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Title:
CONTROL DEVICE AND METHOD FOR ELECTRICALLY SWITCHING A TWO-STAGE SOLENOID VALVE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2020/011455
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a control device (10) for a two-stage solenoid valve (12) having an actuating device (10a) that is designed to output a current flowing through at least one coil of the solenoid valve (12) as a switching signal (28) to the solenoid valve (12), wherein the solenoid valve (12) can be switched from a de-energized switching state into an energized switching state by increasing the current strength (I) of the switching signal (28) from zero to a switching current strength (IS), and wherein the solenoid valve (12) can be switched from an energized switching state into a de-energized switching state, by the actuating device (10a) being designed, if required, to set the current strength (I) of the switching signal (28) during a switching time interval (∆total) to at least a current strength value between zero and the switching current strength (IS), to reduce same to zero after the switching time interval (∆total), and, during the switching time interval (∆total) to increase the current strength (I) of the switching signal (28) at least twice, each for a specified pulse time interval (∆tpuls), to a predefined current pulse value (Ihigh) between zero and the switching current strength (IS).

Inventors:
BENZLER STEFFEN (DE)
NAGAKURA YASUTAKA (DE)
Application Number:
PCT/EP2019/064797
Publication Date:
January 16, 2020
Filing Date:
June 06, 2019
Export Citation:
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Assignee:
BOSCH GMBH ROBERT (DE)
International Classes:
B60T8/36
Foreign References:
DE102010029384A12011-12-01
US20050006951A12005-01-13
DE102016226272A12017-06-29
US5645097A1997-07-08
DE102016124122A12018-06-14
DE102016226272A12017-06-29
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Claims:
Ansprüche

1. Steuervorrichtung (10) für ein zweistufiges Magnetventil (12) mit: einer Ansteuereinrichtung (10a), welche dazu ausgelegt ist, einen durch mindestens eine Magnetspule des Magnetventils (12) fließenden Strom als Schaltsignal (28) an das Magnetventil (12) auszugeben, wobei das Magnetventil (12) mittels der Ansteuereinrichtung (10a) aus seinem unbestromten Schaltzustand in seinen bestromten Schaltzustand schaltbar ist, indem die Ansteuereinrichtung (10a) dazu ausgelegt ist, gegebenenfalls eine Stromstärke (I) des Schaltsignals (28) von null auf eine Schaltstromstärke (ls) größer-gleich einer durch die Ausbildung des Magnetventils (12) vorgegebenen Haltestromstärke, mittels welcher das Magnetventil (12) aus seinem

unbestromten Schaltzustand in seinen bestromten Schaltzustand schaltbar ist, zu steigern, und wobei das Magnetventil (12) mittels der Ansteuereinrichtung (10a) aus seinem bestromten Schaltzustand in seinen unbestromten Schaltzustand schaltbar ist, indem die Ansteuereinrichtung (10a) dazu ausgelegt ist, gegebenenfalls die Stromstärke (I) des Schaltsignals (28) während eines Schaltzeitintervalls (Atotai) auf mindestens einen Stromstärkewert zwischen null und der Schaltstromstärke (ls) einzustellen und nach dem Schaltzeitintervall (Atotai) auf null zu reduzieren, dadurch gekennzeichnet, dass die Ansteuereinrichtung (10a) dazu ausgelegt ist, während des

Schaltzeitintervalls (Atotai) die Stromstärke (I) des Schaltsignals (28) mindestens zweimal je für ein vorgegebenes Pulszeitintervall (Atpuis) auf einen vorgegebenen Strompulswert (Ihigh) zwischen null und der Schaltstromstärke (ls) zu steigern und in den Zeiten des Schaltzeitintervalls (Atotai) außerhalb der Pulszeitintervalle (Atpuis) die Stromstärke (I) des Schaltsignals (28) auf mindestens einen

Stromstärkewert größer null und kleiner als den vorgegebene Strompulswert einzustellen (Ihigh) .

2. Steuervorrichtung (10) nach Anspruch 1, wobei die Ansteuereinrichtung (10a) dazu ausgelegt ist, während des Schaltzeitintervalls (Atotai) die Stromstärke (I) des Schaltsignals (28) mindestens dreimal je für das vorgegebene

Pulszeitintervall (Atpuis) auf den vorgegebenen Strompulswert (Ihigh) zu steigern.

