Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
CONTROL SYSTEM FOR A TECHNICAL INSTALLATION
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2022/248422
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a control system (1) for a technical installation, the control system comprising at least an operator station server (2) and an an automation device (7), wherein: the automation device (7) is designed to receive, at the runtime of the technical installation, data from technical objects that can be connected to the automation device (7); the automation device (7) has a data transmission service (10), which is designed to carry out an event-oriented transmission of the data received from the technical objects to the operator station server (2) when one or more specific events occurs; and the automation device (7) has an alarm monitoring service (11), which is designed to monitor the data with respect to an alarm criterion at the runtime of the technical installation and, if the alarm criterion is met, to generate an alarm notification and to send the alarm notification to the operator station server (2). The control system (1) is characterized in that the alarm monitoring service is designed such that, if the alarm criterion is met, the alarm monitoring service triggers the event-oriented data transmission service (10) to immediately transmit the data received from the technical objects which is concerned by the alarm notification, and in that the data transmission service (10) is designed to immediately transmit to the operator station server (2), in response to the received trigger, the data received from the technical objects which is concerned by the alarm notification.

Inventors:
KLUGE GEORG (DE)
LUTZ BENJAMIN (DE)
Application Number:
PCT/EP2022/063950
Publication Date:
December 01, 2022
Filing Date:
May 24, 2022
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
SIEMENS AG (DE)
International Classes:
G05B23/02; G05B19/042
Foreign References:
KR101122695B12012-03-09
DE10209734A12003-09-25
EP3798777A12021-03-31
DE102020100854A12020-07-16
US20190171196A12019-06-06
EP3480672A12019-05-08
DE102018124358A12019-04-04
DE10209734A12003-09-25
Download PDF:
Claims:
Patentansprüche

1. Leitsystem (1) für eine technische Anlage, welches we nigstens einen Operator Station Server (2) und ein Automati sierungsgerät (7) aufweist, wobei das Automatisierungsgerät (7) dazu ausgebildet ist, zur Laufzeit der technischen Anlage Daten von mit dem Automati sierungsgerät (7) verbindbaren technischen Objekten zu emp fangen, und wobei das Automatisierungsgerät (7) einen Datenübertra gungsdienst (10) aufweist, der dazu ausgebildet ist, beim Vorliegen eines oder mehrerer bestimmter Ereignisse eine er eignisorientierte Übertragung der von den technischen Objek ten empfangenen Daten an den Operator Station Server (2) vor zunehmen, und wobei das Automatisierungsgerät (7) einen Alarmüberwa chungsdienst (11) aufweist, der dazu ausgebildet ist, die Da ten zur Laufzeit der technischen Anlage hinsichtlich eines Alarmkriteriums zu überwachen und, für den Fall, dass das Alarmkriterium erfüllt ist, eine Alarmmeldung zu erzeugen und an den Operator Station Server (2) zu übermitteln, dadurch gekennzeichnet, dass der Alarmüberwachungsdienst dazu ausgebildet ist, den ereig nisorientierten Datenübertragungsdienst (10) für den Fall, dass das Alarmkriterium erfüllt ist, zum unverzüglichen Über tragen derjenigen von den technischen Objekten empfangenen Daten zu triggern, die von der Alarmmeldung betroffen sind, und dass der Datenübertragungsdienst (10) dazu ausgebildet ist, in Reaktion auf den empfangenen Trigger eine unverzügli che Übertragung derjenigen von den technischen Objekten emp fangenen Daten, die von der Alarmmeldung betroffen sind, an den Operator Station Server (2) vorzunehmen.

2. Leitsystem (1) nach einem der Ansprüche 1 oder 2, bei dem ein Ereignis für die ereignisorientierte Übertragung der von den technischen Objekten empfangenen Daten an den Operator Station Server (2) ein hinreichend großer Betrag einer Ände rung der Daten seit einer vorherigen Übertragung darstellt.

3. Leitsystem (1) nach einem der Ansprüche 1 oder 2, bei dem ein Ereignis für die ereignisorientierte Übertragung der von den technischen Objekten empfangenen Daten an den Operator Station Server (2) ein Ablauf einer bestimmten Zeitspanne seit einer vorherigen Übertragung darstellt.

