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Title:
COPPER(I) COMPLEXES, IN PARTICULAR FOR OPTOELECTRONIC COMPONENTS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2012/156378
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to copper(I) complexes of the formula A, formula (A), in which X* = Cl, Br, I, CN and/or SCN (independently of one another); Ν*∩Ε = a bidentate ligand, where E = phosphanyl/arsenyl group of the form R2E (where R = alkyl, aryl, alkoxyl, phenoxyl, or amid); N* = imine function which is a component of an N heteroaromatic 5- or 6-ring selected from the group consisting of oxazole, imidazole, thiazole, isoxazole, isothiazole, pyrazole, 1,2,3-triazole, 1,2,3-oxadiazole, 1,2,5-oxadiazole, 1,2,3-thiadiazole, 1,2,5-thiadiazol, pyridine, pyrimidine, triazine, pyrazine, and pyridazine; and ,,∩" = at least one carbon atom that is likewise a component of the aromatic group, said carbon atom being directly adjacent to both the imine nitrogen atom as well as to the phosphorous or arsenic atom.

Inventors:
BAUMANN THOMAS (DE)
GRAB TOBIAS (DE)
ZINK DANIEL (DE)
Application Number:
PCT/EP2012/058957
Publication Date:
November 22, 2012
Filing Date:
May 14, 2012
Export Citation:
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Assignee:
CYNORA GMBH (DE)
BAUMANN THOMAS (DE)
GRAB TOBIAS (DE)
ZINK DANIEL (DE)
International Classes:
C07F1/08; H01L51/00
Domestic Patent References:
WO2010149748A12010-12-29
Other References:
None
Attorney, Agent or Firm:
HOPPE, Georg, J. (DE)
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Claims:
Ansprüche

1. Kupfer(I)komplex der Formel A

mit

X* = Cl, Br, I, CN und/oder SCN (also unabhängig voneinander)

Ν*ΠΕ = ein zweibindiger Ligand mit

E = Phosphanyl/Arsenyl-Rest der Form R2E (mit R = Alkyl, Aryl, Alkoxyl, Phenoxyl, oder Amid);

N* = Imin-Funktion, die Bestandteil eines N-heteroaromatischen 5-Rings ist, die ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Oxazol, Imidazol, Thiazol, Isoxazol, Isothiazol, Pyrazol, 1,2,3-Triazol, 1,2,3-Oxadiazol, 1,2,5-Oxadiazol, 1,2,3-Thiadiazol und 1,2,5- Thiadiazol, oder Imin-Funktion, die Bestandteil eines N-heteroaromatischen 6-Rings ist, die ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Pyridin, Pyrimidin, Triazin, Pyrazin und Pyridazin;

,,Π" = mindestens ein Kohlenstoffatom, das ebenfalls Bestandteil der aromatischen Gruppe ist, wobei sich das Kohlenstoffatom sowohl direkt benachbart zum Imin- Stickstoffatom als auch zum Phosphor- oder Arsenatom befindet;

wobei Ν*ΠΕ optional mindestens einen Substituenten zur Erhöhung der Löslichkeit des Kupfer(I)komplexes in einem organischen Lösungsmittel aufweist.

2. Kupfer(I)komplex nach Anspruch 1, wobei Ν*ΠΕ ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus mit

X = O oder NR2

Y = 0 oder NR2 oder S

E* = As oder P

R1-R5 können jeweils unabhängig voneinander Wasserstoff, Halogen sein oder Substituenten, die über Sauerstoff- (-OR), Stickstoff- (-NR2) oder Siliziumatome (-SiR3) gebunden sind sowie Alkyl- (auch verzweigt oder zyklisch), Aryl-, Heteroaryl-, Alkenyl-, Alkinyl-Gruppen bzw. substituierte Alkyl- (auch verzweigt oder zyklisch), Aryl-, Heteroaryl- und Alkenyl- Gruppen mit Substituenten wie Halogene oder Deuterium, Alkylgruppen (auch verzweigt oder zyklisch), und weitere allgemein bekannte Donor- und Akzeptor-Gruppen, wie beispielsweise Amine, Carboxylate und deren Ester, und CF3-Gruppen. R2-R5 können optional auch zu annelierten Ringsystemen führen.

3. Kupfer(I)komplex nach Anspruch 1 oder 2, wobei der Substituent zur Erhöhung der

Löslichkeit ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus:

- verzweigten oder unverzweigten oder zyklischen langkettigen Alkylketten einer Länge von Cl bis C30,

- verzweigten oder unverzweigten oder zyklischen langkettigen Alkoxyketten einer Länge von Cl bis C30,

verzweigten oder unverzweigten oder zyklischen langkettigen Perfluoralkylketten einer Länge von Cl bis C30, und

kurzkettigen Polyethern mit einer Kettenlänge von 3-50 Wiederholungseinheiten.

