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Patent Searching and Data


Title:
COVER FOIL DESIGNED AS PUSH-THROUGH FOIL FOR A BLISTER PACKAGE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2010/105756
Kind Code:
A1
Abstract:
A cover foil designed as a push-through foil for a blister package for packing moisture-sensitive products comprises an aluminum foil as a barrier layer against the penetration of water vapor and gases and a sealing layer for sealing against a blister bottom part. A plastic layer containing a moisture-adsorbing desiccant is arranged on the side of the aluminum foil that is equipped with the sealing layer.

Inventors:
BRANDL OLIVER (DE)
SENGER KARL-HEINZ (DE)
PASBRIG ERWIN (DE)
Application Number:
PCT/EP2010/001469
Publication Date:
September 23, 2010
Filing Date:
March 09, 2010
Export Citation:
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Assignee:
AMCOR FLEXIBLES KREUZLINGEN LT (CH)
BRANDL OLIVER (DE)
SENGER KARL-HEINZ (DE)
PASBRIG ERWIN (DE)
International Classes:
B32B15/08; B32B27/20; B65D65/40; B65D77/00; B65D81/00
Domestic Patent References:
WO2004080808A22004-09-23
WO2007104344A12007-09-20
Foreign References:
EP1733872A12006-12-20
US20070160789A12007-07-12
US6991095B12006-01-31
Attorney, Agent or Firm:
BURKHART, HANS (CH)
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Claims:
Patentansprüche

1. Deckfolie als Durchdrückfolie für eine Blisterpackung zum Verpacken von feuchteempfindlichen Produkten, mit einer Aluminiumfolie als Barriereschicht gegen den Durchtritt von Wasserdampf und Gasen und einer Siegelschicht zur Siegelung gegen ein Blisterbodenteil,

dadurch gekennzeichnet, dass

auf der mit der Siegelschicht versehenen Seite der Aluminiumfolie eine Feuchte adsorbierendes Trockenmittel enthaltende Kunststoffschicht angeordnet ist.

2. Deckfolie nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das Trockenmittel wenigstens ein Oxid aus der Gruppe der Alkali- und Erdalkalimetalle enthält.

3. Deckfolie nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Trockenmittel enthaltende Kunststoffschicht als Trockenmittel Kalziumoxid (CaO), insbesondere 0,5 bis 95 Gew.-% CaO, vorzugsweise 10 bis 65 Gew.-% CaO, enthält.

4. Deckfolie nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass als Trockenmittel Silicate, Silicagele, Alumo-Silicate, physikalisch trocknende Substanzen, Kristallwasser aufnehmende Substanzen, Zucker und Hydroxyl-Gruppen tragende Verbindungen eingesetzt werden.

5. Deckfolie nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Aluminiumfolie und der das Trockenmittel enthaltenden Kunststoffschicht eine Pufferschicht aus Kunststoff angeordnet ist.

6. Deckfolie nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die das Trockenmittel enthaltende Kunststoffschicht und/oder die Pufferschicht und/oder die Siegelschicht aus Polyolefin bestehen.

7. Deckfolie nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Pufferschicht, die das Trockenmittel enthaltende Kunststoffschicht und die Siegelschicht aus einer auf die Aluminiumfolie aufgetragenen Coextrusi- onsschicht gebildet sind.

8. Deckfolie nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Polyolefin der das Trockenmittel enthaltenden Kunststoffschicht und/oder der Pufferschicht und/oder der Siegelschicht aus Polyethylen (PE), insbesondere aus einem Polyethylen hoher Dichte (HDPE) und/oder einem linearen Polyethylen niedriger Dichte (LLDPE) und/oder einem Polyethylen niedriger Dichte (LDPE) und/oder aus Polypropylen (PP) besteht und optional Bestandteile säuremodifizierter Polyolefine, wie lonomere, EAA oder PP-MSA, enthält.

