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Title:
COVER FOR COOLING PATIENTS AND COOLING DEVICE COMPRISING A COVER OF THIS TYPE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2006/037136
Kind Code:
A2
Abstract:
The invention relates to a cover (2) for cooling at least parts of the bodies of patients (1), in particular cardiac arrest patients, comprising at least one cooling element (3) that contains cooling fluid (8) and can be placed on the body or body part, said cooling element (3) being cooled to below freezing before use. The invention also relates to a cooling device for cooling at least parts of the bodies of patients (1), comprising a cooling cover (2) of this type and a cooling device (14). The aim of the invention is to provide a cooling cover (2), which permits a particularly rapid cooling of the patient (1), without the risk of contact burns to the patient (1). To achieve this, a material (7) that has a good thermal conductivity in comparison with the cooling fluid (8), for example metal wool consisting of aluminium, copper or steel, or dross consisting of aluminium or graphite, is contained in the cooling element and absorbs the cooling fluid (8), in particular water.

Inventors:
BEHRINGER WILHELM (AT)
STERZ FRITZ (AT)
FAWORKA RUDOLF (AT)
Application Number:
PCT/AT2005/000324
Publication Date:
April 13, 2006
Filing Date:
August 11, 2005
Export Citation:
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Assignee:
EMCOOLS EMERGENCY MEDICAL COOL (AT)
BEHRINGER WILHELM (AT)
STERZ FRITZ (AT)
FAWORKA RUDOLF (AT)
International Classes:
A61F7/00; A61F7/10; A61F7/02
Foreign References:
DE4005718A11990-09-13
US2563933A1951-08-14
US6610084B12003-08-26
US5837002A1998-11-17
EP0046894A11982-03-10
EP0342676A21989-11-23
US5800491A1998-09-01
US2208855A1940-07-23
Attorney, Agent or Firm:
SONN & PARTNER PATENTANWÄLTE (Wien, AT)
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Claims:
Patentansprüche:
1. Auflage (2) zum Kühlen zumindest von Teilen des Körpers von Patienten (1), mit zumindest einem eine Kühlflüssigkeit (8) ent¬ haltenden Kühlelement (3) zur Auflage auf den Körper oder Kör¬ perteil, welches Kühlelement (3) vor der Anwendung unter den Gefrierpunkt abgekühlt wird, dadurch gekennzeichnet, dass in¬ nerhalb des Kühlelements (3) ein im Vergleich zur Kühlflüssig¬ keit (8) thermisch gut leitfähiges Material (7) zur Aufnahme der Kühlflüssigkeit (8) enthalten ist.
2. Kühlauflage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das thermisch gut leitfähige Material (7) durch Metallwolle aus einem Metall oder einer Metalllegierung mit guter Wärmeleitfä¬ higkeit, beispielsweise Aluminium, Kupfer oder Stahl gebildet ist.
3. Kühlauflage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das thermisch gut leitfähige Material (7) durch Metallschaum aus einem Metall oder einer Metalllegierung mit guter Wärmeleitfä¬ higkeit, beispielsweise Aluminium, Kupfer oder Stahl gebildet ist.
4. Kühlauflage nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Metallschaum offenporig ausgebildet ist.
5. Kühlauflage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das thermisch gut leitfähige Material durch Graphit gebildet ist.
6. Kühlauflage nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn¬ zeichnet, dass die Kühlflüssigkeit (8) durch Wasser gebildet ist.
7. Kühlauflage nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekenn¬ zeichnet, dass mehrere Kühlelemente (3) auf einer flexiblen Un¬ terlage (4) angeordnet sind.
8. Kühlauflage nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Unterlage (4) aus Silikon gebildet ist.
9. Kühlauflage nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Unterlage (4) aus Latex gebildet ist.
10. Kühlauflage nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch ge¬ kennzeichnet, dass eine wärmeisolierende Schicht (11) zur Anord¬ nung zwischen den Kühlelementen . (3) oder der Unterlage (4) und dem Körper oder Körperteil vorgesehen ist.
11. Kühlauflage nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Unterlage (4) eine Verstärkungsschicht beinhaltet.
12. Kühlauflage nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch ge¬ kennzeichnet, dass das zumindest eine Kühlelement (3) im Wesent¬ lichen quaderförmig ausgebildet ist.
13. Kühlauflage nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch ge¬ kennzeichnet, dass an der, dem Körper abgewandten Seite des zu¬ mindest einen Kühlelements (3) eine Wärmeisolierung (9) angeordnet ist.
14. Kühlauflage nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch ge¬ kennzeichnet, dass an der, dem Körper abgewandten Seite des zu¬ mindest einen Kühlelements (3) eine Reflexionsschicht (10) angeordnet ist.
15. Kühlauflage nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch ge¬ kennzeichnet, dass die Kühlelemente (4) aus Latex gebildet sind.
16. Kühlauflage nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch ge¬ kennzeichnet, dass die Kühlelemente (3) aus Silikon gebildet sind.
17. Kühlauflage nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch ge¬ kennzeichnet, dass an der, dem Körper zugewandten Seite des zu¬ mindest einen Kühlelements (3) eine Kontaktplatte (6) aus einem Material mit besonders hoher Wärmeleitfähigkeit angeordnet ist.
18. Kühlauflage nach einem der Ansprüche 7 bis 16, dadurch ge¬ kennzeichnet, dass die Unterlage (4) zumindest unterhalb der Kühlelemente (3) mit geringerer Dicke als die übrigen Bereiche ausgebildet ist.
19. Kühlauflage nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch ge¬ kennzeichnet, dass an dem zumindest einen Kühlelement (3) oder der Unterlage (4) Elemente (13) zur Verbindung mit anderen Kühl¬ elementen (3) oder Unterlagen (4) vorgesehen sind.
20. Kühlauflage nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungselemente (13) durch Reißverschlüsse gebildet sind.
21. Kühlauflage nach einem der Ansprüche 1 bis 20, dadurch ge¬ kennzeichnet, dass an dem zumindest einen Kühlelement (3) oder der Unterlage (4) ein Element zur Fixierung am Patienten vorgesehen ist.
22. Kühlauflage nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, dass das Fixierelement durch einen Gurt vorzugsweise mit einem Schnellverschluss, beispielsweise einen Klettverschluss gebildet ist.
23. Kühlauflage nach einem der Ansprüche 1 bis 22, dadurch ge¬ kennzeichnet, dass an der dem Patienten (1) zugewandten Seite eine Klebeschicht angeordnet ist.
24. Kühlauflage nach einem der Ansprüche 1 bis 23, dadurch ge¬ kennzeichnet, dass zwischen den Kühlelementen (3) Einschnitte (22), Perforationen oder dgl. vorgesehen sind.
25. Kühlauflage nach einem der Ansprüche 1 bis 24, dadurch ge¬ kennzeichnet, dass Sensoren (12) zur Messung der Temperatur des Patienten (1) vorgesehen sind.
26. Kühlauflage nach einem der Ansprüche 1 bis 25, dadurch ge¬ kennzeichnet, dass eine elektrische Einrichtung zur Herzmassage angeordnet ist.
27. Kühlauflage nach einem der Ansprüche 1 bis 26, dadurch ge¬ kennzeichnet, dass die Kühlelemente (3) in Form einer Decke angeordnet sind.
28. Kühlauflage nach einem der Ansprüche 1 bis 26, dadurch ge¬ kennzeichnet, dass die Kühlelemente (3) in Form eines Schlafsackes angeordnet sind.
29. Kühlauflage nach einem der Ansprüche 1 bis 26, dadurch ge¬ kennzeichnet, dass die Kühlelemente (3) in Form einer Kopfbede¬ ckung angeordnet sind.
30. Kühlauflage nach einem der Ansprüche 1 bis 26, dadurch ge¬ kennzeichnet, dass die Kühlelemente (3) in Form eines Schlauches zur Aufnahme der Arme oder Beine angeordnet sind.
31. Kühlauflage nach einem der Ansprüche 1 bis 26, dadurch ge¬ kennzeichnet, dass die Kühlelemente (3) in Form eines Fäustlings angeordnet sind.
32. Kühlauflage nach einem der Ansprüche 1 bis 26, dadurch ge¬ kennzeichnet, dass die Kühlelemente (3) in Form eines Strumpfes angeordnet sind.
33. Kühlauflage nach einem der Ansprüche 1 bis 32, dadurch ge¬ kennzeichnet, dass eine Codierung, vorzugsweise eine Farbco¬ dierung angeordnet ist.
34. Einrichtung zum Kühlen zumindest von Teilen des Körpers von Patienten (1) mit zumindest einer Kühlauflage (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 33, und einem Kühlgerät (14), dadurch gekenn¬ zeichnet, dass das Kühlgerät (14) zur Abkühlung der Kühlauflage (2) auf Temperaturen unter 0°C ausgebildet ist.
35. Kühleinrichtung nach Anspruch 34, dadurch gekennzeichnet, dass das Kühlgerät (14) durch ein elektrisch angetriebenes Kühl¬ aggregat (15) gebildet ist.
36. Kühleinrichtung nach Anspruch 35, dadurch gekennzeichnet, dass das Kühlgerät (14) durch ein PeltierElement gebildet ist.
37. Kühleinrichtung nach Anspruch 36, dadurch gekennzeichnet, dass das Kühlgerät (14) durch einen passiven Behälter (16) mit einer Wärmeisolierung (17) zur Aufnahme der Kühlauflage (2) ge¬ bildet ist.
38. Kühleinrichtung nach Anspruch 37, dadurch gekennzeichnet, dass die Wärmeisolierung (17) des Behälters (16) aus evakuierter Kieselsäure besteht.
39. Kühleinrichtung nach einem der Ansprüche 34 bis 38, dadurch gekennzeichnet, dass das Kühlgerät (14) in einer Patientenliege integriert ist.
40. Kühleinrichtung nach einem der Ansprüche 34 bis 39, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Sensor (18) zur Messung der Temperatur vorgesehen ist.
41. Kühleinrichtung nach Anspruch 40, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Temperatursensor (18) mit einer Auswertungs¬ einheit (19) und allenfalls einer akustischen und bzw. oder vi¬ suellen Ausgabeeinheit (20) verbunden sind.
Description:
Auflage zum Kühlen von Patienten und Kühleinrichtunq mit einer solchen Auflage

