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Title:
COVER LAYER WITH REDUCED TENSILE PROPERTIES FOR USE OF WEAR‑RESISTANT LAMINATE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2013/045067
Kind Code:
A1
Abstract:
The present invention relates to a low‑tension cover layer which is intended for a laminate material and comprises a resin‑impregnated decorative paper with or without printing or a resin‑impregnated overlay paper, or a combination of the two, wherein the resin comprises in each case a mixture of at least one aminoplast and at least one water‑soluble or water‑dispersible plastics material selected from the group made up of polyvinyl resin, polyvinyl acetate and polyvinyl alcohol. The invention also relates to the use of the low‑tension cover layer according to the invention for constructing a laminate material with corresponding counter‑tension.

Inventors:
BECK ELMAR (DE)
WENTZEL DETLEF ANDREAS (DE)
Application Number:
PCT/EP2012/003978
Publication Date:
April 04, 2013
Filing Date:
September 24, 2012
Export Citation:
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Assignee:
DAKOR MELAMIN IMPRAEGNIERUNGEN GMBH (DE)
BECK ELMAR (DE)
WENTZEL DETLEF ANDREAS (DE)
International Classes:
B32B27/00; B32B29/00; D21H17/36; D21H19/20; D21H19/26; D21H19/56; D21H19/58; D21H19/60; D21H27/24; D21H27/26; D21H27/28
Foreign References:
DE102004036664A12006-03-23
EP1391478A12004-02-25
EP2006447A12008-12-24
DE1219211B1966-06-16
DE1231881B1967-01-05
Other References:
None
Attorney, Agent or Firm:
HOCK, JOACHIM (DE)
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Claims:
Ansprüche 1. Zugarme Deckschicht für ein Laminatmaterial, umfassend ein mit Harz imprägniertes, bedrucktes oder unbedrucktes Dekorpapier oder ein mit Harz imprägniertes Overlaypapier oder eine Kombination von beiden, wobei das Harz jeweils ein Gemisch aus mindestens einem Aminoplastharz und mindestens einem wasserlöslichen oder wasserdispergierbaren Kunststoff, ausgewählt aus der Gruppe, bestehend aus Polyvinylharz, Polyvinylacetat und Polyvinylalkohol, umfasst.

2. Zugarme Deckschicht nach Anspruch 1 , wobei der mindestens eine wasserlösliche oder wasserdispergierbare Kunststoff mindestens 1 Gew.-% des Harzes ausmacht.

3. Zugarme Deckschicht nach Anspruch 1 oder 2, wobei der mindestens eine wasserlösliche oder wasserdispergierbare Kunststoff Polyvinylalkohol ist. 4. Zugarme Deckschicht nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei das Aminoplastharz ein Gemisch aus Melaminharz und Harnstoffharz ist.

5. Zugarme Deckschicht nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei das Flächengewicht des bedruckten oder unbedruckten Dekorpapiers von 30 bis 90 g/m2 beträgt.

6. Zugarme Deckschicht nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei das bedruckte Dekorpapier 1 bis 10 g/m2 Farbe enthält. 7. Zugarme Deckschicht nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei die Deckschicht eine Dicke von 30 bis 250 pm aufweist.

8. Zugarme Deckschicht nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei die prozentuale Beharzung bezogen auf die Rohmasse des bedruckten oder unbedruckten Dekorpapiers von 30 bis 150 % beträgt.

9. Zugarme Deckschicht nach einem der Ansprüche 1 bis 8, welche weiter harte mineralische Partikel umfasst.

10. Zugarme Deckschicht nach einem der Ansprüch 1 bis 9, wobei das Flächengewicht des Overlaypapiers von 10 bis 70 g/m2 beträgt

11. Verwendung der zugarmen Deckschicht nach einem der Ansprüche 1 bis 10 zum Aufbau eines Laminatmaterials, das einen Träger als Basiskörper aufweist, wobei die zugarme Deckschicht auf der Oberseite des Trägers und ein Gegenzugimprägnat auf der Unterseite des Trägers angeordnet werden.

12. Verwendung nach Anspruch 11 , wobei der Träger eine MDF- oder HDF- Platte ist.

13. Verwendung nach Anspruch 11 oder 12, wobei das Gegenzugimprägnat ein Gegenzugpapier, auf das eine schalldämmende Materialschicht mittels einer Klebebeschichtung aufgebracht ist, umfasst.

