Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
CONTROL DEVICE FOR A STEERING KITE ON A BOAT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2002/018202
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a control device for a steering kite on a boat. Said steering kite can be steered by means of a steering device and at least two or three, preferably at least four or five, suspension lines. According to the invention, the control device comprises at least one force introduction rail which extends essentially horizontally over the water line, and on which a deviation device for the suspension lines is positioned in such way that it can move back and forth. The rail is fixed to the boat between the steering kite and the steering device in such a way that the traction force of the steering kite produces torque about the longitudinal axis and/or the transversal axis of the boat in the water, by means of which the side of the boat facing the wind is lifted upwards.

Inventors:
LUNDGREN EDWIN (DE)
Application Number:
PCT/EP2001/010002
Publication Date:
March 07, 2002
Filing Date:
August 30, 2001
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
LUNDGREN EDWIN (DE)
International Classes:
B63H9/06; B63B1/12; (IPC1-7): B63H9/06; B63H9/04
Foreign References:
DE19928166A12000-02-10
US5642683A1997-07-01
US6003457A1999-12-21
FR2690129A11993-10-22
GB2098951A1982-12-01
DE3518131A11986-11-27
Attorney, Agent or Firm:
Jaeschke, Rainer (Grüner Weg 77 Norderstedt, DE)
Download PDF:
Claims:
Steuervorrichtung für einen Lenkdrachen an einem Boot Ansprüche
1. Steuervorrichtung für einen Lenkdrachen an einem Fahrzeug, insbesondere einemBoot, welcher Lenkdrachen (20) über wenigstens zwei oder drei, vorzugsweise über wenigstens vier oder fünf Flugleinen (22) mittels einer Lenkeinrichtung (25) lenkbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuervorrichtung wenigstens eine Krafteinleitschiene (23,30,33,36) umfaßt, auf der eine Umlenkeinrichtung (24) für die Flugleinen hinund herbeweglich gelagert ist und die im wesentlichen horizontal oberhalb der Wasserlinie verläuft und so an dem Boot zwischen dem Lenkdrachen und der Lenkeinrichtung befestigt ist, daß aufgrund der Zugkraft des Lenkdrachens ein Drehmoment um die Längsachse und/oder Querachse des Boots im Wasser erzeugt wird, durch welches Drehmoment die dem Wind abgekehrte Seite (28, 29) des Boots nach oben gehoben wird.
2. Steuervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Umlenkeinrichtung (24) an der Krafteinleitschiene (23) in jeder Lage in einem Abstand zu der Längsachse (27) und/oder Querachse (26) und/oder Drehachse (31,37) des Boots gehalten ist.
3. Steuervorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Krafteinleitschiene (23) im wesentlichen gradlinig ist und sich im vorderen Bereich des Boots quer zum Boot erstreckt.
4. Steuervorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Krafteinleitschiene (30,33, 36) zumindest teilweise bogenförmig ausgebildet ist.
5. Steuervorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Krafteinleitschiene (30) der Kontur des vorderen Bereichs (28) des Boots angepaßt ist.
6. Steuervorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Krafteinleitschiene (33,36) kreisringförmig ausgebildet ist.
7. Steuervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß in dem durch die Krafteinleitschiene begrenzten Raum Platz für wenigstens eine Person zum Bedienen der Lenkeinrichtung (25) ist.
8. Steuervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Umlenkeinrichtung (25) zumindest für die Steuerund Zugleinen der Flugleinen (22) jeweils wenigstens eine Umlenkrolle aufweist.
9. Steuervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Umlenkeinrichtung (24) Führungsmittel umfaßt, die die Flugleinen auf der Umlenkrolle halten.
10. Steuervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Umlenkeinrichtung (24) auf der Krafteinleitschiene (23,30,33,36) arretierbar ist.
11. Steuervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Lenkeinrichtung (25) für den Lenkdrachen an dem Boot verankert ist.
12. Steuervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens zwei Flugleinen und insbesondere die Zugleinen über wenigstens einen Ruckdämpfer mit der Lenkeinrichtung verbunden sind.
13. Steuervorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Ruckdämpfer als Feder oder als gummielastisches Zwischenelement ausgebildet ist.
14. Steuervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß das Boot ein Mehrrumpfboot, insbesondere ein Katamaran mit zwei Rümpfen (38) ist.
15. Steuervorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Krafteinleitschiene (33,36) die Rümpfe miteinander verbindet.
Description:
Steuervorrichtung für einen Lenkdrachen an einem Boot Beschreibung Die Erfindung betrifft eine Steuervorrichtung für einen Lenkdrachen an einem Fahrzeug, welcher Lenkdrachen über wenigstens zwei oder drei, vorzugsweise über wenigstens vier oder fünf Flugleinen mittels einer Lenkeinrichtung lenkbar ist. Insbesondere betrifft die Erfindung eine Steuervorrichtung eines Lenkdrachens an einem Boot, so daß im folgenden überwiegend von einem Boot die Rede ist, ohne daß damit eine Beschränkung verbunden sein soll.