3. Steuervorrichtung (10) nach Anspruch 2, wobei die Ansteuereinrichtung (10a) dazu ausgelegt ist, während des Schaltzeitintervalls (Atotai) die Stromstärke (I) des Schaltsignals (28) während jedes Zwischenzeitintervalls (A er) zwischen zwei nacheinander folgenden Pulszeitintervallen (Atpuis) auf einen jeweiligen Zwischenwert derart einzustellen, dass jeder der Zwischenwerte größer als ein später in dem gleichen Schaltzeitintervall (Atotai) eingehaltener Zwischenwert eines späteren Zwischenzeitintervalls (A ei ist.

4. Bremssystem für ein Fahrzeug mit: einer Steuervorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche; und dem mittels der Steuervorrichtung (10) ansteuerbaren zweistufigen Magnetventil

(12).

5. Bremssystem nach Anspruch 4, wobei das zweistufige Magnetventil (12) ein stromlos-geschlossenes Magnetventil (12) oder ein stromlos-offenes

Magnetventil ist.

6. Bremssystem nach Anspruch 4 oder 5, wobei das zweistufige

Magnetventil (12) ein Radeinlassventil oder ein Radauslassventil (12, 14) ist.

7. Verfahren zum elektrischen Schalten eines zweistufigen Magnetventils (12) mit den Schritten:

Schalten des Magnetventils (12) aus seinem unbestromten Schaltzustand in seinen bestromten Schaltzustand durch Steigern einer Stromstärke (I) eines als Schaltsignal (28) durch mindestens eine Magnetspule des Magnetventils (12) fließenden Stroms von null auf eine Schaltstromstärke (ls) größer-gleich einer durch die Ausbildung des Magnetventils (12) vorgegebenen Haltestromstärke, mittels welcher das Magnetventil (12) aus seinem unbestromten Schaltzustand in seinen bestromten Schaltzustand geschaltet wird (Sl); und

Schalten des Magnetventils (12) aus seinem bestromten Schaltzustand in seinen unbestromten Schaltzustand durch Einstellen der Stromstärke (I) des

Schaltsignals (28) während eines Schaltzeitintervalls (Atotai) auf mindestens einen Stromstärkewert zwischen null und der Schaltstromstärke (ls) und Reduzieren der Stromstärke (I) des Schaltsignals (28) nach dem Schaltzeitintervall (Atotai) auf null (S2); dadurch gekennzeichnet, dass während des Schaltzeitintervalls (Atotai) die Stromstärke (I) des Schaltsignals (28) mindestens zweimal je für ein vorgegebenes Pulszeitintervall (Atpuis) auf einen vorgegebenen Strompulswert (Ihigh) zwischen null und der Schaltstromstärke (ls) gesteigert wird und in den Zeiten des Schaltzeitintervalls (Atotai) außerhalb der Pulszeitintervalle (Atpuis) die Stromstärke (I) des Schaltsignals (28) auf mindestens einen Stromstärkewert größer null und kleiner als der vorgegebene Strompulswert (Ihigh) eingestellt wird.

8. Verfahren nach Anspruch 7, wobei während des Schaltzeitintervalls (Atotai) die Stromstärke (I) des Schaltsignals (28) mindestens dreimal je für das vorgegebene Pulszeitintervall (Atpuis) auf den vorgegebenen Strompulswert (Ihigh) gesteigert wird.

9. Verfahren nach Anspruch 8, wobei während des Schaltzeitintervalls (Atotai) die Stromstärke (I) des Schaltsignals (28) während jedes

Zwischenzeitintervalls (A er) zwischen zwei nacheinander folgenden

Pulszeitintervallen (Atpuis) auf einen jeweiligen Zwischenwert derart eingestellt wird, dass jeder der Zwischenwerte größer als ein später in dem gleichen Schaltzeitintervall (Atotai) eingehaltener Zwischenwert eines späteren

Zwischenzeitintervalls (A ei ist.

10. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 9, wobei als zweistufiges Magnetventil (12) ein Ventil (12) eines Bremssystems eines Fahrzeugs, ein Radeinlassventil und/oder ein Radauslassventil (12, 14) elektrisch geschaltet werden.

Description:
Beschreibung

Titel

Steuervorrichtung und Verfahren zum elektrischen Schalten eines zweistufigen

Magnetventils

Die Erfindung betrifft eine Steuervorrichtung für ein zweistufiges Magnetventil. Ebenso betrifft die Erfindung ein Bremssystem für ein Fahrzeug. Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Verfahren zum elektrischen Schalten eines zweistufigen Magnetventils.