14. Verwendung nach Anspruch 13, wobei das Gegenzugpapier aus einem Regeneratpapier auf der Basis von Edelzellstoffen besteht und eine Rohpapiergrammatur von 30 bis 140 g/m2 aufweist.

15. Verwendung nach Anspruch 14, wobei das Endgewicht des Gegenzugpapiers nach Tränkung mit einem Harz 100 bis 250 g/m2 beträgt.

Description:
Deckschicht mit reduzierten Zugeigenschaften zur Verwendung von

abriebfestem Laminat

Die vorliegende Erfindung betrifft eine zugarme Deckschicht für ein Laminatmaterial, welche ein mit Harz imprägniertes, bedrucktes oder unbedrucktes Dekorpapier oder ein mit Harz impägniertes Overlaypapier oder eine Kombination von beiden umfasst, wobei das Harz jeweils ein Gemisch aus mindestens einem Aminoplastharz und mindestens einem wasserlöslichen oder wasserdispergierbaren Kunststoff, ausgewählt aus der Gruppe, bestehend aus Polyvinylharz, Polyvinylacetat und Polyvinylalkohol, umfasst. Ferner betrifft die Erfindung die Verwendung der erfindungsgemäßen zugarmen Deckschicht zum Aufbau eines Laminatmaterials mit entsprechendem Gegenzug.

Es ist bekannt, Platten zur Herstellung von Laminatfussböden durch eine beidseitige Beschichtung von Holzwerkstoffplatten herzustellen. So gibt es zahlreiche Fussbodenbeläge, die aus einer Vielzahl von Schichten oder Platten bestehen, welche man durch Verkleben oder mechanisches Fügen miteinander verbindet. In vielen Fällen enthalten die Platten einen Kern aus Holz oder einem Holzwerkstoff, beispielsweise hoch verdichtete Faserplatten der Art HDF (High Density Fiberboard) oder mitteldichte Faserplatten MDF (Medium Density Fiberboard). Dieser Kern wird auf seiner Oberseite mit einer Oberflächenbeschichtung, bestehend aus einem Dekorfilm, das heißt einer dekorativen Schicht, wie einem imprägnierten Dekorpapier, überzogen, so dass eine Fussbodenlaminatplatte eine dekorative Schicht aus einem bedruckten Papier umfassen kann, die auf dem Kern durch Imprägnierung mit einem polymerisierbaren Aminoplastharz, wie beispielsweise Melaminharz, aufgetragen ist. Bekanntermaßen wird in der Regel über der Dekorschicht als weiterer Bestandteil der Oberflächenbeschichtung auf gleiche Weise ein mit Aminoplastharz imprägniertes Overlay aufgebracht. Auf der Unterseite kann eine bekannte Laminatbodenplatte eine Schicht umfassen, die insbesondere mechanische Spannungen im Schichtverbund ausgleichen soll. Diese Schicht kann eine Ausgleichsfolie sein, besteht aber zumeist aus einer einfachen Kraft- oder Regeneratpapierlage, die imprägniert und appliziert ist und daher als Gegenzugimprägnat bezeichnet wird.

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine zugarme, d.h. mit reduzierten Zugeigenschaften, Deckschicht für ein Laminatmaterial bereitzustellen, die es ermöglicht, bei der Herstellung eines Laminatmaterials Papier und Harz im Gegenzugimprägnat, und damit verbunden auch die Kosten bei der Herstellung des Laminatmaterials, einzusparen, ohne dabei jedoch die Produkteigenschaften des Laminatmaterials zu verändern.

Diese Aufgabe wird durch die in den Ansprüchen gekennzeichneten Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung gelöst.

Insbesondere wird erfindungsgemäß eine zugarme Deckschicht für ein Laminatmaterial bereitgestellt, die ein mit Harz imprägniertes bedrucktes oder unbedrucktes Dekorpapier oder ein mit Harz imprägniertes Overlaypapier oder eine Kombination von beiden umfasst, wobei das Harz jeweils ein Gemisch aus mindestens einem Aminoplastharz und mindestens einem wasserlöslichen oder wasserdispergierbaren Kunststoff, ausgewählt aus der Gruppe, bestehend aus Polyvinylharz, Polyvinylacetat und Polyvinylalkohol, umfasst. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist der mindestens eine wasserlösliche oder wasserdispergierbare Kunststoff Polyvinylalkohol.