Derartige Lenkdrachen sind allgemein bekannt, die beispielsweise als sogenannte Tube-Kites oder Soft-kites ausgebildet sein können. Die Tube-Kites erhalten ihre aerodynamische Form durch Aufpumpen von formgebenden Elementen. Soft-Kites erhalten durch Aufnehmen von Luft während der ersten Flugminuten die gewünschte aerodynamische Gestalt. In der Regel werden die Lenkdrachen über zwei oder vier Flugleinen und einer entsprechenden Lenkeinrichtung, an der die Flugleinen befestigt sind, gesteuert und in die gewünschte Richtung gelenkt. Häufig ist die Anordnung so getroffen, daß der Lenkdrachen über zwei Zugleinen der vier Flugleinen relativ fest mit dem Körper über eine Traverse befestigt ist. Über die beiden anderen Flugleinen, die Steuerleinen, wird der Lenkdrachen gesteuert. Eine zusätzliche dritte oder fünfte Leine wird als Sicherheitsleine oder als Startleine verwendet. Durch einen solchen Lenkdrachen können sehr große Windkräfte aufgenommen werden, und es ist bekannt, diese zum

Antreiben eines Fahrzeuges, beispielsweise eines Strandbuggys oder eines Surfboardes, zu verwenden.

Der Antrieb eines Bootes mittels Windkraft erfolgt in der klassischen Weise über ein Segel, das an einem vertikal ausgerichteten Mast befestigt ist. Durch eine Vielzahl von Segeln soll eine optimale Windausnutzung bewirkt werden. Aufgrund der Anordnung des Segels an dem Mast wird jedoch durch den Wind das Boot zur windabgekehrten Seite geneigt. Aufgrund dieser Neigung wird eine Kraftkomponente nach unten erzeugt, wodurch das Boot tiefer in das Wasser gedrückt und somit der Verdrängungswiderstand erhöht wird. Auch verringert sich die wirksame Windangriffsfläche des Segels in Fahrtrichtung. Der Geschwindigkeit sind somit Grenzen gesetzt.

Aus der US-PS 4,497,272 und der DE 35 18 131 Al ist es bekannt, Boote über sogenannte Schwebesegel anzutreiben.

Hier werden die Segel nur über Halteseile mit dem Boot verbunden und mit einem Ballon in der Höhe gehalten.

Grundsätzlich kann auch bei solchen Schwebesegeln eine Kraftkomponente aus der Windkraft erzeugt werden derart, daß die windabgekehrte Seite des Bootes tiefer in das Wasser eintaucht. Dies hat zur Folge, daß bei zu großer Windkraft ein Kentern des Bootes unvermeidlich ist, da ein Schwebesegel trotz zunehmender Neigung des Bootes im Gegensatz zur herkömmlichen Segeln stets die gleiche Windangriffsfläche bietet.

Aus der DE 199 28 166 AI ist ein durch einen Lenkdrachen angetriebenes Boot bekannt, bei welchem der Kraftangriffspunkt der Zugleine oder Zugleinen auf gleicher Höhe oder unterhalb des Form-oder Auftriebsschwerpunktes liegen soll. Dazu ist eine

Führungsschiene vorgesehen, die den Anlenkungspunkt der Zugleinen über den Rumpf hinweg nach unten in Richtung des Kiels verschiebt. Der Drachen befindet sich daher auf der einen oder anderen Seite des Boots und wenigstens eine Zugleine des Drachens verläuft unterhalb der Wasserlinie. Es ist offensichtlich, daß eine solche Ausbildung einer Befestigungsanordnung für den Lenkdrachen erhebliche Probleme mit sich bringt.

