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Title:
CONTROL ASSEMBLY FOR OPERATING A MOTOR VEHICLE LOCKING SYSTEM
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2023/208798
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a control assembly for operating a motor vehicle locking system (2), wherein the control assembly (1) is designed for controlling an electric drive (3) of the motor vehicle locking system (2) in order to provide a motorised locking function for an adjustable closure element (4) of the motor vehicle (5), wherein the control assembly (1) comprises an evaluation unit (6) which, in normal operation, obtains a trigger signal transmitted from an actuation element (7) to the control assembly (1) via a signal line (8) and, depending on the trigger signal, causes the drive (3) to be controlled on the basis of a normal supply voltage, wherein the control assembly (1) comprises an emergency supply circuit (11) having an electrical energy store (12), wherein the emergency supply circuit (11) obtains the actuation signal via the signal line (8) and, in emergency operation, in particular if the normal supply voltage fails, causes the drive (3) to be controlled on the basis of an emergency supply voltage provided by means of the energy store (12) depending on the trigger signal. According to the invention, the control assembly (1) comprises a decoupling circuit (14) for decoupling the signal line (8) between the actuation element (7) and the evaluation unit (6), and the decoupling circuit (14) selectively couples the signal line (8) between the actuation element (7) and the evaluation unit (6).

Inventors:
MÜLLER ALEXANDER (DE)
BEKENDAM RENE (DE)
Application Number:
PCT/EP2023/060564
Publication Date:
November 02, 2023
Filing Date:
April 24, 2023
Export Citation:
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Assignee:
BROSE FAHRZEUGTEILE SE & CO KG BAMBERG (DE)
International Classes:
E05B81/86; E05B81/54; E05B81/76; E05B81/80
Foreign References:
US20080000711A12008-01-03
DE102020102775A12021-08-05
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Claims:
Patentansprüche

1 . Steueranordnung für den Betrieb eines Kraftfahrzeugschließsystems (2) wobei die Steueranordnung (1 ) zur Ansteuerung eines elektrischen Antriebs (3) des Kraftfahrzeugschließsystems (2) eingerichtet ist, um eine motorische Schließfunktion für ein verstellbares Verschlusselement (4) des Kraftfahrzeugs (5) bereitzustellen, wobei die Steueranordnung (1 ) eine Auswerteeinheit (6) aufweist, welche in einem Normalbetrieb ein von einem Betätigungselement (7) an die Steueranordnung (1 ) über eine Signalleitung (8) übermitteltes Auslösesignal erhält und in Abhängigkeit des Auslösesignals die Ansteuerung des Antriebs (3) auf Grundlage einer Normal-Versorgungsspannung veranlasst, wobei die Steueranordnung (1 ) eine Notversorgungsschaltung (11 ) mit einem elektrischen Energiespeicher (12) aufweist, wobei die Notversorgungsschaltung (11 ) das Betätigungssignal über die Signalleitung (8) erhält und in einem Notbetrieb, insbesondere bei Ausfall der Normal-Versorgungsspannung, in Abhängigkeit des Auslösesignals eine Ansteuerung des Antriebs (3) auf Grundlage einer mittels des Energiespeichers (12) bereitgestellten Not-Versorgungs-spannung veranlasst, dadurch gekennzeichnet, dass die Steueranordnung (1 ) eine Entkopplungsschaltung (14) zur Entkopplung der Signalleitung (8) zwischen Betätigungselement (7) und Auswerteeinheit (6) aufweist, und dass die Entkopplungsschaltung (14) die Signalleitung (8) zwischen Betätigungselement (7) und Auswerteeinheit (6) selektiv koppelt.

2. Steueranordnung nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Auswerteeinheit (6) die Entkopplungsschaltung (14) ansteuert, die Signalleitung (8) zwischen Betätigungselement (7) und Auswerteeinheit (6) zu koppeln.

3. Steueranordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswerteschaltung die Entkopplungsschaltung (14) zeitgesteuert, insbesondere zyklisch, zum Koppeln ansteuert, vorzugsweise, dass die Zeitsteuerung in Abhängigkeit des Vorliegens des Notbetriebs erfolgt.

4. Steueranordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Entkopplungsschaltung (14) einen MOSFET (18) mit Bo- dydiode (19) aufweist, welcher zur selektiven Kopplung schaltbar ist, vorzugsweise, dass die Auswerteschaltung einen Gate-Treiber mit einem Pullup- Widerstand für den MOSFET (18) zur selektiven Kopplung aufweist.

5. Steueranordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswerteeinheit (6) eine Primär-Auswerteeinheit (20), welche insbesondere einem Kraftfahrzeugschloss (21 ) des Kraftfahrzeugschließsystems (2) zugeordnet ist, und mindestens eine Sekundär-Auswerteeinheit (22), welche insbesondere einem Türsteuergerät (23) zugeordnet ist, aufweist, und dass die Entkopplungsschaltung (14) zur Entkopplung der Signalleitung (8) zwischen Betätigungselement (7) und zumindest der Sekundär-Auswerteeinheit (22) ausgestaltet ist, vorzugsweise, dass die Sekundär-Auswerteeinheit (22) die Entkopplungsschaltung (14) ansteuert, die Signalleitung (8) zwischen Betätigungselement (7) und Auswerteeinheit (6) zu koppeln.

6. Steueranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswerteeinheit (6) einem Türsteuergerät (23) zugeordnet ist, vorzugsweise, dass die Notversorgungsschaltung (11 ) ebenfalls dem Türsteuergerät (23) zugeordnet ist.

7. Steueranordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswerteeinheit (6) zum Auswerten des Betätigungssignals eines widerstandskodierten Tasters des Betätigungselements (7) ausgestaltet ist.

8. Kraftfahrzeugschließsystem für ein Kraftfahrzeug (5) aufweisend einen Antrieb (3) mit einem elektrischen Antriebsmotor zur Bereitstellung einer motorischen Schließfunktion für ein verstellbares Verschlusselement (4) des Kraftfahrzeugs (5) sowie aufweisend eine Steueranordnung (1 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche.

9. Kraftfahrzeugschließsystem nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Kraftfahrzeugschließsystem (2) ein Kraftfahrzeugschloss (21 ) aufweist, vorzugsweise, dass der Antrieb (3) zum elektrischen Öffnen und/oder Entriegeln des Kraftfahrzeugschlosses (21 ) vorgesehen ist. 10. Verfahren für den Betrieb eines Kraftfahrzeugschließsystems (2) mit einer Steueranordnung (1 ), welche zur Ansteuerung eines elektrischen Antriebs (3) des Kraftfahrzeugschließsystems (2) eingerichtet ist, um eine motorische Schließfunktion für ein verstellbares Verschlusselement (4) des Kraftfahrzeugs (5) bereitzustellen, wobei die Steueranordnung (1 ) eine Auswerteeinheit (6) aufweist, welche in einem Normalbetrieb ein von einem Betätigungselement (7) an die Steueranordnung (1 ) über eine Signalleitung (8) übermitteltes Auslösesignal erhält und in Abhängigkeit des Auslösesignals die Ansteuerung des Antriebs (3) auf Grundlage einer Normal-Versorgungsspannung veranlasst, wobei die Steueranordnung (1 ) eine Notversorgungsschaltung (11 ) mit einem elektrischen Energiespeicher (12) aufweist, wobei die Notversorgungsschaltung (11 ) das Betätigungssignal über die Signalleitung (8) erhält und in einem Notbetrieb, insbesondere bei Ausfall der Normal-Versorgungsspannung, in Abhängigkeit des Auslösesignals eine Ansteuerung des Antriebs (3) auf Grundlage einer mittels des Energiespeichers (12) bereitgestellten Not-Versorgungsspannung veranlasst, dadurch gekennzeichnet, dass die Steueranordnung (1 ) eine Entkopplungsschaltung (14) zur Entkopplung der Signalleitung (8) zwischen Betätigungselement (7) und Auswerteeinheit (6) aufweist, und dass mittels der Entkopplungsschaltung (14) die Signalleitung (8) zwischen Betätigungselement (7) und Auswerteeinheit (6) selektiv koppelt.

Description:
Steueranordnung für den Betrieb eines Kraftfahrzeugschließsystems

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Steueranordnung für den Betrieb eines Kraftfahrzeugschließsystems gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 , ein Kraftfahrzeugschließsystem für ein Kraftfahrzeug gemäß dem Anspruch 8 sowie ein Verfahren für den Betrieb eines Kraftfahrzeugschließsystems gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 10.

