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Title:
COSMETIC PRODUCT FOR TEMPORARILY SHAPING KERATIN-CONTAINING FIBERS, HAVING CARE EFFECT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2023/241829
Kind Code:
A1
Abstract:
The present invention relates to a cosmetic product for temporarily shaping keratin-containing fibers, and comprises at least one non-fully synthetic film-forming agent and at least one care agent, and to the use of the product for the care and for temporarily shaping keratin-containing fibers, and to a method for temporarily shaping keratin-containing fibers using the cosmetic product according to the invention.

Inventors:
KNAPPE THORSTEN (DE)
KAFTAN PAMELA (DE)
GROSSDORF ALEXANDRA (DE)
Application Number:
PCT/EP2023/054557
Publication Date:
December 21, 2023
Filing Date:
February 23, 2023
Export Citation:
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Assignee:
HENKEL AG & CO KGAA (DE)
International Classes:
A61K8/04; A61K8/73; A61K8/92; A61Q5/06
Domestic Patent References:
WO2020178674A12020-09-10
Foreign References:
JP2001181141A2001-07-03
CN112022778A2020-12-04
US20210128441A12021-05-06
US20090285876A12009-11-19
CN108201514B2021-09-03
DE102017222854A12019-06-19
DE102018218270A12020-04-30
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Claims:
Patentansprüche

1. Kosmetisches Mittel zur temporären Umformung und Pflege keratinhaltiger Fasern, insbesondere menschlicher Haare, welches in Form eines Schaums angewandt wird, umfassend zumindest einen nicht-vollsynthetisch hergestellten Filmbildner, einen kosmetischen Träger sowie mindestens ein Pflegemittel, wobei das Pflegemittel ausgewählt ist aus der Gruppe, die aus Shea Butter, Mango Butter, Kakao Butter, Avocado Butter, Shea Öl, Capuacu Butter, Lllpe Nussbutter, Kokum Butter, Salbutter, Murumuro Butter, Olive Butter, Aloe Butter, Ghee, Kokosöl und Bio-Nilotica- Shea sowie Mischungen aus zwei, drei oder mehr der genannten besteht.

2. Kosmetisches Mittel nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das Pflegemittel in einem Anteil von 0,1 Gew.-% bis 10 Gew.-%, insbesondere von 0,2 Gew.-% bis 8 Gew.-%, bevorzugt von 0,5 Gew.-% bis 6 Gew.-%, besonders bevorzugt von 0,7 Gew.-% bis 5 Gew.-%, insbesondere bevorzugt von 1 Gew.-% bis 4 Gew.-%, besonders von 1 ,5 Gew.-% bis 3 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht des kosmetischen Mittels, enthalten ist.

3. Kosmetisches Mittel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der zumindest eine nicht-vollsynthetisch hergestellte Filmbildner ausgewählt ist aus Sacchariden, insbesondere Mono- , Di- und/oder Polysacchariden, und Biopolymeren, welche chemisch modifiziert sein können.

4. Kosmetisches Mittel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der nicht-vollsynthetisch hergestellte Filmbildner ausgewählt ist aus Cellulose, Cellulosederivaten, Stärke, modifizierte Stärke, Pullulan und/oder Guar Hydroxypropyltrimonium Chlorid.

5. Kosmetisches Mittel nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass es weiterhin einen vollsynthetischen Filmbildner aufweist.

6. Kosmetisches Mittel nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass es Filmbildner in einem Anteil von 0,05 Gew.-% bis 30 Gew.-%, insbesondere von 0,10 Gew.-% bis 20 Gew.-%, bevorzugt von 0,15 Gew.-% bis 15 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des kosmetischen Mittels, enthält.

7. Kosmetisches Mittel nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 6, dass es im Wesentlichen frei ist von einem vollsynthetischen Filmbildner.

8. Kosmetisches Mittel nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass es weiterhin wenigstens ein Treibmittel enthält.

9. Kosmetisches Mittel nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass es als Treibmittel N2O, Dimethylether, CO2, Stickstoff, Luft, Alkane mit 3 bis 5 Kohlenstoffatomen, wie Propan, n-Butan, iso- Butan, n-Pentan und iso-Pentan, oder deren Mischungen enthält.

10. Kosmetisches Mittel nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Menge an Treibmittel ausreichend ist, um in einem Behälter, welches das kosmetische Mittel enthält, einen Druck von 5 bar bis 15 bar, insbesondere von 7 bar bis 12 bar zu erzeugen.

11. Verwendung des kosmetischen Mittels nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 10 zur Pflege und temporären Umformung und/oder Formfixierung keratinhaltiger Fasern, insbesondere menschlicher Haare.

12. Verfahren zur temporären Umformung keratinhaltiger Fasern, insbesondere menschlicher Haare, dadurch gekennzeichnet, dass das kosmetisches Mittel gemäß zumindest einem der Ansprüche 1 bis 10 in Form eines Schaums auf die keratinhaltigen Fasern aufgebracht wird.

13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das kosmetische Mittel auf der Faser belassen und nicht ausgespült wird.

Description:
Kosmetisches Mittel zur temporären Umformung keratinhaltiger Fasern mit gleichzeitiger

Pflegewirkung

Die vorliegende Erfindung betrifft ein kosmetisches Mittel zur temporären Umformung keratinhaltiger Fasern, umfassend zumindest einen nicht-vollsynthetischen Filmbildner sowie zumindest ein Pflegemittel, sowie die Verwendung des Mittels zur Pflege und temporären Umformung keratinhaltiger Fasern und ein Verfahren zur temporären Umformung keratinhaltiger Fasern unter Verwendung des erfindungsgemäßen kosmetischen Mittels.