Durch die EP 0 853 576 B1 wird ein Boot offenbart, bei welchem ein Drachensegel über einen Dreharm an dem Boot befestigt ist. Im einzelnen ist die Anordnung hier so getroffen, daß der Dreharm im wesentlichen an der Stelle an dem Boot angelenkt ist, an welcher der herkömmliche vertikale Mast sitzen würde. Es sind Mittel vorgesehen, um den Dreharm um eine horizontale Achse zu verschwenken, so daß sich das äußere Ende mit den Flugleinenn in einer Lage relativ zum Boot befindet, in der die windabgekehrte Seite des Bootes aus dem Wasser gehoben wird. Die Verwendung eines Dreharmes hat den Nachteil, daß dieser als sich drehende starre Konstruktion ausreichend Bewegungsraum auf dem Bootsdeck erfordert. Auch ist die verdreh-und verschwenkbare Lagerung des Dreharmes am Anlenkungspunkt äußerst kompliziert und sehr hohen Kräften ausgesetzt. Ferner bedarf auch die Einrichtung zum Heben oder Senken des Dreharmes einen erhöhten Platzbedarf.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Steuervorrichtung für einen Lenkdrachen an einem Boot der eingangs geschilderten Art so auszubilden, daß zum einen die großen Windkräfte sicher aufgenommen werden können.

Zum anderen soll erreicht werden, daß die windabgekehrte Seite des Bootes stets aufgrund der Windkraft aus dem Wasser gehoben wird. Dennoch soll die Steuervorrichtung

mit einfachen Mitteln herstellbar und leicht bedienbar sein.

Die Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß die Steuervorrichtung wenigstens eine Krafteinleitschiene umfaßt, auf der eine Umlenkeinrichtung für die Flugleinen hin-und herbeweglich gelagert ist und die im wesentlichen horizontal oberhalb der Wasserlinie verläuft und so an dem Boot befestigt ist, daß die Umlenkeinrichtung zwischen dem Lenkdrachen und der Lenkeinrichtung derart ausgerichtet ist, daß aufgrund der Zugkraft des Lenkdrachens ein Drehmoment um die Längsachse und/oder Querachse des Boots im Wasser erzeugt wird, durch welches Drehmoment die dem Wind abgekehrte Seite des Boots nach oben gehoben wird. Im einzelnen wird dies dadurch erreicht, daß die Umlenkeinrichtung an der Krafteinleitschiene in jeder Lage in einem Abstand zu der Drehachse und/oder Längsachse und/oder Querachse des Bootes gehalten ist, um welche Achsen sich das Boot bei einer Krafteinwirkung im Wasser drehen oder neigen würde.

Damit wird die dem Wind abgekehrte Seite des Bootes unabhängig von der Ausrichtung des Lenkdrachens relativ zum Boot stets nach oben gehoben. Ein Eintauchen der Lee- Seite und somit eine Gefahr des Kenterns wird somit zuverlässig vermieden.

Die Ausbildung der Krafteinleitschiene ist grundsätzlich beliebig. Es kann vorgesehen werden, daß die Krafteinleitschiene im wesentlichen gradlinig ist und sich im vorderen Bereich des Boots quer zum Boot erstreckt. Hier wird mit einfachen Mitteln erreicht, daß der Lenkdrachen je nach Windrichtung und Fahrtrichtung sich auf der einen Seite oder der anderen Seite des Bootes befindet und sich die Umlenkeinrichtung in die

entsprechende Seite bewegt, während die Lenkeinrichtung hinter der Krafteinleitschiene frei bedienbar bleibt.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, daß die Krafteinleitschiene zumindest teilweise bogenförnmig ausgebildet ist. Durch eine bogenförmige Ausbildung und insbesondere durch eine in Bezug auf das Boot und dessen vertikale Drehachse konvexe Ausbildung der Krafteinleitschiene kann die Position der Umlenkeinrichtung relativ zur Wind-und Fahrtrichtung optimiert eingestellt werden beziehungsweise sich aufgrund der Lage des Lenkdrachens relativ zum Boot gut selbst ausrichten.

