniervorrichtung verhindert. Kurzschlussströmungen können dadurch vermieden werden. Die Haube weist insbesondere eine Öffnung für die Auslassdüse auf. Durch die Haube, die Abdeckplatte und die Abschotteinrichtung kann eine lediglich von der Auslassdüse unterbrochene geschlossene Glocke ausgebildet werden, die im Wesentlichen vollständig mit der Umgebung luftdicht abgedichtet sein kann. Ein ungenutztes Ausströmen der temperierten Luft aus der Konditioniervorrichtung heraus kann dadurch vermieden werden. Statt dessen kann die temperierte Luft nur über das Schotterbett die Konditioniervorrichtung verlassen und dadurch das Schotterbett auf eine beabsichtigte Temperatur temperieren und Feuchtigkeit, insbesondere Wasser, aus dem Schotterbett austragen.

Vorzugsweise ist zu dem im Wesentlichen luftdichten Abdichten die Abdeckplatte und/oder die Abschotteinrichtung und/oder die Haube mit einem formflexiblen Abdichtmaterial versehen ist, wobei das Abdichtmaterial insbesondere ein Luftkissen und/oder Bürsten und/oder gummiartige Beläge und/oder Schaumstoff aufweist, wobei das Abdichtmaterial insbesondere mit einer abriebbeständigen Folie und/oder Textil bedeckt ist. Durch die formflexible Ausgestaltung des Abdichtmaterials können Unregelmäßigkeiten der abzudichtenden Oberfläche, insbesondere die Oberseite des Schotterbetts, automatisch ausgeglichen werden. Durch die abriebbeständige Folie, beispielsweise eine Gummifolie kann vermieden werden, dass die Schottersteine das Abdichtmaterial abreiben. Dadurch, dass das Abdichtmaterial auch bei einer unregelmäßigen Oberfläche in Vertiefungen und Hinterschneidungen eindringen kann, können unpräzise Ausrichtungen ausgeglichen werden und eine möglichst flächige hohlraumfreie Abdeckung erreicht werden. Insbesondere kann ein Druckunterschied zwischen dem Druck innerhalb der Konditioniervorrichtung und der Umgebung von beispielsweise 40 mbar mit nur geringen Leckageverlusten sicher abgedichtet werden. In einer bevorzugten Ausführungsform sind mindestens zwei Auslassdüsen zum Einb lasen von temperierter Luft in das Schotterbett über mindestens zwei zueinander beabstandete Einlassbereiche vorgesehen, wobei vorzugsweise die zwei Einlassbereiche über eine mit dem Fahrgestell verbundene Trenneinrichtung, die insbesondere vergleichbar zur Abschotteinrichtung ausgestaltet ist, im Wesent- liehen luftdicht voneinander getrennt sind. Durch die mindestens zwei Auslassdüsen kann der Volumenstrom an temperierter Luft entsprechend erhöht werden. Insbesondere kann ein Volumenstrom von 10.000 m 3 /h eingeblasen werden. Durch die zwei Einblasbereiche ist es möglich zeitgleich parallel an zwei verschiedenen Stellen das Schotterbett zu trocknen und zu temperieren, ohne dass die eingeblasene temperierte Luft des einen Einblasbereichs die eingeblasene temperierte Luft des anderen Einblasbereichs stören könnte. Dies ermöglicht es beispielsweise zunächst die beiden Einblasbereiche mit temperierter Luft zu beaufschlagen und anschließend mit Hilfe des Fahrgestells die Konditiomervomchtung derart zu verfahren, dass die zuvor nicht beaufschlagten Einblasbereiche mit temperierter Luft versorgt werden. Das Temperieren und Trocknen des Schotterbetts kann dadurch be- schleunigt werden. Insbesondere, wenn die beiden Auslassdüsen über die Trenneinrichtung im Wesentlichen luftdicht voneinander getrennt sind, ist es möglich mit unterschiedlichen Temperaturen den jeweiligen Einblasbereich zu beaufschlagen. Beispielsweise kann in den in Fahrtrichtung vorderen Bereich mit einer besonders hohen Temperatur das Schotterbett im Wesentlichen vollständig getrocknet werden, bevor mit der in Fahrtrichtung hinteren Auslassdüse dieser Bereich des Schotter- betts auf eine gewünschte etwas niedrigere Temperatur temperiert wird.

