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Title:
CONTROLLABLE PHASE-ANGLE CONVERTER
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2008/049541
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a converter (4), in particular for wind energy installations, having a generator (3) which is driven by a wind rotor (2) in order to feed electrical power into a power supply system (9), with the converter (4) having a control input (44) for the phase angle of the electrical power emitted to the power supply system. The invention provides a phase control device (6), which has a power supply system fault detector (63), a phase angle detector (61) and a signal processing module (67). When a power supply system fault with a determined phase error is detected, a signal for a default angle of the converter (4) is applied to the control input (44) of the converter. As a result, the phase change which occurs at the end of the power supply system disturbance does not lead to an undesirable sudden surge in the power output.

Inventors:
FORTMANN JENS (DE)
LETAS HEINZ-HERMANN (DE)
Application Number:
PCT/EP2007/009005
Publication Date:
May 02, 2008
Filing Date:
October 17, 2007
Export Citation:
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Assignee:
REPOWER SYSTEMS AG (DE)
FORTMANN JENS (DE)
LETAS HEINZ-HERMANN (DE)
International Classes:
H02J3/40
Foreign References:
EP1168566A22002-01-02
US20030198065A12003-10-23
EP1561946A22005-08-10
US5883796A1999-03-16
Attorney, Agent or Firm:
GLAWE DELFS MOLL (Hamburg, DE)
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Claims:

Patentansprüche

1. Umrichter, insbesondere für Windenergieanlagen mit einem über einen Windrotor (2) angetriebenen Generator (3) , zum Einspeisen elektrischer Leistung in ein Netz (9), wobei der Umrichter (4) einen Steuereingang (44) für einen Phasenwinkel der an das Netz (9) abgegebenen elektrischen Leistung aufweist,

dadurch gekennzeichnet, dass

eine Phasenstelleinrichtung vorgesehen ist, die einen Netzfehlerdetektor (63), einen Phasenwinkeldetektor (61) und ein Signalverarbeitungsmodul (67) aufweist, das dazu ausgebildet ist, bei von dem Netzfehlerdetektor (63) erkanntem Netzfehler aus dem von dem Phasenwinkeldetektor (61) ermittelten Phasenfehler-Signal ein Signal für einen Vorgabewinkel für den Umrichter (4) zu bestimmen, das über eine Steuerleitung (47) an den Steuereingang (44) des Umrichters angelegt ist.

2. Umrichter nach Anspruch 1,

dadurch gekennzeichnet, dass

das Verarbeitungsmodul (67) ein Vorhaltemodul aufweist, das dazu ausgebildet ist, aus dem von dem Pha- senwinkeldetektor (61) bestimmten Phasenfehler-Signal einen Vorhaltewinkel zu ermitteln.

3. Umrichter nach Anspruch 2,

dadurch gekennzeichnet, dass

das Vorhaltemodul als ein Teiler (69) ausgebildet ist, vorzugsweise durch einen Divisor von 2.

4. Umrichter nach Anspruch 2 oder 3,

dadurch gekennzeichnet, dass

zusätzlich ein Kennlinienglied (64) vorgesehen ist, das den Vorhaltewinkel auf einstellbare Grenzwerte limitiert .

5. Umrichter nach Anspruch 4,

dadurch gekennzeichnet, dass

das Kennlinienglied (64) mit einem Speicher für zulässige Wirk- und Blindleistungsbereiche versehen ist, aus dem die Grenzwerte dynamisch in Abhängigkeit von der jeweiligen Leistung abrufbar sind.

6. Umrichter nach einem der vorangehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass

der Phasenwinkeldetektor (61) mit einem Musterwellen- generator versehen ist, der auf die Netzfrequenz synchronisiert ist.

7. Umrichter nach Anspruch 1,

dadurch gekennzeichnet, dass

der Netzfehlerdetektor (63) mit einer Einrichtung zum Erkennen einer Netzspannungswiederkehr (64) zusammenwirkt und eine Umschalteinrichtung (68) vorgesehen ist, die dazu ausgebildet ist, bei Netzrückkehr ein Referenzfrequenzsignal an den Steuereingang (44) des Umrichters (4) anzulegen.

8. Umrichter nach Anspruch 7,

dadurch gekennzeichnet, dass

das Referenzfrequenzsignal dazu ausgebildet ist, die Netzfrequenz abzubilden.

9. Umrichter nach Anspruch 7 oder 8,

dadurch gekennzeichnet, dass

zur Bildung des Referenzfrequenzsignals eine PLL- Schaltung (66) vorgesehen ist.

10. Umrichter nach Anspruch 9,

dadurch gekennzeichnet, dass

eine Freilaufeinrichtung (62) für die PLL-Schaltung (66) vorgesehen ist, die von dem Netzfehlerdetektor (63) angesteuert ist.

11. Umrichter nach einem der Ansprüche 7 bis 10,

dadurch gekennzeichnet, dass

eine Sicherungseinheit (48) vorgesehen ist, die dazu ausgebildet ist, die Phasenwinkeldifferenz zwischen Netz (9) und dem netzseitigen Wechselrichter (43) vor und nach Netzspannungswiederkehr zu bestimmen und bei steigender Phasenwinkeldifferenz den netzseitigen Wechselrichter (43) abzuschalten.

12. Windenergieanlage mit einem über einen Windrotor (2) angetriebenen Generator (3) und einen Umrichter (4) zum Einspeisen elektrischer Leistung in ein Netz (9), wobei der Umrichter einen Steuereingang (44) für einen Phasenwinkel der an das Netz (9) abgegebenen elektrischen Leistung aufweist,

dadurch gekennzeichnet, dass

eine Phasenstelleinrichtung vorgesehen ist, die einen Netzfehlerdetektor (63), einen Phasenwinkeldetektor (61) und ein Signalverarbeitungsmodul (67) aufweist, das dazu ausgebildet ist, bei von dem Netzfehlerdetek- tor (63) erkanntem Netzfehler aus dem von dem Phasenwinkeldetektor (61) ermittelten Phasenfehler-Signal ein Signal für einen Vorgabewinkel für den Umrichter (4) zu bestimmen, das über eine Steuerleitung (47) an den Steuereingang (44) des Umrichters angelegt ist.

13. Verfahren zum Betreiben eines Umrichters, insbesondere für Windenergieanlagen mit einem über einen Windrotor (2) angetriebenen Generator (3), zum Einspeisen elekt-

rischer Leistung in ein Netz (9), wobei ein Steuersignal für einen Phasenwinkel der an das Netz abzugebenden elektrischen Leistung an einen Steuereingang (44) des Umrichters (4) angelegt wird,

gekennzeichnet durch,

Erkennen eines Netzfehlers, Ermitteln eines Phasenwin- kelwinkelfehlers bei gestörtem Netz, und Bestimmen ei- nes Vorgabesignals für den Umrichter (4) aus dem ermittelten Phasenfehlersignal, und Anlegen des Vorgabewinkels an den Steuereingang (44) des Umrichters (4).

Description:

Umrichter mit steuerbarem Phasenwinkel

Die Erfindung betrifft einen Umrichter, insbesondere für Windenergieanlagen mit einem über einen Windrotor angetrie- benen Generator, zum Einspeisen elektrischer Leistung in ein Netz, wobei der Umrichter einen Steuereingang für einen Phasenwinkel der an das Netz abgegebenen elektrischen Leistung aufweist.

Zur Einspeisung von elektrischer Leistung in ein Netz finden gerade bei dezentralen einspeisenden Kraftwerken zunehmend Umrichter Verwendung. Sie eignen sich insbesondere zur Verwendung mit drehzahlvariablen Generatoren, wie sie bei modernen Windenergieanlagen vorgesehen sind. Dabei ist zur Einspeisung des von dem Generator erzeugten frequenzvariablen Stroms eine Umrichtung auf die Frequenz des festfre- quenten Versorgungsnetzes (üblicherweise 50 Hz) erforderlich. Bei Störungen im Netz kann es zu einem Sprung in der Phasenlage der Spannung kommen. Es hat sich gezeigt, dass Phasensprünge ähnlich negative Konsequenzen auf Umrichter haben können wie Spannungseinbrüche. Bei herkömmlichen Umrichtern kann es daher bei einem Phasensprung zu überströmen kommen, wodurch Schutzeinrichtungen des Umrichters aktiviert werden, wie beispielsweise dessen Crowbar- Schaltung. Das Aktivieren der Schutzeinrichtungen ändert das Bremsmoment des Umrichters und des daran angeschlossenen Generators, wodurch unerwünschte Rückwirkungen auf den mechanischen Teil auftreten. Es können DrehmomentSchwingungen am Generator und seinem Antriebsstrang entstehen, die zu erhöhtem Verschleiß oder gar zum Ausfall führen können.

Es ist versucht worden, durch besondere Zusatzschaltungen ein Aktivieren der Schutzeinrichtungen des Umrichters zu vermeiden. So kann in einem Zwischenkreis des Umrichters ein Chopper vorgesehen sein, der aufgrund von Phasensprüngen auftretende überspannungen beziehungsweise -ströme bereits im Zwischenkreis begrenzt. Die Zusatzschaltungen erhöhen jedoch den Herstellungsaufwand und verteuern damit den Umrichter. Zudem sind sie in ihrer Leistungsfähigkeit beschränkt, so dass sie bei hohen Leistungen häufig nicht ausreichen. Darüber hinaus kann ein häufiges Einschalten der Schutzeinrichtung aufgrund der Rückwirkungen auf die mechanische Komponenten der Windenergieanlage deren Lebensdauer verkürzen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, einen Umrichter beziehungsweise eine Windenergieanlage mit einem solchen Umrichter sowie ein Verfahren zum Betreiben anzugeben, mit denen ein besseres Verhalten bei Phasensprüngen im Netz er- reicht wird.

Die erfindungsgemäße Lösung liegt in den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche. Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.

Bei einem Umrichter, insbesondere Windenergieanlagen mit einem über einen Windrotor angetriebenen Generator, zum Einspeisen elektrischer Leistung in ein Netz, wobei der Umrichter einen Steuereingang für einen Phasenwinkel der an das Netz abgegebenen elektrischen Leistung aufweist, ist gemäß der Erfindung eine Phasenstelleinrichtung vorgesehen, die einen Netzfehlerdetektor, einen Phasenwinkeldetektor und einen Sollwinkelgenerator aufweist, wobei letzterer ein

Signalverarbeitungsmodul aufweist, das dazu ausgebildet ist, bei Netzfehler aus dem Phasenfehler-Signal des Phasen- winkeldetektors ein Signal für einen Vorgabewinkel des Umrichters zu bestimmen, das über eine Steuerleitung an den Steuereingang des Umrichters angelegt ist.

Kern der Erfindung ist der Gedanke, die zu der Netzstörung führende änderung der Phasenlage zu erfassen und zur Grundlage für eine Phasenwinkelsteuerung des Umrichters zu ma- chen. Das Auftreten der Störung wird mittels des Netzfehlerdetektors ermittelt, um bei erkannter Störung ein Pha- senfehlersignal mittels des Phasenwinkeldetektors aus der Phasenlage im Netz vor und nach Eintritt der Störung zu bestimmen. Mittels des Signalverarbeitungsmoduls wird ba- sierend auf der Phasendifferenz ein Winkel bestimmt, der vorzugsweise so berechnet ist, dass es bei Ende der Netzstörung und rückspringender Phase zu keiner oder einer möglichst geringen änderung der Wirkleistungseinspeisung kommt. Dieser Winkel wird als Vorgabewinkel an den Steuer- eingang des Umrichters angelegt.

Herkömmlicherweise wird bei Eintritt einer Netzstörung eine änderung der Phase nur verzögert erkannt, und zwar insbesondere dann, wenn sie sprungartig erfolgt. Wird die geän- derte Phase nicht sogleich berücksichtigt, speist der Umrichter mit falscher Phasenlage in das Netz. Am Umrichter vorgesehene Wirkstrom- und Blindstromregler können aber nur mit korrekter Phasenlage richtig arbeiten. Stimmt die Phasenlage nicht, kann nur weniger Wirkstrom als vorgesehen in das Netz eingespeist werden, wobei es sogar dazu kommen kann, dass Wirkstrom parasitär aus dem Netz bezogen wird anstatt einzuspeisen. Als Folge der zu geringen Einspeisung (beziehungsweise des parasitären Bezugs) steigt das Ener-

gieniveau im Zwischenkreis des Umrichters an, wodurch es zu überspannung beziehungsweise zu überstrom im Zwischenkreis kommt. Diese haben eine Aktivierung der Schutzeinrichtungen zur Folge, wie das Zünden der Crowbar mit den eingangs ge- schilderten negativen Auswirkungen auf den Antriebsstrang und den Generator.

Die Erfindung hat nun erkannt, dass mit einer gezielten Vorgabe des Phasenwinkels die schädlichen Auswirkungen der am Ende der Störung rückspringenden Phase auf den Umrichter und seine Regelung, insbesondere seine Wirkstromregelung, minimiert werden können. Der Vorgabewinkel kann so gewählt werden, dass bei einem Rücksprung um einen bestimmten Winkelbetrag die Wirkleistungsabgabe unverändert bleibt. Ent- steht beispielsweise als Folge der Netzstörung ein Phasensprung um +25 Grad, so wird der Vorgabewinkel des Umrichters auf einen Wert von +12,5 Grad gestellt; dadurch wird erreicht, dass am Ende der Netzstörung bei einem Phasen- rücksprung von wiederum 25 Grad der Phasenwinkel des Um- richters bezogen auf das Netz einen Wert von -12,5 Grad aufweist, die Wirkleistung also konstant bleibt. Dazu weist das Verarbeitungsmodul zweckmäßigerweise ein Vorhaltemodul auf, das dazu ausgebildet ist, aus dem Phasenfehler-Signal einen Vorhaltewinkel zu bestimmen.

Zweckmäßigerweise ist das Vorhaltemodul als ein Teiler ausgebildet, und zwar vorzugsweise mit einem Divisor von 2. Dies beruht auf der Erkenntnis, dass häufig am Ende der Netzstörung mit einem Rücksprung der Phase um einen solchen Winkelbetrag zu rechnen ist, der dem Betrag des bei Beginn der Störung auftretenden Phasensprungs entspricht. Es ist dann zweckmäßig, den Vorgabewinkel halb so groß zu wählen, wie den anfänglich aufgetretenen Phasensprung. Dies kann

mit einem Teiler durch 2 auf einfache und zweckmäßige Weise realisiert sein.

Vorzugsweise ist zusätzlich ein Kennlinienglied vorgesehen, das den Vorhaltewinkel auf einstellbare Grenzwerte limitiert. Damit kann Beschränkungen der Windenergieanlage und ihres Umrichters hinsichtlich der möglichen Phasenwinkel Rechnung getragen werden. Insbesondere hat es sich bewährt, als Grenzwerte diejenigen Winkel vorzusehen, welche dem ma- ximalen Betrag der Scheinleistung des Umrichters entsprechen. Weiter kann vorgesehen sein, dass das Kennlinienglied mit einem Speicher für zulässige Wirk- und Blindleistungsbereiche versehen ist, aus dem die Grenzwerte dynamisch in Abhängigkeit von der jeweiligen Leistung abrufbar sind. Da- mit ist es ermöglicht, die jeweiligen Grenzwerte an die aktuelle Leistungssituation des Umrichters beziehungsweise seiner Windenergieanlage anzupassen.

Der Phasenwinkeldetektor kann mit einem Musterwellengenera- tor versehen sein, der auf die Netzfrequenz synchronisiert ist. Damit ist es ermöglicht, auch bei verrauschter Netzfrequenz eine saubere Phasenkurve zu erhalten, auf deren Basis der Phasensprung genauer bestimmt werden kann. Die Genauigkeit und die Schnelligkeit der Bestimmung des Pha- senfehler-Signals erhöhen sich dadurch. Zweckmäßig ist eine Ausführung des Musterwellengenerators als eine PLL- Schaltung. Sie ermöglicht eine saubere Erfassung auch bei sich quasistationär ändernder Netzfrequenz.

Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausführungsform, die gegebenenfalls unabhängigen Schutz verdient, weist der Netzfehlerdetektor eine Einrichtung zum Erkennen der Wiederkehr der Netzspannung und eine Umschalteinrichtung auf,

die an den Steuereingang des Umrichters angeschlossen und dazu ausgebildet ist, bei Wiederkehr ein Referenzfrequenzsignal an den Steuereingang anzulegen. Damit ist es ermöglicht, bei Wiederkehr der Netzspannung am Umrichter wieder eine solche Phasenlage einzustellen, wie sie vor Auftreten der Störung geherrscht hat. Damit steht in all den Fällen, in denen die Netzphase am Ende der Störung wieder den ursprünglichen Wert vor der Störung annimmt, sofort bei Spannungswiederkehr die richtige Phasenlage zur Verfügung. Dies gilt auch dann, wenn die Phase nicht exakt wieder zurückspringt, sondern ein geringer Phasenfehler verbleibt. Der Umrichter kann dann ohne weitere Verzögerung mit maximaler Wirkleistung in das Netz einspeisen.

Meistens wird es so sein, dass das Referenzfrequenzsignal synchron zu der ursprünglichen Netzspannung ist. Jedoch kann vorgesehen sein, dass das Referenzfrequenzsignal von ihr abweicht. Dies gilt insbesondere in Bezug auf die Phase. So kann die Phase des Referenzfrequenzsignals einen Offset zum Induktiven aufweisen. Da beim Wiederaufbau der Spannung häufig ein induktiver Phasenwinkel vorliegt, wird ein Aufschalten des Umrichters bei Spannungswiederkehr erleichtert . Vorzugsweise weist der Umrichter eine Sicherungseinheit auf, die dazu ausgebildet ist, die Phasenwinkeldifferenz zwischen Netz und dem netzseitigen Wechselrichter vor und nach Netzspannungswiederkehr zu bestimmen und bei steigender Phasenwinkeldifferenz den netzseitigen Wechselrichter abzuschalten. Damit wird erreicht, dass sich im Fall einer bei Netzspannungswiederkehr vergrößernden Phasendifferenz der netzseitige Wechselrichter des Umrichters abgeschaltet werden kann. Damit wird auch bei ungünstigem Störungsver-

lauf ein maximaler Schutz der Komponenten des Umrichters erreicht .

Vorzugsweise ist als Generator des Referenzfrequenzsignals eine PLL-Schaltung mit einer Freilaufeinrichtung vorgesehen, die auf die Netzfrequenz geschaltet ist und bei 1 Netzfehler mittels der Freilaufeinrichtung abgekoppelt wird. Damit kann auf einfache Weise das Referenzfrequenzsignal aus der Netzfrequenz generiert werden, und auch über die Zeitdauer eines Netzfehlers hin bewahrt werden.

Die Erfindung betrifft ferner eine Windenergieanlage mit einem Umrichter wie vorstehend beschrieben zur Einspeisung elektrischer Leistung in ein Netz. Ferner bezieht sich die Erfindung auf ein entsprechendes Verfahren zum Betreiben des Umrichters. Zur näheren Erläuterung wird auf vorstehende Ausführungen verwiesen.

Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung beschrieben, in der vorteilhafte Ausführungsbeispiele dargestellt sind. Es zeigen:

Fig. 1 eine schematische übersichtsdarstellung einer an ein elektrisches Versorgungsnetz angeschlossenen Windenergieanlage;

Fig. 2 eine Schaltungsansicht eines Umrichters gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel für die in Fig. 1 dargestellte Windenergieanlage;

Fig. 3 eine Teil-Schaltungsansicht einer Variation für ein zweites Ausführungsbeispiel;

Fig. 4 ein Diagramm mit einer Darstellung der Phasenlage während einer Netzstörung;

Fig. 5 ein Diagramm mit Winkelfehlern während der Netz- Störung gemäß Fig. 4; und

Fig. 6 ein Leistungsdiagramm mit Wirk- und Blindanteil.

Eine einen erfindungsgemäß ausgebildeten Umrichter aufwei- sende Windenergieanlage ist schematisiert in Fig. 1 dargestellt. Sie ist in ihrer Gesamtheit mit der Bezugsziffer 1 versehen. Sie weist in an sich bekannter und daher nicht näher zu erläuternder Weise eine auf einem Turm 10 drehbar angeordnete Gondel 11 auf. An deren Stirnseite ist ein Windrotor 2 drehbar angeordnet. Er treibt über eine Rotorwelle einen Generator 3 an. Dieser kann insbesondere als Synchronmaschine, Asynchronmaschine (jeweils über einen Umrichter mit dem Netz gekoppelt) , vorzugsweise aber als doppelt gespeiste Asynchronmaschine ausgeführt sein. Ein Sta- tor des Generators 3 ist direkt oder über einen Transformator (nicht dargestellt) mit einer dreiphasigen Anschlussleitung an ein Netz 9 der Windkraftanlage 1 verbunden. Ein Rotor (nicht dargestellt) des Generators 3 ist mit einem generatorseitigen Ende eines Umrichters 4 verbunden, dessen anderes netzseitiges Ende an das Netz 9 angeschlossen ist. Ferner ist eine Steuerung 5 für den Betrieb des Umrichters 4 vorgesehen.

Aufbau und Funktionsweise des Umrichters 4 seien anhand des Beispiels der Windenergieanlage erläutert. Die Erfindung kann auch bei anderen Arten von Erzeugern für elektrische Energie Verwendung finden, die einen Umrichter zur Einspei- sung der elektrischen Leistung in das Netz vorsehen. Der

Umrichter 4 dient primär dazu, von dem drehzahlvariabel angetriebenen Generator 3 erzeugte elektrische Leistung mit variabler Frequenz so umzuwandeln, dass sie in passender Frequenz an ein festfrequentes Versorgungsnetz 9 abgegeben werden kann. In Fig. 2 dargestellt ist der Anwendungsfall, bei dem der Umrichter 4 an einen doppelt gespeisten Asynchrongenerator 3 angeschlossen ist. An ein generatorseiti- ges Ende 40 des Umrichters 4 ist ein Rotor 31 des doppelt gespeisten Asynchrongenerators 3 angeschlossen. An ein netzseitiges Ende 49 ist das Versorgungsnetz 9 angeschlossen. Der Stator 32 des Generators 3 ist direkt an das e- lektrische Versorgungsnetz angeschlossen.

Der Umrichter 4 weist als Hauptkomponenten einen als Gleichrichter 41 arbeitenden generatorseitigen Wechselrichter, einen netzseitigen Wechselrichter 43 sowie einen dazwischen angeordneten Zwischenkreis 42 als Verbindung auf. Der Rotor 31 des Generators 3 ist an den generatorseitigen Wechselrichter 41 angeschlossen. An dieser Stelle kann eine sogenannte Crowbar-Schaltung 8 als überlastungsschutz angeordnet sein. Die Crowbar-Schaltung 8 ist dazu ausgebildet, den Rotor 31 kurzzuschließen und damit das Auftreten schädlicher überspannung zu verhindern. Aufbau und Funktionsweise der Crowbar-Schaltung 8 sind aus dem Stand der Technik bekannt und brauchen daher nicht näher erläutert zu werden. Der generatorseitige Wechselrichter 41 bewirkt eine Vollwe- gegleichrichtung für den von dem Rotor 31 eingespeisten Drehstrom. Der Zwischenkreis 42 ist als Gleichspannungszwischenkreis ausgeführt. Er weist einen Kondensator 46 als Energiespeicher auf. Der netzseitige Wechselrichter 43 weist sechs steuerbare Schaltelemente, vorzugsweise IGBT, in Vollbrückenanordnung auf. Die IGBT werden in an sich bekannter Weise so von der Steuerung 5 des Umrichters betä-

tigt, dass ein Drehstrom mit einstellbarer Frequenz und Phasenlage erzeugt wird. Frequenz und Phasenlage werden hierbei von der Steuerung 5 derart vorgegeben, dass sie mit derjenigen des Versorgungsnetzes 9 übereinstimmen. Zusätz- lieh ist ein Steuereingang 44 zur externen Vorgabe des Phasenwinkels über eine Steuerleitung 47 vorgesehen.

Das Versorgungsnetz 9 ist an den von dem netzseitigen Wechselrichter 43 gespeisten Ausgangsanschluss 49 des Umrich- ters 4 angeschlossen, und zwar direkt oder über einen

Transformator (nicht dargestellt) . über den Umrichter 4 wird damit von dem Rotor 31 des Generators 3 erzeugte e- lektrische Energie in das Versorgungsnetz 9 eingespeist (je nach Betriebspunkt des Generators 3 kann der Leistungsfluss auch umgekehrt sein) .

An dem elektrischen Versorgungsnetz ist ein Aufnehmerpaar 60 für die Phasenlage der Spannung und Strom im Versorgungsnetz 9 angeordnet. Aus Gründen der übersichtlichkeit ist das Aufnehmerpaar 60 an nur einer Phase dargestellt; die übrigen Phasen sind entsprechend ausgerüstet. Das Aufnehmerpaar 60 erzeugt ein Eingangssignal für eine Phasenstelleinrichtung 6, die nachfolgend näher erläutert wird. Die Phasenstelleinrichtung 6 umfasst einen Phasenwinkelde- tektor 61, einen Netzfehlerdetektor 63, eine Winkelfehler- berechnungseinheit 65 und ein Signalverarbeitungsmodul 67, an dessen Ausgang ein Vorgabewert für den Phasenwinkel des Umrichters 4 ausgegeben wird. Der Ausgang ist über eine Steuerleitung 47 mit dem Steuereingang 44 des Umrichters 4 verbunden. Das Signalverarbeitungsmodul 67 enthält ein als Teiler 69 ausgeführtes Vorhaltemodul. Der Teiler 69 ist dazu ausgebildet, den von dem Winkelfehlermodul 65 geliefer-

ten Winkelwert zu halbieren, und als Vorhaltewinkel über die Steuerleitung 47 auszugeben.

Die Funktionsweise wird nachfolgend unter zusätzlicher Be- zugnahme auf die Fig. 4 und 5 näher erläutert. Es sei angenommen, dass es zu einer Netzstörung aufgrund einer änderung der Phasenlage der Spannung komme. Eintritt der Störung sei zum Zeitpunkt t = to = 0,2 sek. Zu diesem Zeitpunkt springt der Phasenwinkel um einen Betrag von etwa 17 Grad nach induktiv. Der Eintritt der Störung wird durch den Netzfehlerdetektor 63 ermittelt, und gleichzeitig wird durch den Phasenwinkeldetektor 61 der absolute Phasensprung ermittelt. Unter Berücksichtigung der aktuellen Netzfrequenz werden durch das Winkelfehlermodul 65 die von dem Phasenwinkeldetektor 61 ermittelten Winkeldaten mit der

Netzfrequenz korrigiert, und der Anfangswinkel auf 0 Grad gesetzt. Damit ergibt sich eine für das nachfolgende Signalverarbeitungsmodul 67 auswertbare, in Fig. 5 dargestellte Darstellung des Netzwinkels. Wie man aus der Darstellung in Fig. 5 leicht erkennt, beträgt der auf die Netzfrequenz korrigierte Winkelfehler der Phase 17 Grad. Dieser Wert wird als Phasenfehler-Signal an das Signalverarbeitungsmodul 67 angelegt. Mittels des Teilers 69 wird daraus ein Vorhaltewinkel von 8,5 Grad ermittelt. Dieser Vorhaltewin- kel wird am Ausgang des Signalverarbeitungsmoduls 67 ausgegeben, und über ein Kennlinienglied 64 zur Größenbegrenzung und die Steuerleitung 47 an den Steuereingang 44 des Umrichters 4 angelegt. Dieser stellt einen Steuerwinkel von 8,5 Grad induktiv an dem Umrichter ein. Damit ergibt sich ein Betriebspunkt, der auf der in Fig. 6 gestrichelt dargestellten Gerade liegt. Diese Einstellung des Umrichters 4 ist in dem Sinne optimal, dass bei einem Rücksprung der Phase am Ende der Netzstörung (siehe t = 3,8 sek. in Fig. 4

und 5) sich eine Winkeländerung am Umrichter in Höhe von 17 Grad in Richtung kapazitiv ergibt, was ausgehend von besagtem Phasenfehler von 8,5 Grad induktiv zu einem neuen Phasenwinkel von 8,5 Grad kapazitiv führt, wie durch die strichpunktierte Linie in Fig. 6 dargestellt ist. Die Wirkleistungsabgabe, die durch die horizontale durchgezogene Linie in Fig. 6 symbolisiert ist, ändert sich durch die symmetrisch zur Wirkleistungsachse erfolgende änderung der Phasenlage nicht. Da somit die Wirkleistungsabgabe des Um- richters 4 an das Netz 9 unverändert bleibt, bleibt als

Folge auch die Spannung im Zwischenkreis 42 des Umrichters stabil. Die bei Umrichtern gemäß dem Stand der Technik in dieser Situation häufig auftretende Entgleisung der Wirkleistungsregelung kann damit vermieden werden. Damit wird auch ein Zünden der Crowbar 8 zum Schutz vor schädlicher überspannung im Zwischenkreis 42 verhindert. Dank der Erfindung speist der Umrichter 4 bei Netzspannungswiederkehr ohne Störung oder Unterbrechung weiterhin Wirkleistung in das Netz ein. Der Betrieb der Windenergieanlage kann fort- gesetzt werden, ohne dass es durch ein unerwünschtes Zünden der Crowbar 8 zu Rückwirkungen auf den Generator 3 und seinen Antriebsstrang kommt.

Zweckmäßigerweise ist an dem Umrichter eine Sicherungsein- heit 48 vorgesehen. Sie dient dazu, unter Nutzung der von der Phasenstelleinrichtung 6 ermittelten Winkeldaten den Verlauf der Phasenwinkeldifferenz bei wiederkehrender Netzspannung zu erfassen. Die Sicherungseinheit 48 wirkt auf den netzseitigen Wechselrichter 43, und kann diesen bei er- kannter Fehlersituation abschalten. Die Sicherungseinheit

48 ist dazu ausgebildet, den netzseitigen Wechselrichter 43 dann abzuschalten, wenn sich bei Rückkehr der Netzspannung die Phasendifferenz zwischen dem netzseitigen Wechselrich-

ter 43 und dem Netz 9 nicht verkleinert, sondern vergrößert. Damit wird auch in außergewöhnlichen Fällen ein maximaler Schutz der Komponenten erreicht.

Ein zweites Ausführungsbeispiel basiert auf dem ersten Ausführungsbeispiel und ist um die in Fig. 3 dargestellten Komponenten ergänzt. übereinstimmende Elemente sind mit denselben Bezugszeichen versehen. Auf eine erneute Erläuterung wird unter Verweis auf die vorstehend gegebene Erläu- terung verzichtet. Bei dem zweiten Ausführungsbeispiel ist zusätzlich ein als NachlaufSynchronisationsschaltung (PLL- Schaltung) 66 ausgeführter Referenzfrequenzgenerator vorgesehen. Sein Eingang ist mit einem Messwert für die Phase des Netzes 9 beaufschlagt. Die PLL-Schaltung 66 ist mit dem von dem Phasenwinkeldetektor 61 bestimmten Referenzwinkel beaufschlagt. über eine Freilaufeinrichtung 62 wird sie bei erkanntem Netzfehler abgekoppelt und schwingt frei weiter. Weiter ist eine Einrichtung 64 zum Erkennen der Netzspannungswiederkehr vorgesehen. In dem Ausführungsbeispiel ist sie als ein Schwellwertschalter ausgeführt, der bei einem Rücksprung des Phasenwinkels oberhalb einer einstellbaren Schwelle ein Ausgangssignal für Netzwiederkehr ausgibt. Dieses ist an einen Steuereingang einer Umschalteinrichtung 68 angelegt. Wird die Umschalteinrichtung 68 betätigt, so wird das von der PLL-Schaltung 66 weitergeführte Netzfrequenzsignal durchgeschaltet und an den Steuereingang 44 des Umrichters 4 angelegt. Die Betriebsweise dieser Variante ist wie folgt. Mittels der PLL-Schaltung 66 wird der Netzwinkel während des Andauerns der Störung im Netz 9 fortge- schrieben. Erfolgt zum Ende der Störung im Netz 9 ein Rücksprung des Phasenwinkels (siehe Zeitpunkt ti in Fig. 5), so wird dies durch die Erkennungseinrichtung 64 erkannt. Sie gibt ein entsprechendes Stellsignal auf die Umschaltein-

richtung 68 aus, wodurch das Ausgangssignal der PLL- S.chaltung 66 als Steuersignal auf dem Umrichter 4 aufgeschaltet wird. Damit wird erreicht, dass sich der Umrichter 4 sofort wieder an der durch die PLL-Schaltung 66 als Refe- renz bereitgestellten Netzfrequenz orientieren kann. Der Umrichter 4 kann sich damit schneller wieder mit dem Netz synchronisieren, wodurch ein eventueller Einschwingvorgang deutlich verkürzt wird. Damit ist die Wirkleistungsregelung des Umrichters 4 ohne Verzögerung sofort wieder einsetzbar.