4. Verfahren zur Herstellung eines Kupfer(I)komplexes nach Anspruch 1 bis 3,

aufweisend den folgenden Schritt:

Durchführen einer Reaktion von Ν*ΠΕ mit Cu(I)X*,

wobei

X* = Cl, Br, I, CN oder SCN (unabhängig voneinander)

Ν*ΠΕ = ein zweibindiger Ligand mit

E = Phosphanyl/Arsenyl-Rest der Form R2E (mit R = Alkyl, Aryl, Alkoxyl, Phenoxyl, oder Amid);

N* = Imin-Funktion, die Bestandteil eines N-heteroaromatischen 5-Rings ist die ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Oxazol, Imidazol, Isoxazol, Pyrazol, Triazol und Oxadiazol, oder

Imin-Funktion, die Bestandteil eines N-heteroaromatischen 6-Rings ist die ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Pyridin, Pyrimidin, Triazin, Pyrazin und Pyridazin; ,,Π" = mindestens ein Kohlenstoffatom, das ebenfalls Bestandteil der aromatischen Gruppe ist, wobei sich das Kohlenstoffatom sowohl direkt benachbart zum Imin- Stickstoffatom als auch zum Phosphor- oder Arsenatom befindet.

5. Verfahren nach Anspruch 4, wobei die Reaktion in Dichlormethan durchgeführt wird.

6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, weiterhin aufweisend den Schritt der Zugabe von

Diethylether oder Pentan zur Gewinnung des Kupfer(I)komplexes in Form eines Feststoffs.

7. Verfahren nach Anspruch 4 bis 6, weiterhin aufweisend den Schritt der Substitution mindestens eines Liganden Ν*ΠΕ mit mindestens einem Substituenten, der ausgewählt sein kann aus der Gruppe bestehend aus:

- langkettigen, verzweigten oder unverzweigten oder zyklischen Alkylketten einer Länge von Cl bis C30,

- langkettigen, verzweigten oder unverzweigten oder zyklischen Alkoxyketten einer Länge von Cl bis C30,

- verzweigten oder unverzweigten oder zyklischen Perfluoralkylketten einer Länge von Cl bis C30, und

- kurzkettigen Polyethern.

8. Verwendung eines Kupfer(I)komplexes nach Anspruch 1 bis 3 als Emitter oder Absorber in einem optoelektronischen Bauelement.

9. Verwendung nach Anspruch 8, wobei das optoelektronische Bauelement ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus:

Organischen Licht-emittierenden Bauteilen (OLEDs),

Licht-emittierenden elektrochemischen Zellen,

OLED-Sensoren, insbesondere in nicht hermetisch nach außen abgeschirmten

Gas- und Dampf-Sensoren,

organischen Solarzellen,

Organischen Feldeffekttransistoren,

Organischen Lasern und

Down-Konversions-Elementen.

10. Optoelektronisches Bauelement, aufweisend einen Kupfer(I)komplex nach Anspruch 1 bis 3.

11. Optoelektronisches Bauelement nach Anspruch 10, ausgeformt als ein Bauelement ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus organischem lichtemittierendem Bauelement, organischer Diode, organischer Solarzelle, organischem Transistor, organischer lichtemittierender Diode, Licht-emittierender elektrochemischer Zelle, organischem Feldeffekttransistor und organischem Laser.

12. Verfahren zur Herstellung eines optoelektronischen Bauelements, wobei ein Kupfer(I)komplex nach Anspruch 1 bis 3 verwendet wird.

13. Verfahren nach Anspruch 12, gekennzeichnet durch

Aufbringen eines Kupfer(I)komplexes nach Anspruch 1 bis 3 auf einen Träger.

14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Aufbringen nass-che- misch, mittels kolloidaler Suspension oder mittels Sublimation erfolgt.

15. Zweizähniger Ligand der Formel B, insbesondere zur Herstellung eines Kupferkomplexes der Formel A,

wobei die verwendeten Symbole in den Ansprüchen 1 und 2 definiert sind.

16. Verfahren zur Herstellung eines Liganden nach Anspruch 15, gemäß einem der folgenden Reaktionen a) oder b)

wobei die verwendeten Symbole in den Ansprüchen 1 und 2 definiert sind.

