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Patent Searching and Data


Title:
COVER FOR A PROSTHETIC HAND AND METHOD FOR PRODUCING SAME
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2023/088754
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a cover for a prosthetic hand, having a textile main part that covers at least a palm area of a prosthetic hand when worn. The main part is designed as a partial glove having through-openings for prosthetic fingers and at least one distal finger cap consisting of a non-textile plastic material replaces a missing textile finger area.

Inventors:
LUNZER WALTER (AT)
WAGNER SONJA (AT)
WILLCOCK ANGELIKA (AT)
Application Number:
PCT/EP2022/081314
Publication Date:
May 25, 2023
Filing Date:
November 09, 2022
Export Citation:
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Assignee:
BOCK OTTO HEALTHCARE PROD GMBH (AT)
International Classes:
A61F2/50; A41D19/00; A41D19/015; A61F2/58; A61F2/78
Foreign References:
EP3811806A12021-04-28
US20140236314A12014-08-21
US20120324620A12012-12-27
US20160016065A12016-01-21
DE102015006515A12016-12-01
EP2285314B12012-05-09
DE102016003862A12017-12-14
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Claims:
Patentansprüche

1 . Prothesen hand Überzug mit einem textilen Grundkörper (10), der im angelegten Zustand zumindest einen Handflächenbereich einer Prothesenhand zumindest teilweise abdeckt, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (10) als ein Teilhandschuh mit Durchtrittsöffnungen für Prothesenfinger ausgebildet ist und zumindest eine distale Fingerkappe (20) mit einem nichttextilen Kunststoff einen fehlenden textilen Fingerbereich ersetzt.

2. Prothesen hand Überzug nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass an allen Fingern distale Fingerkappen (20) angeordnet sind.

3. Prothesenhandüberzug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die distale Fingerkappe (20) an dem textilen Grundkörper (10) angenäht, angeklebt, angegossen, aufgedruckt und/oder angeschweißt ist.

4. Prothesenhandüberzug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Fingerkappe (20) abnehmbar und/oder austauschbar an dem Grundkörper (10) befestigt ist.

5. Prothesenhandüberzug nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die distale Fingerkappe (20) an einem textilen Hülsenabschnitt (11) des Grundkörpers (10), der sich in einem angelegten Zustand entlang dem Prothesenfinger erstreckt, befestigt ist.

6. Prothesenhandüberzug nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass sich der Hülsenabschnitt (11) bis zu einem ersten oder zweiten Fingergelenk erstreckt.

7. Prothesenhandüberzug nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Grundkörper (10) zumindest ein Verstärkungselement (30) angenäht, angeklebt, angegossen, aufgedruckt und/oder angeschweißt ist. . Prothesenhandüberzug nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (10) hydrophobiert ist. . Prothesenhandüberzug nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an zumindest einer Fingerkappe (20) mediale und/oder laterale Verlängerungen (21) ausgebildet sind, die im angelegten Zustand ein Gelenk in proximaler Richtung überdecken.

10. Prothesen hand Überzug nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an der Fingerkappe (20) eine Fingernagelkomponente (22) und/oder ein Fingernagelaufnahmebereich angeordnet oder ausgebildet ist.

11. Prothesen hand Überzug nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Fingerkappe (20) eine gleichmäßige Wandstärke aufweist.

12. Prothesen hand Überzug nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Fingerkappe (20) eine geschlossene Wandung mit einem Hohlraum zur Aufnahme eines Prothesenfingers aufweist.

13. Prothesen hand Überzug nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der textile Grundkörper (10) aus einem bi-elastischen Material besteht oder bi-elastische Abschnitte aufweist.

14. Prothesen hand Überzug nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Fingerkappe (20) aus einem Silikon, einem PVC oder einem anderen Copolymer ausgebildet ist.

15. Prothesen hand Überzug nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Ausnehmung in dem Grundkörper (10) von einem Silikonmaterial oder einem PVC-Material ausgefüllt oder abgedeckt ist.

16. Prothesen hand Überzug nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an der Innenseite der Fingerkappe (20) eine Beschichtung oder ein textiles Futter angeordnet ist. - 18-

WO 2023/088754 PCT/EP2022/081314

17. Prothesen hand Überzug nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Grundkörper (10) ein Schlitz (40) oder eine Falte mit einer Verschlusseinrichtung (50) angeordnet ist.

18. Prothesenhandüberzug nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlitz (40) oder die Falte ulnar angeordnet ist und insbesondere ab der Höhe des Handballens in Proximalrichtung verlaufend angeordnet ist.