Das in Rede stehende Kraftfahrzeugschließsystem findet Anwendung bei allen Arten von motorischen Schließfunktionen für Verschlusselemente eines Kraftfahrzeugs. Dazu gehören insbesondere die Schließfunktionen von Kraftfahrzeugschlossern für Verschlusselemente wie Seitentüren, Hecktüren, Heckklappen, Heckdeckel oder Motorhauben. Diese Verschlusselemente können grundsätzlich als Schwenk- oder Schiebetüren ausgestaltet sein. Weitere Beispiele der betreffenden Schließfunktionen eines Kraftfahrzeugs sind Antriebsanordnungen, welche eine motorische Verstellung, insbesondere der vorgenannten Verschlusselemente, bereitstellen.

Die bekannte Steueranordnung (DE 102020 102 775 A1 ), von der die Erfindung ausgeht, betrifft unter anderem den Betrieb eines Kraftfahrzeugschließsystems mit einem Kraftfahrzeugschloss, das als Schließelemente eine Schlossfalle und eine Sperrklinke aufweist. Die Schlossfalle lässt sich in eine Schließstellung bringen, in der sie in haltendem Eingriff mit dem Schließteil steht und in der sie von der Sperrklinke fixiert wird. Das Kraftfahrzeugschloss ist ferner mit einem elektrischen Antrieb ausgestattet, mit dem die Sperrklinke aushebbar ist, sodass die Schlossfalle, das Schließteil freigebend, in ihre Offenstellung verstellbar ist. Der Bediener betätigt hierzu ein Betätigungselement, beispielsweise einen Türgriff, welches ein Auslösesignal an die Steueranordnung übermittelt. Das erhaltene Auslösesignal wird von einer Auswerteeinheit verarbeitet, wobei die Auswerteeinheit insbesondere weiter abhängig von einem Schließzustand des Kraftfahrzeugschlosses die Ansteuerung des Antriebs veranlasst.

Um den Anforderungen an die Sicherheit der Spannungsversorgung solcher Kraftfahrzeugschließsysteme Rechnung tragen zu können, ist die bekannte Steueranordnung mit einem aufladbaren Energiespeicher ausgestattet, wodurch auch in einem Notbetrieb, insbesondere bei Ausfall einer Zentralbatterie des Kraftfahrzeugs, die Spannungsversorgung des Kraftfahrzeugschließsystems sichergestellt wird. Hierzu ist eine Notversorgungsschaltung vorgesehen, welche im Notbetrieb in Reaktion auf das Erhalten des Auslösesignals ein Ansteuern des Antriebs mit einer aus dem Energiespeicher gespeisten Not-Versorgungsspan- nung veranlasst.

Der Aufrechterhaltung der Ladung des Energiespeichers kommt insoweit eine besondere Relevanz zu, da der Energiespeicher im Notbetrieb in vielen Fällen als einzige Energiequelle für das Kraftfahrzeugschließsystem verbleibt.

Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, die bekannte Steueranordnung derart auszugestalten und weiterzubilden, dass der Energiespeicher weitergehend gegen ein unbeabsichtigtes Entladen geschützt wird.

Das obige Problem wird durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils von Anspruch 1 gelöst.

Die Erfindung geht davon aus, dass das Betätigungselement regelmäßig von mehreren elektronischen Einheiten abgefragt wird. Über eine Signalleitung ist das Betätigungselement sowohl mit der Notversorgungsschaltung als auch mit einer Auswerteeinheit, insbesondere mit mehreren Auswerteeinheiten, welche beispielsweise jeweils dem Türsteuergerät und dem Kraftfahrzeugschloss zugeordnet sind, verbunden. Wesentlich ist die grundsätzliche Erkenntnis, dass über die Signalleitung ein unerwünschtes Entladen des Energiespeichers auftreten kann, da Energie vom Energiespeicher über die Signalleitung an die weiteren elektronischen Einheiten abfließen kann.

Im Einzelnen wird vorgeschlagen, dass die Steueranordnung eine Entkopplungsschaltung zur Entkopplung der Signalleitung zwischen Betätigungselement und Auswerteeinheit aufweist, und dass die Entkopplungsschaltung die Signalleitung zwischen Betätigungselement und Auswerteeinheit selektiv koppelt.