Der Begriff Aminoplastharz unterliegt erfindungsgemäß keiner Einschränkung. So können beispielsweise Melaminharze oder Harnstoffharze oder auch Gemische davon verwendet werden. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist das Aminoplastharz ein Gemisch aus Melaminharz und Harnstoffharz. Der Anteil des mindestens einen wasserlöslichen oder wasserdispergierbaren Kunststoffs am Harz unterliegt erfindungsgemäß keiner Einschränkung. In einer bevorzugten Ausführungsform macht der mindestens eine wasserlösliche oder wasserdispergierbare Kunststoff mindestens 1 Gew.-% des Harzes aus, bevorzugter mindestens 5 Gew.-% des Harzes. Des Weiteren macht der mindestens eine wasserlösliche oder wasserdispergierbare Kunststoff in einer bevorzugten Ausführungsform höchstens 30 Gew.-% des Harzes aus, bevorzugter höchstens 20 Gew.-% des Harzes, noch bevorzugter höchstens 15 Gew.-% des Harzes und am meisten bevorzugt höchstens 10 Gew.-% des Harzes.

Erfindungsgemäß ermöglicht die Verwendung des wasserlöslichen oder wasserdispergierbaren Kunststoffs räumlich das Aminoplastharz im imprägnierten Dekorpapier oder Overlaypapier zu ersetzen und somit die Anzahl der einzelnen Kondensationspunkte zu reduzieren. Dadurch kann bei der Herstellung eines Laminatmaterials, das die erfindungsgemäße zugarme Deckschicht umfasst, ein auf dem Träger des Laminatmaterials rückseitig angeordnetes Gegenzugimprägnat im Gewicht deutlich reduziert werden.

Das bedruckte oder unbedruckte Dekorpapier bzw. Dekorfilm und das Overlaypapier unterliegen erfindungsgemäß keiner Einschränkung, solange sie sich branchenüblicherweise imprägnieren lassen. Das bedruckte oder unbedruckte Dekorpapier besteht vorzugsweise aus Zellulose, gegebenenfalls mit einem Anteil an Regenerat. Insbesondere ist der Begriff bedrucktes oder unbedrucktes Dekorpapier hinsichtlich seiner möglichen Grammatur weit auszulegen. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung beträgt das Flächengewicht des bedruckten oder unbedruckten Dekorpapiers von 30 bis 90 g/m 2 . Die Art der Bedruckung des bedruckten Dekorpapiers unterliegt erfindungsgemäß keinerlei Einschränkung. Demzufolge kann die Bedruckung beispielsweise durch Kupfertiefdruck oder Digitaldruck erfolgen. Üblicherweise enthält ein bedrucktes Dekorpapier 1 bis 10 g/m 2 Farbe, die vorzugsweise in ein bis vier Stufen aufgetragen wird. Das Imprägnieren des bedruckten oder unbedruckten Dekorpapiers kann mit allen branchenüblichen Maschinensystemen zum Aufbringen von Bindemitteln durchgeführt werden. Die Menge des Harzes kann beispielsweise mittels Dosierwalzen geregelt werden. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird die Menge des Harzes in der Art geregelt, dass die prozentuale Beharzung bezogen auf die Rohmasse des bedruckten oder unbedruckten Dekorpapiers 30 bis 150 % entspricht. Demzufolge beträgt beispielsweise das Endgewicht des Dekorpapiers nach Imprägnierung 90 bis 175 g/m 2 , wenn ein bedrucktes oder unbedrucktes Dekorpapier mit einem Flächengewicht von 70 g/m 2 verwendet wird. Bei Verwendung von Polyvinylalkohol tritt bei der Imprägnierung ein Schmiereffekt ein, der es erlaubt, den Spaltabstand der Dosierwalzen deutlich zu verkleinern, wodurch es möglich wird, die Auftragungsmenge des Harzes vorteilhaft zu reduzieren. Gemäß einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung kann die zugarme Deckschicht auch aus einem imprägnierten Overlaypapier aufgebaut sein oder alternativ auch aus einem bedruckten oder unbedruckten Dekorpapier, wie vorstehend beschrieben, mit einem darauf aufgebrachten imprägnierten Overlaypapier. Das Overlaypapier besteht üblicherweise aus Edelzellstoff (a- Cellulose), wobei das Flächengewicht des Overlaypapiers vorzugsweise von 10 bis 70 g/m 2 beträgt. Das Endgewicht des imprägnierten Overlays beträgt vorzugsweise nach Imprägnierung 40 bis 300 g/m 2 . Das Endgewicht der zugarmen Deckschicht, die sowohl einen Dekorfilm als auch ein Overlay umfasst, beträgt 70 bis 350 g/m 2 , vorzugsweise 100 bis 300 g/m 2 .