Kosmetische Mittel, die einer permanenten oder temporären Formgebung der Haare dienen, spielen in der Kosmetik eine wichtige Rolle. Temporäre Formgebungen, die einen guten Halt ergeben sollen, ohne das gesunde Aussehen der Haare, wie zum Beispiel deren Glanz, zu beeinträchtigen, können beispielsweise durch Haarsprays, Haarwachse, Haargele, Haarschäume, Fönwellen etc. erzielt werden.

Die wichtigste Eigenschaft eines Mittels zur temporären Verformung keratinhaltiger Fasern besteht darin, den behandelten Fasern in der erzeugten Form einen möglichst starken und langen Halt zu geben. Handelt es sich bei den keratinhaltigen Fasern um menschliche Haare, spricht man auch von starkem Frisurenhalt oder vom hohen Haltegrad des kosmetischen Mittels. Der Frisurenhalt wird im Wesentlichen durch Art und Menge von eingesetzten Polymeren bestimmt.

Im Stand der Technik sind zahlreiche kosmetische Mittel bekannt, die eine temporäre Formgebung gewährleisten. Entsprechende Mittel enthalten als formgebende Komponenten üblicherweise synthetische Polymere. Diese Mittel sorgen jedoch dafür, dass die Haare austrocknen. Insbesondere bei gewellten oder lockigen Haaren steht nicht der Halt alleine durch kosmetische Mittel im Vordergrund, sondern eine Kombination aus Halt und Pflege ist wünschenswert.

Die der vorliegenden Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht daher in der Bereitstellung eines kosmetischen Mittels, das zur temporären Umformung keratinischer Fasern geeignet ist und gleichzeitig eine pflegende Wirkung hat, die keratinische Faser also nicht austrocknet oder spröde erscheinen lässt. Die Stylingeigenschaften sollen entsprechend den Verbraucherbedürfnissen ausgerichtet sein, so dass der Halt ausreichend ist, die keratinische Faser jedoch nicht spröde oder "crunchy" erscheint.

Gleichzeitig besteht zunehmend Bedarf an nachhaltigen Produkten, in welchen die verwendeten Substanzen Naturstoffe oder zumindest modifizierte Naturstoffe sind. Hierdurch soll der Kohlenstoff- Fußabdruck (Carbon-Footprint) des Produktes verringert werden. Gleichzeitig soll das Mittel möglichst als Schaum verwendet werden können, da ein Schaum eine besonders gute Anwendung ermöglicht, da der Schaum gleichmäßig auf der keratinischen Faser verteilt werden kann und die Anwendung besonders benutzerfreundlich ist.

Überraschenderweise hat sich gezeigt, dass eine Kombination aus bestimmten Pflegemitteln mit nichtvollsynthetisch hergestellten Filmbildnern (nicht-vollsynthetische Filmbildner) in einem kosmetischen Mittel in Form eines Schaums diese Aufgabe löst. In einer ersten Ausführungsform wird die der vorliegenden Erfindung zu Grunde liegende Aufgabe daher gelöst durch ein kosmetisches Mittel zur temporären Umformung und Pflege keratinhaltiger Fasern, insbesondere menschlicher Haare, welches als Schaum angewandt wird, umfassend zumindest einen nicht-vollsynthetisch hergestellten Filmbildner, einen kosmetischen Träger sowie mindestens ein Pflegemittel, wobei das Pflegemittel ausgewählt ist aus der Gruppe, die aus Shea Butter, Mango Butter, Kakao Butter, Avocado Butter, Shea Öl, Capuacu Butter, lllipe Nussbutter, Kokum Butter, Salbutter, Murumuro Butter, Olive Butter, Aloe Butter, Mandelbutter, Tucuma Butter, Ghee (Asiatische Butterschmalz), Kokosöl und Bio-Nilotica- Shea (bestimmte Sorte der Shea Butter) sowie Mischungen aus zwei, drei oder mehr der genannten besteht.

Erfindungsgemäß kann das kosmetische Mittel somit ein, zwei, drei oder mehr Pflegemittel enthalten. Vorzugsweise enthält das erfindungsgemäße kosmetische Mittel ein, zwei oder drei Pflegemittel, insbesondere ein oder zwei. Insbesondere ist das Pflegemittel ausgewählt aus Shea Butter, Mango Butter, Kakao Butter, Avocado Butter, Shea Öl sowie Mischungen aus zwei oder mehr der genannten. Überraschenderweise ist es gelungen, ein kosmetisches Mittel zu erhalten, welches trotz reichhaltiger Pflegemittel einen guten Halt gibt.

Das erfindungsgemäße kosmetische Mittel enthält das Pflegemittel vorzugsweise in einem Anteil von 0,1 Gew.-% bis 10 Gew.-%, insbesondere von 0,2 Gew.-% bis 8 Gew.-%, bevorzugt von 0,5 Gew.-% bis 6 Gew.-%, besonders bevorzugt von 0,7 Gew.-% bis 5 Gew.-%, insbesondere bevorzugt von 1 Gew.-% bis 4 Gew.-%, besonders von 1 ,5 Gew.-% bis 3 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht des kosmetischen Mittels.

Überraschenderweise hat sich gezeigt, dass es möglich ist, ein kosmetisches Mittel zur temporären Umformung bereit zu stellen, in welchem die Pflege- und Halteeigenschaft so kombiniert sind, dass sie den Bedürfnissen des Konsumenten entsprechen. Somit kann ein kosmetisches Mittel bereitgestellt werden, welches nicht nur Halt bietet, sondern gleichzeitig die Haare pflegt.