4. Leitsystem (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei dem ein Ereignis für die ereignisorientierte Übertragung der von den technischen Objekten empfangenen Daten an den Operator Station Server (2) ein hinreichend großer Betrag einer Summe von Änderungen der Daten seit einer vorherigen Übertragung darstellt.

5. Leitsystem (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, bei dem die Alarmmeldung im Wesentlichen nur eine Information darüber umfasst, dass das betreffende Alarmkriterium erfüllt ist.

6. Verfahren, umfassend: a) Zu einer Laufzeit einer technischen Anlage Überwachen von Daten technischer Objekte der technischen Anlage durch einen Alarmüberwachungsdienst (11) eines Automatisierungsgerätes

(7) eines Leitsystems (1) der technischen Anlage hinsichtlich eines Alarmkriteriums, b) Für den Fall, dass das Alarmkriterium erfüllt ist, Erzeu gen und Übermitteln einer Alarmmeldung von dem Alarmüberwa chungsdienst des Automatisierungsgerätes (7) an den Operator Station Server (2), c) Für den Fall, dass das Alarmkriterium erfüllt ist, Trig gern eines Datenübertragungsdienstes (10) des Automatisie rungsgerätes (7) zum unverzüglichen Übertragen derjenigen von den technischen Objekten empfangenen Daten, die von der Alarmmeldung betroffen sind, durch den Alarmüberwachungs dienst (11), d) In Reaktion auf den empfangenen Trigger, unverzügliche Übertragung derjenigen von den technischen Objekten empfange nen Daten, die von der Alarmmeldung betroffen sind, an den Operator Station Server (2) durch den Datenübertragungsdienst (10) des Automatisierungsgerätes (7) des Leitsystems (1) der technischen Anlage.

7. Verfahren nach Anspruch 6, bei dem ein Ereignis für die ereignisorientierte Übertragung der von den technischen Ob jekten empfangenen Daten an den Operator Station Server (2) ein hinreichend großer Betrag einer Änderung der Daten seit einer vorherigen Übertragung darstellt.

8. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 oder 7, bei dem ein Ereignis für die ereignisorientierte Übertragung der von den technischen Objekten empfangenen Daten an den Operator Stati on Server (2) ein Ablauf einer bestimmten Zeitspanne seit ei ner vorherigen Übertragung darstellt.

9. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 8, bei dem ein Ereignis für die ereignisorientierte Übertragung der von den technischen Objekten empfangenen Daten an den Operator Stati on Server (2) ein hinreichend großer Betrag einer Summe von Änderungen der Daten seit einer vorherigen Übertragung dar stellt.

10. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 9, bei dem die Alarmmeldung im Wesentlichen nur eine Information darüber um fasst, dass das betreffende Alarmkriterium erfüllt ist.

11. Verwendung eines Leitsystems (1) gemäß einem der Ansprü che 1 bis 5 zum Betrieb einer technischen Anlage.

Description:
Beschreibung

Leitsystem für eine technische Anlage

Die Erfindung betrifft ein Leitsystem für eine technische An lage, welches wenigstens einen Operator Station Server und ein Automatisierungsgerät aufweist, wobei das Automatisie rungsgerät dazu ausgebildet ist, zur Laufzeit der technischen Anlage Daten von mit dem Automatisierungsgerät verbindbaren technischen Objekten zu empfangen, und wobei das Automatisie rungsgerät einen Datenübertragungsdienst aufweist, der dazu ausgebildet ist, beim Vorliegen eines oder mehrerer bestimm ter Ereignisse eine ereignisorientierte Übertragung der von den technischen Objekten empfangenen Daten an den Operator Station Server vorzunehmen, und wobei das Automatisierungsge rät einen Alarmüberwachungsdienst aufweist, der dazu ausge bildet ist, die Daten zur Laufzeit der technischen Anlage hinsichtlich eines Alarmkriteriums zu überwachen und, für den Fall, dass das Alarmkriterium erfüllt ist, eine Alarmmeldung zu erzeugen und an den Operator Station Server zu übermit teln.