In der besonders bevorzugten Ausgestaltung gemäß Anspruch 2 kann die Auswerteeinheit über ein Ansteuern der Entkopplungsschaltung die Signalleitung koppeln, um beispielsweise ein selektives Abfragen bzw. Polling des Betätigungselements vorzunehmen. Die Kopplung kann hierbei nach der Ausgestaltung gemäß Anspruch 3 zeitgesteuert und insbesondere abhängig vom Vorliegen des Notbetriebs vorgenommen werden, um eine gezielte Energieeinsparung zu bewirken.

Eine besonders einfache und sichere Umsetzung der Entkopplungsschaltung wird nach der bevorzugten Ausgestaltung gemäß Anspruch 4 über die Verwendung eines MOSFETs ermöglicht. Der MOSFET kann hierbei auch bei einer fehlerhaften Signalleitung, beispielsweise einem Kurzschluss gegen Masse oder das Batteriepotential, ein unbeabsichtigtes Koppeln der Signalleitung unterbinden.

Besonders vorteilhaft ist der Einsatz der Entkopplungsschaltung für eine Steueranordnung mit mindestens einer Sekundär-Auswerteeinheit neben der Primär- Auswerteeinheit gemäß Anspruch 5. Zumindest die Sekundär-Auswerteeinheit, welche beispielsweise als Teil eines Türsteuergerätes ausgebildet ist, kann hierbei mittels der Entkopplungsschaltung in der Signalleitung entkoppelt werden.

Ebenfalls bevorzugt ist die alternative Ausgestaltung gemäß Anspruch 6, wonach die Auswerteeinheit und insbesondere die Notversorgungsschaltung als Teil eines Türsteuergeräts ausgebildet sind.

Nach einer weiteren Lehre gemäß Anspruch 8, der eigenständige Bedeutung zukommt, wird ein Kraftfahrzeugschließsystem für ein Kraftfahrzeug aufweisend einen Antrieb mit einem elektrischen Antriebsmotor zur Bereitstellung einer motorischen Schließfunktion für ein verstellbares Verschlusselement des Kraftfahrzeugs sowie aufweisend eine vorschlagsgemäße Steueranordnung beansprucht. Auf alle Ausführungen zur Steueranordnung darf verwiesen werden.

In der besonders bevorzugten Ausgestaltung gemäß Anspruch 9 ist ein Kraftfahrzeugschloss vorgesehen, wobei der Antrieb dem Öffnen und/oder Entriegeln des Kraftfahrzeugschlosses dient. Hierbei kommt der Notversorgung durch den Energiespeicher eine besonders hohe Bedeutung zu, sodass durch die Entkopplungsschaltung ein weiterer Sicherheitsgewinn erzielt wird. Nach einer weiteren Lehre gemäß Anspruch 10, der ebenfalls eigenständige Bedeutung zukommt, wird ein Verfahren für den Betrieb eines Kraftfahrzeugschließsystems beansprucht.

Dabei ist wesentlich, dass die Steueranordnung eine Entkopplungsschaltung zur Entkopplung der Signalleitung zwischen Betätigungselement und Auswerteeinheit aufweist, und dass mittels der Entkopplungsschaltung die Signalleitung zwischen Betätigungselement und Auswerteeinheit selektiv koppelt. Auf alle Ausführungen zur Steueranordnung darf verwiesen werden.

Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich Ausführungsbeispiele darstellenden Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigt

Fig. 1 a) ein Kraftfahrzeug mit einem vorschlagsgemäßen Kraftfahrzeugschließsystem in einer Seitenansicht sowie b) eine erste Ausführungsform und c) eine zweite Ausführungsform der vorschlagsgemäßen Steueranordnung in schematischen Darstellungen.

Die Erfindung betrifft eine Steueranordnung 1 für ein Kraftfahrzeugschließsystem 2. Das Kraftfahrzeugschließsystem 2 weist einen elektrischen Antrieb 3 mit einem elektrischen Antriebsmotor auf, wobei die Steueranordnung 1 zur Ansteuerung des elektrischen Antriebs 3 eingerichtet ist.