Grundsätzlich ist es auch möglich, daß die Krafteinleitschiene der Kontur des vorderen Bereichs des Boots angepaßt ist. Hierdurch wird ein optisch ansprechendes Äußeres gebildet, wobei gleichzeitig das erforderliche Drehmoment zum Abheben der dem Wind abgekehrten Seite des Bootes erzeugt wird.

Gemäß einer anderen Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, daß die Krafteinleitschiene zumindest teilweise kreisringförmig ausgebildet ist. In vorteilhafter Weise bildet die Krafteinleitschiene einen geschlossenen Kreisring. Hierdurch kann eine beliebige Position des Lenkdrachens relativ zum Boot erreicht werden. Auch wird eine einwandfreie Bewegung der Umlenkeinrichtung auf der Krafteinleitschiene beim Ausrichten des Lenkdrachens relativ zum Boot bewirkt.

Es ist zweckmäßig, wenn in dem durch die Krafteinleitschiene begrenzten Raum Platz für wenigstens eine Person zum Bedienen der Lenkeinrichtung ist. Dies ist insbesondere beim Einmannbooten zweckmäßig, bei

welchem die Person nicht nur das Boot steuert sondern auch die Lenkeinrichtung bedient.

Es ist weiterhin zweckmäßig, wenn die Umlenkeinrichtung zumindest für die Steuer-und Zugleinen der Flugleinen jeweils wenigstens eine Umlenkrolle aufweist. Hierdurch wird erreicht, daß die Flugleinen auch bei hohen Kräften einwandfrei in der Umlenkeinrichtung geführt werden können. Die Umlenkrollen können beispielsweise kugelgelagert sein. Ferner kann es hierbei zweckmäßig sein, wenn die Umlenkreinrichtung Führungsmittel umfaßt, die die Flugleinen auf der Umlenkrolle halten. Diese Führungsmittel können beispielsweise als Ösen oder Bügel ausgebildet sein, die ein Abspringen der Flugleinen von der Umlenkrolle verhindern. Es können auch die in der Seefahrt üblichen Rollenblöcke zum Führen der Leinen eingesetzt werden. Dies ist insbesondere bei einem schnellen Wechsel der Ausrichtung des Bootes relativ zum Lenkdrachen zweckmäßig.

Grundsätzlich ist es günstig, wenn die Umlenkeinrichtung auf der Krafteinhaltungsschiene arretierbar ist.

Hierdurch wird ein stabiler Kraftangriffspunkt gebildet, so daß eine gleichmäßige Fortbewegung des Bootes möglich ist. Die Umlenkeinrichtung kann beispielsweise durch eine Bremse an er Krafteinleitschiene feststellbar sein.

Grundsätzlich kann zudem vorgesehen werden, daß die Umlenkeinrichtung auf der Krafteinleitschiene aktiv, beispielsweise durch Stellräder und/oder motorisch bewegbar ist. Hierdurch kann der Kraftangriffspunkt beispielsweise beim Anfahren des Bootes fest vorgegeben werden. Grundsätzlich wird sich jedoch die Umlenkeinrichtung selbsttätig in Abhängigkeit von der Windrichtung und der Fahrtrichtung auf der

Krafteinleitschiene einstellen. Dies wird insbesondere bei dem Einsatz einer im wesentlichen kreisförmigen Krafteinleitschiene der Fall sein.

Grundsätzlich ist die Lenkeinrichtung für den Lenkdrachen manuell bedienbar. Bei größeren Booten oder bei dem Einsatz von mehreren Lenkdrachen kann vorgesehen werden, daß die Lenkeinrichtung für den Lenkdrachen jeweils Stellmotoren zumindest für die Steuer-und Zugleinen der Flugleinen umfaßt. Damit ist eine automatische und optimierte Steuerung des Lenkdrachens möglich.

Welches Boot über eine derartige Steuervorrichtung mit einem Lenkdrachen angetrieben wird, ist grundsätzlich beliebig. Das Boot kann beispielsweise ein Einrumpfboot sein. Selbstverständlich ist es auch möglich, daß das Boot ein Mehrrumpfboot und insbesondere ein Katamaran mit zwei Rümpfen ist. Hier kann ist vorteilhafter Weise vorgesehen werden, daß die Krafteinleitschiene und deren Befestigungen an den Rümpfen dieselben miteinander verbindet. Es wird so eine stabile und dennoch leichte Konstruktion gebildet. Da sich das Boot unabhängig von der Windkraft stets auf der windabgekehrten Seite nach oben und somit aus dem Wasser hebt, können hiermit große Geschwindigkeiten ohne Gefahr des Kenterns erreicht werden.