Stand der Technik

In der DE 10 2016 226 272 Al sind ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Ansteuerung eines als Bremsventil in einem Bremssystem eines Kraftfahrzeugs eingesetzten Magnetventils beschrieben. Das Magnetventil ist als zweistufiges Magnetventil wahlweise in seinen unbestromten offenen Schaltzustand oder in seinen bestromten geschlossenen Schaltzustand schaltbar. Durch Steigerung einer Stromstärke eines Stroms durch eine Magnetspule des Magnetventils wird das Magnetventil somit in seinen bestromten geschlossenen Schaltzustand geschaltet, während das Magnetventil mittels einer Reduzierung der Stromstärke des Stroms durch seine Magnetspule in seinen unbestromten offenen

Schaltzustand schaltbar ist. Bei der in der DE 10 2016 226 272 Al

beschriebenen Ansteuerung des Magnetventils wird auch ein sogenannter Komfortpuls während des Variierens der Stromstärke des Stroms zum Schalten des Magnetventils durch seine Magnetspule geleitet, wodurch eine Abstrahlung eines hörbaren Schalls beim Schalten des Magnetventils reduzierbar sein soll.

Offenbarung der Erfindung

Die Erfindung schafft eine Steuervorrichtung für ein zweistufiges Magnetventil mit den Merkmalen des Anspruchs 1, ein Bremssystem für ein Fahrzeug mit den Merkmalen des Anspruchs 4 und ein Verfahren zum elektrischen Schalten eines zweistufigen Magnetventils mit den Merkmalen des Anspruchs 7. Vorteile der Erfindung

Die vorliegende Erfindung schafft verbesserte Möglichkeiten zum Schalten eines zweistufigen Magnetventils, welches lediglich in seinen unbestromten

Schaltzustand oder in seinen bestromten Schaltzustand schaltbar ist, aus seinem bestromten Schaltzustand in seinen unbestromten Schaltzustand, indem während des Schaltzeitintervalls durch Steigerung der Stromstärke des

Schaltsignals mindestens zweimal für je das vorgegebene Pulszeitintervall auf den vorgegebenen Strompulswert einer unerwünscht starken Beschleunigung eines verstellbaren Ventilelements des Magnetventils so entgegengewirkt wird, dass ein hartes und lautes Anschlägen des verstellbaren Ventilelements (z.B. an einem Ventilsitz des Magnetventils) verhindert ist. Die vorliegende Erfindung verbessert damit das NVH-Verhalten (Noise Vibration Harshness) beim Schalten des Magnetventils. Sogenannte "Ventilschaltgeräusche" oder

"Ventilklopfgeräusche" sind somit beim erfindungsgemäßen Schalten des Magnetventils verringert/eliminiert.

In einer vorteilhaften Ausführungsform der Steuervorrichtung ist die

Ansteuereinrichtung dazu ausgelegt, während des Schaltzeitintervalls die Stromstärke des Schaltsignals mindestens dreimal für je das vorgegebene Pulszeitintervall auf den vorgegebenen Strompulswert zu steigern. Die vergleichsweise hohe Anzahl von während des Schaltzeitintervalls ausgeführten Pulsintervallen erlaubt einen schnellen Wechsel zwischen einem Pulszeitintervall und einem nachfolgenden Zwischenzeitintervall, bzw. einem

Zwischenzeitintervall und einem nachfolgenden Pulszeitintervall. Mittels des vergleichsweise häufigen Wechsels zwischen den zwei verschiedenen

Intervalltypen kann das verstellbare Ventilelement verlässlich zum Schalten des Magnetventils verstellt werden, während gleichzeitig eine unerwünscht hohe Beschleunigung des verstellbaren Ventilelements verhindert ist.

Vorzugsweise ist die Ansteuereinrichtung zusätzlich dazu ausgelegt, während des Schaltzeitintervalls die Stromstärke des Schaltsignals während jedes Zwischenzeitintervalls zwischen zwei nacheinander folgenden Pulszeitintervallen auf einen jeweiligen Zwischenwert derart einzustellen, dass jeder der Zwischenwerte größer als ein später in dem gleichen Schaltzeitintervall eingehaltener Zwischenwert eines späteren Zwischenzeitintervalls ist. Die Stromstärke des Schaltsignals kann somit während der Zwischenzeitintervalle gemäß einer vorgegebenen Funktion reduziert werden, während zwischen den Zwischenzeitintervallen die Pulszeitintervalle einer unerwünscht starken

Beschleunigung des verstellbaren Ventilelements entgegenwirken. Dies verbessert das NVH-Verhalten des Magnetventils bei einem Schalten aus seinem bestromten Schaltzustand in seinen unbestromten Schaltzustand, während gleichzeitig die gewünschte Schaltung des Magnetventils verlässlich ausführbar bleibt.