Die Ansteuerung des Antriebs 3 dient der Bereitstellung einer motorischen Schließfunktion für ein verstellbares Verschlusselement 4 des Kraftfahrzeugs 5. Unter einer motorischen Schließfunktion ist zu verstehen, dass ein verstellbares Verschlusselement 4 des Kraftfahrzeugs 5 direkt oder indirekt durch eine durch den elektrischen Antrieb 3 erzeugte Bewegung verstellt wird, beispielsweise geöffnet oder geschlossen wird, und/oder, verriegelt oder entriegelt wird. Das in Fig. 1 dargestellte Ausführungsbeispiel des Kraftfahrzeugschließsystems 2 ist der Seitentür als Verschlusselement 4 zugeordnet. Alle Erläuterungen gelten grundsätzlich auch für alle anderen Arten von Verschlusselementen 4, wobei zusätzlich auf die einleitenden Ausführungen verwiesen wird. Die Steueranordnung 1 weist mindestens eine Auswerteeinheit 6 auf, welche in einem Normalbetrieb die Auswertung eines von einem Betätigungselement 7 über eine Signalleitung 8 übermittelten Auslösesignals übernimmt. Hier und vorzugsweise weist das Betätigungselement 7 einen Türgriff 9 auf. Das Betätigungselement 7 ist mit einem Sensor oder dergleichen ausgestattet, der eine manuelle Betätigung des Türgriffs 9 erfasst und die Erfassung über eine steuerungstechnische Verbindung über die Signalleitung 8 an die Steueranordnung 1 weitergibt.

Bei dem Auslösesignal kann es sich grundsätzlich um verschiedene Arten von steuerungstechnischen Signalen handeln. Unter dem Auslösesignal kann ein elektrisches Potenzial in einem vorbestimmten Bereich verstanden werden. Hier und vorzugsweise ist vorgesehen, dass die Signalleitung 8 für das Auslösesignal auf einen Low-Logikpegel, weiter vorzugsweise auf Masse, gesetzt wird, wenn eine Betätigung des Betätigungselements 7 erfolgt. Bei Ausbleiben einer Betätigung kann die Signalleitung 8 dagegen auf einem High-Logikpegel verbleiben.

In Abhängigkeit des Auslösesignals veranlasst die Auswerteeinheit 6 die Ansteuerung des Antriebs 3 auf Grundlage einer Normal-Versorgungsspannung. Beispielsweise prüft die Auswerteeinheit 6 auf Erhalten des Auslösesignals einen Schließzustand des Kraftfahrzeugschließsystems 2 ("entriegelt", "verriegelt", "diebstahlgesichert" oder dergleichen) und veranlasst oder unterdrückt das Ansteuern weiter abhängig davon, welcher Schließzustand vorliegt.

Das Vorliegen des Normalbetriebs korrespondiert hier dazu, dass die Normal- Versorgungsspannung von der Zentralbatterie 10 des Kraftfahrzeugs 5 bereitgestellt wird. Bei der Zentralbatterie 10 handelt es sich vorzugsweise um die Batterie, die für das Anlassen des Kraftfahrzeugs 5 und/oder für den Fährbetrieb des Kraftfahrzeugs 5 erforderliche elektrische Energie bereitstellt. Zur Ansteuerung des Antriebs 3 ist insbesondere eine nicht dargestellte Antriebssteuerung vorgesehen, welche ebenfalls Teil der Steueranordnung 1 sein kann.

Um auch bei einer Beeinträchtigung der Normal-Versorgungsspannung einen Betrieb des Kraftfahrzeugschließsystems 2 zu gewährleisten, weist die Steueranordnung 1 eine Notversorgungsschaltung 11 mit einem elektrischen Energiespeicher 12 auf. Besonders bevorzugt weist der Energiespeicher 12 einen Kondensator 13, insbesondere einen Doppelschichtkondensator auf. Bei einem Doppelschichtkondensator handelt es sich um einen elektrochemischen Energiespeicher mit einer elektrochemischen Doppelschicht. Ein solcher Doppelschichtkondensator wird auch als „Superkondensator“, „Supercap“, „Ultracap“ bezeichnet.

Die Notversorgungsschaltung 11 kann ebenfalls das Betätigungssignal über die Signalleitung 8 erhalten und in einem Notbetrieb, insbesondere bei Ausfall der Normal-Versorgungsspannung wie in einem Crashfall oder bei entladener Zentralbatterie 10, in Abhängigkeit des Auslösesignals eine Ansteuerung des Antriebs 3 auf Grundlage einer mittels des Energiespeichers 12 bereitgestellten Not-Versorgungsspannung veranlassen.

