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Title:
CONTROL METHOD FOR A MANUALLY ACTUATED LEVER PROVIDED FOR ACTUATING AN OPERATING AND/OR WORK FUNCTION
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2022/089998
Kind Code:
A1
Abstract:
In a control method for actuating a manually actuated lever (14) provided for actuating an operation and/or work function, the manually actuated lever (14) comprises a device for hand detection (36), which only releases an actuation of the operation and/or work function if a sensor-based evaluation of the positioning of a palm resting on a handle piece (16) of the manually actuated lever (14) surmises an activating intent on the part of an operator. In the event that the manually actuated lever (14) is deflected from a neutral or rest position (20), an operating command (48) corresponding to the current deflection state is generated, wherein a control command (50) intended to execute the operation and/or work function is matched, according to a predefined transition function (54) and by means of a control unit (38), to the operating command (48) resulting from the deflection state, as soon as the actuation of the operation and/or work function is released by the device for hand detection (36).

Inventors:
GAIKWAD KAMLESH (DE)
WAGNER CHRISTOPH (DE)
JUNG SEBASTIAN (DE)
Application Number:
PCT/EP2021/078958
Publication Date:
May 05, 2022
Filing Date:
October 19, 2021
Export Citation:
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Assignee:
DEERE & CO (US)
JOHN DEERE GMBH & CO KG (DE)
International Classes:
G05G5/00; E02F9/20; A01B63/00; A01B69/00; G05G9/047
Foreign References:
DE102014214989A12016-02-04
EP0981078A22000-02-23
US20080311993A12008-12-18
DE102014214989A12016-02-04
Attorney, Agent or Firm:
DEHNHARDT, Florian (DE)
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Claims:
Patentansprüche Steuerverfahren für einen zur Bedienung einer Betriebs- und/oder Arbeitsfunktion vorgesehenen Handbedienhebel (14) , bei dem der Handbedienhebel (14) eine Einrichtung zur Handerkennung (36) umfasst, die eine Bedienung der Betriebs- und/oder Arbeitsfunktion erst dann freigibt, wenn durch sensorische Auswertung der Positionierung einer an einem Griffstück (16) des Handbedienhebels (14) anliegenden Handfläche auf das Vorliegen einer Betätigungsabsicht eines Bedieners geschlossen wird, dadurch gekennzeichnet, dass im Falle einer Auslenkung des Handbedienhebels (14) aus einer Neutral- bzw. Ruhestellung (20) heraus ein dem aktuellen Auslenkungszustand entsprechender Bedienbefehl (48) erzeugt wird, wobei von einer Kontrolleinheit (38) ein zur Ausführung der Betriebs- und/oder Arbeitsfunktion vorgesehener Steuerbefehl (50) nach Maßgabe einer vorgegebenen Übergangsfunktion (54) an den sich aus dem Auslenkungszustand ergebenden Bedienbefehl (48) angeglichen wird, sobald die Bedienung der Betriebs- und/oder Arbeitsfunktion seitens der Einrichtung zur Handerkennung (36) freigegeben wird. Steuerverfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Steuerbefehl (50) von der Kontrolleinheit (38) nur dann ausgeführt wird, wenn die Freigabe seitens der Einrichtung zur Handerkennung (36) innerhalb einer vorgegebenen Ausschlusszeit (t_enable) nach Verlassen der Neutral- bzw. Ruhestellung (20) erfolgt. Steuerverfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausführung des Steuerbefehls (50) entsprechend einer vorgegebenen Latenzzeit (t_delay) verzögert einsetzt. Steuerverfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass bei Erkennung einer nach Freigabe der Bedienung der Betriebs- und/oder Arbeitsfunktion erkannten singulären Vollauslenkung des Handbedienhebels (14) der Ablauf der Übergangsfunktion (54) von der Kontrolleinheit (38) dahingehend modifiziert wird, dass der Steuerbefehl (50) unmittelbar auf einen der Vollauslenkung entsprechenden Wert (58) eingestellt wird. Steuerverfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass bei Erkennung einer vor Freigabe der Bedienung der Betriebs- und/oder Arbeitsfunktion erkannten singulären Vollauslenkung des Handbedienhebels (14) der Steuerbefehl (50) durch Modifikation der Übergangsfunktion (54) unmittelbar auf einen der Vollauslenkung entsprechenden Wert (58) eingestellt wird. Steuerverfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 3, dass bei Erkennung einer bei Freigabe der Bedienung der Betriebs- und/oder Arbeitsfunktion vorliegenden Vollauslenkung des Handbedienhebels (14) der Steuerbefehl (50) durch Modifikation der Übergangsfunktion (54) unmittelbar auf einen der Vollauslenkung entsprechenden Wert (58) eingestellt wird.
Description:
Steuerverfahren für einen zur Bedienung einer Betriebsund/oder Arbeits funktion vorgesehenen Handbedienhebel