Die vorausgehend beschriebenen Vorteile sind vor allem bei einem Bremssystem für ein Fahrzeug mit einer derartigen Steuervorrichtung und dem mittels der Steuervorrichtung ansteuerbaren zweistufigen Magnetventil gewährleistet. Durch die mittels der vorteilhaften Ausbildung der Steuervorrichtung

verringerten/eliminierten "Ventilschaltgeräusche" oder "Ventilklopfgeräusche" beim Schalten des zweistufigen Magnetventils aus seinem bestromten

Schaltzustand in seinen unbestromten Schaltzustand braucht keine Irritierung von Personen in dem Fahrzeug durch derartige Geräusche befürchtet werden.

Die Ausstattung des Bremssystems mit der Steuervorrichtung steigert damit einen Komfort der Personen in dem Fahrzeug.

Beispielsweise kann das zweistufige Magnetventil ein stromlos-geschlossenes Magnetventil oder ein stromlos-offenes Magnetventil sein. Ebenso kann das zweistufige Magnetventil ein Radeinlassventil oder ein Radauslassventil sein. Somit kann die Erfindung für eine Vielzahl von häufig eingesetzten Ventiltypen vorteilhaft genutzt werden. Es wird jedoch darauf hingewiesen, dass eine Ausbildbarkeit des zweistufigen Magnetventils nicht auf Radeinlassventile oder Radauslassventile beschränkt ist.

Die oben beschriebenen Vorteile sind auch mittels eines Ausführens eines korrespondierenden Verfahrens zum elektrischen Schalten eines zweistufigen Magnetventils bewirkbar. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass das Verfahren zum elektrischen Schalten eines zweistufigen Magnetventils gemäß den oben erläuterten Ausführungsformen der Steuervorrichtung und/oder des Bremssystems weiterbildbar ist.

Kurze Beschreibung der Zeichnungen

Weitere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden nachfolgend anhand der Figuren erläutert. Es zeigen:

Fig. la und lb ein Flussdiagramm und ein Koordinatensystem zum Erläutern einer Ausführungsform des Verfahrens zum elektrischen Schalten eines zweistufigen Magnetventils; und

Fig. 2 eine schematische Darstellung der Steuervorrichtung, bzw.

eines damit ausgestatteten Bremssystems für ein Fahrzeug.

Ausführungsformen der Erfindung

Fig. la und lb zeigen ein Flussdiagramm und ein Koordinatensystem zum Erläutern einer Ausführungsform des Verfahrens zum elektrischen Schalten eines zweistufigen Magnetventils.

Unter dem mittels des im Weiteren beschriebenen Verfahrens elektrisch geschalteten zweistufigen Magnetventil ist ein Schaltventil zu verstehen, welches lediglich in seinen bestromten Schaltzustand oder in seinen unbestromten Schaltzustand schaltbar ist. Das zweistufige Magnetventil kann somit nur zwischen diesen zwei Schaltzuständen hin- und hergeschaltet werden. Entweder in seinem bestromten Schaltzustand oder in seinem unbestromten Schaltzustand liegt das zweistufige Magnetventil geschlossen vor, während das zweistufige Magnetventil in dem anderen der beiden Schaltzustände offen vorliegt. Das zweistufige Magnetventil kann somit ein stromlos-geschlossenes Magnetventil oder ein stromlos-offenes Magnetventil sein.

Vorzugsweise wird das im Weiteren beschriebene Verfahren zum elektrischen Schalten eines zweistufigen Magnetventils eines Bremssystems eines

Fahrzeugs/Kraftfahrzeugs ausgeführt. Die Vorteile des nachfolgend beschriebenen Verfahrens können somit in einer räumlichen Umgebung genutzt werden, in welcher anwesende Personen leicht durch Geräusche irritiert werden. Beispielsweise kann als das zweistufige Magnetventil ein Radeinlassventil oder ein Radauslassventil des Bremssystems elektrisch geschaltet werden. Es wird jedoch darauf hingewiesen, dass eine Ausführbarkeit des im Weiteren beschriebenen Verfahrens weder auf eine bestimmte räumliche Umgebung noch auf einen speziellen Ventiltyp eingeschränkt ist.

