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Title:
CONTROL DEVICE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2012/065631
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a control device (1) for a process, in which a controlled variable (4) can be influenced with the aid of a plurality of different regulating units (11, 21), which in particular are based on different physical principles. A set point (3) and the controlled variable (4) are fed to both a first controller (13) and a second controller (23). The first controller (13) is located as primary controller in automatic operation and has a regulating range of the first manipulated variable (12) that is defined by limiting values. The second controller (23) can be switched between automatic operation and tracking operation, in which said controller generates a predefined or predefinable constant value of the second manipulated variable (22). By means of a logic circuit (16, 28), the second controller (23) is switched to automatic operation if a limiting value of the first manipulated variable (12) is reached, and otherwise to tracking operation. Advantageously, by means of the control device, a plurality of regulating units which have the same direction of action can be operated fully automatically and autonomously.

Inventors:
KUPRIJANOV ARTUR (LT)
LUEBBERT ANDREAS (DE)
PFEIFFER BERND-MARKUS (DE)
SCHAEPE SEBASTIAN (DE)
SIMUTIS RIMVYDAS (LT)
Application Number:
PCT/EP2010/067597
Publication Date:
May 24, 2012
Filing Date:
November 16, 2010
Export Citation:
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Assignee:
SIEMENS AG (DE)
KUPRIJANOV ARTUR (LT)
LUEBBERT ANDREAS (DE)
PFEIFFER BERND-MARKUS (DE)
SCHAEPE SEBASTIAN (DE)
SIMUTIS RIMVYDAS (LT)
International Classes:
G05B11/32
Domestic Patent References:
WO2003067342A12003-08-14
Foreign References:
DE2046990A11972-03-30
US4059745A1977-11-22
Other References:
None
Attorney, Agent or Firm:
SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Regeleinrichtung (1) für einen Prozess, in welchem eine Regelgröße (4) mit Hilfe von mehreren verschiedenen Stell- gliedern (11, 21), die insbesondere auf verschiedenen physi¬ kalischen Prinzipien basieren, beeinflussbar ist, dadurch gekennzeichnet,

dass einem ersten Stellglied (11) ein erster Regler (13) zur Erzeugung einer ersten Stellgröße (12) und einem zweiten Stellglied (21) ein zweiter Regler (23) zur Erzeugung einer zweiten Stellgröße (22) vorgeschaltet ist,

dass dem ersten und dem zweiten Regler (13, 23) der Sollwert (3) und die Regelgröße (4) zugeführt sind,

dass sich der erste Regler (13) als primärer Regler im Auto- matikbetrieb befindet und mit einer Stellgrößenbegrenzungs¬ einrichtung mit vorgegebenen oder vorgebbaren Grenzwerten für die erste Stellgröße (12) versehen ist,

dass der zweite Regler (23) zwischen Automatikbetrieb und ei¬ nem Nachführbetrieb, in welchem er einen vorgegebenen oder vorgebbaren konstanten Wert der zweiten Stellgröße (22) erzeugt, umschaltbar ist und

dass eine Logikschaltung (16, 26, 18, 28) vorhanden ist, die dazu ausgebildet ist, den zweiten Regler (23) in den Automa¬ tikbetrieb zu schalten, falls ein Grenzwert der ersten Stell- große (12) erreicht wird, und andernfalls den zweiten Regler (23) in den Nachführbetrieb zu schalten.

2. Regeleinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Grenzwerte für die erste Stellgröße (12) in Abhän- gigkeit des jeweiligen Prozesszustands oder der Zeit verän¬ derbar sind.

3. Regeleinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Stellgröße (22) auf einen Eingang des zweiten Reglers (23) für einen Vorgabewert der Stellgröße im Nachführbetrieb geführt ist.

4. Regeleinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Regler (23) durch ei¬ nen Bediener manuell in Handbetrieb schaltbar ist. 5. Regeleinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Regler (23) mit einer Stellgrößenbegrenzungseinrichtung mit vorgegebenen oder vorgebbaren Grenzwerten für die zweite Stellgröße (22) versehen ist,

dass der erste Regler (13) zwischen Automatikbetrieb und ei¬ nem Nachführbetrieb, in welchem er einen vorgegebenen oder vorgebbaren konstanten Wert der ersten Stellgröße (12) erzeugt, umschaltbar ist und

dass die Logikschaltung (16, 26, 18, 28) weiterhin dazu aus- gebildet ist, den zweiten Regler (23) in Automatikbetrieb zu schalten, so dass dieser als primärer Regler betrieben wird, sowie den ersten Regler, der dann nicht mehr als primärer Regler betrieben wird, in den Automatikbetrieb zu schalten, falls ein Grenzwert der zweiten Stellgröße (22) erreicht wird, und andernfalls den ersten Regler (13) in den Nachführbetrieb zu schalten.