19. Prothesenhandüberzug nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine Fingerkappe (20) eine leitfähige Komponente zur Bedienbarkeit eines Touchscreens aufweist. 0. Verfahren zum Herstellen eines Prothesenhandüberzuges nach einem der voranstehenden Ansprüche mit den Schritten:

- Bereitstellen eines Teilhandschuhes mit einem Grundkörper (10) und

- Befestigen einer separat hergestellten Fingerkappe (20) mit einem nichttextilen

Kunststoff an dem Grundkörper (10) als Ersatz für einen fehlenden, distalen, textilen Fingerbereich. 1. Verfahren nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, dass die Fingerkappe (20) in einem Vakuumgieß-, Spritzgieß- oder additiven Fertigungsverfahren hergestellt wird. 2. Verfahren nach einem der Ansprüche 20 oder 21 , dadurch gekennzeichnet, dass der Teilhandschuh aus einem bi-elastischen Material hergestellt wird. 3. Verfahren nach einem der Ansprüche 20 bis 22, dadurch gekennzeichnet, dass die Fingerkappe (20) an den Teilhandschuh angeklebt, angenäht, angeschweißt, aufgedruckt oder angegossen wird.

Description:
Prothesenhandüberzug und Verfahren zu dessen Herstellung

Die Erfindung betrifft einen Prothesenhandüberzug mit einem textilen Grundkörper, der im angelegten Zustand zumindest einen Handflächenbereich einer Prothesenhand zumindest teilweise abdeckt und ein Verfahren zum Herstellen eines Prothesenhandüberzugs mit einem solchen Grundkörper.

Prothesenhandüberzüge werden verwendet, um eine Prothesenhand oder Komponenten einer Prothesenhand zu verdecken oder zu schützen. Die Überzüge sind dabei unter der Verwendung unterschiedlicher Materialien flexibel und in der Regel elastisch ausgebildet. Einerseits erfüllt der Prothesenhandüberzug eine Schutzfunktion, indem er die Prothesenhand vor äußeren Einflüssen, beispielsweise Staub, Kratzer und Flüssigkeiten, schützt und gleichzeitig eine Polsterung für natürliche Gliedmaßen oder Gegenstände bereitstellt, sofern es bei der Nutzung der Prothese zu einem Kontakt damit kommt. Andererseits erfüllt der

Prothesenhandüberzug eine ästhetische Funktion. Verwender einer Prothese möchten häufig nicht, dass diese als solche unmittelbar erkannt wird. Schließlich können Prothesenhandüberzüge eine funktionale Komponente einer prothetischen Versorgung sein und Rückstellkräfte bei einer elastische Ausgestaltung bereitstellen, die Antriebe unterstützen bzw. Bewegungen bremsen sowie geeignete Kontaktflächen bei der Benutzung der Prothesenhand bereitstellen.

In der EP 2 285 314 B1 ist ein Prothesenhandüberzug mit einer inneren Schicht und einer äußeren Schicht offenbart, wobei die äußere Schicht aus Silikon und die innere Schicht aus einem Elastan-Material oder Polyamid, insbesondere Nylon, gebildet sind. Die DE 10 2016 003 862 A1 betrifft einen Prothesenhandüberzug aus einem Vorderteil und einem Rückteil, die an einer oder mehreren Fügestellen miteinander verbunden sind. Der Prothesenhandüberzug weist Applikationen aus Silikon auf, die den Falten einer menschlichen Hand entsprechen. Darüber hinaus sind an den Fingern jeweils Fingernagelkomponenten aus einem harten Kunststoff angeordnet.