Die Erfindung betri f ft ein Steuerverfahren für einen zur Bedienung einer Betriebs- und/oder Arbeits funktion vorgesehenen Handbedienhebel , wobei der Handbedienhebel eine Einrichtung zur Handerkennung umfasst , die eine Bedienung der Betriebs- und/oder Arbeits funktion erst dann freigibt , wenn durch sensorische Auswertung der Positionierung einer an einem Gri f fstück des Handbedienhebels anliegenden Handfläche auf das Vorliegen einer Betätigungsabsicht eines Bedieners geschlossen wird .

Ein derartiger Handbedienhebel in Gestalt eines Joysticks geht zum Beispiel aus der DE 10 2014 214 989 Al hervor, wobei dieser ein Handstück zur manuellen Betätigung des Joysticks sowie eine das Handstück in einem Gri f fbereich überdeckende Sensormatrix mit einer Viel zahl berührungserfassender Sensorelemente aufweist . Eine Auswerteeinheit erzeugt ein auf eine Betätigungsabsicht eines Bedieners hinweisendes Handpräsenzsignal , wenn diese auf Grundlage von seitens der berührungserfassenden Sensorelemente bereitgestellten Sensorsignalen erkennt , dass der Gri f fbereich in für das Vorliegen einer Bedienabsicht charakteristischer Art und Weise mit der Handfläche bzw . den Fingern berührt wird .

Um eine für den Bediener unerwartete Reaktion von zur Aus führung der Betriebs- und/oder Arbeits funktion vorgesehenen Aggregaten zu verhindern, wird deren Bedienung üblicherweise nur dann freigegeben, wenn sich der Handbedienhebel zugleich in seiner Neutral- bzw . Ruhestellung befindet . Sollte der Bediener den Handbedienhebel bereits ausgelenkt haben, so ist dieser zunächst wieder in die Neutral- bzw . Ruhestellung zurück zu verbringen . Dies ist umständlich und führt zu einem entsprechenden Verlust an Bedienkomfort .

Angesichts dessen ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Steuerverfahren der eingangs genannten Art bezüglich seines Bedienkomforts zu verbessern .

Diese Aufgabe wird durch ein Steuerverfahren für einen Handbedienhebel zur Bedienung einer Betriebs- und/oder Arbeits funktion mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst .

Bei dem Steuerverfahren für einen zur Bedienung einer Betriebs- und/oder Arbeits funktion vorgesehenen Handbedienhebel umfasst der Handbedienhebel eine Einrichtung zur Handerkennung, die eine Bedienung der Betriebs- und/oder Arbeits funktion erst dann freigibt , wenn durch sensorische Auswertung der Positionierung einer an einem Gri f fstück des Handbedienhebels anliegenden Handfläche auf das Vorliegen einer Betätigungsabsicht eines Bedieners geschlossen wird . Im Falle einer Auslenkung des Handbedienhebels aus einer Neutral- bzw . Ruhestellung heraus wird ein dem aktuellen Auslenkungs zustand entsprechender Bedienbefehl erzeugt , wobei von einer Kontrolleinheit ein zur Aus führung der Betriebs- und/oder Arbeits funktion vorgesehener Steuerbefehl nach Maßgabe einer vorgegebenen Übergangsfunktion an den sich aus dem Auslenkungs zustand ergebenden Bedienbefehl angeglichen wird, sobald die Bedienung der Betriebs- und/oder Arbeits funktion seitens der Einrichtung zur Handerkennung freigegeben wird . Funktional wird somit unterschieden zwischen dem Bedienbefehl einerseits , der den durch den j eweiligen Auslenkungs zustand des Handbedienhebels repräsentierten Bedienerwunsch wieder- gibt , und dem Steuerbefehl andererseits , der der eigentlichen Betätigung der zur Aus führung der Betriebs- und/oder Arbeitsfunktion vorgesehenen Aggregate zugrunde liegt . Grundsätzlich kann die Angleichung zwischen Steuer- und Bedienbefehl von der Kontrolleinheit zwischen analogen oder digitalen Werten erfolgen .