Description:
Kupfer(I)komplexe, insbesondere für optoelektronische Bauelemente

Die Erfindung betrifft Kupfer(I)komplexe der allgemeinen Formel A, insbesondere zur Verwendung in optoelektronischen Bauelementen.

Einleitung

Zur Zeit zeichnet sich ein drastischer Wandel im Bereich der Bildschirm- und Beleuchtungstechnik ab. Es wird möglich sein, flache Displays oder Leuchtflächen mit einer Dicke von unter 0,5 mm zu fertigen. Diese neue Technik basiert auf dem Prinzip der OLEDs, den Organic Light Emitting Diodes.

Derartige Bauteile bestehen vorwiegend aus organischen Schichten. Bei einer Spannung von z. B. 5 V bis 10 V treten aus einer leitenden Metallschicht, z. B. aus einer Aluminium- Kathode, Elektronen in eine dünne Elektronen-Leitungsschicht und wandern in Richtung der Anode. Diese besteht z. B. aus einer durchsichtigen, aber elektrisch leitenden, dünnen Indium- Zinn-Oxid-Schicht, von der positive Ladungsträger, sog. Löcher, in eine organische Löcher- Leitungsschicht einwandern. Diese Löcher bewegen sich im Vergleich zu den Elektronen in entgegengesetzter Richtung, und zwar auf die Kathode zu. In einer mittleren Schicht, der Emitterschicht, die ebenfalls aus einem organischen Material besteht, befinden sich zusätzlich besondere Emitter-Moleküle, an denen oder in deren Nähe die beiden Ladungsträger rekombinieren und dabei zu neutralen, aber energetisch angeregten Zuständen der Emitter- Moleküle führen. Die angeregten Zustände geben dann ihre Energie als helle Lichtemission ab, z. B. in blauer, grüner oder roter Farbe. Auch Weiß-Licht-Emission ist realisierbar. Auf die Emitterschicht kann gegebenenfalls auch verzichtet werden, wenn die Emittermoleküle sich in der Loch- oder Elektronen-Leitungsschicht befinden.

Entscheidend für den Bau effektiver OLEDs sind die verwendeten Leuchtmaterialien (Emitter-Moleküle). Diese können in verschiedener Weise realisiert werden, und zwar unter Verwendung rein organischer oder metall-organischer Moleküle sowie von Komplexverbindungen. Es lässt sich zeigen, dass die Lichtausbeute der OLEDs mit metallorganischen Substanzen, den sog. Triplett-Emittern, wesentlich größer sein kann als für rein organische Materialien. Aufgrund dieser Eigenschaft kommt der Weiterentwicklung der metall-organischen Materialien ein wesentlicher Stellenwert zu. Unter Einsatz von metallorganischen Komplexen mit hoher Emissionsquantenausbeute (Übergänge unter Einbeziehung der untersten Triplett-Zustände zu den Singulett-Grundzuständen) lässt sich eine besonders hohe Effizienz des Devices erzielen. Diese Materialien werden häufig als Triplett-Emitter oder phosphoreszierende Emitter bezeichnet.

Vor diesem Hintergrund lag der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zu Grunde, neue Verbindungen bereitzustellen, die für optoelektronische Bauelemente geeignet sind.

Beschreibung der Erfindung

Das der Erfindung zu Grunde liegende Problem wird durch die Bereitstellung von Kupfer(I)komplexen der Form gelöst, die eine Struktur gemäß Formel A

aufweisen:

mit:

X* = Cl, Br, I, CN und/oder SCN (also unabhängig voneinander, so dass der Komplex vier gleiche oder vier unterschiedliche Atome X* aufweisen kann);

E = R 2 As und/oder R 2 P,

= zweibindige Liganden mit E = Phosphanyl/Arsenyl-Rest der Form R 2 E (R = Alkyl, Aryl, Alkoxyl, Phenoxyl, Amid); N* = Imin-Funktion. Bei handelt es sich um ein Kohlenstoffatom. Insbesondere handelt es sich bei E um eine Ph 2 P-Gruppe (Ph = Phenyl), die Imin-Funktion ist Bestandteil eines N-heteroaromatischen 5- oder 6-Rings wie Oxazol, Imidazol, Thiazol, Isoxazol, Isothiazol, Pyrazol, 1,2,3-Triazol, 1,2,3-Oxadiazol, 1,2,5- Oxadiazol, 1,2,3-Thiadiazol, 1,2,5-Thiadiazol, Pyridin, Pyrimidin, Triazin, Pyrazin oder Pyridazin. ,,Π" ist ebenfalls Bestandteil dieser aromatischen Gruppe. Das Kohlenstoffatom befindet sich sowohl direkt benachbart zum Imin-Stickstoff-Atom als auch zum E-Atom. Ν*ΠΕ kann optional substituiert sein, insbesondere mit Gruppen, die die Löslichkeit des Kupfer(I)komplexes in den gängigen organischen Lösungsmitteln zur OLED- Bauteilherstellung erhöhen. Gängige organische Lösungsmittel umfassen, neben Alkoholen, Emern, Alkanen sowie halogenierten aliphatischen und aromatischen Kohlenwasserstoffen und alkylierten aromatischen Kohlenwasserstoffen, insbesondere Toluol, Chlorbenzol, Dichlorbenzol, Mesitylen, Xylol, Tetrahydrofuran, Phenetol, Propiophenon.