Die Erfindung betrifft eine Auflage zum Kühlen zumindest von Teilen des Körpers von Patienten, mit zumindest einem eine Kühl¬ flüssigkeit enthaltenden Kühlelement zur Auflage auf den Körper oder Körperteil, welches Kühlelement vor der Anwendung unter den Gefrierpunkt abgekühlt wird.

Weiters betrifft die Erfindung eine Einrichtung zum Kühlen zu¬ mindest von Teilen des Körpers von Patienten, mit zumindest einer oben beschriebenen Kühlauflage und einem Kühlgerät.

Die vorliegende Erfindung bezieht sich insbesondere auf die Küh¬ lung von Herzstillstand- oder Schlaganfallpatienten. Nichts¬ destotrotz ist eine Anwendung auch bei Patienten nach einen Gehirntrauma, Rückenmarkstrauma oder septischem Schock möglich. Schließlich kann die gegenständliche Kühlauflage auch zum Kühlen von Verletzungen, Verstauchungen usw. verwendet werden. Schlie߬ lich kann die gegenständliche Kühlauflage auch zum Kühlen von Produkten, beispielsweise von Lebensmitteln oder dgl. verwendet werden.

Untersuchungen haben gezeigt, dass die Überlebenschance von Pa¬ tienten mit Herzstillstand durch Reduktion der Körpertemperatur nach erfolgreicher Wiederbelebung wesentlich erhöht werden kann. Durch die Anwendung einer Hypothermie wird nicht nur der Sauer- stoffverbrauch im Gehirn des Patienten reduziert, sondern es werden verschiedene zelluläre Zerfallsprozesse verlangsamt, durch die selbst nach erfolgreicher Wiederherstellung des Kreis¬ laufes irreparable neurologische Schäden auftreten. Trotz fort¬ schrittlicher Ambulanz- und Notfallversorgung und den Einsatz von neusten medizinischen Technologien in der Intensivmedizin sind die Chancen eines Patienten einen Herzstillstand außerhalb eines Krankenhauses zu überleben nach wie vor sehr gering. Die Inzidenz von plötzlichem Herzstillstand außerhalb des Kranken¬ hauses liegt in Industrieländern zwischen 36 und 128 pro 100.000 Einwohnern pro Jahr. Wenn die Opfer eines Herz-Stillstands in¬ nerhalb der ersten 4-6 Minuten keine Behandlung erhalten, können bereits irreversible Hirnschäden eintreten. Die Chancen auf

Überleben verringern sich mit jeder Minute ohne Behandlung um 7 bis 10%. Nach 10 Minuten sind nur mehr wenige Reanimationsversu¬ che erfolgreich.

Die derzeitige Therapie nach einem Herzstillstand konzentriert sich auf Wiederbelebungsmaßnahmen. Die Verwendung von lebensun¬ terstützenden medizinischen Geräten und von hoch entwickelten Operationstechniken ermöglicht es Ärzten, den Kreislauf der Opfer auch nach längeren Stillstand-Zeiten wieder herzustellen, mit dem Problem von irreversiblen Schädigungen des Gehirns. Auch nach der Wiederherstellung der spontanen Zirkulation schreitet der fatale Schädigungsprozess von Gehirn und Organen aufgrund chemischer und physischer Veränderungen des Blutes während des Herzstillstands fort (Post-Reanimations-Syndrom) . Die für die Schädigung des Gehirns verantwortlichen pathophysiologischen Me¬ chanismen vor, während und nach der Reanimation sind vielfältig. Bis jetzt gibt es keine spezifische Therapie, um das Gehirn nach der Wiederherstellung der spontanen Zirkulation zu schützen. Biomedizinische Pharmazeutika, welche die Mechanismen der zellu¬ lären Zerstörung behindern können, stellen ein viel verspre¬ chendes Forschungsfeld dar, das sich jedoch noch in den Anfängen befindet. Forschungsgruppen auf der ganzen Welt untersuchen da¬ her andere Möglichkeiten, um diese fatalen Mechanismen zu bewäl¬ tigen.