Wie aus Fig. 1 weiter hervorgeht, ist sowohl die Auswerteeinheit 6 als auch die Notversorgungsschaltung 11 über die Signalleitung 8 mit dem Betätigungselement 7 steuerungstechnisch verbunden, womit auch die Auswerteeinheit 6 und die Notversorgungsschaltung 11 direkt oder indirekt miteinander verbunden sind.

Wesentlich ist nun, dass die Steueranordnung 1 eine Entkopplungsschaltung 14 zur Entkopplung der Signalleitung 8 zwischen Betätigungselement 7 und Auswerteeinheit 6 aufweist, und dass die Entkopplungsschaltung 14 die Signalleitung 8 zwischen Betätigungselement 7 und Auswerteeinheit 6 selektiv koppelt.

Mit der Entkopplung der Signalleitung 8 zwischen Betätigungselement 7 und Auswerteeinheit 6 wird bewirkt, dass ein elektrischer Energiefluss von der ebenfalls mit dem Betätigungselement 7 verbundenen Notversorgungsschaltung 11 zur Auswerteeinheit 6 reduziert und insbesondere im Wesentlichen unterbunden wird. Unter einer selektiven Kopplung wird verstanden, dass eine Kopplung und damit ein Signalfluss zwischen Betätigungselement 7 und Auswerteeinheit 6 mittels der Steueranordnung 1 durch ein Ansteuern der Entkopplungsschaltung 14 kontrolliert aktiviert und wieder aufgehoben werden kann. Die Entkopplungsschaltung 14 weist hierfür vorzugsweise ein Schaltelement 15 auf, welches beispielsweise im geschlossenen Zustand eine Kopplung zwischen Betätigungselement 7 und Auswerteeinheit 6 bewirkt und die Kopplung im geöffneten Zustand unterbricht. Hierbei ist vorzugsweise vorgesehen, dass die Auswerteeinheit 6 die Entkopplungsschaltung 14 ansteuert, die Signalleitung 8 zwischen Betätigungselement 7 und Auswerteeinheit 6 zu koppeln.

Beispielsweise kann die Entkopplungsschaltung 14 die Signalleitung 8 entkoppelt halten und lediglich zeitweise auf eine Ansteuerung durch die Auswerteeinheit 6 ein Koppeln bewirken. Die Auswerteeinheit 6 kann damit ein gezieltes Abfragen des Betätigungselements 7 durch ein Ansteuern vornehmen. Hier und vorzugsweise weist die Auswerteeinheit 6 einen Signalausgang 16 auf, welcher über eine Steuerleitung 17 die Entkopplungsschaltung 14 ansteuert und insbesondere das Schaltelement 15 der Entkopplungsschaltung 14 schaltet.

Weiter ist hier und vorzugsweise vorgesehen, dass die Auswerteschaltung die Entkopplungsschaltung 14 zeitgesteuert, insbesondere zyklisch, zum Koppeln ansteuert.

Über die insbesondere zyklische Zeitsteuerung kann ein regelmäßiges Abfragen des Betätigungselements 7 nach Art eines Polling erfolgen. Vorzugsweise erfolgt die Zeitsteuerung in Abhängigkeit des Vorliegens des Notbetriebs. Beispielsweise wird das Zeitintervall zum Koppeln der Signalleitung 8 im Notbetrieb im Vergleich zu dem Zeitintervall im Normalbetrieb erhöht. Auch ist denkbar, dass die Entkopplungsschaltung 14 die Signalleitung 8 im Normalbetrieb gekoppelt hält, wobei ein Aufladen des Energiespeichers 12 im Normalbetrieb möglich ist, während lediglich im Notbetrieb die Zeitsteuerung zum Koppeln umgesetzt wird.

Weiter ist hier und vorzugsweise vorgesehen, dass die Entkopplungsschaltung 14 einen MOSFET 18 mit Bodydiode 19 aufweist, welcher zur selektiven Kopplung schaltbar ist.