Außerdem betrifft die Erfindung ein Verfahren und eine Ver wendung eines Leitsystems zum Betrieb einer technischen Anla ge.

Prozessdaten der Prozessautomatisierung sind in der Regel „träger" als in der Fabrikautomatisierung. Dementsprechend werden für die Übertragung von Prozessdaten zwischen Automa tisierungen und Operator Station Servern (für die Bedienung und Beobachtung, Archivierung, usw.) in der Regel ereignisge steuert und nicht zeitgesteuert (zyklisch) übertragen. Ziel ist es hierbei das Übertragungsaufkommen zu reduzieren, da insbesondere bei verfahrenstechnischen Anlagen große Mengen gerüste an Prozessdaten vorhanden sind. Dies wird bei der er eignisgesteuerten Übertragung durch ein „Ausdünnen" erreicht. Ausdünnen bedeutet hierbei, dass Prozessdaten nur übertragen werden, wenn eines oder mehrere der folgenden Ereignisse auf- treten:

- Eine hinreichend große Änderung eines Betrages der Prozess daten

- Nach Ablauf einer bestimmten Zeitdauer

- Bei einer hinreichend großen Menge von akkumulierten Ände rungen

Um bei starken Signaländerungen (z.B. durch verstärktes Rau schen, Ausfall von Sensorik...) einen Schwall bei der ereignis gesteuerten Übertragung zu deckeln, wird in der Regel noch ein unteres Timeout für die ereignisgesteuerte Übertragung definiert (maximale Übertragungsrate).

Neben Prozessdaten werden durch die Automatisierungen auch Alarme (Meldungen) an Operator Station Servern übertragen, . Diese Alarme entstehen beispielsweise, wenn vorbestimmte ver fahrenstechnische Grenzwerte (Füllstand eines Tanks, Drehzahl einer Turbine, usw.) überschritten werden, so dass Operatoren in derartigen Ausnahmefällen wirkungsvoll gegensteuern kön nen. Verfahrenstechnische Alarme sind in aller Regel „schwer gewichtig". Dies bedeutet, dass neben dem eigentlichen ver fahrenstechnischen Ereignis auch zahlreiche Begleitwerte be reitgestellt werden müssen (der sogenannte Kontext), um für die Bedienung und Beobachtung genügend Kontext bereitstellen zu können. Typische Begleitwerte sind dabei:

- Meldetexte, die die Alarmursache beschreiben

- Alarmzustände (gekommen, gegangen, quittiert und derglei chen)

- Zeitstempel

- Primärer Prozesswert zum Zeitpunkt der Alarmauslösung

- Anwenderdefinierbare Prozesswerte wie z.B. weitere Prozess werte neben dem primären Prozesswert

- Laufender primärer Prozesswert, um den Trend des Alarms er fassen zu können (zunehmende/abnehmende Kritikalität)

- Name des alarmauslösenden Prozessobjekts - Technologischer Pfad des alarmauslösenden Prozessobjekts

Um Überlastungen in den Automatisierungen oder auf den Über tagungswegen vorzubeugen, ist es bekannt, nicht alle Begleit werte von der Automatisierung in den Operator Station Server übertragen. Von der Automatisierung in den Operator Station Server können vielmehr nur rudimentäre Anteile des Alarms übertragen - zumeist nur das Ereignis selbst. Erst im Opera tor Station Server wird der Alarm um die für die Bedienung und Beobachtung notwendigen Begleitwerte ergänzt. Statische Begleitwerte, wie beispielweise Meldetexte, Namen, Pfade usw., werden in einer Engineering-Phase der Prozessanlage vorprojektiert und in den Operator Station Server geladen. Dynamische Begleitwerte werden dem Prozessabbild des Operator Station Servers entnommen, da diese dort ohnehin durch die ereignisorientierte Übertragung der für die Bedienung und Be obachtung relevanten Prozesswerte von der Automatisierung in den Operator Station Server vorhanden sind.