6. Verfahren zur Regelung eines Prozesses, in welchem eine Regelgröße (4) mit Hilfe von mehreren verschiedenen Stell- gliedern (11, 21), die insbesondere auf verschiedenen physi¬ kalischen Prinzipien basieren, beeinflussbar ist, mit einer Regeleinrichtung, in welcher einem ersten Stellglied (11) ein erster Regler (13) zur Erzeugung einer ersten Stellgröße (12) und einem zweiten Stellglied (21) ein zweiter Regler (23) zur Erzeugung einer zweiten Stellgröße (22) vorgeschaltet ist, dadurch gekennzeichnet,

dass dem ersten und dem zweiten Regler (13, 23) der Sollwert (3) und die Regelgröße (4) zugeführt werden, dass der erste Regler (13) als primärer Regler in einem Automatikbetrieb ar- beitet und mit einer Stellgrößenbegrenzungseinrichtung mit vorgegebenen oder vorgebbaren Grenzwerten für die erste

Stellgröße (12) versehen ist, dass der zweite Regler (23) zwischen Automatikbetrieb und ei¬ nem Nachführbetrieb, in welchem er einen vorgegebenen oder vorgebbaren konstanten Wert der zweiten Stellgröße (22) erzeugt, umschaltbar ist und

dass eine Logikschaltung (16, 26, 18, 28) den zweiten Regler (23) in den Automatikbetrieb schaltet, falls ein Grenzwert der ersten Stellgröße (12) erreicht wird, und andernfalls den zweiten Regler (23) in den Nachführbetrieb schaltet.

7. Computerprogramm mit durch einen Computer ausführbaren Programmcodeanweisungen zur Implementierung des Verfahrens nach Anspruch 6, wenn das Computerprogramm auf einem Computer ausgeführt wird.

8. Computerprogrammprodukt, insbesondere Datenträger oder Speichermedium, mit einem durch einen Computer ausführbaren Computerprogramm gemäß Anspruch 7.

Description:
Beschreibung

Regeleinrichtung Die Erfindung betrifft eine Regeleinrichtung für einen Pro- zess, in welchem eine Regelgröße mit Hilfe von mehreren ver ¬ schiedenen Stellgliedern beeinflussbar ist, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. In prozess- oder verfahrenstechnischen Anlagen tritt häufig der Fall auf, dass für die Beeinflussung einer Regelgröße zwei Stellglieder zur Verfügung stehen, die sich in ihrer Wirkung gegenseitig ergänzen. Jede Stellgröße, die auf eines der beiden Stellglieder geführt ist, hat für sich alleine, das heißt ohne Unterstützung durch die jeweils andere Stell ¬ größe, nicht genügend Einfluss auf den Prozess, um die Regel ¬ größe in allen Betriebszuständen auf dem Sollwert zu halten. Die beiden Stellgrößen können sich zudem im Hinblick auf die Geschwindigkeit, mit der sie auf den Prozess einwirken, sowie im Hinblick auf die Kosten und unerwünschten Nebenwirkungen, mit welchen ein Stelleingriff verbunden sein kann, unterscheiden. Im Normalfall sollen beide Stellgrößen gleichzeitig aktiv sein. Als Beispiel sei die Regelung des Sauerstoff-Partialdrucks in einem Bioreaktor genannt, der oft auch als Fermenter bezeichnet wird. Der Sauerstoff-Partialdruck als Regelgröße, welcher dem Sauerstoffgehalt der im Fermenter befindlichen Brühe entspricht, kann sowohl durch die Einblasung von Luft oder Sau- erstoff mit Hilfe eines ersten Stellglieds als auch durch

Veränderung der Rührerdrehzahl mittels eines zweiten Stellglieds beeinflusst werden. Dabei soll sich der Rührer immer drehen und es soll permanent Frischluft zugeführt werden. Zur Schonung der lebenden Zellen im Reaktor darf jedoch nicht zu stark gerührt und auch nicht zu viel Luft eingeblasen werden.