Ein erfindungsgemäßer Kupfer(I)komplex besteht bevorzugt aus zwei identischen Liganden Ν*ΠΕ, was den Syntheseaufwand und damit die Kosten der Herstellung vermindert. Der große Vorteil bei der Verwendung von Kupfer als Zentralmetall ist dessen niedriger Preis, v. a. im Vergleich zu den sonst bei OLED-Emittern üblichen Metallen wie Re, Os, Ir und Pt. Zusätzlich spricht auch die geringe Toxizität des Kupfers für dessen Verwendung.

Hinsichtlich ihrer Verwendung in optoelektronischen Bauelementen zeichnen sich die erfindungsgemäßen Kupfer(I)komplexe durch einen weiten Bereich von erzielbaren Emissionsfarben aus. Zudem ist die Emissionsquantenausbeute hoch, insbesondere größer als 50 %. Für Emitterkomplexe mit Cu-Zentralion, sind die Emissionsabklingzeiten erstaunlich kurz.

Außerdem sind die erfindungsgemäßen Kupfer(I)komplexe in relativ hohen Emitterkonzentrationen ohne deutliche Quencheffekte verwendbar. Das heißt, im Emitter- Layer können Emitterkonzentrationen von 5 % bis 100 % verwendet werden.

Bevorzugt handelt es sich bei dem Liganden Ν*ΠΕ um Oxazol, Imidazol, Thiazol, Isoxazol, Isothiazol, Pyrazol, 1,2,3-Triazol, 1,2,3-Oxadiazol, 1,2,5-Oxadiazol, 1,2,3-Thiadiazol, 1,2,5- Thiadiazol, Pyridin, Pyrimidin, Triazin, Pyrazin und/oder Pyridazin, die jeweils substituiert sein können, wie hierin beschrieben.

Bevorzugt handelt es sich bei dem Liganden Ν*ΠΕ um folgende Liganden:

mit

X = O oder NR 2

Y = 0 oder NR 2 oder S

E* = As oder P

R1-R5 können jeweils unabhängig voneinander Wasserstoff, Halogen sein oder Substituenten, die über Sauerstoff- (-OR), Stickstoff- (-NR 2 ) oder Siliziumatome (-SiR 3 ) gebunden sind sowie Alkyl- (auch verzweigt oder zyklisch), Aryl-, Heteroaryl-, Alkenyl-, Alkinyl-Gruppen bzw. substituierte Alkyl- (auch verzweigt oder zyklisch), Aryl-, Heteroaryl- und Alkenyl- Gruppen mit Substituenten wie Halogene oder Deuterium, Alkylgruppen (auch verzweigt oder zyklisch), und weitere allgemein bekannte Donor- und Akzeptor-Gruppen, wie beispielsweise Amine, Carboxylate und deren Ester, und CF 3 -Gruppen. R2-R5 können optional auch zu annelierten Ringsystemen führen.

Besonders bevorzugt handelt es sich bei dem Liganden Ν*ΠΕ um folgende Liganden:

wobei die verwendeten Symbole oben beschrieben sind.

Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Kupfer(I)komplexes. Dieses erfindungsgemäße Verfahren weist den Schritt des Durchführens einer Reaktion von Ν*ΠΕ mit Cu(I)X* auf,

wobei

X* = Cl, Br, I, CN, und/oder SCN (unabhängig voneinander)

= ein zweibindiger Ligand mit

E = Phosphanyl/Arsenyl-Rest der Form R 2 E (mit R = Alkyl, Aryl, Alkoxyl, Phenoxyl, oder Amid);

N* = Imin-Funktion, die Bestandteil eines N-heteroaromatischen 5- oder 6-Rings wie Oxazol, Imidazol, Thiazol, Isoxazol, Isothiazol, Pyrazol, 1,2,3-Triazol, 1,2,3-Oxadiazol, 1,2,5- Oxadiazol, 1,2,3-Thiadiazol, 1,2,5-Thiadiazol, Pyridin, Pyrimidin, Triazin, Pyrazin und/oder Pyridazin.