Prothesenhandüberzüge werden bisher komplett aus einem Silikon-Material oder einem PVC-Material gefertigt und sind als vollständiger Handschuh ausgebildet. Alternativ werden Prothesenhandüberzüge aus einer Kombination einer textilen Schicht mit einer Schicht aus Silikon hergestellt oder aus elastischen Textilien mit vollständiger oder partieller rutschhemmender Beschichtung gebildet. Nachteilig daran ist, dass die vollständig aus Silikon-Material oder PVC-Material gefertigten Prothesenhandüberzüge sowie die Prothesenhandüberzüge, die aus mehreren Schichten mit unterschiedlichen Materialien hergestellt werden, die Verstellgeschwindigkeit, die Griffmuster und Griffkraft der Handprothese beeinträchtigen und vergleichsweise schwer sind. Solche Prothesenhandüberzüge haben zudem den Nachteil, dass ein zerstörungsfreies Wechseln nicht möglich ist. Prothesenhandüberzüge aus elastischen Textilien mit vollständiger oder partieller rutschhemmender Beschichtung haben hingegen den Nachteil, dass sie einen eingeschränkten Schutz vor äußeren Einflüssen bieten.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Prothesenhandüberzug und ein Verfahren zum Herstellen eines Prothesenhandüberzugs bereitzustellen, mit denen die Prothesen bei verbesserter Funktionalität möglichst gut vor äußeren Einflüssen geschützt werden und die von dem Patienten selbst ausgetauscht werden können.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Prothesenhandüberzug mit den Merkmalen des Hauptanspruchs und ein Verfahren mit den Merkmalen des nebengeordneten Anspruchs gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen, der Beschreibung sowie der Figur offenbart. Der Prothesenhandüberzug mit einem textilen Grundkörper, der im angelegten Zustand zumindest einen Handflächenbereich einer Prothesenhand zumindest teilweise abdeckt, sieht vor, dass der Grundkörper als ein Teilhandschuh mit Durchtrittsöffnungen für Prothesenfinger ausgebildet ist und zumindest eine distale Fingerkappe mit einem nichttextilen Kunststoff einen fehlenden textilen Fingerbereich ersetzt. Der funktional und optisch exponierteste Teil einer Handprothese sind die Finger, insbesondere die Fingerkuppen, das distale Fingerglied und sofern vorhanden das mittlere Fingerglied, da diese Bereiche bei der Benutzung der Prothese in der Regel als erstes mit anderen Objekten, Substanzen und/oder anderen Einflüssen in Kontakt treten. Die modulare Ausgestaltung des Prothesenhandüberzuges mit zumindest einer distalen Fingerkappe, die an das freie und offene Ende eines in der Form eines Teilhandschuhes ausgebildeten Grundkörpers aus einem Textil angesetzt und befestigt ist, hat den Vorteil, dass die Bereiche, welche durch äußere Einflüsse am stärksten belastet werden oder betroffen sind, belastungsgerecht geschützt werden können. Die Fingerkappe oder die Fingerkappen können individuell angepasst gefertigt und an dem Grundkörper angebracht werden. Dabei ist die Funktionalität für jede einzelne Fingerkappe getrennt einstellbar oder auswählbar. So kann für die Fingerkappe des Zeigefingers eine andere Wandstärke, Materialbeschaffenheit oder ein anderer Aufbau als für den Daumen oder den kleinen Finger gewählt werden. Gleichzeitig wird neben der Funktion die Mobilität der Prothese nicht eingeschränkt, da in den übrigen Bereichen des Prothesenhandüberzugs ein flexibler und ggf. elastischer textiler Grundkörper vorhanden ist. Durch den textilen Grundkörper kann der Prothesenhandüberzug von dem Patienten selbst an- und ausgezogen werden und ist darüber hinaus waschbar. Prothesenhandüberzüge, die ausschließlich aus einem Elastomer bestehen, konnten bislang von dem Patienten nicht ohne fremde Hilfe an- und ausgezogen werden. Darüber hinaus ist eine Wiederverwendung eines einmal entfernten Prothesenhandüberzuges ausschließlich aus einem Elastomer nicht möglich, da diese bei dem Ausziehen zerstört werden. In der Regel müssen solche Prothesenhandüberzüge aufgeschnitten werden, um sie von einer Prothesenhand zu entfernen. Mit den erfindungsgemäßen Prothesenhandüberzügen wird der Umgang im Alltag wesentlich erleichtert und ein zerstörungsfreies Anlegen und Ablegen durch den Nutzer selbst ist ohne weiteres möglich. Eine Weiterbildung sieht vor, dass an allen Fingern distale Fingerkappen angeordnet sind. Diese Ausführung hat den Vorteil, dass die distalen Enden aller Finger durch die Fingerkappen geschützt werden und zudem eine einheitliche äußere Erscheinungsform des Prothesenhandüberzugs entsteht.

Bevorzugt ist die jeweilige distale Fingerkappe an dem textilen Grundkörper angenäht, angeklebt, angegossen, aufgedruckt und/oder angeschweißt. Dies bietet den Vorteil, dass die Fingerkappe nicht bei jedem Ab- und Anlegen des Prothesenhandüberzugs manuell entfernt oder aufgesetzt werden muss. Zudem ist ein gleichbleibender Sitz der Fingerkappe an dem Grundkörper sichergestellt, sodass der Schutz vor äußeren Einflüssen nicht durch ein fehlerhaftes Aufsetzen der Fingerkappe verloren gehen kann. Darüber hinaus können sich die Fingerkappen während des Tragens nicht verdrehen.

Eine Weiterbildung sieht vor, dass die Fingerkappe abnehmbar und/oder austauschbar ist. Bei dieser Ausführungsform besteht die Möglichkeit, einzelne Fingerkappen auszutauschen, wenn diese einen hohen Verschleiß oder optische Mängel aufweisen. Somit ist kein Austausch des gesamten Prothesenhandüberzugs erforderlich. Wenn die Fingerkappen abnehmbar gestaltet sind, kann zudem eine einfache Reinigung dieser gewährleistet werden. Die Befestigung der Fingerkappe an dem Grundkörper erfolgt beispielsweise über Klettverschlusselemente, Schrauben, Klemmschienen, Hinterschnitte oder über andere Formschlusselemente