Durch entsprechende Wahl der Übergangs funktion, die insbesondere den Verlauf einer Rampe aufweisen kann, die sich ausgehend von einem der Neutral- bzw . Ruhestellung des Handbedienhebels entsprechenden Ausgangswert an den aktuellen Wert des Bedienbefehls annähert und sich dabei an diesen angleicht , ist es möglich, mit Ansprechen der Einrichtung zur Handerkennung die Betriebs- und/oder Arbeits funktion sukzessive in den vom Bediener gewünschten Zustand zu versetzen, ohne dass weitere Maßnahmen bzw . Aktionen von dessen Seite erforderlich wären . Hierdurch ergibt sich ein maßgeblicher Gewinn an Bedienkomfort .

Ferner erlaubt es der sukzessive und damit vergleichsweise langsame Angleichvorgang dem Bediener, durch Loslassen bzw . Neutralstellen des Handbedienhebels die Aufnahme der Betriebs- und/oder Arbeits funktion vorzeitig abzubrechen .

Bei dem Handbedienhebel kann es sich um einen gängigen Joystick handeln, wobei die verfahrensgemäß verwirklichte Funktion für j eden der Bedienfreiheitsgrade des Joysticks oder aber lediglich für ausgewählte Betätigungs- bzw . Auslenkungsrichtungen vorgesehen sein kann . Insofern besteht auch die Möglichkeit der freien Konfigurierbarkeit seitens des Bedieners , unter anderem abhängig von der j eweils aus zuführenden Betriebs- und/oder Arbeits funktion . Der in einer Fahrerkabine des landwirtschaftlichen Traktors unterbrachte Handbedienhebel dient typischerweise der Bedienung von Betriebs- und/oder Arbeits funktionen, die mit einem an dem landwirtschaftlichen Traktor befindlichen Frontlader, einem Dreipunkt-Kraftheber, einem an dem Dreipunkt-Kraftheber angebrachten Anbaugerät , oder einer Fahrfunktion des landwirtschaftlichen Traktors selbst in Verbindung stehen .

Vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Steuerverfahrens gehen aus den Unteransprüchen hervor .

Vorzugsweise wird der Steuerbefehl von der Kontrolleinheit nur dann ausgeführt , wenn die Freigabe seitens der Einrichtung zur Handerkennung innerhalb einer vorgegebenen Ausschluss zeit nach Verlassen der Neutral- bzw . Ruhestellung erfolgt . Dies stellt weitgehend sicher, dass ein kausaler Zusammenhang zwischen der Betätigung des Handbedienhebels ( durch Auslenken aus der Neutral- bzw . Ruhestellung heraus ) und der tatsächlichen Absicht , die zugehörige Betriebs- und/oder Arbeits funktion zu bedienen, besteht . In der Regel ist die Ausschluss zeit hierzu im Bereich von 0 , 5 bis 1 , 0 Sekunden vorgegeben, wobei j e nach zu bedienender Betriebs- und/oder Arbeits funktion j edoch auch ein beliebiger anderer Wert zweckmäßig sein kann .

Auch ist es denkbar, dass die Aus führung des Steuerbefehls entsprechend einer vorgegebenen Latenz zeit verzögert einsetzt . Die Latenz zeit dient der definierten Zurücksetzung des Steuerbefehls auf einen der Neutral- bzw . Ruhestellung des Handbedienhebels entsprechenden Ausgangswert (Reset ) . Hierzu liegt die Latenz zeit typischerweise in der Größenordnung eines einzelnen Taktzyklus der in der Regel mikroprozessorgesteuerten Kontrolleinheit .

Ferner besteht die Möglichkeit , dass bei Erkennung einer nach Freigabe der Bedienung der Betriebs- und/oder Arbeits funktion erkannten singulären Vollauslenkung des Handbedienhebels der Ablauf der Übergangs funktion von der Kontrolleinheit dahingehend modi fi ziert wird, dass der Steuerbefehl unmittelbar auf einen der Vollauslenkung entsprechenden Wert eingestellt wird . Das Auftreten einer derartigen Vollauslenkung signalisiert der Kontrolleinheit , dass für die betref fende Betriebs- und/oder Arbeits funktion ein bestimmter, insbesondere vom Bediener abgespeicherter Funktions zustand abgerufen werden soll .