Vorzugsweise ist die Auslassdüse derart ausgestaltet, dass der Einblasbereich mindestes zwei zwischen zwei Schwellen angeordnete Schwellenfächer umfasst. Dies ermöglicht es, zwei Schwellenfächer gleichzeitig mit temperierter Luft zu beaufschlagen. Insbesondere kann die Konditioniervorrich- tung mit Hilfe des Fahrgestells nach einem ersten Konditioniervorgang um die Strecke eines Schwell- fachs weiter bewegt werden, so dass in einem zweiten Konditioniervorgang der Einblasbereich ein Schwellfach des vorherigen Einblasbereichs und ein Schwellfach, das bisher nicht mit temperierter Luft beaufschlagt wurde, umfasst. Dies ermöglicht es, das neue Schwellfach zunächst vorzuwärmen und vorzugsweise im Wesentlichen vollständig zu trocknen und anschließend im nachfolgenden Konditioniervorgang die gewünschte Endtemperatur einzustellen. Dadurch kann berücksichtigt werden, dass je nach Feuchtigkeitsgehalt des Schotterbetts entsprechend viel Verdampfungswärme benötigt wird, um das Schotterbett zu trocknen, so dass bei einem besonders feuchten Schotterbett sich nicht zwangsläufig die gewünschte Endtemperatur innerhalb des Schotterbetts mit nur einem Konditioniervorgang einstellen lässt.

Insbesondere ist die Abdeckplatte zwischen einer Gebrauchsposition und einer Transportposition schwenkbar mit dem Fahrgestell verbunden, wobei die Erstreckung der Konditioniervorrichtung in der Transportposition der Abdeckplatte zum Transport in einem Eisenbahnwagen geringer als in der Gebrauchsposition der Abdeckplatte ist. Wenn sich die Abdeckplatte in der Transportposition befindet, kann die Konditioniervorrichtung beispielsweise mit Hilfe eines Krans in einen Transportwagon eingesetzt werden, ohne dass die Abdeckplatte an den Wänden des Transportwagons anschlagen kann. In der Gebrauchsstellung der Abdeckplatte kann sich die Abdeckplatte deutlich über die üblichen Abmaße eines Transportwagons seitlich hinaus erstrecken, damit eine besonders große Oberfläche des Seitenstreifens des Schotterbetts luftdicht abgedeckt werden kann. Die Abdeckplatte kann erforderlichenfalls in der Transportposition, beispielsweise mit Hilfe von Sicherungsstiften arretiert werden, damit sich die Abdeckplatte beim Transport nicht versehentlich aus der Transportposition heraus bewegt.

Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zum Trocknen und Temperieren eines Schotterbetts einer Eisenbahngleisanlage, wobei die Eisenbahngleisanlage auf dem Schotterbett aufliegende Schwellen und auf den Schwellen aufliegende Schienen aufweist, bei dem insbesondere mit Hilfe einer Konditi- oniervorrichtung, die wie vorstehend beschrieben aus- und weitergebildet sein kann, außerhalb eines Einblasbereichs eine Oberseite des Schotterbetts und/oder mindestens eine Schwelle und/oder mindestens eine Schiene im Wesentlichen luftdicht abgedichtet wird, bevor über den Einblasbereich temperierte Luft in das Schotterbett eingeblasen wird. Durch die Abdichtung des den Einblasbereich umgebenden Bereichs der Umgebung können Kurzschlussströmungen vermieden werden, so dass die temperierte Luft besonders tief in das Schotterbett eindringen kann, um das Schotterbett zu trocknen und auf eine gewünschte Endtemperatur zu temperieren. Das Verfahren kann insbesondere, wie vorstehend anhand der Konditioniervorrichtung erläutert, aus- und weitergebildet sein.