Zur Zeit stellt die Hypothermie das fortschrittlichste medi¬ zinische Konzept zur Vorbeugung oder Linderung des Post-Reanima- tions-Syndroms dar. Viele Studien zeigen einen ausgeprägten positiven Effekt der Hypothermie nach spezifischen ischämischen Zuständen, insbesondere nach dem Herzstillstand. Im Gegensatz zur unkontrollierten Hypothermie macht die therapeutische Hypo¬ thermie, wie sie für die Herz- und Neurochirugie oder für die Reanimation nach einem Herzstillstand zum Einsatz kommt, kon¬ trollierte Bedingungen erforderlich. In der therapeutischen Hypothermie werden verschiedene Grade der Kühlung definiert:

Milde Hypothermie: 36-33 0 C Moderate Hypothermie: 32-28 0 C Tiefe Hypothermie: 27-11 0 C Profunde Hypothermie: 10-6 0 C

Ultra profunde Hypothermie: 5-0 0 C

Studien, welche die Anwendung der milden Hypothermie in Ver¬ gleich zu Normothermie in komatösen Überlebenden eines Herz¬ stillstands kardiologischer Ursache untersuchen, zeigen, dass die Herabstetzung der Körpertemperatur die Überlebensrate und die neurologische Erholung in diesen Patienten verbessert. Von der American Heart Association wurde im Juli 2003 die Empfehlung abgegeben, Opfer eines Herzstillstands außerhalb eines Kranken¬ hauses mittels milder Hypothermie zu kühlen. Diese Empfehlung wurde in Europa bereits im Oktober 2002 von der ILOR (Interna¬ tional Liaison commitee of Resuscitation) , welcher das ERC ( European Resuscitation Council) , die AHA (American Heart Asso¬ ciation) und viele andere weltweite Vereinigungen angehören und die sich um die Erarbeitung von einheitlichen Richtlinien für die Cardiopulmonale Reanimation (CPR) bemühen, abgegeben.

Bei der milden Hypothermie ist der Zeitpunkt des Beginns der Kühlung und deren Dauer von entscheidender Bedeutung. Die derzeit zur Verfügung stehenden Kühlungsmethoden sind für eine frühe Induktion von Hypothermie nicht geeignet. Das Eintauchen in Eiswasser führt zwar zu relativ schneller Kühlung, ist aber praktisch nicht durchführbar. Bei der Entfernung von Kleidung und der Anbringung von Eispackungen an Kopf und Torso tritt die Kühlung zu langsam ein. Das extrakorporale Kühlen von Blut ist zwar die schnellste Methode zur Reduktion der Temperatur, bringt aber logistische Schwierigkeiten mit sich. Obwohl die Verwendung eines kardiopulmonalen Bypasses und eines Wärmeaustauschers zu einer schnellen Reduktion der Temperatur führt, wird die Kühlung um jene Zeit verzögert, die benötigt wird, um einen vaskulären Zugang zu erhalten und die Geräte vorzubereiten. Auch die intra¬ venöse Infusion großer Volumina eiskalter Flüssigkeit führt nur zu einer langsamen Abkühlung des Patienten.

Milde Hypothermie sollte so schnell wie möglich nach erfolgrei¬ cher Wiederbelebung eingeleitet werden. Im Gegensatz zu milder Hypothermie nach erfolgreicher Wiederbelebung zeigt sich tierex¬ perimentell ein anderer Einsatz der Hypothermie als vielverspre¬ chend, nämlich die sehr rasche Induktion tiefer Hypothermie bereits im Herzstillstand, um dann den Patienten unter dem

Schutz der Kühlung in das Krankenhaus zu transportieren, und erst im Krankenhaus unter kontrollierten Bedingungen wieder zu beleben ("Suspended Animation") . Dieses Konzept muss aber erst in Tierexperimenten bewiesen werden.

Eine schnell induzierte hypotherme Kühlung, welche den Mechanis¬ mus der zellulären Zerstörung unterbindet, ist nicht auf Herz¬ stillstands-Opfer beschränkt. Andere mögliche Indikationen, bei welchen sich die Herabsetzung der Körpertemperatur als günstig erwiesen hat sind beispielsweise Herzinfarkt, Apoplexie, Hirn¬ trauma, Rückenmarksverletzungen oder septischer Schock.

Momentan erhältliche, nichtinvasive Kühlungsvorrichtungen sind nicht in der Lage den Patienten rasch abzukühlen, da die nied¬ rige Temperatur durch Haut und Muskel transportiert werden muss und diese Systeme nur partiell und nicht über die gesamte Kör¬ peroberfläche wirken. Darüber hinaus sind bestehende Geräte sehr groß, schwer und kompliziert handzuhaben und benötigen eine re¬ lativ lange Vorbereitungszeit. Darüber hinaus erfordern die verfügbaren Geräte meist eine permanente elektrische Versorgung, die beispielsweise in einem Rettungsfahrzeug nicht zur Verfügung steht.

Die US 2002/0193852 Al beschreibt ein leichtes tragbares System zur Erwärmung oder Kühlung von Patienten, umfassend eine Ein¬ richtung zur Bereitstellung eines flüssigen Kühlmediums und eine vom Kühlmedium durchströmte Einrichtung zur Abgabe der vom Kühl¬ medium transportierten Kälte an den Patienten. Die Abgabeein¬ richtung wird um den Patienten angeordnet, wobei das Gesicht des Patienten ausgespart bleibt. Die sackförmige Abgabeeinrichtung beinhaltet Abstandelemente, zwischen welche Hohlräume zur Füh¬ rung des Kühlmediums gebildet sind. Am Ende des Sackes wird die gekühlte bzw. erwärmte Flüssigkeit eingeströmt und auf der gegenüberliegenden Seite abgeleitet. Abgesehen von den auftre¬ tenden Dichtheitsproblemen ist die beschriebene Einrichtung auf¬ grund der hohen benötigen Flüssigkeitsmengen sehr voluminös und schwer. Darüber hinaus können mit dieser Methode nur relativ niedrige Kühlraten erzielt werden. Schließlich wird der Kopf des Patienten unzureichend von der Kühlflüssigkeit umströmt und da¬ mit unzureichend gekühlt. Ferner kann durch die Umhüllung des

Patienten an diesen keine Untersuchung oder Therapie, wie z.B. Herzmassage durchgeführt werden.

Weitere bekannte Kühlvorrichtungen haben den Nachteil, dass die Haut häufig auf Temperaturen unter 0 0 C abgekühlt wird, wodurch es zu Verbrennungen an der Haut kommt. Beispielsweise ist die Kühlung von Körperteilen mit Hilfe von Eiswürfeln oder Kühlbeu¬ teln, welche ein Kühlmedium mit einem Gefrierpunkt unter 0 0 C (wie zum Beispiel gefrorene Salze, Alkohollösungen oder Gase) enthalten und im Tiefkühlschrank aufbewahrt werden gefährlich, da bei direkter Auflage des Kühlelements die Haut auf Tempera¬ turen unter 0 0 C abgekühlt werden und es zu Verletzungen kommen kann. Bei der Kühlung, beispielsweise mit Eiswürfeln, besteht das Problem darin, dass sich auf Grund des schmelzenden Eises eine Isolationsschicht aus Wasser zwischen Körperoberfläche und dem Eiswürfel bildet. Auf Grund der schlechten Wärmeleitfähig¬ keit von Wasser ist eine optimale Kühlung des Körpers nicht möglich.

Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Auflage zum Kühlen zu¬ mindest von Teilen des Körpers von Patienten, insbesondere mit Herzstillstand der oben angegebenen Art zu schaffen, mit der möglichst rasche Kühlraten erzielt werden können ohne dass der Patient durch zu tiefe Temperaturen Schaden erleiden kann. Die Kühlauflage soll möglichst klein und leicht sein, so dass ein Einsatz auch außerhalb des Krankenhauses beispielsweise in Rettungsfahrzeugen aber auch außerhalb dieser Einrichtung ermöglicht wird. Die Kühlauflage soll von nicht speziell ausge¬ bildetem Personal angewendet werden können. Zudem soll die Kühlauflage möglichst kostengünstig herstellbar sein, so dass Sie auch als Einwegprodukt verwendet werden kann.

Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht in der Schaffung einer oben genannten Einrichtung zum Kühlen zumindest von Teilen des Körpers von Patienten, mit zumindest einer oben genannten Kühlauflage und einem Kühlgerät, mit der möglichst rasche Kühlraten erzielt werden können und welche möglichst klein und leicht ausgebildet ist. Die Kühleinrichtung soll möglichst unabhängig von externer elektrischer Versorgung

anwendbar sein, so dass ein Einsatz auch außerhalb von Kranken¬ häusern oder Rettungsfahrzeugen möglich ist.

Nachteile bekannter Systeme sollen vermieden bzw. reduziert werden.

Die erste erfindungsgemäße Aufgabe wird dadurch gelöst, dass in¬ nerhalb des Kühlelements ein im Vergleich zur Kühlflüssigkeit thermisch gut leitfähiges Material zur Aufnahme der Kühlflüssig¬ keit enthalten ist. Durch dieses Merkmal wird die üblicher Weise schlechte Wärmeleitfähigkeit der Kühlflüssigkeit, beispielsweise von Wasser überbrückt, und durch die gute Leitfähigkeit er¬ reicht, dass nach Aufbringen der Kühlauflage auf die Haut des Patienten sehr schnell die Schmelztemperatur der Kühlflüssigkeit erreicht wird. Somit kann die große Schmelzwärme des Eises zu den Kühlzwecken verwendet werden. Unter der Voraussetzung der Wahl entsprechender Kühlflüssigkeiten werden auf diese Weise Erfrierungen an der Haut vermieden. Sofern durch die Kühlauflage eine entsprechende Wärmekapazität geschaffen wird, kann eine besonders rasche Abkühlung des Körpers lediglich durch Auflegen der Kühlauflage erreicht werden. Durch die erfindungsgemäße Kom¬ bination der Verwendung einer Kühlflüssigkeit, insbesondere von Wasser, welches in einem Material mit verleichsweise guter Wärmeleitfähigkeit enthalten ist, können die gewünschten raschen Kühlraten erzielt werden. Notwendig dafür ist, dass die Wärmeka¬ pazität der Kühlauflage entsprechend groß ist, um die Abkühlung des Körpers bzw. des Körperteiles des Patienten zu erzielen. Dabei wird die Schmelzwärme von Eis, das ist jene Wärme, die das Eis aufnimmt um flüssig zu werden, für die Kühlung des Körpers ausgenützt. Durch das Material mit der guten Wärmeleitfähigkeit wird verhindert, dass sich eine isolierende Wasserschicht bildet, welche eine weitere Abkühlung des Körpers oder Körper¬ teils des Patienten verhindert. Ein Vorteil gegenüber anderen bekannten Systemen ist, dass die Anwendung der Kühlauflage besonders einfach ist und somit auch von ungeschultem Personal vorgenommen werden kann, und zur Durchführung von Untersuchungen oder Therapien (wie z.B. Herzmassage) die Auflage auch kurzzei¬ tig abgehoben werden kann. Schließlich ist eine Fehlindikation mit der erfindungsgemäßen Kühlauflage auch eher unwahrschein¬ lich, da die Kühlauflage durch die erfindungsgemäße Kombination

einer guten Wärmeleitfähigkeit und hoher Wärmekapazität keinen Schaden an der Haut und auch weniger leicht an den inneren Organen bewirken kann. Die Kühlauflage kann je nach Anwendungs¬ gebiet verschieden groß und verschieden dick ausgeführt sein.

Das thermisch gut leitfähige Material kann dabei durch Metall¬ wolle aus einem Metall oder einer Metalllegierung mit guter Wärmeleitfähigkeit, beispielsweise Aluminium, Kupfer oder Stahl gebildet sein. Die Metallwolle ist in jedem Kühlelement von einer entsprechenden Umhüllung umgeben und mit der Kühlflüssig¬ keit getränkt. Nach Abkühlen der Kühlauflage, beispielsweise in einem Gefrierschrank, nimmt das flüssige Kühlmedium das die Me¬ tallwolle durchdringt, festen Zustand an. Bei der Anwendung der Kühlauflage wird die an sich schlechte Wärmeleitfähigkeit der Kühlflüssigkeit durch die Metallwolle verbessert und somit ein rascher Wärme- bzw. Kälteübergang von der Kühlauflage zum Körper und somit eine rasche Absenkung der Temperatur an der Hautober¬ fläche auf die Schmelztemperatur der Kühlflüssigkeit erreicht. Liegt die Schmelztemperatur der Kühlflüssigkeit nicht wesentlich unter 0 0 C, sind keine Verbrennungen der Haut zu befürchten.

Ebenso ist es möglich, das thermisch gut leitfähige Material durch Metallschaum aus einem Metall oder einer Metalllegierung mit hoher Wärmeleitfähigkeit, beispielsweise Aluminium, Kupfer oder Stahl, zu bilden. Bei Metallschaum handelt es sich um einen Werkstoff aus Metall, der besonders geringes Gewicht und hohe mechanische Stabilität aufweist. Zudem ist aufgrund der Poren im Metallschaum eine Durchströmbarkeit mit einer Flüssigkeit möglich und eine große innere Oberfläche gegeben.

Dabei ist der Metallschaum vorzugsweise offenporig ausgebildet, so dass möglichst viel Kühlflüssigkeit aufgenommen werden kann.

Weiters ist es möglich, als thermisch gut leitfähiges Material Graphiteinzusetzen. Graphit hat gegenüber den oben genannten Me¬ tallen eine höhere Wärmeleitfähigkeit und ist zudem leichter. Weiters ist dieser Werkstoff auch billiger und biologisch unbe¬ denklich. Dabei kann auch Graphit in Form so genannten Bläh¬ graphits zum Einsatz kommen. Graphit hat ein enormes Aufnahmevermögen von Flüssigkeit. Beispielsweise können mit

Graphit ausgefüllte Volumen bis zu 90 % mit Wasser befüllt werden. Dadurch eignet sich dieser Werkstoff im besonderen Maße für die erfindungsgemäße Anwendung.

Um eine Verletzung der Haut des Patienten durch zu niedrige Tem¬ peraturen sicher zu vermeiden, wird die Kühlflüssigkeit durch Wasser gebildet. Da Wasser einen Schmelzpunkt von 0 0 C aufweist, kann es nicht zu Temperaturen unter 0 0 C an der Haut und somit nicht zu Verbrennungen der Haut kommen. Dabei wird vorzugsweise Reinstwasser verwendet. Auch ist die Schmelzwärme bei Wasser mit 335 kJ/kg relativ hoch. Die Schmelzwärme ist jene Wärme, die das Eis aufnimmt, um flüssig zu werden.