Im Falle einer auf einen Frontlader an einem landwirtschaftlichen Traktor bezogenen Arbeits funktion kann es sich bei dem abgespeicherten Funktions zustand zum Beispiel um eine vorgegebene Stellung einer hydraulisch heb- bzw . senkbaren Frontladerschwinge oder eines hydraulisch kippbaren Ladewerkzeugs handeln . Letzteres weist beispielsweise die Gestalt einer Schaufel oder einer Ladegabel auf . Dieser Funktions zustand wird solange beibehalten, bis der Bediener den Handbedienhebel in die Neutral- bzw . Ruhestellung zurückverbringt und daraus erneut auslenkt .

Als weiteres Beispiel seien die an landwirtschaftlichen Traktoren üblichen hydraulischen Steuerventile ( SCVs ) erwähnt . Diese dienen dem Anschluss hydraulischer Aggregate , die von an dem landwirtschaftlichen Traktor anbringbaren Anbaugeräten umfasst sind . Für bestimmte Betriebs- und/oder Arbeits funktionen lassen sich die Steuerventile in eine drucklose Schwimmstellung verbringen, in der ein freier Hydraulikfluss möglich ist . Der abgespeicherte Funktions zustand kann dementsprechend durch eine von dem Steuerventil umfasste Schwimmstellung gebildet sein .

Häufig dient der Handbedienhebel auch Betriebs funktionen wie der Steuerung der Fahrtgeschwindigkeit bzw . Fahrtrichtung des landwirtschaftlichen Traktors , wobei der abgespeicherte Funktions zustand in einem solchen Fall einer vorgebbaren Fahrtgeschwindigkeit oder Fahrtrichtung entsprechen kann .

Der Vollständigkeit halber sei angemerkt , dass die vorgenannten Betriebs- und/oder Arbeits funktionen lediglich beispielhafter Art sind, daneben ist auch eine Viel zahl anderer Anwendungen bei Nutz fahrzeugen aus dem Land- , Forst- oder Baumaschinenbereich denkbar .

Alternativ kann bei Erkennung einer vor Freigabe der Bedienung der Betriebs- und/oder Arbeits funktion erkannten singulären Vollauslenkung des Handbedienhebels der Steuerbefehl durch Modi fikation der Übergangs funktion unmittelbar auf einen der Vollauslenkung entsprechenden Wert eingestellt werden . Diese Situation unterscheidet sich gegenüber der vorstehend geschilderten dadurch, dass der Bediener bereits vor dem Zeitpunkt des Ansprechens der Einrichtung zur Handerkennung die eindeutige Absicht erkennen lässt , den der Vollauslenkung des Handbedienhebels zugeordneten Funktions zustand für die betref fende Betriebs- und/oder Arbeits funktion abzurufen . Sollten hingegen mehrere singuläre Vollauslenkungen hintereinander am Handbedienhebel auftreten, so wird von einem Versehen des Bedieners ausgegangen und eine Modi fikation der Übergangs funktion unterbleibt .

Darüber hinaus ist es möglich, dass bei Erkennung einer bei Freigabe der Bedienung der Betriebs- und/oder Arbeits funktion vorliegenden Vollauslenkung des Handbedienhebels der Steuerbefehl durch Modi fikation der Übergangs funktion unmittelbar auf einen der Vollauslenkung entsprechenden Wert eingestellt wird . Dies stellt eine Abwandlung des vorhergehenden Falls dahingehend dar, dass der Bediener den Handbedienhebel bereits zum Zeitpunkt des Ansprechens der Einrichtung zur Handerkennung mit der eindeutigen Absicht betätigt , den für die betref fende Betriebs- und/oder Arbeits funktion abgespeicherten Funktionszustand abzurufen .

Das erfindungsgemäße Steuerverfahren für einen zur Bedienung einer Betriebs- und/oder Arbeits funktion vorgesehenen Handbedienhebel wird im Folgenden anhand der beigefügten Zeichnungen veranschaulicht . Es zeigen :

Fig . 1 eine mittels des erfindungsgemäßen Steuerverfahrens betriebene Anordnung mit einem als Joystick ausgebildeten Handbedienhebel für einen landwirtschaftlichen Traktor,

Fig . 2 ein die Funktionsweise des erfindungsgemäßen Steuerverfahrens veranschaulichendes erstes Diagramm, Fig. 3 ein zweites Diagramm, in dem eine erste Sonderfunktion des erfindungsgemäßen Steuerverfahrens wiedergegeben ist,

Fig. 4 ein drittes Diagramm, in dem eine zweite Sonderfunktion des erfindungsgemäßen Steuerverfahrens wiedergegeben ist, und

Fig. 5 ein viertes Diagramm, in dem eine dritte Sonderfunktion des erfindungsgemäßen Steuerverfahrens wiedergeben ist.