Die Erfindung wird im folgenden anhand der schematischen Zeichnung näher erläutert. Es zeigen : Fig. 1 die Heckansicht eines herkömmlichen Segelbootes mit den durch die Windkraft erzeugten Kraftkomponenten,

Fig. 2 die Seitenansicht eines herkömmlichen Segelbootes, Fig. 3 ein Boot, das über eine Steuervorrichtung gemäß der Erfindung mit einem Lenkdrachen antreibbar ist Fig. 4 ein Boot, das durch einen Lenkdrachen antreibbar ist, der an einer verkehrt positionierten Krafteinleitschiene be-festigt ist, Fig. 5 die Draufsicht auf ein Boot mit einer Krafteinleitschiene gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung, Fig. 6 die Draufsicht auf ein Boot mit einer Krafteinleitschiene gemäß einer zweiten Ausführungsform der Erfindung Fig. 7 die Draufsicht auf ein Mehrrumpfboot mit einer Krafteinleitschiene gemäß einer dritten Ausführungsform der Erfindung, Fig. 8 die Draufsicht auf ein Mehrrumpfboot mit einer Krafteinleitschiene gemäß einer vierten Ausführungsform der Erfindung, Fig. 9 die Heckansicht eines Mehrrumpfbootes mit einer verkehrt angeordneten Krafteinleitschiene, Fig. 10 die Heckansicht eines Mehrrumpfbootes mit einer Steuervorrichtung gemäß der Erfindung,

Fig. 11 die perspektivische Ansicht auf ein Mehrrumpfboot mit einer Steuervorrichtung gemäß der Erfindung und Fig. 12 einen Schnitt durch die Krafteinleitschiene mit der Umlenkeinrichtung gemäß der Erfindung.

In den Figuren 1 und 2 sind die auf ein Segelboot einwirkenden horizontalen Windkräfte FWIH und vertikalen Windkräfte FWIV die sich daraus resultierende Neigung des Bootes 11 schematisch dargestellt. Aufgrund der Windkraft wird das Segel 12, das in üblicher Weise an einem vertikalen Mast 13 befestigt ist, das Boot 11 zu der windabgekehrten Seite nach unten neigen. Es ist daher stets erforderlich, für eine möglichst große Windangriffsfläche das Boot im wesentlichen in der horizontalen Lage zu halten. Bei zu starkem Wind wird dies jedoch auch bei größeren Gegengewichten auf der windzugekehrten Seite nicht möglich sein, so daß ein Kentern unvermeidbar oder aber eine Verringerung der Segelfläche notwendig wird. Sofern der Wind, wie in Figur 2 schematisch dargestellt, von hinten kommt, wird ebenfalls ein für die Fortbewegung des Bootes 11 ungünstiges Drehmoment MS um dessen Querachse erzeugt.

Dieses Drehmoment bewirkt ein Eintauchen der windabgekehrten vorderen Seite, also des Buges, derart, daß bei zu großem Wind das Deck überspült wird. Auch hier kann ein Kentern die Folge sein.

Figur 3 zeigt schematisch die Anlenkung eines Lenkdrachens 20 an einem Boot 21. Der Lenkdrachen 20 wird in üblicher Weise durch vier Flugleinen 22 mit einer nicht näher dargestellten Lenkeinrichtung 25 gelenkt und gesteuert. Diese Lenkeinrichtung 25 umfaßt Aufnahmen für vier Flugleinen des Drachens, mittels derer durch

Bewegungen gegeneinander und/oder durch Veränderungen der Längen der einzelnen Leinen eine individuelle Ausrichtung des Lenkdrachens 20 ermöglicht werden kann. Solche Lenkeinrichtungen sind grundsätzlich bekannt und bedürfen daher keiner weiteren Erläuterung.