Unter keratinhaltigen Fasern sind im Rahmen der vorliegenden Erfindung Pelze, Wolle, Federn und Haare, insbesondere menschliche Haare, zu verstehen. Besonders bevorzugt sind texturierte menschliche Haare, also lockige (curly, coily, kinky) oder wellige (wavy) Haare, darunter zu verstehen. Insbesondere bei stark texturierten Haaren, im englischsprachigen Raum auch als coily und kinky bekannt, ist der Wunsch nach einem hohen Anteil an pflegenden Inhaltsstoffen hoch, da die Haare schnell spröde wirken.

Das kosmetische Mittel umfasst erfindungsgemäß weiterhin zumindest einen nicht-vollsynthetisch hergestellten Filmbildner. Unter einem Filmbildner sind solche Polymere zu verstehen, welche beim Trocknen einen kontinuierlichen Film auf der Haut, dem Haar oder den Nägeln hinterlassen. Derartige Filmbildner können in den unterschiedlichsten kosmetischen Produkten wie beispielsweise Gesichtsmasken, Make-up, Haarfestigern, Haarsprays, Haargelen, Haarwachsen, Haarkuren, Shampoos oder Nagellacken verwendet werden. Bevorzugt sind solche Polymere, die eine ausreichende Löslichkeit in Wasser, Alkohol oder Wasser/Alkohol-Gemischen besitzen. So lassen sich entsprechende Lösungen herstellen, die sich auf einfache Art und Weise anwenden oder weiterverarbeiten lassen.

Im Rahmen der vorliegenden Erfindung werden unter einem Filmbildner insbesondere solche Polymere verstanden, die bei Anwendung in 0,05 bis 20 gewichtsprozentiger (bezogen auf das Gesamtgewicht des kosmetischen Mittels) wässriger, alkoholischer oder wässrig alkoholischer Lösung in der Lage sind, sich auf dem Haar in Form eines transparenten Polymerfilms abzuscheiden, der es ermöglicht Haarfasern temporär miteinander zu verkleben.

Filmbildner sind im Stand der Technik bekannt. Dabei werden diese auch hinsichtlich ihres Ursprungs unterschieden. Üblicherweise werden in kosmetischen Mittel vollsynthetisch hergestellt Filmbildner eingesetzt. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung soll ein Filmbildner dann als vollsynthetisch hergestellt gelten, wenn sämtliche den Filmbildner aufbauende Monomere herkömmlicherweise synthetisch erzeugt werden. Auch wenn ein Monomer beispielsweise aus Biogas oder anderen regenerativen Quellen erhalten wurde, ist der Filmbildner als vollsynthetisch hergestellt anzusehen.

Im Gegensatz hierzu sind die nicht-vollsynthetisch hergestellten Filmbildner solche, welche auf einem natürlich vorkommenden Stoff basieren. Dieser natürlich vorkommende Stoff (Naturstoff) kann erfindungsgemäß chemisch modifiziert werden. Diese Naturstoff-basierten Filmbildner werden vorliegend als nicht-vollsynthetisch hergestellt Filmbildner bezeichnet.

Das erfindungsgemäße kosmetische Mittel enthält zumindest einen nicht-vollsynthetisch hergestellten Filmbildner. Es kann weiterhin zumindest einen vollsynthetisch hergestellten Filmbildner enthalten. Es ist erfindungsgemäß somit umfasst, dass das kosmetische Mittel einen, zwei, drei oder mehrere verschiedene nicht-vollsynthetisch hergestellt Filmbildner umfasst. Zusätzlich kann es einen, zwei, drei oder mehr nicht-vollsynthetisch hergestellt Filmbildner aufweisen.

In einer weiter bevorzugten Ausführungsform ist das erfindungsgemäße kosmetische Mittel im Wesentlichen frei von vollsynthetisch hergestellten Filmbildner. Es ist überraschenderweise gefunden worden, dass ein kosmetisches Mittel, das im Wesentlichen frei ist von vollsynthetischen Filmbildner nicht zwingend mit Einbußen in den Stylingeigenschaften einher geht. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung kann das kosmetische Mittel bis zu 5 Gew.-%, insbesondere bis zu 3 Gew.-%, vorzugsweise bis zu 2 Gew.-%, bevorzugt 1 Gew.-% oder weniger, bezogen auf das Gesamtgewicht des Mittels, vollsynthetische Polymere umfassen, die im herkömmlichen Sinn Filmbildner sind, um „im Wesentlichen“ frei zu sein von vollsynthetischen Filmbildnern. Bevorzugt kann das kosmetische Mittel auch frei sein von vollsynthetischen Filmbildnern, d.h. das kosmetische Mittel umfasst 0 Gew.-% vollsynthetische Filmbildner.

Nicht-vollsynthetisch hergestellte Filmbildner im Sinne der vorliegenden Erfindung sind solche Polymere oder Copolymere, welche auf einem Naturstoff basieren. Diese Naturstoffe können erfindungsgemäß noch chemisch modifiziert werden.

Geeignete Naturstoffe sind beispielsweise Saccharide (Mono- Di- und Polysaccharide) oder Biopolymere (Polymere, welche in der Zelle eines Lebewesens synthetisiert werden).