Fig. 1 zeigt eine mittels des erfindungsgemäßen Steuerverfahrens betriebene Anordnung für einen (nicht dargestellten) landwirtschaftlichen Traktor.

Die Anordnung 10 umfasst einen als Joystick 12 ausgebildeten Handbedienhebel 14. Der Handbedienhebel 14 weist ein Griffstück 16 sowie eine Befestigungsbasis 18 auf, innerhalb derer das Griffstück 16 aus einer Neutral- bzw. Ruhestellung 20 heraus entlang unterschiedlicher Betätigungsgassen 22, 24 auslenkbar ist, sodass sich eine zugehörige Betriebs- und/oder Arbeitsfunktion manuell bedienen lässt. Ein Betätigungssensor 26 dient der Erfassung des jeweiligen Auslenkungszustands des Griffstücks 16 sowie der Erzeugung damit korrespondierender Auslenkungssignale .

Das Griffstück 16 umfasst neben einer Vielzahl von Bedienelementen 28, 30 ein in eine Grif foberf läche 32 eingebettetes Sensorarray 34, das Bestandteil einer Einrichtung zur Handerkennung 36 ist. Schließt die Einrichtung zur Handerkennung 36 durch Auswertung der von dem Sensorarray 34 erfassten Positionierung einer an dem Gri f fstück 16 anliegenden Handfläche auf das Vorliegen einer Betätigungsabsicht eines Bedieners , so erzeugt diese ein die Bedienung der Betriebs- und/oder Arbeitsfunktion freigebendes Handpräsenzsignal .

Das Handpräsenzsignal wird gemeinsam mit den Auslenkungssignalen einer mikroprozessorgesteuerten Kontrolleinheit 38 zur weiteren Verarbeitung zugeführt .

Dem Handbedienhebel 14 lassen sich j e nach Einsatz zweck unterschiedliche Betriebs- und/oder Arbeits funktionen zuweisen . Diese können sich auf den landwirtschaftlichen Traktor selbst oder aber einen an dem landwirtschaftlichen Traktor befindlichen Frontlader, einen Dreipunkt-Kraftheber, ein an dem Dreipunkt-Kraftheber angebrachtes Anbaugerät , und dergleichen beziehen . Im vorliegenden Fall dient der Handbedienhebel 14 der Steuerung einer Fahrfunktion des landwirtschaftlichen Traktors , genauer gesagt einer Fahrtgeschwindigkeit bzw . Fahrtrichtung . Die Fahrtgeschwindigkeit bzw . Fahrtrichtung wird hierbei auf Veranlassung der Kontrolleinheit 38 durch entsprechende Eingri f fe in einen Antriebsstrang 40 , mithin in eine Motor- und/oder Getriebesteuerung 42a, 42b des landwirtschaftlichen Traktors angepasst . Die Anpassung erfolgt dabei nach Maßgabe der von dem Betätigungssensor 26 zugeführten Auslenkungssignale .

Der Handbedienhebel 14 lässt sich entlang einer primären Betätigungsgasse 22 in beiden Auslenkungsrichtungen unter Überwindung einer fühlbaren Rastung in eine obere vollausgelenkte Position 44 bzw . untere vollausgelenkte Position 46 verbringen . Die primäre Betätigungsgasse 22 dient der Vorgabe der Fahrtgeschwindigkeit , wozu sich die Bewegung des landwirtschaftlichen Traktors durch Auslenken des Handbedienhebels 14 ausgehend von der Neutral- bzw . Ruhestellung 20 nach oben beschleunigen und nach unten verzögern lässt . Der vollausgelenkten Position 44 , 46 des Handbedienhebels 14 ist hierbei ein bestimmter, insbesondere vom Bediener abgespeicherter Funktions zustand des Antriebsstrangs 40 zugeordnet . Beispielsgemäß handelt es sich um eine Fahrtgeschwindigkeitsvorgabe in Gestalt einer vom Bediener vorgebbaren Maximalgeschwindigkeit bzw . eines „aktiven" Stillstands des landwirtschaftlichen Traktors , in dem dieser ohne Bremsbetätigung in seiner aktuellen Position gehalten wird .