Eine mögliche Vorgehensweise bei der Regelung eines derarti ¬ gen Prozesses wäre eine teilweise Automatisierung, bei wel- eher ein konventioneller PID-Regler eine erste Stellgröße für eines der beiden Stellglieder erzeugt und eine zweite Stell ¬ größe im Handbetrieb vorgegeben wird. Falls das Regelungsziel mit dem aktuellen Vorgabewert nicht mehr erreicht werden kan- n, wird durch eine Alarmmeldung ein Anlagenfahrer darüber informiert, der bei Bedarf in einem manuellen Eingriff die zweite Stellgröße verändern kann. Im Rahmen von Rezeptsteue ¬ rungen können derartige Eingriffe in bestimmten Phasen der Herstellung einer Charge automatisiert vorgenommen werden, falls ihre Notwendigkeit im Rezeptablauf vorhersehbar ist.

Aus dem Funktionshandbuch „SIMATIC Prozessleitsystem PCS 7, PCS 7 Advanced Process Library V71" 03/2009, A5E02102721-01, der Siemens AG ist eine so genannte „Split-Range-Regelung" als Lösung eines etwas anders gelagerten Problems bekannt.

Mit Hilfe eines „Split-Range-Bausteins" hinter dem Regleraus ¬ gang kann ein PID-Regler seinen Stellwert auf mehrere verschiedene Stellglieder verteilen, die mit verschiedenen physikalischen Prinzipien und in verschiedener Richtung auf die- selbe Regelgröße einwirken. Ein typisches Beispiel ist die Temperaturregelung in einem Reaktor mit Heizung über ein Frischdampfventil und Kühlung über ein Kühlwasserventil. Ab ¬ hängig vom Vorzeichen der Regeldifferenz kann der Regler Heizenergie oder Kühlenergie anfordern, das heißt, er kann mit einem bidirektionalen Ausgang arbeiten, obwohl jedes einzelne Stellglied nur unipolar, das heißt in einer Wirkrichtung, betrieben werden kann. Bei der bekannten Split-Range- Regelung ist somit entweder das eine oder das andere Stell ¬ glied aktiv, aber nicht beide zugleich, da beide in unter- schiedlichen Richtungen wirken. In diesem Beispiel macht es nämlich keinen Sinn, gleichzeitig zu heizen und zu kühlen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Regeleinrich ¬ tung für einen Prozess, in welchem eine Regelgröße mit Hilfe von mehreren verschiedenen Stellgliedern beeinflussbar ist, zu schaffen, die es in einfacher Weise ermöglicht, zwei

Stellglieder zu betreiben, welche dieselbe Wirkrichtung besitzen und gleichzeitig aktiv sein können. Zur Lösung dieser Aufgabe weist die neue Regeleinrichtung der eingangs genannten Art die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale auf. In den abhängigen Ansprü- chen sind vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung, im Anspruch 6 ein Regelungsverfahren, in den Ansprüchen 7 und 8 ein entsprechendes Computerprogramm bzw. ein Computerpro ¬ grammprodukt beschrieben. Mit anderen Worten besteht die grundlegende Idee der neuen

Regeleinrichtung darin, für beide Stellglieder einen separaten Regler, insbesondere einen separaten PID-Regler, vorzusehen, die beide mit derselben Regelgröße beaufschlagt werden und beide - wie auch die Stellglieder - denselben Wirkungs- sinn haben. Beide Regler sind permanent mit ihrem jeweiligen Stellglied verbunden. Durch Vorgabe geeigneter Stellgrößenbe ¬ grenzungen wird sichergestellt, dass beide Stellglieder nicht ganz abgeschaltet werden. Je nach Applikation, das heißt je nach Art des Prozesses und der verwendeten Stellglieder, wird entschieden, welche Stellgröße die primäre und somit welcher Regler der primäre Regler sein sollen. Solange der primäre Regler mit seinem Stellbereich, der durch die vorgegebenen Stellgrößenbegrenzungen festgelegt ist, in der Lage ist, einen beispielsweise durch einen Bediener vorgegebenen Sollwert zu erreichen, bleibt der zweite Regler, welcher auch als sekundärer Regler bezeichnet werden kann, im Nachführbetrieb mit konstanter Stellgröße. Sobald der primäre Regler an eine seiner Grenzen des Stellbereichs stößt, wird der sekundäre Regler zusätzlich aktiviert, das heißt er wird vom Nachführ- betrieb in den Automatikbetrieb genommen.