Für die Befestigung des Lenkdrachens 20 an dem Boot 21 ist eine Krafteinleitschiene 23 vorhanden, auf der eine Umlenkeinrichtung 24 für die Flugleinen hin-und her beweglich gelagert ist. Die Krafteinleitschiene 23 ist beispielsweise über Ständer und Stützen mit dem Boot verbunden. Die Befestigungsmittel erlauben hierbei eine freie Bewegung der Umlenkeinrichtung auf der Krafteinleitschiene. Eine solche Krafteinleitschiene und deren Befestigungselemente können sehr stabil ausgebildet werden, so daß eine sichere Kraftaufnahme und-einleitung in das Boot bewirkt werden kann.

Die Lage der Krafteinleitschiene relativ zum Boot ist so gewählt, daß die Krafteinleitung auf das Boot über die Umlenkeinrichtung ein Drehmoment um die Quer-oder Längsachse 26 beziehungsweise 27 erzeugt wird, das die windabgekehrte Seite des Bootes aus dem Wasser hebt. Bei einem Wind ausschließlich von hinten betrifft dies den Bug des Schiffes, bei einem seitlichen Windeingriff, also beispielsweise beim Kreuzen, betrifft dies die linke oder die rechte Seite des Bootes. Stets wird jedoch erreicht, daß die Seite in Fahrtrichtung, also die windabgekehrte Seite des Bootes aus dem Wasser gehoben wird. Ein Gleiten des Bootes und ein geringer Widerstand des Bootes auf dem Wasser sind somit möglich. Eine höhere erzielbare Geschwindigkeit auch beim Kreuzen gegen den Wind ist die Folge.

Die Dreh-, Quer-und Längsachsen, um die das Boot im Falle einer Krafteinwirkung drehen und kippen wird, sind abhängig von der jeweiligen Konstruktion und der Eintauchtiefe des Bootes. Es muß daher darauf geachtet werden, daß der Krafteinleitungspunkt, der durch die Position der Umlenkeinrichtung 24 auf der Krafteinleitschiene 23 definiert wird, so gewählt ist, daß unabhängig von der Eintauchtiefe ein positives Drehmoment, also ein Drehmoment das die windabgekehrte Seite des Bootes aus dem Wasser hebt, erzeugt wird. entsprechendes gilt für ein Landfahrzeug, bei welchem die Kippachsen durch die Kontaktflächen der Räder oder Kufen auf dem Boden definiert werden.

Eine richtige Anordnung der Krafteinleitschiene ist in Figur 3 schematisch dargestellt. Die Lage der Krafteinleitschiene 23 befindet sich-relativ weit entfernt von der Querachse 26, so daß ein positives Drehmoment MD in Bezug auf den Schiffsrumpf erzeugt und die dem Wind abgekehrte Seite 28 des Bootes aus dem Wasser durch den Lenkdrachen gehoben wird. In Figur 4 ist eine verkehrte Anordnung der Führungsschiene 23'gezeigt.

Hier wird aufgrund der Windkraft, die auf den Lenkdrachen 20 wirkt, ein negatives Drehmoment MF um die Querachse 26 erzeugt. Ein Eintauchen der windabgekehrten Seite 28 und somit die Gefahr eines Kenterns des Bootes wäre die Folge.

In Figur 5 ist eine einfache Ausführungsform der Steuervorrichtung gemäß der Erfindung gezeigt. Die Krafteinleitschiene 23 ist horizontal verlaufend gradlinige ausgebildet und erstreckt sich quer zum Boot in dessen vorderen Bereich. Je nach Windrichtung wird die Umlenkeinrichtung 24 sich auf der rechten oder, wie in der Zeichnung dargestellt, linken Seite des Bootes 21

befinden. In jedem Fall wird jedoch ein Drehmoment erzeugt, daS die windabgekehrte Seite, also den Bug 28 oder die in der Zeichnung linke Seite 29 aus dem Wasser hebt. Es kann hier vorgesehen werden, daS die Umlenkeinrichtung 24 auf der Führungsschiene 23 arretierbar ist, um beispielsweise bei einem Wind nur von hinten einen mittigen Kraftangriffspunkt auf der Krafteinleitschiene zu ermöglichen.

Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Figur 6 ist die Krafteinleitschiene zumindest abschnittsweise bogenförmig ausgebildet und an die Kontur des Bugs 28 des Bootes 21 angepaßt. Es ist offensichtlich, daß hier eine optimierte Ausrichtung der Umlenkeinrichtung 24 relativ zum Boot 21 erfolgen kann. Es ist hierbei auch zum Kreuzen gegen den Wind ausreichend, daS sich die Umlenkeinrichtung nur um ca. 150° relativ zur Drehachse 31 des Bootes 21 bewegen kann. Dies entspricht der bevorzugten Ausrichtung des Lenkdrachens relativ zur Fahrtrichtung 32 des Boots.