In einem Verfahrensschritt S1 des Verfahrens zum elektrischen Schalten des zweistufigen Magnetventils wird das Magnetventil aus seinem unbestromten Schaltzustand in seinen bestromten Schaltzustand geschaltet. Dies geschieht durch Steigern einer Stromstärke I eines als Schaltsignal durch mindestens eine Magnetspule des Magnetventils fließenden Stroms von (nahezu) null auf eine Schaltstromstärke ls größer-gleich einer durch die Ausbildung des Magnetventils vorgegebenen Haltestromstärke. Unter der Haltestromstärke ist eine gerade noch ausreichende Stromstärke, mittels welcher das Magnetventil aus seinem unbestromten Schaltzustand in seinen bestromten Schaltzustand

schaltbar/haltbar ist, zu verstehen. Der durch die mindestens eine Magnetspule des Magnetventils fließende Strom mit der Schaltstromstärke ls bewirkt ein Magnetfeld, welches ausreichend ist zum Verstellen eines verstellbaren

Ventilelements des Magnetventils aus seiner zu dem unbestromten

Schaltzustand korrespondierenden Ausgangsposition in eine dem bestromten Schaltzustand entsprechende Endposition, wobei mindestens einer Feder des Magnetventils der Verstellbewegung des verstellbaren Ventilelements aus der Ausgangsposition in die Endposition entgegen wirkt.

In einem abwechselnd mit dem Verfahrensschritt S1 ausgeführten

Verfahrensschritt S2 wird das Magnetventil aus seinem bestromten

Schaltzustand in seinen unbestromten Schaltzustand geschaltet. Dies geschieht durch Einstellen der Stromstärke I des Schaltsignals während eines

Schaltzeitintervalls A to tai auf mindestens einen Stromstärkewert zwischen null und der Schaltstromstärke ls und Reduzieren der Stromstärke I des Schaltsignals nach dem Schaltzeitintervall A to tai auf (nahezu) null. Außerdem wird die

Stromstärke I des Schaltsignals während des Schaltzeitintervalls A to tai mindestens zweimal für je ein vorgegebenes Pulszeitintervall At puis auf einen vorgegebenen Strompulswert I high zwischen null und der Schaltstromstärke ls gesteigert. In den Zeiten des Schaltzeitintervalls A to tai außerhalb der Pulszeitintervalle At puis hingegen wird die Stromstärke I des Schaltsignals auf mindestens einen

Stromstärkewert größer null und kleiner als der vorgegebenen Strompulswert I high eingestellt.

Fig. lb zeigt ein Koordinatensystem, dessen Abszisse eine Zeitachse t ist, während mittels der Ordinate des Koordinatensystems die Stromstärke I des als Schaltsignal durch die mindestens eine Magnetspule des Magnetventils geleiteten Stroms wiedergegeben ist.

Beispielhaft wird in den Zeiten t von 0 bis zu einem Zeitpunkt to das Magnetventil mittels der Schaltstromstärke ls von 250 mA (Milliampere) in seinem bestromten Schaltzustand gehalten.

Ab der Zeit to wird mit dem Ausführen des Verfahrensschritts S2 begonnen, indem während des nachfolgenden Schaltzeitintervalls A to tai zwischen den Zeiten to und t end die Stromstärke I des Schaltsignals auf den mindestens einen

Stromstärkewert zwischen (nahezu) null und der Schaltstromstärke ls eingestellt wird. Während des Schaltzeitintervalls A to tai werden außerdem mindestens zwei sogenannte Hochstrompulse 2 durch die mindestens eine Magnetspule des Magnetventils geleitet, indem die Stromstärke I des Schaltsignals mindestens zweimal je für das vorgegebene Pulszeitintervall At puis auf den vorgegebenen Strompulswert I high zwischen null und der vorgegebenen Schaltstromstärke ls gesteigert wird. Der Strompulswert I high kann beispielsweise bei 120 mA

(Milliampere) liegen.

Während des Schaltzeitintervalls A to tai ist die Stromstärke I des Schaltsignals zumindest zeitweise nicht mehr ausreichend zum Bewirken des der mindestens einen Feder des Magnetventils entgegen wirkenden Magnetfelds. Das verstellbare Ventilelements des Magnetventils wird deshalb von der mindestens einen Feder aus seiner Endposition wieder in Richtung zu seiner

Ausgangsposition gedrückt. Die mindestens zwei während des

Schaltzeitintervalls A to tai durch die mindestens eine Magnetspule des

Magnetventils geleiteten Hochstrompulse 2 bewirken allerdings eine kurzzeitige „Erholung“ des Magnetfelds, bzw. eine kurzzeitige Steigerung seiner