Eine Fahrtrichtungswahl wie auch eine Feineinstellung der Fahrtgeschwindigkeit in der Art eines „Geschwindigkeits zooms" ist in einer sekundären Betätigungsgasse 24 des Handbedienhebels 14 möglich .

Die Funktionsweise des Steuerverfahrens soll nun anhand des in Fig . 2 dargestellten ersten Diagramms erläutert werden .

Bezüglich der in Fig . 2 dargestellten Kurven wird funktional unterschieden zwischen einem Bedienbefehl 48 einerseits , der den durch den j eweiligen Auslenkungs zustand des Handbedienhebels 14 repräsentierten Bedienerwunsch wiedergibt , und einem Steuerbefehl 50 andererseits , der der eigentlichen Betätigung der zur Aus führung der Betriebs- und/oder Arbeits funktion vorgesehenen Aggregate , hier der Motor- und/oder Getriebesteuerung 42a, 42b des landwirtschaftlichen Traktors , nach Maßgabe der an die Kontrolleinheit 38 übermittelten Auslenkungssignale zugrunde liegt . Beispielsgemäß lenkt der Bediener den Handbedienhebel 14 zum Zeitpunkt tO ausgehend von der Neutral- bzw . Ruhestellung 20 entlang der primären Betätigungsgasse 22 nach oben aus . Hierbei wird von der Kontrolleinheit 38 in Abhängigkeit der von dem Betätigungssensor 26 zugeführten Auslenkungssignale ein dem Auslenkungs zustand entsprechender Wert für den Bedienbefehl 48 erzeugt . Aufgrund der noch ausstehenden Freigabe seitens der Einrichtung zur Handerkennung 36 wird der Bedienbefehl 48 von der Kontrolleinheit 38 j edoch zunächst nicht in entsprechende Eingri f fe in die Motor- und/oder Getriebesteuerung 42a, 42b umgesetzt . Genauer gesagt folgt der Wert des Steuerbefehls 50 in Fig . 2 zwar demj enigen des Bedienbefehls 48 , bleibt aber bis zum Ansprechen der Einrichtung zur Handerkennung 36 inaktiv .

Erkennt die Einrichtung zur Handerkennung 36 das Vorliegen einer Betätigungsabsicht seitens des Bedieners , was vorliegend zum Zeitpunkt tl der Fall ist , so wird der Steuerbefehl 50 von der Kontrolleinheit 38 zunächst auf einen der Neutral- bzw . Ruhestellung 20 des Handbedienhebels 14 entsprechenden Ausgangswert 52 zurückgesetzt (Reset ) . Die Aus führung des Steuerbefehls 50 setzt dabei entsprechend einer vorgegebenen Latenzzeit At_delay verzögert ein . Hierzu liegt die Latenz zeit At_delay typischerweise in der Größenordnung eines einzelnen Taktzyklus der Kontrolleinheit 38 .

Der Steuerbefehl 50 wird von der Kontrolleinheit 38 zudem nur dann ausgeführt , wenn die Freigabe der Einrichtung zur Handerkennung 36 innerhalb einer vorgegebenen Ausschluss zeit At_enable nach Verlassen der Neutral- bzw . Ruhestellung 20 er- folgt . Dies stellt weitgehend sicher, dass ein kausaler Zusammenhang zwischen der Betätigung des Handbedienhebels 14 ( durch Auslenken aus der Neutral- bzw . Ruhestellung 20 heraus ) und der tatsächlichen Absicht , die Fahrtgeschwindigkeit bzw .

Fahrtrichtung zu ändern, besteht . Die Ausschluss zeit At_enable ist hierzu im Bereich von 0 , 5 bis 1 , 0 Sekunden vorgegeben .

I st diese Bedingung erfüllt , so wird von der Kontrolleinheit 38 der Steuerbefehl 50 nach Maßgabe einer vorgegebenen Übergangs funktion 54 an den Bedienbefehl 48 angeglichen .