Diese Handhabe bringt einen entscheidenden Nachteil mit sich: In Abhängigkeit der Parametrierung der ereignisorientierten Übertragung von Prozesswerten (Hysterese, Timeout...), des Pro zesses (schnelle Druckänderungen vs. träge Temperaturänderun gen, und/oder der Auslastung der Automatisierung, des Netz werks oder des Operator Station Server können die dem Pro zessabbild entnommenen Prozesswerte zeitlich nicht mit dem ausgelösten Alarm korrespondieren.

Wird beispielsweise bei einem schnellen Druckanstieg bei ei ner vordefinierten Grenze von 50 Bar durch die Automatisie rung ein Alarm gemeldet und wird der Alarm im Operator Stati on Server um den primären Prozesswert aus dem Prozessabbild ergänzt, kann sich dieser von der alarmauslösenden Grenze un terscheiden, so dass in der Bedienung und Beobachtung ein 50 Bar Grenzwertalarm mit einem Prozesswert von 49 Bar angezeigt wird (und auch umgekehrt bei fallenden Werten). Dies kann unterschiedliche negative Konsequenzen wie Fehlbe dienungen oder die Annahme, dass es Probleme mit der Automa tisierung gibt (was nicht der Fall ist), mit sich bringen. Auch wenn es, wie beschrieben, sinnvoll ist, Alarme erst im Operator Station Server mit bestimmten Begleitwerten anzu reichen, führt dieses Vorgehen zu Nachteilen, was die zeitli che Synchronität zwischen gemeldetem Alarm und dem begleiten den Prozesswert betrifft.

Die US 2019/171196 Al offenbart einen Operator Station Server eines Leitsystems, der Prozessdaten eines Automatisierungsge räts empfängt, wobei zu denen Prozessdaten unter anderem Pro zessmesswerte und Alarmmeldungen gehören. Auch in der EP 3480 672 Al ist ein solcher Operator Station Server of fenbart.

In der DE 102018 124 358 Al ist eine graphische Anzeige ei ner Prozessanlage mit dynamisierten Objekten wie einer Füll standsanzeige offenbart.

DE 10209 734 A 1 offenbart eine Prozessleitanlage mit einer ereignisabhängigen Reduktion einer Übertragung von Prozessda ten zwischen Feldgerät und Prozessleitrechner.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Leitsystem für eine technische Anlage anzugeben, welches eine effizientere Bedienung und Beobachtung durch einen Operator der techni schen Anlage ermöglicht.

Die zuvor formulierte Aufgabe wird durch ein Leitsystem für eine technische Anlage mit den Merkmalen des Anspruchs 1 ge löst. Das Leitsystem weist wenigstens einen Operator Station Server und ein Automatisierungsgerät auf. Das Automatisie rungsgerät ist dabei dazu ausgebildet, zur Laufzeit der tech nischen Anlage Daten von mit dem Automatisierungsgerät ver bindbaren technischen Objekten zu empfangen. Zudem weist das Automatisierungsgerät einen Datenübertragungsdienst auf, der dazu ausgebildet ist, beim Vorliegen eines oder mehrerer be- stimmter Ereignisse eine ereignisorientierte Übertragung der von den technischen Objekten empfangenen Daten an den Opera tor Station Server vorzunehmen. Zudem weist das Automatisie rungsgerät einen Alarmüberwachungsdienst auf, der dazu ausge bildet ist, die Daten zur Laufzeit der technischen Anlage hinsichtlich eines Alarmkriteriums zu überwachen und, für den Fall, dass das Alarmkriterium erfüllt ist, eine Alarmmeldung zu erzeugen und an den Operator Station Server zu übermit teln.

Das erfindungsgemäße Leitsystem ist dadurch gekennzeichnet, dass der Alarmüberwachungsdienst dazu ausgebildet ist, den ereignisorientierten Datenübertragungsdienst für den Fall, dass das Alarmkriterium erfüllt ist, zum unverzüglichen Über tragen derjenigen von den technischen Objekten empfangenen Daten zu triggern, die von der Alarmmeldung betroffen sind, und dass der Datenübertragungsdienst dazu ausgebildet ist, in Reaktion auf den empfangenen Trigger eine unverzügliche Über tragung derjenigen von den technischen Objekten empfangenen Daten, die von der Alarmmeldung betroffen sind, an den Opera tor Station Server vorzunehmen.