Die Dicke der zugarmen Deckschicht unterliegt erfindungsgemäß keiner Einschränkung. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform weist die zugarme Deckschicht eine Dicke von 30 bis 250 pm auf. Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung umfasst die zugarme Deckschicht, wenn aus einem bedruckten oder unbedruckten Dekorpapier, einem imprägnierten Overlaypapier oder der Kombination von beiden aufgebaut, wie vorstehend beschrieben, weiter harte mineralische Partikel, wie zum Beispiel Korund, Siliciumoxid und/oder Siliciumcarbid. Durch Verwendung dieser Füllstoffe kann unter anderem die Deckschicht vor Abnutzung und Beschädigung geschützt werden. Die erfindungsgemäße Deckschicht bzw. deren Beschichtungsmasse kann zusätzlich noch weitere Additive, wie zum Beispiel Härter, Trennmittel oder Netzmittel umfassen.

Geeignet zur Herstellung der erfindungsgemäßen zugarmen Deckschicht sind branchenübliche Imprägnieranlagen, wie sie üblicherweise zur Herstellung von imprägnierten Dekorpapieren und imprägnierten Overlaypapieren verwendet werden. Die erfindungsgemäße zugarme Deckschicht wird dabei auf die übliche Restfeuchte von 4 % bis 8 % getrocknet. Des Weiteren wird in der vorliegenden Erfindung die Verwendung der erfindungsgemäßen zugarmen Deckschicht zum Aufbau eines Laminatmaterials, das einen Träger als Basiskörper aufweist, bereitgestellt, wobei die erfindungsgemäße Deckschicht auf der Oberseite des Trägers und ein Gegenzugimprägnat auf der Unterseite des Trägers angeordnet werden. Optional kann zwischen der Deckschicht und dem Träger ein Underlay vorgesehen werden. Solche Underlays sind im Stand der Technik bekannt. Üblicherweise sind solche Underlays auf Basis von mit Phenolharzen oder Melaminharzen imprägnierten Papieren oder Glasfaserbahnen. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist der Träger eine MDF- oder HDF- Platte. Das Gegenzugimprägnat umfasst vorzugsweise ein imprägniertes Papier, dem sogenannten Gegenzugpapier, auf das eine schalldämmende Materialschicht mittels einer Klebebeschichtung aufgebracht sein kann. Das Gegenzugpapier besteht vorzugsweise aus einem Regeneratpapier auf der Basis von Edelzellstoffen, wobei eine Rohpapiergrammatur von 30 bis 140 g/m 2 zweckmäßig ist. Das Endgewicht nach der Tränkung mit z.B. Melamin-Harz beträgt vorzugsweise 100 bis 280 g/m 2 . Gemäß der vorliegenden Erfindung kann ein üblicherweise eingesetztes Gegenzugpapier mit einem Flächengewicht von 105 g/m 2 und einem Endgewicht als Imprägnat von 250 g/m 2 durch ein Gegenzugpapier mit einem Flächengewicht von 50 g/m 2 und einem Endgewicht als Imprägnat von 150 g/m 2 ersetzt werden. Somit kann vorteilhafterweise eine Einsparung von etwa 40% der Masse des Gegenzugs realisiert werden. Bei dem Harz handelt es sich um ein Aminoplastharz, bestehend aus Harnstoff und/oder Melaminharzen. Der Gegenzug ist auf der Unterseite des Trägers angeordnet, damit das Laminatmaterial nach dem Aushärten in der Presse und für spätere Anwendung seine plane Form beibehält. Durch Verwendung des spezifisch gewählten Harzgemisches kann vorteilhafterweise eine zugarme Deckschicht für ein Laminatmaterial bereitgestellt werden. Somit kann der Gegenzug leichter (dünner) ausgestaltet und die Harzmenge im Gegenzugimprägnat reduziert werden, da die erfindungsgemäße Deckschicht weniger Zugwirkung auf der Oberseite bei der Aushärtung aufweist. Dies führt sowohl zu einer Einsparung in den Fertigungskosten als auch zu einer umweltbewussten Reduzierung des im Gegenzugimprägnat verwendeten Formaldehyds. Die erfindungsgemäße zugarme Deckschicht entspricht allen geforderten Qualitätsmerkmalen, wie beispielsweise Abriebbeständigkeit, Haftung zur Platte, Oberflächengeschlossenheit und hohe Transparenz.