9. Deckfolie nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Aluminiumfolie auf der mit der Siegelschicht versehenen Seite mit einem Haftvermittler, insbesondere mit einem wasser- oder lösemittelbasierten Primer oder mit einem polymeren Haftvermittler beschichtet ist.

10. Blisterpackung mit einer Deckfolie gemäss einem der vorangehenden Ansprüche zum Verpacken von pharmazeutischen Produkten, wie feuchteempfindlichen Tabletten und Pulvern.

Description:
Deckfolie als Durchdrückfolie für eine Blisterpackung

Die Erfindung betrifft eine Deckfolie als Durchdrückfolie für eine Blisterpackung zum Verpacken von feuchteempfindlichen Produkten, mit einer Aluminiumfolie als Barriereschicht gegen den Durchtritt von Wasserdampf und Gasen und einer Siegelschicht zur Siegelung gegen ein Blisterbodenteil.

Es ist allgemein bekannt, gegen Feuchtigkeit und Sauerstoff empfindliche Produkte durch Verpacken in Kunststoffmaterialien vor schädlichen atmosphärischen Einflüssen zu schützen. Feuchteempfindliche Produkte können beispielsweise mit einem für Wassermoleküle praktisch undurchlässigen Kunststofffilm umhüllt werden. Als Barriere gegen den Durchtritt von Feuchtigkeit kann z.B. ein Film aus einem Polyethylen hoher Dichte (HDPE) oder aus einem Polyvinylidenchlorid-Methylacrylat-Copolymer (PVDC-MA) verwendet werden. Filme aus orientiertem Polypropylen (oPP), gegebenenfalls metallisiert, oder metallisierte Polyesterfilme, dienen ebenfalls als Barrierematerial gegen Feuchtigkeitsdurchtritt. Weiter sind Metallfolien als Barrierematerial gegen den Durch- tritt von Feuchtigkeit und/oder Sauerstoff bekannt und werden oft im Verbund mit Kunststofffilmen eingesetzt. Eine gute Barrierewirkung gegen Wasserdampf und Gase kann auch mit einer Schicht aus Ethylen-Vinylalkohol-Copolymer (EVOH) erreicht werden.

Obschon heute Laminate mit Barriereschichten mit hoher Durchtrittssperrwir- kung gegen Feuchtigkeit und Sauerstoff bekannt sind, kann der Durchtritt von Feuchtigkeit gerade bei gesiegelten Verpackungen nicht vollständig verhindert werden, da die Kanten der Laminate durch die Barriereschicht nicht geschützt sind. Über diese ungeschützten Kanten im Bereich von Siegelungen kann Feuchtigkeit und Sauerstoff in das Innere heissgesiegelter Verpackungen eindringen und die Qualität feuchteempfindlicher Produkte beeinträchtigen. Aus WO-A-2004/080808 sind mehrschichtige Filme mit einer Barriereschicht und mit einer Feuchte adsorbierendes Material enthaltenden Siegelschicht bekannt. Die Filme dienen zum Verpacken feuchteempfindlicher Gegenstände, wie z.B. Diagnostik-Teststreifen, und werden entweder nach Faltung gegen sich selbst oder gegen einen zweiten Film heissgesiegelt. Als Feuchte adsorbierendes Material mit starker Wasserbindung wird bevorzugt Kalziumoxid (CaO) eingesetzt.

Aus WO-A-2007/104344 ist es bekannt, zum Verpacken feuchteempfindlicher Produkte, wie Tabletten und Pulvern, Blisterpackungen mit einem Blisterbo- denteil aus einem Laminat mit einer Barriereschicht gegen Wasserdampf und Gase einzusetzen. Zusätzlich ist auf der Seite der Barriereschicht, welche gegen die Innenseite des Blisterbodenteils und gegen eine das Blisterbodenteil verschliessende Deckfolie gerichtet ist, eine beispielsweise CaO als Trocken- mittel enthaltende Schicht aus Polyolefin angeordnet. Eine als Durchdrückfolie ausgestaltete Deckfolie weist beispielsweise den folgenden Schichtaufbau auf: Siegelschicht / Aluminiumfolie / Druckvorlack / Bedruckung / Drucküberlack.