Bei der technischen Anlage kann es sich um eine Anlage aus der Prozessindustrie wie beispielsweise eine chemische, phar mazeutische, petrochemische oder eine Anlage aus der Nah rungs- und Genussmittelindustrie handeln. Hiermit umfasst sind auch jegliche Anlagen aus der Produktionsindustrie, Wer ke, in denen z.B. Autos oder Güter aller Art produziert wer den. Technische Anlagen, die zur Durchführung des erfindungs gemäßen Verfahrens geeignet sind, können auch aus dem Bereich der Energieerzeugung kommen. Windräder, Solaranlagen oder Kraftwerke zur Energieerzeugung sind ebenso von dem Begriff der technischen Anlage umfasst.

Diese Anlagen verfügen jeweils über ein Leitsystem oder zu mindest ein computerunterstütztes Modul zur Steuerung und Re gelung des ablaufenden Prozesses oder der Produktion. Unter einem Leitsystem wird im vorliegenden Kontext ein computerge- stütztes technisches System verstanden, das Funktionalitäten zum Darstellen, Bedienen und Leiten eines technischen Systems wie einer Fertigungs- oder Produktionsanlage umfasst. Das Leitsystem kann zusätzlich Sensoren zur Ermittlung von Mess werten sowie verschiedene Aktoren umfassen. Zudem kann das Leitsystem zusätzlich sogenannte prozessnahe Komponenten um fassen, die zur Ansteuerung der Aktoren bzw. Sensoren dienen.

Unter einem „Operator Station Server" wird vorliegend ein Server verstanden, der zentral Daten eines Bedien- und Be obachtungssystems sowie in der Regel Alarm- und Messwertar chive eines Leitsystems einer technischen Anlage erfasst und Benutzern (sogenannten Operatoren) zur Verfügung stellt. Der Operator Station Server stellt in der Regel eine Kommunikati onsverbindung zu Automatisierungssystemen der technischen An lage her und gibt Daten der technischen Anlage an den soge nannten Operator Station Client weiter, die zur Bedienung und Beobachtung eines Betriebs der einzelnen Funktionselemente der technischen Anlage dienen.

Der Operator Station Server kann über Client-Funktionen ver fügen, um auf die Daten (Archive, Meldungen, Tags, Variablen) anderer Operator Station Server zuzugreifen. Dadurch sind Bilder eines Betriebs der technischen Anlage auf dem Operator Station Server mit Variablen anderer Operator Station Server (Server-Server-Kommunikation) kombinierbar. Bei dem Operator Station Server kann es sich, ohne sich darauf zu beschränken, um einen SIMATIC PCS 7 Industrial Workstation Server der Fir ma SIEMENS handeln.

Unter einem technischen Objekt wird eine abgeschlossene technische Einheit verstanden, die in eine übergeordnete Steuerungsebene integrierbar ist. Ein solches techni sches Objekt kann zum Beispiel ein Zusammenschluss meh rerer Messstellen oder ein größerer Anlagenteil einer industriellen Anlage sein. Das technische Objekt muss aber nicht dem Feld der Industrieanlagen entstammen, sondern kann beispielsweise auch ein Motormodul eines Automobils, eines Schiffs oder dergleichen sein.

Unter einer Automatisierung wird die selbständige (automati sierte) Erfassung und Beeinflussung physikalischer Größen mithilfe technischer Mittel verstanden. Dabei werden in der Regel Maschinen, Anlagen oder sonstige Einrichtungen in die Lage versetzt, selbsttätig zu arbeiten. Automatisierungsgerä te werden zur Realisierung einer Automatisierung benutzt und können beispielsweise speicherprogrammierbare Steuerungen sein, die eine übergeordnete Steuerungsfunktion für unterge ordnete speicherprogrammierbare Steuerungen darstellen. Ein Beispiel für ein solches Automatisierungsgerät ist das „Auto matisierungssystem AS 410-5H" der Firma SIEMENS.