Als Saccharide sind beispielweise Glucose, Fructose, Sucrose, Lactose, Maltose, Cellulose oder Stärke zu nennen. Auch Pflanzengummis (Polysaccharide pflanzlicher Herkunft,), wie Guaran (Guar), Agar, Carrageen, Acacia Senegal Gum oder andere sind vorliegend geeignet. Ein geeignetes Biopolymer ist Chitosan. Diese Verbindungen können insbesondere chemisch modifiziert als Filmbildner alleine oder in Mischungen in dem erfindungsgemäßen kosmetischen Mittel eingesetzt werden.

Geeignete Cellulosederivate sind insbesondere Hydroxypropylcellulose mit einem Molekulargewicht von 30.000 bis 50.000 g/mol, kationische Cellulosederivate, insbesondere solche, die aus einer Reaktion von Hydroxyethylcellulose mit einem Dimethyldiallylammonium-Reaktanden (insbesondere Dimethyladiallylammoniumchlorid) hervorgehen.

Geeignet sind weiterhin Polysaccharide, die insbesondere aus Stärke gewonnen werden, beispielsweise das Polysaccharid mit der INCI-Bezeichnung Pullulan. Weiterhin geeignet sind beispielsweise Kartoffelstärke oder eine mit nichtionischem Propylenoxid modifizierte Stärke, wie in DE 10 2017 222 854 A1 oder DE 10 2018 218 270 A1 beschrieben.

Stärke ist ein Reservekohlenhydrat, das von vielen Pflanzen in Form von üblicherweise 1 bis 200 pm großen Stärkekörnern (Granula) in verschiedenen Pflanzenteilen gespeichert wird, z.B. in Knollen oder Wurzeln, Getreidesamen, Früchten sowie im Mark. Eine verwendbare nichtionische, Propylenoxid modifizierte Stärke kann sich aus Stärke von Kartoffeln, Mais, Reis, Erbsen, Eicheln, Kastanien, Gerste, Weizen, Bananen, Sago, Hirse, Sorghum, Hafer, Gerste, Roggen, Bohnen, Batate, Pfeilwurz oder Maniok ableiten. Besonders ausgeprägte vorteilhafte Effekte werden durch nichtionische, Propylenoxid modifizierte Tapiokastärke oder nichtionische, Propylenoxid modifizierte Kartoffelstärke oder durch Gemische beider vorgenannter Stärken, erzielt. Ganz besonders bevorzugt enthält das kosmetische Mittel mindestens eine nichtionische, Propylenoxid modifizierte Kartoffelstärke. Unter einer nichtionischen, Propylenoxid modifizierten Stärke wird somit ein Reaktionsprodukt aus einer Stärke und Propylenoxid verstanden. Ebenso bevorzugt kann Erbsenstärke oder eine modifizierte Erbsenstärke verwendet werde, wobei die modifizierte Erbsenstärke vorzugsweise eine nichtionische, Propylenoxid modifizierte Erbsenstärke ist.

Weiterhin kann als nicht-vollsynthetischer Filmbildner erfindungsgemäß Guar Hydroxypropyltrimonium Chlorid verwendet werden, wenn es filmbildende Eigenschaften aufweist.

Chitosane stellen Biopolymere dar und werden zur Gruppe der Hydrokolloide gezählt. Chemisch betrachtet, handelt es sich um partiell deacetylierte Chitine unterschiedlichen Molekulargewichtes. Zur Herstellung der Chitosane geht man von Chitin, vorzugsweise den Schalenresten von Krustentieren aus, die als billige Rohstoffe in großen Mengen zur Verfügung stehen. Das Chitin wird dabei üblicherweise zunächst durch Zusatz von Basen deprotoniert, durch Zugabe von Mineralsäuren demineralisiert und schließlich durch Zugabe von starken Basen deacetyliert. Alternativ kann die Deacetylierung auch enzymatisch erfolgen. Die Molekulargewichte können über ein breites Spektrum verteilt sein. Vorzugsweise werden solche Typen eingesetzt, die ein mittleres Molekulargewicht (Gewichtsmittel) von 800.000 bis 1.200.000 Dalton, eine Viskosität nach Brookfield (1 Gew.-%ig in Glycolsäure) unterhalb von 5000 mPas, einen Deacetylierungsgrad im Bereich von 80 bis 88 % und einem Aschegehalt von weniger als 0,3 Gew.-% aufweisen.

Neben den Chitosanen können auch auch kationisch derivatisierte Chitosane (wie z. B. Quaternierungsprodukte) oder alkoxylierte Chitosane eingesetzt werden.

Geeignete Chitosane sind beispielsweise unter den Handelsbezeichnungen Hydagen® CMF (1 Gew.- % Aktivsubstanz in wässriger Lösung mit 0,4 Gew.-% Glycolsäure, Molekulargewicht 500000 bis 5000000 g/mol; Cognis), Hydamer®HCMF (Chitosan zu 80 % deacetyliert, Molekulargewicht 50000 bis 1000000 g/mol, Chitinor, ehemals Cognis), Kytamer® PC (etwa 80 Gew.-% Aktivsubstanz an Chitosan Pyrrolidoncarboxylat (INCI-Bezeichnung: Chitosan PCA), Amerchol), Chitolam® NB/101 und Chitosan 90/100/A1 (Chitosan zu etwa 90% deacetyliert; BioLog Heppe) im Handel frei verfügbar.