Zur Erzielung einer flexibel anwendbaren Kühlauflage sind vor¬ teilhafter Weise mehrere Kühlelemente auf einer flexiblen Un¬ terlage angeordnet. Unter der Voraussetzung einer geeigneten Wahl der Dimension für die Kühlelemente wird dadurch eine optimale Anpassung der Kühlauflage an die unterschiedlichen Oberflächen der zu kühlenden Körperteile erzielt.

Die flexible Unterlage ist dabei vorzugsweise aus Latex ge¬ bildet. Dieses aus Naturkautschuk hergestellte Material ist besonders leicht verarbeitbar, relativ billig und weist eine enorme Dehnfähigkeit auf. Darüber hinaus ist das Material um¬ weltverträglich und verrottbar und hält die niedrigen Tempera¬ turen aus.

Die flexible Unterlage kann auch aus Silikon gebildet. Dieses Material ist besonders flexibel und dehnfähig, so dass die Kühlauflage leicht auf die Haut aufgelegt werden kann.

Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung ist eine wärmeiso¬ lierende Schicht zur Anordnung zwischen den Kühlelementen oder der Unterlage und dem Körper oder Körperteil vorgesehen. Dadurch kann ein besserer Schutz der Hautoberfläche vor Unterkühlungen erreicht werden, was bei verschiedenen Anwendungsgebieten zweck¬ mäßig sein kann. Natürlich kann die wärmeisolierende Schicht gleich an der Kühlauflage befestigt oder mit dieser einstückig hergestellt sein.

Um ein Reißen der Unterlage zu verhindern, kann diese eine Ver¬ stärkungsschicht, beispielsweise aus einem Gewebe, beinhalten.

Zur Erzielung einer möglichst hohen Wärmekapazität des Kühl¬ elementes bei gleichzeitig geringen Abmessungen desselben, ins¬ besondere geringer Höhe, ist das zumindest eine Kühlelement vorzugsweise im Wesentlichen quaderförmig ausgebildet.

Um eine rasche Erwärmung der Kühlauflage durch die Umgebungsluft zu verhindern, kann an der dem Körper abgewandten Seite des zu¬ mindest einen Kühlelements eine Wärmeisolierung angeordnet sein. Eine derartige Isolierung kann durch verschiedene Materialien mit schlechter Wärmeleitfähigkeit, die sich leicht verarbeiten lassen, erzielt werden.

Zusätzlich kann an der dem Körper abgewandten Seite des zu¬ mindest einen Kühlelements eine Reflexionsschicht angeordnet sein, so dass eine Erwärmung der Kühlauflage, beispielsweise durch Sonneneinstrahlung vermieden bzw. reduziert wird.

Die Kühlelemente können wie die Unterlage aus Latex gebildet sein. Dieses Material ist, wie bereits oben erwähnt, besonders leicht verarbeitbar, relativ billig und weist gute Dehnungsfä¬ higkeit auf.

Die Kühlelemente können auch aus Silikon gebildet sein. Dieses Material weist, wie bereits oben erwähnt, besonders hohe Flexi- biltät und Dehnungsfähigkeit auf.

An der dem Körper zugewandten Fläche des Kühlelements kann eine Platte aus einem Material mit besonders hoher Wärmeleitfähigkeit angeordnet sein um so den Übergang der Kälte zum Patienten zu fördern. Dabei kann es sich um eine Platte aus Metall handeln.

Alternativ dazu kann die Unterlage zumindest an den Stellen un¬ terhalb der Kühlelemente mit geringerer Dicke ausgebildet sein, um einen optimalen Wärmeübergang zu schaffen.

Um eine flexible Gestaltung der Kühlauflage zu erreichen, können an dem zumindest einen Kühlelement oder der Unterlage Element

zur Verbindung mit anderen Kühlelementen oder Unterlagen vorgesehen sein. Dadurch können mehrere Kühlelemente modular an¬ einandergereiht und miteinander verbunden werden. Die Größe und Gestalt der resultierenden Kühlauflage wird an den jeweiligen Einsatzfall angepasst.

Die Verbindungselemente können durch Reißverschlüsse gebildet sein.

Um ein Verrutschen der Kühlauflage am Patienten zu verhindern, kann an dem zumindest einen Kühlelement oder der Unterlage ein Element zur Fixierung am Patienten, beispielsweise ein Gurt mit einem Schnellverschluss, wie einem Klettverschluss, vorgesehen sein. Wenn dieses Fixierelement gleich an der Kühlauflage befes¬ tigt ist, wird sicher erreicht, dass das Fixierelement im Ein¬ satzfall zur Hand ist. Dies ist insbesondere bei der Anwendung bei Herzstillstandpatienten von besonderer Bedeutung, da hier Rettungsmaßnahmen besonders schnell erfolgen müssen.

Für einen besseren Kontakt der Kühlauflage am Patienten kann auch an der dem Körper zugewandten Fläche des Kühlelements eine Klebeschicht angeordnet sein. Vor der Anwendung der Kühlauflage wird vorzugsweise eine Abdeckfolie, welche über der Klebeschicht andeordnet ist, abgezogen und danach die Kühlauflage auf die Haut des Patienten aufgeklebt. Dabei werden vorzugsweise haut¬ verträgliche Kleber verwendet. Die Klebeschicht kann zumindest auf Teile der Unterseite der Kühlauflage beispielsweise in flüssigem Zustand aufgebracht und danach mit einer entspre¬ chenden Folie abgedeckt werden. Ebenso ist es möglich, die Klebeschicht in Form von doppelseitigen Klebebändern an die dem Körper zugewandten Seite der Kühlauflage anzubringen.

Wenn zwischen den Kühlelementen der Kühlauflage Einschnitte, Perforationen oder dgl. angeordnet sind, kann die Kühlauflage besonders einfach und vorzugsweise werkzeuglos getrennt und den entsprechenden Erfordernissen der Größe nach angepasst werden.

Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung können Sensoren zur Messung der Temperatur des Patienten vorgesehen sein. Durch diese Sensoren, welche auch mit einer entsprechenden Elektronik

und mit entsprechenden akustischen oder visuellen Ausgabeein¬ richtungen verbunden sein können, kann beispielsweise eine Über¬ wachung der Temperaturen an der Hautoberfläche vorgenommen werden und aufgrund der ermittelten Temperaturwerte bestimmte Schritte gesetzt werden. Auch die Überwachung der Temperatur in der kernnahen Region des Körpers ist besonders wichtig, da bei¬ spielsweise im Falle der Abkühlung des Herzmuskels unter 30 0 C wiederum die Gefahr eines Herzstillstandes gegeben ist.

Im Falle der Verwendung der Kühlauflage bei Herzstillstandpati¬ enten ist es von Vorteil, wenn eine elektrische Einrichtung zur Herzmassage angeordnet ist. Auf diese Weise kann eine Kombinati¬ on der Kühlung des Patienten bei gleichzeitiger automatischer Herzmassage erreicht werden. Automatische Pumpen zur Herzmassage werden um den Brustkorb des Patienten geschnallt. Durch peri¬ odische Druckimpulse auf den Brustkorb wird der Blutkreislauf aufrechterhalten. Wenn nun ein derartiges automatisches Herzmas¬ sagegerät auch mit der erfindungsgemäßen Kühlauflage kombiniert wird, steigen die Überlebenschancen des Patienten noch weiter.