Insbesondere ist es möglich, zwei oder mehr Konditioniervorrichtungen hintereinander auf der selben Eisenbahngleisanlage zu positionieren, wobei die verschiedenen Konditioniervorrichtungen jeweils Bereiche des Schotterbetts temperieren, die von der jeweils anderen Konditioniervorrichtung nicht temperiert werden. Dies ermöglicht es, in einer vergleichsweise kurzen Zeit eine entsprechend große Wegstrecke der Eisenbahngleisanlage zu temperieren. Die temperierten Bereiche des Schotterbetts können anschließend, insbesondere mit Polyurethan ausgeschäumt werden, wobei insbesondere der sich unter den Schwellen ergebende Lastkegel ausgeschäumt wird. Ferner können nicht verschäumte Bereiche des Schotterbetts an der Oberseite verklebt oder mit einem insbesondere porösen Schaum, vorzugsweise aus Polyurethan, fixiert werden. Dadurch kann Schottersteinflug vermieden werden. Die Verschäumung unterhalb der Schwellen erfolgt insbesondere derart, dass Regenwasser zwischen den verschäumten Bereichen abgeführt werden kann. Besonders bevorzugt verbleibt zwischen zwei Schwellen zumindest ein restlicher Bereich, der von der Oberfläche bis zum Planum beziehungsweise einer auf dem Planum aufliegenden Drainagematte verläuft, so dass Regenwasser sicher abgeführt werden kann. Um die Konditioniervorrichtung zu bewegen, ist vorzugsweise vorgesehen, die Haube und/oder die Abdeckplatte und/oder die Abschotteinrichtung, beispielsweise hydraulisch oder pneumatisch etwas nach oben anzuheben, und die Konditioniervorrichtung mit dem Fahrgestell auf den Schienen der Eisenbahngleisanlage zu verfahren. Anschließend können die hochgefahrenen Bereiche wieder abgesenkt werden, um eine luftdichte Abdeckung zu erreichen. Insbesondere kann die Kondi- tioniereinrichtung zumindest teilweise mit ihrem Eigengewicht auf der Abdeckplatte und/oder der Abschotteinrichtung lasten, um eine entsprechend hohe Anpresskraft zur im Wesentlichen luftdichten Abdichtung bereitzustellen. Hierzu kann beispielsweise die Haube und die mit der Haube verbunde- nen Teile relativ zu den Schienen beziehungsweise relativ zu auf den Schienen aufliegenden Laufrädern des Fahrgestells vorzugsweise hydraulisch oder pneumatisch oder elektrisch beispielsweise über einen Hubspindeltrieb abgesenkt werden. Ein unbeabsichtigter Versatz in Fahrtrichtung beziehungsweise entgegen der Fahrtrichtung der Abschotteinrichtung relativ zu einer Schwelle kann insbesondere durch eine Verschiebung der Abschotteinrichtung in Fahrtrichtung beziehungsweise entgegen der Fahrtrichtung, vorzugsweise mit Hilfe eines pneumatischen oder hydraulischem Betätigungssystem ausgeglichen werden.

Nachfolgend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die anliegenden Zeichnungen anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels exemplarisch erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 : eine schematische Draufsicht einer Eisenbahngleisanlage, Fig. 2: eine schematische Schnittansicht in Längsrichtung einer erfindungsgemäßen Konditionier- vorrichtung in einer angehobenen Position,

Fig. 3 : eine schematische Schnittansicht in Querrichtung der Konditioniervorrichtung aus Fig. 2,

Fig. 4: eine schematische Schnittansicht in Querrichtung der Konditioniervorrichtung in Fig. 3 in einer abgesenkten Position; und Fig. 5: eine schematische perspektivische Ansicht der Konditioniervorrichtung in Fig. 4.

Die in Fig. 1 dargestellte Eisenbahngleisanlage 10 weist ein Schotterbett 12 auf, auf dem mehrere Schwellen 14 aufliegen. Die Schwellen 14 tragen zwei Schienen 16, die entsprechend der beabsichtigten Spurweite zueinander beabstandet angeordnet sind. Der Bereich zwischen zwei Schwellen 14 wird als„Schwellenfach" bezeichnet. Die Schwellen 14 liegen in einem Tragbereich 18 auf dem Schotterbett 12 auf. Neben den Schwellen 14 weist das Schotterbett 12 einen im Wesentlichen horizontal ausgerichteten Seitenstreifen 20 auf. An den Seitenstreifen 20 schließt sich eine im Wesentlichen schräg nach oben oder in den meisten Fällen schräg nach unten verlaufende Böschungsfläche 22 an. Die in den Fig. 2 bis 5 dargestellte Konditioniervorrichtung 24 kann zwischen den Gleisen 16 im gezeigten Ausführungsbeispiel über zwei Schwellenfächer hinweg in einem Einblasbereich 26 tempe- rierte Luft einb lasen. Um den Einblasbereich 26 herum kann die Konditioniervorrichtung 24 in einem Abdeckbereich 28 das Austreten der temperierten Luft aus dem Schotterbett 12 verhindern. Wie in Fig. 2 dargestellt, weist die Konditioniervorrichtung 24 ein Fahrgestell 30 auf, mit dem eine Hebevorrichtung 32 verbunden ist, die eine Haube 34 auf- und abbewegen kann. Durch die Haube 34 ist eine Auslassdüse 36 hindurch geführt, mit dessen Hilfe temperierte Luft von einem Gebläse in den Einblasbereich 26 eingeblasen werden kann. Mit der Haube 34 sind ferner im dargestellten Aus- führungsbeispiel vier quer zur Fahrtrichtung der Konditioniervorrichtung 24 verlaufende Abschotteinrichtungen 38 verbunden. Die Abschotteinrichtungen 38 sind mit Hilfe von Verschiebeeinrichtungen 40 pneumatisch oder hydraulisch oder elektrisch in Fahrtrichtung beziehungsweise entgegen der Fahrtrichtung verschiebbar.