Typischerweise weist eine Durchdrückfolie von Blisterpackungen eine 20 μm dicke Aluminiumfolie im Zustand "hart" auf. Um die Durchdrückbarkeit auch für schwächere Personen, wie z.B. Senioren, zu gewährleisten, darf auch die u.a. zur Siegelung gegen ein Blisterbodenteil benötigte Innenschicht eine gewisse Dicke nicht überschreiten. Eine herkömmliche Durchdrückfolie mit einer LDPE Beschichtung als Siegelschicht ist beispielsweise wie folgt aufgebaut:

Lack, 1-2 g/m 2 / Aluminiumfolie hart, 20 μm / Primer 1 g/m 2 / LDPE 15 g/m 2 .

Die Wasseraufnahmekapazität von Blisterbodenteilen mit einer Trockenmittel enthaltenden Innenschicht ist wegen der beschränkten Dicke der Innenschicht auf Flächengewichte der Innenschicht inklusive Trockenmittel von typischerweise etwa 35-65 g/m 2 begrenzt. Der Trockenmittelanteil liegt typisch bei etwa 30 bis 50 % des Gesamtflächengewichts der mit Trockenmittel beladenen Schicht. Um aber auch "feuchte Tabletten" mit Hilfe eines Trockenmittels zu trocknen, ist grundsätzlich eine möglichst hohe Wasseraufnahmekapazität in der Blisterpackung anzustreben.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Wasseraufnahmekapazität von Blisterpackungen zum Verpacken von feuchteempfindlichen Produkten mit einer Deckfolie als Durchdrückfolie und mit einem eine Trockenmittel enthaltende Schicht aufweisenden Blisterbodenteil weiter zu erhöhen.

Zur erfindungsgemässen Lösung der Aufgabe führt eine mit einer Aluminiumfolie als Barriereschicht gegen den Durchtritt von Wasserdampf und Gasen und einer Siegelschicht zur Siegelung gegen ein Blisterbodenteil ausgestaltete Deckfolie, bei der auf der mit der Siegelschicht versehenen Seite der Aluminiumfolie eine Feuchte adsorbierendes Trockenmittel enthaltende Kunststoff- schicht angeordnet ist.

Die Erfindung macht sich die allgemein an Verpackungsfolien und daraus hergestellten Verpackungen gemäss WO-A-2004/080808 und an Blisterbodentei- len gemäss WO-A-2007/104344 gewonnenen Erkenntnisse zunutze.

Überraschenderweise hat sich herausgestellt, dass die Innenschicht, d.h., die auf der zur Siegelung gegen ein Blisterbodenteil vorgesehenen Seite der Aluminiumfolie angeordnete, Trockenmittel enthaltende Kunststoffschicht gegenüber den bei Durchdrückfolien nach dem Stand der Technik üblichen, siegelfä- higen Innenschichten eine zwei- bis dreifache Dicke aufweisen kann, ohne dass die Durchdrückbarkeit der Folie abnimmt. Der Grund hierfür liegt darin, dass die Trockenmittel tragende Schicht im Vergleich zu Schichten ohne Trockenmittel eine viel höhere Brüchigkeit aufweisen. Erst diese Erkenntnis machte den Weg frei für die Entwicklung der erfindungsgemässen Deckfolie mit einem erheblichen und daher wirtschaftlich sinnvollen Gehalt an Trockenmittel.

Die Trockenmittel enthaltende Kunststoffschicht enthält als Trockenmittel be- vorzugt wenigstens ein Oxid aus der Gruppe der Alkali- und Erdalkalimetalle. Eine besonders bevorzugte, Trockenmittel enthaltende Kunststoffschicht enthält als Trockenmittel Kalziumoxid (CaO), insbesondere 0,5 bis 95 Gew.-% CaO, vorzugsweise 10 bis 65 Gew.-%.