Das erfindungsgemäße Leitsystem vermeidet die im einlei tenden Teil beschriebenen Nachteile bekannter Leitsyste me technischer Anlagen. Eine Datenübertragung zwischen Automatisierungsgerät und Operator Station Server findet grundsätzlich ereignisgesteuert statt, was die Kommuni kationslast in an sich bekannter Weise verringert. Um eine zeitliche Synchronität zwischen einer Alarmmeldung, die von dem Automatisierungsgerät an den Operator Stati on Server übertragen wird, und von dem Automatisierungs gerät an den Operator Station Server übertragenen Daten der technischen Objekte zu erreichen, sieht das erfin dungsgemäße Leitsystem in besonders vorteilhafter Weise vor, eine durch die Erzeugung der Alarmmeldung getrig gerte Datenübertragung anzustoßen. Es war bislang nicht bekannt, die Erzeugung einer Alarmmeldung in dem Automa tisierungsgerät als ein Ereignis festzulegen, das die Datenübertragung zwischen dem Automatisierungsgerät und dem Operator Station Server triggert.

Der Alarmüberwachungsdienst ist erfindungsgemäß dazu ausgebildet, den ereignisorientierten Datenübertragungs dienst für den Fall, dass das Alarmkriterium erfüllt ist, zum unverzüglichen Übertragen derjenigen von den technischen Ob- jekten empfangenen Daten zu triggern, die von der Alarmmel dung betroffen sind. Dabei ist der Datenübertragungsdienst dazu ausgebildet, in Reaktion auf den empfangenen Trigger ei ne unverzügliche Übertragung derjenigen von den technischen Objekten empfangenen Daten, die von der Alarmmeldung betrof fen sind, an den Operator Station Server vorzunehmen. Daten können dabei von der Alarmmeldung betroffen sein, wenn sie einem technischen Objekt wie einem Sensor entstammen, welcher Messwerte an das Automatisierungsgerät übermittelt haben, die die Erzeugung der Alarmmeldung ausgelöst haben. Mit anderen Worten sind die Daten, die von der Alarmmeldung betroffen sind, die alarmauslösenden Daten.

Ein Ereignis für die ereignisorientierte Übertragung der von den technischen Objekten empfangenen Daten an den Operator Station Server kann ein hinreichend großer Betrag einer Ände rung der Daten seit einer vorherigen Übertragung darstellen.

Ein Ereignis für die ereignisorientierte Übertragung der von den technischen Objekten empfangenen Daten an den Operator Station Server kann auch ein Ablauf einer bestimmten Zeit spanne seit einer vorherigen Übertragung darstellen. Der Alarmüberwachungsdienst kann in diesem Fall im Rahmen der zu vor beschriebenen Triggerung die Zeitspanne vorzeitig beenden (d.h. auf Null setzen), um die ereignisorientierte Datenüber tragung des Datenübertragungsdienstes an den Operator Station Server zu initiieren.

Ein Ereignis für die ereignisorientierte Übertragung der von den technischen Objekten empfangenen Daten an den Operator Station Server kann auch ein hinreichend großer Betrag einer Summe von Änderungen der Daten seit einer vorherigen Übertra gung darstellen.

Die Alarmmeldung (an sich) umfasst bevorzugt im Wesentlichen nur eine Information darüber, dass das betreffende Alarmkri terium erfüllt ist. Dies macht die Alarmmeldung sehr „schlank" und verhindert effektiv eine Belastung der Kommuni- kation zwischen dem Automatisierungsgerät und dem Operator Station Server.

Die obenstehende Aufgabe wird zudem gelöst durch die Verwen dung eines Leitsystems, wie es zuvor erläutert wurde, zum Be trieb einer technischen Anlage.