Die Kühlelemente können je nach Einsatzgebiet in Form einer De¬ cke oder eines Schlafsackes angeordnet sein.

Zur Kühlung des Gehirns kann auch die Form einer Kopfbedeckung gewählt werden. Dabei muss natürlich auch die Größe der Kühl¬ elemente entsprechend angepasst werden. Für eine Kopfbedeckung werden zur Erzielung kleinerer Biegeradien der Kühlauflage kleinere Kühlelemente als für eine Decke verwendet werden.

Ebenso ist es möglich, die Kühlelemente in Form von Schläuchen zur Aufnahme der Arme oder Beine des Patienten anzuordnen.

Weiters können die Kühlelemente in Form eines Fäustlings oder eines Strumpfes zur Anwendung, beispielsweise bei Verstauchungen der Händer oder Füße angeordnet sein.

Bei Verwendung verschiedener Kühlflüssigkeiten oder auch ver¬ schiedener Größen von Kühlelementen kann zur Unterstützung bei der Auswahl der entsprechenden Kühlauflage eine Codierung, vorzugsweise einer Farbcodierung, vorgesehen sein. Dadurch kann

beispielsweise der Arzt oder Sanitäter rasch die entsprechende Kühlauflage auswählen und anwenden.

Die zweite erfindungsgemäße Aufgabe wird durch eine oben genann¬ te Einrichtung gelöst, wobei das Kühlgerät zur Abkühlung der Kühlauflage auf Temperaturen unter 0 0 C ausgebildet ist. Dabei ist es lediglich entscheidend, die Kühlflüssigkeit einzufrieren, um für den Kühlvorgang die Schmelzwärme, welche aufgenommen wird, wenn die Kühlflüssigkeit vom gefrorenen in den flüssigen Zustand übergeht, auszunützen. Abkühlungen weiter unterhalb dem Gefrierpunkt bringen für die Gesamtbilanz nur noch wenig.

Das Kühlgerät kann durch ein elektrisch angetriebenes Kühlaggre¬ gat in Art eines Tiefkühlgeräts gebildet sein.

Ebenso ist es möglich, dass das Kühlgerät durch ein Peltier- Element gebildet ist.

Für Ambulanzfahrzeuge oder bei anderen Anwendungsfällen kann es von Vorteil sein, dass das Kühlgerät ohne externe Energiequelle auskommt und lediglich durch einen passiven Behälter mit einer Wärmeisolierung zur Aufnahme der Kühlauflage gebildet ist. Dabei wird die Kühlauflage zuerst in einem Tiefkühlgerät abgekühlt und dann für eine bestimmte Zeit in den genannten passiven Behälter mit der Wärmeisolierung aufbewahrt werden. Durch Wahl einer ent¬ sprechenden Wärmeisolierung können ohne Zuführung externer Energien Zeiten von einigen Tagen bis zu einer Woche erreicht werden, während der es zu keiner Erwärmung der Kühlauflagen kommt, welche eine Anwendung derselben nicht mehr möglich ma¬ chen.

Dabei ist eine Wärmeisolierung des Behälters aus evakuierter Kieselsäure besonders effizient. Beispielsweise bietet die Firma Wacker unter der Bezeichung WDS ® , Wärmedämmfolien aus Kieselsäure an, welche hervorragende Isoliereigenschaften aufweisen.

Für die Anwendung in Rettungsfahrzeugen, aber auch in Ambulanz¬ bereichen ist es von Vorteil, wenn das Kühlgerät in einer Pati¬ entenliege integriert ist. Somit ist die Kühlauflage jederzeit griffbereit und kann rasch angewendet werden, so dass bei Herz-

Stillstandpatienten eine höhere Überlebenschance erreicht werden kann.

Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung ist zumindest ein Sensor zur Messung der Temperatur vorgesehen. Durch einen der¬ artigen Sensor, der mit einer Auswertungseinheit und allenfalls einer akustischen und bzw. oder visuellen Ausgabeeinheit ver¬ bunden sein kann, ist es möglich die Temperatur beispielsweise im Kühlgerät zu dokumentieren und beispielsweise bei Überschrei¬ ten einer bestimmten Temperatur bestimmte Maßnahmen ergriffen werden.

Abschließend sei erwähnt, dass die erfindungsgemäße Kühlauflage und Kühleinrichtung nicht nur bei Menschen, sondern theoretisch auch bei Tieren angwendet werden kann.

Die vorliegende Erfindung wird anhand der beigefügten Zeich¬ nungen näher erläutert.

Darin zeigen:

Fig. 1 eine schematische Ansicht auf einen Patienten mit daran angeordneten Kühlauflagen;

Fig. 2 einen Schnitt durch den Patienten entlang der Schnitt¬ linie II-II aus Fig. 1;

Fig. 3 eine Draufsicht auf ein Kühlelement einer Kühlauflage;

Fig. 4 einen Schnitt entlang der Schnittlinie IV-IV durch das Kühlelement gemäß Fig. 3;

Fig. 5 einen Schnitt durch einen Teil einer Kühlauflage in vergrößerten Maßstab;

Fig. 6 die Draufsicht auf eine aus mehreren Elementen aufgebaute Kühlauflage;

Fig. 7 einen Schnitt durch eine Kühleinrichtung zur Kühlung einer Kühlauflage und

Fig. 8 die Temperaturverläufe an der Haut und unterhalb der Haut aus einem Tierexperiment.

Fig. 1 zeigt eine schematische Draufsicht auf einen Patienten

1 , an dem sowohl am Oberkörper als auch an den Extremitäten er¬ findungsgemäße Kühlauflagen 2 angeordnet sind. Die Kühlauflagen

2 bestehen aus zumindest einem Kühlelement 3, welches in der Folge näher erläutert wird. Je nach Anwendungsfall können die Kühlauflagen 2 flächig oder als Schlauch ausgebildet sein. Die Kühlauflagen 2 sind besonders schnell und einfach anwendbar und verhindern aufgrund der erfindungsgemäßen Merkmale eine Abküh¬ lung der Haut auf zu tiefe Temperaturen und somit das Entstehen von Verbrennungen. Andererseits ist es durch die Kühlauflagen 2 möglich, rasch die Körpertemperatur abzusenken und beispiels¬ weise im Fall eines Herzstillstandes die Überlebenschancen und die Chancen einer vollständigen Genesung zu erhöhen.

Fig. 2 zeigt einen Schnitt entlang der Schnittlinie II-II durch den Patienten 1 gemäß Fig. 1. Dabei sind um den Thorax und die Arme schlauchförmige Kühlauflagen 2 angeordnet. Zur leichteren Anwendung der Kühlauflagen 2 können diese flächig aufgebaut sein und um den Körper oder Körperteil des Patienten 1 herum gelegt und befestigt werden. Bei Herzstillstandpatienten ist es wesent¬ lich den Brustbereich, den Rückenbereich zum Schutz des Rücken¬ marks und den Kopfbereich zum Schutz des Gehirns mit den Kühlauflagen 2 abzudecken. Die Kühlauflagen 2 bestehen aus vorzugsweise mehreren Kühlelementen 3, die auf einer flexiblen Unterlage 4, beispielsweise aus Latex, angeordnet sind. Anstelle der Verwendung einer Unterlage 4 können natürlich die Kühl¬ elemente 3 auch miteinander verbunden sein.