Gegenüber der eingangs beschriebenen, nur teilweise automatisierten Regeleinrichtung oder im Vergleich zu Rezeptsteuerungen hat die neue Regeleinrichtung den Vorteil, dass sie in der Lage ist, bei Stellgliedern, welche dieselbe Wirkrichtung besitzen, vollautomatisch und autark zu arbeiten. Wenn die Regeleinrichtung mit den darin verwendeten Reglern einmal korrekt parametriert ist, erfordert sie während ihres Be- triebs keine weitere Aufmerksamkeit mehr von einem Bediener und es müssen z. B. bei einer Mehrproduktanlage keine spe ¬ ziellen Vorkehrungen mehr getroffen werden. Durch die Verwendung mehrerer Regler, die auf eine gemeinsame Regelgröße wir- ken, können jeweils unterschiedliche Stellglieder gemeinsam eingesetzt werden, um ein bestimmtes Regelungsziel somit schneller als bisher zu erreichen. Da es sich um verschiedene Regler handeln kann, die jeweils individuell parametriert werden, kann jeder Regler bezüglich seiner Dynamik auf das Verhalten des jeweils zugeordneten Stellglieds angepasst wer ¬ den. Da die beiden Stellglieder typischerweise mit unterschiedlichen physikalischen Wirkprinzipien arbeiten, die zudem unterschiedlich schnell auf den Prozess einwirken, sind typischerweise auch unterschiedliche Parametersätze für die Regler erforderlich. Eine Inbetriebnahme der Regler, bei welcher die jeweils optimalen Parameter für die Regler ermittelt werden, kann in besonders einfacher Weise durchgeführt wer ¬ den, indem jeweils nur einer von den mehreren Reglern aktiviert wird, während die jeweils anderen in Handbetrieb ge- schaltet sind, so dass letztere einen konstant vorgegebenen

Wert der Stellgröße ausgeben. Dadurch können bekannte Verfahren zur rechnergestützten Inbetriebnahme von Reglern, beispielsweise der so genannte PID-Tuner, der in das Enginee ¬ ring-System des bekannten Prozessleitsystems SIMATIC PCS 7 integriert ist, zum Einsatz gebracht werden.

Ein weiterer Vorteil ist darin zu sehen, dass für die Regler nur ein gemeinsamer Sollwert vorgegeben werden muss, der für alle Regler der gleiche ist, wodurch sich die Bedienung der Regler in der Anlage erheblich erleichtert.

In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung sind die Grenzwerte für die Stellgrößenbegrenzung des jeweiligen primären Reglers in Abhängigkeit des jeweiligen Prozesszustands oder der Zeit veränderbar. Damit kann auf besondere Gegebenheiten beim Betrieb der Anlage reagiert werden, zum Beispiel, wenn der Betrieb der Stellglieder mit unterschiedlichem Res- sourcenverbrauch verbunden ist und zum Beispiel Energiekosten zeitabhängig variabel sind.

Durch eine Rückverschaltung des Stellgrößenausgangs auf den Vorgabewert für das Nachführen im Nachführbetrieb, bei wel ¬ cher die Stellgröße des sekundären Reglers auf seinen Eingang für den Vorgabewert geführt ist, wird in vorteilhafter Weise erreicht, dass der sekundäre Regler bei der Umschaltung von Automatikbetrieb in den Nachführbetrieb den zuvor gültigen Stellwert übernimmt und danach konstant hält. Dies bewirkt ein stoßfreies Umschalten des sekundären Reglers.

In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist der sekundäre Regler derart ausgestaltet, dass ein Bedie- ner diesen in Handbetrieb schalten kann, in welchem der

Stellwert durch den Bediener vorgebbar ist. Durch eine Priorität von Handbetrieb gegenüber Nachführen wird ermöglicht, dass dem jeweils sekundären Regler ein gewünschter, konstanter Stellwert vorgegeben werden kann, der solange stehen bleibt, bis der sekundäre Regler von dieser Betriebsart in den Automatikbetrieb umgeschaltet wird. Vorteilhaft ist zudem eine Logikschaltung, mit welcher die Auswahl, welcher der Regler aktuell als primärer Regler arbeiten soll, flexibel vorgegeben und sogar während des Betriebs der Regeleinrich- tung geändert werden kann.