Magnetkraft, wodurch die Wirkung der mindestens einen Feder bezüglich einer Beschleunigung des verstellbaren Ventilelements des Magnetventils zeitweise abgeschwächt wird. Die mindestens zwei während des Schaltzeitintervalls A totai ausgeführten Hochstrompulse 2 bewirken deshalb eine leichte Verzögerung des mittels der mindestens einen Feder angetriebenen Ventilelements. Damit wirken die mindestens zwei Hochstrompulse 2 einer unerwünscht starken

Beschleunigung des verstellbaren Ventilelements entgegen. Ein hartes oder lautes Anschlägen des mittels der mindestens einen Feder verstellten

Ventilelements in seiner Ausgangsposition (z.B. an einem Ventilsitz des

Magnetventils) kann somit mittels der mindestens zwei Hochstrompulse 2 verhindert werden. Damit müssen auch keine "Ventilschaltgeräusche" oder "Ventilklopfgeräusche" beim Ausführen des Verfahrensschritts S2 befürchtet werden. Personen in einer räumlichen Umgebung des Magnetventils, wie beispielsweise Insassen eines mit dem Magnetventil ausgestatteten

Fahrzeugs/Kraftfahrzeugs, werden deshalb auch nicht durch derartige

Geräusche irritiert. Mittels der mindestens zwei Hochstrompulse 2 können die unerwünschten "Ventilschaltgeräusche" oder "Ventilklopfgeräusche" gegenüber dem Stand der Technik um mindestens 50 % reduziert werden.

Vorzugsweise wird während des Schaltzeitintervalls A totai die Stromstärke I des Schaltsignals mindestens dreimal je für das vorgegebene Pulszeitintervall At puis auf den vorgegebenen Strompulswert I high gesteigert. Durch eine hohe Anzahl der während des Schaltzeitintervalls A totai durch die mindestens eine Magnetspule des Magnetventils geleiteten Hochstrompulse 2 kann vergleichsweise schnell und relativ häufig zwischen den Pulszeitintervallen At puis und sogenannten Zwischenzeitintervallen A er , wobei jedes Zwischenzeitintervall A er V on zwei aufeinanderfolgenden Pulszeitintervallen At puis begrenzt ist, gewechselt werden. Jedes Pulszeitintervall At puis kann somit eine relativ kurze Dauer zwischen 1 ms (Millisekunde) bis 10 ms (Millisekunden), z.B. eine Dauer von 5 ms

(Millisekunden), haben. Entsprechend kann auch jedes Zwischenzeitintervall Ati nter eine vergleichsweise kurze Dauer zwischen 1 ms (Millisekunde) und 10 ms (Millisekunden), beispielsweise eine Dauer von 5 ms (Millisekunden), aufweisen. Der auf diese Weise bewirkte häufige Wechsel zwischen den Pulszeitintervallen At puis und den Zwischenzeitintervallen A er wirkt einer zu starken Beschleunigung des verstellbaren Ventilelements des Magnetventils während seiner

Verstellbewegung aus der Endposition in die Ausgangsposition verlässlich entgegen.

In der mittels der Fig. la und lb wiedergegebenen Ausführungsform des Verfahrens wird die Stromstärke I des Schaltsignals während jedes

Zwischenzeitintervalls A er auf einen jeweiligen Zwischenwert derart eingestellt, dass jeder der Zwischenwerte größer als ein später in dem gleichen

Schaltzeitintervall At mter eingehaltener Zwischenwert eines späteren

Zwischenzeitintervalls A er ist. Beispielsweise kann der jeweilige Zwischenwert zwischen zwei nacheinander folgenden Zwischenzeitintervallen A er um eine fest vorgegebene Stufenhöhe d s te P schrittweise reduziert werden. Die Stufenhöhe d step kann beispielsweise 15 mA (Milliampere) betragen. Auf diese Weise ist sicherstellbar, dass trotz des vergleichsweise häufigen Ausführens von

Hochstrompulsen 2 das Magnetventil verlässlich aus seinem bestromten Schaltzustand in seinen unbestromten Schaltzustand geschaltet wird und dennoch keine "Ventilschaltgeräusche" oder "Ventilklopfgeräusche" zu befürchten sind. Ein weiterer Vorteil des schrittweise Reduzierens des in den Zwischenzeitintervallen A er jeweils eingehaltenen Zwischenwerts um die Stufenhöhe d s te P liegt darin, dass bei dieser Ausführungsform die

Haltestromstärke, ab welcher das Magnetventil aus seinem unbestromten Schaltzustand in seinen bestromten Schaltzustand schaltbar/haltbar ist, nicht bekannt sein muss.