Neben der Umsetzung der Entkopplungsschaltung 14 kann der MOSFET 18 hierbei einen Fehlerschutz bei beeinträchtigter Signalleitung 8 bereitstellen. Ist die Signalleitung 8 beispielsweise durch ein fehlerhaftes Betätigungselement 7 oder eine fehlerhafte Zuleitung gegen Masse oder gegen ein Batteriepotential kurzgeschlossen, bleibt die Signalleitung 8 durch die Wirkungsweise von MOSFET 18 und Bodydiode 19 entkoppelt. Gleiches gilt auch für einen Kurzschluss der Signalleitung 8 gegen Masse oder gegen ein Batteriepotential zwischen Entkopplungsschaltung 14 und Auswerteeinheit 6.

Vorzugsweise ist vorgesehen, dass die Auswerteschaltung einen Gate-Treiber, hier am Signalausgang 16 zur Verbindung mit der Steuerleitung 17, mit einem nicht dargestellten Pullup-Widerstand für den MOSFET 18 zur selektiven Kopplung aufweist. Der Pullup-Widerstand kann hierbei als Strombegrenzung der Auswerteeinheit 6 bei einem Kurzschluss der Signalleitung 8 gegen Masse dienen.

Weitere Pullup-Widerstände können für die Signaleingänge der Signalleitung 8 an der Auswerteeinheit 6 und der Notversorgungsschaltung 11 vorgesehen sein. Hier und vorzugsweise weist die Signalleitung 8 zwischen Betätigungselement 7 und Notversorgungsschaltung 11 eine hier nicht dargestellte Suppressordiode auf.

In der in Fig. 1 b) gezeigten, bevorzugten Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die Auswerteeinheit 6 eine Primär-Auswerteeinheit 20, welche insbesondere einem Kraftfahrzeugschloss 21 des Kraftfahrzeugschließsystems 2 zugeordnet ist, und mindestens eine Sekundär-Auswerteeinheit 22, welche insbesondere einem Türsteuergerät 23 zugeordnet ist, aufweist, und dass die Entkopplungsschaltung 14 zur Entkopplung der Signalleitung 8 zwischen Betätigungselement 7 und zumindest der Sekundär-Auswerteeinheit 22 ausgestaltet ist.

Die Sekundär-Auswerteeinheit 22 bzw. das Türsteuergerät 23 kann insbesondere im Normalbetrieb das Ansteuern des Antriebs 3 vornehmen. Im Notbetrieb kann das Ansteuern ohne die Sekundär-Auswerteeinheit 22 vorgenommen werden, sodass die Bereitstellung der Schließfunktion auch bei Ausfall des Türsteuergeräts 23 gewährleistet ist.

Vorzugsweise ist hierbei vorgesehen, dass die Sekundär-Auswerteeinheit 22 die Entkopplungsschaltung 14 ansteuert, die Signalleitung 8 zwischen Betätigungselement 7 und Auswerteeinheit 6 zu koppeln. Neben der dargestellten Primär- Auswerteeinheit 20 und Sekundär-Auswerteeinheit 22 können auch weitere Auswerteeinheiten 6, beispielsweise in einer zentralen Kraftfahrzeugsteuerung 24, vorgesehen sein, die ebenfalls mittels der Entkopplungsschaltung 14 in der Signalleitung 8 gekoppelt bzw. entkoppelt werden.

In der in Fig. 1 c) gezeigten, ebenfalls bevorzugten Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die Auswerteeinheit 6 einem Türsteuergerät 23 zugeordnet ist. Weiter vorzugsweise ist die Notversorgungsschaltung 11 ebenfalls dem Türsteuergerät 23 zugeordnet. Denkbar ist auch, dass die gesamte Steueranordnung 1 in dem Türsteuergerät 23 umgesetzt ist.

Weiter ist hier und vorzugsweise vorgesehen, dass die Auswerteeinheit 6 zum Auswerten des Betätigungssignals eines widerstandskodierten Tasters des Betätigungselements 7 ausgestaltet ist. Über den widerstandskodierten Taster kann insbesondere die oben beschriebene Umsetzung des Auslösesignals vorgenommen werden.

Beansprucht wird außerdem gemäß einer weiteren Lehre, der eigenständige Bedeutung zukommt, ein Kraftfahrzeugschließsystem 2 für ein Kraftfahrzeug 5 aufweisend einen Antrieb 3 mit einem elektrischen Antriebsmotor zur Bereitstellung einer motorischen Schließfunktion für ein verstellbares Verschlusselement 4 des Kraftfahrzeugs 5 sowie aufweisend eine vorschlagsgemäße Steueran-ordnung 1.