Ganz besonders bevorzugt können die kosmetischen Mittel Neutralisationsprodukte von Chitosan mit mindestens einer Säure als Chitosanderivat(e) enthalten. Das Neutralisationsprodukt stellt im Sinne der vorliegenden Erfindung jedes Produkt dar, das durch Umsatz von Chitosan mit einer organischen Carbonsäure entsteht, d.h. das Neutralisationsprodukt kann vor der Herstellung des kosmetischen Mittels separat hergestellt werden oder das Neutralisationsprodukt kann während der Herstellung des kosmetischen Mittels in situ gebildet werden.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist die organische Carbonsäure unter Ameisensäure, Essigsäure, Zitronensäure, Milchsäure, Pyrrolidoncarbonsäure, Weinsäure, Glycolsäure, Nicotinsäure, Hydroxyisobuttersäure, Hydroxyisovaleriansäure oder Gemischen dieser Säuren, insbesondere Milchsäure, auszuwählen. Dieses Neutralisationsprodukt kann beispielsweise in einem wässrigen Medium durch Zugabe von Chitosan und der entsprechenden organischen Carbonsäure oder eines Teils der entsprechenden organischen Carbonsäure hergestellt werden.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung liegt das Gewichtsverhältnis von Chitosan zu der organischen Säure zwischen 2 : 1 und 1 : 10, bevorzugt zwischen 1 : 1 und 1 : 6, noch bevorzugter zwischen 1 : 2 und 1 : 4. Bei dieser bevorzugteren Ausführungsform wird das Gesamtgewicht des eingesetzten Chitosans in Bezug gesetzt zum Gesamtgewicht der organischen Säure in dem kosmetischen Mittel. Eine besonders bevorzugte organische Säure ist Milchsäure. Bei Milchsäure handelt es sich um einen Löslichkeitsverbesserer. Eingesetzt in den obigen Gewichtsverhältnissen bewirkt sie besonders vorteilhafte Stylingeffekte und verleiht dem Haar einen besonderen Frisurenhalt. Insbesondere bei sogenannten curl-retention Tests, die bei hoher Luftfeuchte durchgeführt werden, können hervorragende Stylingeigenschaften erhalten werden.

Beispiele von Filmbildnern, die üblicherweise vollsynthetisch hergestellt werden, umfassen insbesondere Copolymere auf Acrylatbasis oder Methacrylatbasis, insbesondere solche, die als Monomerbestandteil Acrylsäure, Methacrylsäure, Alkyl(meth)acrylat, Hydroxyalkyl(meth)acrylat und/oder Maleinsäureanhydrid umfassen, und Copolymere die als Monomerbestandteile N- Vinylpyrrolidon, Alkylvinylether mit Alkylgruppen umfassend 1 bis 18 Kohlenstoffatome und/oder Vinylester von Carbonsäuren mit 2 bis 18 Kohlenstoffatomen umfassen, insbesondere Polyvinylpyrrolidon/Vinylacetat-Copolymere; und auch Polyvinylpyrrolidon; wobei unter Copolymeren Polymere zu verstehen sind, die aus zwei oder mehr unterschiedlichen Monomeren bestehen, und wobei sämtliche Alkylgruppen der genannten Monomere auch verzweigte und/oder mit funktionellen Gruppen substituierte Alkylgruppen sein können. Entsprechende Filmbildner werden üblicherweise als vollsynthetische Filmbildner angesehen. Entsprechende vollsynthetische Filmbildner sind dem Fachmann hinlänglich bekannt.

Das erfindungsgemäße Mittel enthält filmbildende Polymere (Filmbildner) vorzugsweise in einem Anteil von 0,05 Gew.-% bis 30 Gew.-%, insbesondere von 0,10 Gew.-% bis 20 Gew.-%, bevorzugt von 0,15 Gew.-% bis 15 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des kosmetischen Mittels. In einer bevorzugten Ausführungsform ist das kosmetische Mittel im Wesentlichen frei von vollsynthetischen filmbildenden Polymeren, so dass in dieser Ausführungsform das kosmetische Mittel nichtvollsynthetische filmbildende Polymere in einem Anteil von 0,05 Gew.-% bis 30 Gew.-%, insbesondere von 0,15 Gew.-% bis 20 Gew.-%, bevorzugt von 0,2 Gew.-% bis 15 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des kosmetischen Mittels, enthält. Die Mengenangaben beziehen sich jeweils auf alle vorhandenen Polymere, wenn Mischungen aus mehreren filmbildenden Polymeren (Filmbildnern) enthalten sind. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung enthält das kosmetische Mittel in geringen Mengen ein pflegendes Polymer, das besonders bevorzugt ein kationisches Homopolymer ist. Unter kationischen Polymeren sind Polymere zu verstehen, welche in der Haupt- und/oder Seitenkette eine Gruppe aufweisen, welche „temporär“ oder „permanent“ kationisch sein kann. Als „permanent“ kationisch werden erfindungsgemäß solche Polymere bezeichnet, die unabhängig vom pH-Wert des Mittels eine kationische Gruppe aufweisen. Dies sind in der Regel Polymere, die ein quartäres Stickstoffatom, beispielsweise in Form einer Ammoniumgruppe, enthalten. Bevorzugte kationische Gruppen sind quartäre Ammoniumgruppen.

Insbesondere solche Homopolymere, bei denen die quartäre Ammoniumgruppe über eine C1-4- Alkylengruppe an eine aus Acrylsäureamid aufgebaute Homopolymerhauptkette gebunden sind, wobei die drei Alkylgruppen neben der Ci-4-Alkylengruppe der Ammoniumgruppe unabhängig voneinander aus Ci-10-Alkylgruppen ausgewählt sind, haben sich als besonders geeignet erwiesen.