Ein Verfahren zur Regelung eines Prozesses, welches mit der Regeleinrichtung durchführbar ist, ist bevorzugt in Software oder einer Kombination von Soft-/Hardware implementiert, so dass die Erfindung auch ein Computerprogramm mit durch einen Computer ausführbaren Programmcodeanweisungen zur Implementierung des Verfahrens betrifft. In diesem Zusammenhang betrifft die Erfindung auch ein Computerprogrammprodukt, insbe ¬ sondere einen Datenträger oder ein Speichermedium, mit einem durch einen Computer ausführbaren derartigen Computerprogramm. Ein solches Computerprogramm ist bevorzugt Bestandteil eines Automatisierungsgeräts, durch welches die Regeleinrich ¬ tung realisiert ist, oder wird in einem Speicher des Automa- tisierungsgeräts vorgehalten oder ist in diesen Speicher ladbar, so dass beim Betrieb des Automatisierungsgeräts dieses das Verfahren zur Regelung des Prozesses automatisch ausführt .

Anhand der Zeichnung, in welcher ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt ist, werden im Folgenden die Erfindung sowie Ausgestaltungen und Vorteile näher erläutert. Die einzige Figur zeigt ein Blockschaltbild mit verschiedenen Funktionsblöcken, aus welchen eine Regeleinrichtung 1 aufgebaut sein kann. Zur Einbindung der Regeleinrichtung 1 in einen nicht weiter dargestellten Regelkreis mit einem Prozess, beispielsweise einem Bioreaktor, dienen ein Messglied 2, zum Beispiel ein Sensor zur Erfassung des Sauerstoff-Partial- drucks, sowie ein erstes Stellglied 11, zum Beispiel ein Ven ¬ til zur Mengeneinstellung einer Lufteinblasung, und ein zweites Stellglied 21, zum Beispiel ein Rührwerk mit vorgeschal ¬ teter Drehzahlregelung. Dem ersten Stellglied 11 ist zur Er- zeugung einer ersten Stellgröße 12 ein erster PID-Regler 13, dem zweiten Stellglied 21 zur Erzeugung einer zweiten Stellgröße 22 ein zweiter PID-Regler 23 vorgeschaltet. Durch Bedieneingabe wird den beiden Reglern 13 und 23 ein Sollwert 3 für die mit Hilfe des Messglieds 2 erfasste Regelgröße 4 vor- gegeben, die ebenfalls beiden Reglern 13 und 23 zugeführt ist. Anhand Sollwert 3 und Regelgröße 4 berechnen die beiden Regler 13 und 23 eine Regeldifferenz, welche intern zur Bestimmung der ersten Stellgröße 12 bzw. der zweiten Stellgröße 22 entsprechend dem jeweils im ersten Regler 13 oder im zwei- ten Regler 23 parametrierten Regelalgorithmus benötigt wird, falls der jeweilige Regler im Automatikbetrieb arbeitet.

In einer nicht näher dargestellten Stellgrößenbegrenzungseinrichtung sind im ersten Regler 13 sowie im zweiten Regler 23 verschiedene Grenzwerte für die Untergrenzen und die Ober ¬ grenzen ihrer Stellbereiche hinterlegt. Erreicht die erste Stellgröße 12 des ersten Reglers 13 den unteren Grenzwert der ersten Stellgröße 12, so wird dies durch einen High-Pegel ei- nes Anzeigesignals 14 einer Logikschaltung mit einem ersten Oder-Glied 16 angezeigt. Zur Anzeige des Erreichens eines oberen Grenzwerts dient ein Anzeigesignal 15. In entsprechen ¬ der Weise ist auch der zweite Regler 23 mit einem zweiten Oder-Glied 26 verschaltet, auf welches Anzeigesignale 24 und 25 für das Erreichen eines unteren Grenzwerts bzw. eines obe ¬ ren Grenzwerts des Stellbereichs des zweiten Reglers 23 ge ¬ führt sind. Das logische Ausgangssignal 17 des ersten Oder- Glieds 16 ist über eine logische Negation, die durch einen Kreis symbolisiert ist, auf einen ersten Eingang eines ersten Selektors 28 geführt. Im dargestellten Schaltungszustand des Selektors 28 wird das negierte logische Signal 17 auf den Se- lektorausgang durchgeschaltet und als Aktivierungssignal 29 auf einen Eingang zur Aktivierung des Nachführbetriebs des zweiten Reglers 23 bei High-Pegel geführt. In entsprechender Weise wird ein zweites logisches Ausgangssignal 27 bei einer vom dargestellten Zustand abweichenden Stellung eines zweiten Selektors 18 zur Erzeugung eines Aktivierungssignals 19 für einen Nachführbetrieb des ersten Reglers 13 herangezogen. Im dargestellten Schaltzustand des Selektors 18 liefert dieser an seinem Ausgang ein Aktivierungssignal 19 mit Low-Pegel, so dass der Regler 13 als primärer Regler im Automatikbetrieb arbeitet . Die erste Stellgröße 12 ist zusätzlich zu ihrer Aufschaltung auf das erste Stellglied 11 auf einen Eingang des ersten Reg ¬ lers 13 für einen Vorgabewert geführt, welcher im Nachführbe ¬ trieb als erste Stellgröße 12 ausgegeben wird. Entsprechendes gilt für die durch den zweiten Regler 23 erzeugte zweite Stellgröße 22.