Weiter ist hier und vorzugsweise vorgesehen, dass das Kraftfahrzeugschließsystem 2 ein Kraftfahrzeugschloss 21 aufweist.

Das Kraftfahrzeugschloss 21 ist vorzugsweise mit einer nicht dargestellten, um eine Schlossfallenachse schwenkbaren Schlossfalle für den haltenden Eingriff mit einem Schließteil und einer der Schlossfalle zugeordneten, um eine Sperrklinkenachse schwenkbaren Sperrklinke ausgestattet. Bei dem Schließteil kann es sich um einen Schließbügel, einen Schließbolzen oder dergleichen handeln. Beispielsweise ist das Kraftfahrzeugschloss 21 an dem Verschlusselement 4 angeordnet, während das Schließteil karosseriefest am Kraftfahrzeug 5 angeordnet ist.

Die Sperrklinke lässt sich in eine eingefallene Stellung bringen, in der sie die Schlossfalle in einer Schließstellung hält. Vorzugsweise lässt sich die Sperrklinke mittels des elektrischen Antriebs 3 motorisch ausheben, um ein Öffnen des Kraftfahrzeugschlosses 21 als Schließfunktion umzusetzen. Ebenfalls denkbar ist ein motorisches Entriegeln des Kraftfahrzeugschlosses 21 , wodurch beispielsweise eine mechanische Betätigung zum Ausheben der Sperrklinke ermöglicht wird.

Neben oder anstelle der hier näher erläuterten Schließfunktion des Kraftfahrzeugschlosses 21 kann das Kraftfahrzeugschließsystem 2 ebenfalls einen Antrieb 3 zur motorischen Verstellung eines vorgenannten Verschlusselements 4 des Kraftfahrzeugs 5 aufweisen, wobei der Antrieb 3 einem motorischen Verstellen, insbesondere einem Öffnen und/oder Schließen, des Verschlusselements 4 dient. Weitere Beispiele für Schließfunktionen sind eine motorische Verstellung von Bedienelementen wie Bedienhebel, Türgriffe 9 sowie von Innenraumelementen und Außenraumelementen des Kraftfahrzeugs 5 wie Lüfterelementen, Innenspiegeln, Seitenspiegel, Beleuchtung oder dergleichen.

Beansprucht wird außerdem gemäß einer weiteren Lehre, der eigenständige Bedeutung zukommt, ein Verfahren für den Betrieb eines Kraftfahrzeugschließsystems 2 mit einer Steueranordnung 1 , welche zur Ansteuerung eines elektrischen Antriebs 3 des Kraftfahrzeugschließsystems 2 eingerichtet ist, um eine motorische Schließfunktion für ein verstellbares Verschlusselement 4 des Kraftfahrzeugs 5 bereitzustellen, wobei die Steueranordnung 1 eine Auswerteeinheit 6 aufweist, welche in einem Normalbetrieb ein von einem Betätigungselement 7 an die Steueranordnung 1 über eine Signalleitung 8 übermitteltes Auslösesignal erhält und in Abhängigkeit des Auslösesignals die Ansteuerung des Antriebs 3 auf Grundlage einer Normal-Versorgungsspannung veranlasst, wobei die Steueranordnung 1 eine Notversorgungsschaltung 11 mit einem elektrischen Energiespeicher 12 aufweist, wobei die Notversorgungsschaltung 11 das Betätigungssignal über die Signalleitung 8 erhält und in einem Notbetrieb, insbesondere bei Ausfall der Normal-Versorgungsspannung, in Abhängigkeit des Auslösesignals eine Ansteuerung des Antriebs 3 auf Grundlage einer mittels des Energiespeichers 12 bereitgestellten Not-Versorgungsspannung veranlasst.

Wesentlich ist hierbei, dass die Steueranordnung 1 eine Entkopplungsschaltung 14 zur Entkopplung der Signalleitung 8 zwischen Betätigungselement 7 und Auswerteeinheit 6 aufweist, und dass mittels der Entkopplungsschaltung 14 die Signalleitung 8 zwischen Betätigungselement 7 und Auswerteeinheit 6 selektiv koppelt.