Die obenstehende Aufgabe wird zudem gelöst durch ein Verfah ren, welches die folgenden Verfahrensschritte umfasst: a) Zu einer Laufzeit einer technischen Anlage Überwachen von Daten technischer Objekte der technischen Anlage durch einen Alarmüberwachungsdienst eines Automatisierungsgerätes eines Leitsystems der technischen Anlage hinsichtlich eines Alarm kriteriums, b) Für den Fall, dass das Alarmkriterium erfüllt ist, Erzeu gen und Übermitteln einer Alarmmeldung von dem Alarmüberwa chungsdienst des Automatisierungsgerätes an den Operator Sta tion Server, c) Für den Fall, dass das Alarmkriterium erfüllt ist, Trig gern eines Datenübertragungsdienstes des Automatisierungsge rätes zum unverzüglichen Übertragen derjenigen von den tech nischen Objekten empfangenen Daten, die von der Alarmmeldung betroffen sind, durch den Alarmüberwachungsdienst, d) In Reaktion auf den empfangenen Trigger, unverzügliche Übertragung derjenigen von den technischen Objekten empfange nen Daten, die von der Alarmmeldung betroffen sind, an den Operator Station Server durch den Datenübertragungsdienst des Automatisierungsgerätes des Leitsystems der technischen Anla ge.

Im Verfahrensschritt c erfolgt für den Fall, dass das Alarm kriterium erfüllt ist, ein Triggern des Datenübertragungs dienstes des Automatisierungsgerätes zum unverzüglichen Über tragen derjenigen von den technischen Objekten empfangenen Daten, die von der Alarmmeldung betroffen sind, durch den Alarmüberwachungsdienst. Und im Verfahrensschritt d erfolgt für den Fall, dass das Alarmkriterium erfüllt ist, in Reakti on auf den empfangenen Trigger, eine unverzügliche Übertra- gung derjenigen von den technischen Objekten empfangenen Da ten, die von der Alarmmeldung betroffen sind, an den Operator Station Server durch den Datenübertragungsdienst des Automa tisierungsgerätes des Leitsystems der technischen Anlage.

Besonders bevorzugt stellt ein Ereignis für die ereignisori entierte Übertragung der von den technischen Objekten empfan genen Daten an den Operator Station Server ein hinreichend großer Betrag einer Änderung der Daten seit einer vorherigen Übertragung dar.

Ein Ereignis für die ereignisorientierte Übertragung der von den technischen Objekten empfangenen Daten an den Operator Station Server kann auch ein Ablauf einer bestimmten Zeit spanne seit einer vorherigen Übertragung darstellen. Der Alarmüberwachungsdienst kann in diesem Fall im Rahmen der zu vor beschriebenen Triggerung die Zeitspanne vorzeitig beenden (d.h. auf Null setzen), um die ereignisorientierte Datenüber tragung des Datenübertragungsdienstes an den Operator Station Server zu initiieren.

Ein Ereignis für die ereignisorientierte Übertragung der von den technischen Objekten empfangenen Daten an den Operator Station Server kann auch ein hinreichend großer Betrag einer Summe von Änderungen der Daten seit einer vorherigen Übertra gung darstellen.

Besonders bevorzugt umfasst im zuvor erläuterten Verfahren die Alarmmeldung im Wesentlichen nur eine Information darüber umfasst, dass das betreffende Alarmkriterium erfüllt ist.

Die oben beschriebenen Eigenschaften, Merkmale und Vorteile dieser Erfindung sowie die Art und Weise, wie diese erreicht werden, werden klarer und deutlicher verständlich im Zusam menhang mit der folgenden Beschreibung des Ausführungsbei spiels, das im Zusammenhang mit der Zeichnung näher erläutert wird. Die Figur zeigt einen Teil eines erfindungsgemäßen Leitsys tems 1 einer als Prozessanlage ausgebildeten technischen An lage. Das Leitsystem 1 umfasst einen Server eines Bediensys tems bzw. einen Operator Station Server 2 und einen dazugehö rigen Operator Station Client 3. Der Operator Station Server 2 und der Operator Station Client 3 sind über einen Terminal bus 4 miteinander und mit nicht dargestellten weiteren Kompo nenten des Leitsystems 1 wie einem Engineering System Server oder einem Prozessdatenarchiv verbunden.