Zur Kompensation der positiven Polymerladung dienen alle möglichen physiologisch verträglichen Anionen, wie beispielsweise Chlorid, Bromid, Acetat, Sulfat und/oder Phosphat.

Als Pflegebestandteil kann das Mittel beispielsweise auch mindestens ein Proteinhydrolysat und/oder eines seiner Derivate enthalten. Proteinhydrolysate sind Produktgemische, die durch sauer, basisch oder enzymatisch katalysierten Abbau von Proteinen (Eiweißen) erhalten werden. Unter dem Begriff Proteinhydrolysate werden auch Totalhydrolysate sowie einzelne Aminosäuren und deren Derivate sowie Gemische aus verschiedenen Aminosäuren verstanden. Das Molgewicht der einsetzbaren Proteinhydrolysate liegt zwischen 75, dem Molgewicht für Glycin, und 200.000, bevorzugt beträgt das Molgewicht 75 bis 50.000 und ganz besonders bevorzugt 75 bis 20.000 Dalton.

Ebenfalls geeignete Pflegemittel sind erfindungsgemäß insbesondere quaternäre Ammoniumderivate, insbesondere BTAC oder CTAC.

Das erfindungsgemäße Mittel kann weiterhin mindestens ein Vitamin, ein Provitamin, eine Vitaminvorstufe und/oder eines derer Derivate als Pflegebestandteil enthalten. Dabei sind solche Vitamine, Provitamine und Vitaminvorstufen bevorzugt, die üblicherweise den Gruppen A, B, C, E, F und H zugeordnet werden. Ein besonders bevorzugter Pflegebestandteil ist D-Panthenol.

Der Vorteil dieser Pflegebestandteile besteht darin, dass sie weitestgehend aus natürlichen Quellen stammen und somit energie- und ressourcenschonende Rohmaterialien darstellen. Gemäß der bevorzugten Ausführungsform kann das kosmetische Mittel, bezogen auf das Gesamtgewicht, 0,0005 bis 3 Gew.-%, vorzugsweise 0,001 bis 2 Gew.-%, und besonders bevorzugt 0,05 bis 1 Gew.-% der Summe aus Pflegeöle und Pflegebestandteil enthalten. Zur Einstellung des pH kann das kosmetische Mittel weiterhin Neutralisatoren oder pH-Stellmittel enthalten. Gemäß einerweiteren bevorzugten Ausführungsform kann das kosmetische Mittel zusätzlich einen Emulgator enthalten. Emulgatoren bewirken an der Phasengrenzfläche die Ausbildung von wasser- bzw. ölstabilen Adsorptionsschichten, welche die dispergierten Tröpfchen gegen Koaleszenz schützen und damit die Emulsion stabilisieren. Emulgatoren sind daher wie Tenside aus einem hydrophoben und einem hydrophilen Molekülteil aufgebaut. Hydrophile Emulgatoren bilden bevorzugt O/W- Emulsionen (Öl-in-Wasser-Emulsionen) und hydrophobe Emulgatoren bilden bevorzugt W/O - Emulsionen (Wasser-in-Öl-Emulsionen). Besonders bevorzugte Emulgatoren sind alkoxylierte Fettalkohole. Die besonders bevorzugten Emulgatoren bieten den Vorteil, aus natürlichen, nichtvollsynthetischen Rohstoffquellen gewonnen werden zu können.

Entsprechend enthält das kosmetische Mittel in einer bevorzugten Ausführungsform ferner mindestens einen alkoxylierten Fettalkohol.

Ein „alkoxylierter Fettalkohol“ ist jeglicher Fettalkohol mit einer Kohlenstoffkette von C5 oder mehr, der ferner mindestens eine Alkoxygruppe umfasst. Der Fettalkohol kann beispielsweise ausgewählt werden aus C9 -C11 -Fettalkoholen, C12-C13 -Fettalkoholen, Ci2-Ci5-Fettalkoholen, Ci2-Ci6-Fettalkoholen, C14- Ci5-Fettalkoholen, Arachidylalkohol, Behenylalkohol, Caprylalkohol, Cetearylalkohol, Cetylalkohol, Kokosalkohol, Decylalkohol, (hydriertem) Talgalkohol, Laurylalkohol, Myristylalkohol, Oleylalkohol, Palmalkohol, Palmkernalkohol, Stearylalkohol und Tridecylalkohol.

Die Alkoxygruppe kann insbesondere Ethoxy- und/oder Propoxy- und/oder Butoxy-Gruppen umfassen. Besonders bevorzugt ist der alkoxylierte Fettalkohol ein ethoxylierter Fettalkohol.

Die mindestens eine Alkoxygruppe des „alkoxylierten Fettalkohols“ kann beispielsweise aus einer Alkoxylierungsreaktion mit Alkylenoxid, insbesondere Ethylenoxid und/oder Propylenoxid, abgeleitet sein.