Vorteilhafterweise ist die distale Fingerkappe an einem textilen Hülsenabschnitt des Grundkörpers, der sich in einem angelegten Zustand entlang dem Prothesenfinger erstreckt, befestigt. Der Hülsenabschnitt ist eine Fortsetzung des Grundkörpers und erstreckt sich in dem angelegten Zustand umfänglich um den Prothesenfinger, jedoch nicht bis zu dessen distalem Ende. Dadurch ist eine einfache Schnittstellenstruktur zwischen dem Grundkörper und der Fingerkappe gegeben, die mit geringem Aufwand zu fertigen und zu montieren ist. Bevorzugt erstreckt sich dieser Hülsenabschnitt bis zu einem ersten oder zweiten Fingergelenk des Prothesenfingers im angelegten Zustand. In dieser Ausführungsform können sich das erste und/oder das zweite Fingergelenk der Prothesenhand uneingeschränkt bewegen.

Eine Weiterbildung sieht vor, dass an dem Grundkörper zumindest ein Verstärkungselement aufgenäht, angenäht, angeklebt, angegossen, aufgedruckt und/oder angeschweißt ist. Ein derartiges Verstärkungselement oder Patch kann beispielsweise aus Textil, Leder oder PU-Schaum hergestellt sein und das Anliegen der Fingerkappe an dem Prothesenfinger verbessern, insbesondere wenn eine Flexion oder Extension eines Gelenks an diesem Finger erfolgt. Darüber hinaus kann durch zumindest ein Verstärkungselement an einem Hülsenabschnitt und/oder der Handinnenfläche, insbesondere an dem Thenar, dem Hypothenar und/oder den distalen Bereich der Handinnenfläche, der lokale Verschleiß an dem Grundkörper verringert und der Halt der Prothesenhand verbessert werden.

Vorteilhafterweise ist der Grundkörper des Prothesenhandüberzugs hydrophobiert. Damit wird das Eindringen von Flüssigkeiten oder Dämpfen in die Prothesenhand effektiv verhindert und darüber hinaus die allgemeine Hygiene der Prothese verbessert. Alternativ oder ergänzend kann der Grundkörper mit zumindest einer anderen Beschichtung oder Oberflächenbehandlung versehen sein, zum Beispiel dass der Grundkörper oliophob, brandgehemmt und/oder plasmabeschichtet ist.

Eine Weiterbildung sieht vor, dass an zumindest einer Fingerkappe mediale und/oder laterale Verlängerungen ausgebildet sind, die im angelegten Zustand ein Gelenk in proximaler Richtung überdecken. Derartige Verlängerungen dienen dazu, besonders verschleißanfällige Bereiche des Grundkörpers zu schützen und bieten darüber hinaus auch einen zusätzlichen Schutz für das überdeckte Gelenk.

Bevorzugt sind an der Fingerkappe eine Fingernagelkomponente und/oder ein Fingernagelaufnahmebereich angeordnet oder ausgebildet. Durch die Ausprägung einer Fingernagelkomponente oder eines Fingernagelaufnahmebereiches analog zum menschlichen Fingernagel wird die natürliche Anmutung des Prothesenhandüberzugs weiter verbessert. Darüber hinaus besteht für den Verwender die Möglichkeit, individuelle Fingernagelkomponenten an der Fingerkappe anzubringen und/oder eine derartige Fingernagelkomponente zu lackieren. Mit einer Fingernagelkomponente oder einem Fingernagel ist es möglich, Tätigkeiten des alltäglichen Lebens auszuführen, beispielsweise Gegenstände abkratzen, anritzen, anheben und dergleichen. Somit bieten die Fingernagelkomponenten auch einen weiteren Spielraum für Individualisierungen des Prothesenhandüberzugs.

Vorteilhafterweise weist die Fingerkappe eine gleichmäßige Wandstärke auf. Diese Ausführungsform bietet den Vorteil einer gleichbleibenden Schutzwirkung über der gesamten Außenfläche der Fingerkappe und ermöglicht zudem eine einfachere Fertigung und Montage. Alternativ ist an besonders belasteten Bereichen der Fingerkappe eine vergrößerte Materialstärke im Vergleich zu einer Standardmaterialstärke vorgesehen.

Bevorzugt weist die Fingerkappe eine geschlossene Wandung mit einem Hohlraum zur Aufnahme eines Prothesenfingers auf. Dadurch entstehen an der Wandung keine Stellen, an denen die Schutzwirkung beeinträchtigt ist. Darüber hinaus ist die Fertigung einfacher und zugleich das Risiko von Formteilfehlern geringer. Die Ausprägung eines Hohlraums ermöglicht ein problemloses Anlegen des Prothesenhandüberzugs. Die Fingerkappen stellen dabei eine Eigenstabilität bereit, die ein einfaches Anlegen des Prothesenhandüberzuges ermöglichen. Der Rand der Fingerkappe kann konturiert ausgebildet sein, so dass beispielsweise auf der Fingerrückseite die Kappe weiter distale endet als auf der Fingerinnenseite.