Ein Benutzer bzw. Operator hat mittels des Operator Station Clients 3 mittels des Terminalbus 4 im Kontext eines Bedie- nens und Beobachtens Zugriff auf den Operator Station Server 2. Der Terminalbus 4 kann, ohne sich darauf zu beschränken, beispielsweise als Industrial Ethernet ausgebildet sein.

Der Operator Station Server 2 weist eine Geräteschnittstelle 5 auf, die mit einem Anlagenbus 6 verbunden ist. Hierüber ist der Operator System Server 2 mit einem Automatisierungsgerät 7 des Leitsystems 2 verbunden. Der Anlagenbus 6 kann, ohne sich darauf zu beschränken, beispielsweise als Industrial Ethernet ausgebildet sein. Das Automatisierungsgerät 7 kann wiederum mit einer beliebigen Anzahl an Subsystemen (nicht dargestellt) verbunden sein.

In dem Operator Station Server 2 ist ein Visualisierungs dienst 8 integriert, über den eine Übertragung von (Visuali- sierungs-)Daten an den Operator Station Client 3 erfolgen kann. Zudem weist der Operator Station Server 2 ein Prozess abbild (Process Image) 9 der Prozessanlage auf.

Das Automatisierungsgerät 7 weist (unter anderem) einen Da tenübertragungsdienst 10, einen Alarmüberwachungsdienst 11 und einen Datenverwaltungsdienst 12 auf. Der Datenverwal tungsdienst 12 des Automatisierungsgerätes 7 empfängt zur Laufzeit der Prozessanlage (d.h. während eines Betriebs der Prozessanlage) Daten (unter anderem Prozessmesswerte) von mit dem Automatisierungsgerät 7 verbindbaren technischen Objekten (wie Sensoren) der Prozessanlage. Beim Vorliegen eines oder mehrerer bestimmter Ereignisse, die in dem Automatisierungs gerät 7 definiert hinterlegt worden sind (bei einer Projek tierung/Engineering der Prozessanlage), führt der Datenüber tragungsdienst 10 prinzipiell eine ereignisorientierte Über tragung der von den technischen Objekten empfangenen Daten an den Operator Station Server 2 durch. Der Alarmüberwachungs dienst 11 ist dazu ausgebildet, die von dem oder den techni schen Objekten empfangenen Daten zur Laufzeit der Prozessan lage hinsichtlich eines Alarmkriteriums zu überwachen und, für den Fall, dass das Alarmkriterium erfüllt ist, eine Alarmmeldung zu erzeugen und an den Operator Station Server 2 zu übermitteln. Die empfangenen Daten und die Alarmmeldung können einem Operator mittels des Operator Station Clients 3 in einem Anlagenbild oder dergleichen visualisiert werden. Auch eine Datenübertragung in eine Cloudumgebung oder der gleichen kann erfolgen.

Im Folgenden wird der Ablauf eines erfindungsgemäßen Verfah rens erläutert: Zu einer Laufzeit der Prozessanlage überwacht der Alarmüberwachungsdienst 11 Daten der technischen Objekte der Prozessanlage hinsichtlich eines Alarmkriteriums (bei spielsweise der Überschreitung eines Schwellwertes). Für den Fall, dass das Alarmkriterium erfüllt ist, erzeugt der Alarm überwachungsdienst 11 eine Alarmmeldung und übermittelt diese an den Operator Station Server 2 (Schritt I in der Figur).

Für den Fall, dass das Alarmkriterium erfüllt ist, triggert der Alarmüberwachungsdienst 11 den Datenübertragungsdienst 10 des Automatisierungsgerätes 7 zum unverzüglichen Übertragen wenigstens einer Teilmenge der von den technischen Objekten empfangenen Daten an den Operator Station Server 2 (Schritt II). In Reaktion auf den empfangenen Trigger überträgt der Datenübertragungsdienst 10 unverzüglich wenigstens eine Teil menge der von den technischen Objekten empfangenen Daten an den Operator Station Server 2 (Schritt III). Die Alarmmeldung und die dazugehörigen Daten werden dem Operator visuell dar gestellt (Schritt IV). Obwohl die Erfindung im Detail durch das bevorzugte Ausfüh rungsbeispiel und die Figuren näher illustriert und beschrie ben wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen.