Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
COPOLYMERS, METHOD FOR PRODUCING THEM AND THEIR USE FOR TREATING SURFACES
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2007/080152
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to copolymers that contain, polymerized into them, as comonomers (a) ethylene, (b) one or more compounds of general formula (I), (c) optionally one or more alkenylphosphonic diesters, (d) optionally one or more additional radically copolymerizable comonomers, the variables being defined as follows: R1 is selected from hydrogen and unbranched or branched C1-C10 alkyl, R2 is selected from hydrogen and unbranched or branched C1-C10 alkyl, R3 is selected from hydrogen, phenyl, benzyl and unbranched or branched C1-C10 alkyl and unbranched or branched hydroxy-C2-C10 alkyl, as a free acid or partially or completely neutralized with alkali metal, alkaline earth metal, ammonia or organic amine.

Inventors:
PFEIFFER THOMAS (DE)
WITTELER HELMUT (DE)
DIETSCHE FRANK (DE)
HEIDENFELDER THOMAS (DE)
MAEHLING FRANK-OLAF (DE)
FECHTENKOETTER ANDREAS (SG)
EHLE MICHAEL (DE)
NICOLINI FABIO (DE)
Application Number:
PCT/EP2007/050111
Publication Date:
July 19, 2007
Filing Date:
January 05, 2007
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
BASF AG (DE)
PFEIFFER THOMAS (DE)
WITTELER HELMUT (DE)
DIETSCHE FRANK (DE)
HEIDENFELDER THOMAS (DE)
MAEHLING FRANK-OLAF (DE)
FECHTENKOETTER ANDREAS (SG)
EHLE MICHAEL (DE)
NICOLINI FABIO (DE)
International Classes:
C08F30/02; C08F8/12; C08F210/02; C09D5/08
Domestic Patent References:
WO2004074372A12004-09-02
Foreign References:
US3169940A1965-02-16
EP0846733A21998-06-10
Attorney, Agent or Firm:
BASF Aktiengesellschaft (67056 Ludwigshafen, DE)
Download PDF:
Claims:

Patentansprüche

1. Copolymere, die als Comonomere einpolymerisiert enthalten (a) Ethylen, (b) eine oder mehrere Verbindungen der allgemeinen Formel I

(c) gegebenenfalls einen oder mehrere Alkenylphosphonsäurediester, (d) gegebenenfalls ein oder mehrere weitere radikalisch copolymerisierbare Comonomere,

wobei die Variablen wie folgt definiert sind:

R 1 gewählt aus Wasserstoff und unverzweigtem und verzweigtem Ci-Cio-Alkyl, R 2 gewählt aus Wasserstoff und unverzweigtem und verzweigtem Ci-Cio-Alkyl

R 3 gewählt aus Wasserstoff, Phenyl, Benzyl und unverzweigtem und verzweigtem Ci-Cio-Alkyl und unverzweigtem und verzweigten Hydroxy-C2-Cio-Alkyl,

als freie Säure oder partiell oder vollständig neutralisiert mit Alkalimetall, Erdalka- limetall, Ammoniak oder organischem Amin.

2. Copolymere nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass sie ein mittleres Molekulargewicht M w im Bereich von 1.000 bis 500.000 g/mol haben.

3. Copolymere nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei Alkenylphosphonsäurediester (c) um eine Verbindung der allgemeinen Formel Il

wobei die Variablen wie folgt definiert sind:

R 4 gewählt aus Wasserstoff und unverzweigtem und verzweigtem Ci-Cio-Alkyl, R 5 gewählt aus Wasserstoff und unverzweigtem und verzweigtem Ci-Cio-Alkyl R 6 gleich oder verschieden und gewählt aus Phenyl, Benzyl und unverzweigtem und verzweigtem Ci-Cio-Alkyl, wobei die Reste R 6 miteinander unter Bildung ei- nes fünf- bis 10-gliedrigen Rings verbunden sein können.

4. Copolymere nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass R 1 und R 4 , R 2 und R 5 jeweils paarweise gleich sind.

5. Copolymere nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass R 1 und R 2 jeweils Wasserstoff bedeuten und R 3 und R 6 jeweils gleich sind und gewählt aus Ci-C4-Alkyl.

6. Copolymere nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass weitere radikalische copolymerisierbare Comonomere (d) gewählt werden aus (Meth)acrylsäure, (Methjacrylsäure-Ci-Cio-Alkylester, Ameisensäurevinylester,

Ci-Cio-Alkylcarbonsäurevinylester, ethylenisch ungesättigten C 4 -Ci o- Dicarbonsäuren und deren Anhydriden, Ci-C2o-Alkylvinyl- und allylethern und α- Olefinen mit 3 bis 40 C-Atomen.

7. Verfahren zur Herstellung von Copolymeren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass man (a) Ethylen,

(c) gegebenenfalls einen oder mehrere Alkenylphosphonsäurediester,

(d) gegebenenfalls ein oder mehrere weitere radikalisch copolymerisierbare Comonomere, bei 500 bis 4000 bar und Reaktionstemperaturen im Bereich von 150 bis 300°C miteinander copolymerisiert und anschließend zumindest partiell hydrolysiert.

8. Verwendung von Copolymeren nach einem der Ansprüche 1 bis 6 zur Behand- lung von Oberflächen.

9. Verfahren zur Behandlung von Oberflächen unter Verwendung von Copolymeren nach einem der Ansprüche 1 bis 6.

10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass man eine Metalloder Polymeroberfläche, die nicht vorbehandelt oder vorbehandelt sein kann, mit einer Schicht von Copolymer nach einem der Ansprüche 1 bis 5 versieht.

1 1. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass man eine Metall- oder Polymeroberfläche mit einer Lösung von Copolymer nach einem der Ansprüche 1 bis 6 benetzt.

12. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 1 1 , dadurch gekennzeichnet, dass man die Metall- oder Polymeroberfläche nach einem kontinuierlichen Bandver- fahren behandelt.

13. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass man eine Metall- oder Polymeroberfläche, die nicht vorbehandelt oder vorbehandelt sein kann, mit einer Schicht von Copolymer nach einem der Ansprüche 1 bis 5 und danach mit einem weiteren Beschichtungsmittel versieht.

14. Polymer- oder Metalloberfläche, beschichtet mit mindestens einem Copolymer nach einem der Ansprüche 1 bis 6.

15. Gegenstand mit mindestens einer Oberfläche nach Anspruch 14.

16. Wässrige Formulierung, enthaltend 0,01 bis 40 Gew.-% Copolymer nach einem der Ansprüche 1 bis 6.

17. Wässrige Formulierung nach Anspruch 16, enthaltend mindestens einen Zusatz- stoff, gewählt aus Dispergiermitteln, Tensiden, Korrosionsinhibitoren, Antioxida- tien, Bioziden, Wachsen, Komplexbildnern, Metallsalzen, Säuren und Basen.

Description:

Copolymere, Verfahren zur ihrer Herstellung und ihre Verwendung zur Behandlung von Oberflächen

Die vorliegende Erfindung betrifft Copolymere, die als Comonomere einpolymerisiert enthalten

(a) Ethylen,

(b) eine oder mehrere Verbindungen der allgemeinen Formel I

(c) gegebenenfalls einen oder mehrere Alkenylphosphonsäurediester,

(d) gegebenenfalls ein oder mehrere weitere radikalisch copolymerisierbare Comonomere,

wobei die Variablen wie folgt definiert sind:

R 1 gewählt aus Wasserstoff und unverzweigtem und verzweigtem Ci-Cio-Alkyl, R 2 gewählt aus Wasserstoff und unverzweigtem und verzweigtem Ci-Cio-Alkyl R 3 gewählt aus Wasserstoff, Phenyl, Benzyl und unverzweigtem und verzweigtem d- Cio-Alkyl und unverzweigtem und verzweigten Hydroxy-C2-Cio-Alkyl,

als freie Säure oder partiell oder vollständig neutralisiert mit Alkalimetall, Erdalkalimetall, Ammoniak oder organischem Amin.

Die vorliegende Erfindung betrifft außerdem ein Verfahren zur Herstellung von erfin- dungsgemäßen Copolymeren. Weiterhin betrifft die vorliegende Erfindung die Verwendung der erfindungsgemäßen Copolymeren beispielsweise zur Behandlung von Oberflächen. Weiterhin betrifft die vorliegende Erfindung Oberflächen, die mit erfindungsgemäßem Copolymer beschichtet sind.

Die Oberflächenbehandlung beispielsweise von Metall- oder Polymeroberflächen ist ein Gebiet von großer wirtschaftlicher Bedeutung. Bei der Oberflächenbehandlung kann es beispielsweise um eine Behandlung zum Zwecke der Lackhaftung, des Unterwanderungsschutzes eines Lacks bei korrosiver Belastung, zur Verbesserung des Reibungskoeffizienten mit anderen Oberflächen - insbesondere beim Kaltverformen, etwa durch Tiefziehen, Falzen, Bördeln, Biegen, zur Erreichung eines dekorativen Aussehens, beispielsweise Glanz und Rauhigkeit, zur Verbesserung der Verklebbar- keit, der Schweißbarkeit und insbesondere des Korrosionsschutzes gehen.

Es ist bekannt, Oberflächen korrosionsfest auszurüsten, indem man sie mit Verbindungen wie beispielsweise 1 ,12-Dodecan-di (phosphonsäuredimethylester) behandelt. Eine derartige Behandlung hat jedoch den Nachteil, ausschließlich als Unterwanderungsschutz für Kombinationen von bestimmten Metallen mit bestimmten Lacken zu wirken und bei separater Anwendung keine Korrosionsschutzschicht aufzubauen.

Es bestand also die Aufgabe, ein Verfahren bereit zu stellen, um Oberflächen beispielsweise von Metall oder Polymer zu behandeln und damit insgesamt verbesserte Eigenschaften und insbesondere einen verbesserten Korrosionsschutz zu erreichen. Es bestand weiterhin die Aufgabe, beschichtete Oberflächen bereit zu stellen. Es bestand weiterhin die Aufgabe, geeignete Stoffe zu finden, die zur Behandlung von Oberflächen besonders geeignet sind. Insbesondere bestand die Aufgabe, Stoffe zur Verfügung zu stellen, die sowohl in wässriger Lösung als Korrosionsinhibitor als auch nach dem Austrocknen auf eine Metalloberfläche als Korrosionsschutzschicht wirken kön- nen.

Demgemäss wurde die eingangs definierten Copolymere gefunden, und demgemäss wurde das eingangs definierte Verfahren gefunden.

Erfindungsgemäße Copolymere enthalten einpolymerisiert:

(a) Ethylen,

(b) mindestens eine Verbindung der allgemeinen Formel I

wobei die Variablen wie folgt definiert sind:

R 1 gewählt aus verzweigtem und vorzugsweise unverzweigtem Ci-Cio-Alkyl, wie beispielsweise Methyl, Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl, n-Butyl, iso-Butyl, sec.-Butyl, tert.-Butyl, n-Pentyl, iso-Pentyl, sec.-Pentyl, neo-Pentyl, 1 ,2-Dimethylpropyl, iso-Amyl, n-Hexyl, iso-Hexyl, sec.-Hexyl, n-Heptyl, n-Octyl, 2-Ethylhexyl, n-Nonyl, n-Decyl; besonders bevorzugt CrC 4 -AIkVl wie Methyl, Ethyl, n-Propyl, n-Butyl, insbesondere Methyl,

und ganz besonders bevorzugt Wasserstoff,

R 2 gewählt aus verzweigtem und vorzugsweise unverzweigtem Ci-Cio-Alkyl, wie beispielsweise Methyl, Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl, n-Butyl, iso-Butyl, sec.-Butyl, tert.-Butyl, n-Pentyl, iso-Pentyl, sec.-Pentyl, neo-Pentyl, 1 ,2-Dimethylpropyl, iso-Amyl, n-Hexyl, iso-Hexyl, sec.-Hexyl, n-Heptyl, n-Octyl, 2-Ethylhexyl, n-Nonyl, n-Decyl; besonders

bevorzugt unverzweigtes Ci-C 4 -AIkVl wie Methyl, Ethyl, n-Propyl, n-Butyl, insbesondere Methyl,

und ganz besonders bevorzugt Wasserstoff,

R 3 verschieden oder vorzugsweise gleich und gewählt aus

Wasserstoff,

Phenyl, unsubstituiert oder ein- bis dreimal substituiert mit beispielsweise Halogen, z.B. Chlor, oder beispielsweise mit unverzweigtem CrC 4 -AIkVl wie Methyl, Ethyl, n- Propyl, n-Butyl, insbesondere Methyl,

Benzyl, und verzweigtem und vorzugsweise unverzweigtem Ci-Cio-Alkyl, wie beispielsweise

Methyl, Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl, n-Butyl, iso-Butyl, sec.-Butyl, tert.-Butyl, n-Pentyl, iso-Pentyl, sec.-Pentyl, neo-Pentyl, 1 ,2-Dimethylpropyl, iso-Amyl, n-Hexyl, iso-Hexyl, sec.-Hexyl, n-Heptyl, n-Octyl, 2-Ethylhexyl, n-Nonyl, n-Decyl; besonders bevorzugt unverzweigtes Ci-C 4 -Alkyl wie Methyl, Ethyl, n-Propyl, n-Butyl, insbesondere Methyl,

und verzweigten und vorzugsweise unverzweigtem Hydroxy-C2-Cio-Alkyl, bevorzugt 2- Hydroxy-C2-C6-alkyl oder ω-Hydroxy-C2-C6-Alkyl. Beispiele für 2-Hydroxy-C2-C6-alkyl sind 2-Hydroxyethyl, 2-Hydroxy-n-propyl, 2-Hydroxy-n-butyl, 2-Hydroxy-n-hexyl, 2- Hydroxy-n-hexyl, 2-Hydroxyisopropyl. Beispiele für ω-Hydroxy-C2-C6-Alkyl sind 3- Hydroxypropyl, 4-Hydroxybutyl, 5-Hydroxypentyl, 6-Hydroxyhexyl und insbesondere 2- Hydroxyethyl.

(c) gegebenenfalls einen oder mehrere Alkenylphosphonsäurediester, vorzugsweise handelt es sich bei Alkenylphosphonsäurediester (c) um eine Verbindung der Formel Il

wobei die Variablen wie folgt definiert sind:

R 4 gewählt aus verzweigtem und vorzugsweise unverzweigtem Ci-Cio-Alkyl, wie beispielsweise Methyl, Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl, n-Butyl, iso-Butyl, sec.-Butyl, tert.-Butyl, n-Pentyl, iso-Pentyl, sec.-Pentyl, neo-Pentyl, 1 ,2-Dimethylpropyl, iso-Amyl, n-Hexyl, iso-Hexyl, sec.-Hexyl, n-Heptyl, n-Octyl, 2-Ethylhexyl, n-Nonyl, n-Decyl; besonders bevorzugt Ci-C 4 -Alkyl wie Methyl, Ethyl, n-Propyl, n-Butyl, insbesondere Methyl,

und ganz besonders bevorzugt Wasserstoff,

R 5 gewählt aus verzweigtem und vorzugsweise unverzweigtem Ci-Cio-Alkyl, wie beispielsweise Methyl, Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl, n-Butyl, iso-Butyl, sec.-Butyl, tert.-Butyl, n-Pentyl, iso-Pentyl, sec.-Pentyl, neo-Pentyl, 1 ,2-Dimethylpropyl, iso-Amyl, n-Hexyl, iso-Hexyl, sec.-Hexyl, n-Heptyl, n-Octyl, 2-Ethylhexyl, n-Nonyl, n-Decyl; besonders bevorzugt unverzweigtes Ci-C 4 -AIkVl wie Methyl, Ethyl, n-Propyl, n-Butyl, insbesondere Methyl,

und ganz besonders bevorzugt Wasserstoff,

R 6 verschieden oder vorzugsweise gleich und gewählt aus

Phenyl, unsubstituiert oder ein- bis dreimal substituiert mit beispielsweise Halogen, z.B. Chlor, oder beispielsweise mit unverzweigtem CrC 4 -AIkVl wie Methyl, Ethyl, n- Propyl, n-Butyl, insbesondere Methyl, Benzyl, und verzweigtem und vorzugsweise unverzweigtem Ci-Cio-Alkyl, wie beispielsweise Methyl, Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl, n-Butyl, iso-Butyl, sec.-Butyl, tert.-Butyl, n-Pentyl, iso-Pentyl, sec.-Pentyl, neo-Pentyl, 1 ,2-Dimethylpropyl, iso-Amyl, n-Hexyl, iso-Hexyl, sec.-Hexyl, n-Heptyl, n-Octyl, 2-Ethylhexyl, n-Nonyl, n-Decyl; besonders bevorzugt unverzweigtes Ci-C 4 -Alkyl wie Methyl, Ethyl, n-Propyl, n-Butyl, insbesondere Methyl.

Dabei können die Reste R 6 miteinander unter Bildung eines fünf- bis 10-gliedrigen Rings verbunden sein. So kann die Gruppe P(O)(OR 6 )2 beispielsweise sein:

(d) gegebenenfalls ein oder mehrere weitere radikalisch copolymerisierbare Como- nomere.

In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung sind ein oder mehrere weitere radikalisch copolymerisierbare Comonomere (d) gewählt aus ethylenisch ungesättigten Carbonsäuren, beispielsweise Crotonsäure und insbesondere (Meth)acrylsäure,

(Meth)acrylsäure-Ci-Cio-Alkylester, insbesondere Methyl(meth)acrylat, Ethyl(meth)- acrylat, n-Butyl(meth)acrylat, 2-Ethylhexyl(meth)acrylat, Ameisensäurevinylester,

Ci-Cio-Alkylcarbonsäurevinylester, beispielsweise Vinylacetat oder Vinylpropionat, ethylenisch ungesättigten C 4 -Cio-Dicarbonsäuren und deren Anhydriden, Ci-C2o-Alkylvinyl- und allylethern und

α-Olefinen mit 3 bis 40 C-Atomen wie beispielsweise Isobuten, 1 -Buten, Diisobuten, 1- Hexen und 1-Dodecen.

Bevorzugte Comonomere (d) sind gewählt aus ethylenisch ungesättigten Carbonsäu- ren, beispielsweise Crotonsäure und insbesondere (Meth)acrylsäure, und ethylenisch ungesättigten C4-Cio-Dicarbonsäuren und deren Anhydriden, insbesondere Itaconsäu- reanhydrid und ganz besonders Maleinsäureanhydrid.

In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung enthalten erfindungsgemäße Copolymere kein weiteres Comonomer (d) einpolymerisiert.

Im Rahmen der vorliegenden Erfindung bedeutet „enthalten einpolymerisiert" im Zusammenhang mit Verbindungen der allgemeinen Formel I nicht notwendigerweise, dass man eine Verbindung der allgemeinen Formel I als solche mit Ethylen und gege- benenfalls einem oder mehreren Alkenylphosphonsäurediester (c) und/oder einem oder mehreren Comonomeren (d) umsetzt. Vielmehr enthalten erfindungsgemäße Copolymere formal mindestens eine Verbindung der allgemeinen Formel I einpolymerisiert, bzw. sie enthalten Einheiten, die sich formal von einer oder mehreren Verbindungen der allgemeinen Formel I als Comonomer ableiten.

In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung sind die beiden Reste R 6 verschieden, wobei der eine Rest R 6 beispielsweise Methyl und der andere Ethyl oder n- Propyl oder iso-Propyl bedeutet.

In einer anderen, bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung sind die beiden Reste R 6 gleich und insbesondere gewählt aus Methyl und Ethyl.

In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung bedeuten R 1 und R 2 jeweils Wasserstoff, R 3 ist gewählt aus Ci-C 4 -AIkVl, insbesondere gewählt aus Methyl und E- thyl.

In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung bedeuten R 4 und R 5 jeweils Wasserstoff, und die Reste R 6 sind jeweils gleich und gewählt aus Ci-C 4 -AIkVl, insbesondere gewählt aus Methyl und Ethyl.

In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung sind R 3 und R 6 jeweils gleich.

In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung sind R 1 und R 4 , R 2 und R 5 sowie R 3 und R 6 jeweils paarweise gleich, das heißt R 1 und R 4 sind jeweils gleich, R 2 und R 5 sind jeweils gleich und R 3 und R 6 sind jeweils gleich.

Bevorzugt sind R 1 , R 2 , R 4 sowie R 5 jeweils gleich und besonders bevorzugt jeweils Wasserstoff.

In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung enthalten erfindungsgemäße Copolymere zwei verschiedene Verbindungen der Formel I einpolymerisiert, von denen R 1 und R 4 sowie R 2 und R 5 jeweils paarweise gleich sind, und von denen bei einer R 3 gleich Wasserstoff ist und bei der anderen R 3 gewählt ist aus Phenyl, Benzyl, C1-C10- Alkyl und C2-Cio-Hydroxyalkyl, insbesondere lineares Ci-C 4 -AIkVl und ganz besonders bevorzugt Methyl.

In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung handelt es sich es sich bei erfindungsgemäßem Copolymer um Copolymer mit einem mittleren Molekulargewicht M w im Bereich von 1.000 bis 500.000 g/mol, bevorzugt 1.000 bis 200.000 g/mol und ganz besonders bevorzugt 1.500 bis 150.000 g/mol.

In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist erfindungsgemäßes Copolymer eine Schmelzemassefließrate (MFR) im Bereich von 1 bis 50 g/10 min, bevorzugt 5 bis 20 g/10 min, besonders bevorzugt 7 bis 15 g/10 min auf, gemessen bei 160°C und einer Belastung von 325 g nach EN ISO 1 133.

In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weist erfindungsgemäßes Copolymer bei 120°C eine kinematische Schmelzeviskosität v von 60 mm 2 /s bis 100.000 mm 2 /s auf, bevorzugt 100 mm 2 /s bis 50.000 mm 2 /s.

In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung liegt der Schmelzbereich von erfindungsgemäßem Copolymer im Bereich von 50 bis 120°C, bevorzugt im Bereich von 60 bis 110 0 C, bestimmt durch DSC nach DIN 51007.

In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung kann der Schmelzbereich von erfindungsgemäßem Copolymer breit sein und ein Temperaturintervall von mindestens 7 bis höchstens 20°C, bevorzugt mindestens 10°C und höchstens 15°C betreffen.

In einer anderen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist der Schmelzpunkt von erfindungsgemäßem Copolymer scharf und liegt in einem Temperaturintervall von weniger als 2°C, bevorzugt weniger als 1 °C, bestimmt nach DIN 51007.

Die Dichte von erfindungsgemäßem Copolymer beträgt üblicherweise 0,89 bis 1 ,10 g/cm 3 , bevorzugt 0,92 bis 0,99 g/cm 3 , bestimmt nach DIN 53479.

In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung liegt die Säurezahl von erfindungsgemäßem Copolymer im Bereich von 10 bis 250 mg KOH/g Copolymer, bevorzugt 20 bis 200 mg KOH/g Copolymer, bestimmt nach DIN 53402.

Erfindungsgemäße Copolymere können alternierende Copolymere sein oder Blockco- polymere oder vorzugsweise statistische Copolymere.

In einer speziellen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung handelt es sich bei erfindungsgemäßen Copolymeren um im Wesentlichen statistische Copolymere, die eine oder mehrere alternierende Comonomersequenzen oder eine oder mehrere Co- monomersequenzen mit Blockcharakter einpolymerisiert aufweisen können.

Dabei können erfindungsgemäße Copolymere als freie Säure vorliegen oder partiell oder vollständig neutralisiert sein, beispielsweise mit zwei- oder mehrwertigen Kationen wie beispielsweise Erdalkalimetallkationen, Zn 2+ , Zr 4+ , ZrO 2+ , Cr 3+ , Mn 2+ , Fe 2+ , Fe 3+ , Co 2+ , Ni 2+ , Cu 2+ , Al 3+ , Ce 3+ , V 2+ , V 3+ , bevorzugt Mg 2+ , Ca 2+ , Zn 2+ oder Mn 2+ und Cr 3+ , bevorzugt mit einwertigen Kationen wie Alkalimetall wie z. B. Na + oder K + oder mit Ammoniak oder organischem Amin, insbesondere Ci-C4-Monoalkylamin, Di-CrC 4 - alkylamin, Tri-Ci-C4-alkylamin oder Tetra-Ci-C4-alkylammonium.

In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung sind erfindungsgemäße Copolymere vollständig oder bis zu 90 mol-%, bevorzugt bis zu 75 ιmol-% der Carbonsäu- regruppen bzw. P(O)-OH-Gruppen mit Hydroxyalkylammonium insbesondere der Formel (Ci-C4-Alkyl)χ(C2-C4-ω-Hydroxyalkyl) y NH4-x-y neutralisiert, wobei

x eine ganze Zahl im Bereich von null bis drei, bevorzugt null oder eins, y eine ganze Zahl im Bereich von eins bis vier ist mit der Maßgabe, dass die Summe aus x und y den Wert vier nicht überschreitet.

Bevorzugte Beispiele für Ci-C4-ω-Hydroxyalkyl sind 3-Hydroxypropyl, 4-Hydroxybutyl und insbesondere 2-Hydroxyethyl, im Folgenden auch als Hydroxyethyl bezeichnet.

Besonders bevorzugte Beispiele für Hydroxyalkylammonium sind N 1 N-

Dihydroxyethylammonium, N-Methyl-N-Hydroxyethylammonium, N,N-Dimethyl-N- hydroxyethylammonium, N-Methyl-N,N-dihydroxyethylammonium, N-n-Butyl- hydroxyethylammonium, N-n-Butyl-N,N-dihydroxyethylammonium.

Besonders geeignete Amine zum Neutralisieren sind Trialkylamine und Alkanolamine mit weniger als 30, besonders bevorzugt weniger als 10 Kohlenstoffatomen.

Ganz besonders bevorzugte Amine zum Neutralisieren sind

(3-Aminopropyl)-amino-2-ethanol, 1 ,1-Dimethylpropin-2-ylamin, 1 ,2-Ethandiamin, 1 ,2- Propylendiamin, 1 ,3-Propandiamin, 1 ,6-Hexandiamin, 1-Amino-2-propanol, 2- (Dimethylamino)-ethanol, 2-Phenylaminoethanol, 6-Amino-1-hexanol, Cyclohexylamin,

Diethanolamin, Diisopropanolamin, Dimethylamin, Dimethylaminoethoxyethanol, Etha- nolamin, Ethylamin, Ko koste ttamin, Triethanolamin, Cyclohexylamin und N 1 N- Dimethylaminocyclohexan.

Weitere geeignete organische Amine zum Neutralisieren sind beispielsweise Morpho- Nn, Imidazol, Imidazoline, Oxazoline, Triazole und Fettamine.

Geeignete Mittel zum Neutralisieren sind weiterhin KOH, NaOH, Ca(OH)2, NaHCO3, Na 2 CO 3 , K 2 CO 3 und KHCO 3 .

In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung kann man zum Neutralisieren stöchiometrische Mengen oder einen überschuss von übergangsmetallkomplexen, beispielsweise einem oder mehreren übergangsmetall-Aminen oder übergangsmetall- ammoniumkomplexen, bevorzugt einem oder mehreren Zink-Amin- und/oder Zink- Ammoniak-Komplexen einsetzen, beispielsweise Salze von [Zn(N H 3 )4(H 2 O) 2 ] 2+ wie beispielsweise Sulfate oder Nitrate. Insbesondere der Einsatz von Zink-Ammoniak- Komplexen hat den Vorteil, dass nach dem Trocknen ein über Zinkionen vernetzer Film entsteht, der sich auch in aggressiven Medien nicht ohne weiteres auflöst und daher erhöhten Korrosionsschutz bietet.

Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von erfindungsgemäßen Copolymeren.

Erfindungsgemäße Copolymere kann man beispielsweise so herstellen, dass man Ethylen (a), eine oder mehrere Verbindungen der allgemeinen Formel I (b) und gegebenenfalls einen oder mehrere Alkenylphosphonsäurediester (c) und gegebenenfalls ein oder mehrere weitere radikalisch copolymerisierbare Comonomere (d) miteinander copolymerisiert.

Erfindungsgemäße Copolymere kann man insbesondere dann, wenn R 1 und R 4 , R 2 und R 5 sowie R 3 und R 6 jeweils paarweise gleich sind, durch vorzugsweise radikalisch initiierte Copolymerisation von Ethylen (a), mindestens einem Alkenylphosphonsäurediester (c) und gegebenenfalls einem oder mehreren weiteren radikalisch copolymeri- sierbaren Comonomeren (d) unter Hochdruckbedingungen herstellen, beispielsweise in gerührten Hochdruckautoklaven oder in Hochdruckrohrreaktoren, gefolgt von einer zumindest partiellen Hydrolyse von einpolymerisiertem Alkenylphosphonsäurediester

(C).

Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von erfindungsgemäßen Copolymeren, dadurch gekennzeichnet, dass man (a) Ethylen, (c) gegebenenfalls einen oder mehrere Alkenylphosphonsäurediester,

(d) gegebenenfalls ein oder mehrere weitere radikalisch copolymerisierbare Como- nomere, bei 500 bis 4000 bar und Reaktionstemperaturen im Bereich von 150 bis 300°C miteinander copolymerisiert, vorzugsweise radikalisch initiiert, und anschließend zumin- dest partiell hydrolysiert.

Die Durchführung der radikalisch initiierten Copolymerisation, im Folgenden auch kurz als Copolymerisation bezeichnet, führt man bevorzugt in gerührten Hochdruckautoklaven durch. Gerührte Hochdruckautoklaven sind an sich bekannt, eine Beschreibung findet man in Ullmann's Encyclopedia of Industrial Chemistry, 5. Auflage, Stichworte: Waxes, Bd. A 28, S. 146 ff., Verlag Chemie Weinheim, Basel, Cambridge, New York, Tokio, 1996. Bei ihnen verhält sich überwiegend das Verhältnis Länge/Durchmesser in Intervallen von 5:1 bis 30:1 , bevorzugt 10:1 bis 20:1. Die gleichfalls anwendbaren Hochdruckrohrreaktoren findet man ebenfalls in Ullmann's Encyclopedia of Industrial Chemistry, 5. Auflage, Stichworte: Waxes, Bd. A 28, S. 146 ff., Verlag Chemie Weinheim, Basel, Cambridge, New York, Tokio, 1996.

Geeignete Druckbedingungen für die Copolymerisation sind 500 bis 4000 bar, bevorzugt 1500 bis 2500 bar. Bedingungen dieser Art werden im Folgenden auch als Hoch- druck bezeichnet. Die Reaktionstemperaturen liegen im Bereich von 150 bis 300°C, bevorzugt im Bereich von 195 bis 280°C.

Die Copolymerisation kann man in Gegenwart eines Reglers durchführen. Als Regler verwendet man beispielsweise Wasserstoff oder mindestens einen aliphatischen Alde- hyd oder mindestens ein aliphatisches Keton der allgemeinen Formel IM

O

R 7 " ^ R 0

oder Mischungen derselben.

Dabei sind die Reste R 7 und R 8 gleich oder verschieden und ausgewählt aus

Wasserstoff;

Ci-Cβ-Alkyl wie Methyl, Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl, n-Butyl, iso-Butyl, sec.-Butyl, tert-

Butyl, n-Pentyl, iso-Pentyl, sec.-Pentyl, neo-Pentyl, 1 ,2-Dimethylpropyl, iso-Amyl, n- Hexyl, iso-Hexyl, sec.-Hexyl, besonders bevorzugt CrC 4 -AIkVl wie Methyl, Ethyl, n-

Propyl, iso-Propyl, n-Butyl, iso-Butyl, sec.-Butyl und tert.-Butyl;

C3-Ci2-Cycloalkyl wie Cyclopropyl, Cyclobutyl, Cyclopentyl, Cyclohexyl, Cycloheptyl,

Cyclooctyl, Cyclononyl, Cyclodecyl, Cycloundecyl und Cyclododecyl; bevorzugt sind

Cyclopentyl, Cyclohexyl und Cycloheptyl.

In einer besonderen Ausführungsform sind die Reste R 7 und R 8 miteinander unter Bildung eines 4- bis 13-gliedrigen Rings kovalent verbunden. So können R 7 und R 8 beispielsweise gemeinsam sein: -(CH 2 ) 4 -, -(CH 2 )S-, -(CH 2 K -(CH 2 ) 7 -, -CH(CHa)-CH 2 -CH 2 - CH(CH 3 )- oder -CH(CHa)-CH 2 -CH 2 -CH 2 -CH(CH 3 )-.

Besonders bevorzugte Regler sind Propionaldehyd, Aceton und Ethylmethylketon.

Beispiele für geeignete Regler sind weiterhin alkylaromatische Verbindungen, beispielsweise Toluol, Ethylbenzol oder ein oder mehrere Isomere des XyIoIs. Beispiele für gut geeignete Regler sind weiterhin Paraffine wie beispielsweise Isododekan (2,2,4,6,6-Pentamethylheptan) oder Isooktan.

Als Starter für die radikalische Copolymerisation können die üblichen Radikalstarter wie beispielsweise organische Peroxide, Sauerstoff oder Azoverbindungen eingesetzt werden. Auch Mischungen mehrerer Radikalstarter sind geeignet.

Geeignete Peroxide, ausgewählt aus kommerziell erhältlichen Substanzen, sind Didekanoylperoxid, 2,5-Dimethyl-2,5-di(2-ethylhexanoylperoxy)hexan, tert- Amylperoxypivalat, tert.-Butylperoxypivalat, tert.-Amylperoxy-2-ethylhexanoat, Dibenzoylperoxid, tert.-Butylperoxy-2-ethylhexanoat, tert-

Butylperoxydiethylacetat, tert.-Butylperoxydiethylisobutyrat, 1 ,4-Di(tert- butylperoxycarbonyl)-cyclohexan als Isomerengemisch, tert- Butylperisononanoat 1 ,1-Di-(tert.-butylperoxy)-3,3,5-trimethylcyclohexan, 1 ,1-Di- (tert.-butylperoxy)-cyclohexan, Methyl-isobutylketonperoxid, tert- Butylperoxyisopropylcarbonat, 2,2-Di-tert.-butylperox)butan oder tert-

Butylperoxacetat; tert.-Butylperoxybenzoat, Di-tert.-amylperoxid, Dicumylperoxid, die isomeren Di- (tert.-butylperoxyisopropyl)benzole, 2,5-Dimethyl-2,5-di-tert.-butylperoxyhexan, tert.-Butylcumylperoxid, 2,5-Dimethyl-2,5-di(tert.-butylperoxy)-hex-3-in, Di-tert- butylperoxid, 1 ,3-Diisopropylbenzolmonohydroperoxid, Cumolhydroperoxid oder tert.-Butylhydroperoxid; oder dimere oder trimere Ketonperoxide, wie aus EP-A 0 813 550 bekannt.

Als Peroxide sind Di-tert. -butylperoxid, tert.-Butylperoxypivalat, tert- Butylperoxyisononanoat oder Dibenzoylperoxid oder Gemische derselben besonders geeignet. Als Azoverbindung sei Azobisisobutyronitril („AIBN") beispielhaft genannt. Radikalstarter werden in für Polymerisationen üblichen Mengen dosiert.

Zahlreiche kommerziell erhältliche organische Peroxide werden mit sogenannten Phlegmatisierern versetzt, bevor sie verkauft werden, um sie besser handhabbar zu machen. Als Phlegmatisierer sind beispielsweise Weißöl oder Kohlenwasserstoffe wie insbesondere Isododekan geeignet. Unter den Bedingungen der Hochdruckpolymeri-

sation können derartige Phlegmatisierer eine molekulargewichtsregelnde Wirkung haben. Im Sinne der vorliegenden Erfindung soll unter dem Einsatz von Molekulargewichtsreglern der zusätzliche Einsatz weiterer Molekulargewichtsregler über den Einsatz der Phlegmatisierer hinaus verstanden werden.

Das Mengenverhältnis der Comonomeren bei der Dosierung entspricht üblicherweise nicht genau dem Verhältnis der Einheiten in den erfindungsgemäßen Copolymeren, weil Alkenylphosphonsäurediester (c) im Allgemeinen leichter in Copolymere eingebaut werden als Ethylen.

Die Comonomere (a), (c) und gegebenenfalls (d) werden üblicherweise gemeinsam oder getrennt dosiert.

Die Comonomere (a), (c) und gegebenenfalls (d) können mit einer Hochdruckpumpe auf den Polymerisationsdruck gebracht werden. In einer anderen Ausführungsform werden die Comonomeren (a), (c) und gegebenenfalls (d) zunächst mit Hilfe eines Kompressors auf einen erhöhten Druck von beispielsweise 150 bis 400 bar, bevorzugt 200 bis 300 bar und insbesondere 260 bar und danach mit einem weiteren Kompressor auf den eigentlichen Polymerisationsdruck gebracht. In einer anderen Ausführungsform werden die Comonomeren (a) zunächst mit Hilfe eines Kompressors auf einen erhöhten Druck von beispielsweise 150 bis 400 bar, bevorzugt 200 bis 300 bar und insbesondere 260 bar und danach mit einem weiteren Kompressor auf den eigentlichen Polymerisationsdruck gebracht, und die Comonomere (c) und gegebenenfalls (d) werden gleichzeitig mit einer Hochdruckpumpe auf den Polymerisationsdruck gebracht.

Die Copolymerisation kann wahlweise in Abwesenheit und in Anwesenheit von Lösemitteln durchgeführt werden, wobei Mineralöle, Weißöl und andere Lösungsmittel, die während der Polymerisation im Reaktor zugegen sind und zum Phlegmatisieren des oder der Radikalstarter verwendet wurden, im Sinne der vorliegenden Erfindung nicht als Lösemittel gelten. Geeignete Lösemittel sind beispielsweise Toluol, Isododekan, Isomere des XyIoIs, Aceton und Methylethylketon.

Nach der Copolymerisation kann man beispielsweise nicht einpolymerisiertes Como- nomer (a), (c) und/oder gegebenenfalls (d) entfernen.

Durch die vorstehend beschriebene Copolymerisation erhält man ein Copolymer, das im Rahmen der vorliegenden Erfindung auch als Vorstufen-Copolymer bezeichnet wird.

Nach der Cpolymerisation von (a), (c) und gegebenenfalls (d) führt man eine zumindest partielle Hydrolyse von einpolymerisiertem Alkenylphosphonsäurediester (c) durch.

In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung führt man die zumindest partielle Hydrolyse so durch, dass man Vorstufen-Copolymer mit einem oder mehreren anorganischen Hydroxiden, vorzugsweise Alkalimetallhydroxiden, insbesondere Natriumhydroxid oder Kaliumhydroxid, in Substanz oder bevorzugt in organischem Lösungsmittel oder in Wasser oder in einer Mischung aus organischem Lösungsmittel und Wasser umsetzt. In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung führt man die zumindest partielle Hydrolyse so durch, dass man Vorstufen-Copolymer mit Ammoniak oder einem organischen Amin in einer Mischung aus organischem Lösungsmittel und Wasser oder in Wasser umsetzt. In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung führt man die zumindest partielle Hydrolyse so durch, dass man Vorstufen-Copolymer mit Ammoniak oder einem organischen Amin in Substanz oder einem organischem Lösungsmittel umsetzt und anschließend mit Wasser behandelt.

In einer anderen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung führt man die zumindest partielle Hydrolyse so durch, dass man Vorstufen-Copolymer mit einer oder mehreren Säuren, vorzugsweise Salzsäure, Schwefelsäure, Phosphorsäure, p-Toluolsulfonsäure und Methansulfonsäure in Gegenwart von Wasser und gegebenenfalls einem organischem Lösungsmittel umsetzt.

In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung setzt man Vorstufen-Copolymer bei einer Temperatur im Bereich von 60 bis 150°C, besonders bevorzugt 75 bis 120°C um.

In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung setzt man Vorstufen-Copolymer bei Normaldruck um. In einer anderen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung setzt man Vorstufen-Copolymer bei einem Druck im Bereich von 1 ,1 bis 20 bar um, beispielsweise in einem Autoklaven.

In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung setzt man Vorstufen-Copolymer in einem organischen Lösungsmittel um, gewählt aus Alkoholen, Diolen wie Ethylen- glykol, Ethern, Toluol, XyIoI und Dimethylsulfoxid, bevorzugt sind Ci-C4-Alkanole wie beispielsweise Methanol, Ethanol, n-Propanol und n-Butanol und besonders bevorzugt Isopropanol.

Das Gewichts-Verhältnis Vorstufen-Copolymer zu organischem Lösungsmittel kann 20 : 1 bis 1 : 20 betragen.

Das Gewichts-Verhältnis Vorstufen-Copolymer zu Wasser kann 1 : 1 bis 1 : 100 betragen.

Die Reaktionsdauer zur partiellen Hydrolyse kann beispielsweise 30 Minuten bis 30 Stunden betragen.

In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung setzt man, bezogen auf in Vorstufen-Copolymer einpolymerisierten Alkenylphosphonsäureester (c), 0,1 äquivalente bis 100 äquivalente, bevorzugt 1 äquivalent bis 10 äquivalente Hydroxid, Ammoniak oder organisches Amin ein.

In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung dient anorganisches Hydroxid gleichzeitig als Neutralisationsmittel.

Ohne dass sich die Autoren auf eine bestimmte Theorie festlegen wollen, können sie nicht ausschließen, dass in den Fällen, in denen man bei der Hydrolyse Ammoniak oder ein primäres Amin einsetzt, als Zwischenstufen Verbindungen mit P-N-Bindungen gebildet werden.

Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung von erfindungsgemäßem Copolymer zur Behandlung von Oberflächen. Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Beschichtung von Oberflächen unter Verwendung von erfindungsgemäßem Copolymer, im Folgenden auch erfindungsgemäßes Behandlungsverfahren genannt.

Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Behandlungsverfahrens geht man aus von einer oder mehreren Oberflächen, die aus beliebigem Material sein kann. Bevorzugt als Material sind Kunststoffe, besonders bevorzugt ein- oder mehrphasige Kunststoffblends bzw. Compounds, insbesondere mit technischen Thermoplastanteilen wie beispielsweise Polyethylen, Polypropylen, Polystyrol, Polyamiden, Polyacrylnitril, PMMA, und Metalle, wobei der Begriff „Metalle" im Sinne der vorliegenden Erfindung auch Legierungen umfasst. Besonders geeignete Legierungen sind solche mit vorwiegend Eisen, Aluminium, Nickel, Chrom, Kupfer, Titan, Zink, Zinn, Magnesium, Cobalt, wobei eine besonders geeignete Legierung Stahl ist, beispielsweise Chrom-Nickel- Stahl, Edelstahl oder auch verzinkter Stahl. Es kann sich bei aus einem oder mehreren der vorstehenden Metallen bestehenden Oberflächen um eine Beschichtung handeln, die eine Oberfläche aus einem anderen Metall, Holz oder Kunststoff, vollständig oder partiell bedeckt.

Erfindungsgemäß zu behandelnde Oberflächen können beliebige Formen annehmen, sie können eben oder gebogen sein, und es kann sich bei ihnen um Innen- oder Außenoberflächen von einem oder mehreren Gegenständen handeln.

Erfindungsgemäß zu behandelnde Oberflächen können glatt sein, insbesondere für das unbewaffnete menschliche Auge ein glattes Erscheinungsbildung aufweisen, oder aber strukturiert, beispielsweise können sie Erhebungen oder Vertiefungen aufweisen, die beispielsweise punktförmig oder in Form von Rillen ausgestaltet sind.

Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Behandlungsverfahrens kann man beispielsweise wie folgt vorgehen.

In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung kann man so vorgehen, das man eine Metall- oder Polymeroberfläche mit einer Lösung von erfindungsgemäßem Copo- lymer benetzt. Dazu kann man beispielsweise so vorgehen, dass man erfindungsgemäßes Copolymer in einer Flüssigkeit, beispielsweise in einem organischen Lösungsmittel oder in Wasser, löst oder dispergiert oder emulgiert und dann mit der zu behan- delnden Oberfläche kontaktiert. Auf eine anschließende Trocknung der erfindungsgemäß behandelten Oberfläche wird in dieser Ausführungsform verzichtet.

In einer Ausführungsform handelt es sich bei der zu behandelnden Oberfläche um die Innenoberfläche einer Einrichtung, die als Kühlkreislauf dient, beispielsweise in Auto- mobilen oder Kraftwerken. Wünscht man erfindungsgemäß Oberflächen von Einrichtungen zu behandeln, die als Kühlkreisläufe dienen, so kann man erfindungsgemäßes Copolymer in einer Flüssigkeit, die gleichzeitig auch als Bestandteil des oder der Kühlmittel dienen kann, beispielsweise Salzlösung, lösen, dispergieren oder emulgie- ren und in den Kühlkreislauf einspeisen. Geeignete Konzentrationen von Erfindungs- gemäßem Copolymer in der gesamten als Kühlmittel dienenden Flüssigkeit sind beispielsweise 0,05 bis 30 Gew.-%, bevorzugt 0,1 bis 10 Gew.-%. Man kann das Einspeisen von erfindungsgemäßem Copolymer einmalig durchführen oder kontinuierlich oder periodisch. Behandelt man erfindungsgemäß Oberflächen von Einrichtungen, die als Kühlkreisläufe dienen, so beobachtet man eine korrosionsinhibierende Wirkung.

In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung handelt es sich bei Kühlkreisläufen um Bestandteile von Kühlschränke oder Gefriertruhen.

In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung benetzt man eine Metall- oder Kunststoffoberfläche beim Bohren, Fräsen, Drehen, Schneiden, Schleifen, Gewindeschneiden oder beim Walzen und/oder Ziehen mit Lösung von erfindungsgemäßem Copolymer.

In einer anderen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung versieht man eine Me- tall- oder Polymeroberfläche, die nicht vorbehandelt oder vorbehandelt sein kann, mit einer Schicht von erfindungsgemäßem Copolymer. Dazu kann man beispielsweise so vorgehen, dass man erfindungsgemäßem Copolymer in Form eines Films auf die zu

behandelnde Oberfläche aufbringt und danach trocknet. Während des Trocknens kann der Film von erfindungsgemäßem Copolymer aushärten.

Bei erfindungsgemäß vorbehandelten oder nicht vorbehandelten Metall- oder Polymer- Oberflächen handelt es sich vorzugsweise um Oberflächen unedler Metalle, beispielsweise um Oberflächen aus Eisen, Stahl, Zink oder Zink-Legierungen, Aluminium oder Aluminium-Legierungen, Zinn oder Zinn-Legierungen, Magnesium- oder Magnesium- Legierungen. Bei Stählen kann es sich sowohl um niedrig legierte als auch um hochlegierte Stähle handeln.

Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich insbesondere zum Passivieren von Oberflächen aus Zink, Zink-Legierungen, Aluminium oder Aluminium-Legierungen. Es kann sich dabei um Oberflächen von vollständig aus den vorstehend genannten Metallen bzw. der vorstehend genannten Legierung bestehenden Körpern oder Werkstücken handeln. Es kann sich aber auch um Oberflächen von mit Zink, Zink-Legierungen, Aluminium oder Aluminium-Legierungen beschichteten Körpern oder Werkstücken handeln, wobei die betreffenden Körper oder Werkstücke aus anderen Materialien, beispielsweise aus anderen Metallen, Legierungen, Polymeren oder Verbundwerkstoffen bestehen kann. Insbesondere kann es sich um die Oberfläche von verzinktem Ei- sen oder Stahl handeln. Der Begriff „verzinkt" umfasst auch das Beschichten mit einer Zink-Legierung, insbesondere die Feuerverzinkung mit ZnAI-Legierungen und elektrolytische Verzinkung mit ZnNi, ZnFe, ZnMn- und ZnCo-Legierungen.

Zn- oder AI-Legierungen sind dem Fachmann bekannt. Typische Bestandteile von Zink-Legierungen umfassen insbesondere AI, Mg, Pb, Si, Mg, Sn, Cu oder Cd. Es kann sich auch um Al/Zn-Legierungen handeln, bei denen AI- und Zn in annähernd gleicher Menge vorhanden sind. Bei Beschichtungen kann es sich um weitgehend homogene Beschichtungen oder auch um Konzentrationsgradienten aufweisende Beschichtungen handeln. Beispielsweise kann es sich um verzinkten Stahl handeln, der zusätzlich mit Mg bedampft wurde. Hierdurch kann oberflächlich eine Zn/Mg-Legierung entstehen. Typische Bestandteile von Aluminium-Legierungen umfassen insbesondere Mg, Mn, Si, Zn, Cr, Zr, Cu oder Ti.

In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens handelt es sich um die Oberfläche eines Bandmetalles, bevorzugt aus Aluminium oder Aluminium- Legierungen oder Eisen bzw. Stahl, insbesondere Bänder aus elektrolytisch verzinktem oder heißverzinktem Stahl.

Man kann die Oberfläche, die man erfindungsgemäß mit erfindungsgemäßem Copo- lymer zu behandeln wünscht, insbesondere Oberfläche aus Metall, zunächst vorbehandeln, beispielsweise reinigen, insbesondere entfetten und/oder entölen. In vielen Ausführungsformen umfasst ein Entfetten bzw. Entölen auch noch einen oder mehrere

vorgeschaltete Vorreinigungsschritte. Nach dem gegebenenfalls durchgeführten Vorreinigungsschritt entfernt man verunreinigendes Fett oder öl, das beispielsweise in Form von Flecken oder einer öl- bzw. Fettschicht ausgebildet sein kann, im eigentlichen Reinigungsschritt mit Hilfe von mindestens einem Reinigungsbad, beispielsweise durch Eintauchen, oder mit Hilfe von mindestens einem auf die zu reinigende Oberfläche aufzubringenden Reinigungsmittel, das man aufsprühen, über die zu reinigende Oberfläche gießen oder mit Hilfe beispielsweise eines Schlauches aufspritzen kann. Die Reste an Reinigungsbad bzw. Reinigungsmittel kann man anschließend entfernen, beispielsweise mit einem oder mehreren aufeinander folgenden Spülbädern, und schließlich trocknet man die Oberfläche. Entfettungs- bzw. Entölungsbäder müssen in regelmäßigen Abständen entsorgt werden. Zur Entsorgung wird das im Entfettungsbzw. Entölungsbad angesammelte Fett bzw. öl in einem weiteren Arbeitsschritt von der wässrigen Phase abgetrennt. Aufgrund der Anwesenheit von Tensiden im Entfettungs- bzw. Entölungsbad sind zur Entsorgung weitere Chemikalien (Demulgatoren, Spalter) als Hilfsmittel erforderlich. Einzelheiten zum Entfetten bzw. Entölen von Metallen sowie dazu hilfreiche Formulierungen und Apparaturen sind beispielsweise unter dem Stichwort „Metals, Surface Treatment", in Ullmann's Encyclopedia of Industrial Chemistry, 6. Auflage, 2000, Wiley-VCH-Verlag GmbH, Weinheim Germany, dargestellt.

In einer Ausführungsform entfettet bzw. entölt man mit einem wässrigen Reinigungsbzw. Entfettungsbad, bevorzugt in einem alkalischen Reinigungsbad bzw. einem alkalischen Entfettungsbad, das als Tensid ein oder mehrere sulfatierte polyalkoxylierte Fettalkohole oder ein oder mehrere sulfatierte polyalkoxylierte Phenole, beispielsweise jeweils mit einem Molekulargewicht M n im Bereich von 800 bis 3000 g/mol, in einer Konzentration enthält, die beispielsweise im Bereich von 0,01 bis 20 Gew.-%, bevorzugt 0,02 bis 10 Gew.-% und besonders bevorzugt mindestens 0,1 Gew.-% liegen kann. Eingesetztes alkalisches Reinigungs- bzw. Entfettungsbad kann beispielsweise einen pH-Wert im Bereich von 8 bis 14, bevorzugt mindestens 9 und besonders be- vorzugt 1 1 bis 13 aufweisen.

Reinigungs- bzw. Entfettungsbäder, insbesondere alkalische Reinigungs- bzw. Entfettungsbäder können eine Temperatur im Bereich von 10 bis 80°C aufweisen.

Das Reinigen bzw. Entfetten oder Entölen kann man beispielsweise über einen Zeitraum im Bereich von 0,1 bis 30 Sekunden durchführen.

Im Anschluss an eine gegebenenfalls durchgeführte Vorbehandlung bringt man erfindungsgemäßes Copolymer auf die erfindungsgemäß zu behandelnde Oberfläche auf. Dazu kann man sich gängiger Techniken bedienen. Beispielsweise kann man eine

Formulierung, gewählt aus Lösungen, Dispersionen oder Emulsionen von Erfindungsgemäßem Copolymer, oder eine Schmelze von Erfindungsgemäßem Copolymer, be-

vorzugt eine Dispersion auf eine gegebenenfalls vorbehandelte Oberfläche aufbringen und dadurch eine Schicht von erfindungsgemäßem Copolymer erzeugen. Man kann erfindungsgemäß für eine ungleichmäßige oder vorzugsweise gleichmäßige Schichtdicke von erfindungsgemäßem Copolymer sorgen.

In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung kann man das Aufbringen als Spritzen, Sprühen, Tauchen, Rakeln, Walzen, Streichen oder elektrophoretisches Lackieren ausführen.

Die Schichtdicke von erfindungsgemäßem Copolymer kann beispielsweise im Bereich von 10 nm bis 100 μm liegen, bevorzugt 100 nm bis 10 μm. Die Schichtdicke von erfindungsgemäßem Copolymer lässt sich beispielsweise über die Art und Menge der aufgetragenen Komponenten sowie die Einwirkzeit beeinflussen. Bevorzugt ist die Einstellung der Schichtdicke von erfindungsgemäßem Copolymer über die Konzentra- tion von erfindungsgemäßem Copolymer in der zur Beschichtung eingesetzten vorzugsweise wässrigen Formulierung. Weiterhin lässt sie sich durch verfahrenstechnische Parameter beeinflussen, beispielsweise durch Abrakeln oder Abwälzen zu viel aufgebrachter Formulierung. Die Schichtdicke im Rahmen der vorliegenden Erfindung wird nach dem Trocknen gemessen, man kann sie gravimetrisch oder mittels Röntgen- fluoreszenz (Phosphor) bestimmen.

Bevorzugt bringt man erfindungsgemäßes Copolymer zum Beschichten als Formulierung in einem geeigneten Lösemittel oder einem Gemisch verschiedener Lösemittel auf. Besonders bevorzugt wird Wasser als einziges Lösemittel eingesetzt. Weitere Komponenten eines Gemisches verschiedener Lösemittel umfassen insbesondere mit Wasser mischbare Lösungsmittel. Beispielhaft seien genannt: Monoalkohole wie Methanol, Ethanol oder Propanol, höhere Alkohole wie Ethylenglykol oder Polyetherpolyo- Ie und Etheralkohole wie n-Butylglykol oder Methoxypropanol. Ein bevorzugtes Gemisch von Wasser mit organischen Lösemitteln umfasst mindestens 75 Gew. %, be- sonders bevorzugt mindestens 85 Gew.-% und ganz besonders bevorzugt mindestens 95 Gew.-% Wasser. Die Angaben beziehen sich jeweils auf die Gesamtmenge der zur Herstellung der betreffenden Formulierung verwendeten Lösemittel.

Erfindungsgemäßes Copolymer kann man in Lösemittel bzw. Lösemittelgemisch lösen, emulgieren oder dispergieren. Bevorzugt setzt man zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens eine Dispersion von erfindungsgemäßem Copolymer ein, die ebenfalls Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist. Die Konzentration von erfindungsgemäßem Copolymer kann beispielsweise 0,1 bis 40 Gew.-%, bevorzugt 1 bis 30 Gew.-% und besonders bevorzugt 3 bis 25 Gew.-% betragen. Die vorstehend ge- nannten Mengenangaben beziehen sich auf die Summe aller Komponenten der Formulierung. Bevorzugt formuliert man erfindungsgemäßes Copolymer in Wasser als

einzigem Lösemittel, und die Konzentration von erfindungsgemäßem Copolymer liegt im Bereich von 0,5 bis 40 Gew. %.

Man kann auch Gemische von zwei oder mehreren erfindungsgemäßen Copolymeren einsetzen.

Die erfindungsgemäße Formulierung kann über die genannten Komponenten Lösemittel und erfindungsgemäßes Copolymer hinaus noch weitere Komponenten umfassen, die im Rahmen der vorliegenden Erfindung auch als Zusatzstoffe bezeichnet werden. Bei Zusatzstoffen kann es sich beispielsweise um anorganische oder organische Säuren handeln, die als Neutralisationsmittel oder als Puffer dienen können. Weitere optional verwendete Zusatzstoffe umfassen oberflächenaktive Verbindungen (Dispergiermittel, Emulgiermittel, Tenside), Korrosionsinhibitoren wie beispielsweise Antioxidan- tien, hydrotrope Mittel, Gefrierschutzmittel, Biozide, Komplexbildner, Trägerstoffe, Wachse, Metallsalze, Basen und weitere, von erfindungsgemäßem Copolymer verschiedene Polymere. Dabei kann ein Zusatzstoff mehr als nur eine Funktion haben.

Beispielhaft zu nennende oberflächenaktive Verbindungen sind Tenside, Emulgiermittel und/oder Dispergiermittel, die kationisch, anionisch, zwitterionisch oder nichtionisch sein können. Geeignete Tenside sind beispielsweise Alkyl- und Alkenylalkoxylate vom Typ R 9 -EO v /POw wobei R 9 im allgemeinen lineare oder verzweigte C6-C3o-Alkyl- oder Alkenylreste, bevorzugt Cs-Cao-Alkylreste sind und EO für eine Ethylenoxid-Einheit und PO für eine Propylenoxid-Einheit steht, wobei EO und PO in beliebiger Reihenfolge, auch statistisch, angeordnet sein können und v und w gleich oder vorzugsweise ver- schieden sein können und vorzugsweise < 100 sind mit der Maßgabe, dass v und w nicht gleichzeitig null sind, bevorzugt ist v oder w im Bereich von 3 bis 50. Beispiele für kommerziell erhältliche nichtionische Tenside sind Emulan®, Lutensol® und Plurafac® der BASF Aktiengesellschaft. Weitere Beispiele sind Alkylphenolethoxylate, EO/PO- Blockcopolymere wie etwa EO7PO8EO7. Beispiele für geeignete anionische Tenside sind R 9 EOvSOaNa und R 9 EOvSOaK. Beispiele für geeignete kationische Tenside sind Alkylammoniumsalze, beispielsweise Sulfate oder Halogenide von R 9 N(CH3)3, sog. Quats.

Beispielhaft zu nennende Korrosionsinhibitoren sind Butindiol, Benztriazol, Aldehyde, Amincarboxylate, Benztriazole, Derivate des Benztriazols wie Methylenbenztriazol und 2-Mercaptobenztriazol, Amino- und Nitrophenole, Aminoalkohole wie beispielsweise Triethanolamin, Aminobenzimidazol, Imidazoline, Aminoimidazoline, Aminotriazol, Benzimidazolamine, Benzothiazole, Borsäureester mit Alkanolaminen wie beispielsweise Borsäurediethanolaminester, Carbonsäuren und ihre Ester, Chinolinderivate, Dibenzylsulfoxid, Dicarbonsäuren und ihre Ester, Diisobutenylbernsteinsäure, Dithio- phosphonsäure, Fettamine und Fettsäureamide, Guanidin und Guanidinderivate, Harnstoff und Harnstoffderivate, Laurylpyridiniumchlorid, Maleinsäureamide, Mercap-

tobenzimidazol, N-2-Ethylhexyl-3-aminosulfopropionsäure, Phosphoniumsalze, Phthal- säureamide, Amin- und Natrium- neutralisierte Phosphorsäuremono- und Diester von Ci-C2o-Alkylalkoholen sowie die entsprechenden Phosphorsäureester selbst, Phosphorsäureester von Polyalkoxylaten und insbesondere von Polyethylenglykol, Polye- theramine, Sulfoniumsalze, Sulfonsäuren wie beispielsweise Methansulfonsäure, Thi- oether, Thioharnstoffe, Thiuramidsulfide, Zimtsäure und ihren Derivaten, Zinkphosphate und -Silikate, Zirkonphosphate und -Silikate. Korrosionsinhibitoren werden - falls sie in erfindungsgemäßen Zusammensetzungen eingesetzt werden - in einer Menge von im allgemeinen 0,01 bis 50 g/l, bevorzugt 0,1 bis 20 g/l, besonders bevorzugt 1 bis 10 g/l eingesetzt.

Dispergiermittel kann man unstabilisiert oder stabilisiert mit einem oder mehreren Verdickungsmittel einsetzen. Geeignete Verdickungsmittel sind beispielsweise unmodifi- zierte oder modifizierte Polysaccharide vom Xanthan-, Alginat-, Guar- oder Cellulose- typ. Besonders geeignete modifizierte Polysaccharide sind Methylcellulose und Carbo- xymethylcellulose.

Beispielhaft zu nennende hydrotrope Mittel sind Harnstoff und Natriumxylolsulfonat.

Beispielhaft zu nennende Gefrierschutzmittel sind Ethylenglykol, Propylenglykol, Diethylenglykol, Glycerin und Sorbit.

Beispielhaft zu nennende Biozide sind 2-Brom-2-nitropropan-1 ,3-diol, Glutaraldehyd, Phenoxyethanol bzw. -propanol, Glyoxal, 2,4-Dichlorbenzylalkohol, Chloracetamid, Formalin, 1 ,2-Benzisothiazolin-3-on, Silber und Polyvinylpyrrolidon-Jod.

Beispielhaft zu nennende Komplexbildner sind beispielsweise Nitrilotriessigsäure, Ethylendiamintetraessigsäure, Methylglycindiessigsäure, Diethylenpentaminpentaessigsäure sowie deren jeweilige Salze, insbesondere Alkalimetallsalze.

Geeignete Trägerstoffe sind Polycarbonsäuren, beispielsweise Poly(meth)acrylsäure oder Polymaleinsäure, gegebenenfalls partiell oder vollständig neutralisiert, partiell oder vollständig hydrolysiertes Polyacrylnitril, Polyacrylamid, Copolymere von Polyacrylamid, Ligninsulfonsäure und deren Salze, Stärke, Stärkederivate (z. B. oxidierte Stärke), Cellulose, Ci-Cio-Alkylphosphonsäure, 1-Aminoalkyl-1 ,1- Diphosphonsäure.

Beispielhaft zu nennende Metallsalze sind Phosphate. Dabei kann es sich um gelöste oder partikuläre Phosphate handeln. Beispielsweise kann es sich um Orthophosphate, Hydrogenphosphate, Dihydrogenphosphate oder um Diphosphate (Pyrophosphate) handeln. Beispiele geeigneter Phosphate umfassen Zn3(PO4)2, Zn(H2PO4)2, Mg3(Pü4)2 und Ca(H2PO4)2 bzw. entsprechende Hydrate.

Beispielhaft zu nennende Säuren sind Phophorsäure, Phosphorige Säuren, Me- thanphosphonsäure, Phosphonsäure.

Beispielhaft zu nennende von erfindungsgemäßem Copolymer verschiedene Polymere sind Polyacrylate, Polyurethane, Polyamide, jeweils bevorzugt in wassergelöster oder in Wasser dispergierter Form.

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform enthält erfindungsgemäße Formulierung mindestens ein dispergiertes Wachs. Der Begriff „Wachs" ist dem Fachmann be- kannt und beispielsweise in Römpp Lexikon der Chemie, Stichwort „Lacke und Druckfarben", Georg Thieme Verlag, Stuttgart, New York 1998, S. 615/616 oder Ullmann's Encyclpedia, 6. Auflage, Stichwort Waxes; 1.2. Definition" definiert und umfasst fluorierte wachsartige Substanzen wie beispielsweise sogenannte PTFE-Wachse (siehe z.B. Römpp, a.a.O. Seiten 466/467).

Bevorzugte Wachse sind oligo- oder polymere Substanzen, die ein Molekulargewicht Mw von 1.000 bis 100.000 g/mol, besonders bevorzugt 2.000 bis 30.000 g/mol aufweisen.

In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weisen bevorzugte Wachse einen Gewichtsanteil von insgesamt mindestens 50 Gew.-% an Strukturelementen auf, ausgewählt aus der Gruppe von (-CH 2 -CH 2 -), (-CH 2 -CI-K), (-CH 2 -CH(CH 3 )-), (CH 3 ), [C(R 8 ) 2 -C(R 8 ) 2 ] und [C(R 8 ) 2 -C(R 8 )(C(R 8 ) 3 )] aufweisen, wobei R 8 gleich oder verschieden sein können und für H oder F stehen, und mit der Maßgabe, dass die genannten Strukturelemente so miteinander verbunden sind, dass sie überwiegend Einheiten von wenigstens 12 direkt miteinander verknüpften Kohlenstoffatomen umfassen. Selbstverständlich kann eine Mischung verschiedener wachse eingesetzt werden.

Wachse können auch Säurefunktionen aufweisen, insbesondere Carbonsäuregruppen, die neutralisiert oder unneutralisiert vorliegen können. Wachse mit einer Säurezahl < 200 mg KOH/g, bestimmt nach DIN 53402, sind bevorzugt. Besonders bevorzugt sind Wachse mit einer Säurezahl im Bereich von 10 bis 190 mg KOH/g. Wachse, die einen Schmelzpunkt aufweisen, sind bevorzugt. Besonders bevorzugt sind Wachse mit einem Schmelzpunkt von 40 bis 150°C. Insbesondere sind Wachse mit einem Schmelz- punkt im Bereich von 50 bis 120°C bevorzugt.

Beispiele besonders geeigneter wachse zur Ausführung der vorliegenden Erfindung umfassen [CAS-Nummern in eckigen Klammern]:

Polyethylenwachs [9002-88-4], Paraffinwachs [8002-74-2], Montanwachs und Montanwachsraffinate, beispielsweise [8002-53-7],

Polyethylen-Polypropylenwachse,

Polybutenwachse,

Fischer-Tropsch-Wachse,

Carnaubawachs, oxidierte Wachse, beispielsweise oxidiertes Polyethylenwachs entsprechend [68441-

17-8], copolymere Polyethylenwachse, beispielsweise Copolymere des Ethylens mit Acryl- säure, Methacrylsäure, Maleinsäureanhydrid, Vinylacetat, Vinylalkohol beispielsweise

[38531-18-9], [104912-80-3], [219843-86-4] oder Copolymere des Ethylens mit mehre- ren der vorstehend genannten Monomere, polare modifizierte Polypropylenwachse, beispielsweise [25722-45-6], mikrokristalline Wachse, beispielsweise mikrokristalline Paraffinwachse [63231-60-7],

Montansäuren, beispielsweise [68476-03-9],

Metallsalze von Montansäuren, beispielsweise Natriumsalze [93334-05-5] und Calci- umsalze [68308-22-5],

Ester langkettiger Carbonsäuren mit langkettigen Alkoholen, beispielsweise Stearin- säure-n-octadecylester [2778-96-3],

Montansäureester mehrwertiger Alkohole, beispielsweise Montanwachsglyceride

[68476-38-0], auch teilverseift, Montansäureester des Trimethylolpropans [73138-48- 4], auch teilverseift, Montansäureester des 1 ,3-Butandiols [73138-44-0], auch teilverseift, Montansäureester des Ethylenglykols [73138-45-1], auch teilverseift, Montan- wachsethoxylate, beispielsweise [68476-04-0],

Fettsäureamide, beispielsweise Erucamid [1 12-84-5], Oleamid [301-02-0] und 1 ,2-

Ethylenebis(stearamid) [1 10-30-5] langkettige Ether, beispielsweise n-Octadecylphenylether

Des Weiteren sind Mischungen von Wachsen geeignet, beispielsweise

• Mischungen aus Stearinsäure-n-octadecylester und teilverseiften Montansäureestern mehrwertiger Alkohole • Mischungen aus Paraffinwachsen und teilverseiften Montansäureestern mehrwertiger Alkohole und/oder Montansäuren

• Mischungen aus Polyethylenwachs und Polyethylenglykol

Besonders bevorzugte Wache sind solche, die sich besonders einfach in erfindungs- gemäße Formulierung einarbeiten lassen, wie beispielsweise mikronisierte Wachse und/oder Wachsdispersionen.

Mikronisierte Wachse im Sinne der vorliegenden Erfindung sind besonders feinteilige Pulver mit einem mittleren Partikeldurchmesser bevorzugt unter 20 μm, besonders bevorzugt 2 bis 15 μm. Wachsdispersionen sind wässrige Zubereitungen von Wachsen, die Wasser, optional weitere, mit Wasser mischbare Lösemittel, sphärische Wachspartikel sowie in der Regel ein oder mehrere Hilfsmittel enthalten. Bevorzugte

Wachsdispersionen zum Einsatz bei der vorliegenden Erfindung weisen einen mittleren Partikeldurchmesser unter 1 μm auf, bevorzugt 20 bis 500 nm, besonders bevorzugt 50 bis 200 nm. Mikronisierte Wachse und Wachsdispersion sind kommerziell erhältlich.

Hilfsmittel werden in Wachsdispersionen beispielsweise eingesetzt, um die Dispergier- barkeit des Wachses und dessen Lagerstabilität gewährleisten. Bei Hilfsmitteln kann es sich beispielsweise um Basen zur Neutralisation oder Teilneutralisation von Säurefunktionen im Wachs handeln, beispielsweise Alkalimetallhydroxide, Ammoniak, Amine oder Alkanolamine. Säuregruppen können auch mit Kationen, beispielsweise Ca ++ o- der Zn ++ neutralisiert oder teilneutralisiert sein. Weiterhin kann es sich um grenzflächenaktive Substanzen handeln, bevorzugt um nichtionische Tenside oder anionische Tenside. Beispiele nichtionischer Tenside umfassen Ethoxylate und Propoxylate auf Basis Alkoholen und Hydroxyaromaten sowie deren Sulfatierungs- und Sulfonie- rungsprodukte. Beispiele anionischer Tenside umfassen Alkylsulfonate, Arylsulfonate sowie Alkylarylsulfonate.

Zur Ausführung der vorliegenden Erfindung insbesondere geeignet sind Wachsdispersionen mit einem pH-Wert im Bereich von 8 bis 1 1.

Erfindungsgemäß wird Wachs in einer Menge von 0,01 bis 60 Gew.-%, bevorzugt 0,1 bis 40 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,25 bis 20 Gew.-%, ganz besonders bevorzugt 0,5 bis 10 Gew. % und beispielsweise 1 bis 5 Gew. % eingesetzt, jeweils bezogen auf gesamte erfindungsgemäße Formulierung.

In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung enthalten erfindungsgemäße Formulierungen insgesamt im Bereich von 0,01 bis 600 g/l, bevorzugt 0,1 bis 100 g/l Zusatzstoff(e).

Die Dauer der Behandlung mit erfindungsgemäßem Copolymer kann im Bereich von deutlich weniger als eine Sekunde bis zu mehreren Minuten betragen, beispielsweise im Bereich von 0,1 Sekunden bis 10 Minuten. Beim kontinuierlichen Verfahren hat es sich besonders bewährt, die zu behandelnde Oberfläche mit erfindungsgemäßem Copolymer für eine Dauer von 1 bis 60 Sekunden in Kontakt zu bringen.

In einer speziellen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung formuliert man erfindungsgemäßes Copolymer in einen Pulverlack ein und bringt es nach einem Verfahren der Pulverlackbeschichtung (engl. Powder coating) auf die erfindungsgemäß zu behandelnde Oberfläche auf.

In einer Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens versieht man eine Metall- oder Polymeroberfläche, die nicht vorbehandelt oder vorbehandelt sein kann, mit einer Schicht von erfindungsgemäßem Copolymer und danach mit einem weiteren Be-

Schichtungsmittel, beispielsweise mit einem Lack, insbesondere mit einem Pulverlack. In einer speziellen Variante beschichtet man eine Metall- oder Kunststoffoberfläche zunächst mit erfindungsgemäßem Copolymer und bringt anschließend einen Pulverlack auf.

Wünscht man das erfindungsgemäße Beschichten durch Tauchen zu bewirken, so erfolgt das Beschichten bei einer Temperatur des betreffenden Tauchbads im Bereich von 15 bis 90°C, bevorzugt 25 bis 80°C und besonders bevorzugt 30 bis 60°C. Dazu kann man das Tauchbad, das erfindungsgemäßes Copolymer enthaltende Formulie- rung umfasst, heizen. Wünscht man erfindungsgemäß Gegenstände zu beschichten, die eine Metalloberfläche aufweisen, kann man eine erhöhte Temperatur auch automatisch einstellen, indem man das betreffende warme Metall in das Tauchbad, das erfindungsgemäßes Copolymer enthaltende Formulierung umfasst, eintaucht.

Wünscht man das erfindungsgemäße Verfahren durch Sprühen, Spritzen, Streichen, Rakeln, Walzen oder elektrophoretisches Lackieren durchzuführen, so kann man vorzugsweise bei einer Temperatur im Bereich von 15 bis 40°C, bevorzugt 20 bis 30°C arbeiten.

Das erfindungsgemäße Verfahren kann man diskontinuierlich oder bevorzugt kontinuierlich ausführen. Bei einem diskontinuierlichen Verfahren kann es sich beispielsweise um ein Tauchverfahren für Stückgut handeln, bei dem das Stückgut an Gestellen aufgehängt sein oder in perforierten Trommeln als lose Ware vorliegen kann. Ein kontinuierliches Verfahren eignet sich insbesondere zum Behandeln von Bandmetallen. Das Bandmetall wird hierbei durch eine Wanne oder eine Sprühvorrichtung mit einer Formulierung, die erfindungsgemäßes Copolymer enthält, sowie optional durch weitere Vor- oder Nachbehandlungsstationen gefahren.

In einer Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens behandelt man die Metall- oder Polymeroberfläche nach einem kontinuierlichen Bandverfahren.

Nach dem eigentlichen Aufbringen von erfindungsgemäßem Copolymer trocknet man. Das Trocknen kann bei Raumtemperatur durch einfaches Verdampfen an Luft bei Raumtemperatur erfolgen.

Das Trocknen kann man auch durch geeignete Hilfsmittel und/oder Hilfsmaßnahmen unterstützen, beispielsweise durch Erwärmen und/oder durch überleiten von Gasströmen, insbesondere Luftströmen, insbesondere durch Trocknen in einem Trockenkanal. Das Trocknen kann auch durch IR-Strahler unterstützt werden. Bewährt hat sich zum Trocknen eine Temperatur von 40°C bis 160°C, bevorzugt 50°C bis 150°C und besonders bevorzugt 70°C bis 130°C. Gemeint ist die Temperatur auf der Polymer- bzw. Metalloberfläche; die Trocknertemperatur muss man gegebenenfalls höher einstellen.

Vor dem eigentlichen Trocknen kann man zum Entfernen überschüssiger Formulierung den Gegenstand mit erfindungsgemäßem Copolymer beschichteten Oberfläche abtropfen lassen. Wenn es sich bei dem Gegenstand mit erfindungsgemäßem Copoly- mer beschichteten Oberfläche um Bleche oder Metallfolien handelt, so lässt sich überschüssige Formulierung beispielsweise abquetschen oder abrakeln.

Es ist möglich, die Oberfläche nach der erfindungsgemäßen Behandlung, aber vor dem Trocknen mit einer Reinigungsflüssigkeit, insbesondere mit Wasser, nachzuspü- len, um überschüssige Reste der eingesetzten Formulierung von der erfindungsgemäß behandelten Oberfläche zu entfernen. Danach trocknet man.

Es ist auch möglich, das Trocknen man nach Art eines so genannten „No-rinse" Prozesses durchzuführen. Unmittelbar nach dem Aufbringen von erfindungsgemäßem Copolymer enthaltender Formulierung trocknet man sie ohne vorheriges Abspülen in einem Trockenofen ein.

Durch die Behandlung von Oberflächen mit erfindungsgemäßem Copolymer werden zumindest Anteile von erfindungsgemäßem Copolymer sowie gegebenenfalls weitere Komponenten der Formulierung von der Oberfläche des Polymers oder Metalls chemi- sorbiert und/oder reagieren mit der Oberfläche, so dass eine feste Bindung zwischen Oberfläche und erfindungsgemäßem Copolymer zustande kommt.

Erfindungsgemäß beschichtete Oberflächen kann man in prinzipiell bekannter Art und Weise mit einer oder mehreren übereinander aufgebrachten Lackschichten versehen. Beispielsweise kann es sich um färb- oder effektgebende Lackschichten handeln. Typische Lacke, deren Zusammensetzung sowie typische wie Schichtfolgen bei mehreren Lackschichten sind an sich bekannt. Man beobachtet, dass die erfindungsgemäß aufgebrachte Beschichtung mit handelsüblichen Lacken in vielen Fällen gut überla- ckierbar ist.

In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung bringt man auf die gegebenenfalls vorbehandelte Oberfläche, die man zu beschichten wünscht, vor dem eigentlichen Beschichten einen sogenannten Primer auf. Beispielhaft zu nennende Primer sind Po- lyamine und Polyethylenimine. Danach beschichtet man mit erfindungsgemäßem Copolymer, wie vorstehend beschrieben. Dabei stellt man bevorzugt eine Schichtdicke von erfindungsgemäßem Copolymer im Bereich von > 4 μm bis 100 μm ein. Danach kann man mit einer oder mehreren Lackschichten versehen.

In einer anderen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung bringt man erfindungsgemäßes Copolymer als Primer auf, beispielsweise mit einer Schichtdicke 50 nm bis

50 μm, bevorzugt 100 nm bis 10 μm, ganz besonders bevorzugt von 300 nm bis 3 μm. Danach kann man eine oder mehrere Lackschichten aufbringen.

In einer anderen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung bringt man erfindungs- gemäßes Copolymer als Lack oder Bestandteil eines Lacks auf, vorzugsweise auf eine nicht vorbehandelte Oberfläche aus Metall. In dieser Ausführungsform ist eine Schichtdicke von erfindungsgemäßem Copolymer im Bereich von 100 nm bis 3 μm bevorzugt.

Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind Polymer- oder Metalloberflä- chen, beschichtet mit erfindungsgemäßem Copolymer, das als Comonomere einpoly- merisiert enthält:

(a) Ethylen,

(b) eine oder mehrere Verbindungen der allgemeinen Formel I, wie vorstehend definiert, (c) einen oder mehrere Alkenylphosphonsäurediester,

(d) gegebenenfalls ein oder mehrere weitere radikalisch copolymerisierbare Comonomere.

Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind Gegenstände mit mindes- tens einer erfindungsgemäßen Oberfläche.

Erfindungsgemäße Oberflächen und demgemäss Gegenstände mit erfindungsgemäßen Oberflächen weisen einen besonders guten Korrosionsschutz auf, beispielsweise eine verbesserte oxidative Korrosionsstabilität gegenüber festen, flüssigen und gas- förmigen oxidierend wirkenden Medien.

Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind wässrige Formulierungen, beispielsweise wässrige Lösungen, wässrige Emulsionen und insbesondere wässrige Dispersionen, enthaltend 0,01 bis 40 Gew.-% erfindungsgemäßes Copolymer, das als Comonomere einpolymerisiert enthält:

(a) Ethylen,

(b) eine oder mehrere Verbindungen der allgemeinen Formel I, wie vorstehend definiert,

(c) gegebenenfalls einen oder mehrere Alkenylphosphonsäurediester, (d) gegebenenfalls ein oder mehrere weitere radikalisch copolymerisierbare Comonomere.

In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung können erfindungsgemäße wässrige Formulierungen mindestens einen Zusatzstoff enthalten, gewählt aus Dispergier- mittein, Tensiden, Korrosionsinhibitoren, Antioxidatien, Bioziden, Wachsen, Komplexbildnern, Metallsalzen, Säuren und Basen.

Arbeitsbeispiele

I. Herstellung von Vorstufen-Copolymeren

1.1 Herstellung von Vorstufen-Copolymer (A.1 ) bis (A.5) sowie (A.1 1 ) und (A.12)

In einem Hochdruckautoklaven, wie er in der Literatur beschrieben ist (M. Buback et al., Chem. Ing. Tech. 1994, 66, 510), wurden Ethylen, die in Tabelle 1 angegebene Menge Vinylphosphonsäuredimethylester 11.1

O

-^P-OMe | L 1

OMe

Me = CH,

entweder in Substanz oder als Lösung in Toluol (Konzentration s. Tabelle 1) und gegebenenfalls Methacrylsäure (Tabelle 1) copolymerisiert. Dazu wurde Ethylen (10,0 bzw. 12,0 kg/h) unter dem Druck von 1700 bar kontinuierlich in den Hochdruckautokla- ven eingespeist. Vinylphosphonsäuredimethylester wurde mit Hilfe einer Hochdruckpumpe unter dem Druck von 1700 bar in den Hochdruckautoklaven kontinuierlich dosiert. Getrennt davon wurde gegebenenfalls die in Tabelle 1 angegebene Menge Methacrylsäure mit einem Kompressor zunächst auf einen Zwischendruck von 260 bar verdichtet und anschließend mit Hilfe eines weiteren Kompressors unter dem Reakti- onsdruck von 1700 bar in den Hochdruckautoklaven kontinuierlich eingespeist. Getrennt davon wurde die in Tabelle 1 angegebene Menge Initiatorlösung, bestehend aus tert.-Amylperoxypivalat (in Isododekan, Konzentration siehe Tabelle 1 ), unter dem Reaktionsdruck von 1700 bar in den Hochdruckautoklaven kontinuierlich eingespeist. Getrennt davon wurde die in Tabelle 1 angegebene Menge Propionaldehyd (in Substanz oder als Lösung in Isododekan, Konzentration siehe Tabelle 1 ) mit einem Kompressor zunächst auf einen Zwischendruck von 260 bar verdichtet und anschließend mit Hilfe eines weiteren Kompressors unter dem Reaktionsdruck von 1700 bar in den Hochdruckautoklaven kontinuierlich eingespeist. Die Reaktionstemperatur betrug etwa 220°C. Man erhielt Vorstufen-Copolymer mit den aus Tabelle 2 ersichtlichen analytischen Da- ten.

In den Beispielen (A.1 1 ) und (A.12) wurde ein Rohrreaktor verwendet, wie er in EP 0 101 343 beschrieben ist (Länge: 595 m, Innendurchmesser: 15/21 mm) mit einem Verhältnis Länge/Durchmesser von ca. 35.000 und drei Stellen zur Dosierung des tert- Amylperoxypivalats. Der Reaktionsverlauf wird durch die Maximaltemperaturen hinter den Stellen, an denen tert.-Amylperoxypivalat dosiert wird, charakterisiert. T1 1 : 228/225/224 0 C, T12: 219/226/225 0 C.

1.2 Herstellung von Vorstufen-Copolymeren (A.6 bis (A.10))

In einem Hochdruckautoklaven, wie er in der Literatur beschrieben ist (M. Buback et al., Chem. Ing. Tech. 1994, 66, 510), wurden Ethylen, die in Tabelle 1 angegebene Menge Vinylphosphonsäuredimethylester 11.1

O

-^P-OMe | L 1

OMe

Me = CH 3

entweder in Substanz oder als Lösung in Toluol (Konzentration s. Tabelle 1 ) und Meth- acrylsäure (Tabelle 1) copolymerisiert. Dazu wurde Ethylen (10,0 kg/h) unter dem Re- aktionsdruck von 1700 bar in den Hochdruckautoklaven kontinuierlich eingespeist. Vi- nylphosphonsäuredimethylester wurden mit Hilfe eines weiteren Kompressors unter dem Reaktionsdruck von 1700 bar in den Hochdruckautoklaven kontinuierlich eingespeist. Getrennt davon wurde die in Tabelle 1 angegebene Menge Methacrylsäure mit einem Kompressor zunächst auf einen Zwischendruck von 260 bar verdichtet und an- schließend mit Hilfe eines weiteren Kompressors unter dem Reaktionsdruck von 1700 bar in den Hochdruckautoklaven kontinuierlich eingespeist. Getrennt davon wurde die in Tabelle 1 angegebene Menge Initiatorlösung, bestehend aus tert.-Amylperoxypivalat (in Isododekan, Konzentration siehe Tabelle 1 ), unter dem Reaktionsdruck von 1700 bar in den Hochdruckautoklaven kontinuierlich eingespeist. Getrennt davon wurde die in Tabelle 1 angegebene Menge Propionaldehyd (in Substanz oder als Lösung in Isododekan, Konzentration siehe Tabelle 1 ) mit einem Kompressor zunächst auf einen Zwischendruck von 260 bar verdichtet und anschließend mit Hilfe eines weiteren Kompressors unter dem Reaktionsdruck von 1700 bar in den Hochdruckautoklaven kontinuierlich eingespeist. Die Reaktionstemperatur betrug etwa 220°C. Man erhielt Vorstufen-Copolymer mit den aus Tabelle 2 ersichtlichen analytischen Daten.

Unter ist die maximale Innentemperatur des Hochdruckautoklaven zu verstehen

Abkürzungen VPD Vinylphosphonsauredimethylester, ID Isododekan (2,2,4,6,6-Pentamethylheptan), PO: tert -Amylperoxypivalat c(PO) Konzentration von PO in ID in mol/l, c(PA): Konzentration von PA in ID in Vol.-%, 100 VoI -% entsprechen reinem PA, c(VPD). Konzentration von VPD in Toluol in Gew -% VCP. Vorstufen-Copolymer, MAS Methacrylsaure

Tabelle 2 Analytische Daten von Vorstufen-Copolymer (A.1) - (A 11)

Der Gehalt an MAS wurde durch Bestimmung der Säurezahl nach DIN 53402 bestimmt Der Gehalt an Ethylen und VPD wurde durch 1 H-NMR-Spektroskopιe bestimmt.

Der Gehalt an Phosphor wurde für (A.6) und (A.10) zusätzlich durch eine Elementaranalyse bestimmt : (A.6) P = 1 ,1 g / 100 g Vorstufen- Copolymer; das entspricht 4,8 Gew -% (1 ,3 mol-%) VPD, (A.10) P = 4,9 g / 100 g Vorstufen-Copolymer; das entspricht 21 ,6 Gew -% (6,0 mol-%) VPD

Die Dichte wurde bestimmt nach DIN 53479 Der Schmelzpunkt bzw. Schmelzbereich Tmeit wurde durch DSC (Differential scanning caloπmetry) nach DIN 51007 bestimmt

II. Herstellung von erfindungsgemäßen Copolymeren

11.1 Herstellung von erfindungsgemäßem Copolymer CP-4.1

In einem 2 Liter Rundkolben wurden 200 g des Vorstufen-Copolymers (A.4) mit 550 g Isopropanol unter Rückfluss erwärmt (Vorlage 1 ). 200 g der Vorlage 1 wurden zusammen mit 58,2 g NaOH (etwa 2 äquivalente bezogen auf die Methoxygruppen von (A.4)) und 500 g Isopropanol unter Rückfluss gerührt. Nach einer Stunde wurden weitere 200 g und nach weiteren 2 h der Rest der Vorlage 1 hinzugefügt. Man beobachtete die Bildung eines festen polymeren Niederschlags. Nach 8 Stunden Kochen am Rückfluss ließ man auf Raumtemperatur abkühlen, dekantierte das Lösungsmittel vom festen polymeren Niederschlag ab und nahem diesen in einem 2-Liter-Rundkolben mit 1 ,4 Liter Wasser bei 95° bis 98°C auf. Man beobachtete die Bildung einer Emulsion. Man rührte 3 Stunden bei Zimmertemperatur. Man fällte durch Zugabe einer 10 Gew.- % Salzsäure (Einstellung eines pH-Werts von ca. 3). Das ausgefällte Material wurde mit Wasser gewaschen, abfiltriert und bei 130°C getrocknet. Man erhielt 175 g erfindungsgemäßes Copolymer CP-4.1 , welches gemäß 1 H-NMR noch 16 % mol-% der ursprünglich vorhandenen Methoxygruppen enthielt.

11.2 Herstellung von erfindungsgemäßem Copolymer CP-4.2 In einem zylindrischen 2-Liter-Druckgefäß aus Glas wurden 100 g des Vorstufen- Copolymers (A.4) mit 1 Liter Isopropanol und 29,1 g NaOH (etwa 2 äquivalente bezogen auf die Methoxygruppen von (A.4)) binnen 2 h auf 126°C (3,5 bar) erwärmt, etwa 2 h bei 126°C (3,5 bar) mit ca. 1700 Umdrehungen pro Minute gerührt. Nach etwa einer weiteren Stunde war die Temperatur auf 1 14°C und der Druck auf 2,3 bar abgefallen. Der Gefäßinhalt wurde auf Zimmertemperatur abgekühlt, auf Normaldruck entspannt und der ausgefallene feste Niederschlag in 1000 ml Wasser unter Bildung einer Emulsion aufgenommen. Man fällte durch Zugabe einer 10 Gew.-% Salzsäure (Einstellung eines pH-Werts von ca. 3). Das ausgefällte Material wurde mit Wasser gewaschen, abfiltriert und bei 130°C getrocknet. Man erhielt 75 g erfindungsgemäßes Copolymer CP-4.2, welches gemäß 1 H-NMR noch 5 mol-% der ursprünglich vorhandenen Methoxygruppen enthielt.

11.3 Herstellung von erfindungsgemäßem Copolymer CP-6

In einem 2 Liter Rundkolben wurden 147,2 g des Vorstufen-Copolymers (A.6) mit 25,7 g NaOH (als 10 Gew.-% wässrige Natronlauge zugegeben) und insgesamt 563 g Wasser binnen 30 min auf 95°C erwärmt. Der Kolbeninhalt wurde weitere 3,5 Stunden bei 95°C gerührt und dann auf Zimmertemperatur abgekühlt. Man beobachtete bereits nach einer Stunde Rühren die Bildung einer opaken Emulsion. Beim Abkühlen auf Raumtemperatur entstand eine milchige Emulsion.

Die so erhaltene milchige Emulsion wurde mit Wasser auf das doppelte Volumen verdünnt und mit 10 Gew.-% Salzsäure auf einen pH-Wert von 1 ,5 angesäuert, wobei ein

weißer Feststoff zusammenklumpte und ausfiel. Der ausgefallene Feststoff wurde mechanisch zerkleinert, viermal mit Wasser gewaschen, abdekantiert und bei 130°C getrocknet. Es resultierten 130 g erfindungsgemäßes Copolymer CP-6. Die Aufnahme eines 1 H-NMR-Spektrums ergab, dass etwa 30 ιmol-% der Metho- xygruppen des Vorstufen-Copolymers (A.6) hydrolysiert waren.

11.4 Herstellung von erfindungsgemäßem Copolymer CP-7

Analog Beispiel II.3 wurden 21 1 ,2 g des Vorstufen-Copolymers (A.7) mit 36,9 g NaOH und insgesamt 805 ml Wasser hydrolysiert. Nach Fällung mit 10 Gew.-% Salzsäure und Aufarbeitung erhielt man 206 g erfindungsgemäßes Copolymer CP-7. Die Aufnahme eines 1 H-NMR-Spektrums ergab, dass etwa 38 mol-% der Methoxygruppen des Vorstufen-Copolymers (A.7) hydrolysiert waren.

11.5 Herstellung von erfindungsgemäßem Copolymer CP-10.1 Analog Beispiel II.3 wurden 173,9 g des Vorstufen-Copolymers (A.10) mit 34,2 g Na- OH und 750 ml Wasser hydrolysiert. Nach erst nach 4,5 Stunden hatte sich eine Emulsion gebildet, die höher viskos war als die Emulsionen aus den Beispielen II.3 und II.4. Man verdünnte mit weiteren 200 ml Wasser und rührte eine weitere Stunde bei 95°C. Nach Fällung mit verdünnter HCl (analog zu Beispiel II.3) und Trocknung bei 130°C erhielt man 165 g erfindungsgemäßes Copolymer CP-10.1.

11.6 Herstellung von erfindungsgemäßem Copolymer CP-6.3

200 g des Vorstufen-Copolymers (A.6) wurden mit 35,8 g 25 Gew.-% wässriger Ammoniaklösung und 764 ml Wasser bei 95°C unter Bildung einer Emulsion insgesamt 3,5 Stunden gerührt. Die so erhaltene Emulsion wurde von geringen Mengen Rückstand filtriert. Es resultierte eine ca. 20 Gew.-% Emulsion von erfindungsgemäßem Copolymer CP-6.3, bei der eine mit verdünnter Salzsäure ausgefällte und analog der vorhergehenden Beispiele aufgearbeitete 1 H-NMR Probe ergab, dass etwa 8 mol-% der Methoxygruppen des Vorstufen-Copolymers (A.6) hydrolysiert waren.

11.7 Herstellung von erfindungsgemäßem Copolymer CP-7.2

200 g des Vorstufen-Copolymers (A.7) wurden mit 35,8 g 25 Gew.-% wässriger Ammoniaklösung und 764 ml Wasser bei 95°C unter Bildung einer Emulsion insgesamt 5 Stunden gerührt. Die so erhaltene Emulsion wurde von geringen Mengen Rückstand filtriert. Es resultierte eine ca. 20 Gew.-% Emulsion von erfindungsgemäßem Copolymer CP-7.2, bei der eine mit verdünnter Salzsäure ausgefällte und analog der vorhergehenden Beispiele aufgearbeitete 1 H-NMR Probe ergab, dass etwa 8 ιmol-% der Methoxygruppen des Vorstufen-Copolymers (A.7) hydrolysiert waren.

II.8 Herstellung von erfindungsgemäßem Copolymer CP-10.2

200 g des Vorstufen-Copolymers (A.10) wurden in einem 2 Liter Rundkolben mit 40,5 g 25 Gew.-% wässriger Ammoniaklösung und 1093 ml Wasser bei 95°C unter Bildung

einer Emulsion insgesamt 4 Stunden gerührt. Die so erhaltene Emulsion wurde von geringen Mengen Rückstand filtriert. Es resultierte eine ca. 15 Gew.-% Emulsion von erfindungsgemäßem Copolymer CP-10.2, bei der eine mit verdünnter Salzsäure ausgefällte und analog der vorhergehenden Beispiele aufgearbeitete 1 H-NMR Probe er- gab, dass etwa 13 ιmol-% der Methoxygruppen des Vorstufen-Copolymers (A.10) hydrolysiert waren.

In einem weiteren Versuch zeigte sich, dass eine entsprechende 20 Gew.-% wässrige Emulsion von erfindungsgemäßem Copolymer CP-10.2 beim Abkühlen auf Raumtem- peratur gelartig wurde.

IM. Behandlung von Oberflächen, allgemeine Versuchsbeschreibung

Für die Beispiele und Vergleichsbeispiele wurden Prüfbleche aus AI 99,9, CuZn 37, Zn 99,8, verzinktem Stahl (20μm einseitige Zinkauflage) oder Baustahl St 1.0037 eingesetzt.

Man setzte jeweils eine 5 Gew.-% wässrige Lösung des betreffenden erfindungsgemäßen Copolymers ein. Die wässrige Lösung des betreffenden erfindungsgemäßen Copolymers wurde homogenisiert und in ein Tauchbad gefüllt. Die vorgereinigten Prüfbleche wurden über die angegebene Zeit eingetaucht und danach bei 80°C bis zur Gewichtskonstanz getrocknet. Abschließend wurden die Ränder der beschichteten Bleche abgeklebt, um bei der Beurteilung Randeffekte auszuschließen.

Die Dicke der Passivierungsschicht wurde durch Differenzwägung vor und nach Einwirken der erfindungsgemäß eingesetzten Zusammensetzung auf die Metalloberfläche und unter der Annahme ermittelt, dass die Schicht eine Dichte von 1 kg/l aufweist. Im Folgenden wird unter „Schichtdicke" immer eine derartig ermittelte Größe verstanden, unabhängig davon, welche Dichte die Schicht tatsächlich aufwies.

Die korrosionsinhibierende Wirkung wurde mittels eines Salzsprühtests in einer Salzsprühnebelatmosphäre nach DIN 5002 ermittelt. Je nach Art der Korrosionsschäden wurde die Standzeit im Korrosionstest unterschiedlich definiert.

Bildeten sich weiße Flecken von im Allgemeinen mehr als 1 mm Durchmesser (Zn- oder AI-Oxid, sogenannter Weißrost), so wurde die Standzeit als die Zeit angegeben, nach der das Schadbild dem Bewertungsgrad 8 in DIN EN ISO 10289 vom April 2001 , Anhang B, Seite 19, entspricht.

In den nachfolgenden Beispielen wurden gegebenenfalls folgende Blechvorbehandlungen zur Gewährleistung einer chromfreien Oberfläche gewählt.

111.1 Vorbehandlung von Prüfblechen, allgemeine Vorschriften

Die Vorbehandlung der Prüfbleche erfolgte nach ISO 8407 materialspezifisch und ist hier für St 1.0037 explizit aufgeführt.

111.1.1 Entfetten und Entölen bei saurem pH-Wert

Unpassivierte elektrolytisch verzinkte Prüfbleche mit den Abmessungen 50 mm 20 mm 1 mm wurden in eine wässrige Reinigungslösung von 0,5 Gew.-% HCl und 0,1 Gew.-% eines mit im Mittel 9 äquivalenten Ethylenoxid ethoxylierten gesättigten Ci 3 - Oxoalkohols getaucht, sofort mit vollentsalztem Wasser abgespült und anschließend durch überblasen mit Stickstoff getrocknet.

111.1.2 Entfetten bei alkalischem pH-Wert

Ansetzen eines alkalisches Entfettungsbades: In einer Kunststoffwanne mit zwei flächigen Elektroden (Edelstahl oder Graphit), die eine größere Oberfläche als das jeweilige Prüfblech hatten, wurde eine Lösung eines Entfettungsbads folgender Zusammensetzung eingesetzt:

20 g NaOH 22 g Na 2 CO 3

16 g Na 3 PO 4 - 12 H 2 O

1 g EDTA-Na 4

0,5 g mit im Mittel 9 äquivalenten Ethylenoxid ethoxylierter gesättigter Ci 3 -Oxoalkohol

940 ml destilliertes Wasser.

Zur Herstellung des alkalischen Entfettungsbades löste man NaOH, Na 2 CO 3 und Na 3 PO 4 in destilliertem Wasser nacheinander unter Rühren. Parallel dazu löste man [Ci 3 (EO)g] und EDTA-Na 4 getrennt in destilliertem Wasser vor, wobei dies bei der ED- TA-Na 4 -Lösung bei einer Temperatur von 50°C erfolgt. Die wässrigen Lösungen von [Ci 3 (EO)g] und EDTA-Na 4 wurden anschließend zu der NaOH-Na 2 CO 3 -Na 3 PO 4 -Lösung in einen Messzylinder gegeben, auf Zimmertemperatur abgekühlt und mit destilliertem Wasser auf 1000 ml aufgefüllt.

Durchführung einer Entfettung bei alkalischem pH-Wert:

Ein Prüfblech mit den Abmessungen 50 mm 20 mm 1 mm wurde mit einem Papierlappen abgewischt und bei 10 Volt in das alkalische Entfettungsbad zwischen den E- lektroden eingetaucht und als Kathode geschaltet. Die Spannung wurde so justiert, dass die Stromstärke 1 A betrug. Nach zehn Sekunden wurde das Prüfblech aus dem alkalischen Entfettungsbad herausgenommen und fünf Sekunden unter fließendem vollentsalztem Wasser gespült.

IM.2 Prüfvorschrift, allgemeines Vorgehen

Zunächst wurde jeweils eine Vorbehandlung des betreffenden Prüfblechs nach (Cu- Prüfbleche) oder IM.1.2 (Stahl-Prüfbleche) durchgeführt.

Im Anschluss wurde das Prüfblech jeweils in eine Prüflösung für 1 bis 30 Sekunden bei Raumtemperatur eingetaucht, danach bei 80°C bis zur Gewichtskonstanz getrocknet und der flächenbezogene Massenaufbau mittels Differenzwägung gravimetrisch bestimmt. Der angegebene Wert ergab sich aus dem Mittelwert aus einzelnen Messungen je 3 verschiedenen Prüfblechen. Die Vorbereitung bzw. Reinigung der Prüfbleche erfolgte nach ISO 8407 materialspezifisch und ist hier für St 1.0037 explizit aufgeführt.

Ml.2.1 Beschic ung aus (CP-7) auf St 1.0037

Einmaliges Tauchen für 10 Sekunden bei Zimmertemperatur in eine 5 Gew.-% wässri- ge Lösung von (CP-7) Schichtdicke: 3 μm. Das beschichtete Prüfblech zeigte keine Veränderungen hinsichtlich der Farbe und des metallischen Glanzes im Vergleich mit dem unbehandelten Prüfblech. Verweilzeit bis zur Beurteilung 8 in einer 5 %igen Salzsprühnebelatmosphäre bei 30°C: 10 Stunden.

IM.2.2Beschichtung aus (CP-4.2) auf St 1.0037

Man tauchte Prüfbleche einmalig für 10 Sekunden in eine 5 Gew.-% ethanolische Lösung von (CP-4.2). Schichtdicke: 4 μm. Das beschichtete Prüfblech zeigte keine Veränderungen hinsichtlich der Farbe und des metallischen Glanzes im Vergleich mit dem unbehandelten Prüfblech. Verweilzeit bis zur Beurteilung 8 in einer 5 %igen Salzsprühnebelatmosphäre bei 30°C: 15 Stunden.

IM.2.3Beschichtung aus (CP-6.3) auf St 1.0037

Man tauchte Prüfbleche einmalig für 10 Sekunden in eine 5 Gew.-% wässrige Lösung von (CP-6.3).

Schichtdicke: 2,9 μm.

Das beschichtete Prüfblech zeigte keine Veränderungen hinsichtlich der Farbe und des metallischen Glanzes im Vergleich mit dem unbehandelten Prüfblech.

Verweilzeit bis zur Beurteilung 8 in einer 5%igen Salzsprühnebelatmosphäre bei 30°C:

10 Stunden.

Vergleichsbeispiel V1

„Nullblech" ohne Beschichtung

Verweilzeit bis zur Beurteilung 8 in einer 5%igen Salzsprühnebelatmosphäre bei 30°C ist weniger als 1 Stunde.

Vergleichsbeispiel V2: Passivierungsschicht mit H3PO4 (Phosphatierung)

Man tauchte Prüfbleche einmalig für 10 Sekunden in eine wässrige 0,1 bzw. 0,5 oder 1

Gew.-% Phosphorsäure.

Verweilzeit bis zur Beurteilung 8 in einer 5%igen Salzsprühnebelatmosphäre bei 30°C: jeweils weniger als 2 Stunden.