Wie anhand des Koordinatensystems der Fig. lb erkennbar ist, kann zu Beginn des Schaltzeitintervalls A to tai die Stromstärke I zuerst ausgehend von der Schaltstromstärke ls für eine vorgegebene Zeitspanne auf eine Ausgangs- Stromstärke li nit reduziert werden. Nach Ablauf der vorgegebenen Zeitspanne wird dann erster Hochstrompuls 2 ausgeführt. Die Ausgangs-Stromstärke Li t kann beispielsweise bei 80 mA (Milliampere) liegen. Die vorgegebene

Zeitspanne kann z.B. 5 ms (Millisekunden) betragen. In dem auf den ersten Hochstrompuls 2 folgenden ersten Zwischenzeitintervall A er kann dann die Stromstärke I gegenüber der Ausgangs-Stromstärke Li t um die Stufenhöhe d step reduziert sein. Fig. 2 zeigt eine schematische Darstellung der Steuervorrichtung, bzw. eines damit ausgestatteten Bremssystems für ein Fahrzeug.

Die in Fig. 2 schematisch dargestellte Steuervorrichtung 10 ist zum elektrischen Schalten eines zweistufigen Magnetventils 12 ausgelegt. Unter der zweistufigen Ausbildung des Magnetventils 12 ist zu verstehen, dass das Magnetventil 12 lediglich in seinen unbestromten Schaltzustand oder in seinen bestromten Schaltzustand schaltbar ist. Somit kann das in Fig. 2 als stromlos-geschlossenes Magnetventil 12 skizzierte Magnetventil 12 in einer anderen Ausführungsform auch ein stromlos-offenes Magnetventil sein.

In dem Beispiel der Fig. 2 ist das mittels der Steuervorrichtung 10 schaltbare zweistufige Magnetventil 12 beispielhaft ein Ventil eines Bremssystems für ein Fahrzeug, wobei auch die Steuervorrichtung 10 eine Komponente des

Bremssystems sein kann. Es wird jedoch darauf hingewiesen, dass eine

Verwendbarkeit der Steuervorrichtung 10 nicht auf einen bestimmten

Einsatzzweck des damit schaltbaren Magnetventils 12 limitiert ist. Auch die Ausbildung des mittels der Steuervorrichtung 10 schaltbaren Magnetventils 12 als Radauslassventil 12 und 14 ist nur beispielhaft zu interpretieren. Mittels der Steuervorrichtung 10 können beispielsweise auch ein Radeinlassventil 16 und 18, ein Hochdruckschaltventil 20 und/oder ein Umschaltventil 22 ansteuerbar sein. Eine Funktionalität der Steuervorrichtung 10 ist des Weiteren auch nicht auf das elektrische Schalten nur des einen Magnetventils 12, wie in Fig. 2 bildlich dargestellt, beschränkt. Stattdessen können mittels der im Weiteren

beschriebenen Vorgehensweise auch mehrere Ventile, wie beispielsweise alle Ventile 12 bis 22 des Bremssystems, schaltbar sein. Obwohl in Fig. 2 nur ein Bremskreis des Bremssystem dargestellt ist, können auch die Ventile 12 bis 22 mehrerer Bremskreise mittels der Steuervorrichtung 10 geschaltet werden. Auch weitere Komponenten des in Fig. 2 skizzierten Bremssystems, wie

beispielsweise ein Pumpenmotor 24 mindestens einer Pumpe 26, können mittels der Steuervorrichtung 10 schaltbar sein.

Die Steuervorrichtung 10 weist eine Ansteuereinrichtung 10a auf, welche dazu ausgelegt ist, einen durch mindestens eine Magnetspule des Magnetventils 12 fließenden Strom als Schaltsignal 28 an das Magnetventil 12 auszugeben. Das Magnetventil 12 ist mittels der Ansteuereinrichtung 10a aus seinem

unbestromten Schaltzustand in seinen bestromten Schaltzustand schaltbar, indem die Ansteuereinrichtung 10a dazu ausgelegt ist, gegebenenfalls eine Stromstärke des Schaltsignals 28 von (nahezu) null auf eine Schaltstromstärke größer-gleich einer durch die Ausbildung des Magnetventils vorgegebenem Haltestromstärke, mittels welcher das Magnetventil 12 aus seinem unbestromten Schaltzustand in seinen bestromten Schaltzustand schaltbar ist, zu steigern. Das Schalten des stromlos-geschlossenen Magnetventils 12 aus seinem