In der jeweils durch einen Pfeil in den Selektoren 18 und 28 symbolisierten Selektorstellung ist der erste Regler 13 der primäre Regler, der ständig im Automatikbetrieb arbeitet. Der zweite Regler 23 befindet sich beispielsweise im Nachführbe ¬ trieb und gibt einen konstanten Wert für die zweite Stell ¬ größe 22 aus. Wenn der erste Regler 13 mit seiner Stellgröße 12 an die obere oder untere Begrenzung stößt, wird dies durch High-Pegel auf dem Anzeigesignal 15 bzw. dem Anzeigesignal 14 angezeigt und das erste Oder-Glied 16 schaltet über den zwei ¬ ten Selektor 28 einen Low-Pegel auf das Aktivierungssignal 29, so dass der Nachführbetrieb des zweiten Reglers 23 deak- tiviert wird und er somit zur Unterstützung des ersten Reg ¬ lers 13 in Automatikbetrieb schaltet. Falls der erste Regler 13 die Begrenzung des Stellbereichs wieder verlässt, geht der zweite Regler 23 zurück in Nachführbetrieb und zwar so, dass der zuletzt ausgegebene Wert der zweiten Stellgröße 22 kon- stant gehalten wird.

Die in den Stellgrößenbegrenzungseinrichtungen des ersten Reglers 13 und des zweiten Reglers 23 hinterlegten Grenzwerte für den jeweiligen Stellbereich können statisch oder alterna- tiv dazu variabel sein, sodass sie abhängig vom Verlauf des Prozesses oder beispielsweise bestimmt durch ökonomische Ge ¬ sichtspunkte verändert werden.

Am ersten Regler 13 sowie am zweiten Regler 23 hat die Be- triebsart Handbetrieb Priorität vor der Betriebsart Nachfüh ¬ ren, so dass im Handbetrieb für den jeweils sekundären Regler eine Vorgabe für den konstanten Wert der jeweiligen Stellgröße gemacht werden kann. Durch die Rückverschaltung der ersten Stellgröße 12 bzw. der zweiten Stellgröße 22 auf den Nachführeingang des ersten Reglers 13 bzw. des zweiten Reglers 23 merkt sich der jeweilige Regler den zuletzt ausgegebenen Wert der Stellgröße 12 bzw. 22 und hält ihn konstant, solange der Nachführbetrieb akti- viert ist.

Die beiden Selektoren 18 und 28 werden immer gegenläufig verstellt. Falls der zweite Regler 23 der primäre Regler werden soll, werden die Selektoren 18 und 28 beide abweichend vom dargestellten Zustand eingestellt, so dass nur der Aktivie ¬ rungseingang für Nachführbetrieb des ersten Reglers 13 ange ¬ sprochen wird, nicht dagegen der entsprechende Aktivierungs ¬ eingang des zweiten Reglers 23. Durch die symmetrisch aufge- baute Logikschaltung, bestehend aus den beiden Oder-Gliedern 16, 26 und den beiden Selektoren 18, 28 wird es ermöglicht, im laufenden Betrieb die Entscheidung zu modifizieren, welcher der beiden Regler 13 oder 23 der aktuell primäre Regler sein soll.