In Figur 7 ist ein Mehrrumpfboot dargestellt, das zwei Einzelrümpfe 38 aufweist. Die Anordnung ist hier im Einzelnen so getroffen, daß die Krafteinleitschiene 33 als Verbindungselement der beiden Rümpfe 38 verwendet wird. Die Krafteinleitschiene ist, wie in Figur 7 gezeigt, zumindest in Bezug auf die Vorwärtsbewegung 34 des Bootes kreisringförmig ausgebildet. Die Lenkeinrichtung 25 befindet sich in etwa im Mittelpunkt dieses Kreisringes. Nach hinten wird die Krafteinleitschiene durch einen einfachen Querbalken 35 begrenzt. Die Umlenkeinrichtung 24 kann sich daher bei dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel um etwa 240° um den Mittelpunkt und somit um dem Drehpunkt des Boots auf der Krafteinleitschiene 33 bewegen.

Figur 8 zeigt eine andere Ausführungsform eines Mehrrumpfbootes, bei welchem die Krafteinleitschiene 36 vollständig kreisringförmig ausgebildet ist. Es kann vorgesehen werden, daß diese Krafteinleitschiene 36 sich konzentrisch um die Drehachse-37 des Mehrrumpfbootes erstreckt. Auch hier dient die Krafteinleitschiene 36 gleichzeitig als verbindendes Element der beiden Rümpfe 38. Es ist offensichtlich, daß insbesondere diese Konstruktion gemäß Figur 8 einfach aufgebaut und dennoch eine optimale Ausrichtung des Lenkdrachens 20 relativ zum Boot bewirkt.

Auch bei einem Mehrrumpfboot muß auf die richtige Lage der kreisringförmigen Krafteinleitschiene 33,36 geachtet werden. Figur 9 zeigt eine verkehrte Dimensionierung des Abstandes der Einzelrümpfe 38 in Bezug auf die Krafteinleitschiene 39. Aufgrund der Windkraft FWI am Lenkdrachen 20 wird eine auf das Boot einwirkende Windkraft FWIH erzeugt, die oberhalb der Längsachse 27 liegt. Die Reaktionskraft des Boots im Wasser RWA greift unterhalb derselben an. Insgesamt wird ein Drehmoment M erzeugt, das die windabgekehrte Seite 40 des Bootes in das Wasser drücken wird.

In Figur 10 ist eine richtige Dimensionierung des Abstandes der Einzelrümpfe 38 und eine richtige Lage der Krafteinleitschiene 33,36 dargestellt. Es wird aufgrund der in dem Winkel a am Boot angreifenden Windkraft FWI am Lenkdrachen 20 und des großen Abstands der Krafteinleitschiene zur Längs-oder Querachse 27 die horizontale Windkraftkomponente FWIH ebenfalls unterhalb dieser Achsen in einem Abstand a angreifen. Somit wird stets ein Drehmoment M um die Längsachse 27 oder um die Querachse 26 erzeugt, das die windabgekehrte Seite 41 aus dem Wasser hebt. Es ist weiterhin zu beachten, daS ein

flach fliegender Drachen bei sehr kleinem Winkel a eher dazu neigen wird, kein oder ein negatives Drehmoment auf das Boot zu erzeugen. Dies muß bei der Dimensionierung insbesondere des Abstands der Umlenkeinrichtung zu den jeweiligen Dreh-und Kippachsen berücksichtigt werden.

Aufgrund der aerodynamischen Erfordernisse und zum exakten Steuern des Lenkdrachens wird jedoch der Winkel a im Betrieb in der Regel im Bereich zwischen 10° und 30° liegen. Damit wird ein Kentern des Bootes zuverlässig vermieden.

Die zumindest teilweise kreisrunden Krafteinleitschienen begrenzen einen Raum, in dem die Lenkeinrichtung 25 Platz findet. Zudem ist der Raum so dimensioniert, daß eine Person zum Bedienen der Lenkeinrichtung sich dort aufhalten kann. Ferner kann dort das Steuer für die Ruderblätter des Boots angeordnet sein, so daß eine Einmannbedienung möglich ist.