Es können aber auch andere, als Trockenmittel geeignete Substanzen eingesetzt werden, wie z. B. Silicate, Silicagele, Alumo-Silicate, physikalisch trocknende Substanzen, Kristallwasser aufnehmende Substanzen, Zucker und Hydroxyl-Gruppen tragende Verbindungen.

Da Trockenmittel üblicherweise als Pulver in körniger Form vorliegen, muss darauf geachtet werden, dass die Körner des Trockenmittels nicht in die Aluminiumfolie drücken und diese durchstossen, da auf diese Weise in der Aluminiumfolie entstandene Löcher die Integrität der Blisterpackung zerstören und den angestrebten hohen Feuchtschutz zunichte machen würden. Trockenmittel werden üblicherweise in der Form eines Trockenmittel tragenden Master- batches in einem Extrusions- oder Coextrusionsverfahren auf die Aluminiumfolie aufgebracht. Dabei darf die Schichtdicke der das Trockenmittel tragenden Schicht nicht zu gross sein, da sonst der vor allem für Senioren wichtige, relativ niedrige Kraftaufwand beim Herausdrücken einer Tablette überschritten wird und die Durchdrückbarkeit der Deckfolie verloren geht. Bei den auf dem Markt erhältlichen, Trockenmittel tragenden Masterbatches aus beispielsweise PoIy- ethylen (PE) und CaO weist das Trockenmittel Partikelgrössen (dioo) > 10-20 μm auf. Solche Partikelgrössen sind in der Lage, üblicherweise für Durch- drückfolien im Zustand "hart" eingesetzte Aluminiumfolien einer Dicke von z. B. 20 μm zu durchstossen.

Aus diesem Grund kann es sich als zweckmässig erweisen, zwischen der Aluminiumfolie und der das Trockenmittel enthaltenden Kunststoff Schicht eine Pufferschicht aus Kunststoff anzuordnen.

Die das Trockenmittel enthaltende Kunststoffschicht und/oder die Pufferschicht und/oder die Siegelschicht bestehen bevorzugt aus Polyolefin, vorzugsweise aus Polyethylen (PE), insbesondere aus einem Polyethylen hoher Dichte (HDPE) und/oder einem linearen Polyethylen niedriger Dichte (LLDPE) und/oder einem Polyethylen niedriger Dichte (LDPE) und/oder aus PoIy- propylen (PP) und enthalten optional Bestandteile säuremodifizierter PoIy- olefine, wie lonomere, EAA oder PP-MSA. Diese säuremodifizierten Polyolefine wirken als Haftvermittler, so dass in gewissen Fällen auf einen separaten Primer verzichtet werden kann.

Die Pufferschicht, die das Trockenmittel enthaltende Kunststoffschicht und die Siegelschicht sind bevorzugt aus einer auf die Aluminiumfolie aufgetragenen Coextrusionsschicht gebildet.

Die Aluminiumfolie kann auf der mit der Siegelschicht versehenen Seite mit einem Haftvermittler, insbesondere mit einem wasser- oder lösemittelbasierten Primer oder mit einem polymeren Haftvermittler beschichtet sein.

Ein typischer Aufbau einer Deckfolie ist z. B.:

Lack, 1-2 g/m 2

Aluminiumfolie 20 μm, hart

Primer, 1 g/m 2

LDPE, 12 g/m 2 als Pufferschicht

PE + Trockenmittel, 30 g/m 2 LDPE, 4 g/m 2 als Siegelschicht

Zusätzlich kann die Deckfolie bedruckt und die Bedruckung gegebenenfalls überlackiert sein.

Messungen zeigen, dass bei einer Trockenmittel enthaltenden Kunststoffschicht bis zu einem Flächengewicht von ca. 38 g/m 2 keine Verschlechterung der Durchdrückbarkeit im Vergleich zu einer Standard Durchdrückfolie mit dem Schichtaufbau

Lack, 1 -2 g/m 2 Aluminiumfolie 20 μm, hart Primer, 1 g/m 2 LDPE, 15 g/m 2 als Siegelschicht

festgestellt wird.