unbestromten Schaltzustand in seinen bestromten Schaltzustand mittels der Ansteuereinrichtung 10a kann beispielsweise erfolgen, während ein Fahrer mittels seiner auf ein Bremsbetätigungselement 30 ausgeübten Fahrerbremskraft 32 Bremsflüssigkeit aus einem nachgeordneten Hauptbremszylinder 34 in mindestens einen angebundenen Bremskreis drückt. Mittels des Schaltens des stromlos-geschlossenen Magnetventils 12 in seinen bestromten Schaltzustand kann in diesem Fall aufgrund der bewirkten Verschiebung der in den jeweiligen Bremskreis gedrückten Bremsflüssigkeit über das offen geschaltete stromlos geschlossene Magnetventil 12 in eine nachgeordnete

Speicherkammer/Niederdruckspeicherkammer 36 ein Druckaufbau in mindestens einem Radbremszylinder 38 und 40 des jeweiligen Bremskreises zu begrenzt oder verhindert werden (siehe Fig. 2). Die Betätigung des

Bremsbetätigungselements 30 durch den Fahrer kann der Steuervorrichtung 10 mittels mindestens eines Sensorsignals 42a eines Bremsbetätigungselement- Sensors 42 angezeigt werden. Die Steuervorrichtung 10 kann auch dazu ausgelegt sein, anhand mindestens eines Sensorsignals 44a mindestens eines Drucksensors 44 die Begrenzung/Verhinderung des Bremsdruckaufbaus in dem jeweiligen Bremskreis zu verifizieren. Das hier beschriebene Beispiel eines „regenerativen Bremsens“ mittels des Schaltens des stromlos-geschlossenen Magnetventils 12 ist jedoch nicht einschränkend zu interpretieren.

Das Magnetventil 12 ist mittels der Ansteuereinrichtung 10a außerdem auch aus seinem bestromten Schaltzustand in seinen unbestromten Schaltzustand schaltbar, indem die Ansteuereinrichtung 10a dazu ausgelegt ist, gegebenenfalls die Stromstärke des Schaltsignals 28 während eines Schaltzeitintervalls auf mindestens einen Stromstärkewert zwischen null und der Schaltstromstärke einzustellen und nach dem Schaltzeitintervall auf (nahezu) null zu reduzieren. Speziell ist die Ansteuereinrichtung 10a dazu ausgelegt, während des

Schaltzeitintervalls die Stromstärke des Schaltsignals mindestens zweimal für je ein vorgegebenes Pulszeitintervall auf einen vorgegebenen Strompulswert zwischen null und der Schaltstromstärke zu steigern und in den Zeiten des Schaltzeitintervalls außerhalb der Pulszeitintervalle die Stromstärke des

Schaltsignals auf mindestens einen Stromstärkewert größer null und kleiner als den vorgegebenen Strompulswert einzustellen. Damit bewirkt auch die

Steuervorrichtung 10 die Vorteile des zuvor erläuterten Verfahrens. Die Steuervorrichtung 10/ihre Ansteuereinrichtung 10a kann insbesondere zum

Ausführen des oben beschriebenen Verfahrens ausgebildet sein. Beispielsweise kann die Ansteuereinrichtung 10a dazu ausgelegt sein, während des

Schaltzeitintervalls die Stromstärke des Schaltsignals mindestens dreimal je für das vorgegebene Pulszeitintervall auf den vorgegebenen Strompulswert zu steigern. Vorzugsweise ist die Ansteuereinrichtung 10a auch dazu ausgelegt, während des Schaltzeitintervalls die Stromstärke des Schaltsignals während jedes Zwischenzeitintervalls zwischen zwei nacheinander folgenden

Pulszeitintervallen auf einen jeweiligen Zwischenwert derart einzustellen, dass jeder der Zwischenwerte größer als ein später in dem gleichen Schaltzeitintervall eingehaltener Zwischenwert eines späteren Zwischenzeitintervalls ist.

Auch ein Bremssystem mit der Steuervorrichtung 10 bewirkt die oben

beschriebenen Vorteile. Es wird jedoch ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die in Fig. 2 bildlich wiedergegebene Ausbildung eines derartigen Bremssystems mit der Steuervorrichtung 10 nur beispielhaft zu interpretieren ist. Die

Komponenten 14 bis 44, sowie ein Bremskraftverstärker 46, ein

Bremsflüssigkeitsreservoir 48 und ein Filter 50, sind auch nur Beispiele für Bremssystemkomponenten eines derartigen Bremssystems.