Vorteilhafterweise besteht der textile Grundkörper aus einem bi-elastischen Material oder weist bi-elastische Abschnitte auf. Durch diese Materialeigenschaft wird das Anlegen und Ablegen des Prothesenhandüberzuges erleichtert, eine Faltenbildung verringert und eine Rückstellung in eine Ausgangsstellung erleichtert. Bevorzugt ist die Fingerkappe aus einem Silikon, einem PVC oder einem anderen Copolymer ausgebildet. Eine derartige Materialauswahl für die Fingerkappe begünstigt eine natürliche Erscheinungsform. Zudem bieten diese Materialien ein breites Schutzspektrum für die von der Fingerkappe verdeckten Bereiche. Die Shorehärte D 60 für PVC hat sich hinsichtlich der Haltbarkeit und der Flexibilität als sehr geeignet erwiesen. Bevorzugt sind alle Materialien flexibel.

Eine Weiterbildung sieht vor, dass eine Ausnehmung in dem Grundkörper von einem Silikonmaterial, einem PVC-Material oder einem anderen Copolymer ausgefüllt oder abgedeckt ist. Auf diese Weise ist es möglich gewisse Bereiche, insbesondere den Thenar, Hypothenar und/oder den distalen Bereich der Handinnenfläche, an dem Prothesenhandüberzug mit einem verschleißbeständigeren Material zu versehen und so lokalen Verschleiß an dem Grundkörper zu unterbinden.

In einer Ausgestaltung besteht die Fingerkappe nicht ausschließlich aus einem Co- Polymer, sondern weist an der Innenseite der Fingerkappe eine Beschichtung oder ein textiles Futter auf, das ein Luftpolster zwischen der Prothese und der Fingerkappe ausbildet, wodurch sich der Prothesenhandüberzug leichter anlegen und ablegen lässt.

In einer Variante ist an dem Grundkörper ein Schlitz oder eine Falte mit einer Verschlusseinrichtung angeordnet. Der Schlitz und die Falte dienen dazu, die Prothesenhand leichter in den Prothesenhandüberzug einzuführen bzw. den Prothesenhandüberzug leichter zu entfernen. Dazu wird die Verschlusseinrichtung geöffnet, sodass in dem Prothesenhandüberzug mehr Platz besteht. In dem geschlossenen Zustand der Verschlusseinrichtung ist der Schlitz geschlossen oder überdeckt bzw. die Falte eingeschlagen, sodass sich der Grundkörper eng um die Prothesenhand oder ein sich daran anschließendes Bauteil der Prothese, beispielsweise ein Unterarmrohr oder einen Unterarmschaft, anlegen kann. Die Verschlusseinrichtung kann als ein Reißverschluss, ein Klettverschluss oder als eine Anzahl von Formschlusselementen ausgebildet sein, beispielsweise als Druckknöpfe, Haken, Knöpfe oder dergleichen. Damit ist es möglich, den Schlitz oder die Falte wiederholt zu öffnen bzw. aufzufalten und wieder zu schließen und geschlossen zu halten.

In einer Ausgestaltung ist der Schlitz bzw. die Falte ulnar angeordnet und erstreckt sich auf der Seite der Elle oder der Kleinfingerseite der Hand, insbesondere ab der Höhe des Handballens in proximale Richtung. Der Schlitz kann bis zu dem proximalen Ende des Prothesenhandüberzuges verlaufen oder aber nur einen bereichsweisen Schlitz ausbilden, der vor dem proximalen Ende des Prothesenhandüberzuges endet.

Zumindest eine Fingerkappe weist in einer Ausgestaltung eine leitfähige Komponente zur Bedienbarkeit eines Touchscreens auf. Mit einer solchen leitfähigen Komponente, die als separates Bauteil oder separate Komponente in der Fingerkuppe eingelegt oder als ein Bestandteil des Materials der Fingerkuppe ausgebildet sein kann, ist es möglich, kapazitive Bedienoberflächen oder Touchscreens einfach zu bedienen. Die leitfähige Komponente ist beispielsweise Graphit, ein leitender oder mehrere leitende oder leitfähige Kunststoffe, andere leitfähige Materialien oder eine Plasmabeschichtung.

Das Verfahren zum Herstellen eines wie oben beschriebenen Prothesenhandüberzugs sieht vor, dass zunächst ein Teilhandschuh mit einem Grundkörper bereitgestellt wird und anschließend eine separat hergestellte Fingerkappe mit oder aus einem nichttextilen Kunststoff an dem Grundkörper als Ersatz für einen fehlenden, distalen, textilen Fingerbereich an dem Teilhandschuh befestigt wird.