Wie in Fig. 3 dargestellt, ist mit der Haube 34 ferner eine seitlich abstehende Abdeckplatte 42 ver- bunden. Die Abdeckplatte 42 ist schwenkbar mit der Haube 34 verbunden und kann von der dargestellten Gebrauchsposition in eine nicht dargestellte Transportposition verschwenkt werden, in welcher die Abdeckplatte 42 über Halteringe 44 mit Hilfe von Sicherungsstiften oder Spannbügeln oder Spannseilen arretiert werden kann. Zum Verschwenken der Abdeckplatte 42 kann die Abdeckplatte 42 mit einem Griff 46 versehen sein. Die Abschotteinrichtung 38 weist quer zur Fahrtrichtung ver- schiebbare Schottbleche 48 auf, die an ihren Anschlagflächen ein formflexibles Dichtungsmaterial 50 aufweisen. Die übrigen abdichtenden Anschlagflächen der Abschotteinrichtung 38 sowie der Abdeckplatte 42 können ebenfalls mit dem formflexiblen Dichtungsmaterial 50 versehen sein. Die Abschotteinrichtung 38 und die Abdeckplatte 42 sind ihrerseits im Wesentlichen luftdicht mit der Haube verbunden. Bei der in Fig. 4 dargestellten abgesenkten Position der Konditioniervorrichtung 24 ist die Konditioniervorrichtung 24 über das Dichtungsmaterial 50 im Wesentlichen luftdicht an dem Schotterbett 12, den Schwellen 14 und den Gleisen 16 luftdicht abgedichtet. Insbesondere ist durch die Abdeckplatte 42 der Seitenstreifen 20 abgedeckt, so dass die über die Auslassdüse 36 in dem Einblasbereich 26 eingeblasene temperierte Luft nur deutlich beabstandet zum Einblasbereich 26, beispielsweise über die Böschungsfläche 22, das Schotterbett 12 verlassen kann. Aufgrund des hohen Strömungswiderstands an der Oberfläche des Schotterbetts 12 und des dadurch erreichten langen Strömungswegs kann die eingeblasene temperierte Luft das Schotterbett 12 besonders tief durchdringen. Um ein Abheben der Abdeckplatten 42 infolge des anstehenden Luftdrucks zu vermeiden, können die Abdeck- platten 42 zusätzlich, beispielsweise mit separaten Gewichtsstücken, beschwert sein. Wie in Fig. 5 dargestellt, ergibt sich durch die Haube 34, die Abdeckplatte 42 sowie die Abschotteinrichtung 38 eine im Wesentlichen luftdicht gegenüber der Umgebung abgedichtete Glocke, in der sich die eingeblasene temperierte Luft sammeln kann und innerhalb dieser Glocke einen entsprechend hohen Druck ausbilden kann, der ein Ausströmen von in das Gleisbett 12 eingedrungener temperier- ter Luft in die Glocke verhindert. Um einen entsprechend hohen Volumenstrom bereitzustellen, kann die Auslassdüse 36 mit mehr als einem Zuleitungsrohr 52 verbunden sein, die jeweils mit einem Gebläse verbunden sein können. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Auslassdüse 36 als im Wesentlichen rechteckiges Rohr ausgestaltet, das durch die Haube 34 hindurch geführt ist.