,,Π" = mindestens ein Kohlenstoffatom, das ebenfalls Bestandteil der aromatischen Gruppe ist, wobei sich das Kohlenstoffatom sowohl direkt benachbart zum Imin-Stickstoffatom als auch zum Phosphor- oder Arsenatom befindet.

Der optional am Liganden Ν*ΠΕ vorhandene mindestens eine Substituent zur Erhöhung der Löslichkeit des Komplexes in organischen Lösungsmitteln ist weiter unten beschrieben.

Die Reaktion wird bevorzugter Weise in Dichlormethan (DCM) durchgeführt. Durch die Zugabe von Diethylether zum gelösten Produkt kann ein Feststoff gewonnen werden. Letzteres kann durch Fällung oder Eindiffusion oder in einem Ultraschall-Bad durchgeführt werden. Bei der Reaktion von 2 Einheiten zweizähnigen ΡΠΝ* -Liganden (ΡΠΝ* = Phosphan-Ligand, Definition s. u.) mit 4 Einheiten Cu(I)X* (X* = Cl, Br, I, CN, SCN), bevorzugt in Dichlormethan (DCM), bevorzugt bei Raumtemperatur, entsteht der vierkernige 4:2-Komplex Οι 4 Χ*4(ΡΠΝ*) 2 , in dem die vier Cu-Atome die Grundfläche eines Oktaeders und zwei Halogen-Ionen deren Spitze ausbilden (Gl. 1). Die anderen beiden Halogen-Ionen überbrücken zwei gegenüberliegende Seiten der Oktaeder-Grundfläche, während die zwei ΡΠΝ* -Liganden die zwei anderen gegenüberliegenden Seiten der Oktaeder-Grundfläche in chelatisierender Form sowohl mit dem N- als auch dem P-Atom überbrücken und die Cu- Atome somit koordinativ absättigen.

Somit ist der Komplex in nur einem Schritt durch Umsetzung von Cu(I)X* mit dem zweizähnigen ΡΠΝ* -Liganden zugänglich. Der Komplex kann durch Fällen mit Et 2 0 als weißes mikrokristallines Pulver isoliert werden. Einkristalle können durch langsames Eindiffundieren von Et 2 0 in die Reaktionslösung erhalten werden. Die Identitäten der Komplexe wurden eindeutig durch Elementar- und Röntgenstrukturanalysen belegt.

Hierbei handelt es sich um die oben aufgeführte allgemeine Formel A. Die zweizähnigen ΕΠΝ* -Liganden können unabhängig voneinander mindestens einen Substituenten umfassen: Die Substituenten können jeweils unabhängig voneinander Wasserstoff, Halogen sein oder Substituenten, die über Sauerstoff- (-OR), Stickstoff- (-NR 2 ) oder Siliziumatome (-S1R3) gebunden sind sowie Alkyl- (auch verzweigt oder zyklisch), Aryl-, Heteroaryl-, Alkenyl-, Alkinyl-Gruppen bzw. substituierte Alkyl- (auch verzweigt oder zyklisch), Aryl-, Heteroaryl- und Alkenyl-Gruppen mit Substituenten wie Halogene oder Deuterium, Alkylgruppen (auch verzweigt oder zyklisch), und weitere allgemein bekannte Donor- und Akzeptor-Gruppen, wie beispielsweise Amine, Carboxylate und deren Ester, und CF 3 -Gruppen. Die Substituenten können optional auch zu annelierten Ringsystemen führen.

Löslichkeit

Bei der Herstellung von opto-elektronischen Bauteilen mittels nass-chemischer Prozesse ist es vorteilhaft, die Löslichkeit gezielt einzustellen. Hierdurch kann das Auf- bzw. Anlösen einer bereits aufgebrachten Schicht vermieden werden. Durch das Einbringen spezieller Substituenten können die Löslichkeitseigenschaften stark beeinflusst werden. Dadurch ist es möglich, orthogonale Lösungsmittel zu verwenden, die jeweils nur die Substanzen des aktuellen Verarbeitungsschrittes lösen, aber nicht die Substanzen der darunter liegenden Schicht(en). Zu diesem Zweck können die Substitutenten R2-R5 so gewählt werden, dass sie eine Abstimmung der Löslichkeiten erlauben. Folgende Möglichkeiten zur Auswahl entsprechender Substituenten sind gegeben:

Löslichkeit in unpolaren Medien

Unpolare Substitutenten R2-R5 erhöhen die Löslichkeit in unpolaren Lösungsmitteln und erniedrigen die Löslichkeit in polaren Lösungsmitteln. Unpolare Gruppen sind z. B. Alkylgruppen [CH 3 -(CH 2 ) n -] (n = 1 - 30), auch verzweigte oder zyklische, substituierte Alkylgruppen, z. B. mit Halogenen. Hierbei sind besonders hervorzuheben: teil- oder perfluorierte Alkylgruppen sowie perfluorierte Oligo- und Polyether, z. B. [-(CF 2 ) 2 -0] n - und (-CF 2 -0) n - (n = 2 - 500). Weitere unpolare Gruppen sind: Ether -OR*, Thioether -SR*, unterschiedlich substituierte Silane R* 3 Si- (R* = Alkyl oder Aryl), Siloxane R* 3 Si-0-, Oligosiloxane R**(-R 2 Si-0) n - (R** = R*, n = 2 - 20), Polysiloxane R**(-R* 2 Si-0) n - (n > 20); Oligo/polyphosphazene R**(-R* 2 P=N-)„- (n = 1 - 200).

Löslichkeit in polaren Medien

Polare Substitutenten R2-R5 erhöhen die Löslichkeit in polaren Lösungsmitteln. Diese können sein:

• Alkohol-Gruppen: -OH

• Carbonsäure-, Phosphonsäure-, Sulfonsäure -Reste sowie deren Salze und Ester (R* = H, Alkyl, Aryl, Halogen; Kationen: Alkalimetalle, Ammonium- Salze):

-COOH, -P(0)(OH) 2 , -P(S)(OH) 2 , -S(0)(OH) 2 , -COOR*, -P(0)(OR*) 2 , -P(S)(OR*) 2 ,- S(0)(OR*) 2 , -CONHR*, -P(0)(NR* 2 ) 2 , -P(S)(NR* 2 ) 2 , -S(0)(NR* 2 ) 2 • Sulfoxide: -S(0)R *, -S(0) 2 R*

• Carbonylgruppen: -C(0)R*

• Amine: -NH 2 , -NR* 2 , -N(CH 2 CH 2 OH) 2 ,

• Hydroxylamine =NOR*

• Oligoester, -0(CH 2 0-) n , -0(CH 2 CH 2 0-) n (n = 2 - 200)

• Positiv geladene Substituenten: z. B. Ammonium- Salze -N + R* 3 2 , Phosphonium-Salze - P + R*3X

• Negativ geladene Substituenten, z. B. Borate -(BR* 3 ) ~ , Aluminate -(A1R* 3 ) ~ (als Anion kann ein Alkalimetal oder Ammoniumion fungieren).

Um die Löslichkeit der erfindungsgemäßen Kupfer(I)komplexe in organischen Lösungsmitteln zu verbessern, ist mindestens eine der Strukturen Ν*ΠΕ in bevorzugter Weise mit mindestens einem Substituenten substituiert. Der Substituent kann ausgewählt sein aus der Gruppe bestehend aus:

- langkettigen, verzweigten oder unverzweigten oder zyklischen Alkylketten mit einer Länge von Cl bis C30, bevorzugt mit einer Länge von C3 bis C20, besonders bevorzugt mit einer Länge von C5 bis C15,

- langkettigen, verzweigten oder unverzweigten oder zyklischen, Alkoxyketten einer Länge von Cl bis C30, bevorzugt mit einer Länge von C3 bis C20, besonders bevorzugt mit einer Länge von C5 bis C15,

- verzweigten oder unverzweigten oder zyklischen Perfluoralkylketten einer Länge von Cl bis C30, bevorzugt mit einer Länge von C3 bis C20, besonders bevorzugt mit einer Länge von C5 bis C15 und

- kurzkettigen Polyethern, wie z. B. Polymere der Form (-OCH 2 CH 2 0-) n , mit n < 500. Beispiele hierfür sind Polyethylenglykole (PEG), die als chemisch inerte, wasserlösliche und nicht-toxische Polymere mit einer Kettenlänge von 3-50 Wiederholungseinheiten eingesetzt werden können.