Bevorzugt wird die Fingerkappe in einem Vakuumgieß-, Spritzgieß- oder additiven Fertigungsverfahren hergestellt. In Vakuumgieß- und Spritzgießverfahren ist es möglich, Fingerkappen mit gleichbleibender Wandstärke und mit einer sehr hohen Präzision zu fertigen. Darüber hinaus sind die Oberflächenbeschaffenheit und die Farbe leicht konfigurierbar. Die additive Fertigung bietet insbesondere Vorteile einer geringen Vorlaufzeit, nahezu beliebig komplexen Innen- und Außenstrukturen sowie einer kostengünstigen Herstellung von individualisierten Fingerkappen, die insbesondere an die Vorstellungen des Nutzers oder eine bestimmte Prothesenhand angepasst sein können.

Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Figuren 1 bis 3 näher erläutert. Gleiche Bezugszeichen bezeichnen gleiche Bauteile. Es zeigen:

Figur 1 - zwei Ansichten des Prothesenhandüberzugs mit aufgesetzten Fingerkappen;

Figur 2 - eine Darstellung der Fingerkappen allein;

Figur 3 - eine Darstellung des textilen Grundkörpers;

Figur 4 - eine Variante mit Verstärkungselementen;

Figur 5 - eine Variante der Figur 4, sowie

Figur 6 - eine Ausgestaltung mit einem Reißverschluss.

In der Figur 1 ist ein Prothesenhandüberzug für eine rechte Prothesenhand gezeigt, der einen Grundkörper 10 und fünf Fingerkappen 20 aufweist. Der textile Grundkörper 10 ist als Teilhandschuh mit Durchtrittsöffnungen an dem distalen Ende zum Hindurchführen von Prothesenfingern ausgebildet. An dem proximalen Ende des Grundkörpers 10 ist eine Öffnung 13 ausgebildet, durch die die Prothesenhand eingebracht werden kann. An dem distalen Ende jedes Fingers ist jeweils eine Fingerkappe 20 aus einem nichttextilen Kunststoff, insbesondere einem Silikonmaterial oder einem PVC-Material, angeordnet, die den fehlenden textilen Fingerbereich ersetzt und mit dem Grundkörper 10 verbunden ist. Der textile Grundkörper 10 des Prothesenhandüberzugs erstreckt sich in einem angelegten Zustand an jedem Finger in etwa bis zur Position des ersten Fingergelenks einer nicht dargestellten Prothesenhand. Dazu sind an dem Grundkörper 10 an jedem Finger Hülsenabschnitte 11 ausgebildet, welche zumindest das proximale Fingerglied einer Prothesenhand abdecken. Das distale Ende der Hülsenabschnitte 11 ist korrespondierend zum proximalen Ende der Fingerkappen 20 ausgebildet, sodass die Fingerkappen 20 an dem textilen Grundkörper 10 angenäht, angeklebt, angegossen und/oder angeschweißt werden können. Dadurch bildet der Grundkörper 10 in Verbindung mit den Fingerkappen 20 einen vollständigen und geschlossenen Überzug für eine nicht dargestellte Prothesenhand aus, der an die natürliche Erscheinungsform einer Hand angepasst ist. Die Fingerkappen 20 bilden in der dargestellten Ausführungsform im Wesentlich beim Daumen das distale Fingerglied und bei den übrigen Fingern sowohl das distale als auch das mittlere Fingerglied aus. In der gezeigten Ausführungsform weisen die Fingerkappen 20 des Daumens, des Zeigefingers und des kleinen Fingers mediale und/oder laterale Verlängerungen 21 auf, die im angelegten Zustand ein Gelenk in proximaler Richtung überdecken und somit vor äußeren mechanischen Einwirkungen auf das Gelenk schützen. Sowohl der Grundkörper 10 als auch die Fingerkappen 20 weisen Konturen auf, die den menschlichen Hand- und Fingerlinien sowie Hautfalten entsprechen.

Die Fingerkappen 20 können an dem Grundkörper 10 auch lösbar befestigt sein, beispielsweise über Formschlusselemente wie Klettverschlüsse, Klemmleisten, Hinterschnitte und dergleichen. Alternativ sind die Fingerkappen 20 in einer Ausgestaltung durch ein additives Fertigungsverfahren an dem Grundkörper angebracht. Dazu wird der Grundkörper 10 beispielsweise auf einem Träger in Handform aufgezogen und die zu ergänzenden Bereiche durch 3D-Druck oder ähnliche Verfahren angeformt und/oder thermoplastisch angepasst.