Es ist bevorzugt, dass der mindestens eine alkoxylierte Fettalkohol ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Ceteareth-2, Ceteareth-3, Ceteareth-4, Ceteareth-5, Ceteareth-6, Ceteareth-7, Ceteareth-8, Ceteareth-9, Ceteareth-10, Ceteareth-11 , Ceteareth-12, Ceteareth-13, Ceteareth-14, Ceteareth-15, Ceteareth-16, Ceteareth-17, Ceteareth-18, Ceteareth-20, Ceteareth-22, Ceteareth-23, Ceteareth-24, Ceteareth-25, Ceteareth-27, Ceteareth-28, Ceteareth-29, Ceteareth-30, Ceteareth-33, Ceteareth-34, Ceteareth-40, Ceteareth-50, Ceteareth-55, Ceteareth-60, Ceteareth-80, Ceteareth-100, Laureth-1 , Laureth-2, laureth-3, Laureth-4, Laureth-5, Laureth-6, Laureth-7, Laureth-8, Laureth-9, Laureth-10, Laureth-1 1 , Laureth-12, Laureth-13, Laureth-14, Laureth-15, Laureth-16, Laureth-20, Laureth-23, Laureth-25, Laureth-30, Laureth-40, Deceth-3, Deceth-5, Oleth-5, öleth-30, Steareth-2, Steareth-4, Steareth-6, Steareth-7, Steareth-10, Steareth-11 , Steareth-13, Steareth-14, Steareth-15, Steareth-20, Steareth-21 , Steareth-25, Steareth-27, Steareth-30, Steareth-40, Steareth-50, Steareth- 100 und Mischungen daraus. Die Bezeichnung Ceteareth-2 steht dabei beispielsweise für einen Ci6-Ci8-Fettalkohol mit durchschnittlich 2 Ethylenoxid-Einheiten pro Molekül.

In einer ganz besonders bevorzugten Ausführungsform des kosmetischen Mittels umfasst der mindestens eine alkoxylierte Fettalkohol Cetearylalkohol und/oder Ceteareth 20, insbesondere Cetearylakohol und Ceteareth 20.

Die Menge an dem mindestens einen alkoxylierten Fettalkohol beträgt vorzugsweise 1 bis 15 Gew.-% und mehr bevorzugt 2 bis 8 Gew.-%, jeweils bezogen auf die Gesamtmenge an kosmetischem Mittel.

Die kosmetischen Mittel können erfindungsgemäß zusätzlich mindestens ein Tensid aufweisen. Allgemein können in kosmetischen Produkten nichtionische, anionische, kationische, ampholytische Tenside enthalten sein. Die Gruppe der ampholytischen oder auch amphoteren Tenside umfasst zwitterionische Tenside und Ampholyte. Es hat sich als besonders vorteilhaft herausgestellt, wenn die kosmetischen Mittel zur Steigerung der haarpflegenden Eigenschaften zusätzlich mindestens ein kationisches Tensid enthalten.

Bevorzugt einsetzbar sind kationische Tenside vom Typ der quartären Ammoniumverbindungen, der Esterquats und der Amidoamine. Bevorzugte quaternäre Ammoniumverbindungen sind Ammoniumhalogenide, insbesondere Chloride und Bromide, wie Alkyltrimethylammoniumchloride, Dialkyldimethylammoniumchloride und Trialkylmethylammoniumchloride. Die langen Alkylketten dieser Tenside weisen bevorzugt 10 bis 30 Kohlenstoffatome auf, wie z. B. in Cetyltrimethylammoniumchlorid, Stearyltrimethylammoniumchlorid, Distearyldimethylammoniumchlorid, Lauryldimethylammonium- chlorid, Lauryldimethylbenzylammoniumchlorid und Tricetylmethylammoniumchlorid. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung werden Alkyltrimethylammoniumsalze eingesetzt, bevorzugter Ci2-C25-Alkyltrimethylammoniumsalze, besonders bevorzugt C16-C25- Alkyltrimethylammoniumchloride, insbesondere Cetrimoniumchlorid (CTAC) oder Behentrimonium- chlorid (BTAC).

In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung enthält das kosmetische Mittel 0,01 bis 4 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,1 bis 3 Gew.-% und insbesondere 0,2 bis 2 Gew.-% des kationischen Tensids, wobei sich die Mengenangaben auf das Gesamtgewicht des kosmetischen Mittels beziehen.

Die Applizierbarkeit des kosmetischen Mittels lässt sich durch den Einsatz geringer Mengen eines oder mehrerer mehrwertiger Alkohole weiter steigern. Bevorzugte kosmetische Mittel enthalten ein oder mehrere C3 bis C12 Alkan-1 ,2-diole, bevorzugter C3 bis C10 Alkan-1 ,2-diole. Besonders bevorzugt enthält das kosmetische Mittel Propan-1 ,2-diol und/oder Caprylylglycol. Diese besonders bevorzugten Diole verbessern die Applizierbarkeit, sind gleichsam pflegend und eignen sich mit dem besonders bevorzugten Emulgator eine stabile Emulsion zu bilden.

In weiteren bevorzugten Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung enthält das kosmetische Mittel ferner Parfüm und gegebenenfalls weitere Hilfsstoffe, wie zum Beispiel Mittel zur Einstellung der Viskosität. Vorzugsweise sind diese Verdickungsmittel ebenfalls nicht vollsynthetisch, ebenso wie der Filmbildner.

Das kosmetische Mittel enthält die vorstehend beschriebenen Inhaltsstoffe in einem kosmetischen Träger. Der kosmetische Träger ist bevorzugt ein wässriger oder wässrig-alkoholischer Träger. Das kosmetische Mittel enthält, bezogen auf sein Gesamtgewicht, bevorzugt mindestens 25 Gew.-%, bevorzugter mindestens 40 Gew.-% und insbesondere bevorzugt mindestens 60 Gew.-% Wasser. Besonders bevorzugt umfasst das kosmetische Mittel mindestens 65 Gew.-% Wasser, insbesondere bevorzugt zumindest 70 Gew.-% Wasser oder zumindest 75 Gew.-% Wasser.

Soweit in der vorliegenden Anmeldung Mengenangaben in Gew.-% genannt sind, so beziehen sich diese auf die Aktivsubstanz der jeweiligen Substanz in Bezug auf das Gesamtgewicht des Mittels, soweit nichts anderen angegeben ist.