Die Alkylketten oder Alkoxylketten oder Perfluoralkylketten sind in einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung mit polaren Gruppen modifiziert, z. B. mit Alkoholen, Aldehyden, Acetale, Aminen, Amidine, Carbonsäuren, Carbonsäureestern, Carbonsäureamide, Imide, Carbonsäurehalogenide, Carbonsäureanhydride, Emern, Halogenen, Hydroxamsäuren, Hydrazine, Hydrazone, Hydroxylamine, Laktone, Laktame, Nitrilen, Isocyanide, Isocyanate, Isothiocyanate, Oxime, Nitrosoaryle, Nitroalkyle, Nitroaryle, Phenole, Phosphorsäureestern und/oder Phosphonsäuren, Thiolen, Thioethern, Thioaldehyde, Thioketone, Thioacetale, Thiocarbonsäuren, Thioester, Dithiosäure, Dithiosäureester, Sulfoxide, Sulfone, Sulfonsäure, Sulfonsäureester, Sulfmsäure, Sulfmsäureester, Sulfensäure, Sulfensäureester, Thiosulfmsäure, Thiosulfinsäureester, Thiosulfonsäure,

Thiosulfonsäureester, Sulfonamide, Thiosulfonamide, Sulfmamide, Sulfenamide, Sulfate, Thiosulfate, Sultone, Sultame, Trialkylsilyl- und Triarylsilyl-Gruppen sowie Trialkoxysilyl- Gruppen, die eine weitere Erhöhung der Löslichkeit zur Folge haben.

Eine sehr ausgeprägte Erhöhung der Löslichkeit wird ab mindestens einer C6-Einheit, verzweigt oder unverzweigt oder zyklisch, erreicht. Die Substitution zum Beispiel mit einer linearen C6-Kette (siehe unten) führt zu einer sehr guten Löslichkeit in z. B. Dichlormethan und zur guten Löslichkeit in Dichlorbenzol oder Chlorbenzol.

Optional kann das Darstellungsverfahren den Schritt umfassen, dass mindestens ein Ligand mit mindestens einem Substituenten zur Erhöhung der Löslichkeit in dem gewünschten organischen Lösungsmittel substituiert wird, wobei der Substituent in einer Ausführungsform der Erfindung ausgewählt sein kann aus o.g. Gruppen.

Erfindungsgemäß sind auch Kupfer(I)komplexe, die durch ein derartiges Syntheseverfahren herstellbar sind.

Die Kupfer(I)komplexe der Formel A können erfindungsgemäß als Emitter-Materialien in einer Emitterschicht eines Licht-emittierenden optoelektronischen Bauelements eingesetzt werden. Die optoelektronischen Bauelemente sind bevorzugt die folgenden: Organischen Licht-emittierenden Bauteilen (OLEDs), Licht-emittierenden elektrochemischen Zellen, OLED-Sensoren (insbesondere in nicht hermetisch nach außen abgeschirmten Gas- und Dampf-Sensoren), organischen Solarzellen, Organische Feldeffekttransistoren, organische Laser und Down-Konversions-Elemente.

Der Anteil des Kupfer(I)komplexes in der Emitter- oder Absorber-Schicht in einem derartigen optoelektronischen Bauelement beträgt in einer Ausführungsform der Erfindung 100 %. In einer alternativen Ausführungsform beträgt der Anteil des Kupfer(I)komplexes in der Emitteroder Absorber-Schicht 1 % bis 99 %.

Bei einem Verfahren zur Herstellung eines optoelektronischen Bauelements, bei dem ein erfindungsgemäßer Kupfer(I)komplex verwendet wird, kann das Aufbringen eines derartigen Kupfer(I)komplexes auf ein Trägermaterial erfolgen. Dieses Aufbringen kann nass-chemisch, mittels kolloidaler Suspension oder mittels Sublimation erfolgen.

Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zur Veränderung der Emissionsund/oder Absorptionseigenschaften eines elektronischen Bauelements. Dabei wird ein erfindungsgemäßer Kupfer(I)komplexe in ein Matrixmaterial zur Leitung von Elektronen oder Löchern in ein optoelektronisches Bauelement eingebracht.

Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft eine Verwendung eines erfindungsgemäßen Kupfer(I)komplexes, insbesondere in einem optoelektronischen Bauelement, zur Umwandlung von UV-Strahlung oder von blauem Licht in sichtbares Licht, insbesondere in grünes, gelbes oder rotes Licht (Down-Konversion).

Die Erfindung betrifft in einem weiteren Aspekt einen zweizähnigen Liganden der Formel B, insbesondere zur Herstellung eines Kupferkomplexes der Formel A, sowie das Verfahren zur Herstellung eines derartigen Liganden.

Die in Formel B verwendeten Symbole entsprechen den für Formel A verwendeten Symbolen, die hierin beschrieben sind.