Fig. 11 zeigt eine perspektivische Ansicht eines Mehrrumpfbootes mit einer kreisrunden Krafteinleitschiene 36 im Detail. Es sind zwei seitliche Rümpfe 38 erkennbar, die über die Krafteinleitschiene 36 miteinander verbunden sind. Die Krafteinleitschiene 36 kann, wie in Fig. 12 gezeigt, als nach innen geöffnetes C-Profil ausgebildet sein. Dieses C-Profil bildet ein Gegenlager für eine Rollenanordnung 42 der Umlenkeinrichtung 24. Es sind um eine radiale Achse drehbare Rollen 43 und um eine tangentiale Achse drehbare Rollen 44 vorhanden, die die Umlenkeinrichtung 24 sowohl in Zugrichtung als auch nach oben oder unten im C-Profil abstützen.

Die Umlenkeinrichtung 24 ist Bestandteil eines Innenrings 45, der sich in dem durch die Krafteinleitschiene 36 gebildeten Außenring dreht. Selbstverständlich ist dieser

Innenring an mehreren Stellen entlang seinem Umfang Lagerrollen versehen. Anstelle eines Rings kann auch eine sternförmige Struktur, beispielsweise mit drei Sternarmen, ausreichend sein. An dem Innenring 45 beziehungsweise an der sternförmigen Struktur ist eine Platte 46 befestigt, auf der eine Person zum Bedienen der Lenkeinrichtung 25 Platz findet. Durch die Drehachse 37 verläuft bei der dargestellten Ausführungsform das Steuerrad 47 für die endständigen Ruderblätter 48 an jedem Rumpf 38. Damit bleibt der Innenring 45 und die Platte mit der Person unabhängig vom Steuerrad und der Rudereinstellung relativ zum Boot frei drehbar. An der der Umlenkeinrichtung 24 abgekehrten Seite des Innenrings 45 ist die Bremse 49 zum Feststellen der Umlenkreinrichtung an der Krafteinleitschiene 36 angeordnet.

Die Umlenkeinrichtung 25 umfaßt einen Steg 50, der sich radial nach außen über die Krafeinleitschine 36 erstreckt. Am äußeren Ende sind Umlenkrollen 51 für die einzelnen Flugleinen vorhanden. Damit kann der Krafteinleitpunkt relativ weit nach außen geführt werden.

Dennoch bleibt die Konstruktion kompakt.

Auf der Platte 46 ist die Lenkeinrichtung 25 für die Flugleinen des Lenkdrachens verankert. Über die Lenkeinrichtung 25 wird nicht nur der Lenkdrachen gesteuert, sondern es werden auch die Zugkräfte für die Vorwärtsbewegung auf das Boot übertragen. Die Umlenkeinrichtung 24 verschiebt den Krafteinleitpunkt über die Krafteinleitschiene derart, so daß ein positives Drehmoment um die Längs-und/oder Querachse erzeugt wird, das das Boot auf seiner windabgekehrten Seite aus dem Wasser hebt.

Auch hier können die Flugleinen des Lenkdrachens in Zugleinen und Steuerleinen des Lenkdrachens unterschieden werden. Um plötzliche und heftige Windstöße aufzufangen ist es zweckmäßig, zwischen der Lenkeinrichtung und dem Lenkdrachen für zumindest zwei Flugleinen der insgesamt vier Flugleinen einen Ruckdämpfer 52 vorzusehen. Ein Ruckdämpfer kann beispielsweise für die beiden Zugleinen gemeinsam wirken. Es kann aber auch jeweils ein Ruckdämpfer für jeweils eine Flugleine vorgesehen werden.

Dieser Ruckdämpfer kann eine Feder oder ein gummielastisches Element sein, das in der betreffenden Flugleine angeordnet ist oder über das die Flugleine oder -leinen an der Lenkeinrichtung befestigt ist. Bei zu großen Kräften durch Windböen gibt der Ruckdämpfer nach, wodurch eine Verlängerung der betreffenden Leine erfolgt.

Damit kippt sich der Lenkdrachen in den Wind, wodurch unter anderem auch eine Verringerung der wirksamen Fläche bewirkt wird. Die auf das Boot einwirkende Kraft wird dann geringer, so daß der Windstoß gedämpft wird.