Figur 2 zeigt die Fingerkappen 20 des Prothesenhandüberzugs in einer Einzeldarstellung. Die Fingerkappen 20 bilden mit ihrer geschlossenen Wandung jeweils das distale und sofern vorhanden das mittlere Fingerglied aus. Die Fingerkappen 20 weisen dabei eine gleichmäßige Wandstärke auf, was insbesondere durch passgenaue Fertigungen im Spritzgieß- oder Vakuumgießverfahren erzielt werden kann. Die geschlossene Wandung bildet einen Hohlraum mit einer Öffnung am proximalen Ende der Fingerkappen 20 zur Aufnahme eines Fingers einer nicht dargestellten Prothesenhand. An den Fingerkappen 20 ist jeweils eine Fingernagelkomponente 22 ausgebildet, welche analog zur Menschenhand in der Nähe des distalen Endes an der Oberseite der Finger angeordnet ist und somit zu einer natürlichen Anmutung des Prothesenhandüberzugs beitragen. Statt eines vollständigen Fingernagels kann auch nur ein Fingernagelaufnahmebereich an der Fingerkappe 20 ausgebildet sein, in dem ein separater Fingernagel aufgeklebt wird, um für einen Fingernagel eine andere Optik und eine andere Haptik durch ein anderes Material, z.B. Acryl verwenden zu können. An dem Daumen, dem Zeigefinger und dem kleinen Finger sind mediale und/oder laterale Verlängerungen 21 angeordnet, welche dazu dienen, die besonders verschleißanfälligen Bereiche des textilen Grundkörpers 10 zu schützen. Alternativ können auch mediale und/oder laterale Verlängerungen 21 an jedem Finger ausgebildet sein, um weitere Gelenke vor äußeren Einflüssen zu schützen, oder es wird gänzlich auf derartige Verlängerungen verzichtet.

Die Fingerkappen 20 können aus einem Copolymer bestehen oder an ihrer Innenseite eine Beschichtung oder einen textilen Überzug aufweisen, der das Anziehen und Ausziehen des Prothesenhandüberzuges erleichtert.

In Figur 3 ist ein Grundkörper 10 in einer Einzeldarstellung gezeigt. Der Grundkörper 10 ist als Teilhandschuh mit Durchtrittsöffnungen 12 an den distalen Enden zur Aufnahme von nicht dargestellten Prothesenfingern ausgebildet. Das proximale Ende des Grundkörpers 10 weist eine Öffnung 13 auf, welche zur Aufnahme der Prothesenhand des Nutzers dient. In der dargestellten Ausführungsform verdeckt der Grundkörper 10 den gesamten Handflächenbereich und den Handrücken. Alternativ kann der Grundkörper 10 auch so ausgebildet sein, dass er im angelegten Zustand den Handflächenbereich eine nicht dargestellte Prothesenhand nur teilweise abdeckt. Ein Vorteil der dargestellten Ausführungsform ist, dass im angelegten Zustand die gesamte Handfläche der Prothesenhand vor Verschmutzung sowie anderen Einwirkungen geschützt ist. Der Grundkörper 10 ist dazu idealerweise hydrophobiert und/oder auf eine andere Art und Weise beschichtet oder hinsichtlich der funktionalen Eigenschaften eingestellt. Eine Beschichtung kann die Widerstandsfähigkeit gegen Säuren, Öle, Laugen oder andere Umwelteinflüsse verbessern oder eine solche Widerstandsfähigkeit erst ermöglichen.. Die einzelnen Finger werden durch den Grundkörper 10 in dieser Ausführungsform nur bis zu einem ersten Gelenk als Hülsenabschnitte 11 ausgebildet. An den distalen Enden der Hülsenabschnitte 11 sind jeweils Durchtrittsöffnungen 12 angeordnet, durch die die einzelnen Finger einer nicht dargestellten Prothesenhand beim Anlegen des Prothesenhandüberzugs hindurch geführt werden und an denen die Fingerkappen 20 befestigt sind.

In der Figur 4 ist in einer perspektivischen Darstellung ein Prothesenhandüberzug für eine linke Prothesenhand mit einem Grundkörper 10 und fünf an den distalen Enden der Hülsenabschnitte 11 angeordneten Fingerkappen 20 gezeigt. Die Fingerkappen 20 weisen einen geraden oder einen speziell gebogenen proximalen Rand auf und sind an dem textilen Grundkörper 10 dauerhaft befestigt, beispielsweise angeschweißt oder angeklebt. Der proximale Rand mit Bögen ist in den Darstellungen der Fingerkappen 20 der Figuren 1 und 2 zu erkennen. Die Oberseite und die Unterseite der Fingerkappen, gegebenenfalls auch die seitlichen Verlängerungen an dem Zeigefinger und dem kleinen Finger, sind verlängert, wohingegen die medialen und bilateralen Abschnitte gekrümmt oder verlängert bzw. punktförmig ausgebildet sind. Alternativ ist der proximale Rand gerade abgeschnitten. Die Fingerkappen 20 sind aus einem flexiblen, gegebenenfalls elastischen Material hergestellt und ergänzen die Hülsenabschnitte 11 zu vollständigen Fingern, sodass der Prothesenhandüberzug angelegten Zustand die Prothesenhand vollständig umgibt. Innerhalb der Fingerkuppen 20 ist jeweils ein Hohlraum ausgebildet, um die distalen Enden der Prothesenhand aufzunehmen. Im Bereich der Handinnenfläche, an dem Daumenballen, dem Handballen sowie in dem Bereich der Fingergrundgelenke sind Verstärkungselemente 30 auf der Außenseite des textilen Grundkörpers 10 befestigt, beispielsweise aufgespritzt, aufgeklebt, aufgedruckt oder angegossen. Die Verstärkungselemente 30 können separat hergestellt und anschließend an dem textilen Grundkörper 10 befestigt werden, beispielsweise durch Aktivieren eines Klebstoffes durch Wärme oder Druck. Die Verstärkungselemente 30 können aus einem Textil oder einem anderen Material bestehen und auch auf andere Art und Weise dauerhaft mit dem textilen