Die kosmetischen Mittel werden als Schaum verwendet. Hierzu werden die erfindungsgemäßen kosmetischen Mittel vorzugsweise in einer geeigneten Abgabevorrichtung konfektioniert, die entweder ein zusätzlich mit einem Treibmittel befüllter Druckgasbehälter („Aerosolbehälter“) oder ein Nichtaerosolbehälter darstellt. Die Druckgasbehälter, mit deren Hilfe ein Produkt durch den inneren Gasdruck des Behälters über ein Ventil verteilt wird, bezeichnet man definitionsgemäß als „Aerosolbehälter“. Als „Nichtaerosolbehälter“ wird im Umkehrschluss zur Aerosoldefinition ein Behältnis unter Normaldruck definiert, mit dessen Hilfe ein Produkt mittels mechanischer Einwirkung durch ein Pump- oder Quetschsystem verteilt wird.

Insbesondere bevorzugt liegen die kosmetischen Mittel als Aerosolschaum in einem Aerosolbehälter vor. Das kosmetische Mittel enthält daher bevorzugt zusätzlich mindestens ein Treibmittel. In der Ausführungsform als Aerosolschaum sind geeignete Treibmittel beispielsweise ausgewählt aus N2O, Dimethylether, CO2, Stickstoff, Luft, Alkanen mit 3 bis 5 Kohlenstoffatomen, wie Propan, n-Butan, iso- Butan, n-Pentan und iso-Pentan, und deren Mischungen.

Die Menge an Treibmittel ist dabei abhängig von der Art und Größe des gewählten Behältnisses, in welchem das kosmetische Mittel angeboten und verwendet wird. Die Menge an Treibmittel in dem kosmetischen Mittel ist daher so gewählt, dass im Behälter, welcher das kosmetische Mittel enthält, ein Druck von 5 bar bis 15 bar, insbesondere von 7 bar bis 12 bar, erzeugt wird. Ein solcher Druck wird üblicherweise gewählt, um einen guten Schaum zu erzeugen und ein Behältnis möglichst vollständig zu entleeren. Höhere Drücke können durch Auswahl von Verpackungen mit entsprechend ausgelegter Druckbeständigkeit verwendet werden, sind jedoch nicht üblich aufgrund des nötigen höheren Materialeinsatzes.

Bei Verwendung herkömmlicher Aerosolbehälter enthalten Aerosolschaumprodukte Treibmittel bevorzugt in Mengen von 0,1 bis 20 Gew.-%, bezogen auf das gesamte Produkt. Mengen von 0,2 bis 10 Gew.-%, insbesondere von 0,3 bis 5 Gew.-% sind besonders bevorzugt. Die Menge an Treibmittel ist dabei bezogen auf das Gesamtgewicht des Mittels und entspricht dabei der Gesamtmenge, wenn mehr als ein Treibmittel verwendet wird.

In einer weiteren Ausführungsform wird die der vorliegenden Erfindung zu Grunde liegende Aufgabe gelöst durch die Verwendung des kosmetischen Mittels wie zuvor beschrieben in Form eines Schaums zurtemporären Umformung und/oder Formfixierung keratinhaltiger Fasern, insbesondere menschlicher Haare.

In einer noch weiteren Ausführungsform wird die der vorliegenden Erfindung zu Grunde liegende Aufgabe gelöst durch ein Verfahren zur temporären Umformung keratinhaltiger Fasern, insbesondere menschlicher Haare, dadurch gekennzeichnet, dass das kosmetische Mittel wie zuvor beschrieben auf die keratinhaltigen Fasern aufgebracht wird.

Es hat sich als bevorzugt herausgestellt, wenn die keratinischen Fasern nach der Einwirkung der kosmetischen Mittel des ersten Erfindungsgegenstandes nicht gespült und auf der Faser belassen werden.

Merkmale betreffend bevorzugter Ausführungsformen der ersten Ausführungsform, die nur diesbezüglich oben beschrieben sind, gelten selbstverständlich entsprechend für die weitern Ausführungsformen ebenfalls als Merkmale bevorzugter Ausführungsformen.

Die nachfolgenden Beispiele sollen den Gegenstand der vorliegenden Erfindung erläutern, ohne ihn in irgendeiner Weise zu beschränken.

Beispiele

Es wurden die folgenden erfindungsgemäßen Mittel 1 bis 5 und die Vergleichsrezepturen V1 und V2 hergestellt.

Als Hilfsstoffe wurden übliche pH-Stellmittel, UV-Stabilisatoren, Farbstoffe, Konservierungsmittel und Verdickungsmittel zusammengefasst.

Die Mittel (Beispiele 1 bis 5 und die Vergleichsbeispiele V1 und V2) lagen in Form eines Aerosols vor.

Die erfindungsgemäßen Rezepturen (Beispiele 1 bis 5) sowie die Vergleichsrezepturen (V1 und V2) gemäß Vergleichsbeispiel wurden Probanden zur Formfixierung der Frisur mit der Hand appliziert.

Das Haar erhielt bei den erfindungsgemäßen Rezepturen 1 bis 5 einen natürlichen Glanz und einen starken, aber flexiblen Halt der Frisur. Zudem hatten die Probanden ein positives Haargefühl.

In den Vergleichsbeispielen hinterließ das Produkt ein trockenes Haargefühl, so dass der Probanden trotz eines guten Haltes der Frisur nicht von der Produktleistung überzeugt war.