Das Verfahren zur Herstellung eines zweizähnigen Liganden der Formel B wird gemäß dem nachfolgend dargestellten Schema durchgeführt:

Bevorzugt wird das Verfahren zur Herstellung eines zweizähnigen Liganden der Formel B gemäß einem der nachfolgend dargestellten Schemata durchgeführt:

Die oben verwendeten Symbole entsprechen den für Formel A verwendeten Symbolen, die hierin beschrieben sind. Beispiele:

In den hier gezeigten Beispielen ist der Ligand ΕΠΝ* der allgemeinen Formel A ein Ligand

Für die Herstellung der Kupferkomplexe wurden die zweizähnigen Phosphanliganden Oxazol, Imidazol, Thiazol, Isoxazol, Isothiazol, Pyrazol, 1,2,3-Triazol, 1,2,3-Oxadiazol, 1,2,5- Oxadiazol, 1,2,3-Thiadiazol, 1,2,5-Thiadiazol, Pyridin, Pyrimidin, Triazin, Pyrazin, Pyridazin entsprechend der obigen Beschreibung verwendet:

Die Liganden wurden im Falle der Imidazole, Thiazole und lH-l,2,3-Triazole und Pyridin, Pyrimidin, Triazin, Pyrazin, Pyridazin gemäß Literaturvorschriften hergestellt, während alle anderen Phosphanliganden bisher nicht bekannt sind und somit nach einer neuen Synthese dargestellt wurden.

Allgemeine Synthese der Phosphanliganden

Die Identitäten der Liganden wurden eindeutig durch NMR-Spektroskopie und Massenspektrometrie belegt. Beispiele für Komplexe der Form

Bei den Verbindungen 2a-e handelt es sich um weiße, feinkristalline Feststoffe. Charakterisierung :

Elementaranalyse :

Die Kristallstrukturen von 2b, 2c, 2e sind in Fig. 1-3 dargestellt. Die Emissionsspektren von 2a-c, 2e sind in Fig. 4-7 gezeigt.

Bei den Verbindungen 4a-g handelt es sich um weiße, feinkristalline Feststoffe.

Charakterisierung :

Elementaranalyse :

Die Kristallstrukturen von 4c, 4d, 4e sind in Fig. 8-10 dargestellt.

Die Emissionsspektren von 4a, 4c, 4d, 4f, 4g sind in Fig. 11-15 gezeigt.

Bei den Verbindungen 6a-d handelt es sich um weiße, feinkristalline Feststoffe.

Charakterisierung :

Elementaranalyse :

Die Kristallstruktur von 6a ist in Fig. 16 dargestellt.

Die Emissionsspektren von 6a-d sind in Fig. 17-20 gezeigt.

Bei den Verbindungen 8a-c handelt es sich um weiße, feinkristalline Feststoffe.

Charakterisierung :

Elementaranalyse :

Die Emissionsspektren von 8a-c sind in Fig. 21-23 gezeigt.

Bei der Verbindung 10a handelt es sich um einen weißen, feinkristallinen Feststoff.

Charakterisierung :

Elementaranalyse :

Das Emissionsspektrum von 10a ist in Fig. 24 gezeigt.

Bei der Verbindung 12a handelt es sich um einen weißen, feinkristallinen Feststoff. Charakterisierung :

Die Kristallstruktur von 12a ist in Fig. 25 dargestellt.

Bei den Verbindungen 14a-e handelt es sich um weiße, feinkristalline Feststoffe.

Charakterisierung :

Elementaranalyse :

Die Emissionsspektren von 14a-e sind in Fig. 26-30 gezeigt.

Bei der Verbindung 16a handelt es sich um einen weißen, feinkristallinen Feststoff.

Charakterisierung :

Elementaranalyse :

Bei der Verbindung 18a handelt es sich um einen weißen, feinkristallinen Feststoff.

Charakterisierung :

Elementaranalyse : Das Emissionsspektrum von 18a ist in Fig. 31 dargestellt

Bei den Verbindungen 20a-h handelt es sich um gelbliche, feinkristalline Feststoffe.

Charakterisierung :

Elementaranalyse :

Die Kristallstruktur von 20e ist in Fig. 32 dargestellt.

Die Emissionsspektren von 20a-g sind in Fig. 33-39 gezeigt

Bei der Verbindung 22a handelt es sich um einen gelblichen, feinkristallinen Feststoff.

Charakterisierung :

Elementaranalyse :

Die Emissionsspektren von 22a sind in Fig. 40 gezeigt