Grundkörper 10 verbunden werden, beispielsweise über einen Klettverschluss oder durch Annähen. Die Verstärkungselemente können auch Ausschnitte innerhalb des Grundkörpers 10 abdecken oder ausfüllen, beispielsweise um an besonders belasteten Bereichen eine Polsterung und einen Verschleißschutz vorzusehen.

In der Figur 5 ist eine Variante der Figur 4 gezeigt, bei der ebenfalls ein linker Prothesenhandüberzug mit mehreren Verstärkungselementen 30 auf der Handinnenfläche abgebildet ist. Die Oberfläche der Verstärkungselemente 30 ist profiliert, um einen besseren Halt beim Greifen von Gegenständen bereitstellen zu können. Die Fingerkappen 20 an den distalen Endbereichen der Hülsenkörper 11 sind aus einem Grundzuschnitt aus einem geschlossenen, flächigen Material hergestellt. Die jeweiligen Grundzuschnitte wurden zu den Fingerkappen 20 geformt und zur Vervollständigung der Finger an den Hülsenkörpern 11 fixiert.

Eine weitere Ausgestaltung des Prothesenhandüberzuges für die linke Hand ist in der Figur 6 gezeigt, bei dem der textile Grundkörper 10 über die Handwurzel in proximale Richtung hinaus verlängert ist und sich bis in den Bereich des Ellenbogens erstreckt. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind an allen Fingern Fingerkappen 20 dauerhaft an dem Grundkörper 10 befestigt. Die Fingerkappen 20 sind aus einem flexiblen, insbesondere elastischen Material ausgebildet und weisen auf der Oberseite Fingernagelkomponenten 21 auf, die in dem Fingernagelbereich an dem distalen Ende der Fingerkappen 20 befestigt oder ausgebildet sind.

In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist der textile Grundkörper 10 mit einem Schlitz 40 versehen, der über eine Verschlusseinrichtung 50 in Gestalt eines Reißverschlusses geschlossen ist. Der Schlitz 40 erstreckt sich von der Handwurzel auf der Kleinfingerseite bis zu dem proximalen Ende des Grundkörpers 10. An dem Grundkörper 10 ist zudem eine Zugschlaufe 60 angeordnet, mit der es möglich ist, den Prothesenhandüberzug auf eine nicht dargestellte Prothesenhand aufzuziehen. Alternativ zu der Ausgestaltung der Verschlusseinrichtung 50 als Reißverschluss können mehrere Druckknöpfe, Haken, Knöpfe oder beispielsweise ein Klettverschluss an dem Grundkörper 10 angeordnet oder ausgebildet sein, mit denen es möglich ist, den Schlitz 40 wiederholt zu öffnen oder zu schließen. Statt eines Schlitzes 40 kann in dem Unterarmbereich oder auch in dem Bereich der Handfläche, beispielsweise ulnar, eine Falte eingearbeitet sein, die zum Anziehen oder Ausziehen des Prothesenhandüberzuges geöffnet und nach dem Einführen der Prothesenhand in den Prothesenhandüberzug eingefaltet und geschlossen werden kann. Mit einer solchen Kombination aus einem textilen Grundkörper 10 mit gegebenenfalls zusätzlichen Schlitz 40 wird das wiederholte Anziehen und Ausziehen des Prothesenhandüberzuges wesentlich erleichtert, wobei die Fingerkappen 20 gegebenenfalls mit den Fingernagelkomponenten 21 für eine verbesserte Funktionalität und eine bessere Haltbarkeit sorgen.

Bezugszeichenliste

10 Grundkörper 11 Hülsenabschnitt

12 Durchtrittsöffnung

13 Öffnung

20 Fingerkappe

21 mediale / laterale Verlängerung 22 Fingernagelkomponente

30 Verstärkungselement