Fig. 3 zeigt eine Draufsicht auf ein Kühlelement 3, welches bei¬ spielsweise quaderförmige Gestalt aufweist . Wie aus der Schnitt¬ ansicht gemäß Fig. 4 ersichtlich ist, besteht das Kühlelement 3 aus einer Umhüllung 5, welche aus kältebeständigen dehnungsfä¬ higem Kunststoff, beispielsweise Latex oder auch Silikon, be¬ steht. Die Umhüllung 5 ist mit einer Kontaktplatte 6 verbunden, welche vorzugsweise aus wärmeleitfähigem Material, wie z.B. Me¬ tall oder wärmeleitfähigem Kunststoff besteht. Selbstverständ-

lieh kann die Umhüllung 5 und die Kontaktplatte 6 auch ein¬ stückig hergestellt sein. Dabei eignet sich Latex besonders, da es sehr leicht verarbeitbar ist. Darüber hinaus ist dieses Mate¬ rial umweltverträglich und hält die niedrigen Temperaturen aus, ohne dass die Eigenschaften verschlechtert werden. Im Kühl¬ element 3 befindet sich ein thermisch gut leitfähiges Material 7, in dem die Kühlflüssigkeit 8 eingebettet ist. Durch das thermisch gut leitfähige Material 7, welches beispielsweise durch Metallwolle, einem Metallschaum oder Graphit gebildet sein kann, wird die Wärmeleitfähigkeit erhöht und somit die Kälte der Kühlflüssigkeit 8 rascher an die Oberfläche des Körpers des Pa¬ tienten 1 transportiert. Um ein Erwärmen der Kühlflüssigkeit 8 innerhalb des Kühlelements 3 von außen zu verhindern bzw. zu re¬ duzieren, kann an der dem Körper des Patienten 1 abgewandten Seite des Kühlelements 3 eine Wärmeisolierung 9 angeordnet sein. Zusätzlich kann an der Wärmeisolierung 9 auch eine Reflexions¬ schicht 10 zur Verhinderung einer Erwärmung, beispielsweise durch Sonneneinstrahlung, vorgesehen sein. Diese Reflexions¬ schicht 10 kann beispielsweise durch Aufbringen einer Mischung von Latex mit Aluminiumpartikel hergestellt werden, welche einfach auf die Kühlauflage 2 aufgespritzt werden. Das Kühl¬ element 3 bzw. eine Anordnung mehrerer Kühlelemente 3 auf einer Unterlage 4, wird auf die jeweilige Körperregion des Patienten 1 aufgelegt. Aufgrund der guten Wärmeleitfähigkeit des Materials 8 innerhalb des Kühlelements 3 kommt es zu einem raschen Abkühlen der Hautoberfläche des Patienten 1 und somit auch zu einer re¬ lativ raschen Absenkung der Kerntemperatur des Patienten 1.

Fig. 5 zeigt ein Schnittbild durch einen Teil einer Kühlauflage 2, bei der die Kühlelemente 3 auf einer flexiblen Unterlage 4 angeordnet sind. Dabei sind die Kühlelemente 3 nicht quaderför¬ mig sondern in Form von Pyramidenstümpfen angeordnet, was eine leichtere Herstellbarkeit und bessere Stabilität mit sich bringt. Die Kühlelemente 3 können auch einstückig mit der fle¬ xiblen Unterlage 4 hergestellt werden. Im Inneren der Kühl¬ elemente 3 befindet sich das thermisch gut leitfähige Material 8 und die Kühlflüssigkeit 7. Um den Wärmeübergang vom Patienten 1 zum Kühlelement 3 zu verbessern, ist die Unterlage 4 im Bereich der Kühlelemente 3 vorzugsweise mit geringerer Dicke als die üb¬ rigen Bereiche ausgeführt. Ebenso ist es natürlich möglich, an

der dem Körper des Patienten 1 zugewandten Seite der Kühl¬ elemente 3 eine Kontaktplatte 6 (s. Fig. 4) anzuordnen. Für be¬ stimmte Anwendungen kann zwischen der Kühlauflage 2 und der Hautoberfläche des Patienten 1 eine wärmeisolierende Schicht 11 angeordnet werden um eine zu rasche Unterkühlung der Haut des Patienten 1 unter bestimmte Temperaturwerte zu verhindern. Zur Überwachung der Temperatur an der Hautoberfläche des Patienten 1 kann ein Sensor 12 vorgesehen sein, der entweder lose auf die Haut des Patienten 1 aufgelegt oder aufgeklebt wird oder in der wärmeisolierenden Schicht 11 oder in der Unterlage 4 der Kühlauflage 2 angeordnet ist. Der Temperatursensor 12 ist mit einer entsprechenden Auswerteelektronik und allenfalls einer akustischen oder visuellen Ausgabeeinheit verbunden, um dem Arzt oder Sanitäter die jeweilige Temperatur an der Haut anzeigen zu können. Wie bereits oben erwähnt, können zumindest Teile der dem Körper des Patienten 1 zugewandten Seite der Kühlauflage 2 mit einer Klebeschicht (nicht dargestellt) versehen sein, um eine bessere Verbindung mit der Hautoberfläche des Patienten 1 zu ermöglichen.

Fig. 6 zeigt eine Draufsicht auf zwei Kühlauflagen 2, bestehend aus jeweils vier Kühlelementen 3, welche mit Verbindungs¬ elementen 13, beispielsweise Reißverschlüssen, ausgestattet sind. Auf diese Weise kann aus mehreren Modulen eine geeignete Kühlauflage 2 geschaffen werden. Zwischen den Kühlelementen 3 kann die Kühlauflage 2 auch mit Einschnitten 22, Perforationen oder dgl. versehen sein. Diese verhindern das Entstehen eines isolierenden Luftpolsters zwischen der Hautoberfläche des Pati¬ enten 1 und der Kühlauflage 2 und erhöhen andererseits die Fle¬ xibilität der Kühlauflage 2. Die Einschnitte 22 können beispielsweise nach Produktion der Kühlauflage 2 durch Stanzen einfach und rasch hergestellt werden. Darüber hinaus kann die Kühlauflage 2 im Bereich derartiger Einschnitte 22 oder Perfora¬ tionen leichter, vorzugsweise werkzeuglos, getrennt werden und somit die Kühlauflage 2 an die jeweiligen Gegebenheiten der Grö¬ ße nach angepasst werden.

Optimal ist auch eine Kombination der Kühlauflage 2 mit einer automatischen Einrichtung zur Herzmassage (nicht dargestellt) .

Fig. 7 zeigt ein Schnittbild durch ein Kühlgerät 14 zur Kühlung der beschriebenen Kühlauflagen 2 oder zum Schutz der bereits ge¬ kühlten Kühlauflagen 2 vor Erwärmung. Das Kühlgerät 14 ist vorzugsweise zur Abkühlung der Kühlauflage 2 auf Temperaturen unter O 0 C, bzw. unter dem Gefrierpunkt dieser Kühlflüssigkeit 8 ausgebildet und beinhaltet ein Kühlaggregat 15, welches mit einer elektrischen Versorgung 16 verbunden wird. Das Kühlgerät 14 kann auch durch einen passiven Behälter 21 mit einer Wärme¬ isolierung 17 zur Aufnahmer der Kühlauflage 2 gebildet sein. Bei Wahl einer entsprechenden Wärmeisolierung 17 kann eine bereits abgekühlte Kühlauflage 2 über mehrere Tage ohne Zufuhr von elektrischer Energie aufbewahrt werden. Im Behälter 16 des Kühl¬ geräts 14 kann ein Sensor 18 zur Messung der Temperatur vorgese¬ hen sein, der mit einer Auswertungseinheit 19 und allenfalls einer akustischen und bzw. oder visuellen Ausgabeeinheit 20 ver¬ bunden sein kann. Dadurch kann die Einsatzbereitschaft der Kühlauflage 2 überwacht werden.