Durch entsprechende Wahl der Übergangs funktion 54 , die in Fig . 2 beispielhaft den Verlauf einer Rampe aufweist , die sich ausgehend von dem der Neutral- bzw . Ruhestellung 20 des Handbedienhebels 14 entsprechenden Ausgangswert 52 an den aktuellen Wert 56 des Bedienbefehls 48 annähert und sich dabei an diesen angleicht , ist es möglich, mit Ansprechen der Einrichtung zur Handerkennung 36 die Fahrfunktion sukzessive in den vom Bediener gewünschten Zustand zu versetzen, ohne dass weitere Maßnahmen bzw . Aktionen von dessen Seite erforderlich sind . Hierdurch ergibt sich ein maßgeblicher Gewinn an Bedienkomfort .

Fig . 3 bis 5 veranschaulichen Sonderfunktionen des erfindungsgemäßen Steuerverfahrens anhand weiterer Diagramme . Diese sind j e nach zu bedienender Betriebs- und/oder Arbeits funktion optional . Die folgenden Erläuterungen beziehen sich daher lediglich beispielhaft auf die vorstehend beschriebene Fahrfunktion des landwirtschaftlichen Traktors .

Erste Sonderfunktion Entsprechend einer in Fig . 3 veranschaulichten ersten Sonderfunktion wird bei Erkennung einer nach Freigabe der Bedienung der Fahrfunktion zu einem Zeitpunkt t2 > tl erkannten singulären Vollauslenkung des Handbedienhebels 14 der Ablauf der Übergangs funktion 54 von der Kontrolleinheit 38 dahingehend modi fi ziert , dass der Steuerbefehl 50 unter der Voraussetzung, dass die vorgegebene Latenz zeit At_delay bereits abgelaufen ist , unmittelbar auf einen der Vollauslenkung entsprechenden Wert 58 eingestellt wird . Das Auftreten der Vollauslenkung am Handbedienhebel 14 signalisiert der Kontrolleinheit 38 , dass der vom Bediener abgespeicherte Funktions zustand abgerufen werden soll .

Vorliegend wird der Handbedienhebel 14 entlang der primären Betätigungsgasse 22 unter Überwindung der fühlbaren Rastung in die obere vollausgelenkte Position 44 verbracht , sodass die Fahrtgeschwindigkeit auf die vom Bediener vorgegebene Maximalgeschwindigkeit eingeregelt wird . Wird der Handbedienhebel 14 hingegen entlang der primären Betätigungsgasse 22 unter Überwindung der fühlbaren Rastung in die untere vollausgelenkte Position 46 verbracht , so erfolgt die Einregelung des „aktiven" Stillstands .

Zweite Sonderfunktion

Alternativ wird im Rahmen einer in Fig . 4 gezeigten zweiten Sonderfunktion bei Erkennung einer vor Freigabe der Bedienung der Fahrfunktion erkannten singulären Vollauslenkung des Handbedienhebels 14 der Steuerbefehl 50 durch Modi fikation der Übergangs funktion 54 mit Ablauf der vorgegebenen Latenz zeit At_delay unmittelbar auf den der Vollauslenkung entsprechenden Wert 58 eingestellt . Diese Situation unterscheidet sich gegenüber der vorstehend geschilderten dadurch, dass der Bediener bereits vor dem Zeitpunkt tl des Ansprechens der Einrichtung zur Handerkennung 36 die eindeutige Absicht erkennen lässt , den der Vollauslenkung des Handbedienhebels 14 zugeordneten, vom Bediener abgespeicherten Funktions zustand abzurufen .

Sollten hingegen mehrere singuläre Vollauslenkungen hintereinander am Handbedienhebel 14 auftreten, so wird von einem Versehen des Bedieners ausgegangen und eine Modi fikation der Übergangs funktion 54 unterbleibt .

Dritte Sonderfunktion

Entsprechend einer in Fig . 5 wiedergegebenen dritten Sonderfunktion wird bei Erkennung einer bei Freigabe der Bedienung der Fahrfunktion zum Zeitpunkt tl vorliegenden Vollauslenkung des Handbedienhebels 14 der Steuerbefehl 50 durch Modi fikation der Übergangs funktion 54 mit Ablauf der vorgegebenen Latenzzeit At_delay unmittelbar auf einen der Vollauslenkung entsprechenden Wert 58 eingestellt . Dies stellt eine Abwandlung des vorhergehenden Falls dahingehend dar, dass der Bediener den Handbedienhebel 14 bereits zum Zeitpunkt tl des Ansprechens der Einrichtung zur Handerkennung 36 mit der eindeutigen Absicht betätigt , den der Vollauslenkung des Handbedienhebels 14 zugeordneten, vom Bediener abgespeicherten Funktions zustand abzurufen .