Besonders interessant ist auch eine Anwendung, bei der das Kühl¬ gerät 14 in einer Patientenliege integriert ist. Dadurch können die Kühlauflagen 2 besonders rasch eingesetzt werden was im Falle eines Herzstillstandes des Patienten 1 besonders wichtig ist (nicht dargestellt) .

Fig. 8 zeigt schließlich den Verlauf der Temperatur T H an der Hautoberfläche und der Körpertemperatur T κ in einer Tiefe von 27,5mm unter der Haut eines Versuchstieres bei der Anwendung einer erfindungsemäßen Kühlauflage 2 in einem Tierexperiment. Dabei wurden Schweine mit einem Gewicht von 75-95kg mit er¬ findungsgemäßen Kühlauflagen 2 versehen. Die Kühlelemente 3 ent¬ hielten reines Wasser, welches in Aluminiumspäne gebettet war. Zum Zeitpunkt t 0 wird die Kühlauflage auf das Versuchstier aufge¬ legt, worauf sich die Hauttemperatur T 11 innerhalb weniger Se¬ kunden auf 0°C sinkt. Eine weitere Absenkung der Temperatur unter 0 0 C ist aufgrund der Verwendung von Wasser als Kühl¬ flüssigkeit 7 nicht möglich. Somit kann es zu keinen Erfrierungen an der Haut des Versuchstieres kommen. Bereits einige Minuten nach dem Applizieren der Kühlauflage 2 zum Zeit¬ punkt t 0 beginnt die Körpertemperatur T κ zu sinken und erreicht schließlich nach etwa 15 Minuten 32-33 0 C. Die Körpertemperatur T κ

sinkt je nach Dauer der Anwendung weiter ab und erreicht nach etwa 30 Minuten 24-25°C. Dabei hängt der zeitliche Verlauf der Körpertemperatur T κ vom Kreislauf des Versuchstieres bzw. Pati¬ enten 1 und von der Größe der Kühlauflage 2 ab. Bei den Tierver¬ suchen an den Schweinen wurde eine Absenkung der Hirntemperatur von 5 0 C innerhalb von etwa 30 min erzielt. Dabei wurden etwa 0,6m 2 mit der Kühlauflage 2 abgedeckt.

Die erfindungsgemäße Kühleinrichtung 1 sowie die erfindungsgemä¬ ße Abgabeeinrichtung 4 ermöglicht eine besonders rasche Abküh¬ lung von Patienten, insbesondere mit Herzstillstand auch abseits von Krankenhäusern oder dgl. Einrichtungen, wodurch die Über¬ lebenschance erhöht und das Risiko zerebraler Schädigungen er¬ niedrigt werden kann. Die Einrichtung kann auch bei anderen Fällen, wo eine milde oder höhere Hypothermie vorteilhaft ist, angewendet werden.

Anhand eines Beispiels wird die Erfindung noch näher erläutert. Die unten stehende Tabelle zeigt für einige Materialien die Werte bzw. Wertebereiche für die spezifische Wärmekapazität c, die Wärmeleitfähigkeit λ und die Dichte p.

Aluminium und Graphit haben ungefähr die gleichen Eigenschaften bezüglich der Wärmeleitfähigkeit λ. Bezüglich Gewicht und Volu¬ men bezogen auf die spezifische Wärmekapazität c hat Graphit Vorteile gegenüber Aluminium. Wasser hat eine sehr schlechte Wärmeleitfähigkeit λ. Wird das Wasser beispielsweise mit 10 Vol.% Aluminium oder Graphit versetzt, so erhöht sich die Wärmeleitfähigkeit λ um etwa das 20-fache. Somit wird durch das Einbringen der Kühlflüssigkeit, insbesondere von Wasser, in ein Material mit demgegenüber sehr guter Wärmeleitfähigkeit λ, die schlechte Wärmeleitfähigkeit des Wassers überbrückt. Die Wärme¬ kapazität von c Eis wird durch das relativ geringe Volumen an Aluminium, Graphit oder Kupfer nicht wesentlich beeinflusst. So¬ mit wird die Wärmekapazität c des Eises mit der Wämeleitfähig- keit λ von Aluminium, Graphit, Kupfer oder dgl. kombiniert. Durch Einfrieren des Wassers auf -5 0 C bis -2O 0 C entsteht eine Wärmeaufnahmefähigkeit von etwa 10-40 kJ/kg, um die gewünschte Temperatur von 0 0 C an der Hautoberfläche zu erreichen.

Gemäß einer groben Annahme kann die spezifische Wärmekapazität c von menschlichen Gewebe mit 4 kJ/kg.°C angenommen werden. Bei einer Hauttemperatur von 35 0 C resultiert eine Wärmeaufnahmefä¬ higkeit von 140 kJ/kg, also 3-14 mal größer als die Wärmeauf¬ nahmfähigkeit der Kühlmatte. Es ist also nicht möglich, dass die Kühlauflage Erfrierungen an der Haut verursacht. Beim Schmelzen des Eises tritt der Kühleffekt durch die Schmelzwärme von Eis auf. Während jedoch bei normalem Eis durch die Wärmeaufnahme und das Schmelzen eine Wasserschicht zwischen der Hautoberfläche und dem Eis entsteht und eine weitere Kühlung des Körpers verhindert, wird durch die vorliegende Erfindung der Aufbau einer Isolierschicht verhindert und somit eine effektive Kühlung erzielt.

Um einen menschlichen Körper mit einem Gewicht von etwa 90kg und einer Körpertemperatur von 37 0 C um 5 0 C abzukühlen, ist eine Wärmemenge Q = c.m.ΔT = 4.90.5 = 180OkJ notwendig. Dafür ist eine Masse von etwas mehr als 5kg Eis notwendig. Die theoretischen Werte haben mit den praktischen in Tierexperimenten erprobten Werten gut übereingestimmt. Bei den Studien an Schweinen mit einem Gewicht von 75-95kg wurden jeweils sieben Kühlauflagen mit 14cm x 38cm und sieben Matten stücke mit jeweils 8cm x 30cm und

eine Kopfhaube mit 15cm x 40cm verwendet. Dies ergibt eine Ober¬ fläche von etwa 0,6m 2 . Die Kühlauflagen wurden bei -15 0 C ein¬ gefroren. Die erzielten Temperaturabsenkungen um 5 0 C im Gehirn der Schweine stellten sich innerhalb von 30 min ein.

Die konkreten praktischen Ergebnisse müssen anhand weiterer Ex¬ perimente ergründet und optimiert werden.

Wie bereits oben erwähnt, kann die Kühlauflage auch zum Kühlen von Produkten, beispielsweise Lebensmitteln oder dgl. eingesetzt werden.